Omega

10. Fled (8)

Irgendwie ist es doch manchmal komisch mit dem Schreiben... erst hat man Wochenlang mal wieder keine Zeit. Laborzeit, Stresszeit, das übliche eben. Dann kommt der Moment, auf den man gewartet hat: Man hat endlich wieder Freizeit. Also setzt man sich vor den PC, öffnet das Dokument Omega.doc, entspannt seine Fingerknochen und tippt... NICHTS!
...
Weil man keine Ahnung hat, wie man die Szenen, die einen seit fast fünf Jahren irgendwo im Hirn herumspuken, aufs Papier bringen soll. Schließlich geht es ja dann doch irgendwie voran, doch kaum steht ein Absatz fertig, ließt man ihn sich ein zweites Mal durch... und merkt, dass er absoluter Mist ist.

-.-

Ich werde sicher nicht übertreiben, wenn ich behaupte, dass der folgende Teil vermutlich einer der entmutigsten und zeitgleich auch schwersten Teile war, die ich in den letzten zwei Jahren zu Papier gebracht habe. Irgendwie zweifle ich immer noch an ihn. Ich habe das Gefühl, dass ich noch immer nicht das alles in den Szenen untergebracht habe, was ich eigentlich wollte. Doch irgendwie geht es mir mit dem ganzen Kapitel so... Wenn ich ganz, ganz, ganz furchtbar ehrlich bin, könnte ich mit den Ideen von Kapitel 10 alleine ein Buch füllen - gesetz natürlich den Fall, ich hätte unendlich Zeit. Da dem aber nicht so ist, belassen wir es bei dem aktuellen Stand..

Hier ist der neue Teil... Aber zuvor... Na.. ihr kennt das ja schon ;)

@Shan: Ich hoffe, dieses Mal ist es mir besser gelungen ^^°

@Lynx: Ich hoffe, du weiß es noch immer

@Shan&Lynx: Nochmal nachträglich Fröhliche Weihnachten und noch kurz im Voraus einen guten Rutsch. Da ich ICQ für einige Zeit nicht auf meinem Hauptrechner hatte, konnte ich es erst jetzt so sagen (hab auch deine msg erst heute erhalten, Lynx)
BTW würd ich gerne mal wieder etwas neugierig sein und mal fragen, wie es eigentlich dem LQ geht... Eure letzte Ausgabe liegt ja auch schon... ETWAS zurück... ^^° Gut, ich bin de rletzte, der sich deswegen aufregen sollte... -.-"""

@Sav: Nun ja, jetzt musstest du ja doch noch ziemlich auf die Fortsetzung warten. Aber im Allgemeinen gebe ich dir recht. Ich für meinen Teil les auch relativ gerne Stories, die schon weiter fortgeschritten oder gar fertig sind. Wobei ich auch traurigerweise zugeben muss, dass ich selbst dazu in letzter Zeit nicht wirklich viel gekommen bin ^^°
Auch dir nochmal nachträglich Merry X-Mas und rechzeitig A Happy new Year ^^

@Yama: Danke nochmal für den Wink mit dem Zaunpfahl gestern... Hat mir ziemlich gut getan, muss ich sagen -.-"

@Tiara: Eigentlich fand ich deinen anderen Nick gar nicht so schlimm. Das mit der Papstkrone stimmte zwar aber meine Gedanken dabei waren eher: 'Hmm... Aso... Papstkrone... Egal... Hat damit eh sicher nix zu tun... ' Aber gut, wenn er dir nicht mehr gefällt, soll es so sein... Lustigerweise passt das sogar irgendwie, wenn ich an die Notizen denke, die ich mir für den Charakter, für den dein Nick Pate gestanden ist, gemacht habe... Da sehe ich sogar eine nette Möglichkeit den Namen Tiara sowie Xryclorx reinzubringen... Und nein, bevor du dir sorgen machst... Die Omega-Tiara wird nicht shizophren... Solche abstrusen Sachen hebe ich mir lieber fürs RPG auf (wie Yama bestätigen kann ^^") Oder für die Fortsetzung... Sollte es die irgendwann, in zwanzig Jahren mal geben, wenn ich weiter mit dem Tempo schreibe -.-""""

So... Und auch wenn noch eine ganz liebe Leserin fehlt, trotzdem weiter im Plan... Here we go...






Als die ersten Menschen von der Wucht des anstürmenden Fahrzeuges weggerissen wurden zuckte Jax leicht zusammen. Unbewusst. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Denn ungefähr diese Zeitspanne benötigte sein Gehirn, die Information aus seinen Sinnen zu verarbeiten und zu interpretieren. Der Anblick war grausam, aber nicht viel schlimmer als andere Dinge, die er im Verlaufe der letzten Jahre mit ansehen musste. Oder für die er selber verantwortlich gewesen war. Er war nie ein besonders netter oder gar mitfühlender Superior gewesen, streng genommen hatte er sich viele Jahre lang nicht im Geringsten um das Wohl anderer Menschen gekümmert. Und doch hatte er nicht sein komplettes Gespür für Moral verloren. Einen Moment lang drehte sich selbst der Magen des berüchtigten Terroristen bei dem Gedanken um, wie viele unschuldige Menschen er gerade mit der schwarzen Omega Limousine regelrecht niedermähte.
Doch nur einen Augenblick später waren die Informationen aus seinen Sinnen vollständig ausgewertet. Der flüchtige Blick in den Rückspiegel, das blitzartige, bläuliche Licht, das er immer wieder aus den Augenwinkeln erkennen konnte und die an und für sich ruhige Fahrt des Wagens. Jax verstand. Die kleine Telepathin war offenbar doch nicht ganz unnütz.
Die lauten und schrillen Schreie, die der Jamaikaner im Inneren der Fahrzeugkabine vernehmen konnten würden zwar ein anderes Bild widerspiegeln, aber tatsächlich überfuhr er keinen einzigen Menschen. Die Menschentraube, die sich über den Gehweg zu retten versuchte, hatte recht schnell bemerkt, dass ein Wahnsinniger mit einem Wagen diesen, sonst für Fußgänger reservierten Weg, missbrauchte. Die meisten Menschen konnten sich einfach mit einem beherzten Sprung nach links oder rechts in Sicherheit bringen. Entweder hinein in die dichte Masse von stehenden, ineinander verkeilten Autos auf der Straße, oder in Richtung der Boutiquen auf der gegenüberliegenden Seite. Jax bemerkte, wie einige Junge Männer sich heftig an die Glasfront einer Tiffany’s-Filiale drängten. Einige weitere warfen sich sogar durch das Schaufenster eines anderen Ladens.
Doch nicht alle Menschen konnten sich rechzeitig in Sicherheit bringen. Aus einem Augenwinkel heraus konnte der Superior einen alten Mann erkennen, der mit einem Fahrrad die Fahrtrichtung des schwarzen Wagens kreuzte. Der Alte trug einen schwarzen Hut und eine ebenso schwarze Robe, die irgendwie an die eines Priesters erinnerte. In diesem Moment keimte in Jax die unbestimmte Gewissheit hervor, dass irgendwo der Fürst der Finsternis wohl gerade emsig dabei war, den zehnten Kreis der Hölle zu planen - speziell für ihn. Im nächsten Moment knallte der alte Mann gegen die Windschutzscheibe der Limousine.
Oder zumindest wäre er mit voller Wucht gegen die Windschutzscheibe gedonnert, wenn sich nicht einen Sekundenbruchteil zuvor eine bläuliche Energie um den Körper des Mannes gebildet hätte, die augenblicklich jegliche Bewegungsenergie von ihm nahm. Einen ewig erscheinenden Moment lang war es beinahe so, als würde der Alte vor Jax’ Augen schweben. Die grünen Augen des Mannes blickten verständnislos und erschrocken in die rötlich glühenden Rubine, die Jax in seinen Augenhöhlen hatte. Keinen Herzschlag später war der Alte aus dem Sichtkegel des Jamaikaners verschwunden, nur um regungslos liegend wieder im Rückspiegel aufzutauchen.
Jax hielt seinen Atem gespannt an. Seine Augen fixierten das immer kleiner werdende Bild im Rückspiegel. Das Bild eines alten Mannes in einer schwarzen Robe, der sich langsam wieder aufzurappeln versuchte.
Lautstark atmete der Fahrer des schwarzen Vehikels aus.

„Yo Babe! Gut gema-“

Er stoppte mitten im Satz. Eigentlich wollte er der kleinen Psi-Begabten nur ein kurzes Lob entgegenbringen, doch kaum hatte er ihren momentanen Zustand erkannt, wusste er, dass Worte nun unangebracht waren. Cassandra hatte ihre Beine fest an ihrem Oberkörper angezogen und wippte leicht auf dem Beifahrersitz hin und her. Ihre Hände waren gewaltvoll an ihre Ohren gepresst. Stark genug, dass sich ihre Handgelenke weiß färbten. Auch ihre Augen waren so fest zusammengekniffen, dass sich kleine Tränen in den Winkeln der Lieder bildeten. Ihr gesamter Körper sah so aus, als würde er entweder eine unglaubliche Anstrengung erfahren, oder einen unerklärbaren Schmerz. Als Jax den kleinen Blutstropfen erspähte, der sich den Weg aus ihrem rechten Nasenloch bahnte, tippte er auf die zweite Möglichkeit.

„Hang on, Kleines. Ich seh’ da vorn ne Öffnung…“

Kaum waren die Worte verklungen, riss der Jamaikaner das Lenkrad des Wagens so heftig nach links, dass Cassandra kaum etwas anderes übrig blieb, als heftig gegen die Beifahrertür geschleudert zu werden. In dem spontanen Manöver raste die Limousine von dem Gehweg herunter, riss dabei einen Briefkasten aus seiner Verankerung im Asphalt und schlitterte wieder auf die Fahrbahn der breiten Hauptstraße. Augenblicklich verstummten die zahlreichen Schreie und dumpfen Aufschläge am Schutzschild, nur um in der nächsten Sekunde von quietschenden Reifen und lauten Hupen ersetzt zu werden.
Wütend bleckte Jax seine Zähne und sog kalte, schmerzende Luft durch die Zahnlücken in seine Lungen. Der rote Sportwagen schlitterte nur wenige Zentimeter an der Omega Limousine vorbei und drehte sich mehrmals um die eigene Achse, bis er schließlich kurz vor dem Gehweg zum Stillstand kam. Einen Moment lang beobachtete er durch den Rückspiegel, wie der Fahrer fluchend ausstieg und langsam in einer Wolke Papierfetzen verschwand, die vom Himmel her auf ihn nieder regnete. Doch bereits einen tiefen Atemzug später sah Jax wieder geradeaus und riss erneut das Steuer heftig um, dieses Mal jedoch nach rechts. Wenn auch eine Millisekunde zu spät. Der Moment der Unaufmerksamkeit hatte sich unmittelbar gerächt. Mit einem lauten Donnern schrammte der schwarze Wagen einen robusten Jeep, der die entgegenkommende Gefahr ebenfalls zu spät bemerkt hatte. Doch allen Gesetzen der Impulserhaltung zum Trotz fühlte sich dieser Zusammenprall im inneren der Fahrerkabine allerhöchstens wie ein mittelgroßes Schlagloch an. Ein blaues Aufzucken, das er nur aus den Augenwinkeln bemerkte, und der schwarze Wagen fuhr beinahe ungebremst weiter. Dem Jeep würde es vermutlich anders ergangen sein. Vermutlich hatte dieser sich bereits zwei- oder dreimal überschlagen. Doch Jax hielt sich davon ab, wieder in den Rückspiegel zu sehen. Er brauchte seine ganze Konzentration, um den verursachten Schaden diese Höllenfahrt auf der falschen Spur einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Zumindest für die anderen Autofahrer.
Wild fluchend und beschäftigt durch den wilden Tanz mit Gaspedal, Kupplung und Lenkrad bemerkte Jax nicht, dass sich inzwischen das Rinnsal Blut aus Cassandras Nase ihren Tränen vermischt hatte und heiß und salzig ihr Kinn herunter lief.

*

„Sir. Wir erhalten nun die ersten Meldungen vom Absturzort… Keine Überlebenden, Sir. Die Mannschaft von Blue Two war auf der Stelle tot.“

Sergeant Siler hatte einigen Abstand zwischen den General und sich selbst gebracht, als er sich in Verbindung mit der internen Kommunikationszentrale setzte. Nicht, weil er den alten Mann fürchtete – eine Tatsache, die er sich selbst nie eingestanden hätte – sondern vielmehr, um nicht in unmittelbarer Nähe des klaffenden Lochs in der Außenwand des Sentinels oder der verbrannten Leichen zu stehen, die sich knapp dahinter befanden. Ihm reichten der Anblick des vollkommen ausgebrannten Büros und der Gestank von verbranntem Fett durchaus von seiner jetzigen Position. Im Vergleich zu General Rykov brauchte er nicht unbedingt eine Nahaufnahme. Verdammt, er war noch nicht einmal ein wirklicher Soldat. Natürlich hatte er in der Grundausbildung gelernt mit einer Waffe umzugehen, aber seitdem war er Mitglied des Technikerteams. Er war kein Kämpfer. Nicht gewohnt an den Anblick und den Geruch toter Körper. Das alles war jetzt schon fast zu viel für seine Nerven – geschweige denn seinen Magen.

„Verständigen sie die Familien der Piloten. Und setzen sie sich mit der Personalabteilung in Verbindung. Sie werden ebenfalls die Namen dieser Männer hier brauchen…“

Als sich Rykov langsam aufrichtete und sich zu dem Sergeant umdrehte, fühlte Siler eine eisige Kälte in seinen Körper hochsteigen. Es waren nicht die Worte, die ihn beunruhigten, sondern vielmehr deren Klang. Er kannte Rykov nun schon seit fast zehn Jahren. Und seit fast fünf war er ihm, und nur ihm allein, direkt unterstellt. Noch nie hatte er eine solche Wut gehört, die in der Stimme des Generals mitvibrierte.

„Ach und Siler… Wie lange noch bis zum Start von Blue Zero?“

Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Silers Kehle schnürte sich zu, als er das Funkeln in den Augen des Kommandanten sah. Nur mühsam zwang er die Worte aus seinem Rachen.

„T minus fünf Minuten, Sir.“

„Gut. Und nun machen sie sich an die Arbeit… Wir brauchen hier ein Aufräumkommando. Schnell.“

*

„YEE-HAA!“

Ein kurzer Aufschrei heller Freude, gefolgt von einem weiteren, selbstmörderischen Steuermanöver. Jax konnte nicht leugnen, dass sich ein Gefühl der Erleichterung in ihm breit machte. Eine letzte, waghalsige neunzig Grad Kurve, ein letztes Schrammen an einer Häuserwand. Ein letztes Aufblitzen des bläulichen Psi-Schildes und sie hatten das erste Zwischenziel ihrer Flucht erreicht: Den Santa Monica Freeway. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung bis zur Stadtgrenze. Wo das Revier von Omega aufhörte und sein eigenes begann. Das war doch nun wirklich einen kleinen Aufschrei wert. Den Jax im selben Moment bereute. Denn kaum hatte er den Wagen zum ersten Mal an diesem Tag in eine einigermaßen ruhige Fahrtlage gebracht, bemerkte er, dass der ganze Freeway praktisch leer stand. Nur vereinzelt begegnete er dem einen oder anderen Auto. Diese Schweinehunde hatten also dafür gesorgt, dass die Straße geräumt war. Erneut fluchte Jax lauthals und prügelte in seiner blinden Wut auf das Lenkrad ein. Warum hatte er Idiot die Helikopter nicht im Auge behalten? Diese verdammten Schmeißfliegen hatten keinerlei Skrupel mitten in der Innenstadt das Feuer zu eröffnen, wie würden sie sich dann erst verhalten, wenn weit und breit kein Kollateralschaden möglich war? Wütend biss der Jamaikaner seine Zähne zusammen und gab erneut Vollgas.
In diesem Moment detonierte die erste Ladung eineinhalb Meter neben ihnen.
Jax verlor auf dem ledernen Fahrersitz beinahe das Gleichgewicht, als der Wagen durch die Wucht der Explosion nach rechts driftete und das Heck ausbrach. Jedoch konnte er sich und mit ihm die Limousine im letzten Moment auffangen und wieder in die Mitte der Fahrspur bringen, nur Sekunden bevor sie in die Leitschiene krachte. Seine Mitfahrer hatten allerdings nicht so viel Glück. Mit einem dumpfen Schlag knallte Cassandras Kopf gegen die Scheibe der Beifahrertür, an der er etwas runterrutschte und dabei eine leicht rötliche Spur hinter sich herzog. Die junge Telepathin wimmerte leise und fing stärker zu Zittern an, als zuvor. Auch von der Rückbank erklang das Geräusch eines schweren Gegenstandes, der ruckartig seinen Platz änderte, zusammen mit einem heiseren Stöhnen. Zumindest lebte der Colonel also noch.
Kaum hatte er mit abschätzenden Blicken den Zustand seiner Beifahrerin beurteilt, schnellten die Blicke des Jamaikaners wieder zurück auf den Rückspiegel. Wie eine fette, schwarze Heuschrecke war der pechschwarze Navajo urplötzlich hinter ihnen aufgetaucht. Und kaum hatte ihn Jax über den Spiegel ins Visier genommen, entlud sich eine weitere Rakete aus der Seite des stählernen Ungetüms. Er reagierte ohne Verzögerung. Ruckvoll riss er erneut das Lenkrad um, wechselte quer über zwei Spuren, fragte sich insgeheim eine Nanosekunde lang, wie lange das Fahrwerk des Wagens solche Fahrmanöver noch durchhalten würde, und wich der einschlagenden Rakete erneut um einen knappen Meter aus.
Doch auch dieses Mal war das Lenkmanöver nicht gut genug. Cassandra schrie erneut vor Schmerz auf und auch der Wagen wurde wieder von gewaltiger Kraft erfasst aus seiner Bahn gebracht.
Jax biss sich auf die Lippe.
So ging das nicht weiter. Zum Reagieren waren sie einfach in der falschen Position.
Agieren lautete das Zauberwort.
Seine rechte Hand wanderte zur Seite und versuchte den Kopf der jungen Telepathin zu finden. Als sie auf ein Büschel Haare traf, versuchte Jax ihr Gesicht zu dem seinigen zu drehen. Behutsam, aber dennoch mit genügend Nachdruck. Er brauchte ihre Konzentration. Wenn auch nur ein kleines Bisschen davon.

„Das Dach ist im Weg. Mach es weg.“

Er sprach langsam und deutlich. Nur annäherungsweise konnte er sich ausmalen, was für eine Qual für ihren Geist all diese gleichzeitigen Befehle waren, aber dennoch war sie die einzige, die sie ausführen konnte. Ein Schutzschild aus Feuer war zwar kein sonderlich großes Problem für ihn, aber es hätte wohl kaum die gleichen Eigenschaften wie Cassandras Psi-Schild. Selbst wenn der Wagen bei jeder Explosion beinahe in zwei Hälften riss, so war sich Jax ziemlich sicher, dass bereits 90 Prozent der Wucht in dem Schild verpufften. Auch könnte er mit ziemlicher Sicherheit das Dach beseitigen, würde bei einer solchen Tat aber seine Fahrgäste grillen. Nein, die Kleine musste einfach noch etwas näher an ihre Grenzen geführt werden. Auch wenn ihm das irgendwie Leid tat.

„DAS DACH! WEG!“

Kaum brüllte der Superior die Worte aus seinem Mund, riss Cassandra beinahe automatisch ihre Hände nach oben und entfesselte einen weiteren Teil ihrer Kraft. Ein kurzes, brechendes Geräusch, vermengt mit dem Splittern von Glas und Metall und plötzlich blies ein starker Wind über die kahle Kopfhaut des Jamaikaners. Der gesamte Innenraum des Wagens wurde von der aufgehenden, kalifornischen Sonne durchflutet und in einiger Entfernung hinter ihnen war das Aufprallen von Metall auf Asphalt zu hören. Sowie das Schaben von Rotorblättern.

„Gut gemacht, Babe. Und jetzt übernimm du mal kurz das Steuer… Ich sag nur mal kurz unseren Freunden Hallo.“

Mit diesen Worten löste Jax seinen Griff um Cassandras Kopf, packte aber gleichzeitig eine ihrer Hände, die er schnell auf dem Lenkrad positionierte und sicher ging, dass sie es fest umklammerte. Danach richtete sich der dunkelhäutige Hüne halb in der nicht mehr ganz intakten Limousine auf, drehte seinen Oberkörper um 180 Grad und fixierte den schwarzen Navajo in seinen Blick.
Mit einem dunklen Lächeln auf den Lippen entzündete er seine rechte Faust und sammelte heißes, vernichtendes Plasma in ihr.

„You’ll be burnin’, baby… you’ll be burnin’…“
 
Erm ja, je älter der Wein desto besser oder?? :)
Solche Pausen müssen ja nichts schlechtes sein. Sagen wir einfach, du hast gewartet bis der Wein richtig reif war^^
Naja hart an der Grenze war es schon, aber dien Tempo, wenn man mal bedenkt, wann ich dich angehauen habe, ist doch beachtlich, also haste es ja noch drauf. Überhaupt lag der Teil ja schon länger bei dir auf der platte, was doch ein gutes zeichen ist, da dann immerhin schon was da war, dass nur noch verfeinert hat werden müssen *g*
Hatte keine allzu großen Probleme wieder reinzukommen. Ich wusste noch etwas von Kyle eingesammelt, Flucht und spätestens als das erste Mal das bläuliche Licht erwähnt wurde, war mir auch das wieder eingefallen. Von daher ging das auf alle fälle.
Ich find, gerade wenn man dein Vorwort dazu gelesen hat, merkt man, dass du unglaublich viel versuchst in die Szene reinzubringen und dass sie auch noch gut dreimal so lang hätte werden können. Sind einfach unglaubliche viele Einzelheiten, die du versuchst rüberzubringen und da is eigentlich alles wichtig, um die Situation anschaulich darzustellen. Ich mein, man braucht sich ja nur mal das Bild vor Augen führen, wie einer völlig gestört über den Gehweg brettert^^
Von daher fand ich, dass die Stimmung schon gut rüberkam, auch Cassie hat mir besonders gut gefallen, da man merkte wie sehr das ganze an ihrer Verfassung zehrt. Jax muss jetzt halt Coolness bewahren und sie da heil rausbringen, Coolness ist ja wohl sein Spezialgebiet *g*. Deshalb und das ist ja wohl das wichtigste, es lässt sich flüssig runterlesen und man könnte bzw. will eigentlich gleich weiter lesen. Also musst du dich diesesmal etwas mehr beeilen ;)
Fehler hab ich jetzt nicht wirklich entdeckt, war aber auch zu müde^^
Bin echt mal gespannt, ob Cassie überhaupt noch in der Lage ist zu lenken, da sie mir absolut fertig vorkam...
 
: )

Du machst dir ziemlich unnötig Sorgen, der Meinung bin ich auch. Storytechnisch war der Teil einwandfrei, vor allem die Tatsache, dass alle drei seeeehr hart an ihre Grenzen gehen, hast du super rübergebracht.

Stilistisch musst du dich erst wieder reinfinden, du hattest einige Wortwiederholungen und teilweise etwas merkwürdige Formulierungen drin. Aber das liegt vermutlich an der mangelnden Übung ^_-
Es hat den Redefluss auch nur unerheblich gestört, finde ich.

Schön fand ich, dass Cassandra so leiden muss. Bisher mochte ich sie nicht unbedingt, aber dass sie sich so verausgabt, macht sie mir deutlich sympathischer.

Das war's erst mal von mir, ich wünsch dir (und allen anderen) einen guten Rutsch! Wir hören uns dann im neuen Jahr.

Bis bald und alles Liebe!
Sahlene
 
Erstaunlicherweise hab ich ziemlich schnell wieder reingefunden in die Story, hätte ich selber nich gedacht ^^". Der Teil war stilistisch nicht so ein Juwel wie manche frühere, aber dafür kamen das Tempo und die Action sehr gut rüber, und verständlich war es eigentlich auch; nur zwischendurch die Beschreibungen, wie da einzelne Leute wegspringen und hier und da in Deckung gehen und dann noch die Nummer mit dem alten Mann... naja, das fand ich alles in allem etwas zu viel des Guten und hat IMO eher abgelenkt.
 
Hi, Sorry für die Verspätung, ich hatte zuviel um die Ohren und war dann noch einen Monat in Österreich, wo ich kaum ins Netz gekommen bin.

Cooler Teil, diesmal kam die Spannung besser rüber - aber irgendwie sieht das gar nicht gut für Cassie aus... Bloß Jax scheint ja noch in Form zu sein *lol*- Unkraut vergeht eben nicht ;).
 
Ahhh.....ich bin am Ende....ich hab mich endlich durchgelesen ^^ Soll ich jetzt glücklich oder unglaublich böse sein? *grübel*

Auf jeden Fall:

Die Geschichte ist genial. Deine Charaktere haben in meinem Kopf ein sehr gutes Bild bekommen, was die Charaktereigenschaften und das Aussehen betrifft. Man leidet mit ihnen auch wirklich mit, wenn man die Geschichte liest. Und genau das liebe ich ^^ Und was ich echt bewundern muss...du beschreibst Kampfszenen so gut, dass ich die mir bildlich vorstellen kann. Ich hab so was nie gelesen. Wirklich nie! Das ist genial.

Ich hoffe du schreibst schnell weiter ^^

Ciao louna
 
hi hi ^^

sodele .. bin auch endlich durch .. ich glaub ich hab da jetzt ne woche lang, immer wenn ich zeit hatte dran gelesen, obwohl ichs mir schon ne ganze weile vorher in mein worddokument reinkopiert hab, wo es dann auf meinem desktop mit nichtbeachtung gestraft wurde XD :sweatdrop
aber ganz egal, ich habe es gelesen XD ^^ und ich finde wirklich, dass man ohne zu übertreiben sagen kann, dass das beste ist, was das ff forum, momentan zu bieten hat(ausgenommen vllt. genesis, wobei ich da grade erst angefangen hab und das so noch nicht sagen kann)

man muss ganz am anfang sagen, dass ich die idee schon ungemein gut finde. ich mein gut, dass mit diesen "oh gott, dunkle zukunft", das ist jetzt an sich nicht wirklich, was neues, aber man muss halt bei dir einfach dazu sagen, das omega ziemlich gut ausgearbeitet und durchdacht ist. da steckt für mich ein konzept dahinter, das eben einen plot hat.

mir ist es bei keinem teil so vorgekommen, als ob du das jetzt so schnell hingekritzelt hättest. im prinzip baut jeder teil aufeinander auf und von teil zu teil merkt man spürt man die spannung richtig.

man kann sich wahnsinnig gut in die charaktere hineinversetzen, man fühlt mir kyle mit. man merkt richtig, was er durchsteht und auch cassandras ganze entwicklung von der furchtbar wütenden, missverstandenen irren, zu einer wirklich guten telepathin lässt sich schön nachvollziehen.

was mir aber auch wirklich gut gefallen hat, ist z.B. dass du mir Jax, den ich am anfang überhaupt nicht ausstehen konnte, jetzt gegen ende der letzten teile richtig sympathisch gemacht hast. ich hab mich jedes mal richtig auf die gespräche zwischen kyle und jax gefreut und war richtig hibbelig ...XD XD :sweatdrop

zum schluss bleibt nur noch zu sagen, dass ich mich sehr auf den nächsten teil freue, sehr gespannt und sehr hibbelig auf die weitere verfolgungsjagt bin, du dich aber doch ein bisschen beeilen könntest und wir alle hoffentlich nicht ein halbes jahr auf den nächsten teil warten müssen ^^ :kawaii:

langes kommi .. das nächste mal dann nicht mehr XXD ich will hier niemanden erschlagen, also dann cu ^^"" :lol2:

lg ftg
 
10. Fled (9)

Guuute Nachrichten Freunde! Es geht weiter!

Ja, ja, auch wenn es dieses Mal wieder etwas gedauert hat, so kann ich wohl endlich vom Abschluss des aktuellen Teils berichten, der euch in Kürze präsentiert wird ^^ Vorab möchte ich aber nur erwähnen, dass ich einfach nur froh bin, dass er endlich zu (digitalem) Papier gebracht ist. Zum einen, weil es doch etwas komplexer war mit den ganzen Szenenwechseln - die dieses Mal doch etwas mehr die hektik des Moments verdeutlichen sollen - und zum anderen, da er ja doch irgendwie ein Filler zum nächsten Teil ist, der dann doch langsam mal das Ende dieses Kapitels einläutet. (Ob dieses nun mit dem nächsten oder doch erst übernächsten Teil kommt, muss ich erst mit mir selbst ausstreiten, auf jeden Fall lässt es nicht mehr lange auf sich warten ^^)

Bis dahin gäbs aber noch etwas zu erledigen... Zum Beispiel Antworten *gg*

@Yama: Tja, was soll ich sagen? Eines meiner Hauptprobleme ist wohl, dass ich die gesamte Story von Omega zwar auch schon in stuichworten notiert habe, der Löwenanteil aber vor meinen inneren Auge herumspukt. Also visuell. Mit allen Kamerafahrten, Bulett-Time effekten und anderen Special-Effekts, über die Spielberg und Emerson nur staunen könnten (von den Matrix-Brüdern gar nicht zu sprechen :D) Diesen visuellen Eindruck dann runterzuschreiben ist doch schwerer, als man meinen möchte... aber ich tu eben mein Bestes, auch wenn ich, bei so Teilen wie den letzten, kaum zufrieden damit bin ^^°°
However, bin schon mal gespannt, was zu zum aktuellen teil sagst *g*

@Lene: Cassy (so wie eigentlich alle der Hauptfiguren) entwickeln sich auch im Verlauf der Story. Bei einigen eher langsam, bei anderen eher sprunghaft, wie man an solchen Extremsituationen gut erkennen kann ^^ Ich bin happy, wenn sie dir langsam mehr zusagt und hoffe, dass auch die Cassy der Zukunft deine Zustimmung finden kann - von der Omega-Sahlene mal ganz zu schweigen ;)... ahh... Ich freu mich wirklich schon auf das nächste Kapitel ^^

@Lynx: OK, das mit dem Alten war vielleicht auch etwas übertrieben, sollte aber auch verdeutlichen, dass diese Flucht wirklich ernst gemeint ist. Und nicht so wie manche Hollywood-Verfolgungsjagten, in denen sowas wie 'Kollateralschäden' icht einmal annäherungsweise vorkommen ^^° Uhh... ya' know what I mean... ^^°°°

@Xry: Blue Zero ist 'eigentlich' keine Überraschung. Erwähnt wurde er noch nicht, soweit hast du also noch nichts übersehen. Eigentlich ist er nur der Squad Leader und hat keinen Navajo, wie die anderen drei - ich denke, soviel kann ich mal verraten. Alles weitere: siehe nächsten Teil - ne Anspielung gibts ja schon am Ende. ^^

@Shan: Jax war - für seine Verhältnisse - ja auch noch kaum gefordert. Ändert sich aber langsam. Schön, dich noch dabeizuhaben :) Immer noch so einen Stress, oder hat sich das seit Jahresanfang wieder gelegt?

@Louna: Erstmal Herzlich Willkommen :)
Als du schon die ersten Anspielungen gemacht hast, dass du einen Blick in die Story wifst, hatte ich nicht im Leben angenommen, dass du so schnell auch damit fertig bist - echt, das überrascht mich nun wirklich ^^ Dass du die Story bis jetzt auch nicht so schlecht findest, freut mich natürlich auch ganz besonders *g*. Ja, ich geb das jetzt mal ganz offen zu: Lob ist was feines und es macht Kay happy. Konstruktive Kritik natürlich auch, aber das jetzt nur ganz nebenbei ;) Freut mich, dich ab sofort an Bord begrüßen zu dürfen...

@Futur: Und natürlich freu ich mich auch ganz herzlich, eine weitere Leserin im Thread begrüßen zu dürfen ^^ Herzlich Willkommen auch an dich *g*
Ohne jetzt allzu falsche Bescheidenheit an den Tag legen zu wollen, aber ob Omega das Beste im FF Forum ist, will weder bestätigen noch dementieren ^^ Meiner Meinung nach gibt es auch einen Haufen wirklich guter FFs, wie eben das von dir beschriebene Genesis, aber auch Ältere wie Changes oder Muraena Kidoko, aber ich denke schon, ich kann zumindest behaupten, dass Omega in ihren Genre heraussticht ^^ *gg*
Und was die länge deiner Posts betrifft: Fass dich ruhig so ausführlich, wie du willst... *nach oben kuckt* Hey, das tu ich immerhin auch ^^

So, aber jetzt dann mal wirklich weiter... ^^






Und mit einem Mal loderte ein unsagbar heißes Feuer in Jax’ Händen und Augen. Mit wirbelnden, immer schneller werdenden Handbewegungen erzeugte der Jamaikaner immer mehr und mehr der vernichtenden Energie in seinen Handflächen, während die Pupillen seiner dunklen Augen immer stärker zu glühen begannen. In einem Rot, dass direkt einem furchtbaren Albtraum oder den Tiefen der Hölle selbst entsprungen sein könnte und an die Farbe von brennenden Blut erinnerte.
Jax sammelte kein Feuer in der wirbelnden, grellgelben Sphäre, die er immer wieder von einer Handfläche in die andere wechselte, er sammelte Plasma in ihr. Zehn Mal heißer und hundert Mal gefährlicher, als die heißeste Flamme, die jemals auf Erden brannte. Sein dunkles Lächeln erlösch schlagartig, als seine Kreation kurz vor der Fertigstellung stand und er sehen konnte, wie ein weitere der Sprengladungen den Navajo verließ und pfeilschnell die Luft durchschnitt, auf direktem Weg zu der ramponierten Limousine. Mit einem stummen Schrei stieß Jax in diesem Moment seine Arme und damit auch die Plasmasphäre von seinem Körper ab. Und entfesselte somit die Kraft des wahren Höllenfeuers.

*

Nervös umspielte der Pilot den Joystick der Waffenkontrolle in seinen Händen. Abwechselnd umklammerte der den Griff fester und lockerte ihn wieder, indem er die Finger der rechten Hand weit abspreizte. Seine Gedanken galten lediglich seiner Copilotin, dem Nachladen der Raketengeschütze und diesem verdammten Bastard in der Limousine, der wohl gerade etwas wirklich Unangenehmes plante. Zumindest sprach der grellweiße Punkt in der bläulichen Umgebung der Thermal-Sensoren für sich. Eine unglaubliche Hitze, die immer stärker wurde. Und sich in den Händen des verdammten Terroristen sammelte, dessen böses Grinsen bereits seit einer halben Ewigkeit von dem leuchtend weißen Kreis über dem Fadenkreuz des HUDs eingefangen war. Der Zielcomputer war bereits seit unglaublich langen dreißig Sekunden bereit zu feuern, das Geschütz allerdings noch nicht. Doch nur einen Atemzug später kamen endlich die erlösenden Worte.

„Blue One, Rocket Pod neu munitioniert. Kannst loslegen, Tiger…“

Mit einem genüsslichen Grinsen sah der Pilot auf die blinkende Schrift der Munitionsanzeige, die wieder grün aufleuchtete. Unverzüglich betätigte er den Abzug.

„Blue One, Maverick Three.“

Mit einem zischenden Rauschen löste sich die Luft-Boden Rakete aus ihrer Abschussvorrichtung, nur im nächsten Moment in einer gewaltigen Explosion zu verdampfen.

*

Ein spöttisches und boshaftes Lachen drang aus der rauen Kehle des Jamaikaners, als sich der gesamte Himmel seines Blickfeldes urplötzlich in ein Meer aus Flammen und Licht wandelte. Die Plasmasphäre detonierte nur etwa zwanzig Meter hinter der fahrenden Limousine und riss damit nicht nur den nächsten Sprengkopf in ein feuriges Grab, auch der schwarze Helikopter durchdrang mit sichtlichen Problemen die sich kugelförmig ausdehnende Plasmaschockwelle. Obwohl der Pilot instinktiv das Richtige tat, und sich vom Zentrum der Explosion fernhielt, trafen ihn dennoch die Ausläufer dieser und brachten den Navajo deutlich zum trudeln. In Jax’ Augen war es fast so, als würde ein Papierflieger plötzlich von einer Sturmflut aus schwebenden Feuer gepackt werden. Doch ganz zur Enttäuschung des schwarzen Hünen sah das Verhalten des Helikopters nur im ersten Moment unkontrolliert aus. Keine fünf Herzschläge nachdem die Schallwellen der Explosion bei seinem Trommelfell eingetroffen waren und dieses bis ans Maximum spannten, hatte der Pilot den Navajo wieder Abgefangen und in eine ruhige Fluglage gebracht.
Jax bleckte seine strahlend weißen Zähne und entflammte erneut seine beiden Hände. Dieser Typ wurde langsam lästig. Es war wohl Zeit die Sache zu beenden. Doch zu viel mehr als dieser endgültigen Erkenntnis kam Jax nicht im selben Gedankenzug. Kaum waren die Worte seiner inneren Stimme verklungen, erschütterte eine weitere Detonation den Innenraum der Limousine. Stark genug, um ihn sein Gleichgewicht verlieren zu lassen.
Ohne darüber nachzudenken versuchte der Superior Halt an der Kopfstütze des Fahrersitzes zu finden. Doch die Hitze seiner entflammten Hände schnitt sich durch das Leder und das Eisen wie ein heißes Messer durch einen Klumpen Butter. Jax verlor nun endgültig seinen festen Stand, überschlug sich im Inneren des Wagens und landete unsanft auf einen unförmigen Gegenstand aus Fleisch und schwarzem Stoff, den er erst nach einer minimalen Denkpause als Kyle Langley identifizierte, der lediglich zu einem leisen Stöhnen in der Lage war. Jax fluchte lautstark, machte sich aber sofort daran, sich auf der Rückbank des Wagens wieder aufzurichten.
Cassandra hatte indes das einzig Vernünftige getan und war vollständig auf die Überbleibsel des Fahrersitzes gerutscht. Er konnte und wollte keinen genaueren Blick auf die Telepathin werfen, da ihm erstens die Zeit fehlte und zweitens er nicht sicher war, was der Anblick bewirken würde. Die junge Frau zitterte am ganzen Körper, dass konnte er auch von der Rückbank aus sehen. Und das bläuliche Psi-Schild um den Wagen herum flackerte immer wieder auf. Jax war sich ziemlich sicher, dass es jede Minute zusammenbrechen würde.
Kaum waren diese Gedanken gefasst, konnte er endlich die Quelle der letzten Erschütterung erkennen.
Ein zweiter Navajo war aus dem blendenden Lichts des anbrechenden Tages aufgetaucht und gab seinen Kameraden Rückendeckung.

*

„Tut verdammt gut, euch zu sehen, Blue Three. Schlage vor, wir nehmen die Scheißkerle da unten jetzt gemeinsam in die Zange. Was haltet ihr davon, Jungs?“

Für einen kurzen Augenblick ignorierte der Pilot die immer bedrohlicher werdende Anzahl von Warnlichtern in seinem Cockpit und begrüßte freudig die eintreffende Kavallerie. Es hatte auch lange genug gedauert, bis seine Kameraden eingetroffen waren. Und der letzte Angriff dieses Mistkerls war gefährlicher gewesen, als er es vielleicht je zugegeben hätte. Die Hälfte der Systeme wurde beschädigt und lief nur mehr im Notfallbetrieb. Er wagte es nicht, eine Vermutung anzustellen, ob die Kiste eine weitere dieser grellgelben Kugeln überstehen würde. Mit nur kurzer Verzögerung traf die Antwort von Blue Three rauschend in seinen Kopfhörern ein.

„Roger. Sir… Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen?“

„Klar. Was ist los?“

„Sind sie wahnsinnig geworden, Sir? Der General besteht darauf, dass die sämtliche Insassen des Wagens lebendig zurück ins HQ zu bringen sind. Wir haben nicht die Befugnis, die entflohenen…“

„Wenn du ne bessere Idee hast, diese Mistkerle da unten aufzuhalten, nur raus damit. Bis dahin hältst du dich aber an meine Anweisungen, ist das klar? Ich hab nicht vor, drauf zu gehen wie Blue Two. Und ich glaube, ihr Jungs habt das auch nicht gerade vor, oder irre ich mich da etwa? Over.“

Die gute Laune des Piloten war schlagartig wieder am Nullpunkt angelangt. Er wollte seinem jungen Kameraden eigentlich gar nicht so ins Wort fallen, aber der Junge hatte erst vor zwei Wochen seine Schwingen verliehen bekommen. Und damit nicht die geringste Ahnung, wie der Alltag in einer Navajo-Staffel aussah. Auch wenn er zugeben musste, dass dies nicht gerade ein alltäglicher Einsatz war.

„Wilco, Blue Three Out.“

Der Junge hatte verstanden. Zumindest etwas.

*

Mit tosendem Donner zog der Neuankömmling dicht über den Köpfen der Superiors vorbei und zog eine enge Schleife um die fahrende Limousine, die er im direkten Anschluss daran angriff. Binnen weniger Sekunden prasselte ein Regen aus 20 mm dicken, panzerbrechenden Tropfen auf das schwächer werdende Schild um den Wagen herum ein. Für einen Moment dache Jax, dass Cassandra wohl erneut vor Schmerz aufschreien würde, doch diesmal konnte er nur ein Monotones Schluchzen von der Telepathin aus hören. Trotzdem allemal genug, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Wütend riss er seinen rechten Arm gegen den Angreifer und schickte damit einen fünf Meter langen Flammenstrahl den Kugeln entgegen. Der Strahl traf den navajo zwar nicht, allerdings war dies auch nicht seine Aufgabe. Er musste Jax lediglich ein wenig Zeit verschaffen. Zeit, die er brauchte, um eine weitere, kleinere Plasmasphäre in seiner linken Hand zu sammeln.

*

Mit einem hämischen Grinsen ging der Pilot einige hundert Meter vor der Limousine wieder in den Schwebflug und richtete die Schnauze des Navajos wieder auf den schwarzen Wagen aus, der in einer direkten Linie auf ihn zukam. Von einen Moment auf den nächsten schweiften seine Blicke von der Zielerfassung des Computers über den ramponierten Streckenabschnitt der Schnellstraße hin zu dem lädierten Omega-Fahreug und Blue Three, der dieses weiter unter Druck setzte. Ein greller Feuerstrahl züngelte zwar immer wieder aus dem Inneren des Wagens hervor und streifte sachte den Rumpf des Navajos, aber selbst aus der Distanz war klar zu erkennen, dass dadurch kein allzu großer Schaden entstehen würde.

„Blue One ist feuerbereit. Blue Three, zieht euch aus der Schusslinie zurück. Danke, dass ihr die Aufmerksamkeit auf euch gezogen habt, Jungs. Blue One, Maverick Four.“

Mit diesen Worten aktivierte der Pilot abermals den Abschuss eines weiteren Sprengkörpers. Zu spät bemerkte er, dass er damit wohl nicht der Einzige war.

*

Lautlos löste sich auch die kleine Sphäre von der Hand des Jamaikaners und raste auf den abdrehenden Navajo zu. Jax hatte nicht die Zeit um einen Angriff wie eben vorzubereiten, doch auch das Geschoss in der Größe eines Tennisballs würde den Job erledigen. Blitzschnell näherte sich die Plasmaladung den Rumpf des Helikopters.
Und verfehlte ihn um wenige Zentimeter.
Offenbar hatte der Pilot doch noch etwas gemerkt, oder es war ein dummer Zufall, auf jeden Fall vollzog das schwarze Ungetüm aus Stahl in letzter Sekunde eine weitere Drehung um die Längsachse. Nur um ein paar Grad, aber ausreichend genug, um die Sphäre ins Leere zu leiten. Oder um zumindest annehmen zu können, dass die Sphäre ins Leere gehen würde.
Jax grinste dunkel.

„Forget it. Nur knapp ausweichen is’ nich’ drin.“

Schwungvoll ballte der Hüne seine Linke zusammen und riss seinen Arm vom Körper weg. Wie durch ein unsichtbares Band verbunden folgte die Sphäre dem Kommando und schlug ihrerseits einen Haken. Direkt in das Munitionsdepot des Navajos hinein.

*

Die Explosion war ohrenbetäubend. Binnen weniger Sekundenbruchteile zerbarst die gesamte Außenhülle des Kampfhelikopters in einer Woge aus Feuer und Druck. Die Rotorblätter schraubten sich für eine Sekunde einsam in den Morgenhimmel, ehe sie von weiteren Metallschrapnellen getroffen und in duzende kleinere Fragmente zersplitterten. Ein Platzregen aus Metallstückchen, Glassplittern und winzig kleinen Bluttröpfchen ergoss sich über mehrere Meter der Schnellstraße, während am Himmel noch immer das Feuer und der Rauch der Detonation zu erkennen waren. Doch dieser Moment der Vernichtung fand noch nicht sein Ende. Annähernd zeitgleich mit der grellen Sphäre schlug auch die vierte Maverick Rakete frontal auf das Omega-Fahrzeug ein. Wie in Zeitlupe konnte man erkennen, dass dieser Volltreffer für das schützende Psi-Schild zu viel war und es unter der Belastung einbrach. Es hielt lange genug, um den Innenraum weitestgehend unversehrt zu lassen, doch beinahe der gesamte Motorblock der Limousine samt Vorderachse wurde von der Wucht des Einschlags weggerissen.
Eine Funkenspur hinter sich herziehend schrammten die Überbleibsel des Wagens auf dem harten Beton der Straße und drehten sich dabei mehrmals um die eigene Achse. Der gefährliche Schwarze im orangen Sträflingsoverall wurde von diesem abrupten Bremsmanöver dermaßen überrascht, dass er aus der Fahrerkabine stürzte und hart auf dem Beton zu liegen kam, nachdem er sich einige Male überschlug.
Eigentlich sollte er das mit Genugtuung betrachten. Sich über den Schmerz des Terroristen freuen. Doch in der emotionalen Welt des Piloten herrschte im Moment lediglich Leere.
Noch immer prasselten die zersprengten Überbleibsel eines Navajos und zwei seiner Kameraden gen Boden. Nein, er würde heute nicht draufgehen. Zwei weitere Mitglieder seiner Staffel hatten ihm diese Bürde abgenommen.

*

Sein Kopf dröhnte. Dicke Schlagadern an seinen Schläfen pochten in schnellem Stakkato gegen die dünne Knochenwand darunter und ließen den Schmerz damit wie einen Trommelwirbel erscheinen, der ihn zumindest davor bewahrte, das Bewusstsein zu verlieren. Jax hustete den eingeatmeten Staub aus seinen Lungen und versuchte, sich langsam aufzurichten, was ihm allerdings nur unter großen Mühen gelang. Seine rechte Schulter schmerzte höllisch und er spürte, wie etwas Heißes von ihr aus seinen Arm herunterschoss. In seiner Mundhöhle sammelte sich immer mehr und mehr bittere Galle, die mit Sicherheit einen Brechreiz auslösen würde, wenn er für einen Moment die Kontroller verlor. Er spuckte aus und versuchte, das verschwommene Bild vor seinen Augen wieder scharf erscheinen zu lassen. Keinen Atemzug später bereute er diese Entscheidung.
Vor ihm war der schwarze Wagen – oder vielmehr der teils schwarze Schrotthaufen – zum endgültigen Stillstand gekommen, was durch die fast vollständig fehlende Front wohl durchaus erklärbar war. Cassandra lag unbeweglich in den langsam zusammenschrumpfenden Kissen des Airbags, der sich wohl noch wie durch ein Wunder ausgelöst hatte. Er konnte nicht erkennen, ob sie noch bei Bewusstsein war, oder nicht, tippte aber auf Zweiteres. Die Kleine hatte in den letzten Stunden schon genug mitgemacht.
Doch der Focus seiner Blicke galt dem fast lautlos über dem Freeway schwebenden Navajo. Der wie ein Raubtier seiner Beute auflauerte und wohl nur noch auf den richtigen Moment wartete. Jax überschlug im Kopf seine momentanen Chancen. Gut sahen diese allerdings nicht aus. Streng genommen konnte er noch nicht einmal mit völliger Sicherheit sagen, ob er in den nächsten Sekunden überhaupt auf beiden Beinen stehen konnte, geschweige denn einen weiteren dieser Mistdinger abzuschießen. Erneut spuckte er einen Klumpen Galle auf den Asphalt vor ihn. Der sich urplötzlich verfinsterte. Als würde sich ein dunkler Schatten zwischen ihn und die Sonne legen. Jax schreckte auf und drehte seinen Oberkörper ruckartig um die eigene Achse, um zu erkennen, was sich da von hinten anschlich.
Der Anblick raubte ihm den Atem.
Denn wen die schwarzen Navajos schon stählerne Ungetüme waren, so sah er nun wohl einem apokalyptischen Reiter aus Stahl ins Antlitz.



Next turn: Kommies ^^
 
*grins* Nicht schlecht. Schön actionreich und trotzdem hat man so annähernd den Überblick behalten. Zum Glück ist Jax nicht ganz so unkaputtbar wie Kyle, das ginge mir dann nämlich wieder auf die Nerven, aber im Moment sieht es ja so aus, als hätten sie alle ein Riesenproblem, wenn nicht noch eine Kavallerie eintrifft................

Danke der Nachfrage, inzwischen hat sich mein Stress wieder so halbwegs normalisiert *G*. Und ab nächster Woche sind Ferien, das heißt, dann kann ich mich mal wieder auf meine Arbeit konzentrieren... ;)
 
Meine Güte. Ich hätte nicht gedacht, dass man eine Verfolgung so weit auswalzen könnte ohne dabei einmal in Spannung oder Action nachzulassen... Ich nehme mal an, die stehen jetzt Blue Zero gegenüber, was? Klingt jedenfalls schön gefährlich.

Bin ich ja mal gespannt, was du dir da für einen Charakter mit meinem Namen ausgedacht hast. Aber ich werd's ja bald erfahren : )

Also, immer schön weiter so.
Bis dann alles Liebe
 
Ich hab so das GEfühl, dass diese Flucht nicht so schnell zu Ende gehen wird. Beide Parteien sind verdammt zäh, auch wenn die kleine Gruppe ziemlich in der Minderzahl ist. Und Kyle wird wohl auch nicht viel machen können, da der grade sein Mittagsschläfchen haltet, in gezwungener Massen. Jax ist ziemlich auf sich allein gestellt, der Arme.

Ich hoffe du schreibst schnell weiter und lässt uns hier nid vergammeln =)

Ciao louna
 
Ah ferien, da findet man dann auch endlich einmal die zeit für alles, was man gerne machen will, aber bisher nicht in den zeitplan des alltäglichen lebens einbauen konnte.
Wie z.B. einen Comment zu deinem neuesten Beitrag zu verfassen :)

Ja der Oscar würde def.an Omega gehen, keine Frage ;)
Versteh was du meinst, ich versuche grade ein Attentat aus der Sicht des Attentäters zu schreiben ohne seinen Namen zu verwenden und das ganze noch möglichst realistisch und spannend darzustellen. Und eben genau, ich bin fast am Verzweifeln, inzwischen habe ich ungefähr 6 verschiedene Varianten^^
Aber dir muss ich neidlos zugestehen, ist es gut gelungen. Die Szene ist in meinem Kopf mit all ihren Einzelheiten und kleinen, aber feinen Details sehr schön entstanden. Man konnte förmlich den Schweiß, das Adrenalin, das Blut und die explodierten, zerbrannten Maschinenteile riechen.
Ich frage mich, aber wirklich wie sie jetzt da noch lebend rauskommen wollen. Wenn ich mir das ganze als Film betrachte, würde jetzt irgendein Freund auftauchen und ihnen aus der Patsche helfen.
[Transfer it to the story-Mode on]
Vllt.taucht jetzt ja Lynx oder einer der anderen alten Freunde Kyles auf.
[Transfer it to the story-Mode off]
 
Der Teil war cool ^^. Nur ab und zu bin ich in der Mitte hängen geblieben, weil ich etwas den Überblick verloren hab, wer nun Blue Three, Two, One und Pi ist, aber ansonsten kam die Action super rüber (und irgendwie gings ja in dem Teil darum :P )!
 
Yo, es ist lange ^^ Aber es ist nicht ien einziges Mal langweilig geworden. Du hast ein Händchen für Details, könnte man sagen ^^

Die drei hatten aber Glück, naja Kyle registrierts glaub nicht so ganz XD. Heisst das, für die drei wirds in den nächsten fünf Minuten wieder ein wenig ruhiger? *gespanntistwieesweitergeht*

Xd...du weisst was du zu tun hast...nicht gammeln lassen, sondern Teilchen heranwedeln ^^

Ciao louna
 
Ui, gibts dich also auch noch :) Der Teil war ziemlich gut, und erstaunlicherweise hatte ich diesmal keinerlei Verständnisprobleme wie zuletzt manchmal nach den langen Pausen... jetzt muss aber auch noch ne verdammt gute Erklärung kommen, warum der Pilot sich da mal eben selber opfert, um die Flucht der anderen zu ermöglichen! ;)
 
Hmja. Die Erklärung ist wirklich etwas dürftig. War's das wert, wenn er stirbt? Und wenn er nicht stirbt, war es das wert, danach von Omega gejagt oder gleich am Krankenbett getötet zu werden?

Ansonsten sehr schöner Teil, obwohl ich die Beschreibung des Hubschrauber etwas komisch fand. Das liegt aber sehr wahrscheinlich daran, dass ich weder fachliches Wissen noch besonderes Interesse an den Dingern habe : )

Also dann, immer weiter!
Alles Liebe, Sahlene
 
1Tag einen kompletten Tag (also um genau zu sein 14 Stunden ) hab ich gebraucht um endlich deine Story zu lesen....

Was soll ich sagen ich bin Begeistert besser hätt ich meinen freien Tag echt nicht verbringen können wobei ... Himmel jetzt will ich wissen wie es weiter geht !!!!

Nicht schimpfen das ich im RPG nichts geschrieben hab aber ich wollte heute endlich mal in Ruhe die Story lesen ;-)

Was soll man sagen ich kann mich den anderen im Grunde nur anschließen da ich alles in einem Zug gelesen hab, sind mir deine Charaktere jetz sehr geläufig und sehr ans Herz gewachsen^^ Deine stilistische Gleichheit ist beneidenswert (was mich darauf bringt das meine FF auch schon seit monaten vor sich hin gammmelt ) Die Figuren sind so wunderbar ausgearbeitet das ich von jeder ein Bild im Kopf habe :D Voral diese Rachengel Figur Cassadra hallo ich ein der Name alleine schon Cassandra die den Untergang Trojas und ihrern eigenen Tod vorraus sah Jax der Bob Marley des schlechten Benehmens und trozdem eine grund Gute Seele (vielleicht nicht immer dank gewissen umständen aber zumindest nicht vollends Verdorben und der Ritter in der schwarzen statt weißen Rüstung;-) Kyle
Schön zu sehn das du auch ab und Rechtsschreibfehler machst und nicht nur mir das dauernd passiert, wobei ich erwähnen muss das ich um einiges schlimmer bin ^^ ;

Alles in allem wunderbar zu lesen und gespannt auf den nächsten teil ^^


LG Puu
 
so wie versprochen =)

also der teil war schön zu lesen, die bilder konnten wieder sehr schön im Kopf entstehen.
Die Beschreibung des Helis war mir relativ schnuppe, gelesen, vorgestellt, fertig.
Solange sie nicht über mehrere Seiten geht wie beim guten Tom Clancy.

Ja was soll man noch sagen.

Achja, hab ich da was mit den Namen vertauscht? Snake? Weiter oben nennst du den guten Captain doch Roy Banner, muss ich weiter vorne nochmal nachlesen, nach meiner mündlichen prüfung für die ich eigentlich grade noch völlig gehetzt die nacht durchlernen sollte.
Aber hm nö, so wichtig ist mir das abi dann auch net, also man sieht sich bald wieder (hast du ja angedeutet =), musst du auch halten)
und dann werde ich von allen problemen erlöst sein, hoffe ich zumindest^^

Gruß Yama
 
10. Fled (11)

So... was sagt ihr, bin doch mal recht schnell gewesen ^^ *yay*

Also, wie angekündigt kommt jetzt das Ende von Kapitel 10... ENDLICH. Mit dem nächsten Teil startet dann mal Kapitel 11 und innerhalb der nächsten 2-3 Teile kommen wir auch endlich zu dem Punkt, an dem der Einstieg zu Mission: Obsidian Tiger geplant ist. Mit anderen Worten: Demnächst startet auch M:OT durch. ^^

But first... das altbekannte... ^^

@Louna: Dieses Mal war ich doch ganz brav, oder? Und ja, es wird ein wenig ruhiger... Fünf Minuten... mal sehen ^^ Vielleicht werdens auch sechs... *g*

@Lynx: Eine Erklärung kommt schon noch... wenngleich auch nicht gleich... das solltet ihr doch mittlerweile schon kennen bei mir, oder? ^^

@Lene: Naja, technische Details sind irgendwo doch so eine kleine Unart von mir... aber ich denke auch irgendwo, dass mit ihnen auch vielleicht ein bißchen das Verständnis, oder die Vorstellung der jeweiligen Geräte wächst, als wenn ich nur "großer Hubschrauber ohne Rotoren" schreibe ^^

@Xry: Das Sanake doch nicht mehr so ganz in Erinnerung ist, kann ich mir schon vorstellen... Immerhin hatte er seinen Auftritt in Kapitel 2/4 ^^"" Und das ist doch schon etwas her ^^"""

@Puu: Du bist... ein WAHNSINN, Puu! ^^
Ich meine, ich weiß doch genau, was für einen Stress du so immer hast, vor allem jetzt dank WM und GP und so und das du dann deinen freien Tag damit verbringst vorm PC zu hocken und meine Story zu lesen... Das ist echt der Wahnsinn... Das macht mich wirklich happy ^^
Und auch danke für deine bisherigen Eindrücke *gg* Ich hoffe nur, ich kann auch weiterhin diesem Bild gerecht werden. ^^ Und jepp, Rechtschreibfehler sind immer wieder gerne drinnen... Bin in der Hinsicht einfach etwas.. ähh... schlampig ^^°

@Yama: Und thx ^^ Ja, bei Clancy-Romanen sind da einige Sachen noch viel, viel detaillierter - allerdings übertreibt ers eben auch immer wieder gerne ^^" "Snake" heißt mit bürgerlichem Namen Roy Banner und hat den Rang eines Captains. "Snake" ist also sein Funkname/ID-Name
Ich wünsch dir noch alles feine für deine Prüfungen! Aber ich bin mir doch recht sicher, dass du die schon ohne weiteres packen wirst! ^^

So, aber jetzt dann mal wirklich! Auch wenn mir noch ein Leser abgeht. Aber ich hoffe mal, Shan wird es mir verzeihen können ^^






„Wir erhalten soeben die Bestätigung, Sir… Blue Zero ist am Boden. Die Sanitäter kümmern sich gerade um Captain Banner… Sie meinen, er habe schwere Verletzungen erlitten, schwebe aber nicht in Lebensgefahr.“

„Was ist mit Privat White und Langley?“

„Sir… Die ersten Suchkommandos beginnen gerade damit, auszuschwärmen, aber bis jetzt fehlt jede Spur von ihnen… Laut dem Ladeverzeichnis hatte Blue Zero zwei Motorräder geladen, die ebenfalls verschwunden sind. Vermutlich wurden sie zur Flucht genutzt, Sir.“

„Ich verstehe.“

Die Worte des Generals wirkten emotionslos und leer. In den letzten Minuten war scheinbar nicht nur seine Wut über das Geschehene verraucht, sondern hatte auch Platz gemacht für nüchterne Erkenntnis. Es war genau diese berechnende Erkenntnis, die Siler noch viel erschreckender fand, als die Wut des Kommandanten. Rykov war in erster Linie ein eiskalter Stratege. Ihn jetzt wieder ruhig zu sehen, bedeutete, dass der Kommandant gerade sehr beschäftigt damit war, sich die nächsten Schritte zu überlegen. Die nicht gerade sehr erfreulich für einige Personen ausfallen würden, soviel war sich der Sergeant sicher.

„Wie sieht es mit der Verfügbarkeit der Lufteinheiten aus?“

„Nicht sonderlich gut, Sir. Das Abschalten der Systeme hat offenbar zu einigen Überlastungen bei den Leitsystemen geführt. Nur der Hangar der Blue Staffel war durch sein Back-Up-System davor geschützt. Was bedeutet, dass nur Blue One im Moment verfügbar ist. Captain Blake wird zwar im Moment von der Streife in Gewahrsam genommen, allerdings gibt es noch genügend andere Navajo-Piloten, die auf Abruf bereit stehen.“

Ein kurzes Nicken zusammen mit einem tiefen Brummen drang von Rykov her, als er sich von dem klaffenden Loch in der Außenhaut des Sentinels abwandte und näher an Siler heranging. Ein kalter Wind fuhr durch die weißen Haare des Generals und ließen ihn irgendwie um viele Jahre jünger erscheinen. Das gefährliche Funkeln in seinen Augen verstärkte zudem den Eindruck, dass der Kommandant nahezu vor Tatendrang platzte.

„Dann rufen sie diese. Ich will Blue One in fünf Minuten in der Luft sehen und die anderen Staffeln, sobald sie verfügbar sind. Die Sanitätsteams sollen sich in erster Linie um Captain Banner, dann um die verletzten Zivilisten kümmern. Sobald Banner wieder ansprechbar ist, verlange ich Antworten von ihm. Die PR-Abteilung soll sich eine glaubhafte Geschichte für die Medien überlegen und die Instandhaltung beseitigt dieses verdammte Chaos innerhalb der nächsten 36 Stunden. Statusberichte der einzelnen Abteilungen sind wohl selbstverständlich. Und holen sie mir Colonel Leech her… Augenblicklich.“

„Das wird nicht mehr nötig sein, General.“

Kaum hatte der Kommandant seine Worte fertig gesprochen, drang auch schon die kalte Stimme des blonden Offiziers aus der Dunkelheit her. Langsamen Schrittes trat der Colonel aus dem Schatten der zerbombten Eingangstür und hielt im Türrahmen kurz inne. Mit abschätzenden Blicken begutachtete er den Schaden am Büro des Generals, bevor er mit einem noch finsteren Gesichtsausdruck in Richtung Rykov weiterging. Seine Uniform war unerwartet staubig und auch aus seiner normalerweise perfekten Frisur hatten sich einige blonde Locken gelöst, die ihm ins Gesicht hingen. Alles in Allem machte er den Eindruck, als hätte er sich durch jede Menge Gerümpel gearbeitet, um das Büro zu erreichen. Was vermutlich auch durchaus den Tatsachen entsprach.

„Das ist alles, Siler. Wegtreten.“

„Ja, Sir.“

Der Sergeant salutierte noch einmal in strammer Körperhaltung und verließ danach fast ein wenig übereilig die verwüsteten Überreste des Zimmers. Leech sah ihm eine Weile lang nach, bevor er kopfschüttelnd wieder den General fokussierte. Dieser war inzwischen in die Hocke gegangen und wühlte desinteressiert in einigen Holzstücken, die ganz nach den Überbleibseln seines alten Schreibtisches anmuteten. Leech überließ ihn einen Moment lang seinen Gedanken und schritt einige Meter durch den Raum, bis hin zu den aufgerissenen Metallverstrebungen, die verdraht und windschief in alle Richtungen aus dem Zentrum der Explosion herausragten. Ein scharfer Wind blies dem Colonel ins Gesicht, als er sich der Kante des Lochs näherte, welches nun den größten Teil des Büros ausmachte. Ein knirschendes Geräusch unter seinem Stiefel ließ ihn aber inne halten und dessen Quelle überprüfen.
Ein verbrannter Bilderrahmen mit den Überbleibseln eines alten Fotos, von dem jetzt nur noch verschmorte Fragmente übrig waren, stach ihm in die Augen.
Er kannte dieses Foto.
Und hasste es.
Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, holte er kurz mit einem Fuß aus und kickte den Rahmen samt Inhalt über den Rand des Risses hinaus. Lautlos wirbelnd verschwand dieser im Licht eines anbrechenden Morgens.

„Sie haben lange gebraucht, Joseph. Wurden Sie aufgehalten?“

Leech schreckte ein wenig auf, als ihn die Stimme des Generals direkt adressierte. Blitzartig drehte er sich zu dem Kommandanten um, nur um diesen noch immer in der gleichen Position wieder zu finden. Ruhe kehrte wieder in den Verstand des Colonels ein.

„Könnte man so sagen. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mich durch die Versorgungsschächte von SL 6 gearbeitet habe. Und dann wurde ich noch auf der Krankenstation von einem überaus schwierigen Patienten aufgehalten.“

„Der da wäre?“

„Major Lynx. Ganz offenbar verträgt er die Tatsache, sich etwas gebrochen zu haben nicht gerade besonders gut. Er wollte partout nicht auf der Krankenstation bleiben und Ihnen sofort Bericht erstatten. Scheint so, als hätte der Major Ihnen einen ganz ausgefeilten Vorschlag zu machen.“

„Was für einen Vorschlag?“

„Ach, ich denke, das wird er Ihnen demnächst voller Enthusiasmus selbst vorschlagen. Aber es hat etwas mit der Re-Aktivierung seines Teams und der Ergreifung von Colonel Langley zu tun.“

Rykov schwieg einen kurzen Moment, bevor er kurz und leise Auflachte und zur Antwort ansetzte.

„Er hat sich mit der Auflösung dieser… Dagger Squad ganz offenbar immer noch nicht ganz anfreunden können.“

„Scheinbar. Aber seine Argumente sind gar nicht mal so schlecht. Er meint, dass es im Moment kein einziges verfügbares Team im HQ gäbe, das zum Aufspüren und Gefangennehmen von anderen Superiors ausgebildet ist – außer natürlich seinem eigenen. Außerdem kennt er ja bekanntlich Colonel Langley wie keinen Zweiten und ist sich demnach vollkommen sicher, ihn binnen kürzester Zeit finden zu können… Wirklich, ich war sehr überrascht von dem Enthusiasmus des Majors. Fast noch mehr, als von der unglaublichen Geschwindigkeit, mit der sich die Gerüchte über Langleys Flucht ausbreiten. Also ich hätte nicht erwartet, dass…“

„Stimmt es was er sagt?“

Leech verzog ein wenig sein Gesicht, als ihn der General mitten im Satz unterbrach und ganz offenbar weiter über diesen kleinen Major befragen wollte.

„Vielleicht. Die Dagger Squad war stets das Lieblingsteam von Langley. Aber Sie wollen doch nicht wirklich in Betracht ziehen, diese Leute loszuschicken, oder, Sir? Ich meine, sie werden Langley doch niemals ans Messer liefern.“

„Aber sie könnten mich vielleicht zu ihm führen. Eventuell. Ich werde es in Betracht ziehen. Ach, und Joseph… eine Frage noch.“

„Aber immer doch, General.“

„Lesen Sie die Bibel?“

Leech verschlug es für einen Moment die Sprache, diese Frage urplötzlich gestellt zu bekommen. Doch kaum hatte er seine erste Verwunderung abgelegt, sah er auch, wie Rykov ganz offenbar zu dieser Frage kam. Der Kommandant richtete sich langsam wieder auf und hielt dabei ein halb verbranntes Buch in Händen, das er wohl aus dem Trümmerhaufen gezogen hatte. Leech konnte noch deutlich ein silbernes Kreuz auf dem schwarzen, verschmorten Ledereinband erkennen.

„Nun, ich habe damit begonnen. Wie Sie es mir empfohlen hatten.“

„Es gibt da eine Stelle, die mir gerade in den Sinn gekommen ist. Ich denke, sie beschreibt die Situation recht gut. Und vor allem, wie wir uns in Zukunft zu verhalten haben. Wir waren zu unvorsichtig. Zu nachgiebig. Zu naiv. Das soll sich nun ändern. Ab sofort werden wir die Samthandschuhe ablegen.“

Es war eine grimmige Mixtur aus Ernst und Missmut, die sich in Rykovs Augen widerspiegelte, als er Leech das zerfledderte und verschmorte Buch in die Hände gab.

„Hosea 8,7.“

Mit diesen Worten drehte sich der General um und verließ mit langsamen, aber dennoch sehr kräftigen Schritten das zerstörte Büro. Leech wartete noch einen kurzen Augenblick, bevor er das richtige Kapitel aufschlug und nach dem Vers suchte. Erstaunlicherweise war das Buch des Propheten Hosea nahezu heil geblieben und so war es kein großes Problem, die Worte schnell zu finden.

“ Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten. Ihre Saat soll nicht aufgehen; was dennoch aufwächst, bringt kein Mehl; und wenn es etwas bringen würde, sollen Fremde es verschlingen.“




[Kommies please!]
 
Der Teil hat mir sehr gut gefallen, schöne Atmosphäre, der General und Leech kamen sehr gut rüber... hat mir fast besser gefallen als die actiongeladenen Teile davor! Auch das Bibelzitat war hübsch eingeflochten. ABER (*klugscheißmodus AN*) ich hab einen mal ganz entscheidenden Fehler gefunden ;)
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„Stimmt es was er sagt?“

Lynx verzog ein wenig sein Gesicht, als ihn der General mitten im Satz unterbrach und ganz offenbar weiter über diesen kleinen Major befragen wollte.
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Ich glaube, Leech müsste das Gesicht verziehen, nicht ich :rolleyes:
 
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