( Danke ^^ Nun, ich glaube der Rest wird noch dauern - Weil ich doch noch einen fünften Akt mache. Denn Akt 4 ist bereits fast so lang wie Akt 3 und noch lange nicht zuende. Deshalb mach ich noch einen weiteren Akt. Damit hat die Geschichte 5 Akte... Also wie ein klassisches Drama. Hoffe nur, dass die Qualität nicht nachlässt. Bei folgendem Teil hab ich die Ereignisse teilweise sehr zusammengefasst, jedoch nur, damit es nicht zu öde wird... wie immer sind mir Gefühle und Absichten der Charaktere sehr wichtig. Hoffe, dieser Akt und natürlich auch Akt 5 stellt mich und meine Leser zufrieden ^^ Folgender Teil ist recht lang, aber naja... : )
4
Die Vorbereitungen für den Angriff auf Coruscant waren langwierig. Sie hatten den Müllplaneten Raxus verlassen. Darth Blade und Darth Kreiya hatten ihren Raumjäger an die Stiletto angedockt und gemeinsam waren sie nach Neimoidia, dem Zentrum der Handelsföderation, geflogen. Der Flug durch den Hyperraum hatte einige Stunden gedauert, die jeder von ihnen in Heiltrance verbracht hatte, während die Medizindroiden sich um ihre Verletzungen gekümmert hatten. Darth Kreiya hatte man künstliche Haut auf ihre Verletzungen gelegt. Nach und nach würde die Haut vom Körper absorbiert werden. Der Heilungsprozess würde schneller gehen und keine Narben zurück lassen. Darth Blades verlorenes Ohr hatte man nicht retten können. Es gelang den Droiden die Blutung zu stoppen und sie versicherten, mit genügend Zeit vielleicht ein Ohr aus vorhandenem Gewebe kreieren zu können. Darth Blade war es jedoch herzlich egal gewesen. Lirs zahlreiche Verletzungen waren versorgt worden. Sein linker Arm war bandagiert und in einer Schlinge, man hatte den zerstörten künstlichen Unterarm abgenommen und durch einen Neuen ersetzt. Lirs Milz jedoch war zerstört und ein geklontes Transplantat zu bekommen würde dauern. Doch wollten die drei sich nicht länger vor ihrem Vorhaben drücken. Sie wollten die Jedi herausfordern. Lir würde den Verlust der Milz dank der Macht schon überstehen. Auf Neimoidia hatten sie den Vizekönig der Handelsföderation, den feigen und gierigen Neimoidianer Kash, aufgesucht. Lir hatte den Vizekönig an ihre Zusammenarbeit erinnert und nach einer erneuten kleinen Machtdemonstration hatte Kash eingewilligt. Die Handelsföderation hatte ihnen für ihr Vorhaben zwar nicht allzu viele Sternenschiffe zur Verfügung stellen können, dafür aber eine große Anzahl von Kampfdroiden. So hatte das Trio nun sechs Leichte Zerstörer bekommen, die mit ihren 800 Metern, ihren schweren Turbolasern und ihren vielen Kampfdroiden durchaus ihren Beitrag leisten würden. Jedes dieser Schiffe wurde von einem Droidengehirn gesteuert, hatte eine Besatzung von 300 Droiden. Und insgesamt transportierten die sechs Zerstörer 180.000 Kampfdroiden. Vizekönig Kash hatte ihnen versichert, nicht mehr entbehren zu können denn ein zu hoher Anteil von Schiffen der Hoersch-Kessel-Sternenwerften würde verraten, dass die Handelsföderation mit den Angreifern gemeinsame Sache machte. Doch bei nur sechs Sternenschiffen war es ein leichtes, jede Zugehörigkeit zur Handelsföderation zu vertuschen. Die Handelsföderation würde einfach behaupten, die Schiffe wären vor geraumer Zeit von Piraten gestohlen worden. Außerdem hatte Kash angedeutet, Salin Tzett und seinen freien Welten bereits mehr als genug geholfen zu haben und sie sollten sich doch an ihn wenden für weitere Hilfe. Das Trio war zufrieden, denn die sechs Zerstörer hatten eine ziemliche Feuerkraft und alleine die Anzahl ihrer Kampfdroiden war bemerkenswert. Und sehr wichtig war, dass die Zerstörer fähig waren, auf Planeten zu landen. Und ihre Ausstattung an Truppentransportern würde eine schnelle Landung und Verteilung der Droiden ermöglichen. Lir, Blade und Kreiya hatten sich eines der Sternenschiffe als Flaggschiff ausgewählt und es auf den Namen
Furchtlos getauft. Dann hatten sie sich mit ihren sechs Zerstörern auf den Weg nach Da Soocha gemacht, um Hilfe von Salin Tzett zu verlangen. Lir wusste, dass es sein letztes Treffen mit dem Freiheitskämpfer werden würde. Dann wären sie quitt und Lir hatte nicht vor, jemals wieder für Salin Tzett oder für die Neimoidianer zu arbeiten. Wobei die Handelsföderation sehr nützlich gewesen war. Wieder nutzten sie den Flug durch den Hyperraum um mit langen Meditationen ihre Heilung zu beschleunigen. Als sie auf Da Soocha angekommen waren war Darth Kreiya bereits wieder vollkommen gesund, ihre Wunden waren völlig verheilt. Darth Blades Wunden bluteten nicht mehr. Er hatte sein Haar über die linke Seite seines Kopfes gekämmt um die grausige Narbe zu verbergen. Lirs linker Arm schmerzte noch, war aber wieder beweglich. Seine Nase war wieder gerichtet und verheilt. Nur die Wunde in seinem Bauch schmerzte noch sehr.
Salin Tzett war nicht begeistert, das Trio zu sehen, versprach aber Hilfe ohne ein Widerwort. Er erklärte ihnen, dass die Handelsföderation ihm schon vor einiger Zeit einige Droiden zur Verfügung gestellt hatte und so überantwortete er ihnen vierzehn leichte Kreuzer der
Hammerkopf-Klasse, sowie genügend Droiden um die Schiffe auch zu steuern. Die leichten Kreuzer würden die größeren Schiffe beschützen und konnten es besser mit Raumjägern aufnehmen als die schweren Geschütze der Zerstörer. Außerdem hatte Salin Tzett einen uralten jedoch stark modifizierten Schweren Kreuzer namens
Sharrakor's Rache, der etwa 3000 Jahre alt war, jedoch mit modernen Waffen versehen war. Die Sharrakor's Rache war zwei Kilometer lang und hatte die Form eines langen Zylinders, ähnlich einem Lichtschwert. Der Kreuzer war mit Laserkanonen gespickt, erforderte jedoch eine Besatzung von 12.000 Droiden. Trotzdem war das alte Schiff ziemlich bedrohlich und das Trio würde alles mit nach Coruscant nehmen, was sie bekommen konnten. Und Salin Tzett gab ihnen noch mehr. Zehn Gefängnisschiffe der
Kiltirin-Klasse. Die Schiffe waren nur 150 Meter lang und ziemlich klobig und hässlich, doch jedes Schiff konnte 5000 deaktivierte Kampfdroiden transportieren. Das Trio war zufrieden und hatte sich auf den Weg nach Coruscant gemacht. Lir stand auf der Kommandobrücke der
Furchtlos und starrte durch das riesige, breite Sichtfenster in die wirbelnden blauen Weiten des Hyperraums. Er machte sich Sorgen wegen dem bevorstehenden Konflikt. Würden die paar Sternenschiffe, die sie zur Verfügung hatten reichen? Oder würde man sie alle vom Himmel pusten sobald sie Coruscant erreicht hatten? 230.000 Kampfdroiden waren beachtlich, doch waren es nur Droiden. Lir musste sich immer wieder vor Augen führen, dass sie nicht wirklich angriffen. Es war ein Scheinangriff, ein Beweis der Verwundbarkeit von Coruscant und den Jedi. Die Sternschiffe würden keinen einzigen Schuss abfeuern, zumindest nicht in der Absicht zu töten. Alle Blaster der Droiden waren auf Betäubung gestellt. Es ging nur darum, die Republik und die Jedi ein wenig einzuschüchtern. Darth Blade und Darth Kreiya würden sich zum Tempel aufmachen um sich mit einigen der Jedi zu duellieren und Lir würde sich in den Tempel schleichen, in der Absicht die Archive aufzusuchen um sich einige wichtige Informationen zu holen. Dennoch klang ihr ganzes Vorhaben verrückt, idiotisch. Und dann war da noch Lirs Sorge, dass Blade und Kreiya die Sache vielleicht sogar ernst meinten. So stark war die dunkle Seite in ihnen. Was würde passieren, wenn sie die Selbstkontrolle verloren und es Tote geben würde? Lir musste an das Duell gegen seinen Bruder denken und an den Ausgang. Gerade als Lir seinen Bruder niederstrecken wollte und Ari bei ihm war, um ihn zu töten erschien in ihrer Mitte das Hologramm von Darth Toxic. Die dürre, mit Drähten behangene Gestalt hatte sie in ihren Bewegungen aufgehalten. "Die Dunkle Seite ist stark in euch dreien", hallte die Stimme des Hologramms im Trainingsraum wieder. "Mut und Zorn und Rücksichtslosigkeit zeichnet euch aus." Und dann hatte Lir erfahren, dass die schreckliche Ernsthaftigkeit und Brutalität des Kampfes ein Mittel gewesen war, um Lir gänzlich die Kraft der Sith zu zeigen. Das Ritual der Opferbereitschaft. Als Lir bereit war, seinen eigenen Bruder zu töten und für die Erfüllung seiner Ziele zu opfern hatte er den notwendigen Schritt getan, den es brauchte um die Wege der Dunklen Seite, die Philosophien der Sith vollkommen zu meistern. "Durch deinem freien Willen bist auch du ein Teil des großen Plans der Macht geworden", hatte die rot glühende, transparente Gestalt des toten Sithlords ihm erklärt. "In einer Zeit, in der die Republik die Sith bis zur Ausrottung bekämpft hat seid ihr Drei der Anfang einer neuen Generation. Du bist wissbegierig, entschlossen und brutal. Du wirst das Wissen der Dunklen Seite sammeln und bewahren. Sithlords können sterben, doch die Dunkle Seite der Macht stirbt niemals. Lerne, forsche und entdecke die wahre Macht. Du wirst von nun an als Darth Lycan bekannt sein. Beachtenswert sind deine Künste und noch beachtenswerter soll dein Wissen sein!" Darth Blade hatte das Holocron aus seiner Tasche gezogen und ihm in die Hand gedrückt. Und dann hatte Lir sich den Würfel selber an die Stirn gedrückt und sein Schicksal akzeptiert.
Nun war er also ein Sith. Doch im Gegensatz zu Blade und Kreiya war Lycan kein bisschen begeistert und euphorisch. Der Titel klang zwar gut, bedeutete ihm jedoch wenig. Es ging nicht um Titel und Prüfungen. Sondern um Wissen. Lange hatte er meditiert und über das Geschehene nachgedacht. Die Sith wurden Lycans Wissen nach durch ihre Gier nach Macht und ihren Streben nach Zerstörung charakterisiert. Die Sith entstanden aus Dunklen Jedi, die sich mit der alten Rasse der Sith verbündet hatten. Die Rasse selbst war längst ausgestorben, doch der Name Sith bezeichnet nun jenen Kult der Dunklen Lords, welche sich zu den Herrschern der alten Sith-Rasse aufgeschwungen hatte. Doch schon davor, vor fast 25.000 Jahren, hatte es die ersten Streitigkeiten innerhalb des Jedi-Ordens gegeben. Damals hatte eine Gruppe Jedi den Orden verlassen, weil sie der Ansicht war, dass wahre Macht nicht durch Ruhe und Gelassenheit sondern durch Emotion und Willen zu erreichen war. Doch diese Gruppe wurde vollständig von den Jedi ausgelöscht. Als Lycan an diese alte Geschichte dachte, musste er auch an den Tulgah-Hexer Tianorr denken. Auch die Tulgah waren ausgelöscht worden. Und das scheinbar nur, weil ihre Ansichten sich von denen der Jedi unterschieden. Was wäre wohl geschehen, wenn der Jedi-Orden diese anderen Glaubensrichtungen mit mehr Toleranz behandelt hätte? Vielleicht hätte es all die Kriege gegen die Sith niemals gegeben. Lycan seufzte und betrachtete sein Spiegelbild im Sichtfenster der
Furchtlos. Versuchte er nicht bloß, seine Entscheidungen und seine Taten irgendwie zu rechtfertigen? Es mochte ja sein, dass nicht alle abtrünnigen Jedi wirklich böse waren. Doch die Sith hatten der Galaxis großes Leid beschert. Hundert Jahre Krieg gegen die Republik, immer wieder erneute Abspaltungen vom Jedi-Orden und weitere Konflikte, in denen der Jedi-Orden alle Andersgläubigen auslöschte. Doch gab es auch andere Fälle. Die Hexen von Dathomir waren beispielsweise auf eine verbannte Jedi namens Allya zurück zu führen. Und obwohl es gelegentlich Hexen gab, die der Dunklen Seite der Macht anheim fielen funktionierte die Gesellschaft der Hexen scheinbar relativ gut. Lycan war all des Kämpfens überdrüssig. Natürlich, die Jedi waren nicht perfekt. Doch warum ihnen denn Perfektion auferzwingen? Diese Philosophie der Sith gefiel Lycan einfach nicht. Der Jedi-Orden zwang seine Mitglieder zu Entsagung, legte ihnen so viele Pflichten auf. Doch die Sith wollten eine dauerhafte Verbesserung erzwingen, wollten eine Veränderung, Verbesserung und Anpassung von Regierungen und Individuen. Die Sith waren der Ansicht, dass nur der Stärkere überleben konnte. Für Sith gab es scheinbar nur Konflikt, keinen Frieden. Wollte Lycan wirklich so enden? Er fragte sich, wie ihr kleiner Angriff auf Coruscant ausgehen würde. Würde es bei diesem einen Angriff bleiben? Oder würden Blade und Kreiya immer wieder angreifen? Wenn sie denn überlebten. Lycan fand den Versuch töricht. Drei Personen, die einen ganzen Jedi-Orden herausforderten. Was erwarteten sie? Das die Jedi sich entschuldigten und sie mit Kusshand wieder in den Orden aufnehmen würden? Lycan sehnte sich nicht nach Konflikten und aufgezwungenen Veränderungen. Wenn er das Wissen der Jedi-Archive erlangt hatte, würde er von der Bildfläche verschwinden. Sollten Blade und Kreiya doch kämpfen und in ihr Verderben stürmen. Er, Lycan, würde überleben und all sein Wissen sichern und irgendwann weitergeben. Das war wichtig. Nicht der jämmerliche Versuch, Stärke zu beweisen. Lycan starrte in die blaue Unendlichkeit des Hyperraums. Er beschloss, sich doch noch etwas Schlaf zu gönnen, ehe sie Coruscant erreichten. Er stapfte durch die Reihen der Droiden, die auf der Brücke herum wuselten und fragte sich, warum er sich so unwohl fühlte. Irgendeine Entscheidung, die er in den letzten Jahren getroffen hatte, musste falsch gewesen sein. Lycan hoffte, dass er lebend aus dieser Sache herauskommen würde. Er wollte seine Ruhe haben und einfach nur Wissen sammeln. Es war eine Sache, auf der Suche nach Wissen durch die Galaxis zu reisen. Aber eine ganz andere Sache war es, den Jedi-Orden herauszufordern.
***
"Ich spüre noch immer Zweifel in deinem Bruder", sagte Darth Kreiya und sprang mit einem Satz über Darth Blade hinweg, drehte sich in der Luft und schlug mit ihrem Doppelklingenlichtschwert nach seinem Rücken. Doch Darth Blade drehte sich blitzschnell um, ließ sein Lichtschwert nach links und nach rechts zucken um beide Klingen abzuwehren. Dann ging er in die Hocke, stützte sich mit einer Hand auf dem Boden des Hangars ab und trat das Standbein seiner Gegnerin weg, stieß sie dann mit einem Machtstoß nach hinten. Kreiya flog mit rudernden Armen durch die Luft, schlug einen Salto und wollte wieder auf ihren Füßen landen. Doch der Schwung war zu enorm und sie fiel auf ihren Hintern, verlor ihre Waffe aus den Händen. "Jetzt mag er zweifeln", antwortete Darth Blade und ging zu seiner Geliebten, hielt ihr galant die freie Hand hin, um ihr hochzuhelfen. "Doch seine Zweifel werden schwinden. Er ist nun ein Sith. Der Titel mag ihm nicht viel bedeuteten. Doch ist der Bund zwischen uns damit nur gewachsen." Blade sprang nach hinten, als Kreiya ihre Waffe wieder in die Hand rief und nach ihm schlug. "Ein merkwürdiger Bund, wenn man bedenkt, dass ihr euch gegenseitig umbringen wolltet", bemerkte Darth Kreiya und packte einen Wartungsdroiden mit der Macht und schleuderte ihn nach ihrem Gegenüber. Blade jedoch rollte sich zur Seite und grinste. "Konflikt ist der Grund unserer Stärke. Jeder will den Anderen besiegen. Das war schon immer so. Es treibt uns an, verbindet uns miteinander mehr als unsere Blutsverwandtschaft. Wir sind auch im Geiste verwandt. Doch Lir - Lycan - weiß es nur noch nicht, gesteht es sich nicht ein." Darth Blade stürmte nach vorne und schlug blitzschnell nach Kreiya, die jedoch ihre Waffe in den Händen drehte, die beiden Klingen bedrohlich rotieren ließ und nach Blades Beinen schlug. Doch Blade machte einen Salto nach hinten und trat seiner Freundin dabei mit der Stiefelspitze gegen das Kinn. "Mein Bruder war bereit, mich zu töten. Er hätte mich für sein Ziel geopfert. Damit hat er einen Teil seines alten Selbst getötet. Seine Zweifel werden sich in Luft auflösen. Sein Wissensdurst wird dafür sorgen. Auf Coruscant wird alles perfekt ablaufen." Darth Kreiya kam wieder auf die Beine, rieb sich das Kinn. "Ich mache mir Sorgen. Wir drei gegen all die Jedi." Darth Kreiya sah betreten zu Boden, ihr rotes Haar fiel ihr ins Gesicht. Und obwohl Blade den Zweifel in ihren Augen nicht sehen konnte, war er ja schließlich blind, schien er die Gefühle seiner Freundin zu spüren. "Wir haben eine kleine aber ansehnliche Flotte und genug Droiden, um eine ernsthafte Bedrohung darzustellen", meinte Blade und deaktivierte sein Lichtschwert. "Die Jedi werden völlig überrumpelt sein und ihre Schwäche erkennen. Wir werden sie herausfordern und auch unsere kämpferische Stärke beweisen. Ich freue mich, meinen alten Meister wieder zu sehen. Es wird alles gut werden, Ari. Glaub mir." Darth Blade trat an seine Freundin heran, hob ihr Kinn und küsste sie zärtlich. Sein aufmunterndes, zärtliches Lächeln stand im Gegensatz zu seinen vielen Narben, die sein Gesicht zierten. "Was, wenn sie uns töten?", fragte Kreiya etwas zögernd. Da fing Blade an zu lachen. "Es gibt keinen Tod, es gibt die Macht. Schon vergessen? Doch wir werden nicht sterben. Wir werden den Jedi den Grund unseres Besuches erklären. Wir werden uns mit ihnen duellieren und danach werden wir einfach verschwinden, mit unseren Schiffen und den Droiden. Niemandem wird ernsthaft etwas passieren." Kreiya jedoch runzelte die Stirn. "Und du meinst, sie werden uns gehen lassen? Wir kreuzen da mit einer kleinen Flotte auf und bringen etliche Kampfdroiden auf den Planeten..." Blade unterbrach sie noch während sie sprach. "Aber wir tun niemandem etwas. Wir drohen doch nur mit den Fäusten. Wenn uns jemand aufhalten will, machen wir eben doch Ernst und kämpfen uns den Weg frei." Er lächelte noch immer, doch Kreiya war nicht überzeugt. "Dann machen wir uns aber wirklich strafbar. Dann werden die Jedi und die Republik mit voller Stärke gegen uns vorgehen. Willst du das?" Darauf wusste Darth Blade nichts zu sagen. Er schwieg einige Sekunden, ehe er antwortete. "Sie werden uns nicht aufhalten können. Sie werden erkennen, dass wir im Recht sind. Ihre Trainingsmethoden und Ansichten sind veraltet. Nur durch die Meisterung beider Seiten der Macht kann man die Republik beschützen."
Darth Kreiya strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht und sah ihren Freund weiterhin skeptisch an. "Es ist doch nicht so, dass wir Coruscant erobern wollten und die Jedi auslöschen würden", brauste Blade nun auf und Kreiya zuckte zusammen. "Wir sind es doch, die gelitten haben, als wir noch Jedi waren!" Darth Blade trat nun so dicht an Kreiya heran, dass seine Nasenspitze die ihre berührte. Er atmete tief durch und sprach dann etwas leiser und gelassener weiter. "Wir waren Sklaven. Entbehrliche Kämpfer für eine Republik, die es uns nie gedankt hat. Für einen Orden, der es uns nie gedankt hat. Wie gleichgültig sie reagiert haben, als Blinky damals getötet wurde. Wir kämpfen gegen die Ungerechtigkeit im Jedi-Orden. Wir kämpfen für unsere Freiheit, für unsere Prinzipien!" Blade redete ruhig aber eindringlich auf Kreiya ein. "Wir werden unsere Ansicht dem ganzen Orden schildern. Dann sehen wir mal, wie viele sich für dieses trostlose Dasein entscheiden und wie viele vielleicht sogar bereit sind, den Orden zu verlassen um ebenfalls frei zu sein. Wir kämpfen dafür, dass Jedi-Ritter lieben dürfen! Dass Jedi Spaß haben dürfen, Dinge besitzen dürfen. Nein..." Er schüttelte den Kopf und hob eine Faust vor sein Gesicht, die er so fest ballte, dass sie zitterte. "Wir kämpfen nicht für unser Ego oder um die Überlegenheit der Dunklen Seite zu zeigen. Wir sind es, die den Orden verändern müssen, Ari! Jedi sollten keine emotionslosen Sklaven sein! In frühester Kindheit wurden wir zum Orden gebracht. Niemand umarmte uns. Niemand sagte uns, dass er uns liebt. Keine elterliche Führsorge, keine Wärme und Geborgenheit. Nur diese kühle Gelassenheit. Wir sind keine Figuren auf einem Spielbrett mehr. Und ich will, dass jeder Jedi-Ritter die Wahl hat. Ein Leben eingeschränkt im Orden. Oder in Freiheit." Blades Stimme zitterte, er trat zurück und senkte die Faust, atmete schwer. "Der Jedi-Orden liegt falsch. Ich werde nicht tatenlos zusehen. Andere sollen nicht so leiden wie wir gelitten haben. Jeder hat ein Recht auf Freiheit, auf Liebe. Wenn sie uns gefangen nehmen und töten, dann soll es wohl so sein. Für meine Prinzipien bin ich gerne bereit, dieses Schicksal auf mich zu nehmen. Aber ich habe nicht vor, so zu enden." Er beendete, schwieg. Und noch ehe seine Worte im großen Hangar verhallt waren war Kreiya bei ihm, warf die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Blade legte seine Arme um sie, küsste ihre Stirn, auf der das Symbol der Sith prangte. "Es wird alles gut gehen, Liebes", wiederholte sich Blade nach einigen Sekunden. "Sie werden unsere Wahrheit akzeptieren. So wie auch Lycan sie zu akzeptieren lernen wird. Entschlossenheit ist wichtig. Willenskraft ist wichtig." Er löste sich von Kreiya, streichelte über ihre Wange. "Wir sollten noch ein wenig trainieren. Ein paar Stunden haben wir noch Zeit, ehe wir Coruscant erreicht haben." Darth Kreiya gönnte sich ein Lächeln. "Ich hoffe, du hast Recht und wir haben noch Gelegenheit, unsere Freiheit zu genießen. Ich bezweifle, dass es einfach wird." Blade zuckte nur mit den Schultern. "Wenn es einfach wäre, wäre es ja langweilig. Nie hat sich jemand so einer Herausforderung gestellt. Aber was den Genuss unserer Freizeit betrifft, so können wir sicher eine kurze Pause machen, ehe wir weiter trainieren." Darth Blade grinste, ehe er Kreiya wieder zu sich zog und seine Lippen auf die ihren drückte, ihren Kuss auskostete und ihn sich einprägte. Genau wie er sich das Gefühl ihrer Nähe einprägen würde. Ihren Geruch, ihre nackte Haut an seiner.
Nein, dachte sich Blade während er sich mit Kreiya eine Auszeit nahm, I
ch habe nicht vor, so jung zu sterben. Das Leben ist viel zu schön, um es leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Dennoch muss ich vorsichtig sein. Damit ich nicht alles verliere, was mir wichtig ist.