Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung

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In den vergangenen zwei Stunden hatte Lir ausgiebig mit dem Vizekönig gesprochen. Durch die transparente Trennwand hindurch hatte Lir dem Neimoidianer einige der Routen gezeigt. Sehen alleine half jedoch nicht viel, denn die Koordinaten waren es, die zählten.
Lir hatte die geheimen Hyperraumrouten in den Datenbanken von Salin Tzetts Organisation gefunden. Einst gehörten diese Routen den Hutten, die sie zum Schmuggel benutzt hatten. Doch mit der Übernahme verschiedener Welten gelangte dieses Wissen in die Hände von Salin Tzett. Und weil dieser Verbündete gut brauchen konnte, hatte er Lir zu den Neimoidianern geschickt, um die Handelsföderation zumindest teilweise auf die Seite von Salin Tzetts freien Welten zu ziehen. Lir hatte sich an Salin Tzett gewand, weil er nicht wusste, wohin er sonst gehen sollte. Zu den Jedi konnte und wollte er noch nicht zurückkehren. Sie würden ihn bei seiner Suche nach Wissen behindern, würden es nicht verstehen. Er benutzte die Dunkle Seite. Damit würden die Jedi ihn auf jeden Fall davon jagen. Und noch dazu hatte er damals seinen Mitschüler angegriffen und Befehle des Jedi-Rats missachtet. Deshalb hatte Lir beschlossen, Salin Tzett aufzusuchen. Er hatte eine Gegenleistung eingefordert und daraus war eine vorübergehende Partnerschaft entstanden. Lir würde finanzielle Mittel bekommen, um frei zu sein. Er hatte ein hochmodifiziertes Raumschiff bekommen und hatte noch genug Geld übrig, um eine ganze Weile unabhängig leben zu können. Und Salin Tzett hatte einen effizienten, mächtigen Verbündeten gewonnen, der ihm bei seinem Streben nach Freiheit half. Lir hatte nicht vor, ewig für Salin Tzett zu arbeiten. Doch Geld zu haben war wichtig. Und deshalb würde er sich ein Stück vom großen Kuchen sichern. "Diese Hyperraumrouten sind schneller als die Hydianische Straße und die Corellianische Route. Die Routen, die ich anzubieten habe reichen von Geonosis über Tatooine, Nar Shaddaa, Da Soocha über Roche, Ord Mantell bis nach Coruscant. Eine ideale Möglichkeit, Welten abseits der Republik zu versorgen." Lir hielt den Holo-Projektor hoch, so dass der Vizekönig die Route sehen konnte. "Die Koordinaten führen sicher an Sternen, Supernovae und schwarzen Löchern vorbei", erklärte Lir und zeigte dann eine andere Route an. "Diese Route reicht von Naboo über Malastare, Thyferra, N'Zoth, dann von Coruscant durch die Kernwelten bis nach Onderon, über Ruusan bis nach Bothawui." Lir machte eine Pause, damit der Vizekönig sich das auf der Zunge zergehen lassen konnte. "Routen durch die Kernwelten sind wertvoll, nicht wahr? Schwarze Löcher, Strahlungsfelder von enormer Stärke. Doch diese Routen sind perfekt. Und ich habe noch ein paar andere." Vizekönig Kash war begeistert. Lir konnte es spüren. Die Habgier und das Streben nach Profit waren selbst durch die Trennwand fast riechbar. "Wie viel wollt Ihr für diese Koordinaten haben?", fragte der Vizekönig und rieb sich die Hände, ein Zeichen von Nervosität. Lir lächelte und schüttelte den Kopf. "Ein fester Betrag wäre fast beleidigend für Salin Tzett. Und für mich ebenfalls. Nett wäre eine monatliche Gegenleistung. Als Zeichen unserer langfristigen Zusammenarbeit." Lir lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah, wie der Vizekönig nachdachte. "Was hindert euch daran, die Routen nicht noch jemandem zu verkaufen?" Lir zuckte mit den Schultern. "Es geht uns nicht nur um Geld, sondern um Verbündete. Die Handelsföderation hat Geld und militärische Mittel, die für Salin Tzett nützlich sind. Gleichzeitig seid ihr Freidenker. Ihr mögt die Republik nicht sonderlich, stimmt's?" Der Vizekönig nickte zustimmend.

"Sie versteuern unsere Routen und rauben uns einen großen Teil unseres Gewinns. Sie wollten uns sogar unsere Flotte verbieten." Der Vizekönig schlug mit einer Faust auf den Tisch. Lir neigte den Kopf. "Umso wichtiger ist es, dass wir zusammenhalten, um vor der Republik zu bestehen. Eine Hand wäscht die andere. Ihr bekommt nicht nur die Routen von uns, sondern auch unsere Unterstützung bei...gewissen Dingen, die niemals ans Licht kommen sollten." Er grinste vielsagend und der Vizekönig gönnte sich ein Lächeln. "Ihr wollt uns also nützlich sein?", fragte er neugierig. Lir nickte. Er hatte zwar Salin Tzett als Verbündeten, doch war er auch vorsichtig, sollte sich dieser je gegen ihn wenden. Deshalb war Lir wichtig, dass sein Besuch auf Neimoidia besonders erfolgreich war. "Ich bin ein gefährlicher Mann, Hoheit", meinte Lir leise. "Ich kann eine nützliche Waffe sein. Und für eine gewisse Bezahlung stehe ich der Handelsföderation genau so zur Verfügung wie meinem Geschäftspartner Salin Tzett." Der König lachte, was sich aus dem Mund eines Neimoidianers grauenhaft anhörte. "Und wie soll diese Bezahlung aussehen?" Lir lächelte süffisant. "Sagen wir 30.000 Kredits im Monat. Ich bin es wert, glauben Sie mir. Wobei das Geld für die Handelsföderation wohl mehr als entbehrlich ist." Der Vizekönig grinste. "Was, wenn ich dich umbringen lasse und mir die Hyperraumrouten einfach nehme?", fragte er mit einem bedrohlichen Unterton. Lir spannte sich an und breitete die Hände aus. "Nur zu. Versuchen Sie es, Hoheit. Und überzeugen Sie sich von meinen Fähigkeiten." Der Vizekönig lachte und hob eine Hand. Und sofort bewegten sich die Kampfdroiden, die um Lir herum standen. Sie machten Anstalten, ihre Arme zu heben und ihre Blastergewehre auf ihn zu richten. Doch Lir benutzte die Macht und hielt sie davon ab, drückte ihre Arme nieder. Die Droiden zappelten und für den Vizekönig würde es so aussehen, als würden sie nicht gehorchen. Lir war vorsichtig, denn er wollte nicht enthüllen, dass die Macht mit ihm war. Er zog einen Leuchtstab vom Gürtel. Dann führte er ihn an den Mund. "Feuer", sagte er in ein nicht vorhandenes Mikrophon. Dann benutzte er die Macht und drehte die Droiden auf ihren Füßen in Richtung der transparenten Trennwand. Der Vizekönig japste erschrocken und wich zurück, sichtlich verwirrt. Lir ließ die Kampfdroiden ihre Arme heben. "Oder soll ich es lieber selber machen?", fragte er und zog seine Ryyk-Klinge. Er holte mit der schweren Klinge aus, sprang dann auf die Trennwand zu und schlug zu. Die Klinge donnerte gegen das verstärkte Sicherheitsglas. Der Aufschlag auf die Trennwand tat Lir in den Armen weh. Das Glas vibrierte ein wenig, doch es zerbrach nicht, denn es war hart wie Stahl. Der König atmete erleichtert auf, doch dann benutzte Lir die Macht, um das Glas auf mikroskopisch kleiner Ebene zu verändern. Er veränderte die Struktur der Trennwand, verschob die Atome und Moleküle. Mit der Macht drückte Lir ein wenig gegen die Wand und das Material zerbrach in tausend Stücke. Der Vizekönig schrie entsetzt auf, als Lir nun auf seiner Seite des Raums war. Seine Leibwache aus Kampfdroiden hob die Blastergewehre, doch wieder hinderte Lir sie am Feuern, indem er ihre Fingergelenke festhielt und gleichzeitig den Leuchtstab hochhielt. Sollte der Vizekönig ruhig glauben, es sei irgendein hochtechnisches Gerät. "Bitte, tut mir nichts", jammerte Vizekönig Kash und Lir steckte die Ryyk-Klinge und den Leuchtstab weg, ehe er dem Vizekönig wieder auf die Beine half und ihm etwas Staub vom Gewand wischte. "Sind Sie von meinen Fähigkeiten überzeugt, Hoheit?", fragte Lir freundlich. Und als der Neimoidianer eifrig nickte, grinste er zufrieden.

"Also ist unsere Zusammenarbeit besiegelt?", fragte Lir noch einmal, als er mit dem Vizekönig inzwischen in einer piekfeinen, dekorierten Lounge saß und gemeinsam mit dem Neimoidianer leckeres Obst und teueren Wein genoss. Vor eventuellen Giften fürchtete sich Lir nicht. Dank der Macht konnte er selbst die gefährlichsten Gifte neutralisieren. Der Neimoidianer nickte. "Ihr und Salin Tzett habt unsere Unterstützung. Wir werden noch ein paar Handelsverträge ausarbeiten, später. Wenn es erforderlich ist, bekommt ihr finanzielle oder militärische Mittel von uns zur Verfügung gestellt." Lir hörte ihm gut zu und nickte. "Der Handel und die Routen dürfte ein guter Ausgleich sein", meinte Lir und nippte an seinem Weinglas. "Und noch dazu könnt Ihr meine Dienste in Anspruch nehmen. Für den lächerlichen Preis von 30.000 Kredits." Doch dann schwand Lirs Lächeln und er sah den Vizekönig ernst an. "Ich hoffe, wir können uns aufeinander verlassen. Es wäre bedauerlich, wenn unsere Vereinbahrung ein Ende finden würde." Lir gab dem Vizekönig zu verstehen, dass er keine Fehler machen durfte. Neimoidianer waren gierig und verräterisch. Doch wenn die Handelsföderation ihn und Salin Tzett betrog, dann würde Lir den Vizekönig finden. Und dann würde er ihm seine wahren Fähigkeiten zeigen. "Natürlich können wir uns aufeinander verlassen", antwortete Vizekönig Kash hastig. "Das ist der Beginn einer wunderbaren Partnerschaft." Lir nickte und reichte dem Vizekönig den Datenstick mit den Hyperraumrouten. "So sehe ich das auch", entgegnete Lir und leerte sein Weinglas. "Und keine Sorge: Wenn die Route nicht mehr exklusiv wäre, würde sie ihren Wert verlieren. Salin Tzett und ich würden niemals riskieren, die Partnerschaft mit der Handelsföderation aufs Spiel zu setzen." Der Vizekönig lachte zufrieden. "Gut, gut. Sagt mir noch bitte, Talmont..." Er beugte sich zu Lir. "Woher habt Ihr eigentlich euer merkwürdiges Gerät und euer enormes Können?" Lir lächelte. "Berufsgeheimnis", meinte er leise. "Mein Gerät ist einzigartig. Und mein Können wohl auch." Sie grinsten sich an, als plötzlich ein Diener des Vizekönigs in die Lounge kam und Kash etwas ins Ohr flüsterte. Lir machte sich nicht die Mühe, zuzuhören. Er sah sich in der Lounge um. Sie war reich verziert und luxuriös ausgestattet. Die Liegen waren mit Samt überzogen. So war es also, frei zu sein. Lir genoss die Erfahrungen, die er in den letzten beiden Monaten seit seinem Entkommen von Kashyyyk gemacht hatte. Er konnte machen, was er wollte. Er war frei. Doch gleichzeitig vermisste er seine Freunde und seinen Bruder. Sollte er vielleicht doch versuchen, eines Tages zu den Jedi zurück zu kehren? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Vizekönig ihn ansprach: "Sagt mir, Talmont. Seid Ihr bereit für eine kleine Mission? Um unsere Zusammenarbeit zu unterstützen?" Lir nickte. Er hatte Zeit und sein Auftrag hier war erledigt. "Gerne, vorausgesetzt, die Bezahlung findet im Voraus statt. Worum geht es?" Der Vizekönig grinste verschlagen. "Bacta ist die Wundermedizin schlechthin, nicht wahr? Die blaue Flüssigkeit heilt so gut wie jede Verletzung. Gegen Bacta ist die Kolto-Salbe von uns nur halb so gut." Der König lachte und seine roten Augen funkelten. "Doch jetzt nicht mehr. Ein paar Geschäftspartner der Handelsföderation haben die Herstellungsanlangen von Bacta auf Thyferra sabotiert. Bacta wird knapp und unser Verkauf von Kolto wird in enorme Höhen steigen. Doch fürchte ich, dass man der Handelsföderation auf die Schliche kommen könnte." Kash reichte Lir einen Datenblock mit mehreren Daten zu verschiedenen Personen. "Das sind die Söldner, die den Auftrag erledigt haben. Tötet Sie. Die Spuren sollen nicht mehr zur Handelsföderation führen." Lir steckte den Datenblock ein und stand von seiner Liege auf. "In Ordnung. Die paar Herrschaften sind kein Problem. Ich melde mich." Lir verließ die Lounge und ließ sich zu seinem Schiff bringen. Er hatte auf Thyferra etwas zu erledigen.
 
( hihi, ja hin und wieder erlaub ich mir das einfach mal ^^ Schön. Mit Akt 4 komm ich noch immer nicht sonderlich gut voran. Schätze, gerade beim Finale bin ich zu selbstkritisch und deshalb hab ich Probleme, es perfekt hinzukriegen. Aber naja, hab ja alle Zeit der Welt und erstmal heißt es ja hier, Akt 3 fertig zu posten. )

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Stundenlang hatte sich Turalyon durch den Sandsturm gekämpft. Er hatte nicht gewagt, die Augen zu öffnen, denn der Sand hätte ihn wohl sofort erblinden lassen. Turalyon atmete nur so wenig wie möglich und benutzte die Macht, um den Sand von seiner Nase fern zu halten. Vollkommen eins mit der Macht hatte er sich verbissen durch das Dünenmeer gekämpft. Und als der Sturm endlich abflaute und Turalyon die Augen öffnete, blendete ihn das Licht der Doppelsonnen und er schnappte nach Luft. Was würde ihn wohl erwarten? Zuerst dachte er, dass die Prüfung daraus bestand, den Sandsturm zu überleben. Doch er spürte, dass die wahre Prüfung noch vor ihm lag. Die Umarmung der Schmerzen. Turalyon fragte sich, wie diese Prüfung wohl aussehen mochte. Musste er vielleicht gegen einen Krayt-Drachen kämpfen? Das würde hart werden, denn die größten Drachen wurden über hundert Meter lang. Er setzte sich kurz hin und zog die Stiefel aus, schüttete den Sand aus ihnen, ehe er sie wieder anzog. Dann ging er weiter, stets nach Südwesten. Ihm kam der Gedanke, dass er sich vielleicht schon in der Prüfung befand. Durch die enorme Hitze von Tatooine zu marschieren, ohne Nahrung und Wasser. Wenn das keine Umarmung der Schmerzen war, was dann? Lange marschierte er durch die Wüste, während die Sonne auf ihn nieder brannte. Mit der Macht konnte er verhindern, den schlimmsten Sonnenbrand aller Zeiten zu bekommen. Als er eine riesige Düne erklomm, stockte ihm jedoch der Atem. Denn vor ihm erklomm ein Stamm Tuskenräuber die Düne. Etwa drei Dutzend Sandleute ritten auf ihren riesigen, gehörnten Banthas die Düne hoch. Turalyon drehte sich um, erkannte jedoch, dass er auf freier Ebene sowieso gesehen werden würde. Ein Versteck gab es nicht. Schon hörte er einen der Sandleute brüllen und bitterlich bereute er, keine Waffen dabei zu haben. Doch andererseits war er ein aufstrebender Sith. Die Macht war mit ihm, in all ihren Facetten. Turalyon wandte sich den Sandleuten zu und ließ die Macht durch sich fließen, griff auch nach seinem Zorn. Dann trat er ihnen entgegen, ging langsam die andere Seite der Düne hinab. Kurz schienen die Tuskenräuber überrascht zu sein. Doch dann hoben sie ihre Gaffistäbe und einige sprangen von ihren Banthas, während andere ihre Gewehre auf ihn richteten. Turalyon hob die Hände. "Lasst mich vorbei. Ich will euch nichts tun", sagte er laut, während er die Macht benutzte, um die Bedeutung seiner Worte in die Köpfe der Sandleute zu senden. Einen langen Moment passierte gar nichts. Doch dann schossen die Sandleute auf ihn. Turalyon benutzte die Macht, konzentrierte sich auf jenes mystische Energiefeld, welches die Galaxis zusammenhielt. Blitzschnell bewegte er die Hände und mit den Handflächen wehrte er die Schüsse der Tuskenräuber ab. Dann waren auch schon die ersten Tusken bei ihm und schlugen mit ihren Stäben nach ihm. Ein Gaffistab endete an einem Ende in einer Mischung aus Speer und Axt und an der Unterseite in einer Art Haken. Eine sehr gefährliche Waffe. Doch dank der Macht konnte Turalyon blitzschnell ausweichen und mit einem Machtstoß fegte er drei der Angreifer nach hinten. Sie stießen gegen weitere Sandleute und rissen sie mit zu Boden. Kurz überlegte Turalyon, ob er einem der Tuskenräuber die Waffe aus den Händen reißen sollte, um sie gegen seine Angreifer zu verwenden. Doch er entschied sich dagegen. Das Holocron hatte ihm gesagt, dass er keine Waffen mitnehmen sollte, also würde er auch keine benutzen. Er sprang nach hinten und entging so einem tödlichen Treffer mit einem der Gaffistäbe und atmete tief durch, während er sich überlegte, wie er lebendig aus diesem Zusammentreffen hervorgehen konnte.

Immer mehr Sandleute begannen, Turalyon einzukreisen. In ihren braunen Roben wirkten sie irgendwie wie Monster, ihre Gesichter waren von Furcht erregenden Masken verdeckt, die sie vor dem rauen Klima Tatooines schützten. "Lasst mich doch einfach nur durch", bat Turalyon noch einmal, während er die Macht benutzte, damit die Tusken ihn auch verstanden. Doch sie griffen erneut an und obwohl Turalyon schnell war und gut ausweichen konnte, bekam er einen Schlag in den Rücken und die Klinge eines Gaffistabes schlitzte sein Gewand und seinen Rücken auf. Er stöhnte vor Schmerz auf und taumelte, fing sich jedoch und nutzte die Macht, um mit einem hohen Sprung aus der Mitte der Sandleute zu entkommen. Turalyon rannte los, doch der Schmerz in seinem Rücken hielt ihn auf. War das die Umarmung der Schmerzen? Turalyon wusste, dass die Sandleute ihn einholen würden. Sie würden die Verfolgung nicht so einfach aufgeben. Sie waren wie wilde Tiere, blutdürstig und brutal. Dabei hatte er es doch im Guten versucht, hatte keinen von ihnen verletzt. Zorn wallte in ihm hoch und er drehte sich um, als die Masse der Sandleute wieder auf ihn zukam. Blasterstrahlen aus ihren Gewehren schlug er mit der Hand beiseite, als würde er Schmeißfliegen vertreiben. Dann benutzte er die Macht, um die Sandleute nach hinten zu stoßen. Der Machtstoß schlug mit enormer Stärke in die Masse aus Sandleuten und alle fielen nach hinten um. "Verschwindet, ihr dummen Kreaturen", rief Turalyon wütend. "Ich habe euch nichts getan. Noch nicht. Wenn ihr es einfach nicht lernen wollt, muss ich euch bestrafen." Als die Sandleute wieder aufstanden und sich ihm weiter näherten, lächelte Turalyon. "Wie ihr wollt. Ich habe euch gewarnt. Schmerz ist ein Lehrer, den niemand so schnell vergisst." Er streckte die Hände nach den Sandleuten aus, die ihn zu umzingeln drohten. Dann konzentrierte er sich auf seinen Zorn, kanalisierte die dunkle Seite der Macht in seinen Fingerspitzen und entlud sie auf seine Feinde. Grellend weiße Blitze zuckten aus seinen Händen und schlugen in die Menge der Sandleute ein. Das wütende Grunzen der Tusken wich Schmerzensschreien, als die Sandleute von den Machtblitzen eingehüllt wurden. Etliche von ihnen gingen zu Boden, wo sie sich unter den unerträglichen Schmerzen wanden. Turalyon lächelte und konnte verstehen, wie sich der verrückte König Xioc Ti damals gefühlt haben musste. Die Kraft der Dunklen Seite war wirklich enorm. Doch musste er sich auch fragen, wie wohl ein Jedi aus dieser Situation entkommen wäre. Ohne Waffe, ohne Gewalt. Manchmal musste man grausame Dinge anstellen, um sein Überleben zu sichern. Nach einigen Sekunden beendete er die Machtblitze und senkte die Hände. Vor ihm und teilweise um ihn herum lagen stöhnende Tuskenräuber, die sich die schmerzenden Leiber hielten und sich wanden. "Ich habe es im Guten versucht, ich habe euch gewarnt", sagte Turalyon noch einmal, ehe er weiter ging. Die Tusken würden es überleben. Er hatte darauf geachtet, niemanden umzubringen, obwohl sie es zweifellos verdient hätten. Seine Machtblitze hatten viele der Banthas aufgeschreckt und der Weg war nun frei. Schwer atmend ging Turalyon weiter nach Südwesten, während er die Macht benutzte, um den tiefen Schnitt auf seinem Rücken langsam abzuheilen, den Schmerz zu lindern. Kurz griff er nach der Macht. Nein, die Prüfung war noch nicht bestanden, das konnte er fühlen.

Der Kampf gegen die Sandleute war noch nicht die Umarmung der Schmerzen gewesen. Doch was für eine Herausforderung gab es denn noch hier, mitten in der Wüste? Turalyon erklomm eine Düne nach der anderen. Und dann hatte er sein Ziel erreicht, das erkannte er sofort. Vor ihm, in einer tiefen, kegelförmigen Senke im Wüstensand, lag die Grube von Carkoon. Der Schlund des Sarlacc. Turalyon stieß ein ungläubiges, humorloses Lachen aus. Das konnte doch nicht wahr sein. Er sollte sich in den Schlund dieses Biestes werfen? Langsam trat er näher. In der Grube war ein widerliches, schleimiges Loch. Rosarot und gespickt mit giftigen Stacheln. Das Loch hatte einen Durchmesser von einigen Metern und in der Mitte der nadelspitzen Zähne war ein riesiges Maul, ein alles verschlingender Schnabel. Tentakel wanden sich aus dem Schlund des Sarlacc, wohl um Beute zu ergreifen. Ein süßlicher Geruch kam aus dem Loch. Es roch nach Verwesung. Am Schleim um die Ränder der Öffnung klebte Sand, der hin- und wieder in die Grube rutschte. Turalyon hatte von dem Sarlacc gehört. Es war eine Kreatur, halb Pflanze halb Tier, tief vergraben im Sand der Dünensee. Es hieß, dass es in der Nähe ein Kloster gab mit Mönchen, die dem Sarlacc immer wieder in blutigen Ritualen huldigten und sich teilweise freiwillig in die Grube warfen, um tausend Jahre lang allmählich verdaut zu werden. Tod durch den Sarlacc war angeblich sehr qualvoll. Und nun sollte er sich ebenso freiwillig in seinen Untergang werfen? Turalyon schüttelte mit dem Kopf, schnaubte vor Lachen. "Das kann doch nicht sein Ernst sein", sagte er leise und bezog sich auf die wahnsinnige Prüfung, die ihm ein kleiner, roter Würfel aufgetragen hatte. Warum nicht einfach die Prüfung ignorieren. Oder das Holocron anlügen? Turalyon starrte eine ganze Weile in das stachelige, schleimige Maul des Sarlacc. Was, wenn er dem Sarlacc nicht entkam? Was, wenn das Holocron ihn mit Absicht in den sicheren Tod geschickt hatte, weil es Turalyon doch nicht für einen würdigen Sith hielt? Turalyon trat noch näher heran und besah sich den Sarlacc. Die Stacheln am Rande des Mauls machten eine Flucht nahezu unmöglich. Der riesige Schnabel war in Wahrheit eine Art Zunge, welches die Opfer verschluckte. Doch andererseits wollte Turalyon doch stark werden. Ein mächtiger Jedi... oder eher Sith. Auf jeden Fall begriff er, wie wichtig es war, über Schmerz zu siegen. Turalyon strebte nach Perfektion. Also beschloss er, es zu wagen. Er setzte sich hin und zog sich aus. Wenn er es schaffte, aus dem Sarlacc zu entkommen, wollte er nicht nackt durch die Wüste laufen, denn sicher würde die Magensäure seine Kleidung zersetzen. Und mich auch, fuhr es ihm durch den Kopf. Wenn ich nicht aufpasse. Er vergrub seine Kleidung im Sand, trat dann an den Rand der Grube. Turalyon hoffte bitterlich, dass die Macht mit ihm sein würde. Es brauchte all seine Willenskraft, als er die Arme ausbreitete und sich nach vorne fallen ließ und sich der Umarmung der Schmerzen hingab. Die stacheligen Zähne stachen in seinen Leib, als er mitten im Maul landete. Bleiche, schleimige Tentakeln umschlangen ihn und hielten ihn fest. Dann wurde er nach unten gerissen und das Licht von Tatooines Doppelsonne wich einer fleischfarbenen, feuchten Höhle. Turalyon griff nach der Macht, schloss die Augen und gab sich seiner Prüfung hin.
 
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Die vier Jedi standen den bewaffneten Plünderern gegenüber. Und der bedrohlich funkelnde Thermaldetonator der Klasse A hatte der Auseinandersetzung eine besonders intensive Note gegeben. "Ihr geht voraus", befahl der Barabel und in seinem schwarz geschuppten Gesicht bildete sich ein Grinsen. "Ihr bringt uns hier heraus und im Gegenzug lassen wir euch leben und das Krankenhaus bleibt stehen." Die beiden Jedi-Ritter und ihre Schülerinnen sahen sich ein wenig ratlos an. "Du willst das Krankenhaus nicht in die Luft jagen", flüsterte Ryan und wedelte mit einer Hand, während er mit der Macht versuchte, den Geist des Barabels zu beeinflussen. Doch es klappte nicht. "Versuch nicht deine Tricks mit mir, Jedi", brüllte der Barabel zornig und drückte einen Knopf an seinem Thermaldetonator. Der Detonator begann zu blinken. "Am besten die Jedi helfen uns auch, mit einem Gleiter oder so zu entkommen", schlug ein bepelzter, dünner Bothaner vor. "Draußen könnte es für uns schwer werden, bei so vielen Leuten. Am besten wir sichern uns die Gleiter der Sicherheitskräfte und verschwinden dann." Ryan und Ari warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Genau wie Ari wusste auch Ryan, dass sie nicht zulassen konnten, dass die Plünderer mit einer so großen Menge Bacta entkamen. Es hieß also, die Plünderer aufzuhalten und gleichzeitig das Krankenhaus zu retten und selber am Leben zu bleiben. "Ich fürchte, wir werden euch nicht helfen", begann Ryan und aktivierte sein Lichtschwert. Die silberne Klinge erwachte zum Leben und hüllte den Jedi-Ritter mit seinen langen, braunen Haaren in eine Aura der Erhabenheit. Ari hob ihre beiden Lichtschwerter und lächelte. "Und ich fürchte, ihr werdet eure nächste Reise nicht in die Freiheit machen, sondern nach Oovo 4." Rin hob ihr Doppelklingenlichtschwert während Zienne ihr Lichtschwert nun mit der grünen Klinge zum Körper führte. "Sechs für jeden von uns", meinte sie grimmig. "Bantha-Mist", schnarrte der Barabel und wich zurück. "Feuert! Na los!" Die Plünderer eröffneten das Feuer, als die vier Jedi sich auf sie stürzten. Blasterstrahlen trafen auf Lichtschwerter und wurden entweder an die Decke gelenkt oder zurück geworfen. Nach nur wenigen Sekunden waren die ersten Plünderer von ihren eigenen Strahlen gefällt worden, während die vier Jedi gänzlich eins mit der Macht waren und ihre Lichtschwerter wie Verlängerungen ihrer Arme benutzten und blitzschnell die Schüsse abwehrten. Dann ließen sie ihre Waffen kreisen und zerschlugen Blasterpistolen, trennten Hände ab, wenn es nicht anders ging. Aus den Augenwinkeln sah Ari, wie der Barabel in einem der Korridore verschwand. Blitzschnell sprang sie hoch und machte einen Spagat in der Luft, um zwei Gegner gleichzeitig hart gegen die Köpfe zu treten und sie so außer Gefecht zu setzen. Als einer der Plünderer mit einem Vibromesser auf sie losging, schlug sie mit einer Drehung ihres Lichtschwerts die Klinge ab und stieß den Mistkerl mit der Macht gegen eine Wand. "Der Barabel entkommt", rief Ari und sprang mit einem Salto über zwei Gegner, streckte sich in der Luft und trat beiden gegen die Hinterköpfe, ehe sie katzengleich in der Hocke landete. "Ich schnappe ihn mir." Dann nahm sie wie eine Sprinterin die Verfolgung auf, wie ein Katarn auf der Jagd nach Beute.

Die Macht war mit ihr und so war es ein Leichtes, den Barabel einzuholen. Als dieser merkte, dass es kein Entkommen gab, drehte er sich zu ihr um. "Du hast mich wohl geschnappt", knurrte der Barabel und fletschte seine nadelspitzen Zähne. "Doch kampflos ergebe ich mich nicht." Der Barabel klemmte den blinkenden Thermaldetonator hinter seinen breiten Gürtel, ehe er hinter sich griff und zwei große Handschuhe vom Gürtel entfernte und sich über die riesigen Pranken stülpte. Er ballte die Hände zu Fäusten und schlug sie gegeneinander und plötzlich erwachten die Handschuhe summend zum Leben. Der Barabel grinste. "Schockhandschuhe", belehrte er Ari, als er ihren fragenden Blick sah. "Bist du fähig genug, ohne dein Lichtschwert gegen mich zu bestehen?" Ari erwiderte das Grinsen und schaltete ihre Lichtschwerter ab, hing ihre Waffen an ihren Gürtel. "Interessant. Wenn du es wirklich wissen willst, wäre es gemein, dir die Gelegenheit zu versagen. So einen Kampf hatte ich noch nie." Sie hob ihre Fäuste und stellte sich etwas breitbeiniger hin, um einen sicheren Stand zu haben. "Fang an", rief sie dann, während sie die Macht durch sich fließen ließ. Und der massige Barabel gehorchte. Mit schnellen Schritten, die den Boden zittern ließen, war er bei ihr und schlug mit einem Schwinger nach ihr. Ari duckte sich und wich zur Seite aus und die Faust des Barabels traf die Wand, wo der Schockhandschuh einen kleinen Krater in die Wand sprengte und etliche Risse sich wie ein Spinnennetz um das Loch in der Wand ausbreiteten. Sogar die Deckenleuchten im Korridor flackerten kurz. Ari pfiff leise und anerkennend. Ein Treffer würde ihr wohl ziemlich zusetzen. Sie wollte dem Barabel in die Kniekehle treten, doch er wirbelte herum und nur mit einem Sprung nach hinten entkam sie der verhängnisvollen Faust des Schockboxers. Schockboxen war ein beliebter Sport in der Unterwelt. Und die starken, riesigen Barabel mochten diesen Sport besonders gerne. Von Natur aus waren sie brutal und wild, doch in diesem Sport blühten sie richtig auf. Immer wieder kam es vor, dass es Tote gab, denn die Energie der Schockhandschuhe war enorm. Ari trat näher und wich den blitzschnellen Schlägen des Barabels nur mit Mühe aus. Als sie nur etwas zu langsam war und die Faust des Boxers ihre Schulter auch nur striff, wurde ihre Robe dort von den Energien des Handschuhs zerfetzt und ihre Schulter vom Treffer aufgerissen. Ari wurde von der Wucht herumgerissen, doch gleichzeitig ging sie in die Knie, griff nach der Macht und rammte ihre Faust in den Magen des Barabels. Der Barabel keuchte auf und krümmte sich. Aus den gezackten Reihen seiner spitzen Zähne quoll Blut und tropfte auf Ari herab. Dann schoss eine summende, riesige Faust auf Ari zu und sie rollte sich zur Seite, sprang in einen der leer stehenden Räume und die Faust des Barabels sprengte den Türrahmen dort, wo eine Sekunde vorher noch ihr Kopf gewesen war. Immer wieder schossen die Fäuste des Barabels auf Ari zu und ließen ihr keine Chance auf einen Gegenangriff. Doch dann drehte sie sich seitlich weg und trat dem Barabel in den Rücken. Der Schockboxer grunzte und packte plötzlich ihr Bein und hielt es zwischen seinem massigen Brustkorb und seinem Oberarm fest. Mit einem sadistischen Grinsen hob er die freie Hand, um seine Faust auf ihre Kniescheibe zu donnern. Doch Ari sprang mit ihrem Standbein ab und im Fallen riss sie den Fuß hoch und donnerte es unter das Kinn das Barabels, befreite sich so. Der Barabel ließ sie los und taumelte nach hinten. "Du bist ziemlich gut", meinte der Barabel. "In der Arena könntest du ein Vermögen machen. Wie ist dein Name?" Ari lächelte, wurde jedoch keine Sekunde unachtsam. "Ich bin Ari Fel. Und verrätst du mir auch deinen Namen?" Der Barabel grinste. "Lissk", grollte er, ehe er auf Ari zu stürzte und nach ihr schlug. Und als Ari ausweichen wollte, bemerkte sie, dass Lissk mit beiden Fäusten zuschlug. Eine direkt geradeaus, die andere von unten her. Dem ersten Schlag entging sie, doch der zweite traf sie. In letzter Sekunde kreuzte sie beide Arme vor dem Kopf und der Treffer ließ ihre Unterarme aufplatzen, warf Aris zierliche Gestalt durch den ganzen Raum und ließ sie gegen die Wand krachen.

"Du mieser Bastard", knurrte Ari, als sie wieder auf die Beine kam. Ihre Unterarme bluteten, doch sie riss sich etwas Stoff von ihrer Robe ab und wickelte die Fetzen um ihre Arme. Der Barabel wartete geduldig, ehe er wieder angriff. Ari sprang zur Seite und sah sich im Raum um. Es war offenbar ein Aufenthaltsraum für Patienten. Sie nahm ein paar Tassen, die auf den Tischen standen und warf sie nach Lissk, der mit seinen Fäusten zwar die meisten Tassen abwehrte, aber eine genau gegen die Stirn bekam. Doch es bremste ihn wenig. Seine Fäuste donnerten auf einen der Tische und spalteten die Tischplatte, ehe er wie eine wild gewordene Bestie wieder auf Ari einschlug. Die junge Jedi musste sich sehr konzentrieren und wich hastig aus, duckte sich und drehte sich aus der Reichweite der mächtigen Fäuste. Sie hätte die Macht gegen ihn benutzen können oder gar ihre Lichtschwerter. Doch sie mochte die Herausforderung. Bei einem weiteren Angriff des Barabels ließ sie sich zu Boden fallen und die Faust zerschmetterte die dünne Plasstahlwand. Ari zog eines ihrer Beine an und trat dem Barabel gegen die linke Kniescheibe. Mit einem Brüllen krachte der Barabel neben ihr auf den Boden und die summenden Fäuste sprengten die Bodenplatten. Hastig rollte sich Ari durch das Loch in der Wand, um den Fäusten ihres Gegners zu entrinnen. Wieder auf dem Korridor wich sie hastig zurück, als der Barabel wieder auf die Beine kam, die Verfolgung aufnahm und mit seinen Fäusten immer wieder nach ihr schlug. Ari sah sich panisch um. Dann sah sie ihre Chance. Sie benutzte die Macht und erschuf einen unsichtbaren Schutzschild um sich, der sie vor Schaden bewahren sollte. Dann wich sie eine Spur zu langsam aus und ließ sich von der Faust des Barabels treffen. Ihre Stirn platzte unter dem Treffer auf und die Welt drehte sich. Ari wurde von dem Treffer herumgewirbelt und knallte gegen die Wand, wo sie jedoch wieder sicheren Halt fand und schwer atmend stehen blieb. Ohne die Macht hätte der Treffer wahrscheinlich ihren Kopf gesprengt. Und genauso fühlte es sich auch trotzdem an. "Du warst gut, aber jetzt will ich verschwinden", meinte Lissk und Ari konnte spüren, dass der Barabel hinter ihr stand. Dann spürte sie, wie der Barabel zuschlug und ließ sich in letzter Sekunde zur Seite fallen. Der Barabel rammte seine Faust in den Stromverteilerkasten, den Ari mit ihrem Körper verdeckt hatte. Funken sprühten und die Lichter flackerten, als der Barabel in gelbe Blitze gehüllt wurde. Seine Schockhandschuhe explodierten mitsamt seinen Oberarmen und als er nach hinten umfiel, zuckten noch immer Blitze um seinen Körper. Als er mit seinem Gewicht auf den Boden krachte, rollte der Thermaldetonator hervor und Ari sah, dass der Thermaldetonator wild blinkte. Er würde explodieren. Aus dem Korridor kamen Ryan, Rin und Zienne angerannt. Sie sahen genau so aus, wie Ari sich fühlte. Hastig nahm sie den Thermaldetonator in die Hand und sah, dass die Schalter kurzgeschlossen waren. Der Timer stand auf weniger als 30 Sekunden. "Hier fliegt gleich alles in die Luft", brüllte sie. Ryan nahm ihr den Detonator aus der Hand und schlug mit dem Ellenbogen gegen ein Gitter eines Lüftungsschachts. "Ich schick ihn raus", keuchte er und benutzte die Macht, um die faustgroße, blinkende Kugel nach oben zu befördern. Ari griff nach der Macht, um ihn zu unterstützen und Rin und Zienne taten es ihr gleich. Vorbei an Ventilatoren schoss der Thermaldetonator nach oben, ehe er den Luftschacht verließ und am Himmel von Coruscant zu einer riesigen, zweiten Sonne aufflammte, die alles in ihrem Wirkungsbereich atomisierte. "Die Sicherheitskräfte sind da", keuchte Ryan. "Machen wir uns auf zum Tempel."
 
( Danke schön ^^ Meine scheinbar einzige, treue Leserin XD oO Mit Akt 4 komme ich noch immer nicht voran, irgendwie hab selbst ich momentan genug von Star Wars. Aber wenn Akt 3 hier fertig ist, werd ich natürlich sehen, dass ich meine Geschichte möglichst schön und gut zuende bringe. )

2​

Der Flug nach Thyferra hatte einige Stunden gedauert. Lir war froh, dass der Hyperantrieb der Stiletto auf das Maximum verbessert war, sonst hätte es mehr als doppelt so lange gedauert. Und Zeit war wichtig, wenn er seinen Auftrag erfolgreich ausführen wollte. Thyferra hatte seinen planetaren Verteidigungsschild aktiviert, damit die Täter der Sabotageaktion nicht entkommen konnten. Kein Schiff durfte den Planeten verlassen. Im Orbit war eine Art Schleuse, bei der die Raumkontrolle ankommende Schiffe scannte und durch die Schleuse ließ. Anders konnte man den Verteidigungsschild nicht umgehen. Lir fluchte und wünschte sich, dass sein Schiff auch ein Tarngerät hätte. Doch es musste irgendwie ohne gehen. Die Stiletto hing außer Reichweite der Raumkontrolle im Weltraum. Lir wollte nicht von deren Sensoren gescannt werden. Sollte er es wieder mit der Macht versuchen? Seine Rettung war ein riesiger Action-III Transporter, der sich Thyferra näherte. "Alles in Ordnung, Raumtransporter?", hallte es aus dem Kommunikator im Cockpit der Stiletto. Lir antwortete. "Ja, natürlich." Ihm kam eine Idee und er griff nach der Macht. "Ihr habt mich nie gesehen." Er beeinflusste die Crew des riesigen Transporters und flog dann nah an die Unterseite des Action-III heran. Dann drehte er die Stiletto und benutzte die Magnetklammern an den Ladekufen, um sich an den Bauch des größeren Schiffes zu hängen. Lir deaktivierte alle Systeme der Stiletto und griff nach der Macht, um in eine tiefe Trance zu versinken, seine Körperfunktionen herab zu senken. Und sein Plan funktionierte. Als der riesige Frachter an die Schleuse kam und von der Raumkontrolle angefunkt und gescannt wurde, nahmen die Sensoren die Stiletto überhaupt nicht wahr. Auch Lir nicht, da er seine Körperfunktionen verlangsamt hatte. Der massige Frachter passierte die Schleuse ungehindert, trat in die Atmosphäre von Thyferra ein. Zufrieden aktivierte Lir die Systeme seines Raumschiffs, löste die Magnetklammern und brauste mit der Stiletto seinem ersten Ziel entgegen. Sieben Fertigungsanlagen für Bacta waren durch Sprengsätze lahm gelegt, ja sogar größtenteils zerstört. Als Lir über die weiten, gräsernen Ebenen von Thyferra flog, konnte er teilweise sogar die riesigen Rauchsäulen sehen. Er steuerte eine der zerstörten Fertigungsanlagen an, denn er hoffte, dass er so auf die Spur der sieben Saboteure kommen würde. Sicher waren sie noch auf dem Planeten, denn wahrscheinlich wollten sie sehen, ob ihre Pläne Erfolg hatten und außerdem durfte kein Schiff den Planeten verlassen. Und nun hatten sie sich sicher gut versteckt und würden warten, bis sie die Chance bekämen, den Planeten zu verlassen, ewig konnte man die Abreise nicht verwehren. Über den Hauptstädten schwirrten Gleiter herum. Feuerwehrgleiter versuchten, die Brände zu löschen. Als eine der zerstörten Fertigungsanlagen in Sichtweite kam, flog Lir so nahe heran, wie es möglich war. Dann landete er auf einem Parkplatz für Schwebegleiter. Als er die Stiletto verlassen und verschlossen hatte, kam ihm ein Mann von den Sicherheitskräften entgegen. "Was wollen Sie hier? Die Brände sind noch nicht ganz gelöscht. Das hier ist Sperrgebiet!" Lir sah den Mann ernst an. "Ich bin hier, um heraus zu finden, wer dafür verantwortlich ist", erklärte er. "Lassen Sie mich durch, ich muss zum Brandherd, sofort!" Der Sicherheitsmann schien überhaupt nichts zu verstehen. "Je länger ich warte, desto eher sind gewisse Hinweise zerstört", schnarrte Lir aufbrausend. Der Sicherheitsmann blickte sehr verwirrt drein, führte Lir jedoch näher ans Geschehen heran. Überall wuselten Droiden herum, um die Flammen zu löschen und Verletzte aus den Trümmern der riesigen Fabrik zu bergen.

"Die Sprengkraft scheint enorm zu sein", bemerkte Lir, als sie beide auf das rauchende, größtenteils verfallene Gebäude zugingen. Der Sicherheitsmann nickte. "Wir tippen auf Protonenbomben", meinte er und sah Lir noch immer skeptisch an. "Aber ob es da noch Hinweise gibt... Wer schickt Sie eigentlich?" Lir lächelte freundlich und als sie außer Sichtweite irgendwelcher anderen Sicherheitskräfte oder Droiden waren, packte er den Kopf des Sicherheitsmannes und ließ stechenden Schmerz durch alle seine Nerven zucken. Bewusstlos sackte der Mann zu Boden und Lir seufzte kurz, ehe er tiefer in die Trümmer hinein kletterte. Mit der Macht baute er einen Schutzschild um sich auf, um sich vor der Hitze der noch glühenden Trümmer zu schützen. So näherte er sich dem Epizentrum der Bombe. Dabei kletterte er über Schuttberge hinweg. Er war froh, dass es hier nicht mehr allzu stark brannte. Doch als er sich genauer umsah, begann ihn der Mut zu verlassen. Hier noch Spuren der Bombe oder Hinweise zu finden war schwierig, vielleicht sogar unmöglich. Lir war kein professioneller Ermittler oder Spürhund. Wie würde ein Kopfgeldjäger die Suche nach den sieben Saboteuren beginnen? Lir hockte sich hin und beschloss, die Macht zu benutzen. Er legte eine Hand in die Asche unter sich und konzentrierte sich. Dann schloss Lir die Augen und wurde sich der lebendigen Macht bewusst. Er spürte die Verletzten unter den Trümmern, spürte die Sicherheitskräfte, die versuchten, das Feuer zu löschen. Anschließend blickte Lir in die Vergangenheit dieses Ortes. Vor seinem geistigen Auge sah er die Fertigungsanlage, jedoch in tadellosem Zustand. In riesigen Bottichen wurde Bacta zusammen gebraut und überall wuselten Angestellte herum. Dann sah Lir einen Mann in einem blauen Arbeitskittel, der durch die Korridore ging, seinen Koffer mit sich tragend. Er stopfte den Koffer in einen der Mülleimer, bedeckte ihn mit Abfall und verließ dann das Gebäude, ehe eine halbe Stunde später die Protonenbombe im Koffer explodierte. Lir spürte die Aura des Mannes und prägte sie sich gut ein. Anhand der Aura stiegen seine Chancen, den Mann zu finden. Doch würde er nun zu jeder Fertigungsanlage fliegen müssen? Oder waren die Saboteure alle am selben Ort? Lir erhob sich und verließ hastigen Schrittes die Trümmer und eilte zurück zu seinem Schiff. Als er wieder im Pilotensitz saß, griff er mit der Macht hinaus und versuchte, den Saboteuer zu ertasten. Er musste noch irgendwo auf dem Planeten sein. Dann fand er den Saboteuer. Er war in einer der Nachbarstädte. Lir startete die Stiletto und flog zu der kleinen Nachbarstadt. Je näher er kam, desto deutlicher spürte er den Saboteuer. Sein Name war nicht von Bedeutung. Scheinbar wollte er sich in der Stadt verstecken und gleichzeitig ein gutes Alibi verschaffen. Nach einigen Minuten hatte Lir die Stadt erreicht und die Stiletto in einer Landebucht des Raumhafens gelandet. Er verließ das Schiff, verriegelte es und bezahlte die Gebühr, ehe er sich auf in die Stadt machte. Die Stadt war recht klein, aber offensichtlich zum Amüsement der Arbeiter aus den Herstellungsanlagen gedacht. Spielhallen, Kneipen, Kasinos, Kaufhäuser und Hotels. Mit der Macht tastete Lir weiter nach der Aura des gesuchten Saboteurs und so blieb er schließlich vor einem großen, hell erleuchteten Hotel stehen. Er betrat es und ging einfach an der Rezeption vorbei und zum Aufzug. Die Angestellten, die ihn freundlich begrüßten, ignorierte er dabei. Aus Instinkt fuhr er fast bis ganz nach oben und stellte fest, dass die Aura sehr nahe war. Über das Treppenhaus ging er zwei Stockwerke nach unten und wusste, dass er nun richtig war. Lir ging den Korridor entlang und fand das richtige Zimmer. Eine Luxussuite.

Zuerst überlegte Lir, die Tür einfach mit dem Lichtschwert einzuschlagen. Doch er sollte Spuren verwischen und dabei selber möglichst wenige zurück lassen. Also konzentrierte er sich. Im Buch des alten Tulgah-Hexers Tianorr, welches er ihm nach seinem Tod abgenommen hatte, fanden sich viele interessante Techniken. Er erschuf eine Illusion um sich herum, veränderte sein Aussehen in das eines hübschen, jungen Mädchens in einer Uniform des Zimmerservices. So klopfte Lir an die Tür und grinste innerlich, als die Aura des Saboteurs zur Tür kam. Ein Schatten schob sich vor den Spion an der Zimmertür. "Wer ist da? Ich bin beschäftigt." Lir benutzte die Macht, um seine Stimme zu verändern. "Hier ist der Zimmerservice, Sir", sprach Lir mit der Stimme einer jungen Frau. "Ich bringe frische Handtücher." Die Tür ging auf und ein Mann in einem Morgenmantel stand in der Tür. "Du hast doch gar keine Handtücher dabei", sagte er und musterte Lir. Er fiel auf die Illusion herein. Lir drängelte sich an ihm vorbei ins Zimmer. "Vorher hole ich die dreckigen Handtücher", meinte er nur und sah sich um. Durch die offene Schlafzimmertür sah Lir zwei Frauen im Bett liegen. Innerlich grinste er. Der Halunke war schlau. Es machte die Sache komplizierter, dass er nicht alleine war. "Na dann los", schnarrte der Saboteur und strich sich über den kahl rasierten Kopf. Zu Lirs Erleichterung schloss er die Zimmertür und ging dann zur Schlafzimmertür, um sie ebenfalls zu schließen. Lir konnte den Alkohol im Atem des Saboteurs riechen. Urplötzlich ließ er die Illusion fallen und sprang den Mann an, um ihn mit einer Hand an der Kehle zu packen und ihm mit der anderen den Griff seines Lichtschwerts an den Kopf zu halten. "Keinen Mucks", befahl Lir. Der erstaunte Saboteur nickte eifrig, war aber vollkommen verwirrt. Da hatte sich die hübsche Braut vom Zimmerservice doch in einen bewaffneten, finsteren Typen verwandelt. "Wo sind deine sechs Freunde?", fragte Lir leise. Er presste das Lichtschwert gegen die Schläfe des Mannes. "Ich weiß es nicht", flüsterte der Saboteuer ängstlich. Und durch die Macht konnte Lir fühlen, dass der Mann nicht log. Die sieben Saboteure hatten getrennt agiert, damit sie sich nicht gegenseitig verraten konnten. Die Neimoidianer waren clever, solche Profis zu kaufen. "Schade", meinte Lir und stand auf. Auch der Saboteur kam wieder auf die Beine. Dann konnte Lir durch die Macht spüren, dass der Mann etwas vorhatte. Scheinbar wollte er um Hilfe schreien, wollte zu seiner Waffe eilen. Doch noch ehe sich der Saboteur in Bewegung setzen konnte, hatte sich Lir zum Balkon begeben, die Balkontür aufgerissen und den Saboteur mit der Macht gepackt und ihn vom Balkon geschleudert. Eine Sekunde wartete er, ehe er spürte, wie die Aura des Mannes erlosch, als er vor dem Hotel auf den Boden aufschlug. Dann hüllte er sich wieder in die Illusion des Mädchens vom Zimmerservice und brüllte schrill und panikerfüllt. Die beiden gekauften Mädchen stürzten aus dem Schlafzimmer und als Lir auf den Balkon deutete, sahen beide Mädchen nach unten. "Na toll", war das einzige Kommentar des einen Mädchens. "Nicht schon wieder." Die andere schüttelte wütend den Kopf. "Und wer bezahlt uns jetzt?" Fast hätte Lir gelacht und die Kontrolle über seine Illusion verloren. Doch stattdessen stahl er sich davon. Er hatte noch sechs Opfer vor sich.

Viele Stunden später waren nur noch zwei Opfer übrig. Lir hatte dummerweise tatsächlich die anderen zerstörten Fertigungsanlagen aufsuchen müssen, um so die Auren der Saboteure zu ertasten, damit er ihre Standorte erspüren konnte. Einen der Saboteure hatte er in einem Landhaus in der Einöde gefunden. Er hatte ihn mit dem Lichtschwert getötet und den Reptilien der Wildnis zum Fraß vorgeworfen. Doch Informationen über die anderen Saboteure hatte er trotzdem nicht bekommen. Genau so verhielt es sich mit dem nächsten Söldner. Dieser hatte sich in einem Apartment in einer der Hauptstädte versteckt. Lir hatte ihn mit der Macht betäubt, ihn in die Badewanne gesetzt und den Fön in das Wasser fallen lassen. Anschließend hatte er die verbliebenen vier Herstellungsanlagen abgeklappert. Fast wäre er von den Sicherheitskräften erwischt worden. Doch nun hatte er alle Auren der Saboteure. Zwei hielten sich sogar am selben Ort auf, sie zelteten in der Wildnis. Den Fehler, doch nicht getrennt zu agieren konnten sie nicht mehr bereuen. Lir hätte sie auch so gefunden und beide Saboteure endeten als Futter für die wilden Tiere. Zwei Saboteure musste er noch finden. Auch sie waren in derselben Stadt, jedoch an verschiedenen Orten. Lir landete mit der Stiletto in einer Landebucht des dortigen Raumhafens und schlenderte durch die Stadt, während er die Macht benutzte und nach den beiden Saboteuren suchte. Einer dieser beiden Saboteure hatte sich ebenfalls eine Freundin angeschafft und mit ihr das Footballspiel der Thyferra Tripods besucht. Lir beeinflusste die Sicherheitsleute am Stadion, um sich noch hinein zu schleichen. Er begab sich auf die Tribüne und sah einen Moment zu, wie die Roboter auf dem Spielfeld gegeneinander spielten. Die eine Mannschaft bewegte sich auf Repulsorfeldern fort, schwebte einen halben Meter über dem Boden. Die andere hatten Beine. Es sah interessant aus, wie sich Roboter um den ledernen Ball prügelten. Unter anderen Umständen hätte Lir dem Spiel mit Freude zugesehen. Er konnte es kaum erwarten, die Mission zu beenden. Es missfiel ihm, für die Neimoidianer die Drecksarbeit zu machen. Zwar waren die Saboteure Verbrecher, doch war es trotzdem nicht in Ordnung. Lir beschloss, sobald wie möglich Salin Tzetts Organisation zu verlassen. Seine Welten hatten ihre Freiheit und er hatte dann genug Geld, um eine Weile zu überleben. Ihm ging es um Wissen. So viele Dinge gab es noch, die es zu lernen galt. Lir konzentrierte sich wieder auf den Saboteur, der einige Meter vor ihm neben seiner Freundin saß und dem Spiel zusah. Die Freundin war scheinbar nicht gekauft, aber definitiv nur als Alibi angeschafft. Gerade als Lir mit der Macht nach dem Saboteur greifen wollte, um sein Herz zum Stillstand zu bringen, drängten sich bewaffnete Männer an ihm vorbei. Neben Lir erschien ein Kommandant der Sicherheitskräfte. "Hervorragend. Der nächste wohnt scheinbar in der Nähe des Medical Plaza, ein paar Häuserblocks von hier entfernt." Lir schluckte. Irgendwie waren die Sicherheitskräfte auf die Saboteure aufmerksam geworden. Aber wie? Auf der Tribüne wehrte sich der Saboteur heftig, während seine Freundin panisch aufschrie. Lir griff mit der Macht hinaus und einer der Zeigefinger der Sicherheitsleute drückte den Abzug seines Blasters und erschoss den Saboteuer. Die Menge schrie in Panik auf und stob auseinander. Lir verließ hastig das Stadion, um zum letzten Saboteur zu gelangen. Er musste ihn vor den Sicherheitskräften finden.
 
( Ist zwar doof, Doppelposts zu machen aber naja... Der Teil ist recht klein, dafür sind die nächsten wieder länger: )

***​

Auf dem Flug nach Thyferra hatte Ryan seine Schülerin in den Künsten der Meditation unterwiesen. Da es im Laderraum ihres Konsularschiffes keine ablenkenden Dinge gab, hatte sich Sara sogar ziemlich gut gemacht. Sie war in tiefer Meditation versunken, war gänzlich Eins mit der Macht. Und als Ryan es ihr auftrug, schaffte sie es sogar, in einer Tiefschlaftrance zu versinken und ihre Körperfunktionen zu verlangsamen. Der Jedi-Rat hatte ihn und Sara nach den Ereignissen auf Coruscant nach Thyferra geschickt, um etwas über die Explosionen der Bacta-Herstellungsanlangen zu erfahren. Denn Thyferras Regierung vermutete, dass jemand mit diesem Anschlag die Bacta-Preise steigern wollte, um seinen Profit zu steigern. Großverteiler von Bacta könnten so enorm viel Geld verdienen. Zuerst hatte man auch Thyferra selbst verdächtigt. Doch gleich alle Herstellungsanlagen zu zerstören wäre wohl eher ein Verlust. Und so lag es an Ryan und Sara, die Schuldigen zu finden. Vielleicht konnten sie mit der Macht Dinge finden, die den Ermittlern der Sicherheitskräfte entgingen. Als Jedi-Ritter, Abgesandte der Republik, waren sie mühelos durch die Schleuse des planetaren Verteidigungsschildes gekommen und hatten gleich eine der Hauptstädte angesteuert, in deren Nähe zwei Herstellungsanlagen für Bacta explodiert sind. Ryan und Sara hatten sich mit dem Kommandanten der dortigen Sicherheitskräfte unterhalten und herausgefunden, dass die Explosionen offenbar von Protonenbomben herrührten. Die meisten Brände waren mittlerweile gelöscht, doch schien es fast unmöglich unter all den Trümmern brauchbare Hinweise zu finden. Die Explosion war sehr stark gewesen. Eventuelle Hinweise und Spuren waren entweder durch die Explosion, durch den Einsturz des Gebäudes oder durch die Flammen vernichtet worden. Die Sicherheitskräfte waren ziemlich ratlos. Doch hatten sie sämtlichen Raumschiffen den Abflug verboten, bis man den Schuldigen gefunden hatte. Ryan hatte den Trümmerhaufen eines der Herstellungsanlagen betrachtet und kam dann auf die Idee, die Macht zu benutzen. Und in der Tat haftete dem Ort eine schwache, böse Aura an. Ryan bekam eine Vision, wie damals, als er von verschiedenen Angriffen auf die Jedi geträumt hatte. Er sah eine Person mit einem Koffer, sah dessen Aura. Und so waren sie dem Täter auf die Spur gekommen. Gemeinsam mit einem Transportgleiter der Sondereinsatzkräfte waren sie durch die Stadt gebraust, um so der Aura näher zu kommen. Beim Stadion der planetaren Footballmannschaft hatten sie den Saboteuer gefunden. Ryan hatte den Sicherheitsleuten eine genaue Beschreibung der Person gegeben, hatte sie vom Gleiter aus per Funk sogar bis an die Tribüne und den Zuschauerrank geführt. Doch dann wurde Ryan plötzlich schlecht, er fühlte sich überhaupt nicht gut. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich seiner und er hatte sich einige Minuten genommen, um zu meditieren. Sara hatte es ihm gleichgetan. Doch wirklich Ruhe brachte ihm die Meditation nicht. Er hatte ein ganz mieses Gefühl bei dieser Mission. Und plötzlich hatte Ryan eine Vision. Er sah einen großen Platz mit einem Denkmal, umgeben von Wohnhäusern. Ryan nahm das Funkgerät des Transportgleiters und erzählte dem Kommandanten von seiner Vision. "Hervorragend", kam es aus dem Lautsprecher. "Der nächste wohnt scheinbar in der Nähe des Medical Plaza, ein paar Häuserblocks von hier entfernt." Ryan überlegte. "Es könnte sein, doch kenne ich seine Aura nicht." Ein Mann vom Sondereinsatzkommando stieg in den Gleiter und setzte sich ans Steuer. "Gut, ich fliege nun zur anderen Herstellungsanlage und dann fliegen wir zum Medical Plaza. Danach schnappen wir uns all die anderen."

Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann waren sie bei der besagten Herstellungsanlage gewesen und Ryan kannte die Aura des Saboteurs. Als der Gleiter in der Nähe des Medical Plaza landete, war der gesamte Häuserblock bereits gesichert. Die Regierung von Thyferra war sehr an den Schuldigen interessiert. Ryan und Sara stiegen aus und machten sich auf die Suche. "Sei dir der lebendigen Macht bewusst", erklärte Ryan seiner Schülerin. "Konzentriere dich und sei eins mit der Macht. Alles andere ist nicht wichtig." Sara nickte und konzentrierte sich. "Ich spüre ihn", wisperte sie leise. Ryan lächelte zufrieden. Auch er spürte, dass die Aura ganz in der Nähe war. Doch noch immer hatte er kein gutes Gefühl bei der Sache. Die Straßen waren ziemlich leer. Die Bevölkerung war benachrichtigt worden, dass sich ein gefährlicher Verbrecher in der Gegend befand. Das bedeutete, dass die Wahrscheinlichkeit für Unschuldige in der Gefahrenzone geringer war. Doch leider war der Saboteur somit auch gewarnt. Ryan sah sich wachsam um, als sie durch die leere Einkaufspassage nahe dem Medical Plaza schlenderten. Dann plötzlich zischten Blasterstrahlen um sie herum und hastig aktivierten Ryan und Sara ihre Lichtschwerter. Aus einer Gasse her feuerte jemand auf sie und Ryan erkannte die Aura des Saboteurs. "Stopp", rief er laut. "Ergeben Sie sich!" Doch er sah nur, wie der Mann in der Gasse verschwand und zu fliehen versuchte. "Versuch du, ihm irgendwie den Weg abzuschneiden", rief Ryan seiner Schülerin zu, ehe er die Verfolgung aufnahm. Das Einkaufsviertel bestand hauptsächlich aus kleineren Geschäften und Boutiquen. Nur wenige der Geschäfte hatten mehr als zwei Stockwerke. Ryan eilte durch die Gänge, benutzte die Macht, um seine Geschwindigkeit zu steigern. Seine Füße flogen förmlich über den Boden. Der Saboteur schlug Haken und änderte ständig die Richtung. Nach einer Weile hatte Ryan genug von diesem Katz und Mausspiel und sprang mit einem Machtsprung auf die Dächer, um so die Distanz zu dem Saboteur zu verringern. Mit mehreren Sprüngen überquerte er die Dächer der kleineren Geschäfte und landete schließlich in einer Gasse, genau hinter dem Saboteur. Mit der Macht wollte er den Saboteur festhalten, zu Boden fallen lassen. Doch er sprintete auf eine der Hauptstraßen der Einkaufspassage, verschwand zwischen den wenigen Passanten, die noch dort herum liefen. Ryan konzentrierte sich auf die Aura des Mannes und trotz der Kopfschmerzen, die sich seiner bemächtigten, rannte er weiter hinter dem Saboteur her. Dieser versuchte, in eine andere Nebengasse einzutauchen. Doch Ryan war sofort hinter ihm. Die Gasse war recht lang und voller Kisten und Müll. Am Ende der Gasse tauchte Sara auf, versperrte dem Saboteur den Ausweg. Ryan gönnte sich ein Lächeln. Doch dieses verschwand sofort, als der Saboteur vor ihm in die Luft gehoben wurde, wie in einem unsichtbaren Netz zappelte und sich an die Kehle griff. Ryans Kopfschmerzen wurden stärker, ein eiskalter Schauer fuhr ihm durch Mark und Bein. Als der Mann zu Boden fiel wusste Ryan sofort, dass er tot war. Anschließend schien jedes Quäntchen seines Verstandes vor Schmerz und Erkenntnis zu schreien, als er die dunkle Gestalt erkannte, die zwischen den Kisten hervortrat und sich ihm zuwandte. Es war Lir.
 
Nana, was heisst denn hier einzige treue Leserin. Das ist ja schon fast unverschämt.^^
Ich wart noch immer auf den vierten Akt, die anderen Drei hab ich nun schon dreimal durchgelesen.^^
 
( *freu* Nein, natürlich bist du auch ein treuer Leser. Die Story ist ja unter anderem dir gewidmet, ohne dich würde es die Story garnicht geben :knuddel: Und bald werde ich Akt 4 fertig haben. Kann zwar noch ein bissl dauern, war nämlich unzufrieden damit und nun lese ich alles noch einmal durch, um den letzten Akt möglichst perfekt zu machen, das Grande Finale soll ja nicht mittelmäßig werden ^^ Hatte ne Weile die Nase voll von Star Wars aber jetzt gehts weiter, will die Story ja zu Ende bringen ^^ )

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Es war wirklich eine Umarmung der Schmerzen. Turalyon hing in den Tiefen des allmächtigen Sarlacc, irgendwo in einem der vielen Mägen der monströsen Kreatur. Er befand sich in tiefer Meditation, was eine wahre Herausforderung war. Denn die Schmerzen waren unerträglich. Etliche dünne Nadeln steckten überall in seinem Körper und injizierten ihm Gifte, um seinen Körper aufzulösen und ihn zu betäuben. Magensäure wallte um ihn herum, verbrannte seine Haut. Turalyon benutzte die Macht, um sich bei Bewusstsein zu halten und den Schmerz ein wenig zu dämpfen. Doch es half sehr wenig. Jeder Teil seines Körpers brannte und er fühlte sich, als würde man ihn bei lebendigem Leibe die Haut vom Körper ziehen. Mit Mühe kämpfte er gegen die Ohnmacht und gegen die Neurotoxine, die der Sarlacc in seinen Körper pumpte. Doch gleichzeitig ernährte der Sarlacc ihn auch. Über die dünnen Nadeln wurde ihm eine Nährlösung injiziert. Der Sarlacc ließ seine Opfer wirklich leiden. Tausend Jahre dauerte es, verdaut zu werden. Turalyon war froh, nicht so alt zu werden. Er fragte sich, wie lange er wohl schon im Magen des Sarlacc verdaut wurde. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Waren es Stunden? Tage? Oder war er noch länger Opfer des Sarlacc? Turalyon merkte, wie er den Kontakt zur Macht zu verlieren drohte. Er beschloss, alle Gedanken zu verdrängen und sich allein darauf zu konzentrieren, nicht ohnmächtig zu werden, die Schmerzen zu lindern und die Neurotoxine des Sarlacc zu neutralisieren. Plötzlich bohrten sich die Nadeln an den Magenwänden noch tiefer in seinen Körper und Turalyon schrie vor Schmerzen auf. Wieder floss die dickflüssige Magensäure seine Kehle hinab, in seine Lunge. Doch konnte er trotzdem atmen. Der Sarlacc erhielt ihn am Leben und verdaute ihn sogar von innen. Turalyons Kehle und Lungen brannten wie Feuer. Kurz öffnete er die Augen, doch bereute er es sofort, denn die Flüssigkeit, in der er schwamm, brannte in den Augen. Es war dunkel im Magen des Sarlacc, doch trotzdem wusste Turalyon, dass er nicht allein war. Zahlreiche andere Opfer hingen in den vielen Mägen der Kreatur. Sie wurden genau so gefoltert wie er. Doch war die Macht nicht mit ihnen. Turalyon wusste, dass er ohne die Macht verloren war. Ein Grund mehr, die Wege der Macht voll und ganz zu beschreiten. "Hilf mir", hörte Turalyon eine Stimme in seinem Kopf. "Diese Schmerzen, diese Schmerzen". Es war das Jammern der anderen Opfer. Durch den Sarlacc waren sie alle irgendwie miteinander verbunden. Sie teilten sich ein Bewusstsein, teilten sich die Qualen. Vor Turalyons geistigem Auge erschien die Gestalt seines Bruders, die vor ihm in der Magensäure trieb. Die Haut und die Muskeln lagen frei, teilweise waren durch die Zersetzung sogar seine Knochen zu sehen. "Hilf mir, mein Bruder", hörte Turalyon Lir flüstern, ehe er dürre, mumifizierte Finger nach ihm ausstreckte. Dann trieb Lir davon und ein anderer Körper tauchte vor ihm auf. Es war Ari. Sie war kaum mehr als ein Skelett gefüllt mit Fleisch. Ihre Augen waren zersetzt, ihr Schädel lag bloß. Er erkannte sie jedoch an der Silberkette um ihren Hals. Und an ihrer Stimme, die er in seinem Kopf hörte. "Ich liebe dich, Turalyon", säuselte sie, ehe sie ihren lippenlosen Mund auf seine aufgedunsenen, schmerzenden Lippen presste. Turalyon begann zu zappeln und verlor den Kontakt zur Macht. Schmerz wallte durch seinen Körper und er schrie auf, doch kein Ton kam über seine Lippen. Der Sarlacc quälte ihn mit Halluzinationen, mit Bildern, die er Turalyons Verstand entrissen hatte. Turalyon schrie und schrie und er spürte, wie die Ohnmacht ihm Linderung versprach. Da wusste er, dass er dem Sarlacc schleunigst entkommen musste, oder er würde ihn nie wieder verlassen.

Turalyon griff nach der Macht, nutzte die Schmerzen, um Wut und Hass freizusetzen. Die Dunkle Seite der Macht erhörte seinen Hilferuf und die Schmerzen ebbten ab. Turalyon wischte sich mit den Händen über seinen nackten, malträtierten Körper und zerrte an den dünnen Nadeln, an den Tentakeln, die ihn an die Magenwand klebten. Es schmerzte, denn die Nadeln steckten tief in seinem Körper und er riss sich große Teile seiner Haut vom Leib, als er sich aus der tödlichen Umarmung des Monsters befreite. Mit der Macht tastete er nach seiner Umgebung und spürte die armen Seelen, die ebenfalls im Magen des Sarlacc gefangen waren. Durch die Magensäure schwamm er zum Mageneingang. Doch noch ehe er diesen erreicht hatte, packten ihn mehrere Hände und zerrten an ihm. Turalyon spürte, dass es die anderen Opfer des Sarlacc waren, die ihn da festhielten. Der Sarlacc kontrollierte sie, benutzte sie gegen ihn. Jede Berührung schmerzte, als die Opfer ihn in Richtung der Magenwand zerrten. Doch Lir stieß sie mit der Macht weg von sich und schwamm so schnell er konnte zum Mageneingang. Nur dank der Macht fand er Halt, als er aus der Magensäure auftauchte und durch den Mageneingang in die Speiseröhre kletterte. Etliche andere Mageneingänge waren zu sehen und von weit oben kam schwaches Licht. Der Sarlacc war eine schleimige, fleischige Dimension des Schmerzes. Turalyon begann, die Speiseröhre des Sarlacc empor zu klettern. Seine nackten Füße rutschten immer wieder an der schleimigen Speiseröhre hinab, weshalb er die Macht benutzte, um schneller nach oben zu klettern, als die Schwerkraft ihn wieder nach unten ziehen konnte. Das Licht kam immer näher, doch dann begannen heftige Wellenbewegungen der Speiseröhre hin wieder nach unten zu ziehen. Der Sarlacc wollte ihn wieder verschlucken, wollte ihn nicht entkommen lassen. Das Ende der Speiseröhre, das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels entfernte sich immer mehr. Die Speiseröhre drückte ihn zusammen und beförderte ihn langsam zurück in die Nähe der Mägen. "Nein", knurrte Turalyon mühsam. Seine Zunge war geschwollen und er konnte kaum sprechen. "Du kriegst mich nicht!" Turalyon konzentrierte sich auf die Macht, ließ den Schmerz hinter sich und formte seine Wut, seinen Überlebenswillen zu einer Waffe. Er presste seine Hände gegen die schleimige Speiseröhre des Sarlacc und fügte der Bestie Schmerzen zu. Es war Zeit, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Turalyon hatte von seinem Holocron gelernt, wie man telepathisch Schmerz zufügen konnte. Der Sarlacc bestand zu einem großen Teil aus Nerven und Muskeln, die Turalyon nun zusammen drückte und mit Schmerz durchflutete. "Wie gefällt dir das, du mieses Drecksvieh?" Turalyon steigerte die Intensität der Schmerzen und die Speiseröhre zuckte wie wild, der ganze Körper des Sarlacc wurde von Krämpfen durchgeschüttelt. Dann presste sich die Speiseröhre zusammen und drohte, Turalyon zu zerquetschen. Im nächsten Moment wurde alles dunkel, ehe er sich in grellem Licht wieder fand und mit einem dumpfen Aufschlag im heißen Wüstensand landete. Der Sarlacc hatte ihn ausgespuckt.

Einen langen Moment lag er einfach nur da und atmete schwer, genoss die süße Luft der Freiheit, obwohl seine Lunge brannte und seine Kehle schmerzte, als hätte er zuviel Brandy getrunken. Als der Zorn langsam der Freude wich, kehrten auch die Schmerzen zurück. Sein ganzer Körper schmerzte und Turalyon öffnete die Augen. Sein Körper war eine einzige Masse aus rohem Fleisch. An vielen Stellen war die Haut gänzlich verschwunden und er blutete aus vielen Wunden. Die Reste seiner Haut waren rot und nässten, sein Leib war übersät mit Brandblasen. Der Wüstensand brannte wie Salz auf der Haut einer Schnecke, klebte an seinem wunden, gequälten Körper. Mit Mühe rief er erneut die Macht herbei, um die Schmerzen zu lindern und sich auf die Heilung zu konzentrieren. Sein Körper roch säuerlich. Oder war es noch der Geruch der Flüssigkeit in seiner Nase? Noch immer schmeckte er den Sarlacc in seinem Mund. Das war also die Umarmung der Schmerzen gewesen. In Mos Eisley erzählte man sich, dass die Sandleute glaubten, der Sarlacc hätte sich selber geboren, tief im Kern von Tatooine, noch ehe sich die Doppelsonnen getrennt hatten. Diese Legende erzählte, dass der Sarlacc alles verschlingen würde, mit was er in Kontakt käme, ehe er sich am Ende selber verschlingen würde. Turalyon lachte heiser. So wie er hier lag, nackt und blutend, war es auch irgendwie wie eine Geburt gewesen. Schmerzhaft, anstrengend. Oder war es gar eine Wiedergeburt? Er hatte den Sarlacc überlebt, die Umarmung der Schmerzen. Mühsam erhob er sich und suchte nach seiner Kleidung, die er dort fand, wo er sie vergraben hatte. Wie lange er war wohl im Bauch des Sarlacc gewesen? Als Turalyon sich anzog, fragte er sich was er tun würde, wenn das Holocron nicht zufrieden war. Was, wenn er nicht lang genug im Magen des Sarlacc geblieben war? Würde er noch einmal hinein müssen? Turalyon verwarf diesen Gedanken und machte sich auf den Rückweg, zurück zu dem Haus in der Einöde. Seine Kleidung klebte an seinem nässenden, wunden Körper. Und Turalyon hoffte, nicht wieder von einem Sandsturm überrascht zu werden. Jeder Schritt schmerzte, doch er nutzte die Macht, seinen Zorn und seinen Überlebenswillen, um sich vorwärts zu schleppen.

Und als er viele Stunden später, am Rande der völligen Erschöpfung, endlich seine Hütte erreicht hatte, war das erste was er tat, etliche Gläser Wasser zu trinken, welches von Taukollektoren auf dem Dach der Hütte gesammelt wurde. Anschließend stellte er sich in die Duschkabine und schaltete das Wasser an. Trotz der Macht, die seine Schmerzen linderte, schrie er seine Pein hinaus, als das Wasser wie Feuer auf seinem Körper brannte. Doch er wollte den Geruch und die Körpersäfte des Sarlacc von sich waschen. Und als Turalyon anschließend in einen Spiegel blickte, erschrak er. Seine langen, schwarzen Haare waren verschwunden. Zersetzt, im Magen des Sarlacc. Sogar seine Augenbrauen waren weg. Seine Haut war aufgeweicht und dünn und er war krebsrot. Würden die Wunden je wieder völlig verheilen? Oder würde er für immer so herum laufen müssen? Zorn stieg in ihm hoch und er ging zu seiner Werkbank. Er bemerkte, dass der Hochofen abgeschaltet war und das Fokusjuwel offenbar fertig gestellt war. Kurz musste er lachen, als er sich an die Worte des Holocrons erinnerte. "Du musst abhärten und geschliffen werden, wie das Juwel in diesem Ofen", waren die Worte von Darth Toxic gewesen. Er fragte sich, ob der Sith einst selber in den Sarlacc gesprungen war und deshalb so schrecklich aussah. Würde Turalyon ebenfalls Kabel und Drähte brauchen, um am Leben zu bleiben? Wahrscheinlich nicht. Turalyon spürte, dass er nicht in Lebensgefahr war, trotz der schrecklichen Verletzungen. Mit der Faust schlug er neben den Holocron-Würfel auf die Werkbank. "Darth Toxic!", knurrte er zornig. "Ich bin wieder da. Erscheine und sehe, dass ich deine Prüfung bestanden habe!" Mit einem Zischen erschien ein rötliches Abbild über dem kleinen, roten Würfel. Ein Hologramm des alten Sithlords. Die dürre Gestalt mit den glühenden Augen musterte Turalyon. "Gut. Sehr gut", flüsterte die Stimme des Holocrons. Turalyon fragte sich immer wieder, warum er einem kleinen Würfel gehorchte. Es war bloß eine Ansammlung von Daten, kein echter Sithlord. Doch wo waren die Sith? Es hieß, sie waren vor 900 Jahren vernichtet worden. Turalyon beschloss, nicht näher darüber nachzudenken. Er war froh über das Wissen, welches das Holocron ihm vermittelte. Es half ihm auf seinem Weg zu wahrer, vollkommener Stärke. "Du hast den Sarlacc überlebt und bist gestärkt aus dieser Prüfung hervor gegangen. Nimm das Holocron..." Turalyon gehorchte und ergriff das Holocron. "Drücke es an deine Stirn", sprach das Hologramm des Sithlords. Zuerst zögerte Turalyon, ehe er den Würfel mit beiden Händen vorsichtig festhielt und dann gegen seine Stirn presste. Er verstand nicht, was das sollte, doch dann wallte Schmerz und Hitze in seinem Kopf auf und Turalyon ließ den Würfel fallen, fasste sich an die Stirn. Das Holocron polterte über den Boden, doch das Hologramm verschwand nicht. "Durch deinem freien Willen bist du ein Teil des großen Plans der Macht geworden", erklärte die kleine, transparente Gestalt von Darth Toxic. "In einer Zeit, in der die Sith lange verschwunden sind und die Jedi sich als wahre Herrscher über die Macht wähnen, wirst du die Zukunft der Sith sichern. Du wirst das wahre Verständnis der Macht in deinem Herzen tragen und Verderben über jene bringen, die sich dir in den Weg stellen. Du wirst das Schwert der Macht sein. Und deshalb wird dein Name nun Darth Blade sein. Tödlich ist deine Klinge, unerbittlich deine Kraft. Du bist nun ein Lord der Sith." Das Holocron schaltete sich ab und das kleine Hologramm des Sithlords löste sich auf. Turalyon atmete schwer, taumelte trunken vor Erschöpfung zum Spiegel. Auf seiner Stirn war ein schwarzes Brandmal. Eine schwarze Sonne, aus der links und rechts drei schwarze Strahlen entsprangen. Das Symbol der Sith. Überwältigt stolperte er zu dem kleinen Bett in der Ecke und legte sich hin. Noch immer schmerzte sein Körper, doch er würde damit klar kommen. Die Wunden würden heilen und er würde ein mächtiger Sith werden. Doch am Schönsten war die Freiheit. Kurz musste Turalyon an den Jedi-Orden denken. Die Jedi waren Gefangene ihrer Regeln, waren blind für die wahre Stärke der Macht. Seine Gedanken hingen an Ari. Würde sie mit ihm gehen? Sie war klug genug und mutig genug, das Mysterium der Macht vollends zu begreifen. Turalyon beschloss, nach Coruscant zu reisen, um sich Gesellschaft zu holen. Dann würde das Leben gänzlich perfekt sein.
 
( So, Akt 4 ist etwa zur Hälfte fertig. Allerdings hab ich das Gefühl, dass ich die Geschichte hier wohl nie fertig bekomme. Hätte nicht gedacht, dass die Story so wenig Anklang findet. *schnief* )

3​

"Schade, dass wir uns unter solchen Umständen wieder sehen, mein Freund", flüsterte Lir und sah Ryan traurig an. Dann sah er kurz zu dem Leichnam vor seinen Füßen und hinter sich, wo die junge Jedi-Schülerin noch immer wartete. Lir hatte die Anwesenheit der beiden Jedi gespürt, als er sich auf die Jagd nach dem letzten Saboteur begeben hatte. Zuerst hatte er über Flucht nachgedacht. Doch er wollte seinen Auftrag zu Ende bringen. Die Spuren, die zu den Neimoidianern führen konnten, waren nun beseitigt. Aber nun war er selber im Mittelpunkt der Ereignisse, jetzt wo Ryan und seine Schülerin ihn umzingelt hatten. "Lir...", stammelte Ryan fassungslos. "Du lebst. Aber wie... Und was machst du hier?" Ryan war ganz bleich. Auch Lir fühlte sich nicht besonders wohl. Er freute sich, seinen alten Mitschüler und Freund wieder zu sehen. Doch am Schauplatz eines Mordes, den er soeben begannen hatte, das schmälerte die Freude sehr und Lir fragte sich, wie er aus dieser Situation entkommen konnte. "Ja, ich lebe. Ich habe den Sturz in die Schattenlande überlebt. Es hat eine Weile gedauert, ehe ich Kashyyyk verlassen konnte." Lir spürte die Trauer, als die Erinnerung an ihre letzte Begegnung wieder hoch kam. Sie hatten sich gestritten, über ihre Prinzipien. Und sie hatten gekämpft. "Ich bin hier, weil ich die Schuldigen des Anschlags bestrafen wollte", log er dann. Er konnte Ryan schlecht sagen, dass er im Auftrag der Neimoidianer handelte, welche ja die wahren Drahtzieher des Anschlags waren. Doch er ahnte auch, wohin diese Diskussion führen würde. "Wieso bist du nicht zum Jedi-Orden zurück gekehrt?", fragte Ryan noch immer entsetzt und überrascht. Sofort antwortete Lir: "Weil ich Angst hatte. Ich habe Befehle missachtet und dich angegriffen. Ich habe mich gefürchtet, dir und den anderen wieder unter die Augen zu treten." Das entsprach der Wahrheit. Dass Lir gleichzeitig Angst hatte, wegen seiner neuen Fähigkeiten aus dem Orden ausgeschlossen zu werden, behielt er für sich. Ryan schüttelte ungläubig den Kopf. "Wir haben uns Sorgen gemacht. Wir haben nach dir gesucht! Es hätte keine Rolle gespielt, was auf Kashyyyk geschehen ist." Lir lächelte schwach. Wie gerne hätte er Ryan geglaubt. Doch der Jedi-Rat war streng. "Ich habe euch auch alle vermisst", sagte er leise und sah Ryan traurig an. "Doch ich kann nicht mehr zurück zu den Jedi. Es ist viel passiert in den letzten Monaten." Ryan sah Lir genau an, ehe sein Blick auf den Leichnam des Saboteurs fiel. "Warum hast du ihn getötet? Er gehörte vor Gericht! Willst du schon wieder machen, was dir in den Sinn kommt?" Lir seufzte. "Ich habe alle Schuldigen getötet", gestand er. "Ich habe ihre Signatur in der Macht wahrgenommen und sie so gefunden und erledigt. Sie haben es verdient." Ryan schüttelte fassungslos den Kopf. "Darüber hättest nicht du entscheiden dürfen, Lir! Du hast dich zu einem Mörder gemacht!" Lir nickte langsam. Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Ryans Schülerin neben ihren Meister trat. "Meister, wer ist das?", fragte das junge Mädchen mit den langen, braunen Haaren und sah zwischen Lir und Ryan fragend hin- und her. "Sara, das ist mein Freund Lir. Ich habe dir von ihm erzählt." Lir neigte den Kopf und lächelte traurig. "Du hast Menschen umgebracht, Lir", sagte Ryan anklagend und sah ihn ernst an. Lir nickte. Seine Gedanken rasten und sein Herz schlug wie wild. Was konnte er tun? Er wollte nicht im Gefängnis landen. Denn er hatte so gehandelt, um sich seine Freiheit zu sichern. Wenn er mehrere Jahre auf Oovo 4 sitzen würde, würde seine Suche nach Weisheit nur unnötig verzögert werden. Um eine sehr lange Zeit.

"Ja, ich habe Menschen umgebracht", flüsterte Lir und sah Ryan und seine Schülerin traurig an. "Ich weiß, es war falsch. Doch ich möchte mich nicht einsperren und bestrafen lassen. Ich werde nun von hier verschwinden." Er lächelte Ryan zögernd an. "Du bist also ein Jedi-Ritter geworden. Nicht schlecht. Viel Glück dabei. Der Orden ist einfach nichts mehr für mich." Er machte Anstalten, zwischen Ryan und Sara hindurch zu gehen, um die Gasse zu verlassen. Doch Ryan packte ihn an den Schultern und drückte ihn brutal mit dem Rücken an die Mauer. "Du gehst nirgendwo hin, Lir! Du bist von Sinnen! Ich nehme dich mit nach Coruscant, wo über dein weiteres Schicksal entschieden werden wird." Er sah Lir tief in die Augen und Entschlossenheit lag in seinem Blick. Lir kannte diesen Blick, die bedingungslose Loyalität zum Jedi-Orden. "Sara, nimm ihm die Waffen ab", sagte Ryan noch, ehe er plötzlich gegen die gegenüberliegende Wand der Gasse gestoßen wurde. "Ich komme nicht mit euch. Obwohl ich den Tempel vermisse. Ich werde nun verschwinden und du wirst mich nie wieder sehen. Leb wohl, Ryan. Die Macht wird mit dir sein." Lir verließ die Gasse und trat auf die breite Einkaufspassage. Doch plötzlich landete Ryan einige Meter vor ihm und aktivierte sein Lichtschwert. Hinter sich hörte er das Zischen von Saras Klinge. "Du wirst nicht gehen, Lir. Ich nehme dich mit und auf Coruscant werden wir sehen, was mit dir geschieht und ob man noch Vernunft in deinen sturen Schädel eintrichtern kann." Lir blieb stehen und musterte die silberne Klinge seines Gegenübers. Natürlich, Ryans altes Schwert war auf Kashyyyk von ihm vernichtet worden. Lir schob seine dunkle Robe beiseite und zog die Ryyk-Klinge aus der Scheide, die an seinem Gürtel hing. "Ich möchte wirklich nicht kämpfen, alter Freund. Aber ich möchte nicht im Knast landen. Ich strebe nach Freiheit, nach Weisheit. Beim Jedi-Orden habe ich nichts von Beidem gefunden." Ryan wurde bei diesen Worten wütend. "Du hast Freunde gehabt! So schlecht war es doch gar nicht, oder? Wir hatten unseren Spaß. Du und ich...und Blinky." Ryan verstummte und Tränen traten in seine Augen. "Du kommst mit nach Coruscant und dort wirst du zur Vernunft kommen." Lir schüttelte nur mit dem Kopf. Langsam setzte er sich in Bewegung, um seitlich an Ryan vorbei zu gehen. Einige Passanten waren noch in der Nähe, die dem Spektakel neugierig zusahen. Doch Ryan schnitt Lir den Weg ab. "Leg deine Waffen nieder und ergebe dich", sagte er leise. "Sonst muss ich dich mit Gewalt mitnehmen." Lir lächelte bei diesen Worten. "Versuch es doch, mein Freund." Mit diesen Worten hob er seine Ryyk-Klinge. Ryan schüttelte nur mit dem Kopf. Es fing an, zu regnen und die Passanten stellten sich in die Eingänge der Geschäfte, um Schutz zu finden und gleichzeitig auch weg von den drei Gestalten zu kommen, zwischen denen sich ein Kampf anbahnte. Ryan holte mit dem silbern leuchtenden Lichtschwert aus und Lir konnte sehen, wie Regentropfen die Klinge trafen und verdampften. Er sah zum Himmel und zog sich dann die Kapuze seiner Robe über den Kopf. Doch er ließ Ryan nicht aus den Augen. Dieser war kreidebleich, doch sein Mund war grimmig verzogen und seine Augen funkelten vor Entschlossenheit. Seine langen Haare waren schnell durchnässt und klebten an seiner Haut, fielen ihm ins Gesicht. Dann griff Ryan an und Lir erkannte, dass er ebenfalls schneller und geschickter geworden war. Mit unglaublicher Schnelligkeit war Ryan bei ihm und seine silberne Klinge schien aus mehreren Richtungen gleichzeitig zu kommen, so schnell war er.

Lir bewegte die Klinge nach unten, um einen Hieb auf sein Bein abzuwehren, dann riss er die Ryyk-Klinge hoch, um sein Gesicht zu schützen. Mit einer gewissen Zufriedenheit bemerkte er Ryans Überraschung, denn die Klinge hielt dem Lichtschwert stand. Lir hatte sie mit den Techniken der Tulgah-Hexer manipuliert und unzerstörbar gemacht. Plötzlich sah er, wie Ryan eine Handfläche auf ihn richtete und ahnte, was dieser vor hatte und benutzte die Macht, um den Machtstoß abzuwehren. Dann beschloss er, den Gegenangriff zu wagen. Lir gab sich der akrobatischen Form Vier hin und schlug einen Salto und versuchte, Ryan in der Luft zu treffen und hinter ihm zu landen, um anschließend seinen ungeschützten Rücken zu erwischen. Doch Ryan war vorbereitet und wehrte ab, drehte sich blitzschnell um und mit einem Tritt aus der Drehung trat er Lir in den Bauch, kaum dass dieser landete und nach ihm schlagen wollte. Lir keuchte auf und fiel nach hinten um und sofort war Ryan über ihm, um ihm das Lichtschwert an die Kehle zu halten. Doch Lir drehte sich hastig zur Seite weg und trat nach Ryans ausgestrecktem Arm, so dass dieser sein Lichtschwert verlor. Ryan sprang nach hinten, als Lir mit seiner Klinge nach ihm ausholte und dann wieder auf die Beine kam. Lir lächelte seinen Freund mit einer gewissen Genugtuung an und sprang dann auf ihn zu, um ihm die Klinge an den Hals zu halten, um den Kampf zu beenden. Doch Ryan war schnell und als Lir seine Klinge ausstreckte, sprang er hoch um auf der Ryyk-Klinge zu landen und rammte Lir die Spitze seines Stiefels unters Kinn. Lir benutzte die Macht, um die Wucht des Trittes zu dämpfen, aber dennoch taumelte er einige Schritte nach hinten und versuchte, nicht den Kontakt zur Macht zu verlieren. Ryan sprang nach hinten weg und nutzte die Benommenheit seines Freundes, um sein Lichtschwert mit der Macht in seine Hand zu rufen. Dann griff Ryan an und schlug blitzschnell auf Lir ein. Dieser versuchte, zu parieren doch die silberne Klinge traf ihn leicht an der linken Schulter, versengte sein Fleisch und hinterließ einen glühenden Schlitz in Lirs dunkler Robe. Lir stöhnte auf und nahm hastig eine Verteidigungsposition ein und versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Ryan nahm ebenfalls die Grundhaltung der dritten Form ein und begann, Lir zu umkreisen. "Hören wir auf zu kämpfen, Lir. Komm mit mir. Du bist nicht du selbst. Ich spüre Zorn in dir. Denk an Tyvokkas Lektionen!" Der Name seines alten Meisters brachte Lir aus dem Konzept. Er bemühte sich um Ruhe und atmete tief ein und aus. "Ich gehöre nicht mehr zu den Jedi, Ryan. Ich sehne mich nach Freiheit und Wissen. Es gibt Dinge, welche die Jedi niemals studieren würden. Ich kenne solche Fähigkeiten. Ich gehe meinen eigenen Weg." Ryan lachte humorlos auf. "Das ist die Dunkle Seite, Mann! Und du gibst dich ihr hin. Willst du von ihr verzehrt werden?" Lir schüttelte mit dem Kopf. "Ich bin es, der nun die volle Kontrolle hat. Niemand wird jemals wieder über mich bestimmen!" Ryan stieß vorsichtig nach vorne und versuchte, Lir zu treffen. Doch Lir bewegte sich nicht, kämpfte um Ruhe und ließ die Macht durch sich strömen. Ein Kräuseln der Macht verriet ihm, wie er seine Ryyk-Klinge bewegen musste, um den Angriff abzuwehren. Er drückte Ryans Lichtschwert nach unten und schnellte nach vorne und gab ihm eine Kopfnuss, rammte ihm kräftig die Stirn auf die Nase. Doch Ryan drehte den Kopf und beide taumelten benommen auseinander. "Verdammter Dickschädel", knurrte Ryan, doch nicht ohne eine Spur Humor in seiner Stimme. "Sara", rief Ryan lautstark. Seine Schülerin stand etwas abseits und hatte sich bisher nicht eingemischt. "Hilf mir, ich bin der Spielchen überdrüssig."
 
hey du schreibst super ich konnte nur leider noch nicht alles lesen aber bald schaff ichs!
mach weiter so!
 
( Danke schön! Macht nichts, lass dir Zeit, es ist ja nun doch recht viel zu Lesen. Aber ich freu mich über jeden Leser und kann nun auch wieder weiter posten ^^ )

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Als Meister Ryan sie rief, lächelte Sara Namoriel und packte den Griff ihres blauen Lichtschwerts mit beiden Händen, ehe sie auf die beiden Kämpfenden zu rannte. Dieser Lir schien ein ziemlich guter Kämpfer zu sein. Doch ihr Meister war schnell und geschickt. Doch trotzdem ermahnte sich Sara, nicht unvorsichtig zu werden. Es schien, als sei Lir ein dunkler Jedi. Er hatte offenbar die Saboteure getötet. Und nun sollten sie ihn festnehmen. Aber wie, wenn er sich so wehrte? Sara gesellte sich an die Seite ihres Meisters und musterte ihren Gegner. Dieser musterte die beiden Jedi mit traurigen, braunen Augen. "So, zu zweit gegen Einen. Die Fairness der Jedi. Dann darf ich nun also auch ein paar schmutzige Tricks auspacken." Lir griff mit der freien Hand an seinen Gürtel und zog sein Lichtschwert. Als er es aktivierte und eine blutrote Klinge zum Leben erwachte, erschrak Sara und auch Ryan atmete hörbar tief ein. Rote Lichtschwertern wurden mit Dunklen Jedi und mit den Lords der Sith assoziiert. "Jetzt mache ich auch ernst", knurrte Lir und sprang mit einem markerschütternden Kampfschrei auf die beiden Jedi zu, drehte sich in der Luft mehrmals um die eigenen Achse und schlug aus der Drehung mit seinen beiden Klingen nach den Jedi. Ryan parierte und auch Sara wich aus, als Lir herumwirbelte und Ryan mit einer aggressiven Kombination von Schlägen eindeckte. Doch Ryan umfasste den Griff seines Lichtschwerts mit beiden Händen und gab sich ganz der Macht hin und wehrte den Angriff ab, ging in die Defensive und ließ sich von Lir zurück drängen, parierte dabei einen Schlag nach dem Anderen. Die Passanten in der Nähe wichen zurück, als sich die beiden Kämpfenden einem überdachten Café näherten. Lir schlug mit starken, kräftigen Schlägen seiner beiden Klingen auf Ryan ein und versuchte, durch dessen Verteidigung zu brechen. Doch dieser wehrte weiterhin ab und ließ sein Lichtschwert kreisen und nutzte dann den Schwung, um Lirs Ryyk-Klinge beiseite zu schlagen, machte einen Ausfallschritt zur Seite und schleuderte Lir mit einem Machtstoß in die Tische und Stühle des Cafés. Ein Tisch brach zusammen, als Lir auf ihm landete und dunkle Jedi fluchte, ehe er beide Klingen nach Ryan ausstreckte. Und plötzlich wurden Tische und Stühle wie von einem starken Wind gepackt auf Ryan und Sara geschleudert. Ryan ließ sein Lichtschwert rotieren und drehte den Griff schnell in den Händen, um so die Tische und Stühle abzuwehren. Er zerteilte sie in kleine Stücke, die keinen großen Schaden anrichteten. Sara hatte jedoch größere Schwierigkeit damit und sie bekam einen Stuhl gegen den Kopf und ging zu Boden, als sich alles drehte. Sie blutete an der Stirn. Lir sprang auf seine Füße und war mit einem Satz bei Ryan, überkreuzte seine beiden Klingen und drückte Ryans Lichtschwert nach unten. Und ehe der Jedi reagieren konnte, sprang Lir hoch und trat nach Ryans Gesicht. Doch dieser war ruhig und hochkonzentriert, denn er vertraute auf die Macht und auf sein Können. Hastig deaktivierte er sein Lichtschwert, kippte so nach hinten und aktivierte die befreite Klinge wieder. Mit einer Hand stützte er sich auf dem Boden ab und schwang mit der anderen sein Schwert dorthin, wo vorher noch sein Kopf gewesen war und versuchte, Lir ein Bein abzutrennen. Doch dieser ließ sich nicht so leicht austricksen und zog sein Bein zurück, bevor es die silbern leuchtende Klinge treffen konnte. Er sprang nach hinten, als Ryan nach seinen Beinen schlug und atmete tief durch. Auf Lirs Stirn bildeten sich Schweißperlen. Sara gesellte sich wieder neben ihren Meister, der genau so erschöpft aussah wie ihr Gegner.

Ryan war in der Tat müde. Der Kampf war anstrengend und schlimmer war, dass er gegen einen Freund kämpfte. Doch war Lir noch zur Vernunft zu bringen? Er schien verblendet von der dunklen Seite, von seinem Streben nach Freiheit und Wissen. Lir hatte Menschen ermordet. Und obwohl diese Menschen ebenfalls Mörder waren, musste Lir bestraft werden. Ryan hoffte, Lir nach Coruscant bringen zu können. Vielleicht konnten die Jedi-Meister ihn zur Vernunft bringen, wenn er selber es nicht schaffte. Doch Lir war ein schwieriger Gegner. Er war schnell und kräftig und Sara war keine große Hilfe. Zu schwierig war es für sie. Doch das war nur normal für eine junge Jedi-Schülerin. Lir senkte seine Klingen und sah sich um. "Ich lasse mich von euch nicht gefangen nehmen. Es scheint, als bräuchte ich mehr als mein Können im Lichtschwertkampf, um eurem Zugriff zu entrinnen, Jedi." Lir streckte seine beiden Klingen aus und Ryan spürte das Kräuseln in der Macht, als Lir die Dunkle Seite anrief und seinen Zorn fokussierte. "Sara, pass auf", brüllte er noch, ehe aus den Fäusten seines Gegenübers helle Blitze züngelten, um die beiden Klingen herum zuckten und von den Spitzen seiner Waffen auf Ryan und Sara zuckten. Ryan riss die Augen auf. Lir war stärker der dunklen Seite verfallen als er es angenommen hatte. Er hob sein Lichtschwert und wehrte die Machtblitze ab. "Eine Korrumpierung der Macht", rief Ryan über das statische Knistern der Blitze hinweg. "Du handelst im Bösen, Lir! Willst du mich und meine Schülerin töten, wenn wir dich nicht in Ruhe lassen?" In Lirs Gesicht glomm Zweifel auf. Die Sekunde des Zögerns nutzte Ryan. Er warf Sara einen Blick zu und beide rannten mit erhobenen Lichtschwertern auf ihren Gegner zu. Lir beendete seine Machtblitze, doch es war zu spät. Sowohl Ryan als auch Sara schlugen seine beiden Klingen seitlich weg und als Lir nach hinten sprang, zischte Ryans Klinge bedenklich nah auf seinen Hals zu, während Saras Klinge fast Lirs Hand traf, so dass er die Ryyk-Klinge fallen lassen musste. "Wir haben dich", erklärte Ryan mit ernster Stimme, als er Lir das Lichtschwert an den Hals hielt und Sara Lirs Lichtschwert mit ihrem in Schach hielt. Lir nickte. "Ihr beide seid gut, das muss ich schon sagen. Auch wenn es unfair ist, zu zweit gegen Einen zu kämpfen. Doch ich sprach von schmutzigen Tricks, nicht wahr?" Und plötzlich schrie Sara neben Ryan auf und er sah zu seiner Schülerin. Entsetzen stand in ihrem Gesicht und sie ließ ihr Lichtschwert fallen und sprang nach hinten. "Eine Schlange, eine Schlange", heulte sie auf. Obwohl dort überhaupt nichts war. Ryan fluchte und als er wieder zu Lir sah, riss dieser schon seine Klinge hoch und schlug Ryans Lichtschwert zur Seite, ehe er nach hinten sprang. Mit der freien Hand schleuderte er die entsetzte Sara mit einem Machtstoß fort, ehe er sich ganz Ryan widmete. "Mal sehen, wie du damit fertig wirst", knurrte Lir mit vor Zorn bebender Stimme. In seiner freien Hand bildete sich Dunkelheit, ein Schatten, der eine feste Form annahm. Ryan atmete entsetzt auf, als er die dunkle Energie spürte, die sich in Lirs Hand manifestierte. Lir schleuderte einen Speer aus dunkler Energie nach vorne. Doch als Ryan ausweichen wollte, erkannte er, dass Lir den merkwürdigen Speer auf Sara geworfen hatte. Ryan fluchte. Sara war noch zu verwirrt, um zu reagieren. Also griff er nach der Macht und sprintete los, stieß Sara zur Seite und begab sich selber in die Flugbahn des merkwürdigen Geschosses. Seine Konzentration reichte nicht mehr aus, um die dunklen Energien zu absorbieren und mit einer Entladung aus schwarzen Blitzen wurde Ryan getroffen und mit einem Krachen durch das Schaufenster eines Kaufhauses geschleudert.

Passanten wichen schreiend aus und stürmten davon, als Lir mit erbarmungslosem Blick das Kaufhaus betrat und sich nach Ryan umsah. Dieser war durch die Glasscheibe und gegen ein Regal gekracht und lag benommen unter einem Stapel Wäsche. An einigen Stellen hatte er kleine Schnitte und Schürfwunden und an der Schulter blutete er. Doch das Schlimmste war die unglaubliche Kälte, die sich seiner bemächtigt hatte. Ryan fror und zitterte und hatte für einen kurzen Augenblick völlig den Kontakt zur Macht verloren.
Du wirst heute sterben, kam es ihm in den Sinn. Getötet von jemandem, der einmal dein bester Freund gewesen ist. Er konnte sehen wie Lir über umgestürzte Schaufensterpuppen stieg und sich umsah. Nein, er durfte jetzt nicht aufgeben. Er wollte nicht sterben. Ryan wollte überleben und Lir dingfest machen. Und vielleicht gab es ja noch Rettung für ihn. Stocksteif, wie eine Marionette erhob sich Ryan, atmete tief durch und griff nach der Macht. Er konzentrierte sich auf jenes allgegenwärtige Energiefeld und merkte, wie die Wärme in seinen Körper zurückkehrte. Er aktivierte sein Lichtschwert, welches sich von alleine deaktiviert hatte, als er durch das Schaufenster geschleudert wurde und sah Lir entschlossen an. "Warum gibst du nicht auf und lässt mich gehen?", fragte Lir mit ruhiger Stimme. Doch sein Unterton war scharf wie die Klinge seines merkwürdigen Schwerts. Ryan lächelte schwach und zuckte mit den Schultern. "Du gehörst bestraft, mein Freund. Ich bin gespannt, ob du noch zu retten bist." Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, stürzte sich Lir auch schon auf Ryan und schlug immer wieder auf ihn ein. Ryan wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen eine Säule, glitt dann zur Seite und hinter ihm schlug die blutrote Klinge von Lirs Lichtschwert durch die Säule. Ryan versuchte, Abstand zu gewinnen und sah, wie Lir noch einmal durch die Säule schnitt und das heraus getrennte Stück mit der Macht auf ihn schleuderte. Ryan hob das Lichtschwert und als der graue Steinzylinder die Klinge traf, wurde er in zwei Teile geschnitten, die seitlich an dem Jedi vorbei flogen und wie Geschosse in eine Reihe von Regalen einschlugen. "Nicht schlecht", gab Lir mit einem bitteren Lachen von sich. Dann sprang er auf Ryan zu und streckte die Klinge aus, um seine Beine zu treffen. Ryan jedoch benutzte die Macht als Sprungbrett und katapultierte sich nach oben, entging dem Angriff und sprang über ein Geländer und landete im zweiten Stockwerk. Er blickte nach unten und als Lir sich mit einem Sprung zu ihm gesellen wollte, schnitt Ryan durch die Glasscheiben des Geländers, brachte das Glas zum Platzen und lenkte die Splitter wie Geschosse auf Lir zu. Dieser konnte nur noch die Arme vor den Körper halten, ehe die Splitter ihn trafen und seine Robe und Kleidung zerfetzten und durchbohrten, seine Arme aufschnitten und sich in seine Haut bohrten. Mit einem schmerzvollen Schrei landete Lir auf der Passage der zweiten Etage des Kaufhauses und funkelte Ryan wütend an. Ryan sah ihn ernst an. "Hör auf mit dem Unsinn und leg deine Waffe weg", bat er noch einmal. Doch Lir griff ihn bereits wieder an und versuchte, mit Finten und Täuschungen seine Deckung zu durchbrechen. Doch Ryan gab sich ganz der Defensive hin und wehrte ab. Dann jedoch ließ Lir sein Lichtschwert los und fing es verkehrt herum wieder auf. Er beschrieb mit seinem Arm einen Bogen und schlug Ryans Klinge beiseite und richtete die Spitze gleichzeitig auf dessen Hals. "So, jetzt sorge ich dafür, dass du ein paar Stunden schläfst", knurrte Lir und nahm sein Lichtschwert in die linke Hand, während er mit der rechten Hand einen Blaster zog. "Dann verschwinde ich. War ein netter Kampf, Ryan. Ich werde dich verm..." Sein Satz endete mit einem lauten Schrei, als Sara neben ihm landete und ihr Lichtschwert hinab sausen ließ und Lirs linken Unterarm abtrennte. Sara hatte sich offenbar wieder gefasst und angeschlichen, um ihrem Meister zu helfen. Lir schrie auf, ließ seinen Blaster fallen und fasste sich an die Wunde, die vom Lichtschwert verschweißt worden war. Ryan hob den Blaster auf, der auf Betäubung gestellt war. "Tut mir leid, mein Freund." Dann feuerte er und für Lir wurde alles dunkel.
 
also ich habs jetzt erst bis zur 1. stelle auf kashyyk geschafft aber ich lese fleisig weiter keine angst es geht nur sehr auf die konzentration aber ich muss sagen soweit ich gekommen bin gefällt die ff mir sehr!
wie viele teile wird es denn noch geben?
ich abboniere es gleich!
 
( Das ist doch schön, dass dir die FF gefällt. Nun, die Geschichte ist in 4 Akte aufgeteilt. Hier bin ich grad bei der zweiten Hälfte von Akt 3. Bis Akt 3 hier fertig ist dauerts noch etwa 6-7 Beiträge schätzungsweise und Akt 4 ist auch nochmal recht lang, doch den hab ich noch nicht ganz fertig geschrieben... weiter gehts: )

***​

Ari Fel hatte gemeinsam mit ihrer Schülerin Rin Anares die letzte Zeit mit Trainieren verbracht. Seit ihrer Rückkehr vom Krankenhaus hatten sie beide keine Mission bekommen. Gerne hätte sie Ryan und Sara mit nach Thyferra begleitet, doch waren so viele Jedi wohl überflüssig. Doch hatte Ari die Zeit gut genutzt. Rin war begabt und Ari glaubte, dass die junge Twi'lek einmal eine große Jedi werden würde. Stundenlang hatten sie sich im Lichtschwertkampf geübt. Und trotz ihrer Jugend war Rin mit ihrem Doppelklingenlichtschwert sehr geschickt. Blitzschnell griff sie mit beiden Klingen an und wehrte ebenso präzise Aris Angriffe ab. Eine ganze Weile hatte Ari überlegt, ob sie ihre beiden Lichtschwerter wieder zu einem Doppelklingenlichtschwert zusammenfügen sollte. Doch sie hatte sich am Ende dagegen entschieden. Die Kunst, mit zwei Klingen zu kämpfen, war eine Herausforderung. Und Ari mochte Herausforderungen.
Nun sprach sie mit Rin über die Eigenschaften und Aspekte der Macht, denn obwohl sie eine gute Kämpferin war, hatte sie mit den anderen Facetten des Jedi-Daseins noch ihre Schwierigkeiten. "Ein Jedi kann die Macht auf dreierlei Wege benutzen", erklärte Ari Rin, während sie bequem im Schneidersitz in der Mitte des Trainingsraums hockten. "Ein Jedi muss die Macht kontrollieren, er muss die eigene, innere Quelle aus der die Macht fließt manipulieren. Er muss die völlige Herrschaft über seinen Körper erlangen und im Einklang mit der körperlichen und geistigen Natur leben. Die Macht in sich selber kontrollieren bedeutet, über die Grenzen seines Körpers hinaus zu wachsen. Schneller rennen, höher springen, besser sehen." Ari sah Rin an und diese nickte verstehend. "Dann muss der Jedi lernen, die Macht in anderen Dingen zu spüren. Man muss sich der Verbundenheit aller Dinge bewusst werden, Verständnis außerhalb des eigenen Seins erlangen. Wie Ebbe und Flut ist die Macht. Mal tritt sie stärker auf, mal schwächer. Spüre die Macht und du kannst Personen spüren, kannst Dinge wahrnehmen, noch ehe diese passieren. Und dann musst du lernen, die Macht generell zu beeinflussen. Wenn du dir der Macht bewusst bist und sie stets um dich herum wahrnimmst, kannst du deine Umgebung beeinflussen. Du kannst Gegenstände bewegen, kannst andere heilen. Du kannst andere beeinflussen, wenn sie schwach im Geiste sind." Ari lächelte sanft und Rin strahlte sie an. "Ich werde mir Mühe geben, Meisterin." Ari nickte. "Ich weiß. Doch sei geduldig und übertreibe es nicht. Der schnelle Weg führt zur Dunklen Seite." Beide wurden unterbrochen, als die Tür aufging und Lagan Neva zusammen mit Zienne Rialta den Trainingsraum betraten. "Stören wir?", fragte der junge Jedi-Ritter mit den kurzen, blonden Haaren und der weißen Robe. Ari schüttelte den Kopf und erhob sich aus dem Schneidersitz. Rin tat es ihr gleich. "Wir sind mit unseren Lektionen für heute fertig", erklärte Ari. Lagan lächelte. "Wie wäre es mit einem kleinen Trainingskampf, Ari? Es ist lange her. Früher haben wir das öfters gemacht." Kurz wurde Ari traurig. Früher, als Turalyon noch bei ihnen war. Ja, sie hatten oft und gerne miteinander trainiert. Sie vermisste Turalyon schmerzlich. Wo war er nur? Warum ist er einfach so abgehauen? Ari lächelte gezwungen und nickte. "Okay, Lagan. Wir beide gegeneinander." Zienne trat an Rin heran. "Wollen wir beide auch?" Rin überlegte kurz und nickte dann. Die Jedi-Ritter und ihre Schülerinnen stellten sich einander gegenüber, aktivierten ihre Lichtschwerter. Dann ging es los.

Lagan aktivierte seine violette Klinge und schlug schnell und elegant aus dem Handgelenk nach Ari. Er hatte sich Form Zwei verschrieben, demselben Stil, den auch Turalyon so gerne benutzt hatte. Geschickt wehrte Ari mit ihren beiden Lichtschwertern ab und ging zum Gegenangriff über. Ihre beiden blauen Klingen zuckten immer wieder nach vorne. Doch Lagan parierte geschickt, wirbelte herum und Ari musste aufpassen, nicht von einem der schnellen Schläge erwischt zu werden. Sie kämpften mit echten Lichtschwertern und obwohl sie kämpften, galt es vorsichtig zu sein, damit niemand verletzt wurde. Zienne hatte es mit ihrem Lichtschwert nicht leicht gegen Rin. Doch beide wirbelten immer wieder herum und entgingen den Angriffen der Gegnerin. Die Konturen von Rins blauen Klingen verschwammen, doch Zienne glich die scheinbare Überlegenheit mit Schnelligkeit und Technik wieder aus. Kurz war Ari abgelenkt und Lagans Klinge zuckte auf ihr Gesicht zu. Sie riss den Kopf nach hinten, doch die violette Klinge trennte ihr ein paar Haare ab. Durch den Ruck ihres Kopfes war ihre silberne Kette aus der Robe gerutscht und war nun gut zu sehen. Der rote Edelstein, den sie einst von Turalyon geschenkt bekommen hatte, funkelte im Licht ihrer Lichtschwerter. "Was hast du denn da?", wollte Lagan wissen. Ari trat zurück, schaltete ihre Lichtschwerter aus und hing sie an ihren Gürtel, ehe sie hastig die Kette in ihren Kragen stopfte. "Ist nicht wichtig", meinte Ari grimmig. "Wir dürfen uns doch nicht so einen Schnickschnack kaufen", entgegnete Lagan. "Das bringt doch nichts, Geldverschwendung." Ari wurde wütend. Die Kette war ein Geschenk von Turalyon, eine Erinnerung an ihn. Doch das wollte sie Lagan nicht sagen. "Das geht dich überhaupt nichts an", brummte sie und ging zur Tür des Trainingsraums. "Rin, ich habe keine Lust mehr. Wir sehen uns morgen früh." Und Rin nickte nur, ehe sie Ziennes Klinge mit einer ihrer Klingen beiseite drückte und dem Zabrak-Mädchen die andere Klinge an den Hals hielt. Ari grinste kurz, ehe sie den Trainingsraum verließ und aufgewühlt durch die Korridore stapfte. Lagan folgte ihr hastig. "Ari, ich wollte dich nicht ärgern", begann er. "Es ist ja schließlich deine Sache." Ari blieb stehen, drehte sich um und bohrte Lagan den Zeigefinger in die Brust. "Ja genau, meine Sache. Und ja, die Kette ist mir wichtig. Was ist so schlimm dran, wenn man sich auch mal etwas gönnt?" Sie senkte ihre Hand. "Tut mir leid, ich bin einfach..." Lagan lächelte. "Ich vermisse ihn auch, Ari. Kopf hoch. Wir sehen uns." Er drehte sich um und ging zurück zum Trainingsraum. Ari lehnte sich an die Wand und seufzte. Sie vermisste Turalyon so sehr. Warum war er einfach abgehauen? Ohne ein Wort des Abschieds?

Plötzlich fuhr eine Tür in der Nähe in die Höhe und eine Krankenliege, eskortiert von verschiedenen Jedi-Rittern, wurde durch den Korridor geschoben. Auf der Liege erkannte sie Lir. Und groß war die Überraschung, ihn doch noch am Leben zu sehen, obwohl er ziemlich mitgenommen aussah mit all seinen Wunden. Er blutete stark und sein linker Unterarm war abgetrennt. Die schwebende Krankenliege wurde von einem Medizindroiden, Ryan, Sara und Meister Tyvokka eskortiert. Lir selber war nicht bei Bewusstsein. "Was ist denn los? Wo kommt der denn plötzlich her?", fragte Ari, als die Krankenliege an ihr vorbei geschoben wurde. Ryan blieb kurz stehen. Er sah überhaupt nicht gut aus. Er war leichenblass und sah recht mitgenommen aus. "Ich bin ihm auf Thyferra begegnet, als ich nach den Saboteuren gesucht habe. Lir hat sie alle umgebracht. Er glaubte, er hätte etwas Gutes getan. Doch die Dunkle Seite der Macht ist stark in ihm. Wir haben gekämpft und nun habe ich ihn hierher gebracht. Der Jedi-Rat soll entscheiden, was mit ihm geschehen soll. Vielleicht kriegen die ihn wieder zur Vernunft. Ich habe es nicht geschafft." Ryan senkte traurig den Kopf und Ari fühlte mit ihm. Erst hatte er geglaubt, Lir sei tot. Dann war Blinky Bano getötet worden. Und nun war Lir zwar wieder da, jedoch scheinbar fehlgeleitet. "Das wird schon wieder", sagte sie aufmunternd und verdrängte gleichzeitig ihre eigenen Sorgen. Ryan nickte missmutig. "Ich muss weiter, ich will ihn nicht alleine lassen", sagte er und eilte den anderen hinterher, die mit der Krankenliege weitergegangen waren. Ari beschloss, sich ihnen anzuschließen und eilte ihnen ebenfalls nach. Durch all die Korridore hatten sie schließlich die Krankenstation des Jedi-Tempels erreicht. Sofort wurde Lir untersucht. "Keine Lebensgefahr", stellte der Medizindroide fest. Zwei junge Padawan-Schüler betraten die Krankenstation. Einer trug zwei merkwürdige Gestelle, der andere sechs lange, dünne Rohre. Meister Tyvokka grölte etwas und die Schüler bauten zu beiden Seiten von Lirs Krankenbett die Gestelle auf, in die jeweils drei Rohre gesteckt wurden. Die Geräte wurden an die Energiequelle angeschlossen und sofort begannen die Rohre zu summen. "Was ist das?", fragte Ari neugierig. Ryan sah sie traurig an. "Diese Geräte erzeugen ein Energiefeld, welches die Macht neutralisiert. Wir müssen auf Lir aufpassen. Er darf nicht entkommen und immer muss jemand da sein, der ihn bewacht. Der Medizindroide injizierte dem bewusstlosen jungen Mann ein Mittel, welches ihn zu Bewusstsein bringen sollte, die Wirkung des betäubenden Blasterstrahls beenden würde. Und in der Tat schlug Lir nach wenigen Sekunden die Augen auf und sah sich sofort panisch um. Als er dann Ryan und Meister Tyvokka sah, traten ihm die Tränen in die Augen. Der Wookiee blökte seinen ehemaligen Schüler an. "Ich werde nichts sagen", sagte Lir bloß und schlug einen Medizindroiden mit seiner verbliebenen Hand, als dieser ihm ein Beruhigungsmittel spritzen wollte. "Ich gehöre hier einfach nicht mehr hin. Ich will frei sein. Ohne Regeln, ohne Grenzen." Er wollte aufstehen, doch der Wookiee drückte ihn wieder zurück und jaulte fragend. "Die dunkle Seite? Ja, vielleicht, doch die Saboteure haben es verdient. Ich strebe nach vollkommenem Wissen und dazu gehören alle Aspekte der Macht." Wütend grollte der Wookiee auf ihn ein. Ryan schüttelte traurig den Kopf und verließ die Krankenstation. Ari folgte ihm und ging dann zu ihrem Zimmer, während das wütende Gebrüll und die Argumente von Lir hinter ihr durch den Korridor hallten.
 
Schreib bitte schnell weiter ich bin fast durch und es ist so spannend dass ich nicht aufhören kann!
Du beschreibst vor allem die Kämpfe und die gefühle sehr gut und so kann man sich gut in die geschichte hineinversetzen!
 
( Das ist doch fein ^^ Macht doch nichts, die Geschichte rennt dir nicht weg. Danke schön! Gerade das Beschreiben der Gefühle ist mir wichtig. Es soll ja nicht bloß eine doofe Aneinanderreihung von Kämpfen sein, sondern auch einen gewissen Sinn machen. Und weiter, folgender Teil ist eine meiner Lieblingsszenen: )

4​

Ganz langsam schlenderte eine finstere Gestalt in einer dunklen Robe durch die Straßenschluchten von Coruscant. Die Kapuze der Robe tief ins Gesicht gezogen, sah die Gestalt immer wieder nach oben, zu den Wolkenkratzern und Türmen von Galactic City, die sich kilometerhoch in den Himmel reckten. Doch interessanter war der Jedi-Tempel, den die Gestalt nun schon zum fünften Mal umrundet hatte. Zwei Monate waren vergangen, seit Turalyon das letzte Mal auf Coruscant gewesen war und den Jedi-Tempel verlassen hatte. Doch heute zog es ihn wieder hierhin. Wie die Motte vom Licht angezogen wurde. Doch Turalyon würde sich nicht verbrennen. Die Macht hatte ihn heute hierher geführt. Und sein Ziel, der nächste Schritt zu einem perfekten Leben. Turalyon hatte in den letzten Monaten viel gelernt. Und heute war der Tag, an dem er sein neues Wissen testen konnte. Das Sith-Holocron hatte ihm viele nützliche Dinge beigebracht. Neue Techniken und die Philosophien und Ansichtsweisen der alten Sith. Turalyon atmete mit einem zufriedenen Seufzen aus, während er die Gebäude um sich herum musterte, den Jedi-Tempel wie ein Bauunternehmer begutachtete. Viele der Gebäude standen seit tausend Generationen an ihrem Platz. Höher und höher waren die Gebäude errichtet worden, als die alten Bewohner von Coruscant nach den Sternen strebten. Und diese schließlich auch erreichten und eroberten. Der Jedi-Tempel war 4000 Jahre alt. Und in all dieser Zeit war es nie einem Sith gelungen, in den Tempel einzudringen. Vielleicht hatte es auch keiner versucht. Aber Turalyon würde es heute schaffen. Er hatte einige Dinge zu erledigen. Denn er wollte Ari Fel aufsuchen und sie überzeugen, mit ihm zu gehen. Er liebte sie und vermisste sie. Und obwohl er sich verändert hatte, war er davon überzeugt, dass Ari das verstehen würde und sich ihm anschließen würde. Er wollte seine Stärke, sein Wissen und seine Freiheit mit Ari teilen. Nach seiner Rückkehr vom Sarlacc hatte er einige Stunden geschlafen. In eine schwarze Robe gehüllt hatte er einen Frachterpilot bezahlt, damit dieser ihn nach Coruscant mitnahm. Seine Wunden waren bereits am Verheilen, doch noch immer sah er schrecklich aus. Sein Körper war von dünnem, rissigem Schorf bedeckt, wo sich neue Haut bildete. Er hatte die Macht benutzt, um die Heilung zu beschleunigen, doch wusste er, dass es noch eine Weile dauern würde, bis die Wunden verheilt waren und die Gifte des Sarlacc neutralisiert waren. Um seine schöne, schwarze Haarpracht tat es ihm besonders leid. Er hatte damit so gut ausgesehen, wie er fand. Und nun war er ein glatzköpfiger Typ dessen ganzer Körper eine Wunde war und dessen Stirn das Symbol der Sith zierte. Ja, er war ein Sith. Und deshalb musste er besonders aufpassen, wenn er in den Jedi-Tempel eindringen wollte. Das Holocron hatte ihn jedoch ausreichend vorbereitet. Auf dem Flug nach Coruscant hatte Turalyon - oder Darth Blade, wie er sich nun nennen würde - sein neues Lichtschwert getestet und sich eine besondere Meditationstechnik angeeignet.

Die Technik namens Quey'tek war eine uralte Kunst, welche Turalyons Präsenz selbst den stärksten Jedi verschleiern würde, solange er sie aufrechterhalten konnte. In diesem Zustand konnte Turalyon den Tempel betreten, vollkommen unerkannt bleiben und Ari holen. Sie gehörte an seine Seite. Wenn man ihn jedoch entdecken würde, würde es wohl ein heißer Tanz werden, wenn er aus dem Tempel fliehen würde. Denn die dunkle Seite der Macht war stark in ihm. Würde man das Quey'tek durchschauen würde er schnellsten entkommen müssen, oder die Konsequenzen tragen müssen. Windböen umfassen ihn, als ein leichter Sturm aufkam und als die ersten Regentropfen auf die Straße prasselten, hüllte sich Turalyon enger in seine Robe. Er ignorierte den kalten Wind auf seinem schmerzenden Gesicht und konnte es kaum erwarten, dass endlich die Nacht hereinbrach. Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und gemeinsam mit dem Smog wurde der westliche Himmel in ein rotes, infernalisches Licht gehüllt. Turalyon bewunderte die Schönheit der Stadt, die immer lebendig und hell zu sein schien. Am Himmel bewegten sich Tausende von Raumschiffen in einem ständigen Kommen und Gehen. Dann schlenderte er zum Jedi-Tempel, erklomm mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stufen. Jede Bewegung schmerzte, als sich die Haut spannte und der Schorf auf seinen Wunden rissig wurde. Doch er hielt die Illusion aufrecht, unterdrückte die Aura der Dunklen Seite. Dann war er auch schon im Jedi-Tempel. Sein Puls beschleunigte sich und Blut rauschte in seinen Ohren. Adrenalin wurde freigesetzt, doch er behielt seine Konzentration, kämpfte um Ruhe. Wenn er die Nerven verlor, würde man ihn erkennen und spüren. Und dann würde es brenzlig werden. Langsam schlenderte er durch die sterilen, hellen Korridore des Tempels und steuerte Aris Zimmer an. Als ihn ein anderer Jedi passierte und begrüßte, erschrak Turalyon, erwiderte den Gruß jedoch und freute sich innerlich, als er nicht erkannt wurde. Die Illusion verlieh ihm das Erscheinungsbild eines jungen Jedi mit Sommersprossen und roten Haaren. Als er Aris Zimmer erreicht hatte, klopfte er an der Tür und nach einem Moment öffnete sich diese. Ari stand in der Tür. Sie sah noch genau so schön wie eh und je aus, doch ihre Augen waren feucht. Hatte sie geweint? Fast hätte Turalyon den Kontakt zur Macht verloren. Doch er beherrschte sich. "Was willst du? Kenne ich dich?" Turalyon drängte sich an ihr vorbei, packte grob ihr Handgelenk und zog sie an sich heran, ehe seine andere Hand auf den Schalter drückte, der die Tür schloss. Dann ließ er die Illusion fallen, unterdrückte jedoch seine Aura. "Turalyon", kreischte Ari und fiel ihm um den Hals, was für ihn ziemlich schmerzhaft war. Aris Freude wich Sorge. "Wie siehst du denn aus? Was ist passiert...Du musst sofort zu einem Arzt." Turalyon lächelte. "Kein Arzt kann mir da helfen. Außerdem ist Bacta selten, momentan. Das wird schon verheilen." Er drückte Ari an sich und presste ihr einen Kuss auf den Mund, den sie feurig und stürmisch erwiderte. Turalyon ignorierte die Schmerzen und freute sich stattdessen, wieder bei Ari zu sein. "Wir haben etwas zu besprechen", sagte er mit ernster Stimme. "Ich bin kein Jedi mehr. Und ich werde auch nie wieder einer sein." Ari ließ ihn los, legte fragend den Kopf zur Seite. "Ari...Ich bin ein Lord der Sith."

Sofort aktivierte Ari ihre Lichtschwerter. Turalyon lächelte, hatte es nicht anders erwartet. "Steck deine Waffen weg", befahl er, ehe seine Stimme freundlicher wurde. "Komm mit mir Ari. Ich bin gekommen, um dich zu mir zu holen. Wir können frei sein!" Ari wich zurück und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Angst, Wut und Verzweiflung an. "Ein Sith? Aber warum?", fragte sie mit zitternder Stimme. Turalyon lehnte sich an den Türrahmen und zischte, als sein Rücken schmerzte. "Erforsche deine Gefühle Ari. Du weißt es genau so gut wie ich. Wir gehören hier nicht hin. Ich habe ein neues Leben aufgebaut und ich will dich an meiner Seite haben, Liebes." Ari sah ihn traurig an, schloss dann ihre Augen und ihr Körper begann zu zittern. Turalyon spürte ihren Konflikt. "Du bist einfach abgehauen", sagte sie dann wütend und sah ihn mit zornigem Blick an. "Ohne dich zu verabschieden, ohne etwas zu sagen. Ein Sith... Und jetzt? Willst du die Galaxis beherrschen?" Turalyon seufzte. "Ich hatte keine Wahl, ich musste verschwinden. Nein, die Herrschaft über die Galaxis interessiert mich überhaupt nicht. Aber unsere Freiheit interessiert mich. Ari... Komm mit mir!" Überraschend stürzte sich Ari auf ihn und schwang mit ihren Lichtschwertern. Doch ihre Hiebe waren nur halbherzig, schlecht ausgeführt aufgrund ihrer Emotionen. Mit einer Drehung zur Seite brachte sich Turalyon aus dem Gefahrenbereich. "Zorn ist gut. Ich spüre viel Zorn in dir, Ari. Zorn auf mich. Und Zorn auf die Jedi. Erinnere dich an ihre Gleichgültigkeit, als Blinky verbrannt wurde. Willst du ein emotionsloser Sklave der Jedi sein? Oder willst du frei sein?" Aris gequälter Blick tat ihm in der Seele weh. "Du hast die Jedi verraten. Du hast mich verraten!" Sie trat erneut auf ihn zu und schwang ihre Lichtschwerter nach ihm. "Nein, ich habe die Jedi nicht verraten. Und dich auch nicht. Die Jedi haben uns verraten!" Turalyon sprang zur Seite. "Die Jedi kontrollieren uns wie Marionetten. Wir müssen alles für sie machen und dürfen nicht lieben, keinen Spaß haben, keine Freizeit haben. Und wenn wir sterben, zucken sie mit den Schultern. Es gibt ja genug von ihrer Sorte. Findest du das gut?" Ari hielt inne und senkte ihre Lichtschwerter. Sie schüttelte mit dem Kopf. "Aber du bist ein Sith. Die Sith sind böse:" Turalyon schüttelte den Kopf. "Nein, die Sith sind frei. Sie begreifen die Macht in all ihren Facetten. Ich weiß, dass du auch stark genug bist, das Mysterium der Macht zu verstehen. Bist du auf meiner Seite, oder bist du gegen mich?" Turalyon sprang mit einem Salto über Ari hinweg und landete auf ihrem Schreibtisch, zündete sein Lichtschwert. Die rote Klinge erhellte Turalyons vernarbte Gesichtszüge.
Ari sah ihn lange an. "Du hättest etwas sagen sollen", sagte sie traurig und schlug trotzig nach den Tischbeinen ihres Schreibtisches, der sich zur Seite neigte. Doch mit einem Salto sprang Turalyon aus ihrer Reichweite. "Es tut mir leid. Doch ich musste mich beeilen. Die Jedi würden mich niemals verstehen. Komm mit mir. Ich spüre deine Gefühle. Ich liebe dich! Hilf mir dabei, diese Galaxis zu beschützen, besser als die Jedi es jemals tun könnten." Er streckte seine freie Hand nach ihr aus. "Du hast noch nicht verstanden wie mächtig wir werden können. Die Jedi haben keine Ahnung vom wahren Potential der Macht. Willst du nicht auch frei sein? Mit mir zusammen?" Ari deaktivierte ihre Lichtschwerter. Sie schien zu wissen, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Turalyon war immer besser gewesen. Sie sah ihn traurig und unschlüssig an. Ihr Blick wanderte zwischen der Tür und seinem Gesicht hin- und her.

"Ari was bietet dir das Leben hier?", fragte Turalyon und machte mit der freien Hand eine umfassende Handbewegung. "Nichts als Trauer, Schmerz und Entbehrungen. Komm mit mir. Willst du mich wirklich allein gehen lassen? Unsere Liebe einfach vergessen?" Ari kamen nun die Tränen. Turalyon sah sie traurig an und deaktivierte sein Lichtschwert. Ari setzte sich auf ihr Bett und schluchzte, sah immer wieder auf den Boden und dann zögerlich in Turalyons Gesicht. "Die Jedi zwingen uns in Formen, für die wir nicht geschaffen sind. Wer sind sie, dass sie uns alles verbieten und für uns alle Entscheidungen treffen? Wir machen alles für den Rat, für die Republik. Aber niemand dankt es uns. Ari...Ich brauche dich" Er trat zu ihr und hielt ihr die Hand hin. Zögernd nahm sie seine Hand und sah ihn traurig an. "Du lässt mich nie wieder alleine?", fragte sie mit zitternder Stimme. Turalyon lächelte sanft und hockte sich hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. "Nie wieder", sagte er leise, doch mit schmerzverzerrtem Gesicht. "Was ist bloß mit dir passiert?", fragte Ari leise, wischte sich Tränen aus dem Gesicht. Turalyon lächelte bitter. "Eine Prüfung. Ein paar Stunden im Magen eines Sarlacc. Ich kann es echt nicht weiter empfehlen." Ari lachte hysterisch und drückte seine Hand. Mit dem Daumen streichelte er ihren Handrücken. "Gehen wir. Wir leben irgendwo in Frieden und kämpfen für Gerechtigkeit, so wie es uns gefällt." Er erhob sich und stöhnte auf und Ari hielt ihn fest. "Geht es?" Turalyon nickte tapfer. "In ein paar Tagen ist sicher alles wieder in Ordnung." Gemeinsam verließen sie Aris Zimmer und schlichen durch die Korridore. Turalyon erschuf um sich herum wieder das Trugbild eines jungen Jedi-Schülers. Plötzlich blieb Ari stehen und sah ihn ernst an. "Turalyon", sagte sie leise. "Dein Bruder ist noch hier." Und Turalyon fiel aus allen Wolken, verlor den Kontakt zur Macht. "Lir? Er lebt?" Ari nickte hastig. "Er ist auf der Krankenstation. Er wird dort festgehalten. Auf Thyferra hat er ein paar Leute umgebracht. Ryan meint, er sei der Dunklen Seite verfallen." Turalyon lachte schallend auf, ehe er seine Aura wieder unterdrückte. "Super. Er scheint wirklich mein Bruder zu sein. Holen wir ihn und verschwinden wir dann. Bevor uns noch jemand erwischt." Ari nickte und Hand in Hand eilten sie durch die Korridore des Jedi-Tempels. Turalyon merkte, wie sein Herz wild klopfte. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Ari kam mit ihm, schloss sich ihm an. Er würde nicht mehr alleine sein. Und nun hatte er erfahren, dass sein Bruder noch lebte und scheinbar genau so gegen die Jedi rebellierte wie er selber. Er freute sich, Lir wieder zu sehen. Doch hieß es auch, wachsam zu bleiben. Noch waren sie nicht entkommen.
 
ICH HAB ES ENDLICH FERTIGGELESEN!!!!!!!!!!!!!!^^

also ich muss sagen das du bisher total gut geschrieben hast!
Es ist so traurig ich weiß gar nicht für welche seite ich eigentlich bin!
na ja bitte mach einfach schnell weiter ich will wissen ob sie es rausschaffen und was mit lir passiert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
( Das freut mich ^^ Ich danke dir. Ja, garnicht so einfach, sich für eine Seite zu entscheiden. Es ist eben nicht alles nur böse und gut. Nun, da Akt 3 bald hier zuende ist, sollte ich dringend Akt 4 beenden. Weiter gehts. )

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Sehr, sehr lange hatte sich Lir die Standpauke von Meister Tyvokka anhören müssen. Der Wookiee war erfreut, dass Lir die Zeit auf Kashyyyk überlebt hatte und den Planeten sicher verlassen konnte, war auch erfreut, ihn wieder zu sehen. Doch er war enttäuscht zu hören, dass Lir kein Jedi mehr sein wollte und natürlich wütend, weil Lir offensichtlich der Dunklen Seite anheim gefallen war und Menschen umgebracht hatte. Lir schmerzte es, sich so mit seinem alten Meister zu unterhalten. Sogar Meister Yoda kam vorbei und sprach mit Lir. Doch am Ende hatte sich Lir trotzdem nicht überzeugen lassen, bei den Jedi zu bleiben. Er hatte zugestimmt, sich bestrafen zu lassen für die Morde an den sieben Saboteuren. Dann hatte Lir darum gebeten, vor dem Jedi-Rat sprechen zu dürfen und man hatte es ihm gestattet. Vier Jedi-Ritter hatten ihn zum Saal des Jedi-Rats geleitet. Nun stand er in der Mitte und wurde von den Augen der Ratsmitglieder förmlich durchbohrt. "Was du uns zu sagen hast?", fragte Meister Yoda und Lir sah den Jedi-Meister mit festem Blick an. Kurz sah er die anderen Jedi-Meister an, ehe er sich räusperte und sprach. "Seit frühester Kindheit lebte ich hier im Jedi-Tempel. Ich war fasziniert von der Macht und den Fähigkeiten, die man mir versprach. Es war wie ein Traum, dass ich etwas Besonderes war und meine Fähigkeiten für das Gute einsetzen würde. Ich weiß noch, wie viel Angst ich hatte, keinen Meister zu finden und in der Agrarabteilung zu landen." Er lächelte schwach und sah Meister Yoda an, während seine Hand über den Verband seines Armstumpfes strich. "Doch nun bin ich nicht zufrieden." Er sah Meister Tyvokka an. "Ich weiß, manchmal war ich kein guter Schüler. Ich habe oft meinem Zorn nachgegeben. Doch insgesamt habe ich eine Menge über die Macht gelernt und werde wohl auch niemals auslernen. Doch es macht mir Spaß. Wissen ist wichtig." Lir warf seinem ehemaligen Meister einen Blick zu. "Und Dinge zu lernen bereitet mir großes Vergnügen. Die alten Legenden und Mythen durchforsten, längst vergessene Namen und Personen entdecken. Doch nach meiner Flucht von Kashyyyk war ich mir sicher, dass das Dasein eines Jedi-Ritters nicht perfekt für mich ist." Er schwieg einen Moment. "Ich weiß noch, wie ich mich mit meinem Mitschüler Ryan stritt, als wir Salin Tzett festnehmen sollten. Doch Salin Tzetts Argumente erschienen mir richtig. Und ich habe Recht behalten. Er hat etliche Welten befreit und es geht diesen Welten gut. Er ist kein Tyrann und er hat keine Welten der Republik angegriffen. Er will bloß Freiheit für sich und seine Verbündeten. Ich habe mich gegen Ryan gestellt, weil ich spürte, dass Salin Tzett einer guten Sache diente. War die Entscheidung falsch? Ich habe meinem Herzen vertraut." Er machte eine Pause. "Was ich damit sagen will: Manchmal ist es schwer, ein Jedi zu sein und das Richtige zu machen. Soll ich auf die Macht hören? Auf die Vernunft? Auf mein Herz? Auf den Jedi-Rat? Worauf soll ich hören? Kann mir das einer von euch sagen?" Er sah die vielen Jedi-Meister an. "Salin Tzetts Methoden waren zweifelhaft, doch er tat es, um mehrere Leben zu retten, mehren Welten die Freiheit zu bringen. Ich finde, meine Entscheidung war richtig. Seine Absichten waren gut. Aber ich habe die Befehle des Rates missachtet, den Kodex nicht befolgt. Und ich weiß nicht, ob ich dem Kodex je wieder folgen kann. Ich weiß nicht, ob ich dem Jedi-Rat folgen kann. Denn die Entscheidungen, die hier getroffen werden, unterscheiden sich von denen, die mein Herz und die Macht mir sagen. Ich denke, ich werde meinen eigenen Weg gehen."

Sein Blick wanderte über die Gesichter der Jedi-Meister. "Ich gebe zu, meine Selbstjustiz an den sieben Saboteure war übereilt. Ich habe mich damit über die Gerichte, über das Gesetz gestellt. Aber machen das die Jedi nicht auch? Jedi haben allerlei Sonderbefugnisse. Ich frage mich, mit welchem Recht sich die Jedi über die normalen Menschen erheben. Über die Sicherheitskräfte. So hoch wie der Jedi-Tempel steht, so hoch und so weit entfernt ist der Jedi-Rat von den wahren Geschehnissen im Universum. Die Jedi haben der Republik zu dienen. Und was ist mit den Welten, die nicht zur Republik gehören? Die Jedi gehorchen der Republik und sind dabei den Ansichten der Republik über Recht und Ordnung unterworfen. Wie kann ein Jedi sich anmaßen, für das Gute zu kämpfen und dabei so viel Leid und Elend übersehen?" Lir sah die Jedi-Meister anklagend an. "Wie kann man von einem Jedi verlangen, sich selber immer wieder aufzuopfern, für Menschen, die es einem niemals danken? Ich sehe Wachleute der Republik, die Schmiergelder annehmen. Senatoren, die sich bestechen lassen und Entscheidungen fällen, die viel Unheil nach sich ziehen. Lügen, Betrug, Falschheit. Aber dennoch kämpfen wir dagegen an. Wir müssen das Böse, die Korruption bekämpfen, dürfen aber selber nichts besitzen, keine Gefühle zeigen, nicht die Freuden erleben, die diese Galaxis zu bieten hat. Aber so ist es nun einmal, ein Jedi zu sein, oder?" Lir drehte sich ein wenig, um alle Anwesenden anzusehen. "Wie kann man von mir verlangen, für Frieden und Freiheit zu kämpfen, ohne selber Ruhe zu haben und frei zu sein? Ich glaube an die Macht, an das Gute. Aber um für manche Werte einstehen zu können, muss ich diese Werte besser begreifen. Ich spüre das Verlangen nach Freiheit, das Verlangen nach Eigenverantwortung, Eigeninitiative. Ich will keine Marionette des Jedi-Rats sein, denn was ist, wenn ich einen Befehl befolge, den ich als falsch empfinde? Wie könnte ich mit so einer Last weiter leben? Denn ich wage zu behaupten, dass der Jedi-Rat nicht allmächtig ist." Lir atmete tief durch und ließ die Schultern hängen. "Ich will nicht sagen, dass ich die Jedi und ihre Art zu leben verdamme. Ich will sagen, dass ich meinen eigenen Weg gehen möchte, eigene Entscheidungen treffen will. Ich diene der Macht. Denn die Macht hält die Galaxis zusammen, nicht die Jedi. Wir sind nur Werkzeuge der Macht. Und ich strebe nach Wissen. Ich weiß, dass es Dinge gibt, die ich hier nicht lernen kann. Deshalb bin ich nicht zum Jedi-Tempel zurückgekehrt, nachdem ich den Schattenlanden von Kashyyyk entkommen konnte. Und deshalb trete ich hiermit offiziell aus dem Jedi-Orden aus. Ich will frei sein, in meinen Fähigkeiten und in meinem Dasein wachsen. Hier kann ich das jedoch nicht." Seine Stimme klang schwer, belegt. Er schwieg und eine ganze Weile sagte niemand etwas. Dann ergriff Meister Yoda das Wort. "Dein Weg führt dich zur Dunklen Seite. Aufpassen du musst." Lir nickte. "Ich habe mir Wissen angeeignet, welches die Jedi als falsch und böse empfinden. Doch möchte ich niemandem etwas Böses. Ich will das Mysterium der Macht ergründen." Kurz musste Lir an Tianorr denken. Würde man Lir nun auf ewig weg sperren? "Ich beuge mich der Strafe", sagte er trotzig. Mehr hatte er nicht zu sagen. Die Jedi-Meister wechselten Blicke. Meister Tyvokka blökte traurig. Dann erhob sich Meister Yoda und trat auf Lir zu, zog sein Lichtschwert. Zuerst hatte Lir Angst, vom kleinen, grünen Jedi erschlagen zu werden. Yoda zündete sein Lichtschwert und als er die grüne Klinge schwang, fiel Lirs Padawan-Zopf zu Boden. "Kein Mitglied unseres Ordens du mehr bist", sagte Yoda traurig. "Wir werden dich im Auge behalten. Über deine Strafe, wir noch entscheiden werden. Geh."

Lir wurde von den vier Jedi-Rittern zurück zur Krankenabteilung gebracht. Nun war er also frei. Warum fühlte er sich dann so mies? Ihm war übel und als er wieder auf seinem Krankenbett lag und von dem Energiefeld um sich herum von der Macht getrennt wurde, fragte er sich, wie die Strafe wohl aussehen mochte. Vielleicht mehrere Jahre auf Oovo 4. Lir kannte sich mit Strafen und Gesetzen nicht wirklich aus. Sollte er vielleicht versuchen zu fliehen? Doch zwei Jedi-Ritter bewachten ihn, standen an der Tür und beobachteten ihn genau. Lir fühlte sich frei, befreit. Doch er bereute auch, sich in die Dienste der Neimoidianer begeben zu haben. Auch Salin Tzetts Organisation hätte er verlassen sollen, sobald er die Stiletto bekam, die nun in einem Hangar irgendwo auf Thyferra herum stand. Plötzlich ging die Tür der Krankenstation auf und Lir wurde aus seinen Gedanken gerissen. Turalyon und Ari betraten die Krankenstation und Lir strahlte, als er seinen Bruder sah. "Turalyon", rief er und fühlte sich gleich fiel besser. Es war schön, in dieser schweren Stunde nicht alleine zu sein. Trotz all der Streitereien war er froh, Turalyon nun an seiner Seite zu haben. Doch dann erkannte er, wie schlecht Turalyon aussah. Sein Haar war verschwunden, sein Gesicht vernarbt und auf seiner Stirn prangte ein seltsames Symbol. "Wow", sagte Lir als Turalyon und Ari vor seinem Bett stehen blieben. "Was ist denn mit dir passiert?" Turalyon lächelte Lir an. Dann plötzlich wirbelten er und Ari herum und schmetterten die beiden Jedi-Ritter gegen die Wand, wo sie bewusstlos hinab sackten. "Wir verlassen den Jedi-Orden", erklärte Turalyon und warf Lir die Habseligkeiten zu, die auf einem Tisch lagen. Lir zog die schlichte Kleidung der Jedi-Ritter aus und zog seine zerfetzten Sachen an, striff die Robe über und befestigte sein Lichtschwert am Gürtel. Seine Ryyk-Klinge lag wohl noch irgendwo auf Thyferra, doch das war nicht so schlimm. "Das trifft sich gut", meinte Lir nur, als sie zu dritt die Krankenstation verließen. "Ich bin vorhin selber aus dem Orden ausgetreten. Nett, dass ihr mich vor einer langen Gefängnisstrafe bewahrt. Aber warum verlasst ihr den Orden?" Sie rannten durch die Korridore, wobei Lir und Turalyon aufgrund ihrer Verletzungen langsamer waren als Ari. "Ich bin ein Sith", erklärte Turalyon. "Ich habe den Orden verlassen um nach wahrer Stärke zu suchen. Und Ari habe ich nun zu mir geholt." Lir war überrascht und musterte seinen Bruder. "Ein Sith? Wie denn das?" Turalyon lächelte geheimnisvoll. "Neidisch, hm? Sparen wir uns die Geschichten für später auf." Sie steuerten den Hangar für die Transportgleiter an. So würden sie schneller Distanz zum Jedi-Tempel gewinnen. Doch kaum hatte sich die Tür des Hangars zur Seite geschoben, wurden die drei abtrünnigen Jedi auch schon erwartet. Vor ihnen, in der Mitte des Hangars, stand Schwertmeister Dooku. "Ihr werdet nirgendwohin verschwinden", sagte er leise und funkelte Turalyon an. "Was soll das? Hast du dich deinem Zorn hingegeben? Dass soll wahre Stärke sein? Du hast überhaupt keine Ahnung, Turalyon." Turalyon blieb stehen, sichtlich entsetzt, seinem alten Meister gegenüber zu stehen. "Ich heiße nun Darth Blade", erklärte er wütend und aktivierte sein rotes Lichtschwert. "Lasst uns durch. Wir wollen einfach nur entkommen." Doch Dooku lächelte nur und schüttelte mit dem Kopf. "Ihr drei seid eine Gefahr für die Galaxis. Ich lasse euch nicht vorbei, ihr fehlgeleiteten Narren." Dooku aktivierte sein Lichtschwert mit dem gekrümmten Griff und hob die blau leuchtende Klinge. Turalyon atmete tief durch. Dann griff er an.
 
wow endet das spannend!
der teil war wieder mal wirklich sehr gut!
schaffen sie es gegen Dooku?
ach mach einfach schnell weiter!
 
( Danke schön ^^ Natürlich verrate ich im Voraus nichts. Aber der folgende Kampf ist einer meiner Lieblingskämpfe in der ganzen Geschichte. Es war ziemlich schwer, den Kampf zu schreiben, da sich Dooku und Turalyon sehr ähnlich sind. Geht ja recht fix voran, dank dir Valon ^^ )

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"Schnappt euch einen Gleiter und fliegt damit zum Raumhafen im Industriebezirk", rief Turalyon seinem Bruder und seiner Freundin zu und schlug nach Dooku, der jedoch mit Leichtigkeit auswich und seine Klinge auf Turalyons Beine zuzucken ließ. Turalyon sprang nach hinten und verzog das Gesicht. Ari wollte ihm helfen, doch Turalyon brüllte sie an: "Nein, ich schaffe das alleine! Geht schon, ich komme nach!" Ari und Lir gehorchten und schnappten sich einen Gleiter und flogen davon. "So", sagte Turalyon und wich einem Schlenker von Dookus Klinge aus. "Zwei habt Ihr schon entkommen lassen und gleich bin ich auch weg." Dooku schmunzelte über die Bemerkung seines ehemaligen Schülers. "Es wird ein Leichtes sein, sie abzufangen." Er wirbelte herum und schlug nach Turalyons Kopf, doch dieser duckte sich hastig. "Meister Dooku...wir wollen niemandem etwas Böses. Lasst mich gehen! Ich will meinen eigenen Weg gehen. Ihr selber sagt doch auch, dass die Jedi in vielen Dingen einfach blind und unwissend sind. Ich will stärker als jeder Jedi werden." Turalyon umkreiste den Schwertmeister und ging nun gemessener und defensiver vor, hielt seine rote Klinge diagonal vor dem Körper. Doch Dooku lächelte nur, behielt Turalyon gut im Auge. "Ich respektiere deinen Wunsch nach Freiheit, doch ist die Dunkle Seite nicht der Richtige Weg." Turalyon rannte auf ihn zu, täuschte an und sein rot leuchtendes Lichtschwert fegte von rechts nach links. Aber mit einer kaum merklichen Bewegung zog Dooku seine blaue Klinge unter der roten durch und hob es an, schlug Turalyons Klinge nach oben, so dass es ins Leere traf. Doch mit einer schnellen Drehung stach der junge Mann nach vorne und Dooku musste rasch ausweichen. "Ihr sagt doch auch, dass man von beiden Seiten der Macht profitieren kann, wenn man neutral bleibt und der Dunklen Seite nicht anheim fällt". Bei den Worten des jungen Mannes lächelte Dooku. "Nun gut, dann zeig es mir. Dann lasse ich dich gehen." Dookus Klinge zuckte nach vorne und Turalyon hob seine Waffe, versuchte zu parieren, doch Dooku hatte seine Klinge bereits zurückgezogen und eine vollkommen defensive Haltung eingenommen. Gegen diese Haltung schien Turalyons Serie aus Angriffen und Schlagkombinationen vollkommen übertrieben und wirkungslos, denn Dooku wehrte sie alle ab. Einen Schlag nach dem Anderen wehrte er mit minimalem Aufwand ab, schien sich dabei kaum zu bewegen. Geschickt drehte er seine Klinge aus dem Handgelenk, drehte sich und zog die Spitze seines Lichtschwerts über Turalyons linkem Oberarm. Turalyon knurrte auf, atmete tief durch und nutzte die Macht, um die Schmerzen zu verbannen, nutzte die Dunkle Seite, um sich stärker und schneller zu machen. Er hielt sein Lichtschwert nun wie Dooku in einer Hand und passte sich dessen Fechtstil an. Die meisten Jedi hatten diesen alten Stil aufgegeben, weil sie ihn gegen das Übel, welches die Galaxis dieser Tage heimsuchte, für veraltet und altmodisch hielten. Doch Dooku hatte sich immer störrisch daran geklammert und Form Zwei für die höchste Kampfdisziplin gehalten. Turalyon hatte diesen Stil ebenfalls für sich entdeckt und so tauschten sie beide nun schwache aber geschickte Schläge aus, parierten und testeten ihre Grenzen. Gleichzeitig wechselte Turalyon immer wieder in die aggressivere fünfte Form in der Hoffnung, den Schwertmeister zu überraschen. Turalyon sprang und drehte sich, schlug von einer Seite zur anderen, hackte auf Dooku ein und stieß immer wieder zu, doch Dookus Bewegungen waren stets viel wirkungsvoller. Sein Lichtschwert folgte einer einzigen Linie, seine Bewegungen waren vollkommen elegant und flüssig. Er beschrieb Schleifen und Kreise mit seiner Klinge, während sich seine Füße nur geringfügig bewegten. Blitzschnell wich Dooku den kräftigen Schlägen seines Schülers aus, mit der Absicht, Turalyon aus dem Gleichgewicht zu bringen, ihn müde zu machen.

"Das nennst du also Stärke?", fragte Dooku spöttisch und drängte nach vorne, deckte Turalyon mit einer Reihe schneller, vernichtender Schläge ein, die den jüngeren Mann rückwärts taumeln ließen. "Du enttäuschst mich", feixte Dooku und mit einer schnellen Bewegung schleuderte er seine schwarze Robe auf seinen Schüler, ehe er nachsetzte und weitere Schläge und Stiche auf Turalyon ansetzte. Doch dieser fegte die Robe mit der Macht beiseite, bewegte seine Klinge mit Mühe hin- und her, um Dookus Angriffe abzuwehren. Dann sprang er jedoch nach hinten und ging auf Distanz, während er nach Luft schnappte. "Komm schon", provozierte ihn Dooku. "Du willst ein Sith sein? Du kannst ja kaum noch stehen. Ist das die Überlegenheit der Dunklen Seite?" Er lächelte abfällig und Turalyon knurrte wütend. Er gab sich ganz dem Hass hin. Er hasste die Jedi, die blind für wahre Stärke waren. Er hasste Dooku, der ihn nun verspottete. Und er hasste sich selber, weil er noch nicht stark genug war, seinen eigenen Meister zu besiegen. Er wechselte das Lichtschwert von einer Hand in die andere, um es besser in den Griff zu bekommen. Sein verletzter linker Arm schmerzte, doch wandelte Turalyon den Schmerz in Zorn um, der ihn stärker machen sollte. Dann stürmte er vorwärts, und sein rotes Lichtschwert schien überall gleichzeitig zu sein. Diesmal maß er seine Bewegungen besser ab und veränderte den Winkel häufig, verwandelte einen weiträumigen Schlag in ein plötzliches Zustoßen und bald schon wich Dooku zurück, und seine blaue Klinge musste rasch arbeiten, um Turalyon weiterhin fern zu halten. Turalyon bedrängte seinen ehemaligen Meister immer leidenschaftlicher, aber Dooku konnte sich weiterhin verteidigen und setzte dann zum Gegenangriff an. Immer wieder zuckte sein Lichtschwert vor und zurück, so schnell, dass Turalyon selbst beim Abwehren Dookus Klinge nicht mehr mit seiner eigenen erwischte. Er musste rückwärts springen, wieder und wieder und jeder Stoß des Schwertmeisters brachte ihn mehr in Bedrängnis. Dann machte Dooku einen Ausfall und zielte auf Turalyons Oberschenkel. Turalyons Klinge zuckte nach unten, um die seines Gegners abzufangen, doch zu seinem Entsetzen zog Dooku die Waffe zurück und stieß gleich wieder zu. Turalyon konnte nicht rechtzeitig parieren und obwohl er nach hinten sprang, bohrte sich Dookus blaue Klinge in Turalyons linke Schulter und als der junge Mann zurück wich, setzte Dooku nach und zog die Spitze seines Lichtschwerts über Turalyons rechten Oberschenkel. Turalyon keuchte auf, stolperte rückwärts und stieß gegen die Wand des Hangars. Doch sofort war Dooku bei ihm und schlug sein Schwert kräftig gegen das seines Schülers und mit einem plötzlichen Ruck ließ er Turalyons Lichtschwert über den Boden schlittern. "Und so endet es denn", sagte Dooku und schüttelte mit dem Kopf. "Du willst ein Sith sein, suchst nach Stärke. Doch du hast noch so viel zu lernen, mein sehr junger Padawan." Er hielt Turalyon das Lichtschwert an den Hals, schloss kurz die Augen. "Der Jedi-Rat ist informiert über die Flucht deiner Freunde. Es wird nicht lange dauern und ihr drei seht euch wieder. Wie konntest du nur so dumm sein, Turalyon?" Turalyon hob abwehrend und schnaufend die Hände. Er sah den Schwertmeister trotzig an und dieser wurde plötzlich von einem Kräuseln in der Macht alarmiert. Wie die Wellen, die ein Stein verursachte, den man in einen See warf. Dooku konnte spüren, dass Turalyon mit der Macht eine der Deckenplatten lockerte und sprang gerade noch rechtzeitig nach hinten, als die massige Patte aus weißem Marmor zwischen ihnen auf den Boden krachte und zerschellte.

Mit der Macht rief Turalyon sein Lichtschwert in die Hand und lächelte grimmig. Dooku zog eine Augenbraue in die Höhe. "Das ist mutig von dir, mein Schüler. Doch ich dachte, du hättest deine Lektion gelernt." Er wich aus, als Turalyon sich auf ihn stürzte und sein Lichtschwert nach ihm schwang. "Ich lerne schnell", erwiderte Turalyon wütend. "Jetzt mache ich es besser!" Er griff an, so plötzlich und mit solcher Kraft, dass seine Konturen verschwammen und er von einem roten Licht umgeben zu sein schien, so schnell bewegte sich sein Lichtschwert. Rote Blitze zuckten um Turalyon, als er sich ganz seiner Wut hingab und die Dunkle Seite nutzte, um seine Schnelligkeit und Stärke zu erhöhen und gleichzeitig die Schmerzen zu ignorieren. Zum ersten Mal verschwand das selbstsichere Lächeln des Schwertmeisters. Er musste sich heftig anstrengen um Turalyons Schwert abzuwehren und wich mehr aus, als dass er parierte. Er wollte einen Schritt zur Seite machen, aber dann hielt er inne, als wäre er gegen eine Wand geprallt, und er
riss die Augen erstaunt auf, als ihm klar wurde, dass sein junger Schüler mitten in einem Schwertkampf die Macht benutzt hatte, um ihm den Fluchtweg zu versperren. "Nicht schlecht. Doch lass dich nicht von deinem Hass blenden", gratulierte er Turalyon. Sein Lächeln kehrte zurück, und nach und nach wurde Dooku seinem Gegner wieder ebenbürtig, tauschte Stoß gegen Schlag und zwang Turalyon ebenso oft auszuweichen oder zu parieren, wie er versuchte anzugreifen. "Deine Fähigkeiten sind bemerkenswert", sagte Dooku mit einem gewissen Stolz. "Doch es wird nicht genügen um zu entkommen!" Er griff abermals an und versuchte, Turalyon zurück zu treiben und erneut aus dem Gleichgewicht zu bringen. Doch der junge Mann hielt störrisch seine Stellung, seine rote Klinge zuckte in alle Richtungen, so schnell und mit solcher Kraft, dass keiner von Dookus Angriffen Erfolg hatte. Und plötzlich starrte Turalyon seinen Meister mit gelb glühenden Augen an. "Das ist erst der Anfang", flüsterte Turalyon mit eiskalter Stimme und hob dann sein Lichtschwert, um kräftig auf den Schwertmeister einzuschlagen. Dooku wehrte mit Mühe ab, sprang nach hinten doch Turalyon folgte ihm und schlug immer wieder mit enormer Schnelligkeit und Präzision auf ihn ein, wehrte immer wieder die schnellen Schläge des Schwertmeisters ab und es gelang ihm sogar, den Fluss von Dookus Schlägen zu unterbrechen. Plötzlich streckte Turalyon die linke Hand aus und in seiner Hand sammelte sich dunkle Energie. Schwarze Blitze züngelten seinen Arm empor und sammelten sich in seiner Handfläche zu einer schwarzen Kugel aus dunkler Energie, als Turalyon seinen Hass fokussierte. Dann schleuderte Turalyon diese Kugel des Hasses nach Dooku, der seine freie Hand ausstreckte und die Kugel auffing. Die schwarze Kugel drehte sich in Dookus Handfläche und eine tödliche Kälte vertrieb das Blut aus den Adern. Dooku wurde blass und Schweiß trat ihm auf die Stirn. Doch er benutzte die Macht, um die tödlichen Energien zu neutralisieren und absorbierte die Kugel des Hasses, die langsam kleiner wurde und dann völlig verschwand. Schwer atmend sah Dooku seinen ehemaligen Schüler an. "Wo hast du das gelernt?", fragte er fassungslos. Und Turalyon lächelte überlegen, während er die Dunkle Seite herbei rief. "Ich sagte doch, dass das erst der Anfang ist." Und Dooku erschrak, als um ihn herum die Transportgleiter wackelten und ein Eigenleben zu entwickeln schienen.
 
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