puh ... also - jaah! jetzt gibt es mal wieder einen neuen teil! ich hab's im moment irgendwie nicht so mit dem regelmäßigen schreiben, aber trotzdem danke für eure lieben commis! die sind immer wieder sehr ... witzig zu lesen
na ja, ich poste dann mal den nächsten teil und den nächsten gibt's dann ... irgendwann ... :
„Meister!“, fuhr ihm plötzlich eine aufgeregte Stimme von vor der Tür dazwischen „Meister!“ Es klopfte unruhig an die Tür und steigerte sich bald zu einem ungeduldigen Hämmern. „Meister!“
„Himmel, ja! Was ist denn?“, rief der Meister ärgerlich. „Ich bin gerade dabei, jemanden zu verurteilen!“
„Da sind Fremde am Nordeingang und sie kommen durch unseren Eingang bei Deff! Und Courghn sagt etwas von weiteren Eindringlingen durch die Tunnel!“, antwortete ihm die Stimme hastig und außer Atem.
„Was?“, fragte der Meister leise verwirrt nach und machte offenbar eine Handbewegung, da Ohanmo zur Tür ging und sie öffnete. Ein schmächtiger Junge stand davor und er war scheinbar die ganze Zeit gerannt, da er noch immer schnell und unregelmäßig Luft holte. „Was hast du gesagt, Junge?“
„Fremde, Meister!“, wiederholte der Junge und wollte gerade fortfahren, als er die Gefangen sah. Neugierig blickte er sie an, aber da packte Ohanmo ihn auch schon und brachte ihn durch den Raum zum Meister, wo er ihm eilig Bericht erstattete.
Yujay versuchte angestrengt, mitzuhören, schnappte aber immer noch kurze Wortfetzen oder gezischte Wortlaute auf und konnte sich daher keinen Reim darauf machen. Aber eigentlich konnten Fremde in einer Diebesgilde nur Feinde sein, sprich die königliche Armee, welche zur Zeit ja durch die Kunajaks ersetzt wurde, also blieb noch ... tja, Kunajaks oder Feinde der Gilde im speziellen. Näherliegend wäre Kunajaks und das bedeutete auch ein großes Problem für sie!
Yujay sah sich schnell nach den anderen um. Chaje hatte sich, kaum, dass Ohanmo von ihrer Seite gewichen war, zu Vallan aufgemacht, aber der schien vollkommen versunken in seinen eigenen Gedanken zu sein und bekam gar nicht mehr mit und das, obwohl Chaje auf ihn einredete. Höchst seltsam ...
Yujay befasste sich jedoch nicht weiter damit und sah zu Leston hinüber. Der versuchte ebenfalls etwas von dem Gespräch mitzubekommen, war gleichzeitig aber mit irgendetwas anderem hinter seinem Rücken beschäftigt. Yujay gesellte sich unauffällig etwas näher zu ihm hin und sofort unterbrach Leston seine Aktion. Zweifellos dachte er, Ohanmo würde sich ihm nähern. Als er Yujay erkannte, grunzte er nur kurz und hantierte dann weiter hinter seinem Rücken herum, was wegen der gefesselten Hände ein komplizierterer Akt war, als es sich anhörte.
„Was machst du da?“, wollte Yujay im Flüsterton wissen, obwohl der Meister, Ohanmo und der Junge viel zu beschäftigt mit sich selbst waren, als das sie ihn hören könnten.
„Wonach sieht es denn aus?“, brummte er und da erst erkannte Yujay, dass Leston versuchte, hinten etwas aus seinem Gürtel zu ziehen. Klar! Eine bessere Gelegenheit gab’s bestimmt nicht, zu entkommen.
„Komm mal her“, sagte Yujay leise, aber fordernd. „Ich krieg das besser hin.“
„Glaubst du“, höhnte Leston und beachtete seine Aufforderung nicht.
Yujay verdrehte die Augen. „Mann! Gleich sind die da fertig mit ihrer Besprechung und du kommst nicht an den Draht dran!“ Leston hielt kurz inne und überlegte. Dann wandte er zögerlich Yujay seinen Rücken zu. Yujay hingegen hatte keine Bedenken und versuchte seine Hände mit der Ketten irgendwie so zu manövrieren, dass er wenigstens auf einer Seite bis hinter sich kam. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, aber als er den Draht endlich in den Fingern hielt, war der Meister noch immer beschäftigt. Schnell zog Yujay seine Hand nach vorne, steckte den Draht in das eine Schloß und drehte und wendete ihn hastig in ihm hin und her.
„Beeil dich!“, raunte Leston drängelnd, als Yujay das eine Schloß geknackt hatte und sich eilends an das zweite machte, wobei er die Kette jedoch nicht fallen ließ. Schließlich wollte er ja nicht entdeckt werden.
Er gab Leston den Draht und schlich sich unauffällig zu Vallan und Chaje hinüber.
„Vallan?“, fragte Chaje gerade - und zum wievielten Male wohl! - und stieß den Prinzen an, aber der reagierte nicht darauf. Chaje sah Yujay entgegen. „Ich weiß nicht -“
„Ich auch nicht“, unterbrach Yujay sie. „Geh zu Leston rüber. Wir verschwinden gleich von hier.“ Chaje sah Yujay einen Moment lang unschlüssig in die Augen, nickte aber schließlich und trat zu Leston hinüber.
„Vallan?“, versuchte es Yujay ebenfalls, nur stieß er den Prinzen kräftiger an. „Vallan!“ Langsam sah Vallan auf. Sein Blick zeigte eindeutig, dass er bis gerade noch ganz woanders gewesen war. „Geh zu Leston rüber - unauffällig! Wir fliehen gleich! Wahrscheinlich sind Kunajaks hierhin unterwegs, aber bevor die dem Meister aufs Dach klopfen, wollen wir hier schon weg sein, verstanden?“ Zu Yujays maßloser Erleichterung nickte Vallan sofort und fragte nicht erst noch großartig nach, was Yujay denn damit gemeint hatte, was dieser eigentlich zuerst befürchtet hatte. Offenbar war die Nachricht vom Tod des Königs schlimmer für den Prinzen als Yujay bisher angenommen hatte.
Möglichst leise huschten Vallan und Yujay durch die Dunkelheit zu Leston hinüber, der es inzwischen geschafft hatte, Chajes Ketten zu lösen, und sich nun Vallans widmete. Schnell hatte er auch sie gelöst, aber Vallan ließ sie, wie die anderen auch, ebenfalls noch nicht fallen, damit der Meister oder Ohanmo nicht auf sie aufmerksam wurden.
„Gut“, meinte Yujay leise und sah flüchtig zu den Diskutierenden hinüber. „Dann würde ich sagen, wir verschwinden jetzt von hier und -“
„Und unsere Waffen?“, unterbrach Leston den Dieb aus Harm-Dinket.
„Das muss ohne gehen“, erwiderte Yujay.
„Klar, uns werden auch nur ein paar hundert Diebe auflauern“, entgegnete Leston.
„Dann überwältigen wir eben ein oder zwei und schnappen uns deren Schwerter!“, meinte Yujay hitzig. „Aber zuerst will ich hier weg! Oder möchtest du dich vielleicht mit Ohanmo und seinen zwei Bastardschwertern anlegen? Der kann zwei von uns auf einmal umlegen und die anderen zwei haben gerade noch Zeit zu blinzen und zu staunen, ehe auch sie eine Schwertspitze im Bauch haben!“
„Sehr anschauliche Erklärung“, meinte Chaje sarkastisch und schielte kurz zu Ohanmo rüber. „Können wir jetzt gehen?“ Leston und Yujay nickten nur synchron und ohne sich in weitere Diskussionen zu verstricken, schlichen sie sich erst näher an die Tür heran und wollten versuchen, unbemerkt aus dem Raum zu gelangen, was sich jedoch als schwieriges Unterfangen erweisen dürfte, da sie dazu erst noch die Tür aufmachen müssten und der hereinfallende Lichtstrahl sie sofort verraten würde. Aber sie wollten auch nicht mit Pauken und Trompeten ankündigen, dass sie nun dabei waren, zu fliehen.
Aber sobald Leston die Tür erreicht hatte und sie vorsichtig aufmachen wollte, wirbelte Ohanmo auf seinem Platz herum und zog noch in der selben Bewegung ein Schwert unter seinem bodenlangen Umhang hervor, während der Meister rief: „He! Halt!“ Da hatte Leston die Tür aber auch schon aufgerissen und Licht strömte in den Raum hinein. Ohne lange darüber nachzudenken, ließen alle ihre Ketten fallen und stürmten hinter Leston aus dem Raum heraus, gefolgt von Ohanmo und den wütenden Befehlen des Meisters, die Diebe wieder einzufangen.
Sie wurden auch gleich schon an der ersten Flurkreuzung von einem Dieb aufgehalten, der sich mit einem Schwert in der Hand vor ihnen aufgebaut hatte. Leston fluchte kurz und stürzte sich dann unerwartet heftig auf seinen Gegner, womit dieser nicht gerechnet hatte und daher von dem Dunklen Mann vollkommen überrumpelt wurde. In weniger als einer Minute hatte sich Leston das Schwert des anderen angeeignet und es seinem einstmaligen Besitzer in die Brust gerammt. Yujay meinte dabei ein zufriedenes Glitzern in den Augen des Mörders gesehen. Er konnte darüber nur den Kopf schütteln.
Leston hielt das neue Schwert prüfend in den Händen. Es war eine schäbige Waffe, mit der man in einem offenem Krieg keine Sekunde überleben würde. „Besser als nichts“, murrte der Dunkle Mann, als auch schon Ohanmo um die Ecke schoß und sein Schwert durch die Luft kreisen ließ. Erst jetzt erkannten sie,
was für ein Schwert er da in Händen hielt. „Ey!“, machte Leston wütend. „Das ist meins!“ Ohanmo grinste nur hämisch und packte die Galgon fester, während er sich nun langsamer Yujay und den anderen näherte. Leston schob sich zwischen ihnen hindurch, bis er vor ihnen und Ohanmo gegenüber stand. „Geht schon mal vor; ich muss mir da noch was zurückholen!“
„Wir sollen dich alleine lassen?“, erkundigte sich der Prinz und machte große Augen. Ihre Flucht hatte ihn offenbar wieder zurück aus seinen Tagträumen geholt.
„Macht schon!“, knurrte Leston nur und griff kurz darauf Ohanmo an, während weitere Diebe hinter Ohanmo durch den Flur gerannt kamen und andere von unten die Treppe hoch liefen. Vallan bewegte sich noch immer nicht, aber Yujay packte ihn kurzer Hand am Arm, während Chaje freiwillig mitkam, und zerrte den Prinzen an der Treppe vorbei den oberen Flur entlang, nicht wissend, wo er eigentlich hinlaufen sollte.
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ziemlich berechnend, aber ich hoffe, ihr fandet's trotzdem okay! rückmeldungen sind wie immer gern gesehen^^