fruchtoase schrieb:
Ist nicht das Streben nach Macht ebenso willkürlich wie z.B. das Streben nach dem Nirwana im Buddhismus? Letztlich ist es nicht nur ebenso willkürlich sondern auch ebenso deinem Ziel undienlich. Eine höhere Wesensebene, also die Aufgabe der Menschlichtkeit, erreicht man nicht indem man seinem Machtstreben nachgeht.
Das Streben nach Macht ist ja a priori das, was uns erst zu dem machte was wir nun sind. Und ja, ich gebe dir natürlich Recht - Willkür im Sinne von blindem Streben, kommt tatsächlicher gedanklicher Willkür gerecht.
Nun sprach ich aber ehr die Willkür im Sinne Ablenkung vom Sinn dem Unsinn zu folgen. Z.B. ist Metaphysik nur ein Wort, das erschaffen wurde, um etwas klarzustellen, das wir allein schon aus dem Prinzip heraus, das wir wissen, das es unergrünbar etc., es nicht erfassen, erkennen, was weiß ich können.
Gewiss ist jedoch, dass es ein Ende allen Strebens geben muss.
Oder es gibt unendliche Erkenntnisse - was ist wahrscheinlicher?
Macht im Sinne von:
Die eigene Kraft ist so stark, dass wir niemals mehr zu seinem göttlichen Wesen präferieren müssten.
Und das Problem hierbei, was du auch schon erkannt hast, ist:
Dass es allein aus der Idee des Strebens kein Ende jenes geben dürfte.
Es ist vielmehr der Abgrund der Endlichkeit, der dem genauso endlichen Streben Widerpart leistet.
Alles andere resultiert aus der Idee dessen, was kommt, wenn der Mensch zu etwas über sich selbst wird - dann überwindet er all jene Schwerfälligkeiten und gestaltet die Welt nach sich.
Die Überwindung des Menschens als Ziel?
Tja, langsam bin ich mit meinem Latein am Ende - es lässt sich leider nicht alles ausgiebig definieren. ^^*
Du meinst das "reine" Streben wird verschmutzt, doch wer strebt denn nicht einem Ziel nach das ebenso verschmutzt ist? Ob man einem geistlichen Ziel nachgeht oder einem weltlichen ist doch in dem Zusammenhang erstmal unerheblich, beide haben gleich wenig Einfluß auf das weitere Geschehen.
Man wendet sich zu etwas, was all unsere Ideen und Erkenntnisse von der Welt, so wie wir sie sehen, falsifiziert.
Von 1 auf Unendlich schließen, weil es den Menschlichen Geist fasziniert das Undenkbare zu denken, obwohl sich das schon wieder ausschließt und somit schon allein der Gedanke an Unendlichkeit im höchsten Maße verfälscht ist.
Somit verfälscht er doch ebenso rationale Erkenntnisse?
Daß sich Menschsein und Perfektion ausschließen hast du ja richtig erkannt, doch die Konsequenzen dessen erscheinen mir unlogisch. Konsequenz für dich als Menschen sollte doch dann eigentlich eine Relativierung des Perfektionswillens.
Mit einer Relativierung wäre ja schon wieder der Grundstein zum "Übermenschlichen" gelegt: Es zwingt ja sozusagen den Drang zur Weiterentwicklung etc. automatisch in ein kleineres Behältnis.
Käme also einer Entmenschlichung gleich - vom jetzigen Standpunkt aus.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. ^^
Wenn der Mensch nun mal Ziele hat, die die Menschlichkeit in der Wahrwerdung jenes Zieles aufgehoben wird, so ist das Ziel das Ende.
Und wer weiß schon, wie sich der Mensch weiter entwickeln wird.
Was den Egoismus, den du propagierst, betrifft, kann man gut finden, muß man aber nicht. Was aus einem Glauben an die eigenen Fähigkeiten resultiert ist weiterhin offen. Schließlich ist ein Glauben an sich selbst ein Glauben an die "unperfekten" menschlichen Eigenschaften.
Egoismus ist doch das, was den Menschen aus macht.
Er ist ein Individuum, kein Teil eines emergierenden Kollektivs.
Und die Erkenntnis der Unperfektion, ist doch ein Zeichen der Stärke, so wie ich das sehe. Die Realität erkennen und die Wünsche formen können, in dem Behälnis, das wir auch sehen können - nicht nach Wünschen suchen, die in einem unsichbaren Behältnis stecken.
Ich habe ja auch nicht DAS Wissen im Sinne einer Allwissenheit als Ziel. Ziel ist es Wissen zu erlangen und das am besten stetig.
Detto.
Das Verfolgen nach einem Endlichen Ziel, verspricht zwar keine Omnipotenz, aber die Suche nach Omnipotenz schließt sich ja allein schon aus dem Grunde aus, weil man sie suchen muss - oder nicht? Je nach dem. ^^
PS: Ich entschuldige mich schon im Voraus für jedwede Widersprüchlichkeiten.
