Omega

Das Bibelzitat hat mir auch wirklich gut gefallen. Die meisten werden es ja in der verkürzten Form kennen, aber die richtige Passage ist eben doch sehr viel extremer und aussagekräftiger : )

Ich habe auch einen Fehler gefunden, den ich nicht übergehen konnte. Nicht inhaltlicher, sondern grammatischer Natur: "Leech ließ ihn einen Moment lang seinen Gedanken über [...]" - Naja, wohl doch eher: "Leech überließ ihne seinen Gedanken.... :D Ist nicht schlimm, aber sollte man nicht machen :)

Also dann, auf zum nächsten. Bin sehr gespannt aufs 10. Kapitel!

bye-bye, Sahlene
 
Wow, den Teil hab ich ja fast übersehen! Die anderen werden es alles andere als leicht haben, davon zu kommen. Wenn das überhaupt möglich ist. Das hat dieser Teil ziemlich deutlich hervor gehoben. Da bekommt man ja richtig ne Gänsehaut :D

Nun, ich verlange das du weiterschreibst ^^ Und zwar pronto Xd

Ciao louna
 
alles wurde schon gesagt =)

Geile Atmosphäre, gute Dialoge, was will man mehr.

Datendrang fand ich auch sehr lustig^^


Gimme more!!

*verschwindetmalumselbstwaszuveröffentlichen*
 
Kay ich bin auf jeden Fall dabei ;-)

Was M:OT an geht freu ich mich schon darauf es zu lesen und alotbewährter Kay Qualität eben ^^
 
Ich habe wie immer keinen Plan und vor allem keine Ahnung, was ich dann zu tun hätte ^^". Man kläre mich bitte auf!
 
Aber gerne doch!

(@Shan, Puu, Louna, Yama: Wenn ich Blödsinn rede, mich sofort ausbessern/ergänzen/hauen, ja? ^^)

Also, man sollte erst einmal erwähnen, dass es ja doch recht viele Varianten eines RPGs gibt, die man online so spielen kann. Beispielsweise in Form von Mails, von IRC oder IMHO die bequemste Form: In Rahmen eines Forums. Im ADB gibt es auch eine recht aktive RPG GEmeinde, der ich nun auch schon seit einigen Jahren angehöre. Anders wie auf anderen Foren (Shan könnte dir da sicher mehr davon erzählen) spielen wir aber nicht nach einem extrem strengen Regelwerk, welches nahezu alle Aktionen abdeckt. Unsere RPG-Form könnte man eher mit 'Mitmach-FF-schreiben' vergleichen, nur dass es eben kontrollierter abläuft.

(Vielleicht wirst du dich erinnern können, vor einigen Jahren gab es hier im Fanfictions Forum eine Mitmach-FF, in der Du, Lene - wenn ich mich nicht täusche - und ich mitgeschrieben haben, neben einigen anderen Usern. Deswegen hab ich den Terminus mal gebraucht.)

Du spielst also einen Charakter in der Welt von Omega. Aussehen, Charakterzüge und alles andere, was mit diesem Charakter zu tun hat, entspringt ganz allein deiner Phantasie. Die Welt, die Schauplätze und die Nebenfiguren sind bereits vom Spielleiter vorgegeben. Die Storyline entsteht nun durch Spieler und Spielleiter.
Der Spielleiter gibt einen gewissen roten Handlungsfaden vor. Also den Kern einer gewissen Geschichte, die es zu erspielen geht. An den Spielern liegt es nun, ob man diesem roten faden blind folgt, oder ob man diverse Seitenstränge einschlägt. Interaktion mit anderen Spielercharakteren, das auslooten des Umfelds. Charakterentwicklung, eigene Elemente der Storyline, etc... Die Spieler gestalten die Geschichte also mit - die wichtigste Aufgabe des Spielleiter ist es dabei, dass alles in gewissen Grenzen bleibt und ein gewisses Maß an Ordnung eingehalten wird. Sprich: Dass sich die Geschichte nicht in Nebensächlichkeiten verläuft.

(Um wieder den Vergleich zu Mitmach-FF zu bringen: Der Spielleiter verhindert genau das, was bei dieser Story passiert ist: Duzende Handlungsstränge werden aufgeworfen, aber kein einziger wird zu Ende geführt.)

Wie schon gesagt, ich bin schon seit veinigen Jahren aktiv im ADB als Rollenspieler unterwegs, ganz einfach, weil es wirklich Spass macht und auch eine tolle Ergänzung zum FF schreiben ist. Wenn du in Live sehen willst, wie so etwas abläuft, musst du nur dem Link in meiner Signatur folgen. Dann kommst du zum "Mirai no Senshi"-RPG des Forums (welches fälschlicherweise noch immer unter der Bezeichnung "DBZ-RPG" läuft -.-")

Hoffe, ich konnte somit was klarer machen :)
 
Na klar erinner ich mich noch an diese großartige Mitmach-FF ^^! Das waren noch Zeiten... also prinzipiell klingt das alles schon ganz interessant, weiß nur nicht, wie viel Zeit ich dafür hätte.
 
Hmja. Ich hab so was ja prinzipiell auch noch nie gemacht, stell's mir aber sehr lustig vor, also werde ich erstmal wohl mitmachen. Und wenn's mir nicht passt... dann erwischt mich vermutlich eine Kugel oder so : ) Na, vllt bin ich auch einfallsreicher und stürze in einen Abgrund.......

Okay, also dann erstmal bis morgen, bin gespannt, wen man da so trifft...



Oh, und an diese Mitmach-FF erinnere ich mich nur noch sehr vage... aber ich glaube, ich hatte unheimlichen Spaß. War nur schade, dass alle das eher als Plattform für ihre eigene Geschichte genutzt haben.


Na denn, bye!
 
ha..hab alles durch..nichtmal 8h gebraucht^^

jetzt hast du auch mich an der Backe xD

zur Story: Gefällt mir sehr gut..alles ist durchdacht und fundiert, jeder Charakter hat seinen latz und erscheint nicht sinnlos glückwunsch zu dieser tollen Geschichte^^
 
Ein ruhiger und (deshalb) sehr schöner Teil. Ein paar Flüchtigkeitsfehler waren drin ("verhangen" statt "verhängt" und so), aber man wusste zumindest immer, was gemeint ist ;) Nur dass Shan ins Badezimmer geht, das hab ich irgendwie überlesen oder nicht mitbekommen, ich dachte die ganze Zeit, sie wäre da bei Leech im Raum und war deshalb auch einigermaßen verwundert, als er da anfing, ihre Sachen zu durchwühlen ^^"
 
Cool, endlich das nächste Kapitel!

Obwohl mir beim Lesen dieses Teils schon auffiel, dass ich verdammt viel vergessen habe. Was war noch mal SL 6? Was hat Kyle schlimmes rausgefunden? Was für ne Beziehung hatte er eigentlich zu Leech? Solche Sachen eben... ich werd's wohl, wenn mein Semester vorbei ist, nochmal in Angriff nehmen und mal schauen, ob ich dann wieder mehr versteh :)

Das mit Ms. Shan hatte mich auch etwas gewundert. Als Leech plötzlich das Bild rauskramte, dachte ich noch so "Hallo? Sie steht direkt vor dir!" und als sie dann aus dem Bad rauskam, war ich etwas beruhigt. Wer weiß, was sie mit ihm angestellt hätte?

Das erstmal von mir. Du weißt ja, einfach weiterschreiben...

Alles Liebe,
Lene
 
Wie so oft waren die anderen schneller als ich ^^;

Herrlich ein neuer Teil M:OT hab ich auch schon verschlungen (so zusagen 2 mal das "fast" das gleiche gelesen) aber nachdem ich deine Story eh schon zum 3 mal Lese (jap hab sie mir als Lektüre ausgedruckt und nehm sie mit auf die Events ^^)


Das mit Mr. Shan ist wie gesagt etwas verwirrend der Rest in einer wundervollen Qualität so wie immer eben
 
REichlich spät dran ^^ aber besser als gar nie =)

Jaja, mich nimmt es jetzt wunder, wie diese Leute innerhalb der Omega weiter reagieren. Sowohl die Obertiere, als auch die Freunde von Langley. Vielleicht finden sie mal heraus, was Langley zu so einer Flucht getrieben hat...

WEr weiss, wer weiss ^^

Ich hüpf jetzt mal in den nächsten Thread ^^

Ciao louna
 
11. Scorched Earth (2)

Hidiho euch allen!

Ja, es gab mal wieder etwas Verzögerung. Schuld daran waren die Umbauarbeiten in meinem neuen Zimmer und eine wichtige Prüfung, die ich machen musste. Ach ja, und einen neuen PC hab ich ja auch gebaut... ^^°° Sagen wir einfach: Es war viel zu tun im letzten Monat ^^°°°

Bevors aber weitergeht, das Altbekannte:

@Lynx: Ja, OK, das war auch nur in einem kurzen Nebensatz drinnen. Geb ich vollkommen zu. Aber gerade diese ruhigeren Teile werden in der nächsten Zeit ein wenig häufiger vorkommen. Immerhin haben sich die letzten 2 Kapiteln ja fast ausschließlich mit der Flucht aus LA (hmm... irgendwas klingelt das jetzt bei mir ^^") beschäftigt. Also eher Action und nicht so wirklich Zeit, die Story selbst voranzutreiben. Was sich nun aber ändern soll. Kapitel 11 wird mal wieder so richtig ein schöner Schwenk in eine andere Richtung ^^

@Lene: Wenn du willst, kann ich das auch nochmal gerne bei einem längeren Nicht-Story-Post zusammenfassen. Quasi ein "What happend?!" von Omega. Bei Bedarf, einfach Bescheid geben. Einige Sachen sind aber beabsichtigt, dass man das einfach noch nicht wissen kann. Das beste Beispiel ist eben Kyles Beziehung zu Leech. Monentan ist nur bekannt, dass Leech früher mal Kyles bester Freund war und dass dann etwas wirklich... böses... passiert sein dürfte. Was genau... nun... da habt ihr bis jetzt nur Indizien ^^

@Puu: Irgendwie macht mich das ganz, ganz happy, dass ich dir etwas Reiselektüre verschaffen kann ^^ Ich hoffe, in der Zukunft auch diese Qualität beibehalten zu können... Das vielleicht auch nach einem vierten mal die Story nicht zu uninteressant wird ;)

@Louna: Ja, wir werden es sehen... In den nächsten Teilen kommen ohnehin noch einige Episoden von den "Nebencharakteren" und deren Ansichten zu dem Geschehenen. Also tatsächlich gibts da noch einiges zu erfahren *gg*

@Xry: Ich hoffe, dein Aufenthalt in London war schön :) Ja, etwas Reflexion schadet ja nie und deswegen gibts ja auch noch etwas zu dem Thema ^^

Ach ja, wenn ich übrigens gerade dabei bin, hier noch eine kleine Info @ Sahlene und Tiara/Xryclorx: Ich hatte doch einmal erwähnt, dass euer Gastauftritt in Kapitel 11/12 herum kommt, richtig? Nun, es wird jetzt definitiv Kapitel 12 werden, da ich bis vor einigen Wochen noch nicht sicher war, ob ich nun Kap. 11 zu einem seeeeehr langen Kapitel machen will, oder den ursprünglichen Plan verfolge, Kap. 11 zu einem kürzeren Shot mache (Also deutlich kürzer als die vergangenen Kapitel) und dann Kapitel 12 bald mal folgen lasse. Ich habe mich nun dazu entschieden, dass ich eben beim Plan bleibe, was auch bedeutet, dass der Auftritt der Omega_Sahlene und Omega_Tiara noch etwas auf sich warten lässt. Als kleine Wiedergutmachung bin ich aber beim Überlegen, ob dafür in den nächsten Tagen eine Omega_KG folgt, die schon einen kleinen Teaser eurer beiden Charas bringt. Der Arbeitstitel lautet momentan noch Maidens of the Night und momentan ist alles noch im Planstadium. Da es aber eine KG wäre, kann ich diese schnell umsetzen. Die einzige Frage, die sich mir stellt ist, ob ich sie überhaupt ins ADB stellen soll, oder ob sie FOA-only wird. Oder ob sie in beide Foren kommt... Aber kommen wird sie ziemlich sicher ^^

So, jetzt aber wirklich weiter *g*





Eine Welt der Dunkelheit umgab ihn. Eine eisige, einsame Welt der Finsternis, in der nur ein einziger glimmender Funken die Schatten seiner Seele im Zaum hielt. Ein einzelner Lichtfunken, der gerade einmal intensiv genug war, zwei Gesichter in dieser dunklen Welt zu beleuchten, die sich schweigend gegenüberstanden. Eines davon war sein eigenes – das Gesicht eines Mannes, der in den letzten Stunden sein gesamtes Leben hinter sich gelassen hatte – das andere gehörte einem alten Freund. Einem jungen Mann, den er vor sechs Jahren kennen gelernt hatte und mit dem er seitdem eine gefährliche Situation nach der anderen durchgestanden hatte. Lynx. Er hatte ihn als blutjungen Second Lieutenant in Erinnerung. Nun war er Major. Viel Zeit war seit damals vergangen. Zu viel Zeit?

„Nein, Colonel. Bei allem gebührenden Respekt, aber ich kann Ihnen nicht aus dem Weg gehen.“

Dumpf hallten die Worte in seinem Verstand wieder, als der Major sie wiederholte, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Dafür bewegte er seine Faust. Die nur einen Sekundenbruchteil später im Gesicht des Colonels explodierte. Und mit dem Schmerz kehrten auch die Konturen der Welt um die beiden Offiziere herum zurück.
Doch damit bekam der Schauplatz keinen wirklichen Zusammenhang mit der realen Welt. Alles war so fremd. Sämtliche Farben fehlten in diesem Bild der Grautöne, genauso wie auch scharfe Umrisse. Alles in allem sah dieser Ort nicht wie das Offizierskasino des Sentinels aus, sondern eher wie ein schlimmer Albtraum desselben. Und wie in einem Albtraum wurde alles noch viel schlimmer.
Ein weiterer, donnernder Hieb detonierte im Gesicht des Offiziers, als Lynx wie von Geisterhand vor ihm auftauchte und erneut ausholte. Der Colonel verlor daraufhin sein Gleichgewicht und stürzte rücklings in einen der vielen Metalltische, die sich in diesem Schattenkabinett seiner Erinnerung befanden. Dieser krachte auch sogleich in sich zusammen, da er offenbar nichts dem Gewicht des ausgewachsenen Mannes entgegenzusetzen hatte. Ein leises Lachen drang an Kyles Ohr, als er seinen benommenen Kopf schüttelte, um somit wieder etwas Klarheit wiederzuerlangen. Doch alles, was er erkennen konnte, war nur das Gesicht eines erheiterten Major Lynx, der wenige Meter vor ihm stand. Aber nicht mehr lange stehen würde. Wütend packte er nach einem der abgebrochenen Tischbeine und sprang sogleich wieder auf.
War es seine Wut, oder die künstliche, unnatürliche Wut des Giftes Venom, das durch seine Adern pulsierte und ihn zu diesen Reaktionen trieb? Diese Frage konnte er nicht beantworten. Denn für einen einzelnen Moment herrschte in seinen Gedanken die unnachahmliche Fokussierung eines Raubtieres – welches seine Beute gerade erspäht hatte.
Kyle stieß sich vom Boden ab und preschte auf den lachenden Major zu, als ihn plötzlich ein Ruck an seiner rechten Schulter nach hinten und erneut zu Boden riss.

„Du gestattest doch, Bruder?“

Das kurze Aufflammen der unbändigen Wut in seinem Inneren war mit dem Moment, an dem er auf dem Boden aufprallte endgültig erloschen. Und machte kaltem Entsetzen Platz. Entsetzen über die vernommenen Worte, aber auch über die Person, von der sie stammten. Das bleiche Abbild von Colonel Joseph Leech stand über ihn gebeugt und grinste ihn teuflisch an. Es war dasselbe teuflische, intrigante Lächeln das sein ehemaliger Freund schon lange Zeit zu seinem Markenzeichen gemacht hatte, doch auf einmal las er soviel mehr aus dieser Mimik heraus. Die verwaschenen Konturen des Gesichts von Leech verschwammen zusehends und ordneten sich irgendwie neu. In einem grotesken, undefinierbaren Sinne. Kyle erkannte immer noch sein Gegenüber als den Mann wieder, der er auch war, aber irgendwie wurden seine Gesichtszüge immer fremdartiger. Und doch ähnlicher. Ähnlicher den eigenen. Es war fast so, als könnte Kyle zum ersten Mal in seinen Leben die Familienähnlichkeit erkennen.

„Nein, nein…“

Mit einer Rolle nach hinten drückte sich der Colonel von dem Boden weg und kam wieder auf unsicheren Beinen zu stehen. Leech und Lynx befanden sich immer noch vor ihm, ihn böse anlachend, doch keiner der Beiden erweckte den Anschein, ihn angreifen zu wollen. Diese Rolle übernahm die dritte Person, die plötzlich in seinem Rücken auftauchte, ihn an der Schulter packte, und gegen die Glasfront des Kasinos warf.
Rykov lachte nicht, als seine eisigen Blicke den Colonel beinahe zu durchbohren schienen.

„Denken Sie wirklich, dass Sie gesiegt haben, Langley? Denken Sie wirklich, dass Sie entkommen sind?“

Kaum hatte der General seine Worte gesprochen, schwebten die beiden anderen Alptraumbilder auch an seine Seite. Lynx positionierte sich links vom General, Leech trat an dessen rechte Seite. Sie alle hoben zeitgleich ihre rechten Arme, in denen sich plötzlich drei Klumpen Finsternis manifestierten, die in ihrer Form stark an Pistolen erinnerten. Ein dunkles Lächeln huschte über alle drei Gesichter, als sie langsam näher kamen.

„Sie haben mich verraten, Colonel…“
Lynx war der erste, der den Abzug der Schattenwaffe betätigte. Das Projektil der Finsternis durchschlug seinen Brustkorb und warf ihn gegen die Glasfront.

„… und mich haben sie verleugnet, Colonel…“

Als Leech den Abzug betätigte, und ihn die Kugel seinen kompletten linken Arm vom Rumpf riss, spürte Kyle keinerlei Schmerz. Nur unendliche Leere, die sich in ihm ausbreitete.

„… und mich haben sie unterschätzt.“

Ein weiterer, dumpfer Knall ertönte in dem verzerrten Ort der Erinnerung, als das dritte Geschoß seinen Unterkörper verzehrte und ihn erneut zu Boden warf.

„WIR WERDEN SIE FINDEN!“

Alle drei Figuren entluden im selben Augenblick ihre Waffen. Wieder spürte er keinen Schmerz, keinerlei Emotion, als die Reste seines zerstörten Körpers durch die zersplitterte Glasfront fielen. Ein funkelnder Regen aus kleinen Glasfragmenten umhüllte seinen Körper und schloss ihn in einer Wolke aus glitzernden Erinnerungen ein. Ein jeder dieser Glassplitter wurde zu einem kleinen Monitor, der einen Teil der Vergangenheit präsentierte. Seine ersten Erinnerungen. Der Tag seiner Einschulung in einer Omega-Einrichtung. Vorträge auf der Akademie. Charles. Sein erster Auftrag mit seinem besten Freund. Das kalte Lächeln auf dessen Gesicht, als er abdrückte. Lynx. Yamato. Sendrik. Canola. Ein altes Lagerhaus. Django Alexander LeRoi. Der Styx. Wieder ein kaltes Lächeln. Der Sentinel. Ein Abschiedsbrief. Rykov. Cassandra. Cassandra.
Ein gleißendes Licht platze plötzlich aus den Splittern und explodierte in der ihn umgebenden Dunkelheit. Für einen einzelnen Moment war es so, als könnte er einen schwachen Umriss in dem überwältigenden Weiß des Lichts erkennen. Ein Gestalt, die er an diesem Ort der Einsamkeit und der Schuld nie erwartet hatte. Und die leise seinen Namen rief.

„Kyle.“


Wortlos schnellte sein Oberkörper hoch, als er aus dem Albtraum erwachte, was aber auch sogleich bestraft wurde. Noch bevor sich die aufblitzenden Sterne und Farben vor seinen Augen zu einen wirklichen Bild zusammenordnen konnten, drückte auf einmal eine unendlich schwere Schwärze auf ihn ein, die ihn erneut zu Boden riss. Unfähig, sich dagegen zu wehren, oder überhaupt nur einen Muskel zu bewegen, schlug sein Körper auf der weichen, warmen Erde auf. Seine Gedanken rasten und verwandelten sich immer mehr und mehr in schmerzende Impulse, die von seinem Gehirn ausgehend in jede einzelne Faser seines Körpers vordrangen. Was war passiert? Was war teil des Traumes, was Teil der Realität? Wo war er? Kyle konnte sich nicht mehr erinnern. Es war wie dieses verdammte Gefühl, direkt nach dem Aufwachen. Der Grenzgang zwischen Realität und Einbildung, nur hundert Mal intensiver. Seine innere Stimme versucht ihn zu beruhigen, was allerdings nicht einfach war, da er sich selbst in Dunkelheit wieder fand. In derselben Dunkelheit, der er gerade entronnen war. Oder vielleicht doch nicht? Doch erneut mahnte er sich zur Vernunft. Er fühlte etwas. Er fühlte Schmerz in seinem Körper und er fühlte trockene Erde auf der nackten Haut seines Oberkörpers. Das war keine Einbildung, er war nur aufgewacht.
Doch wo? Langsam und Stück für Stück kam seine Erinnerung zurück. Er hatte mit Lynx gekämpft und letztendlich gewonnen. Rykov wollte ihn umbringen, doch er war entkommen. Er sprang aus der 69ten Etage des Sentinels. Und dann? Nichts. Schwärze. Hatte er das Bewusstsein verloren? Doch wo war er dann? Gerade, als seine Gedanken erneut dabei waren, in seinem Kopf unzählige Extrarunden zu drehen, ließ ihn eine vertraute Stimme aufhorchen.

„Whazzup, Dornröschen? Genug gepennt?“

Jax. Das war ein gutes Zeichen, wenngleich er sich für diese Feststellung verfluchte. Er versuchte, seinen Kopf in die Richtung der Laute zu drehen, doch schon bei dem ersten Versuch musste er einsehen, dass er noch immer nicht Herr seiner Muskeln war. Zwar bewegte sich sein Hals, aber schon nach wenigen Zentimetern verließ ihn die Kraft erneut und er fiel wieder in den Staubigen Boden.

„Easy. Du bist noch ziemlich im Arsch. Eigentlich is’ es ein Wunder, dass du nicht abgenippelt bist. By the way, wie krank muss man sein, um nen verfickten Wolkenkratzer runter zuspringen? Und dabei auch noch so ne verdammte Show abzuziehen? Du bist schon ein irrer Mo’ fo’, Langley“

Kyle hörte, dass die Stimme näher kam und keinen Augenblick später wurde sein Körper von einer starken Hand hoch gehievt und gegen kaltes Metall gelehnt. Zischend saugte er die Luft zwischen den Zähnen ein und versuchte, seine Blicke wieder geradeaus zu richten. Doch alles, was er sah, waren verschwommene Konturen und Farbflecken, die allesamt kein wirkliches Bild seiner Umgebung lieferten. Es war fast so, als müsste er durch dickes Milchglas sehen. Das plötzlich den Umriss eines dunklen Kopfes präsentierte.

„Trink.“

Ein kalter Flaschenhals berührte zeitgleich mit der Aufforderung seine Lippen und eine süße, nach Malz schmeckende Flüssigkeit ergoss sich in seinen Mundraum und vertrieb damit den bitteren Gallengeschmack, der sich wie ein Pelz auf seine Zunge gelegt hatte. Gierig trank Kyle das belebende Getränk, doch schon nach wenigen, großen Schlücken zog Jax die Flasche wieder zurück.

„Nich’ so schnell. Oder willst du das Zeug gleich wieder auskotzen? Is’ zwar nur ein Malzbier, aber wär’ trotzdem schade.“

Wieder hatte der Jamaikaner Recht. Langsam wurde Kyle die ganze Sache sehr unangenehm. Hatten ihn die vergangenen Ereignisse jedes Fünkchen Verstand gekostet? Es war nicht das erste Mal, dass er seine Grenzen überschritten hatte. Auch wenn er sich noch nie so weit in die Dunkelheit getraut hatte, so kannte er doch die körperlichen Leiden, die ihn momentan beinahe bewegungsunfähig machten. Sein Körper hatte in den vergangenen Stunden jedes Gramm Glukose aus seinem Blut verbrannt. Doch nicht nur der zirkulierende Zucker wurde zur Versorgung seiner Wunden angebraucht. Es war sein Körper. Kyle fühlte, dass Teile seines Muskelgewebes und seine restlichen Fettreserven für die Behandlung der schlimmsten Verletzungen daran glauben mussten. Die weniger schlimmen Verletzungen waren hingegen immer noch nicht ganz verheilt. Nach dem ersten Schluck des süßen Getränks meldeten sich nach und nach immer mehr Nerven seines Körpers wieder, sodass er langsam ein Gesamtbild der Verheerung empfand. Zwei seiner Rippen waren noch immer gebrochen und würden es vermutlich auch noch eine Zeitlang bleiben, wenn er nicht bald eine anständige Mahlzeit mit möglichst viel Kalzium bekam. Er spürte noch zahlreiche Muskelzerrungen und kleine Risse, doch im Großen und Ganzen hatte er die schlimmsten Wunden bereits geheilt. Doch wirklich glücklich stimmte ihn dass nicht. Er war so knapp an dem Punkt vorbeigeschrammt, an dem nicht einmal mehr sein Körper die Blessuren der Flucht hätte heilen können, dass er bereits einen deutlichen Blick auf das werfen konnte, das ihn auf der anderen Seite erwartete. Und er hatte keine Lust, sich diese Dunkelheit noch einmal vorzustellen.
Geschweige denn, sie zu spüren.
Seine rechte Hand meldete sich mit einem kalten Kribbeln wieder, was er als gutes Zeichen deutete. Ganz offenbar hatte ihm Jax die geöffnete Flasche in seine Hand gedrückt und er war fähig, sie auch fest zu greifen. Eine weitere Kraftanstrengung später konnte er auch die Hand samt Inhalt an seinen Mund führen und einen weiteren Schluck des Malzgetränkes zu sich nehmen. Der nun auch wieder seine Sehnerven mit genügend Energie versorgte, um das Bild seiner Umgebung in der bereits vermissten Schärfe wiederzugeben.
Langsam bildete sich aus einer Reihe verschwommener Farbkleckse Jax’ Abbild. Der Farbige saß mit ausgestreckten Beinen schräg vor ihm und stocherte mit einem dürren Ast in den Resten eines Lagerfeuers herum, von dem nur noch einige glühende Holzstücke übrig waren. Erst jetzt bemerkte der Colonel, dass es bereits Nacht war. Wie lange war er bewusstlos? Nach einem weiteren, großen Schluck erkannte er auch, dass sich einige Details an Jax verändert hatten. Er trug zwar immer noch den orangen Sträflingsoverall, hatte den Oberteil aber um seine Hüfte gebunden. Ein ärmelloses, weißes Shirt zierte stattdessen seine Brust. Auch hatte er plötzlich Schuhe an. Dunkle, halbhohe Stiefel. Kyle war sich ziemlich sicher, dass er bei der Flucht keine trug. Nachdenklich lehnte sich der Colonel ein weiteres Mal zurück und deutete die kalte Metallwand hinter ihm nun als Seitenwand eines Wohnmobils. Ein graues, älteres, nichtsdestotrotz großes und durchaus noch fahrtüchtig erscheinendes Wohnmobil. Kyle stellte sich lieber nicht die Frage, wo Jax dieses aufgetrieben hatte.
Sonst konnte er nichts in der dunklen und pechschwarzen Nacht erkennen. Er lag auf trockenen, staubigen Boden, soviel war klar. War der Jamaikaner mit ihm in die Wüste geflohen? Es gab wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Nur mühsam kamen die Worte aus seiner Kehle.

„Wie… lange…“

„Fast drei Tage. As I said: Ich war schon kurz davor, ein verdammt tiefes Loch auszuheben. Die Kleine hat sich die meiste Zeit um dich gekümmert… Ich hab dafür gesorgt, dass keine ungeladenen Gäste auf unsrer Privatparty auftauchen.“

„Cassandra… Wie geht… es ihr?“

„Sie schläft. Im Wagen. Sie ist OK, aber tierisch am Ende. Hat die letzten Tage auch nich’ gerade prima überstanden. Du bist nicht der Einzige, der’s übertrieben hat. Aber don’t worry, im Vergleich zu dir is’ sie noch immer das sprühende Leben.“

Kyle atmete beruhigt auf. Es türmten sich zwar immer mehr Fragen auf, aber die wichtigsten Beiden waren nun geklärt. Sie waren immer noch frei und Cassandra ging es gut. Doch eines verwunderte den Colonel noch immer. Warum war Jax noch immer bei ihnen? Und warum hatte er bis jetzt noch kein einzig wirklich dummes Kommentar von ihm gehört? Oder ein gehässiges Lächeln auf seinen Lippen gesehen? Der Jamaikaner war todernst und Kyle wusste nicht so recht, ob diese Tatsache eine gute Neuigkeit war.

„Was ist mit dir?“

„Du fragst dich wohl, warum ich noch nicht abgehaun bin, huh? Warum ich deiner Süße und dir nich’ bei der ersten Abfahrt einen herzlichen Tritt verpasst hab’ und dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden bin?“

„Genau.“

Plötzlich war es wieder da. Dieses gleichermaßen gewinnende und überhebliche Grinsen auf dem Gesicht des Farbigen. Blitzend strahlten seine Zähne Kyle für einen Augenblick an, bevor er zur Antwort ansetzte.

„Yo, schon vergessen, dass wir nen Deal haben? Und soweit ich mich erinnere, hab’ ich den noch nich’ ganz erfüllt. Ich schulde dir mindestens noch eine Erklärung… Und wenn ich dich Häufchen Elend genauer ansehe, vermutlich auch noch ein Frühstück.“
 
Jo, schön.

Inhaltlich, Gott sei Dank, mal wieder eine Episode mehr zum Ausruhen und Entspannen, das fand ich sehr angenehm, vor allem, weil die Charaktere der Geschichte eben auch so schön sind, dass man gerne mehr von ihnen lesen möchte.

Sprachlich auch schön, allerdings hast du manchmal Redewendungen etwas merkwürdig verwendet, zum Beispiel "zieren" für ein T-Shirt, außerdem hast du's diesmal mit dem Plusquamperfekt nicht gerade übertrieben, obwohl Kyle ja sehr viel Revue passieren lässt.

Trotzdem: Hammer! Mehr! Und auf diese KG freu ich mich schon total! ^_^

byebye
 
Da ist man mal ne Woche weg und jetzt schreibst du nen neuen Teil den ich fast verpasst hätte deswegen ^^;

Eins muss ich dir lassen die Beschreibung seiner Schmerzen war so gut das ich echt mit gelitten hab (mal wieder XD )

Ansonsten GoGo for KG *gierig bin*

Greetz Puu
 
Mensch, bin ich brutal :D Also, in dem Traum, jetzt ^^".
Doch, der Teil war schön. Das absolute Highlight war für mich die sensationelle Abkürzung "Mofo", das fand ich irgendwie zum Schießen ^^. Jax kam überhaupt sehr... authentisch rüber ;) Nur mehr davon!
 
Zurück
Oben Unten