"Rache verjährt nicht, Teil 1, 2, 3 & 4":
Irgendwie hat die Vierfach-Folge bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Dabei kann ich nicht mal so genau sagen, warum...
Aber fangen wir beim Positiven an: Die Episode war spannend. Und das kann man nicht unbedingt von vielen Conan-Folgen sagen (knifflig ja, aber spannend nicht grad). Außerdem hat mich die Lösung, dass der Dicke der Mörder ist, durchaus überrascht, den hatte ich nicht auf dem Zettel.
Das größte Manko des Vierteilers lässt sich aber auch leicht beim Namen nennen: Heiji. Rückblickend muss ich sagen, dass man ihn auch ohne größere Probleme hätte weglassen können, da er de facto keine Funktion erfüllt. Beispielsweise ist da diese nette Szene, in der er und Conan über ihre Theorien sprechen, sich herausstellt, dass sie unterschiedlicher Meinung sind, und wo Heiji kurz darauf denkt: "Dann liegen wir ja beide falsch - aber wer ist dann der Mörder?" Was alles sehr schön wäre - würde später noch einmal drauf eingegangen. Weil das aber nie passiert, man nicht einmal erfährt, was für Theorien die beiden denn hatten, hätte man die Aktion auch ganz weglassen können. Ebenso Heijis pseudo-theatralisches Über-Bord-Gehen. Weil er ein wiederkehrender Charakter ist, war von Anfang an klar, dass er nicht sterben würde. Und offenbar nicht nur für den Zuschauer, sondern auch für die anderen Personen, denn Sorgen macht sich ja niemand um Heiji. Auch ein Punkt, der mich sehr gestört hat - woher zum Teufel will Conan wieder geahnt haben, dass zufällig ein Fischerboot Hattori aus dem Wasser zieht und ihn auch noch gerade vorbeibringt, wenn ein Zeuge gebraucht wird? Vollkommen aufgesetzt!
Wie auch die gesamte Fallauflösung mir nicht besonders gefallen hat. Was sollte zum Beispiel diese Finte, dass Conan/Kogoro erst erklärt, was alle glauben sollten, also dass der eine mit der Schusswunde Kano ist und Selbstmord begangen hat? Nur, damit die Frau zugibt, dass sie seine Tochter ist? Das hätte man doch auch einfacher bestätigen lassen können - ohne die ohnehin verwirrende Auflösung noch komplizierter zu machen.
Dass die Frau Kanos Tochter war, war ja eigentlich auch sehr früh klar. Ebenso wie der Umstand, dass Kano nie an Bord war, sondern nur vom Mörder so getan wurde. Das stört mich schon immer etwas, wenn Conan etwas offenbart, das man selbst seit drei Folgen wusste, und alle total erschrocken sind, weil man das ja nie hätte ahnen können

Andererseits auch ganz schön, wenn man als Zuschauer wenigstens ein paar Erfolgserlebnisse hat.
Es gab da noch ein paar andere störende Details. Zum Beispiel hat dieses Gewinnspiel arg gut funktioniert, um alle Beteiligten aufs Schiff zu bringen. Bei den Komplizen kein Wunder, denn die hatten das ja so vereinbart. Aber dass alle anderen, die irgendwas mit dem Fall von damals zu tun hatten, zufällig nicht nur bemerken, dass dieses Gewinnspiel was mit Kano zu tun hat, sondern vor allem dann auch noch auf die richtige Lösung mit den alten Yen-Noten kommen, war doch ein sehr großer Zufall... Und dass der Mörder statt hochkomplizierter und faszinierender Tricks ein paar Zigaretten benutzt hat, um alle in die Irre zu führen, war auch eher enttäuschend.
Zum Schluss noch zwei Dinge aus eher technischer Sicht. Erstens: Die RTL2-Schnitte waren nervig wie lange nicht mehr. Zweitens: Die Feuer- und Wassereffekte waren zeichnerisch sehr hübsch anzusehen und gut umgesetzt. Muss auch mal gesagt werden.
Unter dem Strich eine, wie gesagt, spannende Folge, die einige Makel hatte, aber zumindest mal mich sehr gut unterhalten hat.
Bewertung: 2-