8. SL 6 (5b)
OK, ich denke Teil 5b kann ketzt gepostet werden ^^
Aber zuerst zu euren Fragen:
@Doktor: Yamato hat vollkommen Recht. Der Doktor in dem letzten beiden Teilen, der seinen Senf zu Jax abgibt ist NICHT Rhodestone, sonder ein anderer Mediziner von SL 6. Kyle kennt zwar weder dessen Namen, noch ihn persönlich, ist ihm aber schon mal begegnet (Im Büro des Generals, kurz bevor er Stalker wiedersah)... Allerdings ist ihm das nicht ganz so bewusst ^^"
@Jax&Rhodestone: Zum besseren Verständnis hier mal der chronologische Ablauf der Dinge (Nach aktuellem Wissensstand, ausgehend vom momentanen Datum in der Geschichte - Mai 2147)
- Vor etwa 15 Jahren: Rhodestone und Jax begegnen einander zum ersten Mal... Genauer wird dieses Zusammentreffen in Kapitel 10 beleuchtet
- Vor etwa drei Monaten (Anfang Kapitel 1): Rhodestone unterhält sich mit der Reporterin, wird aber von Leech gestellt. Zeitgleich: Jax liefert sich in der näheren Umgebung eine Schlacht mit der hiesigen Polizei, bis Kyle ihn aufhalten kann. (Zufall, dass
sich Rhodestone und Jax so nah beieinander aufhalten?)
- Kurze Zeit später: Rhodestone springt von der Brücke in den Styx.
- Einen Tag später: Kyle bekommt den Auftrag Cassandra zu suchen und zu rekrutieren und fährt deshalb zum Sanatorium. Zeitgleich: Jax wird in SL 6 von dem leitenden Mediziner untersucht und operiert.
- Einige Stunden später: Kyle kommt mit Cassy im Gepäck zum Hive. Zeitgleich: Jax wacht ein zweites Mal in einem Krankenzimmer von SL 2 auf und versucht zu fliehen, wird aber von Kyle und Cassy aufgehalten.
So, ich hoffe mal, das konnte euch ein wenig weiterhelfen... ^^
@Helios: Gute vermutungen bis jetzt... Die vollständige Antwort lässt auch nicht all zu lange auf sich warten - Der Begriff "Helios" wird innerhalb der nächsten Teile noch ziemlich exakt erklärt ^^
@diesen Teil: Eine kleine Besonderheit gibt es noch in diesem Teil (und wahrscheinlich auch in der Zukunft): Grigori "Stalker" Micric bekommt eine Sprechrolle! ^^ Das mag sich zwar nicht besonders anhören, da Stalker aber doch russischer Abstammung ist, hat er noch einen ziemlich deutlichen Akzent... Russischer Akzent bedeutet (zumindest laut meiner Aufassung) in erster linie, dass recht viele Silben mit dem Rachen ausgesprochen werden, und ziemlich gezischt klingen. Um dies ein wenig besser zu verdeutlichen, habe ich bei diesen silben noch jeweils ein zusätzliches 'ch' hinzugefügt... Um damit anzudeuten, das Stalker zB ein normalerweise weich klingendes "Haben" als gezischtes "CHaben" ausspricht... Klingt jetzt ziemlich kompliziert und sieht auf den ersten Blick auch recht komisch aus, aber wenn ihr den Dreh mal raus habt, werdet ihr schon verstehen, was ich meine ^^°
Und wenn nicht... Tja, dann werde ich wohl bei den nächsten Sätzen von Stalker einfach alles normal schreiben und ihr müsst euch einfach im Gesit einen russischen Akzent dazudenken ^^°°°°
Ach, ich sehe schon, ich schweife immer mehr ab... Also jetzt ohne weitere Verzögerungen: Teil 5b!
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„Suche einleiten nach: Helios, Programm, Sonde… hmm… in Querverbindung mit: Micric, Grigori…“
<<SUCHE WIRD DURCHGEFÜHRT --- AKTE GEFUNDEN --- MEDIZINISCHER UNTERSUCHUNGSBERICHT GEFUNDEN --- ORTUNGSPROGRAMM GEFUNDEN --- SUCHE BEENDET --- 2 EINTRÄGE UND 1 EXTERNES PROGRAMM GEFUNDEN --- BEGINNE AUFLISTUNG>>
Langsam verstand der Colonel. Hastig eilten seine Finger über die Tastatur und aktivierten das angegebene externe Programm. Kaum hatte er die Enter-Taste gedrückt, wurde der Bildschirm für eine Sekunde schwarz. Kyle zuckte innerlich ein wenig zusammen und entfernte seine Hände vom Keyboard des Computers. Doch seine anfängliche Angst, irgendetwas falsch gemacht zu haben, löste sich in Wohlgefallen auf, als aus dem schwarzen Hintergrund langsam einige weiße Linien auftauchten, die sich recht bald zu einem lesbaren Wort zusammen fügten: ‚HELIOS’. Keinen Augenblick später wurde aus dem ‚O’ des Wortes ein blinzelndes Auge, welches zwei Mal die Lieder auf- und zuschlug und dann samt den restlichen Buchstaben wieder stufenweise im schwarzen Hintergrund verschwand. Kyle musste einen Augenblick lang schmunzeln. Offenbar hatten die Computerprogrammierer von SL 6 mehr Sinn für Humor als diejenigen, die das Betriebsystem des restlichen Komplexes schrieben. Er hatte diesen Gedanken noch nicht zu ende gestrickt, da tauchte schlagartig eine topographische Landkarte von Nordamerika auf dem Bildschirm auf. Viele Informationen entnahm Kyle dieser Karte nicht, bis er einen kleinen Cursor in Form einer Zielscheibe erkannte, der in einem ziemlich wirren Zickzack-Kurs von Osten nach Westen wanderte. Über Kalifornien blieb der Cursor ruckartig stehen und verfärbte sich für einen Sekundenbruchteil rot. Das Bild verschwamm ein wenig, als der Bundesstaat näher herangezoomt wurde. Der Cursor wiederholte seine recht wirre Bewegung, diesmal nur von Nord nach Süd, bis er schließlich über Los Angeles zum Stillstand kam. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Kyle klar, was das Ziel des Zeigers war. Und in diesem Punkt sollte der Colonel auch Recht behalten. Trotz des durchaus etwas verwirrenden Kurses manövrierte der Cursor ziemlich zielsicher zuerst zum Standort des Sentinels und danach, nachdem sich die Satellitenbilder von Downtown L.A. zu einer dreidimensionalen Skizze des Hives gewandelt hatten, zu einen ganz bestimmten Raum in SL 6.
<<SUCHE BEENDET --- SUBJEKT BEFINDET SICH IN SUB LEVEL 6; BESPRECHUNGSZIMMER 1 --- AUDIO- / VIDEOÜBERWACHUNG MÖGLICH --- AUF LIVEBILDER DER ÜBERWACHUNG ZUGREIFEN J/N>>
Ohne das Kyle wirklich darüber nachdenken konnte, schnellte sein Finger fast schon automatisch hinab auf die J-Taste. Das Programm wurde damit wohl auch automatisch beendet und Kyle kehrte wieder zu der normalen Arbeitsoberfläche zurück. Auf welcher sich plötzlich ein weiteres Fenster öffnete und einen Blick durch das sehende Auge der Kamera in das, zuvor vom Computer erwähnte, Besprechungszimmer gestattete. Ein Blick, der Kyle den Atem anhalten ließ.
Denn das Erste, was ihm die Kamera zeigte, war Grigori Micric, der stechend in die Linse der Kamera sah. Als wollte er durch die ganze Technik hindurch direkt in Kyles Augen sehen.
„Chey! Wie lange soll ich denn noch warten?“
Die Stimme, die aus den Lautsprechern dröhnte, klang laut und aufgebracht. Der Colonel konnte in den teilweise ziemlich geknurrten Worten, in denen ein nahezu typischer, russischer Akzent mitschwang, gut heraus lesen, dass sich Micric über etwas ziemlich ärgerte.
„Wenn ihr schon von mir verlangt, chier stundenlang auf den alten Mann zu warten, chättet ihr mir zumindest jemanden schickchen kchönnen, mit dem man sich wenigsten unterchalten kchann…“
Stalker trat während dieser gefluchten Predigt einige Schritte zur Seite und gab damit den Blick auf den restlichen Raum frei. Das Besprechungszimmer war im Vergleich zum Omega Standard recht spartanisch eingerichtet. Die weißen, gekalkten Wände, die schon langsam einen Stich ins Graue bekamen, waren vollkommen leer. Keine montierten Flachbildschirme, keine aufgeschraubten Tafeln, nur leere Fläche, hie und da verziert mit einigen kleinen Rissen. Auch sonst gab es kaum Höhepunkte in der Einrichtung des Raumes. Ein länglicher Tisch stand in der Mitte des Zimmers, und um ihn herum befanden sich acht, äußerst unbequem aussehende Stühle.
„Aber nein, ihr schickcht mir ja nur diese kchleine Lady, die noch kchein Wort gesprochen chat… Und iberchaupt… Ist euch schon in den Sinn gekchommen, dass ich vor dem nächsten Auftrag noch etwas schlafen sollte…?“
Der Russe begann nun ein wenig im Raum herumzuspazieren. Erst nachdem er sich etwa einen Meter zur Seite bewegt hatte, konnte Kyle die Person erkennen, über die sich Micric so lauthals aufregte. Auf dem linken Kopfende des Tisches, welches zuerst von Stalkers verdeckt war, saß eine Frau. Eine junge Asiatin, die Kyle mit Bestimmtheit noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Ihrem Äußeren nach könnte sie glatt dem offiziellen Teil der Organisation angehören. Die pechschwarzen Haare, die zu einem sehr konservativen Knoten am Hinterkopf zusammengesteckt waren, das dezente, aber dennoch sehbare Make-up mit dem dunklen Lippenstift, ja selbst ihre Kleidung, bestehend aus einem dunkelblauen Blazer, farblich dazupassenden Faltenrock und einer weißen Bluse passten einfach wunderbar in das Bild einer Agentin, die im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig war. Doch es war etwas in ihrem Blick, dass Kyle diese These sofort wieder verwerfen ließ. Ihre scharfen, mandelförmigen Augen, die geschickt durch die Gläser einer modisch geschwungenen Brille getarnt waren, strahlten einfach zu viel Ernst und Kälte aus, als dass sie zu einer normalen PR-Agentin gehören könnten.
„Das ist jetzt aber komisch… Ich dachte immer, dass Vampire wie Sie keinen Schlaf benötigen…“
Wie eine grässliche Sinfonie duzender Alarmglocken erdröhnte die Stimme in Kyles Verstand. Eine Stimme, die er im Verlauf der Jahre fast so gut kennen lernte, wie auch die eigene. Und die er schon recht schnell zu
hassen gelernt hatte.
Es war die Stimme seines alten Kollegen Joseph Leech. Welcher gerade durch die Eingangstür auf der rechten Seite des Raumes trat. In Begleitung von General Rykov.
„Cha! Cha! Cha! Ich lach mich tot! Schön, dass sie beide uns auch die Ehre geben, nach fast einer Stunde Wartezeit…“
Kyles Verstand schien eine Sekunde lang nicht mehr der Flut von Gedanken, Emotionen und Erinnerungen standhalten zu können, die auf ihn hereinprasselnden. Bilder, die vermittelten, dass es sich tatsächlich um Ivan Rykov handelte, der gerade am anderen Kopfende des Tisches Platz nahm. Und somit jeden noch verbleibenden Zweifel aus den Weg räumten, dass der General keine Rolle in diesem dunklen Spiel der Wirrungen einnahm. Und irgendwo, tief im innersten seiner Seele, konnte Kyle auch für einen Moment eine leise, hämische Stimme hören, die ihn gerade wegen dieser Zweifel bis in letzter Sekunde ausspottete.
‚Was hast du gedacht? Dass der Gründer von Omega und der Erbauer des Hives nichts von SL 6 und dessen Machenschaften Bescheid wissen könnte? Nicht darin involviert ist? Bist du wirklich so naiv?’
Jax hatte also Recht. Und Kyle hasste sich dafür.
„Lassen sie diese Spielchen, Micric. Wir haben weder die Zeit für so etwas, noch bin ich dazu in der Laune. Also. Was können sie mir nun bezüglich des morgigen Einsatzes mitteilen?“
Die Stimme des Generals klang müde und bitter. Eine gefährliche Mischung.
„Kchein Problem. Ich chabe alle Vorkcherungen getroffen. Wenn sie mir ihre telepathischen Fähigkcheiten vom Chals chalten kchönnen, dann kchönnen meine Jungs und ich alles wie einen tragischen und sinnlosen Unfall aussehen lassen…“
„Und sie sind sich über alle Einzelheiten der Mission voll und Ganz im Klaren?“
„Natirlich. Der Transporter soll sich iber dem Atlantikch befinden, bevor wir zuschlagen. Es soll chart und schnell sein, iber menschliche Verluste kchönnen wir getrost chinwegsehen und… ach ja… das Wichtigste… Der kchleinen Telepathin darf dabei nichts passieren… Aber lassen sie sich kcheine grauen CHaare wachsen, General… Wir kchrimmen ihrer Chassandra nicht das kchleinste CHäärchen.“
In diesem Moment fühlte Kyle, wie das gesamte Blut in seinem Körper blitzartig zu Eis erstarrte. Und damit seinen Verstand, sowie auch sein Herz sprengte.
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Sagt Bescheid, wenn der Akzent von Stalker ZU unverständlich war... Und sonst: Nur her mit euren Replys 