Omega

Ah, jetzt bin ich auch wieder im Lande, und was sehen meine (tatsächlich) entzündeten Augen?
Ein neuer Teil! *freude*

Ja gut, ich bin auch etwas irritiert davon, dass Kyle und Cassandra sich gleich so aufeinanderstürzen. Die beiden sind eigentlich in einer Situation, wo die Frau in der Regel sowas sagt wie: "Lass es uns erstmal langsam angehen" :)

Ansonsten alles wunderbar, ich bin sehr gespannt, wer da diese ominösen Strippenzieher sind. Am Ende gibt es noch ein Alpha....

Na dann, versuche, trotz deiner vielen anderen wichtigen Beschäftigungen, an mein persönliches Glück zu denken und schreib schnell weiter : )

Bis bald hoffentlich!
-lene
 
12. Renegades (7)

'Ola!

Also, was gibt es zu sagen? Die Pause war mal wieder unerträglich für mich, aber leider kaum zu vermeiden. Mein Projekt, dass ich im Rahmen meiner Diplomarbeit begonnen habe, hat sich in den letzten Monaten ganz schön ausgeweitet und ich konnte neben den normalen Arbeiten dafür auch noch Seminare halten, Berichte verfassen, etc, etc... Alles in allem ganz schön viel zu tun. Im Moment allerdings hängt es mir aber ganz schön zum Hals raus, immer nur für die Arbeit zu leben und daher versuche ich mal wieder, ein wenig mehr Freizeit anzuschaffen. Und dass das auch neue Teile bedeutet, ist wohl ein nettes Nebenprodukt. :)

@Puu: Stimmt. Recht hast du. Ich fürchte, dieser Teil ist in der Hinsicht auch nicht so die Glanzleistung, aber man muss eben mal wieder reinkommen. :( Ansonst, ja, Omega_Lene kommt demnächst. ^^

@Lynx: Dankeschön ^^ Tja, ich denke mal, dass das bei den beiden einfach etwas war, dass sich in den letzten Monaten so angesammelt hat, dass es irgendwie wohl einer Befreiung gleich gekommen ist. ^^ Vermutlich aber Ansichtssache, eindeutig :)

@Shine: Denke mal, dass es da in der nächsten Zeit von allem ein wenig noch zu lesen gibt. Lovestories finde ich persönlich nicht gerade sehr einfach zu verfassen, allerdings gebe ich eben mein Bestes. Mehr geht ohnehin nicht. ;)

@Lene: Interessante Idee, die du da einbringst. ;) Sonst weiß ich jetzt schon, dass ich von dir vermutlich gerügt werde, weil das mal wieder so lange gedauert hat. Und gleich im Vorhinein: Ja, das habe ich dann wohl auch verdient! *gg*

Viel Spaß mit der Fortsetzung!




Einem mystischen Insekt gleich setzte der erste der beiden Black Hawk Hubschrauber zur Landung an. Erst reckte sich die Schnauze des Fluggerätes ein wenig weiter nach oben, um damit die verbleibende Restgeschwindigkeit zu drosseln, bis sich der Rumpf schließlich wieder gerade richtete und sich die Maschine zu Boden senkte. Die Rotorblätter warfen kiloweise Staub und trockene Erde auf, ehe der Black Hawk mit einem sanften Knall aufsetzte und beinahe zeitgleich die Schiebetüren zum Innenraum aufsprangen.
Colonel Leech war der erste, der die Kabine verließ, dicht gefolgt von der Asiatin, die ihn mit einem, vor Kälte klirrenden, Blick beobachtete. Leech spürte ihre Augen regelrecht in seinem Genick und war sich ziemlich sicher, dass das durchaus von ihr beabsichtigt war. Ms. Shan hatte ganz offenbar immer noch das Bedürfnis, ihn nicht vergessen zu lassen, dass er bei ihr kein leichtes Spiel haben würde.
Doch er hatte nicht vor zu spielen – dafür war die aktuelle Situation einfach viel zu ernst.

„Sir.“

Der junge Soldat in der schwarzen SL6 Uniform ohne Namensschild und Rangabzeichen salutierte vor den beiden Neuankömmlingen und nahm eine gespannte Körperhaltung ein, ehe Leech den Gruß erwiderte und ihn mit einem Kopfnicken anwies, bequem zu stehen.

„Was gibt es Neues, Sergeant?“

Der Angesprochene nickte kurz, ehe er auf die Gegend hinter ihm wies. Leech hatte es im Hubschrauber noch vor kurzer Zeit einen Krater genannt, nun konnte er erkennen, dass diese Bezeichnung gar nicht einmal so falsch angesetzt war. Von dem ehemaligen Diner waren nicht einmal mehr die Grundmauern erhalten geblieben. Ein überdimensionaler, schwarzer Fleck zeigte vielleicht noch die ungefähre Position des ehemaligen Gebäudes an, dessen Einzelfragmente in einem Umkreis von guten fünfhundert Metern verstreut waren. Von den Zapfsäulen konnte man genau noch Einzelteile der Stahlverstrebungen erkennen, die aus dem Boden ragten, genauso wie ein aufgerissener Tank, der sich aus dem staubigen Boden gebläht hatte, während er explodiert war. Ein Krater, ohne Zweifel, aber alleine schon die Ausmaße der Explosion ließen Leech ein wenig daran zweifeln, dass es sich hierbei tatsächlich nur um eine Explosion einer Tankstelle handelte. Es sah eher so aus, als hätte ein gewisser Jamaikaner ein wenig Druck abgelassen. Und das war einerseits gut, andererseits schlecht. Zwar konnte Leech auf einen Blick erkennen, dass zumindest LeRoi hier gewesen war, auf der anderen Seite würde dies aber auch bedeuten, dass eine jede Spur ins nichts Laufen würde. LeRoi war nicht umsonst auf der Most Wanted List. Er war verdammt gut darin, seine Spuren zu verwischen.

„Sir, unsere Spurensicherung hat den Ort großräumig abgesperrt. Ein militärisches Sperrgebiet, auf dem nur unsere Leute unterwegs sind. Wir haben das ganze Gebiet schon mehrmals auf den Kopf gestellt, aber…“

„… sie haben bis jetzt keine Spuren gefunden. Ja, das war mir klar, Sergeant, keine Sorge. Aus diesem Grund sind wir da. Sagen sie ihren Männern, sie sollen uns eine Zusammenfassung der bisher ausgewerteten Anhaltspunkte geben.“

Leech unterbrach ein wenig monoton den Unteroffizier, während seine Blicke in Richtung Himmel gingen, wo auch gerade der zweite Black Hawk auftauchte. Das Dröhnen der Motoren kündigte den Helikopter bereits an, ehe sich die Silhouette am Horizont der untergehenden Sonne abzeichnete. Im Vergleich zu der Maschine, die Leech und Ms. Shan genommen hatten, war am Rumpf dieses Hawks noch ein würfelförmiger Container von gut drei Metern Kantenlänge angebracht, der wohl nicht von ungefähr an der leichten Verspätung des zweiten Hubschraubers schuld war.
Der Colonel hatte eine unangenehme Vorahnung, was sich im Inneren dieses Containers befand. Von allen Mitgliedern der Собаки войны hasste er diesen ganz besonders.

„Weil er zur Hälfte Maschine ist?“

Die Frage der Telepathin überraschte ihn kein bisschen. Tatsächlich gewöhnte er sich sogar langsam an die Tatsache, dass er seine Gedanken nicht mehr ganz für sich hatte. Leicht seufzend drehte er sich zu Ms. Shan, während der zweite Black Hawk etwa hundert Meter von ihnen entfernt langsam in den Sinkflug ging.

„Nein. Dieses Monster ist zur Hälfte Mensch – das ist viel beunruhigender finde ich. Er ist ein Mensch, der dank der Technik und einiger kluger Leute auf einen Level mit uns steht. Doch im Vergleich zu uns wurde er nicht mit seiner Macht geboren, sie wurde ihm verliehen. Er wurde dazu gemacht. Nicht gerade ein sehr beruhigender Gedanke, oder was meinen sie, Ms. Shan.“

Die Telepathin schwieg, während sie beobachtete, wie der Container von dem Rumpf des Helikopters abgekoppelt wurde und mit einem lauten Krach auf dem staubigen Wüstenboden aufschlug. Der Black Hawk selbst zog eine kleine Schleife und machte sich daran, einige Meter neben dem schwarzen Behälter aus Wellblech und Stahl zu landen, als von diesem bereits ein lautes Hämmern zu vernehmen war. Das Schlagen von Metall auf Metall, visuell dargestellt durch spitze Beulen, die plötzlich von innen an die Oberfläche des Containers traten. Ein letzter Donner, und die mehrere Zentner schwere Flügeltür des Frachtbehälters trennte sich vom Rest und flog in hohem Boden über den ehemaligen Parkplatz des Diners. Zwei rote Augenpaare glühten in dem dunklen Innenraum auf, ehe sich eine monströse Gestalt den Weg ins Freie bahnte. War Machine hinterließ einen bleibenden Eindruck bei der Telepathin.
Doch es war kein beunruhigender.

„Nicht alles Künstliche ist schlecht, Colonel.“

Ohne eine genauere Erklärung dieser Worte, die irgendwie ein wenig abwesend in seinem Verstand erschallten, ging die Asiatin auf den zweiten Helikopter zu, der in diesem Augenblick auf dem Boden landete.

*

„Du bist vollkommen irre, Mann.“

„Yo… denk doch mal genauer darüber nach, Roy! Jedes. Wort. Wahr.“

Der Angesprochene nahm einen tiefen Zug aus der selbst gedrehten Zigarette, die einen leicht süßlichen Duft in die Umgebung verströmte, ehe er kraftvoll den Rauch ausatmete, sich die Stimme säuberte und die Unterhaltung der letzten Stunde noch einmal zusammenfasste.

„Also Izzy… du willst sagen, Jesus Christus war ein Superior, genauso wie alle zwölf Jünger?“

„Exactly.“

„Und jedes Wunder von Jesus H. Christ lässt sich durch diese scheiß Idee erklären.“

„Na klar. Jetzt stell dir doch mal das vor. Jesus und seine Zwölf waren so was wie die Justice League der Steinzeit. Die guten Jungs, verdammt noch mal! Jeder von denen hatte ne coole Fähigkeit, aber Jesus war das Aushängeschild, der Main Man, dem alles angedichtet wurde. Übers Wasser wandeln? Hey, klingt nach der Hilfe von nem Telepathen. Kranke heilen? Yo, das wär doch mal ne nützliche Scheiße. Von den Toten wieder aufstehen? Mann, vielleicht war der auch so ein irrer Du-kriegst-mich-nicht-tot-Fuzzie, wie dieser Colonel, der dich vor ein paar Monaten eingebuchtet hat. Du weißt schon, dieser Spinner, den Big X abgefackelt hat, und der ne Sekunde später wieder heil war.“

Roy lehnte sich mit einem langen Seufzen tiefer in den verschlissenen Ledersessel, suchte mit seiner Zunge nach der Zahnlücke, die ihn als Erinnerung an diesen Tag geblieben war, und versuchte alles wieder möglichst schnell zu vergessen. Er begann, an die Decke zu starren und es dauerte nicht lange, ehe sein Kopf nach hinten fiel. Das gedämmte Licht in dem Raum und die Raggie-Klänge von der alten, zerkratzten Schallplatte machten ihn müde. Nicht wirklich schläfrig, eher ein Mittelding aus erschöpft und vollkommen entspannt. Vielleicht hatte es auch mit den getrockneten Blättern im Inneren der Zigarette zu tun, aber im Moment fühlte er sich einfach nur wunderbar lethargisch. Er wusste, dass Izzy, sein alter Kumpel mit der Militärjacke und den schwarzen Sonnenbrillen eine Antwort erhoffte, zeitgleich war es ihm aber auch klar, dass es Izzy auch vollkommen egal war, wenn er ihm keine gab. Dieser Abend war der Ruhe gewidmet, der Entspannung und keiner der beiden wollte diese wirklich unterbrechen.
Jax war diese Ruhe aber herzlich egal.

„YO IHR PENNER!“

Roy wurde von der lauten Stimme dermaßen erschrocken, dass sein Gleichgewicht nicht mehr zu kontrollieren war und er mitsamt dem Sessel nach hinten kippte. Sein Hinterkopf knallte hart auf den Teppichboden und er knirschte mit den Zähnen, als er sich langsam zu erheben versuchte. Eigentlich wollte er mit einem Satz wieder auf die Beine springen, aber das Schwindelgefühl in seinem Magen riet ihm, es stattdessen ruhiger anzugehen. Seinen Schädel reibend zog er sich also wieder an dem umgestürzten Sessel hoch und wurde auch schon von weiteren, lauten Sätzen begrüßt.

„Izz, Roy, was soll der Scheiß?! Warum is’ hier kein Schwanz außer euch beiden? Und warum riecht es hier nach Pot? Verdammte Scheiße, macht ihr hier ne Drogenparty, oder wie seh ich das?“

Ein gequältes Lächeln huscht über Roys Gesicht, als er Jax und Ricky erkannte. Der Jamaikaner stand neben den anderen Ledersessel und zog Izzy an dessen Kragen weit nach oben, während der Latino einfach nur grinsend im Türrahmen stand. Die funkelnden Augen des schwarzen Hünen sprachen Bände, als er wütend den Blick von Izzy suchte, der ihn aber nur aus glasigen Augen anstarren und debil anlächeln konnte.

„Yo… Jax… Bist wieder da, was? Cool, Mann!“

Schnaufend ließ Jax den Kragen wieder los, worauf der Torso, der daran hängte, kraftlos wieder auf den Ledersessel zurückklappte. Roy musste schwer schlucken, als der vernichtende Blick ihn schließlich traf.

„Bist du stoned, Roy?“

„Ein… wenig?“

„Ein wenig also… Where the hell sin’ die anderen? Sollte das nich’ eine beschissene Besprechung sein? Wo sin’ Jake, Travis und Sheela? Wo sin’ die ganzen Mistkerle, die mich für tot erklären wollen? Jeez!“

Izzy lachte für einen Moment leise auf.

„Hey, apropos Jesus: Hast du schon mal gedacht, dass…“

„Nicht jetzt, Izzy! Ähh… Die anderen meinst du? Tja, also, das ist so… Ähh… Du weißt also schon, dass die anderen darüber beratschlagen wollen, wer nun die Meute anführen soll, jetzt nachdem du tot bis… nicht tot bist! Fuck, tut gut dich zu sehen, Mann! Wie bist du eigentlich…? OK, ja, die Anderen: Also eigentlich wollten sie sich ja hier beratschlagen, aber irgendwie ist Griffin laut geworden und er wollte das ganze bei sich abhalten. Und irgendwie hat niemand was anderes gesagt, also sind sie zu Griffin gegangen… Der es vermutlich auch werden wird… Dein Nachfolger, also. Also, wenn du weg wärst… Was du nicht bist…! Oh, Mann…“

Ohne viele Worte strich sich der Jamaikaner langsam über die borstigen Haarstoppel auf seinem Kopf. Er atmete tief durch, ehe er noch einmal, etwas ruhiger und vernünftiger, auf Roy einzureden begann. Vielleicht würde er ja diesmal ein wenig mehr Information herausholen, als das Gestammel eines Zugedröhnten.

„Hey… konzentrier dich, OK? Wieso Griffin? Dieser Mo’ fo’ is' doch wohl nich’ ernst zu nehmen.“

„Naja… nachdem du dann weg warst, und Lene den Job nicht haben wollte. Griffin hat nen soliden Eindruck gemacht, weißt du? Und irgendwie waren die anderen der Ansicht, dass es vielleicht gar nicht mal so ne schlechte Idee wäre.“

„Und was is’ mit euch?“

„Rate mal. Wir sind draußen. Offenbar wollte keiner mehr deine Jungs dabeihaben. Vor allem nicht, nachdem Lene abgezischt ist. Hat nen ziemlichen Abgang hingelegt.“

„So?“

„Ja, Mann! Hat den anderen gedroht, dass sie ihr lieber nicht den Rücken zudrehen sollen. Und dass sie sich in Zukunft besser hüten sollen, wenn sie alleine heimgehen. Jede Menge Hardcore-Assassinen Scheiß! Hat gemeint, dass du schon noch zurückkommen wirst, und dass sie sich froh schätzen werden, wenn du ihnen nicht den Arsch aufreißt. Ähh... wirst du ihnen den Arsch aufreißen?“

Eine gute Frage, die zudem auch noch wirklich berechtigt war. Alles, was ihm Roy mitteilen konnte, waren weitere, schlechte Nachrichten. Ricky hatte es ihnen auf den Weg zu ihrem alten Kommandoraum schon einigermaßen erklärt, doch die Details schockten ihn dennoch.
Eine Gesellschaft wie diese brauchte einen Anführer, einen starken, totalitären Anführer, der den Haufen von Individualisten, Heißläufern und restlichen Spinnern zusammenhielt. Er selbst hatte diese Aufgabe nun schon Jahre hinweg irgendwie erfüllt. Meistens mehr schlecht as recht, aber das System funktionierte. Seine eigentliche Befürchtung war es eher gewesen, dass nach seiner Gefangennahme die ganzen ehemaligen Bandenchefs und Gangleader, die in Frisco eine neue Heimat gefunden hatten, sich gegenseitig an die Gurgel gehen würden, solange, bis nur mehr einer aufrecht stand. Eine Katastrophe für alle. Doch die Alternative war auch nicht gerade sehr viel besser. Griffin war einer der erste Gangleader gewesen, der sich hier angesiedelt hatte. Ein Mistkerl, berechnend und hinterhältig. Aber das größte Problem: Ein gewisses Charisma ging von ihm aus. Dasselbe, das wohl auch von Wahnsinnigen und Sektenführern ausgehen musste. Nichtsdestotrotz hatte er sich in den letzten Jahren viele Freunde machen können, Freunde, die ihn nun wohl unterstützten. Vielleicht würde sich Griffin noch zu einem größeren Problem entwickeln, wirklich abschätzen konnte das Jax noch nicht. Dazu musste er erst die Besprechung stürmen und die anderen mit seiner Rückkehr konfrontieren.
Und das musste schnell geschehen.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich schließlich wieder zur Tür und ging in Richtung Ausgang. Im Vorbeigehen sah er aus den Augenwinkeln auf die vielen, großen Tische mit dem Kartenmaterial. Die Tafeln und die Pinwände mit unterschiedlichen Personenskizzen. Und die kleine Couchecke, in der sich zwei seiner treuesten Freunde einen Joint nach den anderen reinzogen, um wohl auf andere Gedanken zu kommen. Nein, seine Position würde ihn nicht so schnell jemand streitig machen – soviel war klar.
Er hielt noch einen Moment inne, ehe er den Raum verließ.

„Ich werd’ Griffin von euch grüßen Jungs. Ach, und by the way: Wo is’ Lene eigentlich hin?“

Roy zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ist mit ner Stinklaune abgezischt. Sie streunt vermutlich durch die Straßen und sucht nach Ärger, um ihre Stimmung zu heben. Was glaubst du, warum wir uns hier drinnen verschanzen, hm? Hab keine Lust, ihr im Moment über den Weg zu laufen…“

*

Ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig mit jedem Atemzug. Sie schlief – tief und unschuldig wie ein Baby. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht, wohl dabei bedacht, sie nicht zu wecken. Der Anblick war einfach wunderschön. Alles war wunderschön. Zum ersten Mal seit langer, lang er Zeit fühlte er tatsächlich so etwas wie inneren Frieden. Eine gewisse Ruhe, die ihn wie ein warmes Glimmen von innen heraus erfüllte und ihm Hoffnung gab. Die Zukunft lag ungewiss vor ihnen, so viel war klar, aber ungewiss musste nicht schlecht bedeuten.
Er würde nicht zulassen, dass etwas Schlimmes passieren würde. Denn das Beste, dass sein Leben je für ihn parat gehalten hatte, lag nun vor ihm in diesem schäbigen Bett, in diesem verdreckten Zimmer, dass in ihrer Gegenwart aber wie das Paradies erschien.
Er musste sie beschützen. Ihretwegen und seinetwegen – soviel war ihm nun klar.
Lautlos schlich er sich aus dem Bett und kleidete sich wieder an.
Für einen Moment überlegte er, ob er tatsächlich eine Waffe anlegen sollte, oder nicht entschied sich dann aber doch dafür, das Katana in der schwarzen Saya auf seinen Rücken zu schnallen. Vielleicht war dieser Ort sicherer als alle anderen, aber er hatte nicht nur Freunde hier. Und er würde nicht unvorbereitet dieser neuen Umgebung entgegentreten.
Für einen Moment sah er noch einmal in Richtung der Matratzen, auf denen sich Cassandra gerade gedreht hatte. Ihr nackter Rücken und Po stachen ihm entgegen und eine gewisse Stimme in ihm drängte ihn bei diesem wunderschönen Anblick geradezu, sich seiner Sachen wieder zu entledigen und wieder zurück zu ihr, unter die Bettdecke, zu huschen. Und beinahe hätte er dieser Stimme auch wieder nachgegeben.
Doch der Soldat in ihm war stärker. Und die Gewissheit, dass diese neue Umgebung, dieses San Francisco, dass so vollkommen anders war, wie er es sich vorstellte, viele neue Gefahren in sich verbergen konnte. Er musste sich umsehen, musste mit dem Terrain vertraut werden. Vielleicht könnte er Jax oder Ricky finden und sich von ihnen alles detaillierter erklären lassen. Kurzum: Er musste Vorbereitungen treffen – Vorsorgen. Denn das nächste Mal, wenn er zurück in dieses Bett, zurück an ihre Seite schlüpfen würde, würde dies nicht nur ein Paradies des Augenblicks sein.

*

Unter schwerem Ächzen schob der Colonel die Eingangstür des ehemaligen Apartmentkomplexes auf, und zog sich die Kapuze des Sweaters tiefer ins Gesicht, als er in die stockfinstere Nacht hinausging. Doch diese Tarnung war nur bedingt nützlich. Denn der Schatten auf dem gegenüberliegenden Dach, der seit ihrer Ankunft in Frisco unbemerkt in seiner Nähe verweilt war, fokussierte ihn in dem Moment, als er über die Türschwelle ging. Dieses Mal war er ohne eine schützende Eskorte unterwegs. Und ohne die junge Frau.
Sein erster Fehler.
Und wenn es nach ihr ging, sein letzter.
 
Wow, ein neuer Teil, das ist ja.... ein Wunder! War das nicht schon so eine Art Redewendung? "Was meinst, du wann werde ich US-Präsident?" - "Naja, wenn die Flüsse rückwärts fließen oder ein neuer Omega-Teil erscheint vielleicht...." Von nun an ist nichts mehr unmöglich *g*

Und interessant war's auch, obwohl mir dieser unglaubliche Slang von Jax und seinen Kumpels manchmal etwas übertrieben erschien. Ansonsten klasse, vor allem der Schluss, wobei ich echt nicht weiß, wer da eigentlich wen beobachtet... jedenfalls war's ein schöner Perspektivwechsel : )

Na, also, wenn du's einrichten kannst, ich hätte diese Woche noch einen Termin frei für zehn Minuten Lesen... insofern: Mehr!!!! Danke jedenfalls, dass du das Projekt trotz deiner momentanen Eingespanntheit (hrm, wenn es das Wort gibt) fortführst...

Bis demnächst, hoffe ich mal!

Alles Liebe,
-lene
 
12. Renegades (8)

Zeichen, Wunder, und ein neuer Teil!

Und langsam gehts auch ans Eingemachte. ^^ Im folgenden bin ich sehr, sehr happy, endlich einen Charakter auch in die Main Storyline einzubringen, der mir schon lange sehr am Herzen liegt. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran ^^

Ach ja, im Übrigen fällt mir ein, dass ich eigentlich einmal ein wenig für Klarheit sorgen könnte, was den Namen von Stalkers Team angeht. Gut, für alle, die nicht so im Kyrillischen bewandet sind:

Собаки войны = Sobaki vojny = Dogs of War

Einleuchtend, oder? ^^

@Lene: So, ich hoffe, das war jetzt schnell genug. ;)










„Unser Empfangskomitee steht also auch schon bereit.“

Fade seufzte laut, während er sein dunklen Haare nach hinten strich. Er beobachtete die beiden Agenten, wie sie langsam in ihre Richtung gingen. Colonel Joseph Leech und die Telepathin, Ms. Xara Shan. Ein nettes Paar, zumindest, wenn man eine leicht masochistische Ader hatte. Da dies bei ihm aber nicht gerade der Fall war, erschienen ihn die beiden lediglich als lästige Aufpasser. Die mit dem Finger am Abzug oder am, nicht nur rein metaphorischen, roten Knopf hinter ihnen standen. Und die nicht im Geringsten davor zurückschrecken würden, sie alle höchst persönlich zur Hölle zu schicken, wenn sie sich nicht mehr als nützlich erweisen würden.
Bei drei der vier Собаки войны hätten sie damit vermutlich auch Erfolg.
Ein besorgter Blick flog zu der jungen Frau neben ihn, die ihn heiter anlächelte.

„Mach dir keine Gedanken, Dimitri. Es ist nur ein weiterer Job. Richtig, Boss?“

Micric, der Angesprochene, reagierte allerdings nicht mehr auf die rhetorische Frage seiner Kameradin, sondern wandte sich mit direkten Befehlen an seine drei Unterstellten. Er wirkte dabei überraschend ernst und angespannt.

„War Machine. Setz einen Verteidigungsparameter auf. Ich will von niemand überrascht werden. Fade, versuch herauszufinden, ob es Augenzeugen gibt, und wo man diese finden kann. Und Nebula… Kontrolliere die Gegend. Ein Gefühl sagt mir, dass wir beobachtet werden.“

Klare Befehle, die von den drei anderen wortlos angenommen wurden. Der stählerne Gigant und der adrette Osteuropäer machten sich nahezu augenblicklich daran, diese auch in die Tat umzusetzen, während sich die junge Frau ein wenig verstohlen umsah. Ihre Blicke fielen schließlich auf einen schwarzen Minivan, hinter den sie schließlich mit eifrigen Schritten verschwand. Einen knappen Moment, bevor die beiden Omega-Agenten bei Micric angekommen waren.

„Ihre Leute scheinen hoch motiviert.“

„Sie sind Profis. Sie wissen, was zu tun ist.“

„Wissen sie es auch?“

Ein kurzes Aufblitzen in Stalkers künstlichem Auge war genau die Antwort, die sich Leech erwartet hatte. Mit einem süffisanten Grinsen verschränkte er die Arme vor der Brust und beobachtete genau, wie der ehemalige Soldat und Offizier vor ihm in die Knie ging. Micric schien hochkonzentriert zu sein, als seine Fingerkuppen über den festgetretenen Staub glitten und sich seine Nasenflügel aufblähten, als er gierig die heiße und trockene Wüstenluft aufsog.
Micric war ein Bluthund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war seine spezielle Fähigkeit, der Grund, warum ihn Omega immer noch als nützlich erachtete. Seine Sinne hatten sich in unermesslichen Maß geschärft und er besaß das einmalige Talent, sich in eine bestimmte Spur zu verbeißen. Ein Geruch, eine Fährte, die er wahrnehmen konnte, und der er solange folgen konnte, bis die Quelle zu seinen Füßen lag. Stalker war ein Jäger – der beste und begnadetste, den diese Welt jemals gesehen hatte. Leech musste ihn nur auf eine Fährte ansetzen und an der kurzen Leine halten. Langley hatte keine Chance.

„Sie waren zu dritt. Zwei Männer, eine Frau. Etwas Seltsames liegt auch noch in der Luft. Myrre. Weihrauch. Es kommt auch von diesem Wrack dort drüben.“

Mit einem vollkommen sicheren Gesichtsausdruck wies der Söldner auf die verbrannten, verbogenen Überreste eines Wohnmobils, welches neben einigen anderen Autoleichen bei den abgebrannten Zapfsäulen stand. Micric erhob sich langsam wieder, ging aber in weiter gebückter Körperhaltung über den staubigen Boden in Richtung der Grundmauern des Diners. Sein gesundes Auge flog über die Szene, während sein Atem schneller wurde. Leech ging einen Augenblick lang das Bild eines Suchhundes und dessen Hechelatmung durch den Kopf, bevor sich Stalker erneut zu Wort meldete.

„Ich rieche Blut. Und mehr Personen. Irgendjemand hat hier etwas sehr Dummes gemacht, aber offenbar ist niemand gestorben. Kein Leichengeruch, kein verbranntes, menschliches Fleisch. Dafür aber ein seltsames Feuer.“

„Seltsames Feuer?“

Ms. Shans Augen verengten sich deutlich.

„Ja. Seltsam. Der Geruch ist anders. Irgendwie… natürlicher. Schwer zu beschreiben.“

„LeRoi.“

„Also konnten wir das zumindest eindeutig bestätigen. Aber vergessen sie ihn. Was ist mit der Telepathin?“

Stalker kniete sich abermals hin und nahm ein Stück verkohltes Holz auf, dass er zwischen seinen Fingern zerrieb, während er daran schnupperte. Danach begann er ein wenig ins Leere zu sehen, wenngleich man deutlich erkennen konnte, dass hinter seiner Stirn zahlreiche Prozesse auf Hochbetrieb liefen.

„Sie war ebenfalls da. Auch wenn vielleicht nicht im besten Zustand.“

„Was soll das heißen?“

Stalker stand langsam wieder auf, wischte sich die verbrannte Asche in seine Hose und grinste leicht in Richtung des Colonels, der gespannt auf jedes weitere Wort des Söldners wartete. Leech wurde sich plötzlich bewusst, dass ihn Micric vollkommen in der Tasche hatte und eine leichte Röte schoss ihn ins Gesicht. Um die Situation ein wenig zu entspannen, schüttelte der Russe einfach nur mit dem Kopf und lachte leise auf.

„Das ist nicht so wichtig. Sie interessiert doch nur, ob ich bestätigen kann, dass die beiden hier waren und ob ich ihrer Spur folgen kann, oder, Colonel? Beides kann ich bejahen. Die Details sollten wir aber vielleicht besprechen wenn wir wieder unter sechs Augen sind, oder was meinen sie, Ms. Shan?“

Die Augen der Asiatin weiteten sich von einer Sekunde auf die Nächste, als sie eine Reihe von Wahrnehmungen des Söldners empfang.

„Wir wurden verfolgt?“

„Keine Sorge. Ich habe mich bereits darum gekümmert.“

*

War das Camp bei Tag schon eine absolute Reizüberflutung, so machte es die Nacht nicht unbedingt einfacher, dem regen Treiben zu folgen. Kyle wurde sich dessen nur wenige Minuten nachdem er das Apartmentgebäude verlassen hatte bewusst.
Vor vielen der kleineren Zelte in der Mitte des riesigen, überspannten Hofes brannten nun schon Lagerfeuer und kleinere Personengruppen hatten sich um diese versammelt. Es wurde gelacht, teilweise sogar gesungen. Meistens aber einfach nur miteinander gesprochen. Eine seltsame Harmonie ging von diesem Bild aus, die Kyle nur schwer fassen konnte. Denn trotz all dem freundlichen Miteinander konnte er auch langsam immer deutlicher die Schattenseiten erkennen. Die dutzenden Wachen, die in einer selbst hergestellten Schutzkleidung, ähnlich der von Ricky, durch die Pfade der Zeltstadt und die umliegenden Gebäuderuinen patrouillierten. Die alten und provisorisch reparierten Sturmgewehre, die nahezu in jedem Zelt zu finden waren, genauso wie die dazupassende Munition. Die Gesichter der Jugendlichen, die so ausgezehrt und alt wirken. Verbraucht, um es härter auszudrücken. Kyle verstand langsam, dass – auch wenn die Bewohner dieses San Franciscos Zivilisten waren – sie alle jeder Zeit für einen Kampf bereit waren. Dass ihr ganzes Leben ein andauernder Kampf war.
Ein Kampf gegen Omega – gegen Leute wie ihn.
Vielleicht hatte Jax bei der einen oder anderen Geschichte übertrieben. Vielleicht war nicht alles so schwarz und weiß, aber dennoch konnte man diverse Fakten einfach nicht abstreiten. Diese Mensche hier waren keine Terroristen. Sein gesamtes Leben lang hatte er gegen Terroristen, gegen Diktatoren, Guerilla, Soldaten und Söldner gekämpft. Und diese Leute waren nichts von alledem. Aber was waren sie dann? Was waren Cassandra und er selbst, nun, nachdem sie Omega verraten und in diesem Camp Unterschlupf gefunden hatten? Diese war wohl die wichtigste aller Fragen, denn streng genommen bedeutete sie ihre Zukunft. Würde er seine Vergangenheit auf ewig geheim halten können? Er war nicht naiv. Cassandra, die noch nie aktiv bei einer Mission teilgenommen hatte, war vollkommen unbekannt, aber er selbst? Ein Colonel Kyle Langley ließ sich nicht einfach verstecken. Vor allem nicht in Mitten von Leuten, die er noch bis vor wenigen Wochen ins Gefängnis gesteckt hatte.
Oder Schlimmeres.
Wie viele von Jax’ Jungs hatte er in den letzten Jahren getötet?
Wie vielen der Kinder hier hatte er den Vater oder den älteren Bruder genommen?
Als Soldat hatte er sich nie besonders viele Gedanken über die Menschen gemacht, die durch seine Hand gestorben waren. Die meisten von ihnen waren ohnehin andere Soldaten gewesen. Und das Leben eines Soldaten bestand im Wesentlichen nun mal aus Kämpfen und Sterben. Andere waren Söldner oder tatsächliche Terroristen gewesen, die Geld oder Fanatismus zu unmenschlichen Taten getrieben hatte. Für diese hatte er noch weniger Mitleid empfunden.
Aber Zivilisten?
Ein bitteres Gefühl überkam ihn, worauf er sich von der Szene des Innenhofes abwenden musste. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Zweifel überkamen ihn, während er weiter ziellos in die verzweigten Gassen der zerbombten Häuserschluchten schlenderte. Dieser Ort war gefährlich. Nicht wegen Jax oder wegen dessen Jungs, sondern einfach und allein wegen ihm. Seine Anwesenheit würde Cassandra mehr in Gefahr bringen, als alle diese Möchtegern-Soldaten. Doch was war die Alternative? Gab es überhaupt eine? Er konnte weder Cassandra alleine lassen, noch konnte er sich mit ihr längerfristig sehen lassen. Und wenn sie weiter zogen? Alles in allem hatte Jax dennoch Recht: Dieser Ort hier war der sicherste Platz, wenn man vor Omega auf der Flucht war. Doch konnten sie wirklich hier bleiben? Was könnte noch alles passieren, wenn sie sich dazu entschließen würden, in San Francisco zu verweilen?
Die Antwort kam schneller und schmerzhafter, als es sich der Colonel jemals ausgemalt hätte in Form eines spitzen und scharfen Gegenstandes, der ihn aus der Dunkelheit her ansprang und sich blitzschnell in seine Schulter bohrte.

*

Viel hätte nicht gefehlt, und Captain Canola wäre vor Schreck aufgesprungen und nach hinten gestürzt. Aber zu viele Missionen und zu viele solcher Momente in der Vergangenheit hinterließen eine gewisse Praxis in solchen Situationen. Also bewahrte sie die Ruhe und drückte sich vorsichtig nach hinten, um langsam von der Kuppe des kleinen Hügels hinab zurutschen, auf der sie ihren Beobachtungsposten bezogen hatte. Der kalte Schauer über ihren Rücken verblieb allerdings dennoch, während ihr inneres Auge noch immer Stalker Gesicht manifestiert hatte, das mit einem gehässigen Grinsen in ihre Richtung starrte.
Kaum war sie im Schatten des Hügels verschwunden, richtete sie sich vollständig auf und begann, die kleine Parabolantenne in ihrer Hand zusammen zuklappen. Ein nützliches Spielzeug, das zusammen mit dem Restlichtverstärker und dem Zoom in der schwarzen Sonnenbrille das perfekte Überwachungswerkzeug darstellte. Ihre Gedanken schwirrten noch immer um die letzten Worte des Söldners. Sie waren beunruhigend. Ihre Schritte gingen zielstrebig weiter durch die hereingebrochene Nacht in Richtung der Ninja, während die Finger ihrer rechten hand das Funkgerät an der Sonnenbrille ertasteten.

„Dagger Four an Dagger One. Dagger One, kannst du mich hören?”

„Laut und deutlich. Also, was machen die da draußen?“

Ihr Herzschlag wurde ein wenig ruhiger, als sie Lynx’ Stimme vernahm.

„Ich weiß es nicht, aber sie haben ein paar komische Gestalten dabei. Einer davon kommt mir sehr bekannt vor, aber ich kann nicht sagen, woher. Außerdem denke ich, dass sie mich bemerkt haben.“

„Kommst du alleine klar?“

„Ich denke schon. Du weißt ja: Entkommen war immer meine Spezialität.“

„Gut. Dann komm auf schnellstem Wege zurück. Wir haben jede Menge zu-“

Canola blieb wie versteinert stehen, als der Funkkontakt plötzlich abriss und nur mehr ein leises Rauschen in den Ohrhörer zu vernehmen war. Doch es war nicht die unterbrochene Verbindung, die sie so unangenehm überraschte. Vielmehr die Ursache dafür.
Eine junge Frau in schwarzer Einsatzuniform, die mit einem breiten Grinsen auf Canolas schwarzen Ninja saß und demonstrativ mit dem Zeigefinger auf den Funkverstärker im Armaturenbrett tappte. Ohne den Verstärker im Motorrad würde das Signal ihres Kommunikators keine fünf Kilometer weit gehen.

„Eine nette Maschine.“

Mit den ersten Worten der Fremden brach auch die Starre der Offizierin. In einer verschwimmenden, übermenschlich schnellen Bewegung zog sie ihre Dienstwaffe und richtete sie auf die Unbekannte vor ihr. Ein roter Laserstrahl visierte genau deren Herz an, während Canolas Gesichtszüge ernster wurden.

„Identifizieren sie sich.“

„Ich bin Nebula. Und… ich sag das nur sehr ungern, aber… ich fürchte, ich muss dich jetzt töten. Sorry!“

*

Wütend biss der Colonel die Zähne aufeinander, als er das schwarze Katana aus der Saya an seinem Rücken zog. Wütend, auf sich selbst, nicht besser aufgepasst zu haben. Verdammt, hatte er nicht gerade klar gestellt, dass es für ihn persönlich hier nur so vor potentiellen Feinden wimmeln würde? Mit fletschenden Zähnen fluchte er leise, als er nach dem Fremdkörper in seiner Schulter griff und ein zehn Zentimeter langes Wurfmesser herauszog.
Kaum befand es sich in seiner Hand, begann sich die Wunde an seiner Schulter auch schon wieder zu schließen. Doch keinen Herzschlag später durchstießen zwei weitere Messer sein Fleisch. Diesmal im Rücken, knapp an seiner Wirbelsäule vorbei.
Kyle grunzte zornig, während er sich wieder zu konzentrieren versuchte. Wurfmesser! Wer benutzte heutzutage noch Wurfmesser? Irgendwie fühlte es sich fast wie ein schlechter Scherz an, wenn nicht der Schmerz in seinen Rücken und die zwei kurzen Blitze waren, die er gerade noch aus den Augenwinkeln vernehmen konnte. Instinktiv riss er das Schwert hoch und schaffte es, eines der beiden heran fliegenden Messer daran abprallen zu lassen. Das andere drang in seinen rechten Handrücken ein. Ein grimmiges Brummen war Kyles Antwort auf den weiteren Angriff, während er sich versuchte, von den Fremdkörpern zu befreien.

„Nicht gerade sehr mutig, einen Passanten von hinten anzugreifen!“

Hektisch suchten seine Augen die umgebende Finsternis nach irgendeinem Indiz ab. Einen Schatten, einer Silhouette, irgendeiner Bewegung. Doch er konnte nichts vernehmen. Keinen visuellen Reiz, keinen akustischen. Nur das Pfeifen des Windes und die herkömmliche Umgebung einer alten Seitenstraße, die zu beiden Seiten geziert von halb eingestürzten Hochhäusern war, und damit hunderttausend Verstecke für einen ausgebildeten Attentäter bot. Nicht gerade die besten Voraussetzungen.

„Ich hätte mir nicht vorgestellt, dass es so einfach werden würde. Zumal sie kein einfacher Passant sind.“

Die Stimme verwunderte ihn doch einigermaßen. Zum einen, da sie von scheinbar allen Seiten gleichzeitig zu kommen schien und es damit beinahe unmöglich machte, eine tatsächliche Quelle ausfindig zu machen. Und zum anderen da sie, obwohl sie einigermaßen gedämpft erklang, eindeutig weiblich war.

„Ach? Bin ich nicht?“

Seine Sinne filterten die Umgebung ab, während er sich dabei beständig um die eigene Achse drehte. Seine rechte Hand führte das schwarze Katana wie ein Schild vor seinem Gesicht, während die linke Hand mit einem der Messer spielte, die gerade noch in seinem Rücken steckten.

„Nein, sind sie nicht, Colonel Langley.“

Die Stimme klang nah. Und dieses Mal konnte er eine ungefähre Quelle ausmachen. Ruckartig wirbelte er um die eigene Achse und riss seinen Oberkörper nur einen Sekundenbruchteil später zur Seite. Knapp entkam er einem weiteren Messer, das aus der Dunkelheit angeflogen kam und nur kurz im schwachen Licht einer nahen brennenden Mülltonne aufleuchtete. Kyle spannte seine Muskeln an und schickte quasi in derselben Bewegung das Messer in seiner Linken in Richtung des letzten Angriffes. Dahin, wo er seine unbekannte Angreiferin vermutete. Doch ein Ziel traf es nicht. Kurz bevor es endgültig von der Dunkelheit verschluckt wurde, packte eine blitzschnelle Hand nach ihm und fischte es so praktisch aus der Luft.
Und aus der Hand wurde schließlich ein ganzer Arm. Und ein ganzer Körper, der in den Schein der brennenden Mülltonne, keine zwanzig Meter von dem Colonel entfernt, trat.
Eine junge Frau, die in einen pechschwarzen Body gekleidet war, der sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte. Eine ebenso nachtschwarze Gesichtsmaske verhüllte sie, sodass Kyle nicht mehr als glänzen schwarze und glatte Haare erkennen konnte, die zu einem kurzen Pferdeschwanz an ihrem Hinterkopf zusammengebunden waren. Und zwei dunkle Augen, die ihn irgendwie an die seinen erinnerten, auch wenn diese über einen weißen Glaskörper verfügten. Doch der Ernst und die Entschlossenheit, die in der dunklen Iris weilte – es war fast so, als würde er in einen Spiegel blicken.
Doch von ihrem Gesicht abgesehen wurde auch so ihre Absicht schnell klar. Überall an ihrem Körper konnte Kyle Messer und kleinere Schwerter entdecken. Mehrere Gurte, die um ihre Oberschenkel und –arme gewickelt waren und Platz für die gleiche Sorte Wurfmesser boten, deren schmerzliche Bekanntschaft er eben gemacht hatte. Sai-Dolche, die an Halterungen auf ihrem Rücken angebracht waren und schließlich noch zwei mittellange, japanische Schwerter, die in ihren Saya hinter der Hüfte der Unbekannten ruhten.
Aber nicht für lange. Mit einem klirrenden Geräusch zog sie eines der Kodachi und richtete es auf den Offizier.

„Sie sind eine Gefahr, Colonel. Eine Gefahr für uns alle. Vielleicht will Jax seine Augen davor verschließen – ich werde das nicht tun. Mein Name ist Sahlene, Colonel Langley. Merken sie sich ihn, falls sie ein Shinigami danach fragen sollte.“

Die Worte waren noch nicht vollständig verklungen, als Jax’ rechte Hand, seine persönliche Genrälin, so wie er Sahlene einst bezeichnet hatte, auch schon auf Kyle zustürmte. Sie war schnell. Viel zu schnell. Kaum hatte sich der Soldat auf den Zusammenprall vorbereitet, sprang die Angreiferin auch schon zur Seite, gegen die nächste Wand der Seitengasse, von der sie sich mit einem gewaltigen Tempo andrückte. Kyle konnte der Bewegung kaum folgen, als sie plötzlich an seiner Seite war und sich die Klinge ihres Schwertes durch die Muskeln seines rechten Arms schnitt.
Er keuchte auf und taumelte einen Schritt nach hinten, ehe er wieder festen Stand fand und schon wieder mit dem nächsten Angriff konfrontiert wurde. Sahlenes Kodachi visierte direkt seinen Sonarplexus an, den er nur mit einer beherzten Rolle rückwärts schützen konnte. Abermals riss er dabei das Katana schützend nach oben. Noch während er die Rolle vollführte, konnte er das klirrende Geräusch von splitterten Metall und das zischende Einsaugen von Luft vernehmen. Kaum hatte er schließlich wieder den Asphalt unter seinen Füßen, schnellte er auch schon wieder hoch und ging mit dem Schwert eine defensive Haltung ein. Erst jetzt bemerkte er, dass er offenbar ziemliches Glück hatte.
Das Katana durfte bei der Bewegung wohl auf das Kodachi getroffen sein und hatte dabei seine Qualität bewiesen. Die Qualität eines Schliffes auf molekularer Ebene. Gute zehn Zentimeter von der Spitze des kleineren Schwertes fehlten und Sahlenes Body war in Höhe ihres Bauchnabels mehrere Zentimeter weit aufgeschnitten. Blut lief aus der Wunde darunter und erinnerte ihn an seine eigenen Verletzungen. Er konnte allerdings schon fühlen, wie sich Muskeln und Fleisch wieder zusammensetzten. Ein leichtes Grinsen schlich sich unbemerkt auf sein Gesicht.

„Macht sie solch eine kleine Wunde schon glücklich? Wie… erbärmlich.“

Die kalten Worte der weiblichen Ninja wurden nur dadurch unterstrichen, dass sie mit einer leichten Handbewegung das Blut von der Wunde strich.
Die sich in diesem Moment gerade zu schließen begann.
Das Grinsen in Kyles Gesicht war wie weggewischt.

„Nun… Ich denke, das könnte interessant werden.“
 
Also, was ich von diesem Teil halte, weißt du ja schon: Überschwengliche (mit "e", jawoll!) Begeisterung, Freude ohnegleichen : )

Wäre irgendwie schade, wenn du nur noch für mich schreibst... darf ich hoffen, dass dich das nicht bremsen würde? *g*

Liebste Grüße, und bis hoffentlich bald!
-lene
 
Ok Ok ihc geb es zu ich kam nicht dazu zu antworten obwohl ich die Teile gelesen habe.... Also ich kann mich Lene anschließen hoffentlich schreibst du sobald wie möglich weiter !!! Ich muss mich immer wieder holen bei dir nervt dich das nun mehr wie mich ? Nur um es klar zu machen Ich fand die Teile sehr schön !! Hat mir viel Freuede bereitet sie zu lesen und ich finde nicht das du nach gelassen hast, im Gegenteil ich finde das du es immer wieder aufs neue schaffst deine Leser zu begeistern und zu fesseln, zumindest geht es mir so ;-)

Lg Puu
 
Halleluja, ich bin auch mal wieder im Lan... äääh Forum! Die zwei Teile waren gewohnt cool, mir hat v.a. Canola irgendwie sehr gut gefallen. Bei den Dogs of War (TM) hatte ich etwas Probleme, mich zu erinnern, wer da jetzt wer war, und ansonsten sind mir ein paar Zeichensetzungsfehler aufgefallen. Und einige Male war mir nicht ganz klar, wer eigentlich spricht, weil sich einfach nur eine wörtliche Rede an die nächste reihte.
Abgesehen von solchen Details war's aber wie gesagt gut (klar), und ich versuche, in nächster Zeit wieder etwas regelmäßiger vorbeizuschauen ;)
 
Hey Kay,

der Laptop funktioniert wieder (yeah), ich hab alles organisiert, was ich organisieren wollte und deshalb wieder Zeit (doppel-yeah) und es gibt sogar zwei neue Omega-Teile (dreifach-yeah). Mein Leben ist schön. Oder so.
Im Kryllischen bin ich wirklich nicht bewandert (...ich weiß allerdings was Chinesisches Teehäuschen auf Russisch heißt, dass muss man mir erstmal nach machen o_O") und sollte trotzdem die russischen Bücher der Bibliothek sortieren... war spaßig...
Kommen wir aber zu den Teilen... waren mal wieder gut. Und endlich ist Lene aufgetaucht! Bin mal gespannt wie die Begegnung zwischen ihr und Kyle ausgeht.
Der Teil von Jax und seinen Leuten war wirklich zum Schmunzeln.
Ansonsten glaube ich, dass ich manche Teile noch mal lesen sollte, da ich mich an ein paar Personen nicht mehr so genau erinnere... schlimmer Gedächtnisschwund.
Aber wie auch immer... die Teile waren gut, spannend, fesselnd, alles was man sich als Leser eben wünscht.
Bis zum nächsten Teil ^_^

Liebe Grüße,
Shine
 
Hallöchen Meister^^

so, findet sich die lahme Nuss auch mal hier ein, was Oo und dann noch nicht einmal mit allem fertig und hübsch verpackt, nein, Nori hängt an Kapitel 5...
das heißt, nach eingehendem Lesen komme ich nun zu folgendem Statement:

"WOWWWWWW *O* Super Geschichte!! Schreib schnell weiter!!!!11einself!!"
...
...
...
<zirp zirp zirp>
...
...
...
okay, okay, bevor ich hier gelyncht werde und so jung dahin scheiden muss (bitte pack die Waffe weg .__.), sag ich dir lieber sofort:
das Kommi hängt als Word-Dokument unten dran^^ ist aber nur Kap 1-3 (also gibts 4x3...dann wiederhole ich mich hoffentlich weniger...
dabei komm ich mir immer so doof vor)...aber egal XD have fun and enjoy it^^

~nori

EDIT: you got stars^^
 
^^"
man verzeihe mir den Doppelpost^^

so, da ich ab nächste Woche wieder mehr zu tun hab und ich daher nicht weiß, wie ich zeitlich hinkomme, poste ich immer mal wieder das Kommi zu einem
Kap..wenn ich Zeit und Muse hab...ich hoff, das ist ok, Kay^^ (daher auch nicht als Worddokument, für ein Kap kann mans in den Thread packen^^)

in diesem Sinne....here we go


Na ja, was soll ich sagen? Weiter geht’s, was?

Kapitel 4: Asylum

Inhalt: das war ja mal ein wirklich geiles Kapitel^__^ gleich zu Anfang bekommt man noch einmal zu spüren, wie diese Maschinerie funktioniert, die sich
Omega nennt. Alles wird vertuscht und umgeschrieben, bloß nicht die Wahrheit sagen. Spätestens jetzt ist uns klar, dass die wirklich ne Menge Dreck am Stecken
haben O__o auch die unterschiedliche Darstellung von Joseph und Kyle find ich gut gelungen, auf der einen Seite der ewige Perfektionist und auf der anderen
Seite der Idealist, für den der Erfolg der Mission an erster Stelle steht. Mir wird Kyle immer sympathischer^__^ auch, wenn Rykov sich schon ein bisschen künstlich
aufgeregt hat Ò_< Aas! Die Büroszene fand ich wirklich gut, ich mag deine „Kameraführung“ total, das ist alles sehr sehr plastisch^__^ Stockwerk 69, hm….bin ich
eigentlich die einzige, die jetzt schmutzige Gedanken hat? Und wieso ausgerechnet 69? Ich mein, 70 hätts doch auch getan…ich wette, das ist eine deiner
symbolträchtigen Zahlen, deren Bedeutung mir verborgen bleibt Oo genial find ich die Deko in Rykovs Büro^__^ eins der Dinge, die ich mir buntig angestrichen hab,
weil ich das blöde Gefühl hab, dass das nochmal wichtig wird^__^ (und jetzt, da ich es fertig gelesen hab, kann ich sagen, dass es eine gute Idee war, es
anzustreichen, weil ich –sobald wir erneut in diesem Büro waren, jedes Mal als erstes an die Schwerter gedacht hab XD hihi yay me!)
dann durften wir ja Kyle in sein Quartier begleiten…

> Vorbei an den vielen dunklen Büros der Etage, in welche in wenigen Stunden schon wieder fleißige Arbeiter sitzen würden und den ganzen Papierkram erledigen würden, der so bei Omega anfiel.

Hihihi, müssen die armen Leute bei Omega auch alles in 10-facher Ausführung vorlegen? Und für alles n Formular? Beamtentum *kicher* …< zirp zirp zirp> ja, ich bin doof Oo

Ich bin ehrlich beeindruckt, wie komplex und wie genial du dir da deine Welt zurechtgebastelt hast…vor allem dieser technische Krimskrams, den du dir da
überlegt hast, find ich cool (gibt’s den schon und leb nur ich hinterm Mond, oder hast du dir den ganz allein überlegt? Na ist auch egal^^ passt auf jeden Fall
echt gut^^) schön, wie du die Umgebung beschreibst (warum sind die Türen trapezförmig? Oo). Geil, wie du die Musik in die Geschichte einbaust und uns ziemlich
plausibel erklärst, wieso Kyle jetz ausgerechnet „unsere“ Musik hört^_~ Like it^__^ wie gesagt, schöne „Kameraführung“, wie du uns zeigst, wie unser Kyle
wohnt^__^ schön, dass wir jetz erfahren, wie gut er ist (von wegen er musste nie zum Arzt und so^^)


> Er hätte eine faire Verhandlung bekommen. Ein paar Jahre Gefängnis, das wäre alles gewesen. Und dennoch sprang er. Vor was fürchtete sich Charly so sehr, dass er den Tod vorzog?

Das frag ich mich allerdings auch…seine Gedanken sind genau der Schubs, den wir brauchen, um uns seelisch moralisch darauf vorzubereiten, Omega in all
seiner Ekligkeit und Gemeinheit zu begreifen Oo Scheusal-Verein O__o…wo war ich? Ich hab den Faden verloren….ach ja, genau: Kyle bekommt nen neuen
Auftrag…ein Kind sammeln…annektieren…na ja, halt: ein Telepathenmädchen nach Omega holen…guter Gedanke…spannend, dass wirklich kein Mensch weiß, dass
es Superiors gibt….und arme Cassandra, so fies eingepfercht .__.
Von ihrer Geschichte binnich wahnsinnig beeindruckt…das Zusammentreffen der beiden im Asylum fand ich echt gut gelungen…schön dargestellt mit den zwei
kleinen da^__^ der Kampf ist wahnsinnig geil dargestellt, cool, wie diese beiden entfesselten Naturgewalten da aufeinander losgehen. Geschildert mit gewohnter
Liebe zum Detail, die uns irgendwie richtig mitreißt und mein kleines Kopfkino (das sich inzwischen zu einer Megaleinwand und Beamer geupgraded hat) auf
Hochtouren bringt…ehrlich, diese Geschichte gehört als Film…wie du das beschreibst, das ist schon quasi Slow-Mo vom feinsten*-* nee, im Ernst, ich finde, das
passt wirklich gut…vor allem diese zwei Welten, die quasi aufeinander prallen, ihre kleine Welt, die scheinbar vom Gedanken nach Rache beherrscht wird (ich hab
btw nicht ganz verstanden, wie die Doktoren es jetzt genau geschafft haben, ihre Fähigkeiten - P2+ wenn mich nicht alles täuscht – all die Jahre zu
unterdrücken….weil wenns nur die Drogen waren, wie hat Kyle die so schnell aus dem Organismus rausbekommen? Drei Tage sind nicht viel Oo) und seine
Omega-Welt…der Dialog war übelst cool…echt, diese erste Begegnung fand ich sehr beeindruckend :3


Charaktere: ja, in diesem Teil geht’s ja vor allem um Cassandra und Kyle und ihr erstes Zusammentreffen…oh und wir lernen Rykov kennen…der ist genauso ein
Unsympath wie Leech…da ham sich zwei gefunden O__o ach ja, es ging um Kyle und Cassandra, richtig^^
Also, ich mag beide wirklich gerne, vor allem finde ich, dass du Cassandra wunderbar getroffen hast…also ich meine, ihr Verhaltensmuster ist nachvollziehbar und
in sich schlüssig…wobei ich mich frage, wie die Leute im Krankenhaus all die Zeit ignorieren konnten, dass sie Leute ohne körperliche Berührungen ins Jenseits
befördern könnte…kein allzu typisches Anzeichen für Shizophrenie, würde ich mal meinen^^“ aber wirklich klasse, wie die beiden aufeinander treffen und Kyle
sich erstmal klarmachen muss, dass er sich wird wehren müssen, weil Cassy ihn sonst umbringt.

> Mit Schrecken erkannte Kyle einige der Spritzen und deren Inhaltsstoffe. Beruhigungsmittel. Insulin. Blutverdünner. Strychnin. Und andere, deren Name er zwar nicht gut aussprechen konnte, aber deren Wirkung er kannte.

Mich wunderts immer wieder, wieviel du deinen Chars zumutest XD Quälen macht Spaß, was XD und dann kriegt der das auch noch alles ab X__x echt hart im
Nehmen der Gute…ich wollte nicht tauschen O__o


> „Weil… weil… es unrecht wäre…“

Meiner Meinung nach hast du an dieser Stelle echt verdammt gut die Grundeinstellung, die Kyles Handeln bestimmt, aufgezeigt…hat mir wirklich gut gefallen, das
gibt nen guten Einblick in die Mischung aus Naivität, Pflichtbewusstsein und unerschütterlichem Glauben in die Richtigkeit seines Handelns, die das bestimmt, was
er so treibt…geil^^

Ja XD also so als kleines Fazit dieses Kaps bleibt mir nur zu sagen, dass mir diese Einführung des neuen Hauptchars wirklich gut gefallen hat…Sprachlich und
Stilistisch mal wieder auf sehr hohem Niveau, auch die Vergleiche und dichterischen Bilder, die du verwendest, find ich hammer^_^ ich hatte zwar in diesem Kap
keine Stelle, die ich so speziell gerne zitieren würde(die Kampfszene gerne im Ganzen, aber das wäre zu lang Oo), aber trotzdem übels cool^^

Also, Doppeldaumen hoch und bis zum nächsten Mal^__^ /))

Liebe Grüße,
~Nori
 
Termin meines letzten Postings: 11.08.2008
Mit anderen Worten: Vor mehr als acht Monaten.
Und leider ist mal wieder genau das eingetroffen, was ich vor Jahren schon einmal prognostiziert habe: Eine weitere, unerhört lange Pause, die wohl die Summe einiger Dinge widerspiegelt, die in meinem Leben innerhalb des letzten Jahres geschehen sind. Größere Verantwortungen in Beruf, mein Studium, das nur noch einen Hauch vor der Vollendung steht, ein Umzug und viele Kleinigkeiten, die mich irgendwie, irgendwo immer sehr beschäftigt haben. Kurzum: Mein Leben, welches sich in den letzten Monaten mit einer deutlichen Dringlichkeit gemeldet hat und um mehr Zeit gebeten hatte. Zeit, die ich ihm natürlich ohne weiteres gewährt habe.

Und jetzt stehe ich hier, an einen Punkt, an den ich bereits vor etwa drei Jahren schon einmal stand, mit einer Ladung der alten Fragen, aber auch einiger neuer, die als Resultat dieser letzten Pause hinzugekommen sind. Und nach fast sieben Jahren des Schreibens und des Postens in diesem Forum denke ich, wäre es nicht nur gerechtfertigt, sondern absolut notwendig, das ich euch ein weiteres Mal an diesen Gedanken teilhaben lasse – da sie direkt die Zukunft dieses Threads und dieser Geschichte beeinflussen.

Ich schreibe für mein Leben gerne. Es ist für mich mein liebstes Hobby, noch weit vor den anderen die ich mehr oder minder hege und pflege. Schreiben gibt mir die Möglichkeit, meine Gedanken zu sortieren, meine Kreativität und mein Innerstes zu stimulieren und Ruhe über meinen Geist kommen zu lassen. Aus diesem Grund habe ich in den letzten Jahren so viel in diesem Porum geschrieben und gespielt. Egal, ob nun in Form eines RPGs oder in Form diverser längerer und kürzerer Geschichten – das Schreiben war immer ein Teil von mir und wird immer ein Teil von mit bleiben, so wie ich auch vorhaben werde, diesem Forum noch lange, lange Zeit die Treue zu halten. Daran wird sich in Zukunft auch nichts ändern.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir die lange Pause von „Omega“ in vielerlei Hinsicht einige Dinge aufgezeigt hat, die ich in den letzten Jahren entweder nicht sehen konnte, oder sehen wollte. Und genau diese Dinge sind es, die mich zu diesem Posting hier bringen.

War ich Anfang dieses Jahres noch sehr Motiviert, 2009 zu einem Knackpunkt innerhalb der Storyline zu kommen, so sehe ich die Dinge mittlerweile ein wenig objektiver und nüchterner. Wie schon bereits erwähnt, schreibe ich seit fast sieben Jahren an dieser Geschichte und es sieht nicht gerade danach aus, als würde ich sie in den nächsten Monaten oder tatsächlich Jahren so einfach beenden können. Omega ist mein Herzblut, und gerade deswegen ist für mich das Schreiben an dieser Story schwieriger und anstrengender als jeder andere Beitrag, den ich in den letzten Jahren verfasst habe. Kein weiterer Teil beschäftigt mich in diesem Ausmaß, keine weitere Geschichte ist so präsent in meinem Verstand.
Gerade aus diesem Grund ist die Erkenntnis, dass ich die Geschichte vermutlich nie fertig stellen werde, sofern ich auf dem aktuellen Kurs bleibe, umso schlimmer für mich.

Doch was ändern? Was tun? Natürlich könnte ich alles beim Alten belassen, mich weiter an die Arbeit des nächsten Teiles setzen und den nagenden Zweifel ignorieren, den ich spüren kann, aber ich glaube bereits zu wissen, wohin das alles führen wird. Vermutlich werde ich mich noch einmal aufraffen können und für eine Zeit die Geschichte weiterführen. Vielleicht für ein Jahr, vielleicht für zwei, hey, vielleicht schaffe ich es sogar, alles in einem Schub der Motivation fertig zu stellen und kann tatsächlich über all diese Zweifel triumphieren. Tatsächlich glauben tu ich das aber nicht. Ich denke, dass ich mich mittlerweile gut genug kenne, um sagen zu können, dass die nächste große Pause tatsächlich die letzte sein wird. Und das möchte ich nicht. Ich will Omega zu Ende bringen, denn immerhin verfolgt mich diese Story, diese Welt bereits gefühlt mein halbes Leben. Lang genug, wie ich finde.

Also wende ich mich an euch. An euch, meine Leser, die mich in den letzten sieben Jahren mit Rat, Tat und immer sehr konstruktiver Kritik unterstützt haben. Ohne euch hätte ich vermutlich schon vielen Dingen, die heutzutage mein Leben bestimmen, frühzeitig den Rücken gekehrt. Ohne euch hätte ich nie den Rückhalt gehabt, den ich brauchte, um mich in kreativer Weise weiterzuentwickeln. Und nun frage ich euch erneut nach Rat – und eurer Meinung zu der einzigen Lösung, aus dem Dilemma, die mir bis jetzt eingefallen ist. Eine Art Plan, der genau diesen Funken Motivation zünden könnte, den ich so dringend benötige.

Ursprünglich war es eine dumme Idee, die aber mit der Zeit mehr und mehr an Substanz gelang und mittlerweile zu einer felsenfesten Vorstellung wurde, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Ich denke, ich brauche einen gewissen Abschluss, um endlich wieder weitermachen zu können – und aus diesem Grund möchte ich Omega veröffentlichen.

Ich denke dabei nicht an die gleiche Form, wie die Geschichte momentan im Forum nachzulesen ist. Die bisher abgeschlossenen elf Kapitel sind viel zu umfangreich und viel zu sehr auf kleinere, regelmäßigere Teile zurecht geschrieben, als das dies möglich wäre. Mein Plan sieht eher vor, dass ich die bisherige Storyline nehme, in 3-4 zusammenhängende Episoden aufsplittre und diese dann in einer wesentlich überarbeiteten Version drucken lassen könnte. Überarbeitung ist ein wichtiges Stichwort, denn gerade der Anfang von Omega spiegelt nicht mehr im Geringsten meinen aktuellen Stil wider und viele – sehr viele Dinge benötigen eine dringende Korrektur. Dennoch bin ich optimistisch, dass ich es irgendwie schaffen kann – und werde. Ich traue mich sogar zu sagen, dass ich Episode 1 dieses Jahr noch publishen kann. Im 21. JHDT ist das auch keine besondere Kunst mehr – alles, was ich dafür benötige, ist der geschriebene, überarbeitete Text. Mehr nicht.

Ich würde also planen, die aktuellen Arbeiten an Omega vorerst stillzulegen, um mich in meiner freien Zeit an „Omega: Reloaded“ zu setzen. Ich denke, das Gefühl, endlich eine Hardcopy meiner Ideen in fester und abgeschlossener Form in Händen zu halten ist genau das, was ich benötige, um all diese Zweifel zu beseitigen. Und ich weiß, dass dies Möglich ist.

Allerdings weiß ich auch, dass es vielleicht nicht mehr als ein blödes Gimmick sein könnte – eine einmalige Investition, die sich im Nachhinein wenn schon nicht als Fehler, dann zumindest als Vorschnell herausstellen könnte. Aus diesem Grund erbitte ich eure Meinung zu dem Thema, denn eure Meinung war immer ein sehr wichtiger Punkt in vielen Entscheidungen, die ich in den letzten Jahren getroffen habe.

Your Turn.
 
Hallöchen Kay^^

Na ja, wir haben ja eigentlich schon über das Thema geredet, aber ich denk, ich will versuchen, dir nochmal aufzuschreiben, was ich davon halte bzw darüber denke.

Mit Omega hast du natürlich ein wahres Monsterprojekt vor dir liegen, egal für welche Methode der Weiterführung du dich entscheidest. Nein, ich sag lieber: Ein Epos^^
gut, als einer deiner glühenden Verehrer, der sich über jedes deiner literarischen Werke freut, muss ich gestehen, dass es mich wohl ein bisschen traurig machen wird/würde, wenn du dich komplett auf die Überarbeitung und nicht primär auf die Weiterführung konzentrieren würdest. Obwohl ich ja optimistisch bin, dass du dich weiterhin bei meinem Baby - you know, the FF-WBs XD - blicken lässt ^__~
auf der anderen Seite hab ich das Gefühl - auch wenn du einfach nur so ein bisschen von Omega erzählst - dass es dir wirklich ein großes Anliegen ist, dieses Werk gedruckt und mit Einband in den Händen halten zu können. ich kann nicht gut in Worte fassen, was ich gern sagen würde, schon gar nicht, ohne dass es irgendwie kitschig klingt^^" Aber gut, let's give it a try: Um ehrlich zu sein: wenn das die Möglichkeit ist, Omega mal beendet zu sehen, dann go ahead dude! wenn es das ist, was du machen sollst, dann hau rein! Ich finde, du solltest es versuchen, dann hast du wirklich ein Ziel vor Augen^^ solange du uns nicht völlig verlässt, werde ich dich doch mit aller Kraft supporten XD ich bastel mir Fähnchen und lustige Songs und ich wette, ich spreche für alle, wenn ich sage: wir helfen dir, wo wir können, wenn du dieses Projekt angehst^^ und kommentieren alles, was du uns vorsetzt^__^
Du schaffst das schon, da bin ich ganz sicher^__^ hihihihi, gebundenes Omega*___*

Also, sei ein Tiger, go ahead und du schaffst das^___^
 
Ok,

hätte ich gewusst, dass es so wichtig ist...

Ja, was soll ich groß sagen, was Nori nicht schon gesagt hat.
ich hatte ja schon immer den Gedanken im hinterkopf, dass Du vorhattest es zu publizieren. Woher der kam, k.A.
Aber da ich ja fast genau so lange in diesem Forum unterwegs bin wie Du und den Werdegang dieser Geschichte ebenfalls
beobachten konnte, finde ich die Idee einer überarbeiteten Form sehr gut, denn wenn man heute die ersten Absätze liest,
kann man den Unterschied doch deutlich sehen. Wahrscheinlich wie bei den meisten "Stamm"- Usern hier.

Ich bin einfach ein riesen Fan Deiner Geschichten, der Erzählweise und Detailfülle und bewundere Deine Ideen, schon immer.

Da Omega so ein umfassendes Werk ist, wäre es wirklich schade, wenn Du es unvollendet lassen würdest, oder es, so wie ich,
um jeden Preis schnell zu Ende bringen willst und dabei ein fürchterlich schlechtes Gewissen hast. Herzblut, ist dann immer mein erster Gedanke.
Wie viele Überlegungen, Handlungsstränge und Charaktere mit liebevollen Macken in so einer Story stecken, ist wohl nur wenigen bewusst.
Die Story hat einfach zu viel Potential um sie hier oder sonstwo im Internet in die ewigen Jagdgründe abwandern zu lassen.

Von daher stehe auch ich voll und ganz auf Deiner Seite und würde mich freuen, Omega abgeschlossen und vitrinentauglich vor mir liegen zu haben,
denn wert ist es das auf alle Fälle!
Wenn das der Weg ist, dann ist es der Richtige.

*aufmunterndaufSchulterklopf*

Smarti
 
Kay, kay, kay.

Traurige nachrichten erfüllen unsere Hallen, wobei stopp. Eigentlich gar nicht so dramatisch oder?

Omega ist wie ein erfolgreiches Spiel oder ein Kassenschlager im Kino.

Endgültiger Release wird konsequent stück für stück nach hinten verschoben und zwischendurch gibts immer wieder ein paar Happen, um die Meute bei Laune zu halten.

Was will ich damit sagen?

Es ist nicht schlimm, dass du sagst, du willst erstmal nicht weiterschreiben, sondern das vorhandene Material überarbeiten und zusammenfügen, denn du gibst uns ja einen neuen Lichtblick.
Omega als gebundenes Werk mit unseren Namen im Dankesteil!

Das ist sowohl Motivation für dich als auch für uns.

Aus dieser Position kann man nur sagen, mach es und lass dich unterstützen, wo es geht. Denn das Schlimmste wäre ja wohl, wenn du selbst keine Freude mehr verspüren würdest und praktisch dein Urwerk all deiner Apokalyptischen Ideen unvollendet bliebe.

Deshalb, you gotta rock!
 
Ich muss gestehen, dass diese Entscheidung keine Überraschung darstellt - im Gegenteil habe ich schon immer erwartet, dass Omega irgendwann in einer (selbstverständlich deutlich) überarbeiteten Version erscheinen würde.

Nun würde ich es, um ehrlich zu sein, verfrüht finden, sich um eine Veröffentlichung zu bemühen, bevor die letzte Klappe der AlphaVersion fertig ist, aber ich verstehe, dass dir diese Entscheidung einen Motivationsschub geben könnte, und da ich die Geschichte unbedingt fertig lesen möchte, bleibt mir nur, dir meine gesamte Unterstützung zuzusichern und von ganzem Herzen zu hoffen, dass es dir gelingt, mithilfe dieses Zieles vor Augen die Geschichte zu beenden - denn selten wollte ich etwas so dringend zu Ende lesen...

Ich glaube aber ganz fest, dass du es schaffen kannst. Bitte gib nicht auf.
 
Ich glaube aber ganz fest, dass du es schaffen kannst. Bitte gib nicht auf.

Said so nicely 11 years ago...

Ich weiß nicht, wie oft ich in diesen 11 Jahren an dieser Aufgabe gescheitert bin. Ich wieder und wieder und immer wieder vor den gleichen Mauern gestanden und an den gleichen Hürden gestolpert bin.

Diese Geschichte, diese Story meines Lebens (im Sinne, dass sie mich praktisch schon mein halbes Leben lang verfolgt) ist mit mir in den letzten 11 Jahren gewachsen und hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich damals, mit 17, nicht einmal annäherungsweise erahnen konnte.

Die von mir vor so langen Jahren gesteckten Ziele habe ich nie vergessen.

Ich habe nie aufgegeben.

Doch geschafft habe ich es auch nicht.

Noch nicht.

Ich hoffe nur, dass es nicht weitere 11 Jahre dauert.
 
Ich glaube aber ganz fest, dass du es schaffen kannst. Bitte gib nicht auf.


Said so nicely 11 years ago...

Ich weiß nicht, wie oft ich in diesen 11 Jahren an dieser Aufgabe gescheitert bin. Ich wieder und wieder und immer wieder vor den gleichen Mauern gestanden und an den gleichen Hürden gestolpert bin.

Diese Geschichte, diese Story meines Lebens (im Sinne, dass sie mich praktisch schon mein halbes Leben lang verfolgt) ist mit mir in den letzten 11 Jahren gewachsen und hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich damals, mit 17, nicht einmal annäherungsweise erahnen konnte.

Die von mir vor so langen Jahren gesteckten Ziele habe ich nie vergessen.

Ich habe nie aufgegeben.

Doch geschafft habe ich es auch nicht.

Noch nicht.

Ich hoffe nur, dass es nicht weitere 11 Jahre dauert.
 
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