Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung

wieder spannend...der arme rat^^
weiß auch mal nicht mehr weiter^^
nun ja da ich für lir bin bin ich wohl ein bisschen hämisch^^
Also der Teil ist (wieder mal^^) gut geschrieben und man kann sich in die personen reinversetzen...
mach schnel weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
( Ja, auch die Jedi haben ihre Probleme, wobei ich mit dieser Andeutung natürlich schon die Geschehnisse der Filme quasi ankündige. Hoffe es war kein Fehler. Der Grat zwischen Kitsch und Übertreibung und einer guten Story ist manchmal sehr schmal. Weiter gehts: )

3​

Nebeneinander brausten sie mit ihren Düsenrädern durch die schmalen Schluchten aus rotem Sandgestein. Die Schlucht ging etwa drei Kilometer geradeaus, ehe sie sich in mehrere Abzweigungen aufteilte. Vor Wayne und Annika sausten die beiden fliehenden Orbs, auf einigem Abstand. Wayne feuerte wild auf seinen blauen Trainingsdroiden, doch dieser war zu weit entfernt. Als beide Orbs jedoch abbremsten wusste Annika sofort, dass es nun schwierig werden würde. Der Canyon war schmal und ließ wenig Platz zum Manövrieren, weshalb sie nun den Schub drosselte. Als ihr roter Orb in eine Abzweigung der Schlucht abbog, riss sie ihr Düsenrad mühelos herum, raste knapp an der Felswand vorbei und nahm die Verfolgung auf. Nun drückte sie auf die Feuerknöpfe und sah zufrieden, dass sie ihren Orb erwischt hatte. Um die rote, schwebende Kugel leuchtete der Schutzschild auf. So brauste Annika mehrere Minuten durch die Schlucht. Wenn sie nach oben blickte war der Himmel zwischen den Rändern der Schlucht nur eine gezackte hellblaue Linie inmitten von rotem Fels. Das dunkle Blau der Nacht war bereits vollständig verschwunden und Annika sah auf ihr Chronometer. Die Zeit verging immer besonders schnell, wenn man sich amüsierte. Bald würde es Frühstück geben. Sie drosselte erneut die Geschwindigkeit der Nebulon-S, denn vor ihr war eine scharfe Kurve. Wenn man versuchte, sie zu schnell zu nehmen endete man als Fleck an der Felswand. Doch Annika war erfahren genug. Die Schlucht wurde zu einer Zickzackbahn, in der sie immer wieder die Richtung ändern musste. Der Orb war knapp vor ihr und da der Droide ebenfalls nicht zu schnell werden konnte, deckte Annika ihn mit weiterem Laserfeuer ein. Dann ragte vor ihr der Spalt des Canyons auf und Annika drehte ihr Düsenrad auf die Seite, fädelte mit der Kunstfertigkeit eines Schneiders durch dieses schmale Nadelöhr im Gestein. Sie hatte die Schlucht wieder verlassen, feuerte ununterbrochen auf ihren Orb. Plötzlich rauschte der Kommunikator, der in der Lenkstange eingebaut war und Annika drückte auf den Knopf der Freisprechanlage. "Ja, was ist?" Sie rechnete damit, dass Wayne sie anfunkte, um zu erfahren wo sie war. Doch überraschenderweise kam aus dem Lautsprecher die Stimme von Laura, einer ihrer Kolleginnen. "Annika? Wayne? Wo seid ihr? Ich kann nicht glauben, dass ihr es verpasst habt!" Sofort darauf erklang Waynes Stimme: "Was verpasst? Was ist denn los?" Eine kurze Pause trat ein, ehe Laura weiter sprach: "Ein Signal! Vor etwa drei Minuten. Ich kam gerade aus der Dusche, da habe ich es gesehen!" Annika bremste ihr Düsenrad ab. Sie konnte nicht anders als ungläubig in das Mikrophon zu schnauben. "Ein Signal? Vielleicht eine Störung. Oder ein Meteorit. Fehlalarm eben." Doch Laura klang ziemlich aufgeregt. "Schwingt eure Hintern hierher, dann glaubt ihr mir. Na los!" Ein kurzes Rauschen war zu hören und dann hatte Laura ihren Kommunikator abgeschaltet. "Wo bist du?", fragte Wayne nun. "Bin gerade durch das Nadelöhr“, antwortete Annika und deaktivierte ihren Orb über einen Knopf am Lenker. "Glaubst du, es ist etwas Ernstes? Ach ja, schalt deinen Orb ab!" Wenige Minuten später war Wayne bei ihr. Er hatte seinen Orb auf den Gepäckträger seines Düsenrads geschnallt. "Wer weiß. Wäre schon toll, wenn endlich mal etwas passieren würde. Ich habe übrigens 76 Treffer. Und du?" Annika war gerade dabei, den deaktivierten Orb auf ihren Gepäckträger zu schnallen. Ein Display zeigte noch immer die Anzahl ihrer Treffer an. Schlechtgelaunt drehte sie den Orb so, dass Wayne die Zahl sehen konnte. "Oh, nur 69. Schade. Aber naja, vielleicht heitert ja das Signal dich wieder auf. Nichts wie zurück!" Beide brausten mit maximalem Schub zurück zum ExGal-2 Außenposten. Es dauerte einige Minuten und als sie ihre Düsenräder vor dem Fahrzeugschuppen zum Stehen brachten, kam auch schon Laura ins Freie gestürzt. Laura war etwa vierzig Jahre alt, hatte kurzes braunes Haar und zwei verschiedene Augenfarben. Das linke Auge war blau, das rechte grün. "Da seid ihr ja. Kommt mit!" Sie zerrte Annika und Wayne förmlich in den Sensorraum und deutete auf einen der Monitore. Und dort war es: Auf dem Schirm blinkte ein Signal, eine klare Signatur von etwas Großem, das den galaktischen Rand von Außen überquerte.

"Das könnte ein Meteorit sein, der könnte wieder verschwinden", murrte Annika leise. Sie beschloss, sich nicht zu sehr zu freuen. Je weniger Erwartungen man investierte, desto weniger würde man enttäuscht werden. Auch die anderen Teammitglieder hatten sich schnell im Sensorraum versammelt und starrten auf die Monitore. Wayne nahm Platz und beugte sich tief über die Instrumente, studierte die Daten. "Es ist zu schnell für einen Meteoriten", flüsterte er plötzlich fassungslos und deutete auf die Daten, die der Computer ausspuckte. Und plötzlich kamen weitere Signale herein, in der Nähe des Ersten. "Es sind Mehrere", jauchzte Laura und sprang freudig in die Höhe. "Richte die Teleskope aus!", rief Annika, die von der allgemeinen Begeisterung und Euphorie angesteckt wurde. Drei, nein fünf Objekte. Das konnten keine Meteoriten sein. Hatten sie vielleicht endlich Erfolg? Hatten sie endlich etwas entdeckt? "Wir werden berühmt, Leute", gab Wayne lachend von sich und seine Finger flogen über die Tasten der Sensoranlage. "Ich habe ihren Kurs berechnet", meinte Johner, ein stämmiger Riese von einem Mann, "Sie steuern die Sonne an!" Sie alle hantierten an irgendwelchen Tastaturen herum und Annikas Blick huschte ständig in alle Richtungen, damit ihr auch ja nichts entging. Wayne schrie auf und alle sahen zu ihm. Er hatte über die Teleskope ein Bild herein bekommen und auf dem großen Hauptmonitor erschien nun ein Bild der fünf unbekannten Objekte. Ihnen allen fielen die Kiefer nach unten. Der Monitor zeigte etwa fünf große Flugobjekte, die Kurs auf die Sonne nahmen und definitiv den Rand der Galaxis passiert hatten. Es waren Raumschiffe, laut den Sensoren etwa drei Kilometer lang. In ihrer Form ähnelten sie Pantoffeltierchen, waren recht flach in der Form und ziemlich schmal. Sie waren weiß lackiert oder aus weißem Material gefertigt und unterteilten sich in fünfzehn Segmente. Vorder- und Unterseite wurden von einer dunklen Linie getrennt, an denen es von dünnen Fäden nur so wimmelte. Und an jeder Vorderseite war eine ovales Einbuchtung. "So große Raumschiffe habe ich noch nie gesehen", sagte Johner atemlos. "So große Raumschiffe gibt es auch gar nicht", entgegnete Wayne und hantierte an den Sensoren herum, um ein schärferes Bild zu bekommen. Annika nickte zustimmend. "Stimmt, in unserer Galaxis gibt es so etwas tatsächlich nicht." Langsam schoben sich die fünf Raumschiffe tiefer in das System. Und plötzlich scherte eines der Raumschiffe aus, drehte bei und richtete seine Front genau auf Calaron. Einen Moment hielten alle den Atem an. Und plötzlich kamen Geräusche aus den Lautsprechern. Klicklaute, Schnalzen und Zischen. "Sie versuchen offenbar, mit uns zu kommunizieren", vermutete Wayne und zeichnete sämtliche Daten auf. "Versteht vielleicht jemand etwas?" Doch alle schüttelten mit dem Kopf. Es gab so viele Sprachen in der bekannten Galaxis doch diese Laute ähnelten keine von ihnen. "Antworten wir", schlug Laura vor und rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Wayne nickte und drückte einen Knopf an der Kommunikationsanlage. "Hier spricht Wayne Barris von ExGal. Willkommen! Leider verstehen wir Eure Sprache nicht, verehrte Besucher. Doch hoffe ich..." Er wurde unterbrochen, als alle anderen tief einatmeten. Der Hauptmonitor zeigte an, dass aus der Einbuchtung des Raumschiffes, welches Calaron zugewandt war, eine kleine Kugel auf den Planeten zuflog. "Ein Shuttle! Sie wollen sich mit uns treffen", begeisterte sich Johner und strahlte in die Runde. Doch Annikas Blick war auf die Sensoren gefallen. "Zu schnell für eine Raumfähre. Und die Hitzesignatur ist enorm. Das ist kein Fahrzeug." Sie schluckte hart und sah die anderen an. "Es ist ein Projektil."

Innerhalb einer Sekunde schlug die Stimmung vollkommen um. Panik brach aus und die Teammitglieder rannten durcheinander. Einige wollten den Raumtransporter startklar machen, so schnell es ging. Wayne und Laura versuchten herauszufinden, was für ein Projektil da auf sie zukam. Annika war wie gelähmt von einem Gefühl der Ohnmacht. Da hatten sie endlich Kontakt mit extragalaktischen Wesen und diese griffen sie nun an. "Das Projektil ist kugelförmig, besteht aus einer uns unbekannten Energie und ist etwa dreißig Meter im Durchmesser. Wir sollten verschwinden, wir haben wenig Zeit!" Sie alle sprangen auf und rannten nach draußen, zum Landeplatz auf dem ihr Raumtransporter stand. Am Himmel, fast wie eine zweite Sonne, war das Projektil zu sehen. Eine grüne Kugel, die immer größer wurde. Annika rannte die Einstiegsrampe hinauf und sofort ins Cockpit. "Alle an Bord?", fragte Johner, der sich ans Steuer gesetzt hatte. Annika sah kurz hinter sich und nickte dann. Sie alle hatten keine Zeit verloren. Wenn das Leben in Gefahr ist, ist es nicht wichtig irgendwelche Habseligkeiten zu retten. Zumal es nicht viele wertvolle Dinge gab, die man retten konnte. Johner fuhr den Antrieb hoch und ignorierte die Vorschrift, alle Systeme zu checken und hob so schnell es ging vom Boden ab und steuerte den Transporter gen Himmel. "Vielleicht sollten wir den Planeten zwischen uns und den Raumschiffen bringen", meinte Annika, während ihre Augen die grüne Kugel fixierten, die ihnen entgegen kam. "So können sie uns nicht so leicht vom Himmel holen." Johner nickte und riss das Steuer herum. Annika wäre fast gestürzt, doch die Trägheitsdämpfer des alten Frachters funktionierten einwandfrei. Einige der Teammitglieder zogen sich nach hinten in den Aufenthaltsraum des kleinen Raumschiffes zurück. Johner sah nun davon ab möglichst schnell den Planeten zu verlassen und blieb innerhalb der Atmosphäre des Planeten, in der Absicht, den Planeten zwischen sie und die Raumschiffe zu bringen. Durch die Kursänderung war die grüne Energiekugel nicht mehr zu sehen, doch Annika vermutete, dass das Projektil bald den Planeten treffen würde. Und dann passierte es: Unter sich konnten sie sehen, wie Bäume Streichhölzern gleich umknickten oder entwurzelt wurden und wie unter starkem Wind ihnen entgegen geweht wurden. In der Nähe sah Annika den Canyon, wo die Felswände wie von einer unsichtbaren Explosion zerschmettert wurden und Felsbrocken flogen ihnen entgegen. Johner riss den Steuerknüppel hin und her um den Brocken auszuweichen. Rote Staubwolken waren zu sehen, verdunkelten sogar den Himmel. Dann wurde ihr Raumschiff durchgeschüttelt, so heftig dass Laura sich den Kopf stieß und bewusstlos zu Boden sackte. Wayne klammerte sich an den Pilotensitz und Annika klammerte sich an Wayne. Einen Moment lang schien der Raumtransporter still in der Luft zu stehen, dann wurde er nach hinten gezogen, wild umher wirbelnd. Die Trägheitsdämpfer und die Gravitionsaggregate versagten den Dienst und sie alle purzelten durcheinander. Annika stürzte hart auf die Decke des Cockpits und begrub dabei ihren linken Arm unter sich, der mit einem lauten Knacken brach. Sie schrie auf, genau wie alle anderen. Immer wieder hörte man es krachen, ein lautes Rauschen hallte in ihren Ohren, als tobe da draußen der schlimmste Sturm den sich ein menschlicher Verstand vorstellen konnte. Aus dem Aufenthaltsraum hallten panische Schreie. Dann wusste sie nichts mehr, denn das Raumschiff um sie herum wurde buchstäblich in seine Einzelteile zerrissen und Annikas Bewusstsein flüchtete sich in ein seliges Vergessen, aus dem sie nie wieder erwachen würde.
 
( Wenn ich das schon jetzt erklären würde, wäre ja die ganze Spannung weg, doch hoffe ich mal, dass der letzte Abschnitt nicht allzu schlecht war. Hätte gern mehr heraus geholt, konnte es aber irgendwie nicht. Weiter gehts... Auch hier gefällt mir der Kampf nicht so ganz. Die Qualität lässt glaub ich zu wünschen übrig. Oder bin ich zu selbstkritisch? Ich hoffe jedoch, dass die Intensität stimmt und auch die Gefühle gut rüber kommen ^^ : )

***​

Noch immer gaben sich Turalyon und Lir ihrem Duell hin. Blitzschnell schlugen sie abwechselnd aufeinander ein und wehrten ab, wurden dabei immer schneller, als sie der schwierigsten Technik der ersten Lichtschwert-Form nachgingen. Lir schlug nach Turalyons linker Seite doch dieser riss sein Lichtschwert herum und wehrte ab, ehe er nach Lirs rechtem Bein schlug. Ein ständiger Wechsel. Ihre roten Klingen zischten und summten, umkreisten einander wie zwei rivalisierende Piranha-Käfer. Beide jungen Männer schwitzten und schnauften, ließen sich aber ansonsten kein Zeichen von Erschöpfung und Schwäche anmerken. Die flüssigen Bewegungen fanden jedoch ein Ende, als Lir nicht schnell genug war und Turalyons Klinge über seinen linken Oberarm strich und einen langen, rauchenden Schnitt zurück ließ. Lir keuchte auf und sprang nach hinten. Turalyon lachte und hielt sein Lichtschwert senkrecht vor sein Gesicht. "Du meinst du hast die Macht gemeistert? Narr! Wir haben noch so viel zu lernen." Langsam umkreiste Turalyon seinen Bruder. "Doch Wissen alleine reicht nicht, Lir!" Sie kreuzten ihre Klingen und Entladungsblitze zucken auf, wo sich die Klingen berührten. "Es gibt noch so vieles, was du nicht weißt. Du hast einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, doch nur wenn du die Künste der Sith lernst, wirst du stark genug sein, deinen Weg bis zum Ende zu gehen. Weißt du was der Unterschied zwischen einem Sith und einem Dunklen Jedi ist?" Turalyon drehte sich an Lir vorbei und schlug kräftig nach dessen Schulter, doch Lir parierte, beide Hände am Griff seines Lichtschwerts. Lir antwortete seinem Bruder nicht, denn er konzentrierte sich auf die Macht. Er wollte dieses Duell nicht verlieren und er wollte sich nicht von Turalyon ablenken lassen. "Sith kennen keine Angst! Du jedoch hast Angst! Angst vor den Jedi. Angst vor dem Tod!" Turalyon schrie nun, schlug immer wieder kräftig nach seinem Bruder. Doch Lir parierte und wich immer wieder aus. "Es mangelt dir an Entschlossenheit! Du willst Wissen sammeln und dennoch fürchtest du dich vor dem Risiko, vor den Konsequenzen. Du warst auf Kashyyyk so glücklich, längst vergessene Dinge gelernt zu haben. Und obwohl du nach mehr strebst bist du nicht bereit, den letzten Schritt zur Perfektion zu gehen!" Turalyon beschrieb mit seiner Klinge einen Bogen und Lir duckte sich. Doch die Klinge versengte sein zerzaustes, dreckigbraunes Haar. Ehe Lir sich nach hinten weg rollen konnte, rammte Turalyon ihm mit aller Kraft das Knie ins Gesicht und Lir fiel nach hinten um. Seine Nase war gebrochen und Blut floss aus seinen Nasenlöchern und nach hinten in seinen Rachen. Fluchend kam Lir wieder auf die Beine und spuckte Blut. "Du sagst, dir seien Prüfungen und Titel egal? Warum? Weil du Angst vor Prüfungen und Herausforderungen hast? Weil du Angst hast, dich als Sith zu bezeichnen?" Turalyon schrie noch immer, sein Gesicht war rot vor Zorn. Wieder griff er an und schlug von unten gegen Lirs Lichtschwert, drückte es nach oben und trat ihm kräftig in den Magen. Lir fiel um und atmete schwer. Warum war er plötzlich so unterlegen? Er war zwar erschöpft, doch war er auch eins mit der Macht. Wieso machte Turalyon ihn so fertig? Oder lag es am Zorn? War die Dunkle Seite stärker in Turalyon? Hatte sein Bruder vielleicht Recht und Lir fürchtete sich davor, die Dunkle Seite genau so zu umarmen wie Turalyon es tat? "Ohne den richtigen Willen ist ein Sieg bedeutungslos. Wenn dein Wille nicht stark genug ist, wirst du auf Coruscant scheitern und sterben! Ohne den richtigen Willen kann man sich nicht verbessern. So wie es den Jedi am richtigen Willen mangelt. Wissen alleine reicht nicht! Du wirst auch kämpfen müssen!" Turalyon schlug erneut zu doch Lir wehrte ab und schleuderte ihn mit einem Machtstoß nach hinten. Turalyon landete hart auf dem Rücken, rutschte ein paar Meter und sprang dann wieder auf. "Ich sage dir etwas, geliebter Bruder. Wenn du dich weigerst, auch den Aspekt der Dunklen Seite völlig zu meistern, dann bist du es nicht wert zu leben! Weder ein richtiger Jedi noch ein richtiger Sith! Es wäre besser, dich zu töten. Deiner Angst ein Ende zu bereiten. Dann schnappe ich mir deine Aufzeichnungen und siege dort, wo du gescheitert bist!"

Das eiskalte Lächeln in Turalyons blassem Gesicht sagte Lir, dass sein Bruder es ernst meinte. Ari, die noch immer neben der Tür an der Wand lehnte, aktivierte ihr Doppelklingenlichtschwert, blieb jedoch wo sie war. Lir war fassungslos. "Du willst mich also töten, ja?", fragte er wütend und schockiert. Er wischte sich mit dem Ärmel Blut vom Mund. Turalyon gab plötzlich jede Zurückhaltung auf und stürzte sich auf Lir, hackte wild mit dem rot leuchtenden Lichtschwert auf ihn ein. Lir wurde gänzlich in die Defensive gedrängt, konzentrierte sich auf die Verteidigung und wehrte jeden Schlag seines Gegners ab. "Wenn du an dem Weg, den du eingeschlagen hast zweifelst, ist der Tod die einzige Erlösung für dich", knurrte Turalyon. "Ich erspare dir so ein Leben ohne Ziel. Willst du die Macht aufgeben? Als normaler Mensch leben? Das kann es doch nicht sein. Es gibt nur den einen Weg zur Perfektion! Gehe ihn mit mir!" Wieder und wieder schlug Turalyon zu und trieb Lir nach hinten. Ihre Lichtschwerter zischten und ächzten. Lir konnte noch immer nicht glauben, dass sein Bruder es wirklich ernst meinte. Die Dunkle Seite war stark in ihm. Er musste an die vielen Warnungen denken und fragte sich, ob Turalyon den Verstand verloren hatte. Was würde geschehen, wenn Turalyon, Ari und er die Jedi herausforderten? Würde es wirklich bei einem harmlosen Angriff bleiben oder hatte Turalyon vielleicht bereits vor, den Orden zu vernichten? Lirs wurde von diesen Gedanken abgelenkt und Turalyon hätte fast sein Standbein erwischt. Nur knapp konnte Lir nach hinten springen und entschied sich nun, es seinem Bruder zu zeigen. Wenn es um Leben und Tod ging, dann würde Lir ganz sicher nicht einfach aufgeben und sterben. Er ging plötzlich in die Offensive, machte einen Ausfall und schlug nach Turalyons Seite. Doch Turalyon drehte seine Klinge locker in der Hand und blockte ab, machte plötzlich einen Schritt nach vorne und rammte die Spitze seiner Klinge in Lirs Brust. Lir schrie auf, als er die Hitze in seinem Körper spürte. Der Schmerz wurde unerträglich und er fiel nach hinten um. Er verlor sein Lichtschwert, welches sich deaktivierte und einige Meter weit wegrollte. Lir stöhnte und griff sich an die Brust. Turalyon hatte seine Klinge in seine linke Seite, knapp unter die Rippen gerammt. Dort, wo die Milz lag. "Gib doch einfach auf", sagte Turalyon leise und traurig und trat an Lir heran. "Du bist nicht bereit, du hast nicht den Mut und die Entschlossenheit. Dein Hass ist nicht mächtig genug. Es ist vorbei." Turalyon trat Lirs Hand zur Seite, setzte den Fuß auf die rauchende Wunde und verlagerte sein Gewicht auf eben diese. Lir brüllte auf, so enorm war der Schmerz doch gleichzeitig wurde ihm klar, dass er handeln musste. "Es ist vorbei, sagst du?", murmelte Lir und konzentrierte sich auf die Macht, auf seinen Hass. Nein, er würde nicht verlieren und er würde nicht sterben. Wenn Turalyon - oder eher Darth Blade - wirklich auf Leben und Tod kämpfen wollte, dann würde Lir sein Bestes geben. Natürlich, es ging ihm eigentlich nur um das Wissen, um das perfekte Verständnis der Macht. Doch das Wissen der Sith war ebenfalls enorm und wenn es denn so sein sollte würde er den nötigen Schritt zur Perfektion gehen. Es gab keinen Grund, Angst zu haben. "Ich habe noch gar nicht richtig angefangen", zischte Lir aus zusammengebissenen Zähnen. Seine braunen Augen verfärbten sich in ein helles Gelb. Leichter Wind schien aufzukommen, als würde der Zorn, den Lir in sich fokussierte, auch nach außen dringen. Darth Blade - Lir beschloss, dieses Wesen nicht mehr als seinen Bruder zu betrachten - hob sein Lichtschwert und lächelte höhnisch. Dann schlug Darth Blade zu. Und in diesem Moment verwandelte Lir seinen Zorn in eine Waffe. Furcht, Zorn, aggressive Gefühle waren der Weg zur Dunklen Seite der Macht. Wenn man sich diesen Emotionen hingab war man zu unglaublicher Zerstörung fähig. Als die rote Klinge seines Gegners auf seinen Kopf hinab sauste entfuhr Lir ein lauter, markerschütternder Schrei. All der Hass brach nach Außen, eine Druckwelle ging von ihm aus als Lir seine negativen Gefühle gänzlich auf seinen Gegenüber richtete. Der Machtschrei ließ die Leuchtpanelen des Trainingsraums platzen und die Druckwelle des Hasses breitete sich rasend schnell aus. Lirs Körper wurde durchgeschüttelt, so groß war die freigesetzte Energie. Die Bodenplatten zersplitterten und Darth Blade wurde von der vernichtenden Wirkung des Machtschreis erfasst.

Darth Blade wurde von den Füßen gehoben und nach hinten geschleudert. Die Kraft der Druckwelle zerfetzte seine schwarze Robe und die Pilotenmontur darunter. Es war, als würden unsichtbare Klingen auf ihn einschlagen. Lange Schnitte zogen sich über seine Arme, die er nach vorne gehalten hatte, um der Druckwelle etwas entgegen zu setzten. Doch der Machtschrei hatte die Barrieren, die er mit der Macht aufgebaut hatte, gänzlich ignoriert. In der Luft schlug Darth Blade einen Salto und landete in der Nähe des großen, runden Sichtfensters. Er ging leicht in die Knie und trotzdem war Lir enttäuscht, dass es seinen Gegner nicht in Stücke gerissen hatte. Lir stand in einem Krater aus pulverisierten Bodenplatten. Er zitterte und schnaufte und jeder Muskel in seinem Körper schmerzte. Die Dunkle Seite konnte eine schreckliche Wirkung auf seine Günstlinge haben. Die unglaubliche Kraft hatte einen hohen Preis. Lir streckte die Hand aus und rief sein Lichtschwert zu sich, ergriff es und zündete die blutrote Klinge. Dann ging er langsam auf Darth Blade zu, benutzte die Macht um seine Schmerzen zu ignorieren. Darth Blade lächelte düster und schlenderte ihm entgegen, den Schwertarm an seiner Seite, so dass die Klingenspitze eine glühende Schneise auf dem Steinboden zeichnete. "Wir sollten es beenden", knurrte er leise, streckte dann blitzschnell die freie Hand aus, richtete den Zeigefinger fast anklagend auf Lir und im selben Moment wurde Lir seitlich von einem unsichtbaren Schlag getroffen. Es war kein Machtstoß, kein Luftdruck der ihn da traf sondern eine kinetische Energie so stark wie eine große Keule, geschwungen von einem riesigen Abyssiner. Lirs bereits verletzter linker Arm knackte bedrohlich, brach wie ein dünner Zweig. Dennoch rollte sich Lir ab und nahm sein Lichtschwert nun in die rechte Hand. Darth Blade jedoch hatte die kurze Ablenkung genutzt und war mit einem gewaltigen Satz zu Lir gesprungen und schlug von oben auf ihn ein. Lir packte sein Lichtschwert mit beiden Händen und obwohl jeder Zusammenprall der Klingen in seinem gebrochenen Arm schmerzte hielt er durch und erhob sich, drückte mit aller Kraft gegen die Klinge seines Gegners. Darth Blade drehte sich plötzlich zur Seite, ließ Lir ins Leere taumeln doch dieser kannte den Trick zur Genüge, drehte sich mit. Dann jedoch drückte Darth Blade einen Knopf an seinem Lichtschwertgriff und die blutrote Klinge war plötzlich doppelt so lang, zuckte wie ein Speer auf Lir zu. Dieser reagierte instinktiv, warf sich zur Seite und die Energieklinge bohrte sich durch den rechten Ärmel von Lirs Robe, schlitzte diese an der rechten Seite auf und verfehlte knapp Lirs Arm und Brust. Für einen Sekundenbruchteil starrte Lir Darth Blade fassungslos an. Sein Bruder - es fiel ihm so schwer, diese Tatsache zu vergessen - war wirklich ein brillanter Schwertkämpfer geworden und hatte ein Lichtschwert mit mehreren Juwelen konstruiert, was ihm ermöglichte, die Länge der Klinge per Knopfdruck zu verdoppeln. Eine derartige Waffe war mindestens doppelt so schwer zu konstruieren wie ein gewöhnliches Lichtschwert. Darth Blade zögerte nicht sondern nutzte den neuen Vorteil und griff erneut an, in der Gewissheit, dass Lir nicht nahe genug herankommen konnte, um ihn zu treffen. Die längere Klinge verhinderte zwar raffinierte Schläge und Angriffskombinationen, doch die Reichweite war dennoch ein Vorteil. Immer wenn Darth Blade seitlich zuschlug, musste Lir aufpassen, dass sein Gegner keine Gelegenheit bekam, an seinem Lichtschwert vorbei zu stechen. Lir hielt sein Lichtschwert schräg, lenkte die lange Klinge seines Gegners über sich und rannte nach vorne, hielt sich Darth Blades Klinge mit dem eigenen Schwert vom Leib. Dann war Lir direkt vor seinem Gegner, löste die rechte Hand vom Griff und richtete sie auf das Gesicht seines Bruders. Alles schien so schnell zu gehen. Darth Blade verkürzte seine Klinge wieder, als er seinen Nachteil erkannte, riss die Klinge nach unten und trennte Lirs linke, künstliche Hand am Gelenk durch. Gleichzeitig sprang Blade zur Seite, als Lir seine rechte Handfläche direkt vor sein Gesicht hielt. Blut spritzte, als Lirs Machtstoß nicht Darth Blade durch das Sichtfenster stieß, sondern ihm das linke Ohr abriss. Beide schrieen vor Schmerz und Überraschung auf und gingen auf Distanz.

"Du verdammter Mistkerl", jaulte Darth Blade zornig und presste eine Hand auf die stark blutende Stelle, an der einmal sein linkes Ohr gewesen war. Seine schwarze Augenbinde verlor ihren Halt und rutschte nach unten, enthüllte die schrecklichen Narben, die Darth Blade beim Kampf gegen seinen alten Meister davongetragen hatte. Lir blickte auf den Stumpf seiner abgetrennten Hand. Drähte waren zu sehen, neurale Verbindungen. Doch es schmerzte nicht. Nicht so sehr wie der Verlust seines echten Unterarms damals auf Thyferra. Dennoch war es ein unangenehmes Gefühl, jetzt nur noch eine Hand beim Kampf benutzen zu können. Darth Blade schien denselben Gedanken zu haben und stürzte sich mit unglaublicher Wildheit auf seinen Bruder. In letzter Sekunde konnte Lir sein Schwert in die Hand rufen und abwehren. Ihre Lichtschwerter sprühten Funken, wenn sie sich trafen und ächzten gequält. Doch der Vorteil lag auf Darth Blades Seite und er nutzte ihn weise. Mit kräftigen, harten Schlägen drängte er Lir nach hinten, in Richtung des Eingangs wo Ari noch immer wartete und dem Duell zusah. Lir bildete mit den Armen ein Kreuz, benutzte seinen linken Arm, um den rechten zu stützen und lehnte sich gegen die Klinge seines Bruders. Doch Darth Blade trat Lir mit enormer Wucht, durch die Macht verstärkt, die Beine weg und noch während Lir fiel wurde er von einem weiteren, unsichtbaren Schlag getroffen und flog nach hinten. Als er auf den Boden krachte, streckte er den Schwertarm über seinen Kopf aus, um sich nicht selber zu verletzten. Er rollte ein paar Meter, wollte sich gerade wieder erheben als Darth Blade ihm die Spitze seines Lichtschwerts zwischen die Augen hielt. Die Hitze versengte Lirs Augenbrauen. "Das Ende des Weges, Lir", sagte der junge Sithlord mit heiserer Stimme. Noch immer floss Blut die linke Seite seines Kopfes hinab. "Du bist gut, doch nicht gut genug. Sonst würdest du nicht schon am Ende sein. Du hast gezögert und das kann den Tod bedeuten!" Lir atmete schwer. Sein ganzer Körper schmerzte und er wusste, dass er keine Kraft hatte, weiter mit dem Lichtschwert zu kämpfen. Doch wenn er schon sterben würde, dann würde er trotzdem alles versuchen, um seinen Bruder vorher möglichst viel Leid und Schmerz zuzufügen. "Im Schwertkampf bin ich dir nicht gewachsen", keuchte Lir erschöpft. "Doch besiegt bin ich noch nicht!" Lir starrte auf das Lichtschwert seines Gegners, als hoffe er, die rote Klinge einfach Kraft seiner Gedanken in den Griff zurück zu zwingen. Dann bildeten sich schwarze Kristalle auf der glühenden Klinge, bildeten ein dunkles Muster und breiteten sich aus. Im Zentrum der roten Klinge erschien ein Schatten, eine schwarze Krankheit, die die Reinheit und das Licht der Waffe zu verderben drohte. Das Summen des Lichtschwerts wurde unregelmäßig, klang schwach und gequält. Die schwarzen Flecken breiteten sich aus und verschlangen sämtliches Rot der Klinge. Mit einem leisen Zischen erlosch das Lichtschwert. Lir streckte beide Arme nach seinem Bruder aus, richtete die verbliebene Handfläche auf ihn und konzentrierte sich, erinnerte sich an die Lehren, die er im Buch des Tulgah-Hexers Tianorr gefunden hatte. Plötzlich erschienen um Darth Blade schwarze Fasern, die ihn einwickelten. Ein Netz der Dunklen Seite begann, ihn einzuhüllen. Die schwarzen Fasern teilten sich, breiteten sich aus und nährten sich von der Energie der Macht, die durch Darth Blades Körper floss. Darth Blade ging auf die Knie, war nun leichenblass. Nun war es Lir, der böse lächelte. "So wendet sich das Blatt. Deine Schwertkunst ist besser als meine. Doch mein Verständnis in der Macht scheint deines in den Schatten zu stellen." Er schaltete sein Lichtschwert ab, hängte es an den Gürtel und streckte die Hand aus, in der Absicht Darth Blades Kopf zu zerdrücken, wie eine Tomate zu zermalmen. Hinter sich hörte er Ari schreien, ihre Schritte hallten auf dem Boden wieder. Er sah hinter sich und erkannte, dass sie auf ihn zu rannte. Dann plötzlich prasselten blau leuchtende Machtblitze auf ihn ein. Darth Blades Hände waren noch frei und er nutzte die Ablenkung für einen Angriff. Die Blitze sprangen von seinen Fingerspitzen und schlugen in Lirs Körper ein. Lir jedoch spürte die Verzweiflung seines Bruders, die Unsicherheit. Er nährte sich von diesen Gefühlen seines Gegners und absorbierte die Blitze. Gerade als Lir zuschlagen wollte hatte auch Ari ihn erreicht. Dann wurden sie alle von einem roten Licht erleuchtet, welches in ihrer Mitte erschienen war und der Kampf fand ein jähes und überraschendes Ende.
 
Also ich fand den teil super!

einer deiner besten^^

aber warum versteht lir nicht dass die dunkle seite die falsche ist wenn er schon an seinem weg zweifelt?

nun ja ^^ mach weiter so^^
 
( Na okay, ich glaub, ich bin einfach zu kritisch mit mir selber. Naja, Lir sehnt sich nach Wissen und Turalyon sehnt sich nach Stärke. Beides suchen sie auch in der Dunklen Seite. Die schlechten Auswirkungen dessen hat man nun beim Kampf gesehen. Lir weiß, dass der Weg falsch ist und trotzdem faszinieren ihn diese Kräfte. Er will einfach alles wissen. Um jeden Preis. Bewusst habe ich jedoch darauf verzichtet, Turalyon, Lir und Ari so wahnsinnig zu machen, dass sie die Galaxis beherrschen wollen. Das fand ich einfach zu unlogisch und doof. Was aber nicht heißt, dass die 3 keine Probleme machen können ^^ So, folgender Teil ist der letzte, den ich schon fertig geschrieben habe. Das heißt, danach muss ich auf jeden Fall weiter schreiben. Hoffentlich komme ich gut voran... )


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"Also wird es schwieriger für die Jedi, die Macht zu benutzen?", fragte Sara Namoriel nach langem Schweigen. Sie und Ryan saßen im Cockpit des reparierten Delta-2 Raumjägers, befanden sich im Hyperraum auf dem Weg zum Seratool-Asteroidenfeld. Ryan sah ihr Spiegelbild in der Stahlglaskanzel des Cockpits. Er überlegte eine Weile, ehe er antwortete. "Eigentlich meinte Meister Yoda nur, dass die Visionen, die sie durch die Macht wahrnehmen ungenauer werden. Das die Macht sich verändert." Sara verzog das Gesicht. "Wie kann die Macht sich verändern? Sie ist doch schon immer da gewesen. Und was bedeutet die Geschichte von den Jedi, die sich gegen die Lehren des Ordens stellten und rausgeworfen wurden? Liegt das an der Dunklen Seite?" Ryan konnte nicht anders als zu schmunzeln. Seine Schülerin war wissbegierig wie immer. Es war garnicht so einfach, ihre Fragen zu beantworten. "Die Macht ist tatsächlich schon immer da gewesen. Sie ist allgegenwärtig. Ein Nachlassen unserer Empfänglichkeit für die Macht kann tatsächlich bedeuten, dass die Dunkle Seite stärker wird. Lir, Turalyon und Ari haben den Orden verlassen und bei ihnen besteht die große Gefahr, dass sie der Dunklen Seite anheim fallen und die Kontrolle verlieren. Doch gibt es noch andere Jedi, die den Jedi-Orden verlassen haben. Du musst wissen, dass es viele Wege gibt, die Macht zu benutzen. Man kann die Macht auf verschiedene Arten betrachten, ohne jedoch gleich der Dunklen Seite zu erliegen. Auf dem Planeten Revyia beispielsweise nennt man die Macht Tyia, ihr Glauben besagt, dass man nach der Harmonie mit sich selbst streben soll, ohne Gewalt. Die Fallanassi können unglaubliche Illusionen und Geistestricks erschaffen, können die richtige Welt jedoch nicht manipulieren. Jarvashqiine ist eine Sekte, welche die Macht als das Wirken von Naturgeistern betrachtet. So ähnlich verhält es sich mit den Hexen von Dathomir, welche rituelle Tänze und Zaubersprüche benutzen, um die Macht zu kontrollieren. Die Aing-Tii sehen die Macht als Ganzes an, keine Helle und keine Dunkle Seite. Und genau so verhält es sich mit der Handvoll Jedi, die in den letzten Jahren aus dem Orden entlassen wurden. Sie folgen einer Glaubensart, die sich Potentium nennt. Sie glauben, die Macht sei grundsätzlich gut. Und das die Art, wie man die Macht benutzt nicht an der Macht liegt, sondern am Benutzer. Es bedeutet, es kommt ganz darauf an, wie man die Macht einsetzt." Er machte eine kurze Pause, zog einen Schokoriegel aus dem kleinen Stauraum unter dem Steuerknüppel. "So ähnlich dürften auch Turalyon und Lir denken. Sie glauben, dass sie mit der Dunklen Seite auch gute Dinge bewirken können. Das mag vielleicht sein, doch die Dunkle Seite fordert einen schrecklichen Preis und es ist sehr schwierig, diese Kräfte zu kontrollieren. Der Jedi-Rat hat das Potentium innerhalb des Ordens verboten. Denn wenn das Potentium recht hätte, müssten die Jedi das Böse nicht bekämpfen. Es hätte niemals die Kriege gegen die Sith gegeben und all die Techniken der Sith, welche Zorn und Hass benötigen, würden nicht existieren. Meister Yoda sagt, dass es die Pflicht der Jedi ist, die Unschuldigen und Schwachen zu beschützen. Die Macht auch in ihren zerstörerischen Aspekten zu benutzen führt zur Dunklen Seite." Er reichte Sara auch einen Schokoriegel. "Und dann gibt es noch jene, die sich als Graue Jedi bezeichnen. Sie glauben, dass man ein Gleichgewicht zwischen Heller und Dunkler Seite finden muss." Sara stopfte sich die Schokolade in den Mund. "So wie Schwertmeister Dooku?", fragte sie mit vollem Mund. Ryan nickte und sein Blick fiel auf sein eigenes Spiegelbild, auf die grauen Haarsträhnen und auf die weißen, feinen Narben in seinem Gesicht. "Es gibt durchaus Jedi, die sich nicht sonderlich auf den Kodex verlassen. Das muss jedoch nicht unbedingt schlecht sein. Es gibt Jedi, die grundsätzlich der lebendigen Macht vertrauen, sich immer auf den Augenblick konzentrieren und nicht auf die Zukunft. Einfach leben anstatt sich auf nebensächliche Dinge zu konzentrieren." Sara brummte nachdenklich. "Das klingt garnicht so schlecht. Wie kann die Dunkle Macht dann stärker sein?"

"Sie ist nicht stärker", entgegnete Ryan schnell. "Sie ist schneller, verführerischer. Der leichte Weg, der einen schrecklichen Preis fordert. Selbstkontrolle, Geduld und Disziplin sind die Wege der Macht. Gelassenheit statt Zorn. Du wirst den Unterschied spüren, wenn es einmal hart auf hart kommen sollte. Du hast ja gehört, wie sich die Ansichten über die Macht unterscheiden können. Ob die Dunkle Seite wirklich stärker wird bleibt abzuwarten. Obwohl ich bezweifle, dass Turalyon, Lir und Ari wirklich gefährlich werden können sprechen die Visionen von Meister Yoda und mir für sich. Selbst wenn sie ungenau sind und die Zukunft in ständigen Bewegung ist." Ryan schwieg und sah auf sein Chronometer. Bald hatten sie das Seratool-Asteroidenfeld erreicht. "Was bedeutet die Geschichte mit dem Auserwählten? Mit dieser Prophezeiung?" Ryan lächelte knapp. "Es heißt, dass irgendwann ein Auserwählter kommt, der die Macht ins Gleichgewicht bringt." Sara runzelte die Stirn. "Wenn die Macht ins Gleichgewicht gebracht werden muss, muss sie vorher aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Momentan ist ja alles in Ordnung, oder?" Ryan schwieg. Die Prophezeiung stammte aus den Anfangstagen des Jedi-Ordens. Gleichgewicht war ein interessanter Begriff, denn eigentlich bedeutete es, dass die Dunkle Seite genau so stark sein müsste wie die Helle. Das würde jedoch einen endlosen Krieg bedeuten. So ein Gleichgewicht wäre also schlecht. Ein komplettes Überwiegen des Guten konnte man jedoch nicht als Gleichgewicht bezeichnen. "Prophezeiungen können falsch gedeutet werden", sagte Ryan nach einigen Minuten. "Ich finde es unsinnig, näher über so etwas nachzudenken. Richte dein Bewusstsein auf das Hier und Jetzt. Wir haben zwei Dinge, die uns momentan zu interessieren haben." Er konnte in der Reflexion in der Kanzel sehen, wie Sara mit den Augen rollte. "Ich weiß, wir sollen etwas über die komische Explosion herausfinden und dann müssen wir abwarten, ob irgendwann Turalyon und die anderen auftauchen oder sich etwas zu Schulden kommen lassen." Ryan nickte und wollte schon vorschlagen, dass sie beide noch etwas meditierten, doch dann blinkte ein Signal auf dem Kontrollpult und verriet, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Ryan schaltete den Hyperantrieb ab und der dunkelblaue, pfeilförmige Raumjäger tauchte in den Subraum zurück. Und Ryan und Sara stockte der Atem. Das Seratool-Asteroidenfeld war vollkommen verschwunden. Nur eine große hellbraune Staubwolke, die im blassen Licht der Sterne schimmerte, erinnerte an das große Asteroidenfeld. Doch einen derartigen Anblick hatte Ryan fast vermutet. Irritierender war die Tatsache, dass die kleine grüne Sonne des Systems verschwunden war. Einfach weg. "Meister", begann Sara leise, "Wie kann das sein?" Doch Ryan wusste keine Antwort. Eine Supernova würde Spuren hinterlassen. Doch die Sensoren zeigten nicht einmal mehr Strahlung an. Es war auch kein Pulsar oder ein schwarzes Loch zu sehen. Die Sonne war einfach nicht mehr da. Ryan tippte auf der Tastatur des kleinen Navigationscomputers herum und dieser spuckte kurz darauf die Koordinaten des nächsten bewohnbaren Planeten des Systems aus. Der Planet BHRE-4 war ein Eisplanet, hatte eine atembare Atmosphäre aber eine konstante Temperatur unter dem Gefrierpunkt. Viele Lebewesen lebten dort nicht, doch wurde der Planet gerne von Schmugglern benutzt und im Orbit war eine größere Raumstation, auf der Frachterpiloten sich von ihren Reisen erholen konnten. Ryan gab die Koordinaten in den Computer ein und kurz darauf sprang der Delta-2 Raumjäger auch schon wieder in den Hyperraum.

"Meint Ihr, der Planet ist noch da, Meister?", fragte Sara etwas nervös. "Wir werden sehen", sagte Ryan und nutzte die Macht, um ruhig zu bleiben. Was konnte eine Sonne verschwinden lassen? Waren sie Zeuge einer Katastrophe geworden oder gab es irgendeinen anderen Grund? Er hoffte, auf BHRE-4 Antworten zu finden. Der Flug zu dem Eisplaneten dauerte nicht allzu lange. Als sie im hohen Orbit des Planeten aus dem Hyperraum kamen entdeckten sie jedoch, dass sie zu spät gekommen waren. Viel zu spät. Denn über dem eisigen Planeten schwebten die Reste der Raumstation. Sie war in tausend Stücke gesprengt worden. Größere und kleinere Raumschiffe trieben in der Nähe. Ryan erkannte auf einigen der größeren Schiffe das Symbol der Seratool Korsaren. Langsam flog er näher an die Trümmer heran. Die Raumstation zeigte keine Anzeichen von Turbolaserfeuer, doch trotzdem war sie völlig zerfetzt. Es war, als hätte irgendetwas die Station und all die Raumschiffe in ihre Einzelteile zerlegt. Obwohl Ryan durch die Macht keine Lebenszeichen spüren konnte, versuchte er es noch einmal mit den Sensoren des Raumjägers. Doch es gab tatsächlich keine Lebenszeichen, weder in den Trümmern im Orbit noch auf dem Planeten. "Alle tot", flüsterte Ryan bedrückt. Was konnte das gewesen sein? "Die Korsaren hatten viele Feinde", bemerkte Sara hinter ihm. "Vielleicht waren es die Blaustern-Piraten. Wir wissen, dass die auch mit illegalen militärischen Waffen ausgerüstet sind. Oder es waren die Norulac Freibeuter. Die greifen doch ganz oft Taanab an, das ist ganz in der Nähe. Vielleicht versuchen auch die Piraten von Tarnoonga sich in diesem Sektor breit zu machen." Ryan wartete geduldig, bis Saras Redefluss eine kurze Pause fand und schnitt ihr dann das Wort ab. "Mag sein, dass es Piraten waren", sagte Ryan leise. "Aber ich frage mich, warum dann keine Spuren einer ordentlichen Weltraumschlacht zu sehen sind. Meinst du, der Angreifer hat seine Verluste aufgesammelt und mitgenommen? Und seit wann können Piraten Sonnen verschwinden lassen?" Darauf wusste Sara nichts mehr zu sagen. "Wir sind also noch genau so ratlos wie vorher. Abgesehen davon, dass wir nun wissen, dass die Sonne hier verschwunden ist, aber keine Supernova entstanden ist. Ich fürchte, wir müssen zurück nach Coruscant. Vielleicht finden wir in den Archiven Informationen. Aber ich glaube nicht. Unser Bericht an den Jedi-Rat wird ziemlich knapp ausfallen." Grimmig gab Ryan die drei Nullen in den Navigationscomputer ein, jene Koordinaten, die direkt zur Hauptwelt der Republik führten. Er machte sich nun große Sorgen. Handelte es sich um einen Angriff oder um eine Katastrophe? Doch für eine Katastrophe sah es einfach zu merkwürdig aus. Doch wer oder was konnte mit einem Angriff eine Sonne verschwinden lassen? Ryan starrte lange auf das blauweiße, wirbelnde Farbenspiel des Hyperraums. Dann schloss er die Augen, um zu meditieren. Er leerte seinen Geist, schob alle Gedanken von sich und versuchte dann, in die Vergangenheit zu blicken. Wo die Zukunft in ständiger Bewegung war, war die Vergangenheit bereits geschrieben. Ryan versuchte sich auf das Asteroidenfeld zu konzentrieren, in der Hoffnung, vielleicht den Grund dieser merkwürdigen Ereignisse zu finden. Doch er konnte nichts sehen. Keine Vision erschien in seinem Kopf, kein Traum schilderte auch nur annähernd, was passiert war. Die Macht schwieg Ryan an. Entweder war Ryan nicht konzentriert genug oder es stimmte wirklich: Die Macht veränderte sich. Und das nicht gerade zum Guten.
 
Das Kapitel ist wirklich gut geschrieben!
Man fühlt alles mit^^
Nun ja ich hoffe dass du schnell mit dem rest fertig wirst^^
 
( Danke ^^ Nun, ich glaube der Rest wird noch dauern - Weil ich doch noch einen fünften Akt mache. Denn Akt 4 ist bereits fast so lang wie Akt 3 und noch lange nicht zuende. Deshalb mach ich noch einen weiteren Akt. Damit hat die Geschichte 5 Akte... Also wie ein klassisches Drama. Hoffe nur, dass die Qualität nicht nachlässt. Bei folgendem Teil hab ich die Ereignisse teilweise sehr zusammengefasst, jedoch nur, damit es nicht zu öde wird... wie immer sind mir Gefühle und Absichten der Charaktere sehr wichtig. Hoffe, dieser Akt und natürlich auch Akt 5 stellt mich und meine Leser zufrieden ^^ Folgender Teil ist recht lang, aber naja... : )

4​

Die Vorbereitungen für den Angriff auf Coruscant waren langwierig. Sie hatten den Müllplaneten Raxus verlassen. Darth Blade und Darth Kreiya hatten ihren Raumjäger an die Stiletto angedockt und gemeinsam waren sie nach Neimoidia, dem Zentrum der Handelsföderation, geflogen. Der Flug durch den Hyperraum hatte einige Stunden gedauert, die jeder von ihnen in Heiltrance verbracht hatte, während die Medizindroiden sich um ihre Verletzungen gekümmert hatten. Darth Kreiya hatte man künstliche Haut auf ihre Verletzungen gelegt. Nach und nach würde die Haut vom Körper absorbiert werden. Der Heilungsprozess würde schneller gehen und keine Narben zurück lassen. Darth Blades verlorenes Ohr hatte man nicht retten können. Es gelang den Droiden die Blutung zu stoppen und sie versicherten, mit genügend Zeit vielleicht ein Ohr aus vorhandenem Gewebe kreieren zu können. Darth Blade war es jedoch herzlich egal gewesen. Lirs zahlreiche Verletzungen waren versorgt worden. Sein linker Arm war bandagiert und in einer Schlinge, man hatte den zerstörten künstlichen Unterarm abgenommen und durch einen Neuen ersetzt. Lirs Milz jedoch war zerstört und ein geklontes Transplantat zu bekommen würde dauern. Doch wollten die drei sich nicht länger vor ihrem Vorhaben drücken. Sie wollten die Jedi herausfordern. Lir würde den Verlust der Milz dank der Macht schon überstehen. Auf Neimoidia hatten sie den Vizekönig der Handelsföderation, den feigen und gierigen Neimoidianer Kash, aufgesucht. Lir hatte den Vizekönig an ihre Zusammenarbeit erinnert und nach einer erneuten kleinen Machtdemonstration hatte Kash eingewilligt. Die Handelsföderation hatte ihnen für ihr Vorhaben zwar nicht allzu viele Sternenschiffe zur Verfügung stellen können, dafür aber eine große Anzahl von Kampfdroiden. So hatte das Trio nun sechs Leichte Zerstörer bekommen, die mit ihren 800 Metern, ihren schweren Turbolasern und ihren vielen Kampfdroiden durchaus ihren Beitrag leisten würden. Jedes dieser Schiffe wurde von einem Droidengehirn gesteuert, hatte eine Besatzung von 300 Droiden. Und insgesamt transportierten die sechs Zerstörer 180.000 Kampfdroiden. Vizekönig Kash hatte ihnen versichert, nicht mehr entbehren zu können denn ein zu hoher Anteil von Schiffen der Hoersch-Kessel-Sternenwerften würde verraten, dass die Handelsföderation mit den Angreifern gemeinsame Sache machte. Doch bei nur sechs Sternenschiffen war es ein leichtes, jede Zugehörigkeit zur Handelsföderation zu vertuschen. Die Handelsföderation würde einfach behaupten, die Schiffe wären vor geraumer Zeit von Piraten gestohlen worden. Außerdem hatte Kash angedeutet, Salin Tzett und seinen freien Welten bereits mehr als genug geholfen zu haben und sie sollten sich doch an ihn wenden für weitere Hilfe. Das Trio war zufrieden, denn die sechs Zerstörer hatten eine ziemliche Feuerkraft und alleine die Anzahl ihrer Kampfdroiden war bemerkenswert. Und sehr wichtig war, dass die Zerstörer fähig waren, auf Planeten zu landen. Und ihre Ausstattung an Truppentransportern würde eine schnelle Landung und Verteilung der Droiden ermöglichen. Lir, Blade und Kreiya hatten sich eines der Sternenschiffe als Flaggschiff ausgewählt und es auf den Namen Furchtlos getauft. Dann hatten sie sich mit ihren sechs Zerstörern auf den Weg nach Da Soocha gemacht, um Hilfe von Salin Tzett zu verlangen. Lir wusste, dass es sein letztes Treffen mit dem Freiheitskämpfer werden würde. Dann wären sie quitt und Lir hatte nicht vor, jemals wieder für Salin Tzett oder für die Neimoidianer zu arbeiten. Wobei die Handelsföderation sehr nützlich gewesen war. Wieder nutzten sie den Flug durch den Hyperraum um mit langen Meditationen ihre Heilung zu beschleunigen. Als sie auf Da Soocha angekommen waren war Darth Kreiya bereits wieder vollkommen gesund, ihre Wunden waren völlig verheilt. Darth Blades Wunden bluteten nicht mehr. Er hatte sein Haar über die linke Seite seines Kopfes gekämmt um die grausige Narbe zu verbergen. Lirs linker Arm schmerzte noch, war aber wieder beweglich. Seine Nase war wieder gerichtet und verheilt. Nur die Wunde in seinem Bauch schmerzte noch sehr.

Salin Tzett war nicht begeistert, das Trio zu sehen, versprach aber Hilfe ohne ein Widerwort. Er erklärte ihnen, dass die Handelsföderation ihm schon vor einiger Zeit einige Droiden zur Verfügung gestellt hatte und so überantwortete er ihnen vierzehn leichte Kreuzer der Hammerkopf-Klasse, sowie genügend Droiden um die Schiffe auch zu steuern. Die leichten Kreuzer würden die größeren Schiffe beschützen und konnten es besser mit Raumjägern aufnehmen als die schweren Geschütze der Zerstörer. Außerdem hatte Salin Tzett einen uralten jedoch stark modifizierten Schweren Kreuzer namens Sharrakor's Rache, der etwa 3000 Jahre alt war, jedoch mit modernen Waffen versehen war. Die Sharrakor's Rache war zwei Kilometer lang und hatte die Form eines langen Zylinders, ähnlich einem Lichtschwert. Der Kreuzer war mit Laserkanonen gespickt, erforderte jedoch eine Besatzung von 12.000 Droiden. Trotzdem war das alte Schiff ziemlich bedrohlich und das Trio würde alles mit nach Coruscant nehmen, was sie bekommen konnten. Und Salin Tzett gab ihnen noch mehr. Zehn Gefängnisschiffe der Kiltirin-Klasse. Die Schiffe waren nur 150 Meter lang und ziemlich klobig und hässlich, doch jedes Schiff konnte 5000 deaktivierte Kampfdroiden transportieren. Das Trio war zufrieden und hatte sich auf den Weg nach Coruscant gemacht. Lir stand auf der Kommandobrücke der Furchtlos und starrte durch das riesige, breite Sichtfenster in die wirbelnden blauen Weiten des Hyperraums. Er machte sich Sorgen wegen dem bevorstehenden Konflikt. Würden die paar Sternenschiffe, die sie zur Verfügung hatten reichen? Oder würde man sie alle vom Himmel pusten sobald sie Coruscant erreicht hatten? 230.000 Kampfdroiden waren beachtlich, doch waren es nur Droiden. Lir musste sich immer wieder vor Augen führen, dass sie nicht wirklich angriffen. Es war ein Scheinangriff, ein Beweis der Verwundbarkeit von Coruscant und den Jedi. Die Sternschiffe würden keinen einzigen Schuss abfeuern, zumindest nicht in der Absicht zu töten. Alle Blaster der Droiden waren auf Betäubung gestellt. Es ging nur darum, die Republik und die Jedi ein wenig einzuschüchtern. Darth Blade und Darth Kreiya würden sich zum Tempel aufmachen um sich mit einigen der Jedi zu duellieren und Lir würde sich in den Tempel schleichen, in der Absicht die Archive aufzusuchen um sich einige wichtige Informationen zu holen. Dennoch klang ihr ganzes Vorhaben verrückt, idiotisch. Und dann war da noch Lirs Sorge, dass Blade und Kreiya die Sache vielleicht sogar ernst meinten. So stark war die dunkle Seite in ihnen. Was würde passieren, wenn sie die Selbstkontrolle verloren und es Tote geben würde? Lir musste an das Duell gegen seinen Bruder denken und an den Ausgang. Gerade als Lir seinen Bruder niederstrecken wollte und Ari bei ihm war, um ihn zu töten erschien in ihrer Mitte das Hologramm von Darth Toxic. Die dürre, mit Drähten behangene Gestalt hatte sie in ihren Bewegungen aufgehalten. "Die Dunkle Seite ist stark in euch dreien", hallte die Stimme des Hologramms im Trainingsraum wieder. "Mut und Zorn und Rücksichtslosigkeit zeichnet euch aus." Und dann hatte Lir erfahren, dass die schreckliche Ernsthaftigkeit und Brutalität des Kampfes ein Mittel gewesen war, um Lir gänzlich die Kraft der Sith zu zeigen. Das Ritual der Opferbereitschaft. Als Lir bereit war, seinen eigenen Bruder zu töten und für die Erfüllung seiner Ziele zu opfern hatte er den notwendigen Schritt getan, den es brauchte um die Wege der Dunklen Seite, die Philosophien der Sith vollkommen zu meistern. "Durch deinem freien Willen bist auch du ein Teil des großen Plans der Macht geworden", hatte die rot glühende, transparente Gestalt des toten Sithlords ihm erklärt. "In einer Zeit, in der die Republik die Sith bis zur Ausrottung bekämpft hat seid ihr Drei der Anfang einer neuen Generation. Du bist wissbegierig, entschlossen und brutal. Du wirst das Wissen der Dunklen Seite sammeln und bewahren. Sithlords können sterben, doch die Dunkle Seite der Macht stirbt niemals. Lerne, forsche und entdecke die wahre Macht. Du wirst von nun an als Darth Lycan bekannt sein. Beachtenswert sind deine Künste und noch beachtenswerter soll dein Wissen sein!" Darth Blade hatte das Holocron aus seiner Tasche gezogen und ihm in die Hand gedrückt. Und dann hatte Lir sich den Würfel selber an die Stirn gedrückt und sein Schicksal akzeptiert.

Nun war er also ein Sith. Doch im Gegensatz zu Blade und Kreiya war Lycan kein bisschen begeistert und euphorisch. Der Titel klang zwar gut, bedeutete ihm jedoch wenig. Es ging nicht um Titel und Prüfungen. Sondern um Wissen. Lange hatte er meditiert und über das Geschehene nachgedacht. Die Sith wurden Lycans Wissen nach durch ihre Gier nach Macht und ihren Streben nach Zerstörung charakterisiert. Die Sith entstanden aus Dunklen Jedi, die sich mit der alten Rasse der Sith verbündet hatten. Die Rasse selbst war längst ausgestorben, doch der Name Sith bezeichnet nun jenen Kult der Dunklen Lords, welche sich zu den Herrschern der alten Sith-Rasse aufgeschwungen hatte. Doch schon davor, vor fast 25.000 Jahren, hatte es die ersten Streitigkeiten innerhalb des Jedi-Ordens gegeben. Damals hatte eine Gruppe Jedi den Orden verlassen, weil sie der Ansicht war, dass wahre Macht nicht durch Ruhe und Gelassenheit sondern durch Emotion und Willen zu erreichen war. Doch diese Gruppe wurde vollständig von den Jedi ausgelöscht. Als Lycan an diese alte Geschichte dachte, musste er auch an den Tulgah-Hexer Tianorr denken. Auch die Tulgah waren ausgelöscht worden. Und das scheinbar nur, weil ihre Ansichten sich von denen der Jedi unterschieden. Was wäre wohl geschehen, wenn der Jedi-Orden diese anderen Glaubensrichtungen mit mehr Toleranz behandelt hätte? Vielleicht hätte es all die Kriege gegen die Sith niemals gegeben. Lycan seufzte und betrachtete sein Spiegelbild im Sichtfenster der Furchtlos. Versuchte er nicht bloß, seine Entscheidungen und seine Taten irgendwie zu rechtfertigen? Es mochte ja sein, dass nicht alle abtrünnigen Jedi wirklich böse waren. Doch die Sith hatten der Galaxis großes Leid beschert. Hundert Jahre Krieg gegen die Republik, immer wieder erneute Abspaltungen vom Jedi-Orden und weitere Konflikte, in denen der Jedi-Orden alle Andersgläubigen auslöschte. Doch gab es auch andere Fälle. Die Hexen von Dathomir waren beispielsweise auf eine verbannte Jedi namens Allya zurück zu führen. Und obwohl es gelegentlich Hexen gab, die der Dunklen Seite der Macht anheim fielen funktionierte die Gesellschaft der Hexen scheinbar relativ gut. Lycan war all des Kämpfens überdrüssig. Natürlich, die Jedi waren nicht perfekt. Doch warum ihnen denn Perfektion auferzwingen? Diese Philosophie der Sith gefiel Lycan einfach nicht. Der Jedi-Orden zwang seine Mitglieder zu Entsagung, legte ihnen so viele Pflichten auf. Doch die Sith wollten eine dauerhafte Verbesserung erzwingen, wollten eine Veränderung, Verbesserung und Anpassung von Regierungen und Individuen. Die Sith waren der Ansicht, dass nur der Stärkere überleben konnte. Für Sith gab es scheinbar nur Konflikt, keinen Frieden. Wollte Lycan wirklich so enden? Er fragte sich, wie ihr kleiner Angriff auf Coruscant ausgehen würde. Würde es bei diesem einen Angriff bleiben? Oder würden Blade und Kreiya immer wieder angreifen? Wenn sie denn überlebten. Lycan fand den Versuch töricht. Drei Personen, die einen ganzen Jedi-Orden herausforderten. Was erwarteten sie? Das die Jedi sich entschuldigten und sie mit Kusshand wieder in den Orden aufnehmen würden? Lycan sehnte sich nicht nach Konflikten und aufgezwungenen Veränderungen. Wenn er das Wissen der Jedi-Archive erlangt hatte, würde er von der Bildfläche verschwinden. Sollten Blade und Kreiya doch kämpfen und in ihr Verderben stürmen. Er, Lycan, würde überleben und all sein Wissen sichern und irgendwann weitergeben. Das war wichtig. Nicht der jämmerliche Versuch, Stärke zu beweisen. Lycan starrte in die blaue Unendlichkeit des Hyperraums. Er beschloss, sich doch noch etwas Schlaf zu gönnen, ehe sie Coruscant erreichten. Er stapfte durch die Reihen der Droiden, die auf der Brücke herum wuselten und fragte sich, warum er sich so unwohl fühlte. Irgendeine Entscheidung, die er in den letzten Jahren getroffen hatte, musste falsch gewesen sein. Lycan hoffte, dass er lebend aus dieser Sache herauskommen würde. Er wollte seine Ruhe haben und einfach nur Wissen sammeln. Es war eine Sache, auf der Suche nach Wissen durch die Galaxis zu reisen. Aber eine ganz andere Sache war es, den Jedi-Orden herauszufordern.

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"Ich spüre noch immer Zweifel in deinem Bruder", sagte Darth Kreiya und sprang mit einem Satz über Darth Blade hinweg, drehte sich in der Luft und schlug mit ihrem Doppelklingenlichtschwert nach seinem Rücken. Doch Darth Blade drehte sich blitzschnell um, ließ sein Lichtschwert nach links und nach rechts zucken um beide Klingen abzuwehren. Dann ging er in die Hocke, stützte sich mit einer Hand auf dem Boden des Hangars ab und trat das Standbein seiner Gegnerin weg, stieß sie dann mit einem Machtstoß nach hinten. Kreiya flog mit rudernden Armen durch die Luft, schlug einen Salto und wollte wieder auf ihren Füßen landen. Doch der Schwung war zu enorm und sie fiel auf ihren Hintern, verlor ihre Waffe aus den Händen. "Jetzt mag er zweifeln", antwortete Darth Blade und ging zu seiner Geliebten, hielt ihr galant die freie Hand hin, um ihr hochzuhelfen. "Doch seine Zweifel werden schwinden. Er ist nun ein Sith. Der Titel mag ihm nicht viel bedeuteten. Doch ist der Bund zwischen uns damit nur gewachsen." Blade sprang nach hinten, als Kreiya ihre Waffe wieder in die Hand rief und nach ihm schlug. "Ein merkwürdiger Bund, wenn man bedenkt, dass ihr euch gegenseitig umbringen wolltet", bemerkte Darth Kreiya und packte einen Wartungsdroiden mit der Macht und schleuderte ihn nach ihrem Gegenüber. Blade jedoch rollte sich zur Seite und grinste. "Konflikt ist der Grund unserer Stärke. Jeder will den Anderen besiegen. Das war schon immer so. Es treibt uns an, verbindet uns miteinander mehr als unsere Blutsverwandtschaft. Wir sind auch im Geiste verwandt. Doch Lir - Lycan - weiß es nur noch nicht, gesteht es sich nicht ein." Darth Blade stürmte nach vorne und schlug blitzschnell nach Kreiya, die jedoch ihre Waffe in den Händen drehte, die beiden Klingen bedrohlich rotieren ließ und nach Blades Beinen schlug. Doch Blade machte einen Salto nach hinten und trat seiner Freundin dabei mit der Stiefelspitze gegen das Kinn. "Mein Bruder war bereit, mich zu töten. Er hätte mich für sein Ziel geopfert. Damit hat er einen Teil seines alten Selbst getötet. Seine Zweifel werden sich in Luft auflösen. Sein Wissensdurst wird dafür sorgen. Auf Coruscant wird alles perfekt ablaufen." Darth Kreiya kam wieder auf die Beine, rieb sich das Kinn. "Ich mache mir Sorgen. Wir drei gegen all die Jedi." Darth Kreiya sah betreten zu Boden, ihr rotes Haar fiel ihr ins Gesicht. Und obwohl Blade den Zweifel in ihren Augen nicht sehen konnte, war er ja schließlich blind, schien er die Gefühle seiner Freundin zu spüren. "Wir haben eine kleine aber ansehnliche Flotte und genug Droiden, um eine ernsthafte Bedrohung darzustellen", meinte Blade und deaktivierte sein Lichtschwert. "Die Jedi werden völlig überrumpelt sein und ihre Schwäche erkennen. Wir werden sie herausfordern und auch unsere kämpferische Stärke beweisen. Ich freue mich, meinen alten Meister wieder zu sehen. Es wird alles gut werden, Ari. Glaub mir." Darth Blade trat an seine Freundin heran, hob ihr Kinn und küsste sie zärtlich. Sein aufmunterndes, zärtliches Lächeln stand im Gegensatz zu seinen vielen Narben, die sein Gesicht zierten. "Was, wenn sie uns töten?", fragte Kreiya etwas zögernd. Da fing Blade an zu lachen. "Es gibt keinen Tod, es gibt die Macht. Schon vergessen? Doch wir werden nicht sterben. Wir werden den Jedi den Grund unseres Besuches erklären. Wir werden uns mit ihnen duellieren und danach werden wir einfach verschwinden, mit unseren Schiffen und den Droiden. Niemandem wird ernsthaft etwas passieren." Kreiya jedoch runzelte die Stirn. "Und du meinst, sie werden uns gehen lassen? Wir kreuzen da mit einer kleinen Flotte auf und bringen etliche Kampfdroiden auf den Planeten..." Blade unterbrach sie noch während sie sprach. "Aber wir tun niemandem etwas. Wir drohen doch nur mit den Fäusten. Wenn uns jemand aufhalten will, machen wir eben doch Ernst und kämpfen uns den Weg frei." Er lächelte noch immer, doch Kreiya war nicht überzeugt. "Dann machen wir uns aber wirklich strafbar. Dann werden die Jedi und die Republik mit voller Stärke gegen uns vorgehen. Willst du das?" Darauf wusste Darth Blade nichts zu sagen. Er schwieg einige Sekunden, ehe er antwortete. "Sie werden uns nicht aufhalten können. Sie werden erkennen, dass wir im Recht sind. Ihre Trainingsmethoden und Ansichten sind veraltet. Nur durch die Meisterung beider Seiten der Macht kann man die Republik beschützen."

Darth Kreiya strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht und sah ihren Freund weiterhin skeptisch an. "Es ist doch nicht so, dass wir Coruscant erobern wollten und die Jedi auslöschen würden", brauste Blade nun auf und Kreiya zuckte zusammen. "Wir sind es doch, die gelitten haben, als wir noch Jedi waren!" Darth Blade trat nun so dicht an Kreiya heran, dass seine Nasenspitze die ihre berührte. Er atmete tief durch und sprach dann etwas leiser und gelassener weiter. "Wir waren Sklaven. Entbehrliche Kämpfer für eine Republik, die es uns nie gedankt hat. Für einen Orden, der es uns nie gedankt hat. Wie gleichgültig sie reagiert haben, als Blinky damals getötet wurde. Wir kämpfen gegen die Ungerechtigkeit im Jedi-Orden. Wir kämpfen für unsere Freiheit, für unsere Prinzipien!" Blade redete ruhig aber eindringlich auf Kreiya ein. "Wir werden unsere Ansicht dem ganzen Orden schildern. Dann sehen wir mal, wie viele sich für dieses trostlose Dasein entscheiden und wie viele vielleicht sogar bereit sind, den Orden zu verlassen um ebenfalls frei zu sein. Wir kämpfen dafür, dass Jedi-Ritter lieben dürfen! Dass Jedi Spaß haben dürfen, Dinge besitzen dürfen. Nein..." Er schüttelte den Kopf und hob eine Faust vor sein Gesicht, die er so fest ballte, dass sie zitterte. "Wir kämpfen nicht für unser Ego oder um die Überlegenheit der Dunklen Seite zu zeigen. Wir sind es, die den Orden verändern müssen, Ari! Jedi sollten keine emotionslosen Sklaven sein! In frühester Kindheit wurden wir zum Orden gebracht. Niemand umarmte uns. Niemand sagte uns, dass er uns liebt. Keine elterliche Führsorge, keine Wärme und Geborgenheit. Nur diese kühle Gelassenheit. Wir sind keine Figuren auf einem Spielbrett mehr. Und ich will, dass jeder Jedi-Ritter die Wahl hat. Ein Leben eingeschränkt im Orden. Oder in Freiheit." Blades Stimme zitterte, er trat zurück und senkte die Faust, atmete schwer. "Der Jedi-Orden liegt falsch. Ich werde nicht tatenlos zusehen. Andere sollen nicht so leiden wie wir gelitten haben. Jeder hat ein Recht auf Freiheit, auf Liebe. Wenn sie uns gefangen nehmen und töten, dann soll es wohl so sein. Für meine Prinzipien bin ich gerne bereit, dieses Schicksal auf mich zu nehmen. Aber ich habe nicht vor, so zu enden." Er beendete, schwieg. Und noch ehe seine Worte im großen Hangar verhallt waren war Kreiya bei ihm, warf die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Blade legte seine Arme um sie, küsste ihre Stirn, auf der das Symbol der Sith prangte. "Es wird alles gut gehen, Liebes", wiederholte sich Blade nach einigen Sekunden. "Sie werden unsere Wahrheit akzeptieren. So wie auch Lycan sie zu akzeptieren lernen wird. Entschlossenheit ist wichtig. Willenskraft ist wichtig." Er löste sich von Kreiya, streichelte über ihre Wange. "Wir sollten noch ein wenig trainieren. Ein paar Stunden haben wir noch Zeit, ehe wir Coruscant erreicht haben." Darth Kreiya gönnte sich ein Lächeln. "Ich hoffe, du hast Recht und wir haben noch Gelegenheit, unsere Freiheit zu genießen. Ich bezweifle, dass es einfach wird." Blade zuckte nur mit den Schultern. "Wenn es einfach wäre, wäre es ja langweilig. Nie hat sich jemand so einer Herausforderung gestellt. Aber was den Genuss unserer Freizeit betrifft, so können wir sicher eine kurze Pause machen, ehe wir weiter trainieren." Darth Blade grinste, ehe er Kreiya wieder zu sich zog und seine Lippen auf die ihren drückte, ihren Kuss auskostete und ihn sich einprägte. Genau wie er sich das Gefühl ihrer Nähe einprägen würde. Ihren Geruch, ihre nackte Haut an seiner. Nein, dachte sich Blade während er sich mit Kreiya eine Auszeit nahm, Ich habe nicht vor, so jung zu sterben. Das Leben ist viel zu schön, um es leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Dennoch muss ich vorsichtig sein. Damit ich nicht alles verliere, was mir wichtig ist.
 
ein wider mal gutes kapitel ich freu mich schon auf den rest!
wunderbar geschrieben und beschrieben!!!!!!!!!!!!!!!!!

Also schnell weiter!!!!!!!!!
 
( Danke schön. Momentan komme ich eher langsam voran. Es ist nicht so einfach, die Handlungsstränge aufeinander zulaufen zu lassen. Aber bald wird es wieder actionlastiger und die Handlung gerät wieder richtig ins Rollen. Aber bis dahin entschuldige ich mich für eventuelle langweilige Teile. Folgender Teil ist recht kurz: )

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Ganz gemütlich schlenderte Ryan durch den Raum der tausend Quellen, ein riesiges Gebiet innerhalb des Jedi-Tempels. Hier gab es zahlreiche, wunderschöne Wasserfälle und eine Vielfalt an Pflanzen. Steinerne Wege zogen sich durch diesen riesigen Garten. Der Raum der tausend Quellen war ideal zum Meditieren, ein Erholungsort für Jedi. Und Erholung hatte Ryan wirklich nötig. Denn wie erwartet war der Jedi-Rat nicht begeistert gewesen von seiner schnellen Rückkehr und dem knappen und gleichzeitig wenig informativen Bericht. Auch der Jedi-Rat konnte sich nicht erklären, was mit der Sonne nahe dem Seratool-Asteroidenfeld passiert sein könnte. Und so hatten Ryan und Sara nun Gelegenheit, sich ein wenig zu entspannen und von ihren Pflichten zu erholen. Ryan hatte sich endlich, nach langer Zeit, eine ordentliche Portion Schlaf genehmigt, war erst am Mittag aufgestanden und hatte sich dann ein heißes Bad gegönnt, ehe er den Speisesaal aufgesucht hatte um etwas zu essen. Doch nach seiner langen Abwesenheit, in der Besuche auf Coruscant selten geworden waren, fühlte er sich nun irgendwie unwohl. Der Speisesaal brachte Erinnerungen zurück. An jenen kleinen Streit damals, als Lir und Turalyon gekämpft hatten und sich mit Essen eingesaut hatten. Der kleine Blinky Bano hatte Ari angegriffen und ihr ziemlich zugesetzt. Und er selber hatte sich mit Lagan Neva geprügelt und ein blaues Auge bekommen. So schön diese Erinnerungen auch waren, so schrecklich weh taten sie auch. "Seite an Seite" hatte es damals geheißen. Ehe Lir sich auf Kashyyyk den Befehlen des Rates widersetzte und in die Tiefe fiel und sich alles zum Schlechten veränderte. Selbst der Spaziergang im Raum der tausend Quellen hatte etwas Bekümmerndes an sich, denn Lir hatte den Raum damals oft besucht. Und Turalyon ebenfalls, nachdem sein Bruder angeblich ums Leben gekommen war. Ryan kam vom Weg ab und schlenderte durch ein Feld aus hylaianischem Sumpfbambus. Er fragte sich, wo Turalyon, Ari und Lir wohl gerade waren. Planten sie etwas Beunruhigendes oder lebten sie einfach ihre Freiheit aus? Ryan versuchte, nicht an seine ehemaligen Freunde zu denken. Diese Erinnerungen brachten nur Trauer mit sich. Und trotzdem, vielleicht gab es ja noch Hoffnung. Ryan schritt vorsichtig weiter durch die schier endlose grüne Farbenpracht. Er ließ den Bambuswald hinter sich und betrat den Smaragdwald, wo etliche Wasserfälle und Springbrunnen eine Atmosphäre gleich einem Regenwald erschufen. Kurz musste er an Kashyyyk denken und damit wieder an seine Freunde. Wütend über die Hartnäckigkeit dieser Gedanken setzte sich Ryan unter eine große, prächtige Weide und begann zu meditieren. Feine Tropfen von den Wasserfällen spritzten durch den Vorhang aus herab hängenden Blättern und Ryans Robe wurde klamm. Doch es störte ihn nicht. Das Rauschen des Wassers war beruhigend, fast einschläfernd. Und die feinen Wassertropfen ließen Regenbögen in der Luft entstehen, ein Farbenspiel welches das künstliche Licht an der hohen Decke völlig unwichtig erscheinen ließ. Dies war eine wunderbare Zuflucht. Der ideale Ort zum Entspannen. Ryan beschloss, bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Raum der tausend Quellen aufzusuchen. Denn die wenige Freizeit sollte er weise nutzen. Und vielleicht würde die Ruhe dieses Ortes ja die Ergrauung seiner Haare stoppen und einen Gegenpol zu all den gefährlichen, stressigen Missionen eines Beobachters bilden. Ryan schloss die Augen und griff nach der Macht, ließ sie durch sich fließen und leerte seinen Geist. Wozu sich den Kopf über Lir, Turalyon und Ari zerbrechen? Wenn es Ärger mit ihnen gab, würde er sich noch genug mit ihnen befassen müssen. Doch auch der merkwürdige Vorfall mit der verschwundenen Sonne und der vernichteten Raumstation ließ Ryan einfach nicht los. Was konnte eine Sonne vernichten? Sie einfach, ohne Spuren zu hinterlassen, ausradieren? Erneut versuchte er, in die Vergangenheit zu blicken um eine Antwort auf seine Fragen zu finden. Doch die Macht bescherte ihm keine Vision, keine plötzliche Erleuchtung. Deshalb erhob sich Ryan widerwillig und beschloss, in den Archiven des Jedi-Tempels nachzuforschen. Die Archive lagen nur wenige Korridore vom Raum der tausend Quellen entfernt und so war Ryans Robe sogar noch etwas feucht, als er sich in den Archiven einfand.

"Bitte, lass deine Robe im Empfangsbereich", bat ihn die Bibliothekarin Jocasta Nu kaum dass er die Archive betreten hatte. Ryan lächelte die junge Frau an und zog seine feuchte Robe aus und sah sich nach einer Möglichkeit um, die Robe irgendwo hin zu hängen. Da es keine Garderobe gab warf er die Robe kurzerhand über eine Büste irgendeines alten Jedis, die im Eingangsbereich aufgestellt worden war. "Na, so geht das aber nicht", meinte Jocasta Nu darauf tadelnd und nahm die Robe von der Büste und legte sie sorgsam gefaltet auf den Empfangsschalter der Jedi-Archive. Ryan amüsierte sich über die strenge Stimme und die Körperhaltung der jungen Frau. Die Bibliothekarin war etwa so alt wie er selbst, benahm sich jedoch als würde sie schon seit Dekaden in diesen Räumlichkeiten arbeiten. Doch vom Aussehen her machte Jocasta Nu einen recht sympathischen Eindruck auf Ryan. Ihr blondes, langes Haar fiel ihr den Rücken hinab und harmonisierte hervorragend mit ihrem gelben Gewand. "Tut mir leid", sagte Ryan nur und lächelte freundlich. "Ich bin nur etwas zerstreut, denn ich suche nach etwas sehr Ungewöhnlichem. Vielleicht finde ich es in diesen Hallen." Nun war Jocasta Nu wie ausgewechselt, strahlte Ryan förmlich an. "Wenn etwas in unseren Archiven nicht aufgeführt ist, existiert es auch nicht. Worum geht es denn?" Ryan strich sein beigefarbenes Obergewand glatt und beugte sich zu Jocasta Nu. "Ich habe neulich erlebt, wie eine Sonne innerhalb von kürzester Zeit einfach verschwunden ist. Keine Supernova, keine Strahlung die zurück blieb. Ich suche nach einer Technologie oder einer Rasse, die mächtig genug ist, so etwas zu bewerkstelligen." Ryan fand es niedlich, wie sich Jocastas Nase rümpfte, als wäre Ryan ein Schwachsinniger, der ihr ein Märchen aufzutischen versuchte. In ihren blauen Augen stand Zweifel, doch dann nickte sie nur und wandte sich an ihren Computer. "Das klingt ziemlich rätselhaft und merkwürdig. Mal schauen, ob wir etwas finden." Sie tippte ein paar Begriffe ein. Ryan stellte sich neben sie und musterte die Ergebnisse. Als seine Obertunika an der Schulter Jocastas Robe berührte, bemerkte Ryan wie er sich deswegen unwohl fühlte. Das hatte etwas Peinliches und Amüsierendes an sich. Ryan, der sich als fähiger und kompetenter Jedi ansah, fühlte sich unwohl in der Nähe einer attraktiven Frau. Tatsächlich gab es einige Ergebnisse zu der Suchanfrage. Doch kein Ergebnis war ein genauer Treffer. "Die Rasse der Celestial hat angeblich den Schlund nahe Kessel erschaffen. Und auch das Corellianische System wurde angeblich von ihnen erschaffen, als sie die Planeten mittels planetaren Antrieben in ihre heutigen Umlaufbahnen brachten. Man nennt diese geheimnisvollen Erschaffer auch die Architekten. Sie sind vielleicht dafür verantwortlich, dass es Menschen auf so vielen Welten gab noch ehe der Hyperantrieb erfunden wurde. Doch gibt es heute keine Spuren dieser Rasse mehr. Dann gab es die Sharu, welche die gigantischen Plastikpyramiden im Rafa-System erschaffen haben. Aber abgesehen von den Pyramiden gibt es keine Spuren der Sharu mehr." Jocasta sah Ryan enttäuscht an, zuckte mit den Schultern. Dann widmete sie sich wieder dem Computer. "Auch von den Kwa, den Erbauern der Sternentempel von Dathomir fehlt jede Spur. Die Rakata sind ebenfalls verschwunden, ihr Planet eine lebensfeindliche Wüste. Jede der aufgezeigten Rassen ist bereits seit langer Zeit ausgestorben. Ihr Wissen und ihre Technologie längst vergessen." Ryan seufzte ob dieses entmutigenden Ergebnisses und Jocasta Nu sah ihn mitfühlend an. "Vielleicht hat sich jemand der vorhandenen Technologie bemächtigt? Und benutzt sie nun?" Ryan zuckte mit den Schultern. "Vielleicht. Ich werde wohl jeden einzelnen Planeten absuchen müssen." Er zog einen Datenstick aus einer Tasche seines Mehrzweckgürtels und gab ihn Jocasta. "Bitte kopiert mir die Daten auf den Datenstick. Ich habe wohl wieder ein paar anstrengende Reisen vor mir." Doch zu seiner Aufmunterung lächelte Jocasta Nu ihn an, tat wie ihr geheißen. "Wenn Ihr etwas herausfindet, was in die Archive gehören könnte, kommt bitte zu mir. Aber auch sonst seid Ihr hier immer willkommen, Ryan." Zufrieden stellte Ryan fest, dass sie sogar seinen Namen kannte. Er wollte sie gerade fragen, ob man sich nicht zwecks Wissensaustausches treffen könnte, als die Bibliothekarin ihn plötzlich wieder anstrahlte. "Wartet, ich habe da eine Idee. Es gibt Spezialisten hinsichtlich alter Kulturen. Ich könnte ein paar Namen und Adressen suchen. Es gibt Museen, wo man vielleicht doch mehr wissen könnte. Denn dummerweise werden manche Daten hier nicht regelmäßig aktualisiert. Wartet einen Moment!" Sie sauste förmlich davon, hätte beinahe einen jungen Padawan umgerannt. Ryan sah ihr nach und lächelte, ehe sein Blick wieder auf die Büste im Eingangsbereich fiel. Die goldene Büste aus hartem Bronzium zeigte das Abbild eines Schädels, mit einem Geweih. Eher aus Langeweile betrachtete Ryan den Text auf dem Sockel der Büste. Und erkannte, dass die Büste den ersten Tulgah-Hexer darstellte, dessen Kult sich auf etliche Planeten verteilte. Wieder musste er an Lir, Turalyon und Ari denken. Etwas Gutes hatten seine vielen Pflichten eben doch: Je mehr er zu tun hatte, desto weniger Zeit blieb ihm, über seine einstigen Freunde nachzudenken.
 
( Sorry wegen dem Doppelpost, aber ich bin grade ziemlich kreativ und auch recht stolz auf folgenden Part, obwohl wieder sehr viel Gefühlsduselei vorkommt. Aber bald geht die Action los. Doch, folgender Teil gefällt mir. Viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe, all die Emotionen nerven nicht... )

5​

Es war Winter auf Coruscants nördlicher Hemisphäre. Auf Grund der Neigung der Planetenachse und des daraus resultierenden veränderten Zenitstandes der Sonne waren die Tage nun kürzer, die Nordhalbkugel wurde weniger stark von der Sonne beschienen. Die Tage waren außerdem kälter. Doch gab es im Orbit etliche Solarspiegel, welche das Licht der Sonne einfingen und auf die Nordhalbkugel lenkten. In der gigantischen Stadt gab es keinen Schnee, nur bei den Manarai-Bergen fiel etwas Schnee. Darth Lycan genoss den kalten Wind in seinem Gesicht, als er ganz langsam die Prozessionsstraße in Richtung des Jedi-Tempels entlang schlenderte. Er betrachtete die vielen Statuen von berühmten Jedi-Meistern, die ihm förmlich Spalier standen, als er sich dem Jedi-Tempel näherte. Lycan hatte die Stiletto auf einem nahen Raumhafen gelandet. Er wollte sich zuerst in den Jedi-Tempel schleichen, während Darth Blade und Darth Kreiya noch im Orbit, an Bord der Furchtlos, warteten. Die Landung der Kampfdroiden und ihre Herausforderung an den Jedi-Orden sollte eine Ablenkung sein, damit Lycan unbehelligt in das Archiv gelangen konnte. Dort würde er sich etliche Daten besorgen, würde vielleicht sogar einige Holocron-Würfel mitnehmen. Die Frage war nur, wie er am Besten in den Jedi-Tempel gelangen konnte. Darth Blade hatte versucht, ihm eine Technik namens Quey'tek beizubringen. Mit dieser Kunst konnte man seine Machtaura verbergen und gleichzeitig ein Trugbild um sich herum erschaffen. Doch die Zeit hatte nicht ausgereicht. Und Lycan wollte auf Nummer Sicher gehen. Wenn man ihn schon am Eingang des Tempels erkannte, würde er niemals an das beträchtliche Wissen der Jedi-Archive gelangen. Lycan blieb am Rand des Jedi-Tempels stehen, betrachtete die weiße Steinfassade, die im Licht der untergehenden Sonne eine rote Färbung annahm. Er lehnte sich mit der Schulter gegen eine Straßenlaterne und sah zu der langen, breiten Treppe die zu dem Eingang des Tempels hoch führte. Am Ende der Treppe, direkt vor dem Eingang thronten die Statuen der Vier Meister, den Gründern des Jedi-Tempels. Der Anblick des Jedi-Tempels brachte schöne Erinnerungen mit sich. Brachte Schmerz mit sich. Lycan dachte an seine Zeit als Jüngling. Der Gedanke an die ersten Streitigkeiten mit seinem Bruder ließen ihn nun lächeln. Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Zwei Kinder, keine zehn Jahre alt, die sich heftig prügelten und an ihren Haaren zerrten. Damals hatte Turalyon ihn einmal mehr wegen seinem angeblichen Mangel an Talent aufgezogen. So oft hatte sich Lir damals über seinen Bruder geärgert. Heute ließ ihn das alles nur noch müde lächeln. Es waren unsinnige, nichtige Sorgen. Wie aus einem anderen Leben oder aus einer weit, weit entfernten Galaxis. Er musste daran denken, wie er mit Ryan und Blinky Freundschaft geschlossen hatte. Ryan hatte er kennen gelernt, weil er damals wegen seiner Prügelei mit seinem Bruder Strafarbeit leisten musste. Er musste im Speisesaal arbeiten, den Droiden dort helfen. Und Ryan war ebenfalls dort, weil er im Unterricht eingeschlafen war. Sie beide hatten sich schnell angefreundet und die Strafarbeit war keine wirkliche Strafe mehr gewesen. Dann kam Blinky Bano ebenfalls dazu, hatte der ewig hungrige Ortolaner doch versucht, Früchte zu stibitzen. Doch es war nicht sinnvoll, Blinky ausgerechnet in der Küche arbeiten zu lassen. Lir lachte bei dem Gedanken, wie Blinky damals Kartoffeln, Tomaten und andere Dinge einfach verschlang, bis der Küchenchef sie alle drei wutentbrannt aus der Küche warf und die Strafarbeit damit beendet war. Schöne Erinnerungen. Doch so lange war das alles her. Ein anderes Leben, welches vorbei war. Lir war nun ein Sith namens Darth Lycan geworden. Es gab kein Zurück. Fühlte sich so also Freiheit an? Wie eine eiskalte Faust, die seine Innereien zusammendrückte? Lycan starrte den Jedi-Tempel an. Der Gedanke, was in den nächsten Stunden passieren könnte sandte eine Gänsehaut über seine Arme, seinen Rücken hinab und ließ ihn aus tiefster Seele frösteln. Welch Dummheit, hier und jetzt die Jedi angreifen zu wollen. War es das wirklich wert? Würde er all das Wissen der Archive nicht auch woanders her bekommen? Warum nicht einfach in Frieden leben und die Jedi auch in Frieden lassen? Selbst Blade und Kreiya schienen mit ihrem Leben als Kopfgeldjäger zufrieden gewesen zu sein. Warum dann dieses Risiko eingehen?

Das Leben war eine Ansammlung von binären Entscheidungen. Lycan wusste nun, welche Entscheidungen die Falschen waren. Vielleicht hätte er damals, auf Kashyyyk den Freiheitskämpfer Salin Tzett einfach festnehmen sollen. Es wäre nicht zum Kampf gegen seinen Kameraden Ryan gekommen. Er wäre nicht in die Tiefe gestürzt und wäre niemals dem Tulgah-Hexer Tianorr begegnet. Er hätte wohl nie Künste der Dunklen Seite gelernt. Vielleicht hätte er so auch den Tod von Blinky verhindern können, hätte auf Dellalt dabei helfen können, den Bürgerkrieg zu beenden. So wäre Turalyon vielleicht niemals auf die Dunkle Seite der Macht geraten. So viele Möglichkeiten, abhängig von den Entscheidungen, die man im Leben trifft. Ein weiterer Fehler war wahrscheinlich, nach der Flucht aus den Schattenlanden nicht zu den Jedi zurückgekehrt zu sein. Stattdessen hatte er sich an Salin Tzett gewandt. Er hatte nach Freiheit gestrebt. Natürlich, bei den Jedi hatte er sich nicht frei gefühlt. Doch nun schien ein Leben mit so vielen Entbehrungen fast besser als ein Leben in dieser Dunkelheit. Ein Leben mit der Dunklen Seite der Macht. Ein Leben mit unendlicher Schuld und Zweifeln auf seinen Schultern. Denn der nächste Fehler war es wohl, im Auftrag von Salin Tzett und der Handelsföderation agiert zu haben. So viele Leben hatte er genommen. Um seine Freiheit zu festigen. Zumindest hatte Lycan sich das immer wieder eingeredet. Doch wäre ein Leben als Kopfgeldjäger nicht genau so ergiebig gewesen? Jedoch mit weit weniger Blut an den Händen? Als Kopfgeldjäger jagte man Mörder, tat etwas Gutes. Lycan hatte für Salin Tzett vielleicht Tyrannen zu Fall gebracht und ganze Planeten befreit. Doch für die Handelsföderation hatte er schreckliche Dinge getan. Schwarze Flecken auf seiner Seele. So viele falsche Entschlüsse. Lycan hätte sich den Jedi wieder anschließen können. Hätte die Strafe für die Morde an den Saboteuren von Thyferra auf sich nehmen sollen. Doch es half nichts, über seine Vergangenheit zu lamentieren. Gefallene Entscheidungen von diesem Ausmaß konnte er nicht mehr ändern. Er konnte Geschehenes nicht rückgängig machen. Er hatte seinen Freunden den Rücken zugewandt, hatte den Jedi den Rücken zugewandt. Und auch vom Licht hatte er sich abgewandt. Und vor ihm lag das Symbol dieses Lichts. Das Symbol des Jedi-Ordens. Der Tempel war ein gigantischer Knotenpunkt der Macht. Seine Pyramidenform schien die Macht zu bündeln, so wie der Kristall innerhalb eines Lichtschwerts die Energie zu einer Klinge bündelte. Tausende Jedi und Padawan-Schüler trainierten dort Tag für Tag. Suchten nach Wissen, innerem Frieden und meditierten über den Sinn der Gerechtigkeit, gaben sich ganz dem Willen der Macht hin. War es falsch gewesen, sich von den Jedi abzuwenden? Nur um nach Freiheit und Unabhängigkeit zu streben? Wohin hatte ihn dieses Streben denn geführt? Tränen traten Lycan in die Augen und der kalte Wind, der ihm entgegen wehte, fachte den Strom von salzigem Nass nur noch an, der nun seine Wangen hinab lief. Lycan war allein. Was brachte all das Wissen, wenn man keine Freude im Leben mehr hatte? Keine Bezugsperson mehr hatte? Blade und Kreiya vertraute er nicht länger. Beide waren bereit gewesen, ihn zu töten. Und er selber war bereit gewesen, seinen Bruder zu ermorden. Was war nur mit ihnen allen passiert? Hatte die Dunkle Seite der Macht sie bereits so stark in ihrem Würgegriff? Und nun war er drauf und dran, in den Jedi-Tempel einzudringen, um sich das beträchtliche Wissen dort anzueignen. Innerhalb einiger Stunden wollte er sich das Wissen von Jahrtausenden sichern. Ihm kam in den Sinn, dass dieser Weg - schnell, scheinbar einfach - ebenfalls die Dunkle Seite charakterisierte. Er würde sich das Wissen nicht wirklich erarbeiten sondern es einfach stehlen. Doch er konnte auch nicht einfach in den Tempel spazieren. Schließlich hatte er Leben genommen. Er hatte Mörder ermordet, was die Selbstjustiz jedoch nicht weniger verwerflich machte. Nein, im Tempel wartete kein herzlicher Empfang mehr auf ihn. Der Ort, der so viele Jahre sein Zuhause war, barg nun nur noch Gefahr und schmerzvolle Erinnerungen. Lycan wischte sich mit dem Ärmel seiner schwarzen Robe die Tränen vom Gesicht, wandte sich ab und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Pfahl der Straßenlaterne. Passanten wuselten an ihm vorbei und Gleiter und andere Schwebefahrzeuge brausten über die Straße und durch die Luft. Wie einfach ihr Leben doch schien. Und wenn nun etwas Unvorhersehbares passierte, würden so viele Leben in Gefahr geraten.

Lycan sah nach links, zum Jedi-Tempel. Ja, er war als Jedi unzufrieden gewesen. Er hatte nicht wirklich gewusst, worauf er hören sollte. Auf die Macht? Auf die Vernunft? Doch die Vernunft setzte nur allzu oft aus, konnte trügerisch sein. Auch sein Herz schien keine Antworten parat zu haben. Es schmerzte einfach nur, pochte wild in seiner Brust als würde es fliehen wollen, vor der Verdammnis die sich in absehbarer Nähe befand. Er hatte seinen eigenen Weg gehen wollen. Und dieser Weg hatte ihn bloß in die Einsamkeit geführt und gefährlich nahe an die Dunkle Seite. Ja, er wollte sein Wissen perfektionieren. Doch vielleicht wäre es besser gewesen, den Jedi-Orden nicht zu verlassen. Vielleicht wäre es besser gewesen, einfach die Befehle des Jedi-Rates zu befolgen. Und die Fehler der Jedi und der Republik einfach zu ignorieren? Doch auch das wäre eine Form der Schuld gewesen. So oder so war das Leben voller Schmerz. Die Freiheit und Eigenverantwortung, die er gesucht hatte, hatte ihm bloß Einsamkeit und Trauer gebracht. Sollte er vielleicht darum bitten, wieder in den Orden aufgenommen zu werden? Auf Knien betteln? All die Fehler eingestehen? Doch würde man ihn wieder aufnehmen? Konnte er überhaupt noch zurück in dieses alte Leben? Nein, dachte er sich. Der Punkt, an dem eine sichere Rückkehr in mein altes Dasein noch möglich war liegt in solch weiter Ferne. Ich weiß gar nicht mehr, wie er überhaupt aussah. Lycan sah nach rechts, die Prozessionsstraße hinunter. Noch konnte er zurück, zum Raufhafen. Mit der Stiletto schnell zur Furchtlos fliegen und Blade und Kreiya in ihren Vorhaben aufhalten. Oder einfach abhauen, einfach weg von all dem Mist. Doch würden sich die beiden Sith überreden lassen? Oder würde es zu einem weiteren Kampf kommen? Lycan sah hin und her. Links und Rechts. Tempel oder Flucht. Helle Seite oder Dunkle Seite? Wieder eine weitere, binäre Entscheidung die Lycans Zukunft zum Guten oder zum Schlechten beeinflussen würde. Lycan schloss die Augen, als sich weitere Tränen ihren Weg seine Wangen hinab bahnten. Wie schön hätte das Leben sein können. Doch durch seinen Wunsch, eben dieses perfekte Leben zu führen hatte er sein Dasein erst in die Dunkelheit geleitet. Lycan atmete schwer, griff nach der Macht und versuchte, sich zu beruhigen. Nach einigen Sekunden öffnete er die tränenden Augen und sah zum Himmel. Bald würde der Himmel voller Schlachtschiffe sein, die Straßen würden voller Droiden sein. Eine falsche Entscheidung und so viele Leben standen auf dem Spiel. Lycan zog seinen Kommunikator und aktivierte diesen, funkte damit seinen Bruder an, der sich an Bord der Furchtlos für den Angriff bereit machen würde. "Was ist?", ertönte Blades Stimme aus dem Kommunikator. Im Hintergrund war ziemlicher Lärm zu hören. "Ich bin’s", sagte Lycan tonlos, entkräftet. "Lassen wir das lieber sein. Zu viel kann schief gehen. Zu viele Leben könnten in Gefahr geraten. Wir haben kein Recht, die Jedi in unsere Form zu zwingen. Wenn ihr sie herausfordern wollt, dann geht alleine. Ohne die Droiden." Ein langes Schweigen. Dann antwortete Blade: "Aufgeben? Im Augenblick des Triumphs? Wir machen das nicht für unser Ego, Lycan! Wir machen das, um den Orden zu verbessern! Sie haben uns in Formen gezwungen, für die wir nicht gemacht haben. Sie beuten uns aus. Ein Leben voller Entbehrungen, ohne Liebe. Ohne Besitz und ohne Zuneigung. Das hat niemand verdient. Jeder hat die Wahl verdient. Der Orden muss seine Fehler einsehen! Durch unseren Angriff wird der Rat es kapieren. Wir sind besser. Unser Wissen um die Macht ist vollkommen. Unsere Freiheit ist es, die uns stark macht. Wir greifen an. Wenn du in die Archive willst, dann geh. Wenn du abhauen willst, dann tu das. Aber wenn du uns in die Quere kommen willst, dann wirst du keine Gnade von mir erfahren, Bruder." Die Verbindung brach ab. Lycan schmetterte den Kommunikator wütend auf den Bürgersteig. Die Passanten machten einen großen Bogen um ihn. Nein, er würde nicht einfach abhauen. Er konnte sich vor der eventuellen Katastrophe nicht abwenden. Lycan wollte zwei Sharnaffs mit einem Schuss erledigen: Er würde sich in die Archive schleichen und ein paar nützliche Daten sammeln. Dann würde er die Jedi warnen und abhauen. Wenn er die Furchtlos erreichte, während Blade und Kreiya schon auf Coruscant waren, würde er der Flotte den Rückzug befehlen und die Kampfdroiden würden sich abschalten. Es war seine Chance, eine Katastrophe zu verhindern und vielleicht die schwarzen Flecken seiner Seele etwas verblassen zu lassen. Doch wie in den Jedi-Tempel gelangen? Durch den Haupteingang wohl kaum. Auch wenn er mit einem Gleiter zu einem der vielen Landeplattformen flog, würde man ihn mit großer Wahrscheinlichkeit sehen und sofort reagieren. Lycans Blick fiel zu Boden, dann auf den Jedi-Tempel. Er suchte die nähere Umgebung nach einem Kanaldeckel ab. Wieder eine Entscheidung, die ich höchstwahrscheinlich bereuen werde, dachte er sich.

Und in der Tat verfluchte sich Lycan wenige Minuten später. Der Vorteil war, dass er nicht lange nach der Kanalisation suchen musste. Anders als der Großteil von Galactic City, der sich kilometerhoch in den Himmel erhob und auf alten, verfallenen Bauwerken errichtet war, stand der Jedi-Tempel auf einer natürlichen Erhebung und in der Nähe des Tempels gab es keine hohen Gebäude. So hatte Lycan in einer kleinen Seitengasse schnell einen Kanaldeckel gefunden, diesen mit der Macht hochgehoben und sich in die Tiefe begeben. Die Einfachheit dieser Idee machte Selbige jedoch nicht weniger töricht. Lycans Kräfte in der Macht waren beträchtlich, doch gab es Dinge, die selbst ein Jedi oder ein Sith nicht vermochte: Seine Kleidung von Exkrementen frei halten, den stechenden Geruch aus seiner Nase verbannen. Es war eine Qual, sich durch die Abwasserrohre zu kämpfen. Und doch war es wohl der beste Weg in den Jedi-Tempel, wenn man sich nicht erwischen lassen wollte. Sofern man dieses stinkende Labyrinth überlebte. Das Rohr, durch das Lycan sich kämpfte war zwei Meter hoch, dreckig, übelriechend und so verkrustet mit Schlamm und Fäkalien, dass es fast schon an eine Höhle erinnerte. Oder an einen Albtraum. Lycan hatte sein Lichtschwert aktiviert und im Licht der roten Klinge flohen die Ratten vor diesem merkwürdigen Besucher, der knietief durch den Schlamm watete. Lycan fluchte wild, in allen Sprachen, die er beherrschte. Es half ihm zwar nicht aus dieser misslichen Lage, beruhigte ihn aber irgendwie. "Wahrscheinlich ziehe ich mit meinem Gestank sowieso die Aufmerksamkeit des ganzen Tempels auf mich", sagte er zu sich selbst und fluchte bei jedem Schritt aufs Neue los. Jeder Schritt verursachte ein schmatzendes Geräusch, als seine Füße tief im Schlamm versanken. Der Schlamm lief obendrein auch in seine Stiefel und ließ Lycans Hose und Robe unangenehm auf der Haut kleben. Stundenlang werde ich mich waschen müssen, jammerte Lycan im Stillen und griff dann nach der Macht, um sich zu orientieren. Er bog in einen Seitenkanal ab, ging dann weiter durch die zähe, grünlich-schwarze Masse. Immer wieder hörte er ein Quieken, gefolgt von platschenden Geräuschen, als hätte jemand kopfgroße Steine in einen See geworfen. Hin- und wieder klebten an den Wänden dicke, schwarze Kanalschlangen, die Lycan mit seinem Lichtschwert sofort entzwei schlug. Er wollte nicht, dass eines der Biester in seine Stiefel schlüpfte und seine Zehen anknabberte. Lycan schätzte, dass er sich noch etwa 300 Meter vorwärts bewegen musste. Irgendwie würde er dann schon einen Weg in den Tempel finden, von unten in die tiefsten Ebenen eindringen. Ein Gurgeln zog Lycans Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt und im Schein seines Lichtschwerts sah er ein riesiges, blutunterlaufenes Auge an einem fleischigen Stiel, der zu etwas gehörte, dass sich durch das schlammige Wasser direkt auf ihn zu bewegte. Ein Dianoga, erkannte Lycan sofort. Dianogas waren Aasfresser, lebten in Abwasserkanälen und Müllschächten. Lycan benutzte die Macht, wollte das Tier verscheuchen. Doch es zeigte keine Wirkung und zwei dicke, schleimige Tentakel wickelten sich um seine Beine. Fast wäre Lycan nach hinten gefallen und der Länge nach in den Dreck gestürzt. Er konnte jedoch rechtzeitig sein Lichtschwert schwingen und die Klinge aus konzentriertem Licht schnitt durch beide Tentakel. Der krakenähnliche Leib der verletzten Kreatur peitschte wild hin und her. Sofort trat Lycan nach vorne, ließ die Klinge hinab sausen und spaltete den Körper der Dianoga in zwei Teile. Das Biest zuckte noch im Todeskampf und als es endlich erschlaffte zwang sich Lycan an dem Kadaver vorbei und ging weiter. Und nach einiger Zeit fand Lycan zwei große, runde Löcher in der Wand, die von fingerdickem Maschendraht versperrt wurden. Die Öffnungen waren leicht nach unten geneigt und Abwasser floss von oben in die zähe Masse, die sich durch den Hauptkanal wälzte. "Bingo", sagte Lycan und machte sich mit dem Lichtschwert daran, dass Gitter aufzuschneiden. Er konnte es kaum erwarten, die Kanäle zu verlassen und tatsächlich war eine Dusche nun viel wichtiger als die Jedi-Archive, viel wichtige als der bevorstehende Angriff auf den Tempel. Dennoch, je mehr er sich beeilte, desto besser. Lycan schlüpfte durch das Loch im Maschendraht und quälte sich Meter um Meter vorwärts, entgegen die Neigung des ohnehin schon rutschigen Kanals und dem Abwasser, welches ihm entgegen kam. So fühlte sich also die Freiheit an.
 
ok habs fertig^^
nun ja lycan mach schon du handelst richtig^^
also mach schnell weiter^^
cool geschrieben genau richtig^^
 
( Danke schön ^^ So, und weiter gehts. Komme momentan recht gut voran. Der nächste Teil ist wieder etwas länger, weil ich ihn nicht in zwei Teile teilen wollte. Eventuell sind die Handlungsstränge momentan etwas zeitverschoben, aber das kommt schon wieder richtig... : )



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Jeder Tag war wie der Vorangegangene. Besonders, wenn man nur ein einfacher Arbeiter war. Und Jarill war zu seinem Unglück eine einfache Arbeiterdrohne im Schwarmstock von Königin Zabin. Dummerweise war er eben nur als Drohne, nicht als Krieger geboren worden. Er war von geringerem Wert. Doch auch seine Aufgaben waren wichtig. Zumindest versuchte Jarill, sich das immer wieder einzureden. Das Leben auf Kubindi war nicht wirklich einfach. Die riesige, hellblaue Sonne brannte von einem stets wolkenlosen, blauen Himmel herab und überzog die rostbraune Ödnis mit gleißendem Licht. Die trockene, ausgedorrte Felslandschaft strahlte die Hitze flirrend wieder ab, heizte die Luft unangenehm auf. Scharf umrissen von flimmernder Hitze standen die Bauten des Schwarmstocks wie Wachposten in der Ferne, als Jarill in eben jene Hitze davon marschierte, die jedes geistig gesunde Wesen eigentlich meiden würde. Doch als Kubazianer war Jarill einigermaßen gefeit gegen die enormen Temperaturen. Sein langschnauziges Gesicht mit der borstigen, grünen Haut und den großen, schwarzen Augen war von einem weiten Kapuzengewand verdeckt. Eine dicke Sonnenbrille schützte seine empfindlichen Augen vor dem grellen Sonnenlicht. Er hatte genug Wasser dabei, um nicht zu verdursten. Und mit etwas Glück würde er schon am Abend wieder daheim sein. Denn Jarills Aufgabe war es, spezielle Köstlichkeiten für Königin Zabin zu beschaffen. Kubindi war ein trockener, öder Planet aufgrund der großen Sonne und der enormen Strahlung. Regelmäßige Sonneneruptionen hatten fast alle Pflanzen und Tiere des Planeten ausgelöscht. Deshalb lebten die Kubazianer auch hauptsächlich unter der Erde. Sie ernährten sich von dem Wenigen, was die trostlose Welt noch zu bieten hatte: Insekten. Ameisen und Schaben beispielsweise gab es reichlich auf Kubindi. Die Hitze und die Strahlung machte Insekten wenig aus. Tatsächlich waren Insekten sogar das Hauptexportgut des Planeten. Jarills Aufgabe war es, besonders seltene und begehrte Exemplare zu finden. Oder eher, besonders schmackhafte Insekten auszumachen, um sie der Königin zu präsentieren. Sonnenkäfer waren bei ihr sehr begehrt, die Leibspeise von Königin Zabin. Es sei denn, man konnte ihr unbemerkt einen Verpinen präsentieren. Auch Kurets waren bei der Herrscherin beliebt, waren die kleinen Insekten doch sehr gefährlich und dennoch schmackhaft. Sie traten in Schwärmen auf und ihr Gift und ihre scharfen Mundwerkzeuge machte sie trotz ihrer geringen Größe zu einer ernsten Bedrohung. Kurets waren teuer, schmeckten jedoch frisch am Besten, wenn das Gift noch einen angenehmen, prickelnden Nachgeschmack verursachte und eine halluzinogene Wirkung hatte. Königin Zabin hasste es, ihr Leibgericht zu kaufen. Sie mochte frische, in Freiheit lebende Exemplare lieber. Und deshalb hatte Jarill nun die Ehre, in die Einöde zu wandern um ein paar Knabbereien zu fangen. Leise pfeifend ging er einfach nur geradeaus. Je weiter er sich vom Schwarmstock, von der Stadt, entfernte desto eher würde er jene seltenen und begehrten Insekten finden. Denn in der Nähe der Stadt gab es Insektenfarmen und Sammlerdroiden. Einen Landgleiter konnte Jarill dummerweise nicht benutzen, denn der Lärm und die Vibrationen würden Insekten verscheuchen. Und so stapfte er durch die unerträgliche Hitze, schob einen Fuß vor den Anderen. Erst als der Schwarmstock nicht mehr zu sehen war versuchte Jarill sein Glück und drehte ein paar Steine um. Doch er fand nur Feldhüpfer, Grünfliegen und Mikromiten. Nichts Besonderes. Wenn er mit solchen Alltagsgerichten zurückkam, würde die Königin sehr enttäuscht sein. Und Jarill wollte die Königin nicht noch einmal enttäuschen. Denn vor einigen Jahren war sie Opfer einer Verschwörung geworden. Damals hatte ein feindlicher Schwarm das Vertrauen in Königin Zabin untergraben. Fast wäre ein Krieg zwischen den Nestern ausgebrochen und Jarill hatte damals zu jenen Arbeitern gehört, die sich gegen die Königin gewandt hatten, weil sie die Königin für eine Marionette hielten, für eine kontrollierte Drohne eines anderen Schwarms. Erst zwei Jedi-Ritter hatten die Verschwörung aufgedeckt, den Konflikt zwischen den Nestern beendet und die wahren Schuldigen gefunden. Die Königin hatte ihren Drohnen verziehen. Jarill hatte sich selber jedoch nicht verziehen.

Ja, seine Arbeit war anstrengend und eintönig. Doch vielleicht war er doch nicht so minderwertig. Schließlich war er ein direkter Diener der Königin. So viele Drohnen hatten ihre Pflichten. Aber kaum einer machte die Königin so glücklich wie er es konnte, wenn er ihr einige besonders schmackhafte, seltene Käfer präsentierte. Jarill entfernte die Feldflasche von seinem Gürtel, öffnete diese und schob seine lange Schnauze hinein, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Anschließend suchte er weiter, drehte Steine um und suchte zwischen den größeren Felsen nach Insekten. Endlich fand er einen Sonnenkäfer und sofort zog Jarill einen transparenten Behälter aus seinem Rucksack und fing das Insekt ein. Doch in der Nähe fand er keine weiteren Exemplare der blutroten Käfer. Deshalb ging er weiter. Alle paar Minuten musste er Wasser trinken. Es schien, als würde die Sonne heute noch stärker strahlen als sonst. Was kaum möglich war. Jarill konnte es kaum erwarten, wieder zum Schwarm zurück zu kehren. Doch zu seinem Glück fand er noch drei weitere Sonnenkäfer und bei einem toten Bronzeadler sah er einen kleinen Schwarm Kurets, der sich über das tote Tier hermachte. Zufrieden fing er einige der kleinen Insekten und wurde nicht einmal gebissen. Der kleine Vorrat an Insekten würde ein paar Tage reichen. Nun konnte Jarill zurückgehen und den restlichen, langen Tag frei nehmen. Und obwohl er nur wenige Stunden unterwegs gewesen war, hatte Jarill bereits seine Feldflasche geleert. Er beschloss, eine Pause zu machen. Sich ein schattiges Plätzchen zu suchen. Vielleicht sollte er ein paar saftige Feldhüpfer verspeisen, um wenigstens etwas Flüssigkeit aufzunehmen. Jarills Suche nach Schatten stellte sich jedoch als ausgesprochen schwierig dar, so hell brannte die Sonne auf Kubindi herab. Doch als er nach oben sah, stellte Jarill fest, dass es nicht eine Sonne war, die dieses enorme Licht bescherte. Es waren nun vier. Drei grüne Kugeln, die zusätzlich zur Sonne am Himmel standen. Nein, sie standen nicht. Sie bewegten sich. Jarill erschrak, starrte diese drei grünen Sonnen an und trotz seiner Sonnenbrille musste er sein Gesicht mit beiden Händen abschirmen. "Das geht nicht mit rechten Dingen zu", quiekte er und machte sich sofort auf, um zu seinem Schwarmstock zurück zu kehren. Er rannte, so schnell seine Beine ihn trugen ehe er Pause machen musste, denn er schwitzte zuviel. Zu hoher Flüssigkeitsverlust würde ihn umbringen. Jarill würde dann einfach ohnmächtig werden und nie wieder aufwachen. Deshalb musste er sein Tempo zügeln. Doch die Tatsache, dass sich einer der grünen Kugeln offenbar seinem Schwarmstock, dem Zabin-Nest, näherte war beunruhigend. Das Licht der großen, blauen Sonne wurde allmählich vom grünen Licht dieser fremden Sonnen übertönt. Waren das Meteoriten? Jarill lief weiter durch die Einöde, sah immer wieder zum Himmel und wurde dann erneut von Schrecken heimgesucht. Denn die riesige, blaue Sonne hatte sich verdunkelt. Mit seinen empfindlichen doch hoch entwickelten Augen konnte Jarill schwarze Flecken sehen, die über die Sonnenoberfläche tanzten. Wie Motten, die das Licht suchten. Oder wie Fliegen, die um einen Haufen Kot schwirrten. Bilde ich mir das alles ein? Vielleicht, fragte sich Jarill, Vielleicht bin ich eingeschlafen und träume bloß. Er musste so schnell wie möglich zum Schwarmstock. Die Königin würde wissen, was zu tun war. Denn nun vertraute Jarill seiner Herrin, bedingungslos. Erneut rannte er so schnell er konnte. Und obwohl er schwitzte und sein Gewand an seiner Haut klebte gönnte er sich keine weiteren Pausen. Tatsächlich verschlang er sogar einige der Kurets, um die Dehydrierung aufzuhalten. Flimmernd, wie Trugbilder, kamen die Bauten des Schwarmstocks allmählich wieder in Sichtweite. Über allem thronte die grüne Sonne am Himmel, näherte sich der Stadt. Die beiden anderen Kugeln hatten unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Nein, das konnten keine Sonnen sein, keine Meteoriten. Wurden sie also angegriffen? Doch von wem? Jarill keuchte und hustete, eilte mit großen Schritten auf den Schwarmstock zu. Doch er ahnte, dass er nicht rechtzeitig ankommen würde. Nie könnte er schneller sein als dieses grüne Ding. Doch wohin sollte er sonst? Zu Fuß einen anderen Schwarmstock aufsuchen würde er nicht überstehen, nicht ohne immense Vorräte. Und so blieb Jarill einfach stehen, schnappte quiekend nach Luft und folgte der grünen Kugel mit seinem Blick.

Er musste nicht lange warten. Dennoch war es ein interessantes Schauspiel. Raumschiffe und Angriffsjäger erhoben sich in den Himmel. Raketen wurden auf die große, grüne Kugel geschossen. Noch immer war die blaue Sonne verdunkelt, es schien als würden etliche kleine Punkte auf der Oberfläche schwimmen. Sonnenflecken, nur viel kleiner und zahlreicher. Einige Schlachtschiffe der Wespen-Klasse erhoben sich und brausten dem Weltraum entgegen. Noch immer wurde das grüne, leuchtende Etwas von Raumjägern und Raketen attackiert. Hornissen-Abfangjäger feuerten wie wild auf die Kugel ein, manche Piloten rammten sie sogar, in selbstmörderischer Verzweiflung. Doch nichts stoppte die drohende Vernichtung. Um nichts anderes konnte es sich dabei handeln. Dann war es soweit und die Kugel schlug ins Zentrum des Schwarmstocks ein. Die Luft schien einen Moment noch stärker zu flimmern, dann schien es, als hätte eine gigantische Faust auf die Stadt eingeschlagen. Die hohen Bauten des Schwarmstocks wurden in etliche Trümmer zerschmettert, die von einer unsichtbaren Macht ins Stadtzentrum gezerrt wurden. Ein enorm starker Wind kam auf und Jarill wurde von den Füßen gerissen, flog mehrere Meter nach vorne und landete hart auf dem Bauch. Ein startendes Schlachtschiff wurde von dem enormen Sog der Implosion wieder nach unten gezogen und krachte in einen der vielen Türme und verging in einem großen Feuerball. Sand und Staub wurde aufgewirbelt und wehte in Richtung der Stadt. Es war eine umgekehrte Druckwelle, eine Implosion die alles ins Zentrum des Aufschlagpunktes zerrte, mit enormen Gravitationskräften. Jarill spuckte Sand und sah zu, wie zahlreiche Raumjäger zu fliehen versuchten, jedoch mitten in der Luft stoppten und zurück gezogen wurden, mit enormer Wucht kollidierten oder in die Stadt einschlugen. Ein lautes Rauschen hallte durch die Luft und Jarill hielt sich die Ohren zu. Im Stadtzentrum loderte nun ein riesiger Feuerball auf. Jarill war nun froh, nicht dort zu sein. Zweifellos hätte er es nicht überlebt, wenn er in der Stadt oder gar näher am Schwarmstock gewesen wäre. Dann fiel Jarills Blick auf ein Raumschiff, welches die Stadt offenbar rechzeitig verlassen hatte. Chrom funkelte im Licht der Sonne, ein lautes Sirren war zu hören. Es war ein silberner, großer Libellen-Schweber. Jarill erkannte das dunkelblaue Symbol auf dem Rumpf des insektenartigen Raumschiffes. Es war das private Raumschiff von Königin Zabin. Die vier Flügel schlugen wie wild und der Antrieb heulte kläglich, als das Raumschiff dem Sog der Implosion zu entkommen versuchte. Doch noch hatte es die Reichweite dieser merkwürdigen Waffe nicht verlassen. Es bot einen jämmerlichen Anblick, wie es so auf der Stelle schwebte, trudelte. Dann rissen die transparenten Durastahlflügel ab und es schien, als würde der Schweber zurückgezogen werden, in den sicheren Untergang. Doch in eben diesem Moment war der Sturm vorbei. Als würde ein unsichtbares Seil reissen flog der Libellen-Schweber nach vorne. Aber ohne Flügel konnte der Pilot nicht manövrieren. Jarill duckte sich instinktiv, als das Raumschiff über ihn hinweg sauste, wild rotierend und trudelnd. Dann krachte das Raumschiff auf den Boden. Eine Seite des Cockpits, welches an den Kopf einer Libelle erinnerte, wurde von der Wucht des Aufpralls zerfetzt. Das Raumschiff grub sich in den Boden und rutschte etliche Meter über den trockenen, felsigen Boden. Teile der Hülle lösten sich und dann brach ein Teil der hinteren Antriebssektion, die dem Hinterteil einer Libelle entsprach, einfach weg. Das Raumschiff kippte auf die Seite, rutschte ächzend weiter und wurde nur langsam vom harten Untergrund gebremst. Als es endlich zum Stillstand kam, war die silberne Hülle zerschrammt und verbeult. Rauch kam aus dem Inneren des Raumschiffs. Doch wenigstens war es nicht beim Aufprall explodiert. Jarill rannte zu dem rauchenden Wrack. Vielleicht gab es noch etwas zu retten, vielleicht lebte noch jemand von der Besatzung. War die Königin wohlmöglich an Bord? Schnell war Jarill bei dem abgestürzten Schweber angekommen. Doch da dieser sich auf die Seite gedreht hatte, war es schwierig, an Bord zu gelangen. Das zerfetzte Cockpit lag außerhalb seiner Reichweite, genau wie die Einstiegsrampe. Doch in der Antriebssektion fehlte ein großes Stück, das hintere Segment war sogar fast komplett weg gebrochen. Jarill spuckte sich in die trockenen Hände und kletterte in den rauchenden Riss im Rumpf des Raumschiffes.

Das Raumschiff war schwer beschädigt. Der Hauptreaktor hatte viele kleine Risse und der Antrieb war zerschmettert. Treibstoff trat aus dem Tank an der Unterseite des Raumschiffes aus und tropfte nicht nur nach draußen sondern verteilte sich auch im schmalen Hauptkorridor, der von der Antriebssektion bis zum Cockpit reichte. Der Rauch, der aus der hinteren Sektion des Schiffes quoll verteilte sich ebenfalls im Raumschiff selbst und machte das Atmen zu einer Qual. Jarill kletterte den Korridor entlang, in Richtung des Cockpits. Klettern war hier der passende Begriff, denn durch die Seitenlage des Schiffes war der Boden ziemlich schräg. Doch als Jarill das Schott des Cockpits öffnete, sah er dass es nichts mehr zu retten gab. Die Hälfte des Cockpits war beim Aufprall zerschmettert worden. Vom Piloten fehlte daher jede Spur. Der Copilot indes war zwar noch in seinem Sitz angeschnallt, doch die Lache von schwarzem Blut auf den Armaturenbrett, auf welches der Kopf des anderen Kubazianer beim Absturz geknallt war, ließ vermuten dass jede Hilfe zu spät kam. Einer plötzlichen Eingebung folgend griff Jarill nach dem Kommunikator des Schiffes, aktivierte diesen und rief die einzig passende Frage in das Mikrophon: "Was ist passiert? Lebt da draußen noch jemand? Wer hat uns angegriffen?" Doch die Antworten waren unzureichend. Die Frequenzen waren überlastet, so viele Hilferufe musste es wohl zur selben Zeit geben. Nur hin und wieder waren deutliche Wortfetzen inmitten des Wortsalats und des statischen Rauschens zu verstehen: "Angriff auf die Nester", "Krieg", "Sie haben sich um die Sonne versammelt", "Wir haben keine Chance." Es gab noch soviel mehr, was Jarill erfahren wollte. Doch da der Geruch nach Treibstoff immer stärker wurde, befand er, dass es besser war das Raumschiff möglichst schnell wieder zu verlassen. Er wandte sich ab, eilte zurück in den Korridor und erschrak, als plötzlich eine der Seitentüren mit einem Zischen aufging und die Königin vor ihm stand. Königin Zabin bot einen schrecklichen Anblick. Ihr blaues Gewand war mit dunklem Blut getränkt. Ihr rechter Arm war gebrochen, der Knochen hatte sich sogar durch die Haut gebohrt. Offenbar war die Monarchin beim Absturz nicht angeschnallt gewesen. Sie hatte sich außerdem den Kopf gestoßen, denn ihre Stirn blutete und ihr linkes Auge war zugeschwollen. "Jarill!", zirpte sie überrascht, packte ihn mit der linken Hand am Gewand. "Hilf mir, in den Funkraum zu kommen. Wir müssen die anderen warnen. Wir müssen der Republik Bescheid sagen!" Sie fiel kraftlos gegen Jarill, der sie auffing und sich den gesunden Arm von Königin Zabin um die Schulter legte. Dann ging er mit ihr in den hinteren Teil des Korridors, wo der Funkraum lag. Sofort setzte sich Zabin an die Konsole des Hyperraumfunks und schickte zuerst eine Nachricht an all ihre überlebenden Drohnen: "Flieht, wenn der Feind zu stark ist! Warnt außerdem die anderen Kolonien auf Ku'Bakai 6, 8 und 11." Jarill hoffte, dass man auf Königin Zabin hören würde. Sofern da draußen noch weitere Überlebende ihren Schwarm waren. Anschließend stellte die Monarchin eine Verbindung nach Coruscant her. Zu den einzigen Verbündeten, die ihr in dieser Situation einfielen. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines jungen Mannes. Doch an seiner braunen Robe erkannte Jarill sofort, dass es sich um einen Jedi-Ritter handeln musste. "Ja? Womit kann ich helfen?" Königin Zabin schlug mit der Faust auf die Konsole. "Wonach sieht es denn aus? Womit soll ich anfangen? Kubindi wurde von einer unbekannten, offenbar feindlich gesinnten Flotte angegriffen. Drei der großen Nester sind völlig verwüstet, binnen Sekunden ausgelöscht." Jarill bemerkte wieder den Geruch nach Treibstoff. Er beugte sich nach vorne, damit die Holo-Kamera sein Bild ebenfalls übertragen würde. "Sie haben große, grüne Energiekugeln abgefeuert und ihre Schiffe versammeln sich um unsere Sonne." Die Königin rammte ihm den Ellenbogen in die Rippen. "Schweig still, hol lieber ein paar Vorräte aus dem Laderaum!" Sie wandte sich wieder an ihren Gesprächspartner im fernen Jedi-Tempel. "Wir bitten um Hilfsgüter. Und wollten euch warnen! So etwas habe ich noch nicht gesehen." Als Jarill bemerkte, dass das Wichtigste gesagt worden war, packte er die Königin am Arm und zog sie auf die Beine. Sie eilten in die Vorratskammer und Jarill nahm sich so viele Wasserbehälter, wie er tragen konnte. Auch Zabin nahm sich einen großen Kanister. Dann sprangen sie durch den Riss in der Hülle ins Freie, entfernten sich rasch vom Schiff. Es passierte zwar nichts, doch trotzdem war ein längerer Aufenthalt dort ein Risiko. Jarill keuchte aus Leibeskräften, als er sich im Schatten eines großen Felsens niederließ. Die Königin neben ihm weinte, kauerte sich zusammen. "Seid tapfer, Hoheit", meinte Jarill hilflos. Dicke Tränen kullerten die Schnauze der Königin hinab. Ein unnötiger Flüssigkeitsverlust. "Mein Nest ist vernichtet. Was ist eine Königin schon ohne ihren Schwarm?" Jarill wusste keine Antwort. Ja richtig. So viele waren getötet worden. "Ich bin doch noch bei Euch, Majestät". Es war das einzige, was ihm einfiel. Und zu seiner Überraschung sah die Königin ihn nun an, mit neuem Feuer in den Augen. "Ja richtig, Jarill. Du bist noch bei mir." Und als sie sich ihm plötzlich näherte, befand Jarill dass er vielleicht doch keinen Grund zum Klagen hatte. Dies war doch kein Tag wie jeder andere. Und tatsächlich würde der Drohne nun eine mehr als angenehme Aufgabe zuteil werden: Das Wiederaufbauen eines Königreiches. Ein durchaus nötiger Flüssigkeitsverlust. Vielleicht war er trotz des Unglücks endlich einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
 
Ein sehr guter teil^^
was war das wieder?
sind das sith?
oder was anderes?
so viele fragen sind offen also schreib schnell weiter^^
und wieder mal fühlt man richtig mit^^
 
( Danke ^^ Natürlich verrate ich nichts. Aber bald ^^ Und weiter, so langsam spitzt sich die Handlung zu: )

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"Du solltest es wirklich einmal versuchen, das Gefühl ist unglaublich." Der junge Jedi-Schüler Rimmi Sen grinste seinen Freund, den Padawan Esha Doole vielsagend an und versicherte sich kurz, dass sie beide alleine in der Erfrischungszelle waren. Dann griff er in eine seiner Hosentaschen und als er die Hand wieder hervorzog und öffnete lagen mehrere dünne, schwarze Zylinder von halber Fingerlänge in seiner Handfläche. "Glitzerstim?", fragte Esha verwundert und sah seinen Kameraden fragend an. "Wenn man uns erwischt, gibt das mächtig Ärger." Doch Rimmi lachte nur ungläubig. "Ich nehme das Zeug schon seit Monaten und niemandem ist es aufgefallen. Es bringt nur Vorteile mit sich, ehrlich!" Glitzerstim war eine Droge aus den Minen von Kessel. Die Gewürzfasern waren lichtempfindlich und deshalb durfte man sie erst kurz vor dem Verzehr dem Licht aussetzen. "Überleg doch mal, du Lasergehirn! Wir sind Jedi. Wir können die negative Wirkung einfach mit der Macht vertreiben und die Vorteile genießen. Es ist so einfach, sich zu konzentrieren. Ich zeige es dir." Rimmi nahm einen der kleinen Zylinder und mit einem kräftigen Ruck brach er die Spitze der Plastikverpackung ab. Dann zog er ein schmales Bündel durchsichtiger Fasern heraus und hielt es Esha hin. Kaum hatte Rimmi das inaktive Glitzerstim in das Licht gehalten, begannen die lichtempfindlichen Fasern zu funkeln, schienen von innen heraus zu glühen. Und als das Stück Glitzerstim in einem perlmuttartigen Blau erglühte, öffnete Rimmi den Mund und schob die Fasern hinein. Das Glitzerstim knackte und zischte. Und als Rimmi seinen Kumpel angrinste schlugen winzige Funken zwischen seinen Zähnen hin und her. Das Gewürz würde auf das Gehirn des jungen Mannes einwirken und seine Kräfte verstärken. Normale Menschen waren durch Glitzerstim zu kurzzeitiger Telepathie fähig, es steigerte seine Sinne und besserte die Laune enorm. Ein Jedi hatte die selben Vorteile, doch da er bereits die Macht auf seiner Seite hatte wurde die Wirkung nur noch verstärkt. Das Konzentrieren war einfacher. "Was meinst du, warum ich dauernd von Meister Yoda gelobt werde?", fragte Rimmi gutgelaunt. Esha hingegen sah skeptisch aus. "Ich zeige dir, wie stark ich bin", meinte Rimmi nun und beim Sprechen schlugen Funken aus seinem Mund. Dann griff er nach der Macht und drehte die beiden Wasserhähne in der Erfrischungszelle auf. Und noch während das Wasser aus den Hähnen sprudelte, bewegte es sich und erreichte nicht einmal den Abfluss des Waschbeckens. In der Luft bildeten sich zwei Kugeln aus Wasser. Durchsichtige Sphären. Als würden sie sich nicht im Jedi-Tempel, sondern in der Schwerelosigkeit befinden. "Unglaublich", meinte Esha nur, der wusste wie schwierig es war, Wasser so zu kontrollieren. Plötzlich war ein leises Zischen zu hören und aus der Wand hinter ihnen schlugen Funken. Esha drehte sich um und auch Rimmi erschrak dermaßen, dass beide Wasserkugeln zu Boden fielen und die Erfrischungszelle überschwemmten. Erstarrt beobachteten die beiden, wie winzige Funken aus der massiven Steinwand schlugen. Dort wo die Funken aus der Wand kamen fing die Steinplatte an zu glühen. Ganz langsam bewegte sich der Funke durch den Stein, wie durch warme Butter. "Eine Überdosis", murmelte Rimmi nun entsetzt. "Halluzinationen hatte ich noch nie. So ein Mist!" Doch Esha sah es ebenfalls. Und er hatte in seinem Leben noch nicht einmal Jawa-Bier getrunken. Der Funkenregen wurde stärker, als sich der Funke weiter bewegte, einen großen Kreis auf die Wand zu malen schien. Funken rieselten zu Boden, wo sie zischend verschwanden, als sie das Wasser berührten, welches den Boden der Erfrischungszelle überschwemmt hatte. Dann war der Kreis vollendet und ehe Rimmi Sen und Esha Doole reagieren konnten, kippte das herausgeschnittene Stück der Wand in den Raum, landete mit einem Krachen vor ihren Füßen. Eine Gestalt in einer schmutzigen, schwarzen Robe erschien in der Öffnung und mit ihm ein schlimmer Geruch nach Kloake. Vor Schreck ließ Rimmi die anderen Zylinder mit dem Glitzerstim fallen. "Oh, interessant", sagte die verhüllte Gestalt, "Nehmen die Schüler schon Drogen. Und das auf der Toilette." Die Gestalt kicherte freudlos und aktivierte ihr Lichtschwert. Die beiden Schüler zuckten zusammen, als sie die blutrote Klinge sahen. Doch die dunkle Gestalt ließ die Klinge lediglich über die Glitzerstim-Behälter gleiten und vernichtete sie, ehe sie die Waffe wieder abschaltete. "Das ich mal als Moralprediger fungiere hätte ich nicht gedacht", sagte die Gestalt von Darth Lycan und sah die beiden Schüler mit seinen braunen Augen an, die sich in ein helles Gelb färbten, als er die Dunkle Seite der Macht durch sich fließen ließ. "Wenigstens kann ich mich hier gleich sauber machen. Und ihr beide... welcher von euch hat Größe XL?"

Die beiden Schüler konnten nicht reagieren, denn Lycan hatte beide mit einem Machtstoß gegen die Wand geworfen und sie so außer Gefecht gesetzt. Er hatte sich lange und intensiv waschen müssen, hatte seine alte Kleidung in der Erfrischungszelle gelassen. Dann hatte er sich dreisterweise die Hose des dunkelhaarigen Padawans genommen und die Robe und die Schuhe des dickeren Schülers. Die Kleidung passte nicht ganz, war entweder etwas zu eng oder etwas zu groß. Doch Lycan wollte keine Zeit verlieren. Er hätte die Wäscherei innerhalb des Tempels aufsuchen können, doch wollte er so schnell wie möglich in die Archive. So hüllte er sich in die Robe, um seinen freien Oberkörper zu verdecken und verließ die Erfrischungszelle, verriegelte die Tür, indem er den Türrahmen mit der Macht ganz leicht zusammendrückte. Dann sah er sich um, um sich zu orientieren. Lange war es her, seit er durch diese Korridore geschritten war. Es rufte Erinnerungen hervor, doch Lycan konzentrierte sich, um seinen Kopf zu klären. Er durfte sich nicht ablenken lassen. Schnell wusste er, wo er sich befand und machte sich auf den Weg zu den Archiven. Dabei hielt er den Kopf gesenkt, konzentrierte sich um die Dunkle Seite der Macht in Schach zu halten. Er durfte keine negativen Emotionen zulassen. Niemand durfte ihn spüren. Er musste Ruhe bewahren. Einfach in die Archive rein, ein paar Daten sammeln und die Holocrons stehlen und dann wieder abhauen. Da die beiden Schüler auf der Toilette noch eine Weile schlafen würden, wenn sie niemand fand, war dieser Weg auch der Beste, um den Tempel wieder zu verlassen. Obwohl er sich dann wieder in die Kanalisation begeben musste. Lycan ging durch die Korridore, bemüht nicht zu schnell zu gehen, damit er keine Aufmerksamkeit auf sich zog. Als er am Raum der tausend Quellen vorbei kam, konnte er einfach nicht widerstehen und betrat den Raum, genoss für einen Moment den Anblick der Wasserfälle und Springbrunnen. Er nahm den Geruch der Smaragdbäume in sich auf, ließ sich von den kleinen Regenbogen verzaubern, die von feinsten Wassertropfen in die Luft gezaubert wurden. Zufrieden lächelte er und für einen Moment fühlte er sich nicht wie ein Lord der Sith, der in den Tempel eindrang um Daten zu stehlen. Er fühlte sich wieder wie ein Jedi. Leise seufzte Darth Lycan, ehe er sich schweren Herzens abwandte und die Archive aufsuchte. Auf dem Weg kam ihm eine Gruppe Jünglinge entgegen, begrüßte ihn freundlich und respektvoll. Lycan grüßte ebenfalls, sorgsam bedacht, den Kopf nicht zu sehr zu hebem und seine Gefühle zu verbergen. Als er endlich die Archive betreten hatte und die Türen sich hinter ihm schlossen wähnte er sich schon in Sicherheit, wollte schon erleichtert aufatmen. Doch dann sah er die Bibliothekarin am Computerterminal stehen. Und neben ihr stand ein ihm nur zu bekannter Jedi. Es war Ryan. Unter anderen Umständen wären die Situation fast komisch gewesen. Wäre er selber nicht betroffen und würde eine ähnliche Szene in einem Holovideo sehen würde er sich wahrscheinlich amüsieren über das Pech des Protagonisten. Oder war er ein Antagonist? Er wusste es nicht genau. Lycan zwang sich zur Ruhe, ging an den beiden vorbei und murmelte nur leise eine Begrüßung. Dann suchte er ein freies Terminal und gab dort einige Begriffe ein, die sich vielleicht als nützlich erweisen würden. Er suchte nach weiteren Fakten über die Tulgah-Hexer, über Dunkle Jedi und über die Lords der Sith. Viele der Dateien waren zensiert oder passwortgeschützt. Lycan kopierte sich einen Großteil der Daten auf seinen Datenstick. Besonders wichtig waren ihm Koordinaten verschiedener Welten, die in der Geschichte der Jedi auftauchten und als wichtig galten. Als sich Lycan in den kreuzförmigen Archiven näher umsah erkannte er, dass die Holocrons scheinbar in einem geschlossenen Bereich aufbewahrt wurden. Ein Bereich, zu dem nur die Jedi-Meister Zugang hatten. Oder vielleicht auch die Bibliothekarin. Lycan schlich lautlos zurück zum Eingangsbereich, versteckte sich hinter einer der Büsten und beobachtete die Bibliothekarin Jocasta Nu und seinen einstigen Kameraden Ryan. Ryan hatte sich verändert. Sein Auftreten strahlte Selbstsicherheit und Erhabenheit aus. Sein Haar war voller grauer Strähnen. Und in seinen Augen lag ein Ernst, eine Traurigkeit, die seinesgleichen suchte. Und in Lycans Augen wohl seinesgleichen finden würde. Was hatte Lycan seinem besten Freund angetan? Sie hatten gekämpft und sich gegenseitig fast getötet. Ihre Ansichten unterschieden sich. Doch Lycan war sich nicht mehr so sicher, ob seine eigenen Ansichten die richtigen waren. Wie gerne hätte er Ryan einfach begrüßt, sich entschuldigt. Doch das war nicht möglich. Lycan hatte nicht vor, für seine Taten Buße zu tun. Er durfte nicht Jahre im Gefängnis verlieren. Er musste die restlichen Daten und die Holocrons rasch in die Hände bekommen und dann verschwinden. Danach konnte er sich noch immer an die Jedi wenden und sie warnen. Als Jocasta Nu an ihm vorbei flitzte und ihn unsanft gegen die Schulter stieß wurde Lycan aus seinen Gedanken gerissen und es gelang ihm, seinen Kopf von unnötigen Gedanken zu leeren. Kurz sah er zu Ryan, ehe er Jocasta Nu folgte. Er hatte nicht viel Zeit, musste sich beeilen. Ein Fehler würde Gefangenschaft bedeuten.

Jocasta Nu eilte in den vom Eingangsbereich abgewandten Bereich der Jedi-Archive. Unscheinbar schlich Lycan ihr nach und vergewisserte sich, dass niemand in unmittelbarer Nähe war. Die Bibliothekarin suchte nach etwas, offenbar für Ryan. Lycan spürte eine gewisse Zuneigung bei der jungen Bibliothekarin. Dann trat er zu ihr. "Das tut mir jetzt wirklich sehr leid, ehrlich. Doch ich habe keine andere Wahl. Ich hoffe, es schmerzt nicht zu sehr." Jocasta fuhr herum, als sie plötzlich jemanden hinter sich reden hörte. Ihr Blick fiel auf Lycans Gesicht, dann auf seine Stirn. Sicher würde sie das Symbol der Sith erkennen. Sie öffnete den Mund, wollte um Hilfe rufen. Doch Lycan hob die rechte Hand und drückte ihre Kehle mit der Macht zusammen. Jocastas Hilferuf blieb ihr im Hals stecken und Lycan eilte zu ihr. Die Bibliothekarin griff nach ihrem Lichtschwert, wollte nach hinten ausweichen doch Lycan packte ihre Hand mit seiner Roboterhand und drückte brutal zu. Schmerzvoll verzog Jocasta ihr Gesicht und ließ ihr Lichtschwert fallen. "Ich brauche gewisse Zugangsdaten und Informationen", flüsterte Lycan und brachte sein Gesicht nahe an ihres. Angst stand in ihren Augen. Lycan nahm nicht an, die nötigen Informationen einfach so zu bekommen. Er hatte keine andere Wahl, als die Künste der Tulgah-Hexer zu benutzen. So packte er den Hals der Bibliothekarin mit seiner künstliche Hand und legte die andere Hand auf ihre blonde Haarpracht. Dann konzentrierte er sich auf die Dunkle Seite, tastete nach dem Verstand der jungen Bibliothekarin. Er spürte einen Gegendruck und die blauen Augen funkelten entschlossen. Sie wehrte sich gegen sein Eindringen in ihren Verstand. Lycans Finger schlossen sich kräftiger um ihre Stirn, seine Knöchel wurden weiß. Dann sandte er gezielt Schmerz in ihren Körper, so wie es der Hexer Tianorr ihm einst gelehrt hatte. Seine tastenden Finger, seine Fühler der Macht, brachen Jocastas Barrieren und pflügten wie Krallen eines Ungeheuers durch ihr Gehirn. Er wühlte, grub und suchte in ihrem Geist. Gleichzeitig war es schwierig für Lycan, die Konzentration zu bewahren. Denn vor seinem geistigen Auge erschienen nun die Erinnerungen der jungen Bibliothekarin. Das ganze Leben der jungen Frau war nun ein offenes Buch für den Sithlord. Als junges Mädchen war sie Teil der Kundschafter-Korps innerhalb des Jedi-Ordens gewesen. Diese Abteilung enthielt - ähnlich der Agrarabteilung vor der sich Lycan immer so gefürchtet hatte - fast nur Jünglinge, die keinen Meister gefunden hatten. Doch Jocasta war offenbar doch noch von einem Meister ausgebildet worden. Sie hatten etliche Planeten im Äußeren Rand der Galaxis erforscht, waren sogar kurzzeitig in den unbekannten Regionen gewesen. Der Kundschafter-Korps hatte enge Kontakte zur Intergalaktischen Zoologischen Gesellschaft. Und ein wichtiges Thema war es, die Vergangenheit der Jedi und der Galaxis zu erforschen. Lycan fand etliche interessante Planeten im Gedächtnis der jungen Frau. Und riss diese Erinnerungen einfach aus dem Geist der Bibliothekarin. Endlich gelang es Jocasta, einen leisen Schrei auszustoßen. Lycan beeilte sich und wühlte weiter in ihrem Geist, tobte in ihrem Kopf wie ein Sturm. Er sah etliche Trainingsstunden des jungen Mädchens, in denen sie sich verbesserte um ihre Prüfungen zu bestehen. Dann endlich fand er die Passwörter für die gesperrten Bereiche, für die vollständigen Dateien, die im Archiv zensiert worden waren. Zufrieden lächelte Darth Lycan, doch dann sah er Ryan vor seinem geistigen Auge. Kurz war er verwirrt, dann ließ er Jocasta Nu los, die bewusstlos zu Boden sackte. Er konnte sich gerade rechtzeitig umdrehen und sein Lichtschwert aktivieren, um Ryans silberne Klinge abzuwehren. "Hallo, Ryan. Es ist schön, dich zu sehen", sagte Lycan leise und sah seinen Gegenüber mit festem Blick an. "Schön und schmerzvoll zugleich, alter Freund." Ryan indes sagte nichts. Er sah nur entsetzt zu der ohnmächtigen Bibliothekarin, dann wieder in Lycans Gesicht und auf seine Stirn. "Lir... Was hast du nur getan? Was ist nur aus dir geworden?"
 
Sorry dass das antworten so lang gedauert hat!
nun ja also mein kommentar: super geschrieben.....mein gott ich will dass er zu den jedi zurückkehrt!

also wunderbar geschrieben!
mach weiter!
 
( Ich weiß, bei mir dauert es wieder ziemlich... Hatte zu tun und hab auch nicht immer Ruhe, Zeit und Lust zum Schreiben. Und manchmal habe sogar ich die Nase von Star Wars voll. Da ich meine Geschichte aber zuende schreiben will, werd ich mir jetzt wieder Mühe geben. Erstmal ein kleiner Teil, muss wieder richtig ins Star Wars Universum reinfinden: )

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Wütend schloss Darth Blade die Faust um seinen Kommunikator und dessen Kunststoffhülle bekam einen Sprung. Sein Bruder war tatsächlich voller Zweifel, wollte im letzten Moment also doch noch kneifen. "Zu viel kann schief gehen", wiederholte der Sithlord die Worte seines Bruders. Doch anders als Lycan klang Blade nicht besorgt sondern eher verächtlich. Natürlich, sie konnten ohne die Droiden gehen. Doch ohne die Droiden war es unmöglich, die volle Verwundbarkeit des Jedi-Ordens und der Republik offenzulegen. Die Droiden waren ein Machtinstrument und trotzdem waren sie nur dazu da, um die symbolische Bedrohung darzustellen. Keine tödlichen Blasterschüsse würden abgefeuert werden. Blade wollte bloß mit den Jedi reden, vielleicht einige auf seine Seite ziehen. Sie in die Freiheit führen. Und natürlich wollte er mit einem Duell zeigen, wie stark er geworden war. Die Droiden brauchte er nicht wirklich, doch würden sie den Jedi helfen, ihre Schwäche zu begreifen. Zumindest hoffte Blade das. Er wusste, dass er eine Menge gelernt hatte. Sein alter Meister, Schwertmeister Dooku, würde es nun nicht mehr so leicht mit ihm haben. Aber dass Lycan nun doch zweifelte beunruhigte ihn zutiefst. Er war sich so sicher gewesen, dass sein Bruder fest auf ihrer Seite stand und ihren Standpunkt begriffen hatte. Was, wenn Lycan etwas Dummes tun würde? Doch es spielte keine Rolle. Denn sein Bruder konnte nichts tun, um den Angriff zu stoppen. Der Jedi-Orden würde nach diesem Tag nie wieder wie vorher sein, schwor sich der Lord der Sith. Er steckte den Kommunikator weg und wandte sich um. Blade hatte sich in den Hangar der Furchtlos begeben und kontrollierte, wie die 30.000 Kampfdroiden sich an Bord der Landungsschiffe begaben. Die Schritte der Droiden hallten durch den Hangar, ihre Metallkörper glitzerten im Licht der Deckenbeleuchtung. All die Kampfdroiden standen um die Landungsschiffe herum und warteten darauf, eingesammelt zu werden. Auf den anderen Schiffen lief es genau so ab. Die Landungschiffe waren wenig mehr als Cockpit, Antrieb und Frachtcontainer. Eben jene Container waren weit geöffnet und ein kompliziertes System von Gestellen wurde ausgefahren, sammelte die Kampfdroiden ein, die sich ordentlich zusammenklappten um Platz zu sparen. Alle Droiden zogen die Beine an, verschränkten die Arme vor der Brust und senkten die Köpfe. Dann wurden sie vom Gestell in den Container gehoben und die nächsten Droiden traten vor, um aufgesammelt zu werden. Bald waren sie bereit, den Jedi-Tempel anzugreifen. Darth Blade hatte bereits dafür gesorgt, dass alle Droiden ihre Blaster auf Betäubung gestellt hatten. Auch der Besatzung der Flotte hatte er eingetrichtert, menschliches Leben zu verschonen. Blade hoffte, dass die Droiden auf ihn hören würden. Die Droiden der Handelsföderation waren allesamt von einer giftgrünen Farbe, zeichneten sich durch ihre viereckigen Köpfe aus und hatten Blastergewehre in den Armen montiert. Sie waren mieserable Schützen, doch ihre schiere Anzahl machte sie erst gefährlich. Droiden waren billig herzustellen und leicht zu warten. Doch gegen lebende, denkende Wesen hatten sie Blades Ansicht nach keine Chance. Der Lord der Sith lächelte, als er Kreiya spürte, die nun den Hangar betrat und sich ihm näherte. Sie beide würden sich ebenfalls an Bord eines der Landungsschiffe begeben und dann würden alle Schiffe den Jedi-Tempel ansteuern. Da dessen Umgebung relativ frei von hohen Gebäuden war, war es ein Leichtes, dort zu landen und die Droiden zu entladen um dann den Tempel zu umzingeln. "Überraschenderweise sind ein paar Patrouillenschiffe und Leichte Angriffskreuzer soeben in den Hyperraum gesprungen. Wir wurden scheinbar nicht bemerkt", meinte Darth Kreiya und blieb neben Blade stehen. "Doch frage ich mich, warum Coruscant einen Großteil seiner Schiffe davon schickt." Darth Blade lächelte zufrieden. "Das soll uns nicht weiter kümmern. Ein Problem weniger für uns. Wir werden ganz bequem landen können und abziehen können." Blade trat beiseite und zog Kreiya mit sich, als eine Kolonne Kampfdroiden an ihnen vorbei ging, bereit, in eines der Landungsschiffe geladen zu werden. "Es ist nun von Vorteil, dass die Republik seit 900 Jahren keine starke Armee mehr hat. Amüsant, dass sie ihre eigene Verwundbarkeit nicht sehen." Darth Blade hatte sich über die militärische Stärke der Republik informiert. Seit dem Sieg der Jedi über die Sith damals gab es keine Armee mehr. Denn damals unterstanden Republik und Militär den Jedi. Doch nach dem Sieg wurde die Kontrolle dem Senat zurück gegeben und die Jedi unterstellten sich der Autorität der Republik. Die Mehrheit der militärischen Streitkräfte wurden aufgelöst, denn um kleinere Konflikte konnten sich ja die Jedi oder die planetaren Sicherheitskräfte kümmern. Und eben jene planetaren Sicherheitskräfte waren nun woanders hin geflogen.

Darth Kreiya lächelte ebenfalls und nickte. "Ein Risikofaktor weniger. Doch spürte ich vorhin eine Welle des Zorns, die von dir ausging. Was ist los?" Blade verzog das Gesicht. "Lycan hat mich angefunkt und darum gebeten, den Angriff abzubrechen. Er meinte, dass zuviel schief gehen könnte und wir doch ohne die Droiden angreifen sollten. Ich habe ihm erklärt, wie wichtig ist es, dass wir die Jedi herausfordern. Doch bin ich mir nicht sicher, ob wir weiterhin Hilfe von ihm erwarten können. Vielleicht ist er abgehauen." Blade schnaufte verächtlich, enttäuscht. "Ich habe erwartet, dass er nicht von seinem Weg abweicht. Doch vielleicht entscheidet er sich ja doch für uns. Wenn nicht, dann werde ich ihn wohl als Feind betrachten müssen." Kreiya schüttelte den Kopf. "Die Jedi sind nicht unsere Feinde. Obwohl wir Sith sind, wollen wir die Jedi nicht zerstören. Vergiss das nicht." Sie umarmte ihren Freund vorsichtig, hauchte einen flüchtigen Kuss auf sein Kinn. "Wir wollen die Jedi verändern, eine Verbesserung herbei führen. Lycan teilte unser Ziel. Nur, weil er Angst hat, die Jedi anzugreifen muss das nicht heißen, dass er nun gegen uns arbeitet. Wenn eine Flucht seinerseits sein Schicksal ist, lassen wir ihn." Ganz langsam nickte Darth Blade, seufzte. "Er ist mein Bruder. Ich verstehe nicht, was es an unserem Ziel zu zweifeln gibt, Ari. Ich habe Lir eigentlich für stärker gehalten. Für klüger." Kreiya stellte sich auf die Zehenspitzen, schmiegte ihre Wange an seine. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Vielleicht stößt er ja wieder zu uns, irgendwann." Um sie herum wurden die Kampfdroiden weiterhin in die Landungsschiffe geladen. Die Reihen der Droiden, die sich im Hangar versammelt hatten, lichteten sich zunehmends. Blade nickte wenig überzeugt. "Wenigstens bist du bei mir", sagte er leise und fühlte, wie eine merkwürdige Taubheit von seinem Körper Besitz ergriff. Eine Stimme in seinem Hinterkopf flüsterte, seinen schwächlichen Bruder einfach zu vergessen. Und obwohl sie sich schon so erbittert bekämpft hatten schmerzte es doch, seinen kleinen Bruder nicht mehr an seiner Seite zu wissen. Kreiya küsste ihn nun auf den Mund und seine Gedanken richteten sich wieder auf seine Freundin. "Gehen wir. Wir haben einen Orden zu verändern. Ein paar Jedi in die Freiheit führen." Er nahm Kreiyas Hand in die Seine und zog sie in die Richtung eines der Landungsschiffe. Kreiya trug einen großen ledernen Sack in ihrer freien Hand. "Ich habe ein paar spezielle Ausrüstungsgegenstände dabei. Die sind uns vielleicht nützlich", meinte Darth Kreiya, als sie beide die Einstiegsrampe eines der kleinen Schiffe empor stiegen. "Unsere Kopfgeldjäger-Rüstungen und ein paar andere Dinge." Darth Blade nickte anerkennend. "Gut. Es ist ja nicht so, dass wir die Jedi auf Kaffee und Kuchen besuchen." Sie gingen ins Cockpit, wo zwei Droiden auf die Befehle des Sithlords warteten. Beide setzten sich in die freien Sitze hinter dem Pilotensitz und sahen durch das Stahlglaskuppel, wie auch die letzten Kampfdroiden in den Landungsschiffen verstaut wurden. "Alles klar", meinte Blade als er spürte, dass die Zeit des Angriffs gekommen war, "Startet! Alle nacheinander. Steuert Sektor 1138 an, von dort aus fliegt ihr westlich bis der Jedi-Tempel in Sichtweite kommt. Dort landen wir." Der Pilot hörte zu und da sein Roboterhirn mit der Droidenkontrolleinheit der Furchlos verbunden war, würden in weniger als einer Sekunde alle anderen Droiden den Befehl ebenfalls bekommen. Die Maschinen des Landungsschiffes erwachten dröhnend zum Leben und durch das Kraftfeld, welches den Hagar vom Vakuum des Alls trennte, schossen die Schiffe der Planetenoberfläche entgegen. Und als Blade und Kreiya ihre Rüstungen anlegten, richtete der Sithlord seine Sinne ganz auf Corucant. Sie flogen einer ungewissen Zukunft entgegen. Vielleicht in eine bessere Zukunft, auch für die Jedi. Aber vielleicht flogen sie auch direkt in ihr Verderben. Natürlich wollte Blade noch nicht sterben, wollte noch viele Jahre glücklich mit seiner Freundin leben. Doch so oft hatten sie über Prinzipien gesprochen und Blade hatte viel nachgedacht. "Ich liebe dich, Ari", sagte er leise, ehe er sich den Helm seiner Rüstung aufsetzte. Er hoffte, dass alles glatt gehen würde. Darth Blade ließ die Macht durch sich fließen und versuchte, seine Ängste zu verdrängen. Vielleicht würde alles gut gehen. Vielleicht würden einige der Jedi die Wahrheit erkennen. Und ganz bestimmt würde er sich mit einem von ihnen messen. Er schuldete seinem Meister eine Revanche. "Die Macht wird mit uns sein", sagte er selbstsicher, als die Landungsschiffe in die Atmosphäre von Coruscant eintraten. "Das ist sie immer."
 
ENDLICH EIN NEUES KAPITEL!!!!!!!! XD

nun ja ich freu mich halt ^^
aber....das fiese ist ich will grad nur wissen was mit lir passiert ......
nun ja du schaffst die geschichte noch fertig XD
und ich werde gaaaaaaaaaaaaanz geduldig warten....ich und geduldig XD

wie geht es jetzt weiter???????????

^^
 
( Hihi... Mit Lir passiert noch eine ganze Menge, schließlich geht die Geschichte noch recht lange. ^^ Gerade weil nun aber viel Action kommt und die Handlung sich zuspitzt muss ich aufpassen, dass alles fehlerfrei und einigermaßen logisch bleibt. Weiter gehts: )

***​

Alles ging so schnell. Im einen Moment hatte Ryan noch auf die Rückkehr Jocastas gewartet, dann hatte er plötzlich eine dunkle Vorahnung gehabt. Die Macht hatte sich gekräuselt und ein Gefühl von drohendem Unheil hatte sich seiner bemächtigt. Auf einmal hatte er Jocastas Stimme in seinem Kopf gehört und sich sofort auf die Suche nach ihr gemacht. Er hatte gesehen, wie diese finstere Gestalt sie festhielt und es war wie eine Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse auf Thyferra. Wieder hatte sich diese dunkle Gestalt als Lir entpuppt. Und diesmal war das Opfer eine Jedi. Und es geschah hier auf Coruscant, im Jedi-Tempel. Im Herzen des Jedi-Ordens. "Diesmal lasse ich nicht eher von dir ab, bis du unschädlich gemacht bist und für deine Taten büßt", knurrte Ryan hinter zusammen gepressten Zähnen hervor. Unfassbar, dass er seinen einstigen Kameraden unter diesen Umständen wieder sah. Und noch dazu mit dem Symbol der Sith auf der Stirn. "Guten Umgang pflegst du", zischte Ryan und deutete auf die Stirn seines Gegenübers. "Liegt wohl in der Familie, was? Wie ist denn dein toller, neuer Name?" Lir wich zurück, hob die blutrote Klinge schützend vor sein Gesicht. Er brachte die bewusstlose Jocasta zwischen sich und Ryan. "Darth Lycan ist nun mein Name", sagte Lir leise und sah Ryan traurig an. "Aber gib nicht soviel auf diesen Titel, dass tue ich auch nicht. Ich will den Jedi nichts Böses." Ryan lachte freudlos auf. "Nichts Böses? Und was sollte dann das hier?" Er zeigte mit der Spitze seines Lichtschwerts auf die leblose Bibliothekarin. Lycan sah zu Jocasta. "Ich habe mir ein paar Informationen von ihr besorgt. Keine Angst, sie wird bald aufwachen. Abgesehen von einigen Erinnerungen wird ihr nichts fehlen." Ryan merkte, wie das Blut in seinen Kopf stieg. "Du hast nicht mehr alle Gungans im Wasser, Lir! Hör nur, wie du sprichst. Bedeuteten dir menschliche Verluste nichts mehr?" Lycan senkte sein Lichtschwert. "Doch. Das ist auch einer der Gründe, warum ich heute hier bin, Ryan. Blade und Kreiya - Turalyon und Ari - greifen heute den Jedi-Tempel an. Sie wollen den Orden herausfordern und ihre Überlegenheit beweisen. Ich will euch warnen. Sie haben etliche Kampfdroiden bei sich und es könnte zu... Problemen kommen." Ryan fiel bei diesen Worten aus allen Wolken. Die Kinnlade fiel ihm nach unten und er schüttelte ungläubig den Kopf. "Was redest du? Kampfdroiden? Das kann doch nicht wahr sein." Lycan zuckte mit den Schultern. "Erforsche meine Gefühle, dann weißt du, dass ich nicht lüge." Und Ryan griff nach der Macht und tastete oberflächlich nach den Emotionen seines Gegenübers. Diese Art von Telepathie war einfach, besonders wenn das Ziel es willentlich zuließ. Und das tat Lycan. Doch die Gefühle und Gedanken, die Ryan bei Lycan spürte trafen ihn wie ein Schlag. Er spürte Kummer, Zerrissenheit und Zweifel. Vage sah er Bilder von einem Kampf zwischen Lir und Turalyon. Und er konnte spüren, dass Blade und Kreiya tatsächlich einen Angriff planten. "Ich muss sofort dem Rat Bericht erstatten", keuchte Ryan auf und musste sich bemühen, ruhig zu bleiben. Wohlmöglich war der ganze Orden in Gefahr. "Du kommst mit! Diesmal wirst du bestraft werden." Bei diesen Worten lachte Lycan humorlos auf und schüttelte den Kopf. "Das Gespräch hatten wir schon einmal, mein Guter. Ich habe nicht vor, Jahre meines Lebens durch Gefängnisaufenthalt zu verlieren. Ich habe euch vor Blade und Kreiya gewarnt! Lass mich gehen, Ryan. Bitte." Er sah Ryan flehend an und der Jedi-Ritter seufzte. "Lir, ich kann dich nicht gehen lassen. Du hast auf Thyferra Menschen umgebracht, hast einen Jedi-Ritter mitten im Jedi-Tempel angegriffen. Die Macht weiß, was du noch alles angestellt hast, von dem ich nichts weiß. Du musst doch selber sehen, dass dein Tun falsch ist und bestraft werden muss." Wieder schüttelte Lycan den Kopf und hob sein Lichtschwert, packte den Griff mit beiden Händen. "Ich will nicht im Gefängnis schmoren. Um unserer Freundschaft willen, lass mich gehen! Ich habe selber die Nase voll von all dem Mist. Ich will nur meine Ruhe haben. Sich mit Blade und Kreiya abzugeben war ein Fehler. All das Wissen ist interessant, doch die Dunkle Seite ist falsch. Ich bin einsam. Ich vermisse die Jedi. Ich habe dich vermisst. Doch ich will nicht Jahre im Gefängnis verbringen." Ryans Schwerthand zitterte und auch er packte den Griff seines Lichtschwerts auch mit der linken Hand. "Was ist dir wichtiger?", wollte Lycan nun wissen, "Freundschaft oder Pflichterfüllung?" Ryan zuckte zusammen, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. "Dass du mich vor so eine Wahl stellst spricht nicht gerade für dich", brauste er auf und sprang über die bewusstlose Jocasta hinweg, um direkt bei Lycan zu bleiben. "Du hast Menschen getötet, die vor ein Gericht gehört hätten. Du hast Salin Tzett damals gehen lassen. Du berufst dich auf unsere Freundschaft, um da heil heraus zu kommen? Was rechtfertigt denn dein Tun? Dein Drang nach Freiheit? Dein Wissensdurst? Dein Machthunger? Du wirst hier bleiben und dich verantworten müssen, Lir!" Lycan wich nach hinten zurück, bis an das Ende des Gangs. "Ich bereue, ja wirklich. Aber ich lasse mich nicht einsperren. Ich gehe jetzt. Leb wohl, mein Freund." Lycan wirbelte herum und wollte blitzschnell den Gang entlang rennen, weg von Ryan. Doch dieser stieß Lycan mit einem Machtstoß direkt gegen eines der vielen Regale. Datenmodule regneten auf Lycan hinab und er zog sich knurrend wieder auf die Beine und funkelte Ryan wütend an. "Ganz wie du willst, Jedi."

Ryan hob sein Lichtschwert bereits zu Abwehr, doch Lycan schleuderte bereits zahlreiche Datenmodule aus den nahen Regalen auf ihn zu. Aus allen Richtungen prasselten sie auf ihn ein, eher irritierend als wirklich gefährlich. Etliche Module wurden von der silbernen Klinge seines Lichtschwerts abgewehrt, zerschnitten und dabei unwiderruflich vernichtet. Lycan nutzte die kurze Ablenkung und schlug mit einem kräftigen Hieb nach Ryan, doch dieser sprang nach hinten und die rote Klinge schnitt durch das nahe Regal. Ryans Lichtschwert beschrieb eine Schleife, als er Schwung holte und nach Lycans rechter Schulter stach. In letzter Sekunde riss der Sithlord seine Waffe zur Seite und blockte, ehe er nach hinten sprang, auf den Seitengang. Ryan wollte schon folgen, hielt jedoch inne als das riesige Regal voller Datenmodule kippte und drohte, Jocasta und ihn zu zerquetschen. Das Regal krachte gegen das Regal daneben, welches ebenfalls kippte. Ryan ließ sein Lichtschwert fallen und hob die Hände, benutzte die Macht, um das umkippende Regal zu bremsen und darin zu hindern, Jocasta und ihn zu zermalmen. Datenmodule rutschten aus dem Regal und fielen Ryan auf den Kopf, begruben Jocasta. Doch Ryan war komplett mit der Macht verbunden. Es gelang ihm, das umkippende Regal zu stoppen und wieder aufrecht hinzustellen. Kurz sah er zu Jocasta um sich davon zu überzeugen, dass ihr nichts passiert war. Sie war immer noch ohnmächtig. Lycan jedoch war nicht mehr zu sehen. Scheinbar hatte er die Ablenkung des Jedi genutzt. Hastig rannte Ryan auf den Hauptgang der Archive und griff mit seinen Sinnen hinaus. Doch er konnte Lycan noch sehen, wie er dem Ausgang entgegen sprintete. Ryan lächelte grimmig, rief mit der Macht sein Lichtschwert in seine rechte Hand und schnitt sich eine Ecke des linken Ärmels ab und hob den rauchenden Fetzen mit der Macht hoch zur Decke, wo sich die Rauchmelder befanden. Sofort ertönte der Feueralarm und die Sprenkelanlage schaltete sich an. Gleichzeitig schlossen sich die Brandschutztüren und Lycan wurde an seiner Flucht gehindert. Schlitternd bremste der Sith ab und krachte gegen die stählerne Brandschutztür. Ryan gönnte sich ein Lächeln, als er langsam auf Lycan zu schlenderte. Dieser rammte sein Lichtschwert nun in die Brandschutztür, doch Ryan wusste, dass das Lichtschwert die Brandschutztür nicht rechtzeitig überwinden konnte. "So einfach entkommst du mir nicht, Lir." Ryan blieb wenige Meter hinter seinem alten Kameraden stehen und sah zu, wie die feinen Wassertropfen der Sprenkelanlage sein Lichtschwert dampfen ließen, als sie die Klinge trafen und verdampften. Lycan wandte sich nun um und starrte Ryan zornig aus gelb leuchtenden Augen an. "Du hättest mich gehen lassen sollen, Ryan. Ich tu dir nur ungern weh." Während Ryan sich in der klassischen Abwehrhaltung der Soresu-Lichtschwertform aufbaute nahm Lycan die Grundhaltung der aggressiven fünften Form an. In den Augen des Sithlords funkelte die Entschlossenheit, doch Ryan ließ sich davon nicht abschrecken. Denn auch Zweifel und Trauer stand Lycan ins Gesicht geschrieben. Als Lycan angriff und auf ihn einschlug, parierte Ryan indem er ganz der Macht vertraute und sich auf seine Abwehr konzentrierte. Das war schon immer seine Stärke gewesen. Lycan würde es nicht leicht haben. Und der Feueralarm hatte sicher andere Jedi alarmiert. Lycan bedrängt ihn noch härter, schlug kräftig und schnell auf ihn ein und änderte flink die Richtung seiner Angriffe. Ryan wich zurück, duckte sich als sein Gegner auf seine Beine antäuschte und dann jedoch nach seinem Hals schlug. Die rote Klinge schnitt die Schädeldecke einer der Bronziumbüsten ab. Ryan ergriff den Sockel der Büste und schleuderte ihn nach Lycan, der jedoch den Oberkörper nach hinten bog, die Knie einknicken ließ und sich mit einem Machtstoß im Fall bremste. Der Sockel flog über ihn hinweg und krachte gegen ein Regal. Sofort kam Lycan wieder auf die Beine und ihre Klingen trafen sich fauchend. Sowohl Lycan als auch Ryan packten die Griffe ihrer Lichtschwerter mit beiden Händen, maßen ihre Kräfte und drückten die Klingen gegeneinander, die Funken sprühten und qualvoll ächzten. Doch Lycan war kräftiger geworden, wie Ryan feststellen musste. Er wurde nach hinten gedrängt und seine eigene Klinge näherte sich seinem Gesicht. Dann plötzlich löste sich Lycans künstliche Hand vom Griff und schnappte nach Ryans rechtem Handgelenk. Gleichzeitig drehte sich Lycan an ihm vorbei, verdrehte Ryans Unterarm brutal und ließ sein Lichtschwert kurz los, um es verkehrt herum wieder zu fangen. Ryan spürte, wie sein rechter Unterarm sich bog und schmerzvoll belastet wurde. Doch er reagierte sofort und deaktivierte sein Lichtschwert, ließ die rechte Hand vom Griff gleiten und streckte den Arm, der noch immer von Lycan festgehalten wurde. Dann griff er nach der Macht, tastete nach Lycans künstlicher Hand und bewegte die Gelenke, um den Griff um seine eigene Hand zu lösen. Überrascht ließ Lycan ihn los und Ryan aktivierte sein Lichtschwert, lenkte den Stich seines Gegners zur Seite ab und schleuderte Lycan mit einem Machtstoß nach hinten. Er landete hart auf dem Rücken und schlitterte über den nassen Boden in Richtung der Mitte der Jedi-Archive. Ryan jedoch rannte ihm hinterher, benutzte die Macht, um sein Gleichgewicht zu verbessern und sich am Ausrutschen zu hindern. Lycan hatte sich kaum aufgesetzt, da war Ryan schon bei ihm und trat ihm mit voller Wucht gegen den rechten Arm und sorgte dafür, dass Lycans Lichtschwert nach hinten flog und außer Sichtweite verschwand. Und sofort hielt Ryan seinem alten Freund die Spitze seiner silbernen Klinge unters Kinn. "Keine Bewegung, Lir. Ich bringe dich jetzt direkt zu Meister Yoda."

Lycans Augen leuchteten wie die Doppelsonnen von Tatooine und warfen Ryan all ihren Hass entgegen. Doch sofort lächelte er wieder. "Du bist wirklich sehr gut geworden. Aber ich bin noch lange nicht am Ende, mein Guter. Du legst dich mit Kräften an, von denen du keine Ahnung hast. Ungern setzte ich sie gegen dich ein. Doch ich will meine Freiheit." Er starrte auf Ryans silberne Klinge und Ryan blieb wachsam. Niemals würde er einen Gegner unterschätzen. Er wusste, dass Lycan einige Tricks auf Lager hatte. "Keine Tricks, sonst steche ich zu", drohte Ryan obwohl er selber nicht wusste, ob er dazu in der Lage wäre. Er spürte die dunkle Seite der Macht in Lycan auflodern und plötzlich zog sich die silberne Klinge in den Griff zurück. Die Macht warnte Ryan und kaum hatte er sein Lichtschwert fortgeworfen, da explodierte der Griff auch schon, wurde in tausend Stücke gesprengt. Heißer Schmerz wallte zwischen Ryans Augen hoch und als er sich ins Gesicht fasste, fühlte er nicht das kühle Wasser der Sprenkelanlage, sondern warmes Blut. Ein Splitter hatte sich direkt zwischen seinen Augen in die Nasenwurzel gebohrt. Ryan kniff die Augen zusammen, zog den kleinen Splitter heraus und benutzte die Macht, um die Schmerzen zu ignorieren. Er war froh, dass der Splitter nicht ein Auge getroffen hatte. Als er selbige jedoch wieder öffnete sah er gerade noch, wie Lycans Knie sich ungesund schnell seiner Magengrube näherte. Ryan war zu langsam, um auszuweichen oder abzuwehren und krümmte sich nach vorne, als er getroffen wurde. Sofort sprang er nach hinten, doch Lycan nutzte die Macht, um seine Schnelligkeit zu erhöhen. Lycans Robe war eine braune, verwischte Wolke, die ihn übermenschlich schnell umkreiste. Ryan hatte aufgrund der Schmerzen Schwierigkeiten, nach der Macht zu greifen. Er wollte sich umdrehen, war jedoch zu langsam. Der nächste Schlag traf ihn von hinten in den Nacken und ließ ihn zur Seite taumeln, gegen ein Regal. Ein gestiefelter Fuß traf ihn in die Seite, brach zwei Rippen und drückte Ryan alle Luft aus der Lunge. Ihm wurde schwarz vor Augen, fast ohnmächtig vor Schmerz konzentrierte er sich und nach einem weiteren Tritt in den Magen gelang es ihm, sich mit der Macht zu verbinden und einen unsichtbaren Schild um sich aufzubauen. Sofort riss er den Arm in einer abwehrenden Geste hoch und blockte einen Schwinger von Lycans künstlichem Unterarm ab. Der Aufprall ließ Ryans Unterarm, der ja aus Fleisch und Blut war, beachtlich schmerzen. Doch er reagierte sofort, stieß sich vom Regal ab und rammte Lycan die Faust ins Gesicht. Nun war es Lycan, der nach hinten stolperte. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und blutete. Ryan jedoch griff sofort wieder an, schlug gegen Lycans Unterarme, die dieser zur Abwehr vor sein Gesicht gehoben hatte. Dann trat er Lycan aus einer Drehung heraus gegen die Brust. Zwar wurde der Sith getroffen, doch hatte er sich selber mit der Macht gegen den Treffer gewappnet. Und nun packte er Ryans Fuß mit beiden Händen und sengende Qual schoss durch Ryans Bein. "Du kannst nicht gegen mich gewinnen, Ryan. Nicht diesesmal. Versuch es nicht, ich bitte dich!" Lycans Augen hatten ihr normales, trauriges Braun angenommen. Er schob Ryans Hosenbein hoch und enthüllte die Auswirkungen seiner dunklen Kräfte. Ryans Schienbein und Wade waren krebsrot. Offenbar zerstört Lir gezielt die Zellen meines Körpers, indem er die Dunkle Seite in mich strömen lässt, dachte Ryan und versuchte, seinen Fuß loszureißen. Doch Lycans Griff wurde nur noch stärker und wieder zuckte Schmerz durch Ryans Bein, als Lycan das Fleisch abtötete. "Hast du Angst zu sterben, Ryan?", fragte Lycan mit kühler und doch gelassener Stimme. Ja, natürlich habe ich... Und dann begriff Ryan blitzartig, dass er in Wirklichkeit keine Angst hatte. Die Macht war mit ihm. Was geschehen musste, geschah. Lycan ließ Ryans Fuß los und sauste auf ihn zu, bereit, die Handfläche auf Ryans Oberkörper zu pressen. Ihm sein Herz mit einem Gedanken zu zerquetschen. Doch Ryan war vorbereitet. Lycan war unglaublich schnell, doch auch er selber war eins mit der Macht. So glitt Ryan zur Seite, trat Lycan gegen die Hüfte, so dass er ins Stolpern geriet. "Es gibt keinen Tod, es gibt die Macht", zitierte Ryan den Kodex der Jedi-Ritter. Er atmete tief durch und lächelte, ehe er anfing, Lycan zu umkreisen. "Du könntest einfach aufgeben", schlug Ryan dann vor. "Du kannst es nicht mit jedem Jedi hier aufnehmen." Er suchte nach einer Blöße in Lycans Abwehr.
"Ryan!" Jocastas Schrei lenkte ihn ab. Aus den Augenwinkeln suchte er nach ihr und entdeckte sie, wie sie erschöpft an einem Regal lehnte, keuchte und ihn besorgt ansah. Das genügte Lycan. Er machte einen großen Schritt auf Ryan zu und ließ die künstliche Hand nach vorne sausen. Ryan wich nach hinten zurück, doch die Faust bohrte sich trotzdem hart in seinen Magen. "Uff", presste er hervor, als er nach hinten umfiel und mit einem Platschen auf dem nassen Boden landete. Die Sprenkelanlage hatte inzwischen aufgehört, doch die Archive standen einige Zentimeter unter Wasser. Lycan lächelte zufrieden, ehe er die nasse Robe auszog und mit den Knöcheln knackte. "Ich kann es nicht mit allen Jedi aufnehmen. Das werden die Kampfdroiden von Blade und Kreiya machen, befürchte ich. Ich muss nur an dir vorbei, alter Freund." Und mit diesen Worten warf sich der Sithlord auf ihn.
 
ah.....spannend^^

mach schnell weiter ich bin für lycan^^
nun ja....ich find es wie immer super!!!!!!!!!!!!!
 
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