Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung

( auch wenn es noch dauert, bis Akt 3 und 4 fertig sind ^^ Ich hoffe übrigens, dass ich keine Rechtschreibfehler übersehen habe. Weiter gehts: )


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Lir hatte ein paar Stunden geruht, hatte sich einer tiefen Meditation hingegeben, die seinem Körper und seinem Geist Ruhe verschaffte, aber dennoch eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umgebung bewahrte. Denn in der Tat hatte Lir ein wenig Angst vor Tianorr. Er hatte mit dem Tulgah-Hexer seit ihrem Kampf kein Wort mehr gewechselt. Sie hatten sich einfach nur angeschwiegen und dann war Tianorr im Wald verschwunden, um sich eine neue Schädelmaske zu besorgen. Lir hatte ein wenig Angst, dass der Wookiee ihn vielleicht im Schlaf erschlagen würde. Der Wookiee schien nicht sonderlich zufrieden zu sein mit seinem Schüler. Lir weigerte sich, sich wirklich als Schüler des Hexers zu fühlen. Genauso wenig wie er Tianorr je Meister nennen würde. Er verstand Tianorrs Hass auf die Jedi-Ritter. Er hatte sehr gelitten, durch seine Verletzungen und durch das lange Exil in den Schattenlanden von Kashyyyk. Doch was erwartete er von Lir? Wollte Tianorr, dass Lir im Namen der Tulgah Rache an den Jedi nahm? Das kam überhaupt nicht in Frage. Lir würde sein Wissen, seine Kräfte nicht für finstere Zwecke missbrauchen. Konnte sich Tianorr das nicht denken? Selbst wenn die Jedi ihre Fehler hatten und in ihrem Wissen und ihrem Können eingeschränkt waren, so war das kein Grund, sie zu vernichten. Lir fragte sich, wie das alles wohl enden würde. Er würde ganz sicher nicht ewig hier bleiben. Aber wie würde der Tulgah-Hexer reagieren, wenn Lir ihm verkündete, dass er gehen würde? Würde Tianorr wütend werden? Und eine weitere Frage stellte sich Lir: Was, wenn er mit gar nicht alles beibringt, mich nur langsam vorankommen lässt, damit er eine Gesellschaft hat hier unten? Lir beschloss, weiter zu trainieren, er musste das Beste aus seinem Aufenthalt hier machen. Er war in der Tat kräftiger und ausdauernder geworden, doch gab es wohl noch etliche Dinge, die er noch lernen musste. Gleichzeitig konnte sich Lir auch gut vorstellen, dass Tianorr Angst hatte, dass sein Wissen verloren ging, wenn er irgendwann starb. Insofern verstand er den Drang des Hexers, sein Wissen weiter zu geben. Selbst wenn Lir diese Techniken niemals benutzen würde. Lir konnte es kaum erwarten, Kashyyyk zu verlassen. Er würde sich Mühe geben, die Dinge schnell zu lernen, die Tianorr ihm beibringen würde. Selbst wenn das bedeutete, vor dem Hexer zu kuschen. Wissen war niemals falsch und bisher waren die Techniken des Wookiees sehr interessant gewesen. Doch gleichzeitig war da auch die Angst, der Dunklen Seite der Macht anheim zu fallen. Was, wenn er nicht genug Willenskraft hatte? Wenn der Einfluss des Hexers seinen Verstand vernebeln würde? Und was war, wenn man ihn beim Jedi-Orden gar nicht mehr haben wollte? Besonders, weil er sich den Befehlen des Rats widersetzt hatte und einen Mitschüler angegriffen hatte.
Lir hatte genug vom Nachdenken und erhob sich von seinem Moosbett. Er nahm sich die schwere Ryyk-Klinge, die am Eingang an der Wand lehnte und verließ die Höhle, schob den schweren Felsen, der den Eingang bedeckte beiseite. Er trat ins Freie und nachdem er den Felsen wieder vor den Höhleneingang geschoben hatte, machte er sich auf zu einem Dauerlauf durch die Schattenlande. Wie immer benutzte er die Macht, um seine körperlichen Fähigkeiten zu erhöhen. Mit enormer Schnelligkeit rannte er durch Felder von blau leuchtenden Pilzen, durch hohe, violette Farne, deren Berührung die Haut brennen ließ. Doch Lir benutzte die Macht, um das Gift der Pflanzen zu neutralisieren.

Mit gazellenhafter Mühelosigkeit sprang er über Steine, Wurzeln und dichte Büsche. Und hin- und wieder ergriff er mit der Macht einen Stein oder einen Zweig, zog diesen zu sich heran und schlug dann mit der schweren Ryyk-Klinge zu. Einen Zweig konnte er in vier Teile schlagen, größere Steine konnte er abwehren, egal wie schwierig der Winkel war, in dem die Steine auf ihn einprasselten. So rannte er eine ganze Weile durch die dunkle, unheimliche Welt von Kashyyyks Bodenebene. Doch dann fand er sich am Rand eines schwarzen Sees wieder. Ein düsterer, stinkender Sumpf. Umgeben von toten, knorrigen Bäumen, die vielleicht zu riesigen Wroshyr-Bäumen geworden wären, wenn der Mangel an Sonnenlicht sie nicht daran gehindert hätte. Ein geisterhafter, kleiner Wald. Tief unter dem eigentlichen Wald. Am Rand des schwarzen, stinkenden Tümpels stand die schwarze, riesige Gestalt von Tianorr. Er hatte sich in sein Gewand aus Tierfell gehüllt und hatte sich eine neue Schädelmaske zugelegt. Offenbar der Schädel einer Blasskatze. "Ich glaube, du brauchst kein Ausdauertraining mehr, Lir", ertönte die Stimme des Wookiees in Lirs Kopf. "Du brauchst nur noch ein paar Techniken zu lernen und dann bist du bereit, mich zu verlassen." Diese Worte erstaunten Lir. "Du bist also bereit, mich gehen zu lassen? Einfach so? Und was, wenn dein Wissen mit mir stirbt?" Tianorr lachte hohl und wandte sich dem jungen Mann zu. "Du weißt nicht, wie wichtig du bist. Dein Wissen wird das des Jedi-Ordens übertreffen. Aber glaubst du, sie würden dich mit deinem neuen Können wieder bei sich aufnehmen? Willst du dich ihnen wieder unterordnen? Oder willst du deinen eigenen Weg gehen? Wissen sammeln und das Mysterium der Macht vollends entschlüsseln?" Lir schwieg. Obwohl er den Jedi-Orden vermisste, genau wie seine Freunde und seinen Bruder, missfiel ihm der Gedanke, sein Wissen nicht einsetzen zu dürfen. Und wieder nur blind die Befehle des Jedi-Rats zu befolgen. Vielleicht sollte er wirklich durch die Galaxis reisen, Wissen sammeln. Er konnte trotzdem die Ideale der Jedi vertreten, hätte aber mehr Freiheiten. "Vielleicht gehe ich meinen eigenen Weg", sagte Lir leise, unentschlossen. "Doch erst einmal muss ich all euer Wissen mein Eigen nennen." Tianorr zog seine Ryyk-Klinge vom Rücken und wirbelte sie in seiner rechten Pranke als sei sie federleicht. "Viel kann ich dir an Techniken nicht mehr beibringen", gestand der Wookiee. "Doch bist du noch nicht bereit, mich zu verlassen." Der riesige Wookiee trat näher. "Du darfst erst gehen, wenn du mich besiegt hast." Er schwang seine Ryyk-Klinge und winkte den jungen Mann mit der freien Pranke zu sich heran. Lir lächelte. "Wie du willst. Dann sollte ich es doch gleich einmal versuchen." Er hob die Klinge und stürzte sich auf seinen Gegner. Tianorr hob die eigene Waffe und wich zur Seite aus, so dass Lirs Hieb ins Leere ging. "Versuche nicht, sondern tue es!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Doch im selben Augenblick drehte sich Lir auf den Zehenspitzen seines Standbeins, beschwor die Macht. Und seinen Zorn, den Willen zu siegen. Er spürte die Gewalt der Macht in sich und riss seine Ryyk-Klinge schräg nach oben, gegen Tianorrs Klinge, wo er mit einem Schritt nach vorne zu stach. Doch Tianorr sprang nach hinten, streckte die freie Hand aus. Und plötzlich sah Lir, wie seine Ryyk-Klinge zu einer schwarzen, schuppigen Schlange wurde, die sich sofort um Lir wickelte und ihre giftigen Fänge gefährlich nahe an sein Gesicht brachte.

Lir bekam es mit der Angst und er versuchte, sich loszureißen. Statt einem Biss der Schlange bekam er die flache Seite von Tianorrs Schwert gegen den Kopf gedonnert. Lir taumelte und fiel um. Und erkannte, dass er sein Schwert in den Händen hielt. Von der riesigen Schlange war nichts zu sehen. "Deine Augen können dich täuschen", erklärte Tianorr und schlug nach Lir, doch dieser wich mit einem Hechtsprung zur Seite aus. Sein Schädel dröhnte und der Zorn des eigenen Fehlers stachelte ihn nur zu weiteren Höchstleistungen an. "Magie...Illusionen. Auch du kannst sie meistern und die geistig Schwachen beeinflussen. Und wenn eine Illusion tödlich zu sein scheint, so wird das Opfer dies auch glauben, es sei denn, es hat einen starken Willen. Du kannst deinen Opfern durch Telepathie Schmerzen zufügen. Nutze deine Vorstellungskraft und deinen Zorn!" Lir sah sich kurz um, ehe er sich auf Tianorr konzentrierte und mit der Macht nach dessen Verstand griff. Und für Tianorr würden die viele toten Bäume mit ihren dürren Ästen nach ihm greifen, sich um ihn wickeln. Lir sah, wie der Wookiee sich umsah und zufrieden lachte. "Gut, für den Anfang." Er schleuderte einen giftgrünen Flammenstrahl nach Lir, doch Lir wich mit einer schnellen Drehung zur Seite aus. "Eine Illusion", erklärte der Hexer. "Doch wenn ich will, dass du die Schmerzen fühlst, dann fühlst du sie auch!" Und plötzlich wallte Schmerz in Lirs Kopf auf. Lir biss die Zähne zusammen. "Niemals darf der Schmerz stärker sein als du!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Und Lir atmete tief durch, griff nach der Macht. Er unterdrückte den Schmerz und wurde sich bewusst, dass er nur imaginär war. Mit der Macht griff er nach einigen Steinen und schleuderte sie auf den Wookiee. Doch dieser wirbelte mit seiner Ryyk-Klinge und wehrte sämtliche Steine ab. "Nutze deinen Zorn! Bündele ihn, fokussier deinen Willen zu siegen! Wirf all deinen Hass auf mich!" In Tianorrs freier Pranke erschien ein Speer aus dunkler Energie, eine Manifestierung der Dunklen Seite. Doch Lir sah davon ab, Tianorr alles nachzumachen und warf sich nach vorne, als Tianorr den Speer auf ihn schleuderte. Der Mitternachtsspeer zischte über Lir hinweg, als er sich abrollte und kniend seine Ryyk-Klinge nach Tianorr stach. Doch der Wookiee sprang mit einem Salto über Lir hinweg, streckte sich in der Luft und drehte sich, um sofort nach der Landung die Klinge auf Lir hinab sausen zu lassen. Lir rollte sich nach vorne, kam wieder auf die Beine und drehte sich um. Seine Wut und Entschlossenheit trieben Lir dazu, auf Tianorr einzuschlagen. Immer wieder ließ er seine Klinge auf den Wookiee niedersausen. Das Klirren der schweren Schwerter hallte durch die Schattenlande. Doch der Tulgah-Hexer wehrte jeden Hieb mit einer Bewegung seiner Klinge mühelos ab. "Zorn kann eine Waffe sein, dich jedoch auch einschränken in deinem Urteilsvermögen", belehrte ihn Lir und schlug dann seinerseits kräftig zu. Lir parierte und beide Klingen prallten mit enormer Wucht gegeneinander. Dann standen sie beide einfach nur da, mit gekreuzten Klingen und starrten sich an. Lirs dunkle, braune Augen verloren sich in den schwarzen Augenhöhlen der Schädelmaske, während der Hexer sich selber in den klaren, zornigen Augen des jungen Mannes sehen konnte. "Ich werde nicht verlieren", knurrte Lir. "Dann zeig es mir!", befahl Tianorr, stieß sich von Lirs Klinge ab und breitete einladend die Arme aus.
 
Na, was jetzt wohl passiert? *g*

Och, das Warten lohnt aber ja. Also lass dir Zeit ^^
Ich hab in der ganzen Story bis jetzt nur extrem wenige gefunden. Gar nicht der Rede wert o.o
 
( Jetzt geht der richtig actionreiche Teil los. Das Stimmt, es soll ja auch gut werden ^^ Dann ist ja gut ^^ )


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Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, als sich die vier Jedi-Schüler wieder im Dorf der Waldbewohner einfanden. Als hätte die Macht sie geleitet, kamen sie genau rechtzeitig, denn wildes Treiben herrschte zwischen den Hütten. Flugkreaturen und riesige, bepelzte Bestien wurden mit Satteln ausgestattet. Etliche Männer und Frauen in bunten Rüstungen rüsteten sich mit Waffen aus. "Da seid ihr ja", rief Jet Kira und winkte sie zu sich, führte sie in die Festhalle, wo noch einige der wilden Krieger frühstückten. Sofort warf sich Blinky Bano begeistert auf eine Obstschale, während Ari Fel gemeinsam mit Turalyon und Ryan eher gemäßigt frühstückte. "Also", begann Jet Kira und breitete eine altertümliche Karte aus Papier auf dem Tisch aus. Die Karte zeigte einen Stadtplan von Dellalt City. "Während der Schutzwall angegriffen wird und unsere Cha'mok, die Flugbestien, über der Stadt kreisen, werden einige von uns durch die geheimen Gänge in die Stadt eindringen." Er zeigte auf verschiedene Markierungen auf der Karte, wo Geheimgänge vom Wald aus unterirdisch durch den Schutzwall führten und in der Stadt endeten. Die Stadt hatte eine runde Form, wurde von den vier Hauptstraßen in vier Stadtviertel geteilt. Es gab sieben Geheimgänge, in jedes Stadtviertel führte mindestens ein geheimer Gang. "Wir haben Verbündete in der Stadt", erklärte Prinzessin Siai, als sie sich zu ihnen gesellte. "Während der Außenwall und die Stadt angegriffen werden, werden wir sehen, dass wir mit möglichst vielen Männern den Palast stürmen können, um meinen Vater gefangen zu nehmen." Sie alle beugten sich über die Karte, als Jet ihnen die besten Wege durch die Straßen von Dellalt City zeigte. "Merkt euch diese Wege gut", meinte Jet. "Wir müssen schnell und effektiv zuschlagen, sonst wird das ein ziemlich kurzer Angriff. Das scheint unsere letzte Chance zu sein. "Wir werden das schon schaffen", sagte Turalyon selbstsicher und grinste. Ari musste zustimmend nicken. Sie waren gut vorbereitet, ihr Plan sah ziemlich gut aus. Und die Macht war schließlich ihr Verbündeter. "Ich finde, wir sollten uns trennen. So können wir insgesamt vier Gruppen unterstützen", schlug Ryan vor. "Und wenn alles klappt, treffen wir uns vor dem Palast wieder. Oder im Palast." Ari und die anderen nickten zustimmend. Das Frühstück war beendet und sie alle gingen wieder nach draußen. Drei junge Männer brachten ihnen Rüstungen aus buntem Ceramitmetall. "Was sollen wir damit?", fragte Turalyon überrascht. Jet grinste. "Ich weiß, ihr habt die Macht. Aber zusätzlicher Schutz kann nicht schaden. Es könnte rau werden." Ari griff ohne zu zögern nach einer Schutzweste und zog diese über ihre braune Jedi-Robe. Es sah nicht gerade modisch aus, würde aber seinen Zweck erfüllen. Der Rest der Robe sah nun wie ein Rock aus. Ryan und Turalyon taten es ihr gleich. Blinky Bano hatte es aufgrund seines Rüssels und seines massigen kleinen Körpers schwer, in die Schutzweste zu kommen. Er bekam daher einen Harnisch aus bunten Metallplatten, der Oberkörper und Rücken schützte. "In Ordnung. Aus jeder Himmelsrichtung ein Jedi", meine Jet Kira und deutete auf die Karte, wies jedem der Vier einen Geheimgang zu und dann eine Gruppe, der er sich anschließen sollte. Sie trennten sich dann, da der Aufbruch kurz bevor stand. Mit einem langen Blick verabschiedeten Ari und Turalyon sich voneinander.

Turalyon schloss sich der Gruppe Eins an, die den nördlichen Geheimgang benutzen würde. Blinky Bano würde von Osten mit seiner Gruppe Drei in die Stadt eindringen. Ari Fel und Gruppe Vier würden einen der südlichen Geheimgänge benutzen. Ryan kam mit Gruppe Sechs aus dem Westen. Gründlich prägten sie sich die Route durch die Straßen ein. Denn Karten durften sie nicht benutzen. Denn obwohl es für die Waldbewohner unwahrscheinlich war, eine weitere Chance auf den Sieg zu bekommen, wollte man verhindern, dass die Position der Geheimgänge in die Hände von Tavrons Männern geriet. Jede Gruppe bestand aus zehn Personen, den besten Kriegern, die die Waldbewohner hervorgebracht hatten. In Turalyons Gruppe war auch Jet Kira und Prinzessin Siai, die nun mit einem Blaster bewaffnet war und ebenfalls eine bunte Rüstung mit Federschmuck trug. "Das wird ein netter Tanz", erklärte Jet, als sie durch den Wald marschierten, zu den versteckten Eingängen der Geheimgänge. "Wir haben Katapulte, Bomben und sogar Thermaldetonatoren. Es schmerzt mich, auf so eine Weise Frieden zu schaffen. Doch der König ist zu gefährlich, zu verblendet in seinem Wahn. Die Prinzessin nickte traurig. "Wie oft wollte ich ihm gut zu reden. Aber es ist mir nicht gelungen. Meiner Mutter ebenfalls nicht. Oft haben sie sich in meiner Kindheit darüber gestritten." Turalyon lächelte zuversichtlich. "Die Macht wird mit uns sein. Heute bringen wir Dellalt den Frieden." Die Sonne war gerade aufgegangen, als sie die Eingänge der Geheimgänge erreicht hatten. Der Geheimgang von Gruppe Eins lag unter einem großen Felsen, der eine Attrappe aus Lehm und Gips war. Jet öffnete den Geheimgang und nacheinander stiegen die Gruppenmitglieder in den Tunnel. Turalyon hielt sich vorne, direkt hinter Jet, der einen Leuchtstab anschaltete, um den engen Gang zu beleuchten. Der Gang war wohl vor Urzeiten gegraben wurden. Teilweise wurde er noch von alten Balken gestützt, größtenteils jedoch von Permakret, einem flüssigen Schleim, der jedoch hart wie Beton wurde. Etliche Spinnen und Insekten krabbelten hier herum und knackten unter den Stiefeln der Gruppe. Turalyon musste lächeln, als er sich vorstellte, mit welchem Ekel Ari sich wohl durch ihren Gang quälen würde. Etwa zwanzig Minuten stapften sie durch den Gang, ehe dieser in einer stählernen Tür endete. Jet Kira schob die drei schweren Riegel beiseite und zog die Tür auf. Sie traten durch die Tür und fanden sich in einem großen Kanalrohr wieder, standen auf einem Gitter, während unter ihnen der Unrat entlang floss. "Uh", keuchte Turalyon auf, der solche Gerüche nicht gewohnt war. "Ist das ein Gestank, Pfui." Jet grinste im Licht des Leuchtstabes. "Tavrons Männer mögen den Gestank genau so wenig. Ein Glück für uns." Sie schlossen die Tür des Geheimgangs hinter sich und sie fügte sich nahtlos in die Wand ein. Ganz leise schlichen sie über das Gitter, durch die Kanalrohre von Dellalt City. Etliche Verzeigungen und Gabelungen wurden passiert, ehe die Gruppe unter einem großen Kanaldeckel stehen blieb. "Ich gehe voraus", beschloss Turalyon und auf das Nicken Jets erklomm er die Leiter, die nach oben führte. Er hob den Kanaldeckel an und schob ihn zur Seite, ehe ins freie kletterte und sein Lichtschwert vom Gürtel entfernte. Dann sah er sich um und erkannte, dass die Schlacht bereits in vollem Gange war.

Der Himmel wurde von Flugbestien, den Cha'mok, verdunkelt, die über der Stadt kreisten und die Verteidigungseinrichtungen von Dellalt City angriffen. Als Turalyon in Richtung der Außenmauer blickte sah er, dass die Geschütze dort im Sekundentakt abgefeuert wurden. Auf den Straßen wuselten Soldaten umher. Turalyon aktivierte sein Lichtschwert und als alle Gruppenmitglieder auf der Straße standen, schoben sie den Kanaldeckel wieder zu und machten sich auf den Weg zum Palast. Durch enge Straßen eilten sie und immer wenn sie in eine Gruppe Soldaten liefen, blieb Turalyon stehen, ließ die Macht seine Bewegungen lenken und wehrte die Blasterschüsse der Feinde ab, lenkte sie zurück. Und gleichzeitig feuerten seine Kameraden, bis der Weg wieder frei war und sie weiter durch die verwinkelten Gassen und engen Straßen stürmten. Sie alle hatten sich den geplanten Weg gut eingeprägt, so verlor nicht einmal Turalyon die Orientierung. Die Macht war mit ihm und instinktiv bog er in die richtige Richtung. Und mit der Macht konnte er außerdem sein Kurzzeitgedächtnis steigern, um sich wieder an die Stadtkarte zu erinnern. Immer wieder blieben sie stehen, wenn Soldaten mit ihren Blastergewehren auftauchten. Doch als ein Trupp der Stadtgarde um die Ecke bog, mit seinen Energielanzen, sprang Turalyon nach vorne und gab sich gänzlich der Macht hin. Sechs Männer griffen ihn mit ihren Energielanzen an. Doch Turalyon schlug blitzschnell zu. Seine Klinge drosch auf die Lanze des ersten Gardisten ein, ehe er sich an diesem vorbei drehte und ganz im Stil von Form Zwei die Klinge über dessen Oberschenkel zog, ihn zu Fall brachte. Dem zweiten schlug er von oben auf die Lanze, ehe er seine grün leuchtende Klinge in Richtung des Feindes drückte und dieser die Klinge fallen lassen musste, um nicht seine Hände zu verlieren. Als der Gardist dann seinen Blaster zog, säbelte Turalyon ihm den Blaster aus der Hand und schleuderte ihn mit der Macht weg von sich. Die anderen vier umzingelten ihn und schlugen gleichzeitig auf ihn ein. Zuerst duckte sich der junge Jedi-Schüler und grinste, als sich vier Lanzen über ihm verkeilten. Dann schlug er beiläufig mit der Klinge gegen das Schienbein eines Soldaten, rollte sich zur Seite und als er wieder auf die Beine kam, riss er einem der Gardisten mit der Macht die Energielanze aus den Händen und schleuderte sie in Richtung seiner Gefährten, die dem Kampf gebannt zusahen. Mit kraftvollen Schlägen schlug er immer wieder abwechselnd auf beide Gardisten ein, ehe er hochsprang, einen Spagat machte und gegen beide Köpfe der Gegner trat und sie so außer Gefecht setzte. "Nicht schlecht", meinte Jet Kira, der nun eine Energielanze mit sich trug. "Ich hoffe, der König ist nicht so gut wie du." Turalyon hoffte das ebenfalls, als er mit seinen Gefährten weiter durch die Straßen von Dellalt City eilte. Dann endlich hatten sie den großen Platz vor dem Königspalast erreicht und links von ihnen kam Gruppe Zwei ebenfalls auf den Platz gestürmt. Doch auf dem Platz selbst standen drei große Kampfgleiter, mit einem mächtigen Geschütz auf der Ladefläche. Sofort drehte sich das Geschütz und feuerte. Turalyon sprang nach vorne und riss sein Lichtschwert hoch. Als der mächtige Blasterstrahl die grüne Klinge traf, wurde der junge Jedi mehrere Meter nach hinten geschleudert und musste von seinen Verbündeten aufgefangen werden. Doch der Strahl wurde erfolgreich reflektiert, traf das Cockpit des Gleiters und ließ diesen explodieren. Beide Gruppen jubelten kurz, ehe sie sie die beiden anderen Gleiter angriffen.
 
( und es kommt noch besser ^^ weiter gehts: )

3​

Die schweren Ryyk-Klingen klirrten aneinander, als Lir und Tianorr am Rande eines schwarzen, modrigen Sees tief in den Schattenlanden von Kashyyyk miteinander kämpften. Lir spürte, wie seine Unterarme unter jedem Hieb und Stoß seines Gegners schmerzten. Doch er kämpfte unermüdlich und tapfer weiter, denn mit jedem Hieb seiner Klinge trieb er den Tulgah-Hexer zurück und kam seinem Sieg, seiner Freiheit etwas näher. Tianorr wehrte Lirs Vorstöße mit seiner Ryyk-Klinge ab und erklärte: "Ich spüre deinen Zorn, doch er ist noch nicht stark genug. Vielleicht, wenn du nicht um die Freiheit kämpfst, sondern um dein Leben!" Tianorr griff an, machte einen Ausfallschritt zur Seite und drosch mit der flachen Seite der Klinge auf Lirs Hände. Lir ließ sein Schwert fallen und der Wookiee ergriff es mit der Macht und schleuderte es außer Reichweite, ehe er mit seinem Schwert nach Lirs Füßen schlug. Doch Lir sprang zurück und fiel dabei mit dem Rücken in den schwarzen, stinkenden Tümpel. "Bah", stieß Lir wütend hervor und sah den schwarzen, riesigen Wookiee am Seeufer über sich aufragen. Dann stürzte der Wookiee sich auf ihn. Das zerfledderte Gewand und die Schädelmaske ließ ihn wie ein wildes Tier wirken. Lir rollte sich zur Seite, ohne auf das verdreckte Wasser zu achten. Sein Blick ruhte noch immer auf Tianorr, der die Klinge in den Tümpel rammte, wo eine Sekunde zuvor noch Lirs Brust gewesen war. "Du bist schneller und stärker geworden, hier bei mir!", hallte Tianorrs Stimme in seinem Kopf. "Aber wie sieht es mit deinem Wissen aus?" Er wand sich dem jungen Mann zu, richtete die freie Pranke auf ihn und rote Blitze züngelten auf ihn ein, als der Tulgah-Hexer versuchte, ihm die Energie zu entziehen. Doch Lir gab sich ganz dem Zorn hin, baute einen Schild puren Hasses um sich auf. Eigentlich diente dieser Schild dazu, Insekten und wilde Tiere von sich fernzuhalten. Aber in diesem Fall war er wie eine Regenhaut, die vor den roten Blitzen schützte. Dann warf sich Tianorr auf den unbewaffneten jungen Mann und Lir fiel wieder in das eklige Wasser, dicht gefolgt von Tianorrs Klinge. "Viel zu einfach!", höhnte der Wookiee. "Vielleicht hätte ich dich doch sterben lassen sollen." Mit einem Platschen hatte Tianorr seine Klinge ins Wasser gestoßen, hatte jedoch dabei den Kopf etwas zur Seite gedreht, als das stinkende Wasser in alle Richtungen spritzte. "Wir werden ja sehen", rief Lir und der Hexer fuhr herum. Am Rand des Sees, auf einem knorrigen Baum, hockte Lir. Er tropfte und war dreckbesudelt, doch der war der Attacke des Wookiees mit einem Sprung entronnen und hatte sich durch die Macht außerdem seine Ryyk-Klinge wieder in die Hand gerufen. "Nicht schlecht", räumte Tianorr ein. "Deine Schnelligkeit ist erstaunlich." Lir stieß sich vom Baum ab, flog auf den Wookiee zu und krachte gegen ihn. Die Schwerter schepperten und der Wookiee wurde nach hinten geworfen und landete mit dem Rücken im Wasser. Lir hatte sich beim Aufprall jedoch von ihm abgestoßen und war am Seeufer gelandet. "Nass geworden?", höhnte Lir, halb amüsiert und halb wütend. Der Wookiee erhob sich und tropfte, völlig durchnässt mit stinkendem Sumpfwasser. "Warte, ich trockne dich", meinte Lir und entfernte von seinem Gürtel seinen Leuchtstab, schaltete ihn ein und drosch das Leuchtfeld kurz gegen seine Ryyk-Klinge, um das Glas zu zersplittern. Dann warf er den Leuchtstab in den Sumpf. Er hörte nur noch das gedehnte, wütende Jaulen des Wookiees, als er sich abwandte und sich mit seiner verdreckten Robe schützte.

Der Strom des Leuchtstabes und die Funken, die aus dem kaputten Leuchtfeld sprühten, hatten gereicht um die Faulgase des Tümpels zu entzünden. Von dort, wo der Leuchtstab in das Wasser gefallen war, breitete sich eine blaugrüne Flamme über den gesamten schwarzen See aus, schoss jedoch auch einige Meter hoch. Lirs Zorn wallte ab und er erschuf einen Schutzschild der Macht um sich, eine zweite Haut, die ihn vor der Hitze schützen würde. Dann drehte er sich wieder um. Und keine Sekunde zu spät, denn Tianorr stürzte sich auf ihn. Sein Gewand aus Tierfell war verbrannt, auch ein Teil seines schwarzen Fells. Der riesige Wookiee rauchte noch, hatte sich jedoch vor dem Schlimmsten retten können. Trotzdem genoss Lir die Genugtuung, den Hexer überrascht zu haben. Es begann ein heftiger Schlagabtausch, der Wookiee schien rasend vor Wut. Da die Kraft des Wookiees die seine bei weitem übertraf, wich Lir zurück und wehrte so gut ab, wie er konnte, gänzlich Eins mit der Macht. Lirs Knie knickten vor Erschöpfung fast ein, seine Unterarme schmerzten bei jedem Zusammenprall beider Klingen. Lir umklammerte den Griff seiner Ryyk-Klinge mit beiden Händen und drehte sich dann hastig weg, um den zornigen Wookiee ins Leere taumeln zu lassen. "Dein Hass nimmt die Überhand, du machst Fehler", belehrte er den Wookiee, nutzte dabei dessen eigene Lektion. Tianorr machte eine Bewegung mit der freien Hand und ein großer Stein flog auf Lirs Rücken zu. Doch Lir fuhr blitzschnell herum und schlug mit der Klinge zu. Nur die kleinen Trümmer des Steins trafen ihn. Noch ein Stein schoss auf ihn zu, doch Lir benutzte die Macht, um ihn abzuwehren. Immer mehr Steine kamen aus allen Richtungen auf ihn zugeflogen. Bombardiert von allen Seiten, tat Lir, was er konnte um sich zu schützen. Doch er trug etliche Treffer davon und spürte, wie Blut an ihm herunter lief. Vor ihm stand die schwarze Gestalt des Tulgah-Hexers. "Du bist besiegt!" Lir ließ seine Klinge sinken, löste eine Hand vom Griff und richtete sie auf den Wookiee. "Ha, nur zu!", höhnte die Stimme Tianorrs in Lirs Kopf. Und Lir konzentrierte sich, ließ seinen Hass die Kontrolle übernehmen und bündelte ihn in seiner Hand. Um seine linke Hand erschien die Dunkelheit aus seinem Inneren, verdickte sich und formte sich zu einem Speer. Doch dann verschwand der Speer wieder. Tianorr lachte hohl auf. "Da mangelt es dir wohl an Wut, oder an Stärke. Bist du schon erschöpft?" Doch dann bemerkte der Wookiee etwas und wirbelte herum. Hinter ihm, in der Luft, hatte Lir seinen Mitternachtsspeer manifestiert und auf Tianorr zufliegen lassen. Der Wookiee war überrumpelt und obwohl er sich zur Seite warf, bohrte sich der Speer in seinen rechten Arm, ehe er sich auflöste. Mit einem schmerzvollen Jaulen fiel der Wookiee um, rappelte sich jedoch bereits wieder hoch, als Lir ihn angriff, um den Kampf zu ende zu bringen. Lir stieß nach ihm, doch Tianorr parierte in letzter Sekunde, ehe er seinen Stand veränderte und seine Ryyk-Klinge nun mit beiden Pranken packte. Der Wookiee wollte Lir die Klinge aus den Händen schlagen, doch Lir sprang zurück, dann wieder nach vorne und schlug einmal seitlich zu, ehe seine Klingenspitze auf Tianorrs Brust zu zuckte. Doch dieser wusste den Stich abzufangen und konterte mit einem Schwinger, unter den Lir sich jedoch duckte. Mit einer Seitwärtsrolle brachte er sich neben Tianorr, ließ die Klinge einmal über seinen Kopf kreisen und nutzte den Schwung, um nach den Kniekehlen seines Gegners zu schlagen.

Doch Tianorr sprang hoch und entging so der Attacke, senkte die Klinge auf Lir, der jedoch abwehrte, während er aufstand. Sie tauschten weitere Hiebe aus, beide völlig in der Macht versunken und von Zorn gestärkt. Immer wieder wich Tianorr zurück, ehe er wieder offensiver wurde. Lir nutzte den Hass, um die Schmerzen in seinem ganzen Körper zu verdrängen. Doch wollte er sich auch nicht von seiner Wut blenden lassen. Vorsicht war genau so wichtig wie Entschlossenheit. Und so schlug er immer wieder von oben auf den massigen schwarzen Wookiee ein, ehe er sein Schwert scheinbar erschöpft senken ließ. Sofort reagierte Tianorr auf diese Finte und schlug seitlich nach Lirs Brust. Doch Lir ging leicht in die Knie und sprang hoch, über Tianorrs Klinge hinweg, während er gleichzeitig seine schwere Ryyk-Klinge schwang und Tianorrs einen tiefen Schnitt über der linken Schulter und der Brust verpasste. Der Wookiee jaulte und ließ sein Schwert fallen, ehe er umfiel. Lir landete und richtete die Spitze seiner Ryyk-Klinge auf den alten Tulgah-Hexer. "Genug?", fragte er wütend und gab sich weiterhin der Macht hin, weil er mit irgendwelchen Tricks seitens des Hexers rechnete. Doch der Wookiee blieb schwer atmend liegen. "Ja, ich habe genug", flüsterte die Stimme Tianorrs ganz leise in Lirs Kopf. "Du hast mich besiegt und dir damit die Freiheit verdient. Vieles gäbe es noch, was ich dir beibringen könnte. Doch ich bin alt und meine Wunden zahlreich und tief." Die schwarz bepelzte Brust des Wookiees, auf der ein Großteil des Fells verbrannt war, hob und senkte sich rasch. "Durchsuche meine Höhle. Du wirst ein altes Buch finden. Lese es! Nutze die Macht, konzentriere dich auf die Seiten und du wirst die Schrift entziffern können. Mein altes Lichtschwert wirst du ebenfalls finden. Nimm es!" Der Wookiee zuckte kurz auf und Lir sah, wie dunklen Blut aus den Wunden des Wookiees quoll. "Dann geh. Denke daran, dein Wissen... und mein Wissen... in Ehren zu halten. Und strebe stets nach Perfektion. Gehe deinen eigenen Weg und lasse dir nichts vorschreiben. Es war schön, nicht mehr so alleine zu sein, Lir." Die Stimme in Lirs Kopf verstummte und der Tulgah-Hexer Tianorr hauchte seinen letzten Atemzug aus. Eine ganze Weile blieb Lir so stehen und beobachtete den toten Körper des Wookiees. Hatte Tianorr wirklich sein Bestes gegeben? Oder hatte er gar absichtlich verloren, damit Lir überlebte? Irgendwann wäre der Wookiee garantiert gestorben. Hatte er so dringend einen Schüler gesucht, damit sein Wissen nicht mit ihm starb? Lir steckte seine Ryyk-Klinge weg, ehe er zu dem toten Wookiee ging, ihn mit viel Mühe hochhob und auf seinem Rücken langsam durch die Schattenlande zog. Mit einer Hand hielt er die Klinge des Wookiees, mit der anderen hielt er einen Arm des Wookiees fest, damit der riesige Wookiee nicht von Lirs Rücken rutschte. Aufgrund der Größe des Wookiees war es schwierig, vorwärts zu kommen. Doch die Macht war mit Lir. Als er nach einer ganzen Weile die Höhle des Wookiees erreicht hatte, durchsuchte er die Höhle und fand sehr schnell das dicke Buch, von dem Tianorr gesprochen hatte. Es war in ein Tierfell eingehüllt. Auch das Lichtschwert des Wookiees fand Lir. Lir türmte die beiden Moosbetten in der Mitte der runden Höhle auf, bettete Tianorr darauf und zündete das Moosbett an. Dann verließ er die Höhle, als sich das Feuer ausbreitete und das Totenbett und die Höhle in Flammen hüllte. Es war Zeit, wieder in die Zivilisation zurück zu kehren.
 
( Das wird noch trauriger... Das stimmt. Genau ^^ So, nach 2 verworfenen Anfängen komme ich auch mit Akt 3 gut voran. Hoffe, dass die Qualität gleich bleibt und nicht weniger wird... )

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"Worauf, bei den Monden des Iego, hab ich mich da nur eingelassen?" Alles schien schief zu gehen, seit Ari Fel mit ihrer Gruppe Vier den Geheimgang unter einer alten Wäscherei verlassen hatte. Bereits außerhalb des Gebäudes waren sie in eine Gruppe Soldaten hinein gerannt. Und obwohl Ari schnell war und ihr Doppelklingenlichtschwert sehr effektiv, hatten sie zwei Männer verloren. Dann hatten sie auf ihrem Weg durch die Stadt einen anderen Weg als ursprünglich geplant einschlagen müssen, weil eine abgestürzte Flugbestie den Weg versperrte. Eigentlich hatten sie sich auch auf ihrem Weg zum Palast mit Gruppe Fünf treffen wollen, doch aufgrund der Tatsache, dass sie sich einen anderen Weg suchen mussten, wurde aus dem Treffen nichts. Ihr Weg durch die engen Gassen brachte Gruppe Vier viel zu weit nach Osten. Und plötzlich fanden sie sich auf der Hauptstraße wieder. Und in Reichweite eines riesigen Kampfgleiters. Ehe Ari reagieren konnte, donnerte das Lasergeschütz und eine Explosion hinter ihr schleuderte sie mehrere Meter nach vorne. Ihre Rüstung, die Oberkörper und Rücken schützte, hatte sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Doch ihre Jedi-Robe brannte an der Unterseite. Kurz schnitt sie mit ihrem Lichtschwert den brennenden Stoff weg, ehe sie nach hinten sah. Auf der Straße war ein kleiner, rauchender Krater. Etliche Männer lagen bewegungslos auf der Straße, während einige wenige sich hinter einem Gebäude in Sicherheit brachten. Ari griff kurz mit der Macht hinaus. Nur drei Leute waren außer ihr noch übrig. Sie wandte sich wieder dem schwebenden Kampfgleiter zu, rannte dann los und zog die blaue Klinge des Doppelklingenlichtschwerts über die Unterseite des Gleiters, warf sich dann nach vorne, als der Gleiter hinter ihr manövrierunfähig auf die Straße krachte. Sofort erklomm sie leichtfüßig das Gefährt und schlug auf den Geschützturm ein, ehe sie die Tür des Cockpits aufschnitt und den Fahrer nach draußen zerrte. Als der Beifahrer den Blaster zog, rammte Ari ihm die Klinge des Lichtschwerts in den Hals, ehe sie die Waffe deaktivierte, um auf dem Fahrersitz Platz nehmen zu können. Sie griff nach dem Funkgerät. Aus dem Lautsprecher drangen panische Berichte und Statusmeldungen von der momentanen Situation. Ari konzentrierte sich, ließ die Macht durch sich fließen. Und als sie in das Mikrofon des Kommunikators sprach, klang ihre Stimme wie die von König Xioc. "Im Namen des Königs", dröhnte die wütende Stimme des Königs, "Aufhören! Wir ergeben uns!" Ari stieg wieder aus dem Cockpit des nutzlosen Gleiters und aktivierte ihr Doppelklingenlichtschwert. Sie hoffte, mit dieser kleinen Funkmeldung etwas Verwirrung zu stiften. Dann winkte sie den Überlebenden ihrer Gruppe zu. Die drei Männer schlossen sich ihr an und sie rannten die Hauptstraße entlang. Immer wieder wehrte Ari mit ihrer wirbelnden Waffe Blasterschüsse ab und schickte sie zu ihren Ursprüngen zurück. Als sie den Marktplatz passierten, trafen sie mit Gruppe Drei zusammen. Blinky Bano trompetete fröhlich, als er seine Mitschülerin sah. Auch seine Gruppe hatte ein paar Männer verloren. "Los, weiter", rief Ari dem blauen Ortolaner zu. "Beenden wir diesen Bürgerkrieg!" Blinky nickte und gemeinsam rannten sie weiter, ehe neben ihnen, auf dem Marktplatz, ein Thermaldetonator explodierte und ein Feuerball aufloderte. Die Druckwelle warf ihre Verbündeten zur Seite. Nur Ari und Blinky blieben stehen. Vom Palast her kamen ihnen zwei Kampfgleiter entgegen.

"Irgendwie habe ich die Schnauze voll", knurrte Ari Fel und hob ihr Doppelklingenlichtschwert. Blinky nickte zustimmend. "Und ich meinen Rüssel", meinte er leise. Dann feuerten beide Gleiter ihre Geschütze ab. Ari sprang nach vorne und drehte ihr Doppelklingenlichtschwert so, dass die beiden Klingen beide Strahlen abwehrten. Ihre Waffe wurde ihr aus den Händen geschleudert und Ari selbst fiel nach hinten um und sah sich nach ihrer Waffe um, um sich diese zurück zu holen. Als sie ihre Waffe erreicht hatte, fiel ihr Blick auf Blinky Bano, der nun eine Hand nach vorne streckte und die schwarzen Augen zusammen kniff. Und plötzlich krachte einer der Kampfgleiter mit einem metallischen Ächzen gegen den anderen Kampfgleiter und beide Fahrzeuge wurden von der Straße gefegt und prallten gegen eine Häuserfassade, die einstürzte und beide Fahrzeuge begrub. Die Männer von Gruppe Drei und Vier jubelten. "Das war super, Blinky", strahlte Ari, als sie neben ihm weiter rannte. "Danke", meinte Blinky munter und blieb stehen. Vor seinen Füßen lag eine Orange. "Die Macht muss mit mir sein", meinte er. "Ich fing gerade an, Hunger zu bekommen." Er bückte sich, um die Frucht aufzuheben und bewegte seinen Kopf dabei genau in die Schussbahn eines Blasterstrahls. "Blinky", schrie Ari, als ihr Mitschüler mit einem schrillen Schrei seitlich umfiel. Ari ging neben ihm auf die Knie, bettete den Kopf des Ortolaners auf ihrem Schoß. Eine große Blasterwunde hatte das halbe Gesicht des Ortolaners verschmort. Die Wunde ging tief, das sah Ari sofort. "Du Dummkopf, musst du denn immer ans Fressen denken", schimpfte sie und streichelte über den Kopf von Blinky. Eigentlich kannte sie ihn nicht besonders gut. Sie hatten in der Vergangenheit sogar gegeneinander gekämpft, damals im Speisesaal. Doch sie waren beide Jedi und eigentlich schien Blinky ganz in Ordnung zu sein. "Du kommst wieder in Ordnung", sagte Ari, ohne besonders überzeugend zu klingen. Und mit einem Blick in ihre grünen Augen erkannte Blinky das auch. "Ich habe immer gewusst, dass es mal so mit mir endet", sagte er leise. Er stopfte sich die Orange mit dem Rüssel in den Mund, ehe er die Augen schloss und sie nicht wieder öffnete. Ari merkte, wie ihr die Tränen kamen. Zwar hieß es im Jedi-Kodex, dass es keinen Tod gab, dass man gelassen bleiben sollte. Aber wer konnte das, wenn so viel Leid geschah und man Freunde sterben sah? Ari erhob sich und wischte die Tränen weg. Einige wenige Sekunden zitterte sie und schluchzte, als sie lautlos weinte und von der Trauer und Entgültigkeit von Blinkys Tod durchgeschüttelt wurde. Wut bemächtigte sich ihrer. Wut auf den König, der Schuld an dem ganzen Ärger hatte. Wut auf sich selber, weil sie Blinky nicht retten konnte. Und auch Wut auf den Jedi-Rat, der ein paar Schüler auf so eine Mission schickte, ohne auch nur zu ahnen, wie gefährlich so etwas sein konnte. Nicht einmal einen Meister hatten sie bei sich. Vielleicht hätte dieser den König sofort als Dunklen Jedi entlarvt und den Bürgerkrieg sofort beendet. Wütend führte Ari ihre Gefährten zum Palast. Auf den Stufen standen Gardisten, die mit ihren Energielanzen auf die Eindringlinge warteten, mit Blastergewehren das Feuer eröffneten. Doch Ari kümmerte sich nicht darum. Sie machte einen Bogen um den Haupteingang, umrundete das Gebäude und benutzte dann die Macht, um mehrere Meter hoch zu springen. Sie schwang ihr Doppelklingenlichtschwert und zerstörte das bunte Fenster aus Sicherheitsglas, welches hinter dem Thron des Königs lag und den Thronsaal in ein buntes Lichterspiel hüllte. Das riesige Fenster zersprang und Ari drehte sich in der Luft und landete genau vor dem Thron. Sie blickte in das Gesicht von König Xioc Ti und fand sich gleichzeitig umzingelt von mehreren Gardisten. "Eure Herrschaft endet heute, König", zischte Ari wütend und richtete sich zu voller Größe auf, streckte sich und spannte sich an, während sie die Macht als ihren Verbündeten herbei rief.

"Verräter!", brüllte der alte König wütend und seine bleichen, dürren Hände krallten sich in die Lehnen seines Throns. "Da rufe ich euch Jedi, um den Krieg zu beenden und ihr bringt den Krieg erst in meine Stadt! Wachen!" Ari funkelte die Gardisten zornig an. Dann griff sie nach der Macht, machte eine umfassende Bewegung mit der freien Hand. Die bunten Scherben des zerstörten Fensters wirbelten durch den Raum, bewegt von der Macht. Ari ließ die Splitter auf die Gardisten einprasseln und beobachtete mit einer gewissen Zufriedenheit, wie diese etliche Schnitte und Wunden davon trugen und zu Boden gingen. "Ergebt Euch, Hoheit. Dann wird Euch nichts passieren!" Der König lachte und hob die rechte Hand ein wenig, senkte sie so, dass aus seinem Ärmel ein Lichtschwert in seine Hand glitt. "Ich glaube nicht, dass mein Reich heute untergehen wird!" Mit diesen Worten sprang er von seinem Thron und auf Ari zu. Zischend erwachte seine rot glühende Klinge zum Leben und Xioc schwang sie bereits in Richtung der Jedi-Schülerin, bevor seine Füße überhaupt den Boden berührt hatten. Ari, überrascht von der Schnelligkeit und Wildheit ihres Gegners, konnte den Schlag nur knapp mit der eigenen Waffe abwehren und beide Klingen trafen mit einem rauhen Zischen aufeinander. Der König wandte sich in einem Wirbel seines wallenden Gewandes ab, ehe er erneut angriff. Sein Lichtschwert zischte auf Ari zu, auf dem faltigen Gesicht lag erbarmungslose Mordgier. Die eisblauen Augen des Königs funkelten böse. Ari wehrte mit einer ihren beiden Klinge ab, wirbelte herum und versuchte, den König mit der anderen Klinge zu erwischen. Doch der König sprang mit einem Salto nach hinten, ehe er erneut angriff. Ari war schockiert, mit welcher Kraft und Entschlossenheit der alte König angriff. Er würde nicht leicht zu überwältigen sein. Ari trat dem König entgegen und ließ ihr Lichtschwert mit den beiden Klingen immer wieder auf ihn zuzucken.
Doch der König wehrte blitzschnell an, drehte sich und wollte nach Aris Schulter schlagen. Doch sie duckte sich und schleuderte den König mit einem Machtstoß nach hinten. Xioc fiel gegen seinen eigenen Thron, der umfiel. Doch sofort war er wieder auf den Beinen. Ari erkannte, dass der alte Mann ein ebenbürtiger, wenn nicht überlegener Gegner war. Trotz seines Alters konnte er es an Geschwindigkeit und Geschick mit der jungen Jedi-Schülerin aufnehmen. Ari jedoch hatte den Vorteil, jünger und vielleicht auch kräftiger zu sein. Sie hoffte, dass die Kraft des Königs nachließ und sie den Kampf schnell beenden konnte. Xioc warf sich auf Ari und drosch mit schnellen, kräftigen Schlägen auf sie ein. Sein Hass verlieh ihm Stärke. Ari konnte nichts anderes tun, als abzuwehren. Wenn sie einen Konter versuchte und mit ihrer anderen Klinge zuschlug, wehrte der König mühelos ab, ehe er seinen Angriff fortsetzte. Er war von seinem Sieg überzeugt. Ari sah den Wahnsinn in seinen Augen und bekam es mit der Angst zu tun. Sie machte einen Salto über den König und gab sich ganz den Drehungen und akrobatischen Bewegungen hin, der so wichtig war beim Kampf mit dem Doppelklingenlichtschwert. Schnell aber kraftlos schlug sie auf den König ein und hoffte, ihn so zu ermüden, um ihm die Waffe aus den Händen zu schlagen. Ari gab sich ganz der Wendigkeit ihres Kampfstils hin. Doch der König parierte mit enormem Geschick, während er nach einer Lücke in Aris Verteidigung suchte. Der König funkelte sie wütend an. "Du bist gut, Kindchen. Aber nun machen wir dem Spiel ein Ende!"
 
( Das feut mich ^^ So, noch wenige Male posten und Akt 2 ist fertig und ich mach mit Akt 3 weiter, den ich mittlerweile fertig hab. ^^ )

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Durch Blasterfeuer und Sprenggranaten hatten sie die beiden Kampfgleiter außer Gefecht gesetzt. Sofort stürmte Turalyon zusammen mit Jet Kira und den Gruppen Eins und Zwei über den Platz vor dem Königspalast. Auf den Stufen des Palastes kämpften bereits ein paar ihrer Verbündeten gegen die Soldaten des Königs. Turalyon ließ die Macht durch sich strömen und schloss sich ihnen an, schlug mit seinem Lichtschwert durch die Leiber der Gardisten. Energielanzen waren kein großes Hindernis für ihn. Und auch seine Gefährten kämpften verbissen, überwältigten die Gardisten vor dem Eingang des Palastes rasch. Doch dann schlug ein Blasterstrahl mitten auf der Treppe ein. Turalyon wurde umgeworfen und Schmerz loderte in seinem Gesicht auf. Der Schuss eines Kampfgleiters hatte die Stufen des Palastes getroffen. Etliche Männer waren von der Explosion des mächtigen Laserstrahls gefällt worden, andere durch umher fliegende Splitter und Gesteinsbrocken. Turalyon merkte, wie Blut seine Stirn hinab floss und knapp unter seinem linken Auge steckte ein länglicher Steinsplitter. Mit einem Schmerzensschrei zog der junge Jedi-Schüler den Splitter heraus und benutzte gleichzeitig die Macht, um den Schmerz zu unterdrücken. Wütend fuhr er herum und sah den Kampfgleiter vom Platz her auf sie zuschweben, den Lauf der mächtigen Kanone auf den Palast ausgerichtet. Turalyon fluchte wild, griff mit der Macht hinaus. Größe bedeutete nichts, hatte Meister Yoda ihm immer erklärt, als er noch ein Jüngling gewesen war. Turalyon schloss die freie, ausgestreckte Hand zur Faust und der Lauf der Laserkanone wurde zusammengedrückt. Als der Kampfgleiter erneut feuerte, explodierte das Geschütz und kurz darauf der komplette Gleiter. Turalyon wischte sich mit dem Handrücken über die blutende Stirn. Sein langes, schwarzes Haar war blutverklebt. Nun näherten sich weitere Kämpfer von Gruppe Eins und Zwei, darunter auch Jet Kira und Prinzessin Siai. Weitere ihrer Gefährten umrundeten den Palast, vielleicht Gruppe Sieben. Doch Ryan, Ari oder Blinky konnte Turalyon nicht sehen. "Los, stürmen wir den Palast", brüllte Jet über den Schlachtenlärm hinweg und Turalyon nickte, ehe sie gemeinsam in den Palast stürmten. In der Empfangshalle warteten bereits einige Gardisten. Blasterfeuer flammte auf und auf beiden Seiten gingen Männer zu Boden. Turalyon schleuderte sein Lichtschwert nach vorne, benutzte die Macht um es zu bewegen und mähte einige Soldaten nieder, ehe die Klinge in seine Hand zurück flog. "Auf zum Thronsaal", brüllte Turalyon und stürmte die Treppen hoch und durch die Korridore des Palastes. Als er die Doppeltüren des Thronsaals aufstieß, erwartete ihn eine Überraschung. Ari kämpfte bereits mit dem König. Ari bedrängte ihn mit ihrem Doppelklingenlichtschwert, mit wehendem roten Haar wirbelte sie herum und schlug immer wieder zu, weil sie den Kampf so schnell wie möglich beenden wollte. Sie wartete auf eine Öffnung in der Verteidigung, doch beide Kämpfer waren zu klug, zu vorsichtig um das zuzulassen. Das alte, faltige Gesicht des Königs schwitzte, leuchtete von der Hitze des Kampfes und der Freude daran. Turalyon rannte auf sie beide zu und als Ari ihn bemerkte, reichte die Ablenkung für den König, um ihr Doppelklingenlichtschwert in der Mitte zu zerschlagen und Ari zu erwischen. Mit einem Schrei ging sie zu Boden und sie hatte diesen noch nicht einmal ganz berührt, als sich Turalyon mit einem wilden Kampfschrei auf den König stürzte.

Seine grüne Klinge zischte und schlug Funken, als es die rote Klinge des wahnsinnigen Königs traf. Turalyon war inzwischen müde und durch seine Verletzungen bereits angeschlagen, doch die Wut gab ihm neue Stärke. Der König hatte Ari getötet, seine geliebte, zarte Ari. Er schlug mit enormer Wildheit auf den König ein, wollte diesen so in die Defensive drängen. Turalyon gab sich ganz der Form Zwei hin, um den König mit schnellen, eleganten Schlägen zu erwischen. Doch der König machte es ihm nach und sie fingen an, mit ihren Klingen zu fechten, immer wieder zögernd einen Vorstoß zu wagen, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. "Meine Schwertkunst übertrifft die deine bei Weitem", feixte der König mit hämischem Lächeln. "Bald wirst du deiner toten Freundin folgen." Er bewegte seine Hand und Turalyon ging hastig in die Knie und stieß sich vom Boden ab, als König Xioc mehrere Bodenplatten anhob und auf ihn schleuderte. Turalyon hielt sich am Kronleuchter fest, jedoch eine Sekunde zu lange, denn der König schleuderte sein Lichtschwert nach ihm, durchtrennte die Halterung des Kronleuchters. Im Fallen konzentrierte sich Turalyon auf die Macht und erschuf ein Schutzschild um sich, um den Aufprall zu mildern. Mit dem Rücken krachte er auf den harten Steinboden des Thronsaals und dann landete der schwere, goldene Kronleuchter auf ihm. Der junge Jedi-Schüler stöhnte auf vor Schmerzen, hob den Leuchter von sich und konnte gerade noch sehen, wie der König in einem Geheimgang verschwand. Turalyon sprang auf die Beine und erkannte, dass die vielen Steinplatten, die der König nach ihm geschleudert hatte, eine Treppe verborgen hatten, die in einen engen Korridor führte. "Du entkommst mir nicht", brüllte Turalyon wütend und setzte dem König nach, in den engen Korridor. König Xioc wandte sich ihm zu und parierte Turalyons Angriff. Dann tauschten sie Schläge aus, immer schneller, während sie durch den Korridor eilten. Eine wahre Hetzjagd, bei der ihre Lichtschwerter immer wieder die Wände des Korridors streiften und glühende Furchen in den Stein schmolzen. Irgendwann führte eine Treppe nach unten obwohl der König rückwärts ging, stolperte er nicht, sondern sprang die Stufen hinab und lachte seinem Gegner böse an. Allmählich wurde der Korridor wieder breiter. "Narr! Trotz deiner Jedi-Duellspielchen bin ich der Stärkere! Habe ich dich nicht gewarnt?" Er ließ sein Lichtschwert sinken und ging weiter rückwärts. "Nun wirst du mein volles Potential zu spüren bekommen!" Seine freie Hand schoss nach vorne und blendend weiße Energieblitze strahlten aus seinen Fingern, züngelten durch den Korridor und schlugen in Turalyons Körper ein, um Erdung zu suchen. Der junge Jedi-Schüler wurde in Verwirrung und Agonie gestürzt. Von solcher Stärke, solch einer Verderbtheit der Macht hatte er nichts gewusst. Aber wenn diese Blitze durch die Macht entstanden, konnten sie auch durch die Macht abgewehrt werden. Turalyon hob die Arme, hielt das Lichtschwert schützend vor sich, um sich vor den Machtblitzen zu schützen. Am Anfang gelang ihm das auch. Die Blitze prallten von seinem Lichtschwert ab und schlugen harmlos gegen die Wände des unterirdischen Korridors. Doch dann steigerte der König die Wucht und Intensität der Blitze und Turalyon wurde von ihnen überflutet. Sein Lichtschwert wurde ihm aus den Händen geschleudert und explodierte unter der Wucht der Blitze, die dann ungehindert auf Turalyon einzuckten, ihn gänzlich überfluteten. Turalyon bäumte sich vor Schmerzen auf, ging in die Knie, als seine Kräfte ihn verließen.

Die Macht des Königs hob Turalyon in die Luft und mit einer Geste seiner Hand ließ Xioc den jungen Mann quer durch den Korridor fliegen und brutal gegen die Wand krachen, wo Turalyon betäubt nieder sackte. Das böse Lachen des Königs hallte durch den Korridor, als er kurz aufhörte, Machtblitze auf den jungen Jedi-Schüler einprasseln zu lassen. "Mit deinem armseligen Können bist du weder mir noch der dunklen Seite der Macht gewachsen. Meine Kräfte übertreffen deine bei Weitem!" Die Stimme des Königs war voller Selbstvertrauen und Ruhe. Dann prasselten wieder die hell leuchtenden Machtblitze auf Turalyon ein. Dieser verlor fast das Bewusstsein, wurde bis ins Unerträgliche gepeinigt, erfasst von einer Schwäche, die ihm das Lebensmark aussaugte. Verzweifelt kämpfte Turalyon darum, sich der Leere, der er entgegenschwebte, nicht völlig zu überlassen. Der König blickte lächelnd auf den kraftlosen jungen Jedi-Schüler hinab. "Du wirst für deinen Mangel an Weitblick bezahlen! Die Dunkle Seite der Macht ist allmächtig! Nichts im Vergleich zu euren lächerlichen Jedi-Künsten! Wir sind die wahren Krieger, während ihr euch hinter eurem lückenhaften Wissen versteckt." Wieder erfasste er Turalyon und schleuderte ihn gegen die andere Wand des Korridors. Mit einem Knacken brach Turalyons linker Arm und er schrie vor Schmerzen auf. Xioc lachte ein irres Lachen und verstärkte die Heftigkeit der Blitze, die aus seinen Fingerspitzen auf Turalyon zuckten. Ihr unheiliges Kreischen hallte durch den Korridor, das mörderische Leuchten der Blitze war überwältigend. Turalyons Körper zuckte, erschlaffte und rührte sich dann nicht mehr. Er war völlig entkräftet. Der König ließ ein böses Lachen hören, ehe er zu Turalyon trat und ihn am Kragen packte und neben sich her zog. "Doch im Tode sollst du noch einen Nutzen haben, Jedi", fauchte Xioc und erreichte schließlich einen großen, unterirdischen Raum. Vage nahm Turalyon die Umgebung wahr. Am Ende des Raums stand eine Statue, ein Abbild einer finsteren Gestalt. In der Mitte des Raums standen zwei Sarkophage. Und an den Wänden waren Sockel mit verschiedenen Artefakten. Bücher, Masken, Waffen. Mit enormer Kraft warf der König den jungen Jedi auf einen der Sarkophage. "Was soll das alles?", stammelte Turalyon, dessen Zunge schwer wie Blei war. "Hier ruht mein Vorfahre, der Mann, der Dellalt City in seinen heutigen Glanz führte", rief Xioc Ti voller Freude. "Mein Vorfahre, Darth Toxic. Oder auch Xioc der Erste." Turalyon erkannte, dass Xioc Ti eine Art Buchstabenverschiebung von Toxic war. Also war der Vorfahre dieses alten Bastards ein Sith gewesen. Es sah überhaupt nicht gut aus. Verzweifelt versuchte Turalyon, sich zu bewegen, die Macht durch sich fließen zu lassen. Doch es funktionierte nicht. Sein Körper war nur noch eine einzige, schmerzende Stelle. "Dein Blut opfere ich ihm nun", erklärte Xioc feierlich und nahm ein Schwert von einem der Sockel. "Für meinen Meister", brüllte Xioc Ti und ließ die Klinge auf Turalyons Hals niedersausen.
 
( Das freut mich ^^ So, bald ist Akt 2 fertig, fehlt nur noch der Epilog. )

4

Ryan hatte noch gesehen, wie Turalyon mit ein paar der Waldbewohner in den Palast stürmte, nachdem er einen der Kampfgleiter aufgehalten hatte. Gleich nach der Ankunft in der Stadt war ein Großteil seiner Gruppe Sechs getötet worden, denn ein Kampfgleiter hatte sie in Beschuss genommen. Ryan hatte mit seinem Lichtschwert den Repulsorantrieb beschädigt und der Gleiter hatte die Kontrolle verloren, war ins Trudeln geraten und gegen die Außenmauer der Stadt gekracht. Leider hatte er dabei zwei Männer seiner Gruppe getroffen und die Explosion hatte einen kleinen Teil der Außenmauer einstürzen lassen und die Gesteinsbrocken hatten drei weitere Gruppenmitglieder getötet. Unterwegs durch die Straßen waren sie mit einer großen Gruppe Gardisten zusammen gestoßen und dabei war ein weiteres Gruppenmitglied getötet worden. Beim Palast trafen alle Gruppen zusammen. Doch Ryan konnte seine Mitschüler nirgendwo sehen. "Turalyon ist zum Thronsaal gestürmt", erklärte Prinzessin Siai, die sich wieder nach draußen begeben hatte. "Ari Fel scheint von hinten in den Palast eingedrungen zu sein." Sie machte eine Pause und senkte den Kopf. "Und mir wurde berichtet, dass Blinky Bano getötet wurde, ein Blasterschuss in den Kopf." Ryan erstarrte bei dieser Botschaft. "Blinky...", flüsterte er leise. Nach Lir hatte er nun also auch seinen zweiten besten Freund verloren. Traurig sah er zu Boden. "Er hat vorher zwei Kampfgleiter ausgeschaltet", erzählte einer der Männer, die bei ihnen standen. "Ein tapferes, kleines Kerlchen." Ryan fand noch immer nicht seine Sprache wieder. In der Stadt und über der Stadt ebbten die Kämpfe ab. Nur noch wenige der Cha'mok kreisten über Dellalt City. Gelegentlich ertönte noch Blasterfeuer. Einige Teile der Stadt brannten oder rauchten. "Konnte der König schon gefangen genommen werden?", fragte Ryan schließlich. Die Prinzessin schüttelte den Kopf. "Wir kommen nicht weiter. Das Innere des Palastes ist zu gut gesichert. Als wir die Empfangshalle verlassen wollten und Turalyon folgen wollten, wurden wir angegriffen. Die halten den Palast ziemlich gut." Ryan aktivierte sein Lichtschwert. Nachdem sein altes Lichtschwert auf Kashyyyk zerstört worden war, hatte er eine neue Waffe konstruiert. Sie hatte eine silberne Klinge. "Ich schau mal, wie weit ich komme", erklärte er, ehe er in den Palast stürmte. Schon in der Eingangshalle zischten die Blasterschüsse um ihn herum, doch er riss sein Lichtschwert hin- und her und wehrte die Schüsse mühelos ab. Die Treppe, die ins nächste Stockwerk führte, war gut gesichert, denn hinter dem Geländer des nächsten Stockwerks standen etliche Gardisten. Ryan sah sich kurz in der Empfangshalle um. "Gebt auf", rief er laut. "Oder tragt die Konsequenzen!" Die Gardisten lachten nur und feuerten weiter auf ihn, doch Ryan wehrte ab, absorbierte sogar einen der Blasterstrahlen, indem er die freie Hand ausstreckte und die Energie des Blasterstrahls einfach absorbierte. "Ihr habt es nicht anders gewollt", meinte Ryan und sah zu den vielen Statuen. Dann benutzte er die Macht, ergriff eine der Statuen und schleuderte sie gegen das Geländer des nächsten Stockwerks. Das Geländer neben der Treppe zerbarst und etliche Soldaten sprangen in Deckung. Ryan marschierte auf die Treppe zu. Doch auf halbem Weg trat ihm eine dunkle Gestalt entgegen. Es war Sicherheitschef Tavron.

Er trug eine schwarze Rüstung und nur sein Kopf war ungeschützt. Sein Gesicht war rußgeschwärzt und feucht vor Schweiß. Offenbar hatte er genau so viel Stress gehabt wie Ryan und seine Freunde. Doch in der Hand hielt er eine merkwürdige Waffe. Es war einfach nur ein Griff und kurz fragte sich Ryan, ob er es mit einem weiteren dunklen Jedi zu tun hatte. "Lasst mich vorbei und ergebt Euch!", rief Ryan und schwang seine silberne Klinge, um seine Worte zu unterstreichen. "So leicht mache ich es Euch nicht, Jedi. Mein Herr wird euch alle zerschmettern!" Mit diesen Worten hob er den Griff seiner geheimnisvollen Waffe und schaltete sie ein. Aus dem Griff quoll ein gelber Strahl und erst dachte Ryan, er hätte es mit einem Lichtschwert zu tun. Doch es war eine Laserpeitsche. Rasch wurde die Peitsche mehrere Meter lang. Sie leuchtete in gelben und weißen Farbtönen und knisterte bedrohlich. Dann schwang Tavron die Waffe auch schon nach Ryan. Dieser hob sein Lichtschwert um abzuwehre. Doch die gelb leuchtende Energiepeitsche wickelte sich zischelnd um seine Klinge und mit einem Ruck riss Tavron Ryan die Waffe aus den Händen. Ryan schnitt eine Grimasse. "Na Klasse". Als Tavron ein zweites Mal nach ihm schlug, sprang Ryan nach hinten und landete nach einem Rückwärtssalto wieder in der Mitte der Empfangshalle. Tavrons Gefolgsmänner eröffneten das Feuer auf ihn und Ryan nutzte die Macht und wich mit schnellen Sprüngen aus, drehte sich geschickt aus den Schussbahnen der Blasterschüsse. Dann ergriff er mit der Macht eine weitere Statue und schleuderte sie nach den Soldaten. Diesesmal waren sie nicht schnell genug, um auszuweichen. Ryan taste durch die Macht nach seinem Lichtschwert und ließ die Klinge in seine Hand schweben. Dann rannte er auf Tavron zu. Als dieser mit der Laserpeitsche zuschlug, rollte sich Ryan seitlich weg, ehe er weiter auf Tavron zu stürmte. Doch als dieser seine Peitsche zurück riss, traf diese Ryans Rücken. Sie sprengte Ryans Rüstung und knisternd verbrannte sie sogar noch seinen ganzen Rücken mit dünnen aber schmerzhaften Verbrennungen. Ryan schrie und geriet ins Stolpern. Tavron indes holte mit der Peitsche Schwung und schlug erneut zu. Ryan wehrte mit seinem Lichtschwert ab und packte den Griff mit beiden Händen, als sich die Peitsche um die silberne Klinge wickelte und Tavron ihm die Waffe erneut aus den Händen reissen wollte. Doch dann hatte Ryan eine Idee. Er gab dem Ziehen nach und rannte auf Tavron zu. Dann schaltete er sein Lichtschwert kurz ab, um es zu befreien, ehe er nach Tavron stach. In letzter Sekunde riss dieser jedoch die Peitsche herum und die gelb knisternde Peitsche wehrte den Stich des Jedi-Schülers ab. Tavron wich zurück und fluchte wild, schlug immer wieder mit der Peitsche nach Ryan. Dieser sprang zur Seite oder parierte mit seinem Lichtschwert, dann stieß er mit der Macht nach Tavron und dieser krachte mit dem Rücken gegen eine Wand. Ryan war sofort bei ihm und hielt ihm das Lichtschwert an die Brust. "Ich glaube, das war es", sagte Ryan grimmig. Doch plötzlich erschien im Unterarm von Tavron ein Energieschild und er schlug das Lichtschwert zur Seite, ehe er mit der Laserpeitsche zuschlug. Darauf war Ryan nicht gefasst gewesen. Die Peitsche zog sich über seinen Oberkörper und sein Gesicht und er fiel nach hinten. Tavron lachte auf und kurz fühlte Ryan, wie die Schmerzen sich in Zorn verwandelten. Doch er gab dem nicht nach. Sein Oberkörper war voller dünner, rauchender Striemen und sein Gesicht schmerzte. Ein weiterer Fehler würde vielleicht den Tod bedeuten. "Ich habe Euch gewarnt, Tavron" Ryan griff mit der Macht hinaus und Tavron konnte nur noch nach oben sehen, als sich eine schwere Deckenplatte löste und auf ihn zufiel.

"Die Luft ist rein", schrie Ryan und rannte dann auch schon los, zum Thronsaal. Sofort erkannte er Ari, die leblos am Boden lag. Er eilte zu ihr und stellte fest, dass sie einen länglichen Schnitt im Oberkörper hatte, desweiteren war ihr linker Unterarm halb abgetrennt. Sofort stellte er fest, dass Ari in einem Tiefschlaf war, die Macht benutzte, um ihre Lebensfunktionen zu verlangsamen und gleichzeitig ihre Heilung beschleunigte. Dann erkannte Ryan den Geheimgang, wo entfernte Bodenplatten eine Treppe in die Tiefe enthüllten. Kurz wartete er, bis Jet Kira, Prinzessin Siai und die anderen in den Thronsaal stürmten. "Kümmert euch um Ari", rief Ryan und eilte dann auch schon die Treppe hinab und durch die engen Korridore. Er sah die Kampfspuren an den Wänden und griff nach der Macht, um seine Schnelligkeit zu erhöhen. Sein silbernes Lichtschwert leuchtete ihm den Weg und bald sah er vor sich einen Raum, der von Fackeln erhellt wurde. Er sah eine Statue, die denen in der Eingangshalle ähnlich sah und zwei Sarkophage. Auf einem lag ein stark blutender, lebloser Turalyon. Und über ihm ragte die Gestalt des Königs auf, mit einem Schwert in den Händen. Gerade als der König sein Schwert senkte, um Turalyon nieder zu strecken, schubste Ryan seinen Mitschüler mit einem Machtstoß von dem Sarkophag. Das Schwert spaltete den Deckel des Sarkophags und der König gab einen lauten, wahnsinnigen Schrei von sich. Der König griff mit der Macht nach den Resten des Sargdeckels und schleuderte sie nach Ryan, doch er wehrte mit seinem Lichtschwert ab. Innerhalb des Sargs lag ein Skelett, doch es war voller Drähte und metallenen Implantaten. Ryan schauderte bei diesem Anblick. "Siehe in das Antlitz meines Herren", brüllte Xioc Ti und Ryan erkannte, dass die Statue dem Skelett sehr ähnlich sah. Eine Gestalt voller Metallischer Implantate, halb Mumie halb Droide. Ryan hob sein Lichtschwert, als Xioc mit seinem Schwert auf ihn einschlug. Er war überrascht, dass das Metallschwert dem Lichtschwert standhielt. "Ein Sithschwert", erklärte Xioc böse. "Von meinem Vorfahren, Darth Toxic." Ryan duckte sich, als der König die Klinge nach ihm schwang. Ryan sah aus den Augenwinkeln, wie sich Turalyon bewegte. "Ihr seit keine Gegner für die Dunkle Seite der Macht", brüllte Xioc Ti und streckte seine freie Hand nach Ryan aus. Ryan sah Blitze zwischen den dürren Fingern hin- und her zucken und in der Sekunde, in der sich die Blitze auf Ryan übertrugen und ihn einhüllten, hatte Turalyon das Lichtschwert des verrückten Königs genommen und ihm in den Rücken gebohrt. Das verrückte Brüllen des Königs steigerte sich nur noch in seiner Intensität. Er taumelte durch den Raum und schrie seinen Schmerz und seinen Hass hinaus. Blitze zuckten noch immer aus seinen Fingerspitzen. Dann wurde der König von seinem eigenen Hass und Wahn zerrissen und explodierte in einer Wolke aus Blut und blauem Feuer. Die Druckwelle erfasste sowohl Turalyon als auch Ryan und schleuderte sie in den Korridor, während der Raum komplett einstürzte und die Überreste von König Xioc Ti und seinen merkwürdigen Schätzen unter sich begrub. Ryan lehnte sich erschöpft gegen die Wand des Korridors. Ihm tat einfach alles weh und Turalyon sah genau so aus, wie er selber sich fühlte. Kurz lächelten sich beide an. Dann wurde Ryan von einer Stimme abgelenkt und bemerkte nicht, wie Turalyon etwas in seine Robe steckte. Durch den Korridor kamen Jet Kira, Prinzessin Siai und Jedi-Meister Lorn Katask auf sie zu. Erleichtert lächelte Ryan, ehe er seine Augen schloss, weil die Erschöpfung einfach zu groß war.
 
( Hihi... Und das wird noch besser ^^ je nachdem, wie Akt 3 dir gefällt ^^ )

Epilog, Akt 2​

Meister Lorn Katask war nur gekommen, um die Schlacht schon beendet zu sehen und den dunklen Jedi tot zu wissen. Sein Konsularschiff war in der Stadt gelandet, als die letzten Truppen von König Xioc schon besiegt waren. Sofort hatte er sich zum Palast begeben und dort war er von Jet Kira über die aktuellen Geschehnisse aufgeklärt worden. Er hatte Ari Fels natürliche Heilung ein wenig beschleunigt und die Macht benutzt, um sie wieder zu Bewusstsein zu bringen. Mit den drei Jedi-Schülern hatte er sich in der Empfangshalle des Palastes mit Jet Kira und der nun herrschenden Königin Siai getroffen. "Wir werden die Stadt wieder aufbauen und alle werden in Frieden leben", versicherte die Königin. "Eine neue Zeit des Friedens und der Freiheit soll für Dellalt anbrechen. Und aufgrund der Hilfe der Republik werden wir in Erwägung ziehen, uns der Republik anzuschließen." Auf dem Platz vor dem Königspalast wurden nun einzelne Scheiterhaufen angelegt für die Toten. Der Glaube der Bewohner war streng. Tote mussten verbrannt werden, denn nur wenn nichts mehr an das alte Leben erinnerte, war eine Widergeburt möglich. "Warum konntet Ihr nicht eher kommen?", fragte Turalyon ganz leise. Er konnte nicht ohne Hilfe stehen, hustete oft und nicht einmal die Tatsache, dass Ari Fel noch am Leben war, hatte seine schlechte Laune vertreiben können. Der Jedi Meister strich sich durch die schwarzen Dreadlocks. "Heute ist Tag der Republik auf Coruscant. Viele Meister konnten Coruscant nicht verlassen, weil verschiedene, wichtige Anlässe anstanden. Festessen mit der obersten Kanzlerin und diversen Würdenträgern. Es hat ein wenig gedauert, bis der Rat sich einigte, wen er hierher schicken würde." Turalyon sah ihn schockiert an. Da waren dem Jedi-Orden wohl politische Angelegenheiten wichtiger als das Wohlergehen ihrer Jugend, als Bürgerkriege irgendwo in der Galaxis? Natürlich, er hatte nicht erwartet, dass Meister Yoda persönlich kommen würde, aber er hatte mit einer schnelleren Reaktion des Jedi-Ordens gerechnet. Doch Turalyon schwieg nur und folgte dem Blick des Jedi-Meisters und seiner Mitschüler, als die leblose Gestalt von Blinky Bano auf einen Scheiterhaufen gelegt wurde. Die Scheiterhaufen wurden entzündet und die Flammen begannen langsam, die Toten zu verzehren. Turalyons Miene wurde hart vor Schmerz und Kummer, als er sah wie der Leichnam von Blinky Bano langsam vom Feuer eingehüllt wurde. Neben ihm stand Ari Fel. Sie lehnte sich leicht an ihn und Turalyon tastete nach ihrer Hand, um sie zu drücken. Ari fing an, lautlos zu weinen. Auch Ryan standen die Tränen in den Augen, doch er weinte nicht. Sie alle waren noch nicht einmal medizinisch versorgt worden, obwohl sie es dringend nötig hatten. Überall auf dem großen Platz loderten Scheiterhaufen auf und ehemalige Waldbewohner und Stadtbewohner zugleich ehrten die Toten. Meister Katask trauerte um seinen Schüler, doch in seinen Augen waren keine Tränen. Und kurz loderte Zorn in Turalyon auf. Bedeutete es das, ein Jedi zu sein? Warten, bis man Befehle des Rates bekommt, keine Emotionen und Gefühle zeigen? Keinen eigenen Besitz? Er musste an das prunkvolle Zimmer im Palast denken und an die schönen Stunden, die er mit Ari dort verbracht hatte. Er drückte ihre Hand fester, streichelte ihren Handrücken mit dem Daumen. Wenn das Jedi-Dasein so viele Einschränkungen hatte, dann war er vielleicht nicht geeignet dafür. Turalyon sehnte sich nach Freiheit, nach den schönen Dingen des Lebens. Seine andere Hand schloss sich um den Gegenstand in seiner Hosentasche.

Als von Blinky Bano und all den anderen Toten nichts mehr übrig war, das Feuer sie alle verschlungen hatte und in Geist und Asche verwandelt hatte, flogen etliche Flugbestien traurig heulend über den von Rauch verdunkelten Himmel. Turalyon erinnerte sich. Sein ganzes Leben hatte er bei den Jedi verbracht. Etliche Streitereien mit seinem Bruder Lir. Doch Lir war tot. Die genauen Umstände kannte er nicht, wusste nur, dass Lir in die Tiefen von Kashyyyk gestürzt war. Er hatte seinen Bruder verloren, hatte heute fast Ari verloren. Blinky Banos Tod schmerzte auch, obwohl er ihn eigentlich nicht wirklich gut kannte. Aber er hatte sein Leben für die Ideale eines Ordens gegeben, der sich einen Dreck um die wirklichen Probleme der Galaxis scherte. Das Leben schien so unwirklich. Es war als wäre alles, was bisher geschehen war, alles an das er geglaubt hatte, hinter einer Tür, die nun für immer verschlossen war. Turalyon fühlte sich zutiefst bedrückt. Es war ein ziemlich schlimmer Tag gewesen. Er hatte einen Mitschüler verloren, hatte fast seine Freundin verloren, sein eigenes Leben verloren. Und der König hatte mit ihm so ziemlich den Boden aufgewischt. War er wirklich so schwach? Neben ihm schluchzte Ryan auf und Turalyon sah, dass es seinem Mitschüler sichtlich peinlich war. Meister Katask legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Er ist jetzt eins mit der Macht. Du musst ihn loslassen. Trauere nicht, sondern freue dich für ihn. Er ist an einem Ort, zu dem wir alle einmal gehen werden." Turalyon musste ein Schnauben unterdrücken. Er starrte in die Asche des Scheiterhaufens. "Er fehlt mir", flüsterte Ryan leise. Meister Katask nickte. "Er fehlt mir auch. Und ich werde mich immer an ihn erinnern. Aber er ist fort." Turalyon sah zur Seite und musterte Katask und Ryan. Nach dem Tod eines Schülers und Freundes wurde der Verlust einfach verdrängt. Jedi hatten keine Freude und keine Trauer zu empfinden. Sie waren die Roboter der Republik. Kämpfen, sterben, Frieden schaffen, Leben lassen. Turalyon krallte sich an den Gegenstand in seiner Hand. "Ich denke, wir müssen uns nun von dieser Welt verabschieden", erklärte Meister Katask und wandte sich Jet Kira und Königin Siai zu. "Auf Wiedersehen", sagte der Jedi-Meister und verneigte sich. "Ich denke, die Republik würde sich freuen, Dellalt zu ihren Verbündeten zu zählen." König und Königin lächelten matt, verneigten sich ebenfalls. Dann wandte sich der Jedi-Meister hab und ging zum Konsularschiff, während Turalyon, Ari und Ryan beim Gehen noch die Hilfe der Schiffsbesatzung benötigten. Das Konsularschiff des Jedi-Meisters war größer als das Raumschiff, mit dem sie nach Dellalt gekommen waren. Es hatte eine umfassende medizinische Einrichtung. In die sie sich die drei Schüler sofort begaben. Hier waren mehrere Krankenbetten und sechs Bacta-Tanks. Große gläserne Behälter, die mit einer blauen, heilenden Flüssigkeit gefüllt waren. Samt Klamotten stiegen die drei Jedi-Schüler in die Tanks, nachdem sie Masken für die Sauerstoffversorgung an ihren Mund gepresst hatten. So schwammen die drei Jedi-Schüler in der blauen Heilflüssigkeit, gaben sich zusätzlich der Macht hin und versanken in tiefem Schlaf. Ihre Körper waren sehr malträtiert und Heilung und Ruhe war erforderlich.

Nur ein Tag war seit ihrer Rückkehr von Dellalt vergangen. Sie hatten dem Jedi-Rat umfassend Bericht erstatten müssen, ehe sie wieder in die Krankenabteilung des Jedi-Tempels gehen mussten, um sich der Bacta-Therapie zu unterziehen. Als Ari Fel vor den Türen stand, die in den Raum des Jedi-Rates führten, war sie neugierig und genervt zugleich. Ihr linker Unterarm und ihre Brust juckten teuflisch, denn die künstliche Haut, welche den Heilungsprozess beschleunigen sollte, fügte sich nach und nach in ihren Körper ein und wurde von diesem absorbiert. So würde es auch keine Narben geben. Sie hatte großes Glück gehabt. Ihren linken Arm konnte sie einwandfrei bewegen. Doch hätte sie den Arm auch genau so gut verlieren können. Wäre der Treffer auf ihrer Brust nur etwas tiefer gewesen, wäre sie tot gewesen. Noch immer schmerzte die Atmung und einen großen Teil des Tages schlief Ari einfach im Bacta-Tank, während sie die Macht benutzte, um die Heilung zu beschleunigen. Sie bemerkte eine gewisse Nervosität. Was wollte der Jedi-Rat denn noch von ihr? Ging es vielleicht um ihre Gefühle zu Turalyon? Hatte der Jedi-Rat es irgendwie gespürt oder erfahren? Dann öffneten sich die Türen und Ryan verließ den Raum. Sein Gesicht war von hellen, weißen Linien bedeckt. Feine Narben. Es verunstaltete ihn nicht, eigentlich sah man es kaum. Aber es würde wohl eine dauerhafte Erinnerung an seine Kämpfe auf Dellalt bleiben. Ryan trug eine hellbraune Robe. Er blieb vor ihr stehen. "Ari", sagte er freundlich und lächelte schwach. Als er sich dann umwandte, um den Turbolift anzusteuern, bemerkte Ari, dass sein Padawanzopf nicht mehr da war. Sein langes, braunes Haar hatte keinen Padawanzopf. Ari erkannte, was das hieß. Er war soeben zum Jedi-Ritter ernannt worden. Ihr Herz begann wild zu klopfen, als ihr klar wurde, dass sie nun zum Jedi-Rat gehen musste. Mit allem Mut stieß sie sich von der Wand ab und humpelte zu der Tür, die sich automatisch öffnete und hinter ihr schloss. Der Raum war vollkommen dunkel. Und für einen Moment bekam sie es mit der Angst zu tun. Dann plötzlich zündeten zwölf Lichtschwerter gleichzeitig. Das Licht der vielen Lichtschwerter erhellte den Raum und Ari erkannte die Mitglieder des Jedi-Rates. Sie erkannte Meister Yoda, Meisterin Yaddle, Meister Tyvokka und ihren eigenen Ausbilder, den Falleen Jaldir Zod. Die zwölf Mitglieder des Jedi-Rates traten näher an sie heran. "Wir alle sind Jedi", begann Meister Yoda. "Die Macht, durch uns spricht. Durch unsere Aktionen und Entscheidungen spricht die Macht und entscheidet, was richtig ist. Heute sind wir hier, um zu verkünden, was die Macht als richtig anerkannt hat." Yoda sah Ari an und lächelte sanft. "Tritt nach vorne, Padawan." Ari trat zögernd einen Schritt nach vorne und stand nun vor Meister Yoda. Die grüne Klinge seines Lichtschwerts war beunruhigend nah an ihrem Bein. "Ari Fel, bei dem Recht des Jedi-Rates, bei dem Willen der Macht ernenne ich dich..." Er sprang hoch und mit einer schnellen Bewegung der grünen Klinge schnitt er Aris Padawanzopf ab. Das rote Büschel Haare fiel zu Boden. "...Ernenne ich dich zu einem Jedi, Ritter der Republik!" Yoda schaltete sein Lichtschwert ab und die anderen Jedi-Meister taten es ihm gleich. Yoda lächelte und setzte sich auf seinen Stuhl. "Nun gehe, mit deinem Lichtschwert in der Hand, mit Ruhe im Herzen. Und mit der Macht als deinen Verbündeten." Er neigte den Kopf und Ari verneigte sich. "Danke, Meister", sagte sie mit zittriger Stimme. Sie trat nach draußen, fuhr sich durch die langen, roten Haare. Sie war nun ein Jedi-Ritter. Sie konnte es noch garnicht glauben. Als sie zum Turbolift ging, öffnete sich dieser und Schwertmeister Dooku trat hervor. Er hielt inne, als er Ari sah und erkannte. "Hast du meinen Schüler gesehen?", fragte er barsch und besorgt zugleich. Ari schüttelte mit dem Kopf. "Er sollte heute zum Jedi-Ritter ernannt werden. Doch er ist verschwunden."
 
( schön ^^ So, hier der Rest von Akt 2 : )

Turalyon hatte lange in seinem Zimmer gesessen und nachgedacht. Die Wände des Zimmers schienen ihn zu erdrücken, wie auch der ganze Jedi-Orden an sich. Eigentlich sollte er in der Krankenstation sein und sich behandeln lassen. Die Nachwirkungen der Machtblitze waren enorme Kalkablagerungen in den Knochen, starke Muskelschmerzen. Aber Turalyon war es leid, in einem Bacta-Tank zu schwimmen und zu schlafen. Sein Schlaf brachte nur Albträume, in denen er von Blitzen gefoltert wurde und gegen unbesiegbare Gegner kämpfte, die er nicht aufhalten konnte. In seiner Hand hatte er den kleinen, dunkelroten Würfel gedreht, etwas größer als seine Faust. Auf jeder Seite war das Zeichen einer schwarzen Sonne, aus der insgesamt sechs schwarze Strahlen kamen. Das Symbol der Sith. Turalyon musste immer wieder an seine Schwäche denken, im Kampf gegen den König. Und an Aris Verletzungen, die er nicht verhindern konnte. Dann waren da noch die Grenzen und Regeln, die der Jedi-Orden ihnen auferlegte. Er liebte Ari Fel, doch er durfte nicht mit ihr zusammen sein. Liebe war für Jedi verboten. Besitz war verboten, Freizeit war verboten, Spaß war verboten. Turalyon war es leid, sich alles vorschreiben zu lassen. Er wollte seinen eigenen Weg gehen, wollte sich nicht einengen lassen. Turalyon wollte ein Leben, dass er sich selber gestalten durfte und keines, welches der Jedi-Rat ihm vorschrieb. Und er wollte stärker werden. So stark, dass er nie wieder heulend und zitternd auf dem Boden liegen würde. Turalyon hatte sich den Würfel in seiner Hand betrachtet. Es war ein Sith-Holocron. Turalyon hatte sich in den Archiven des Jedi-Tempels informiert. Eigentlich waren Sith-Holocrons meistens dreieckig, hatten die Form einer Pyramide. Dieses jedoch war anders. Turalyon konnte die dunkle Energie spüren, die das Artefakt umgab. Doch er hatte es nicht aktivieren können. Stundenlang hatte er den Würfel angestarrt, hatte über ihm gebrütet. Er hatte es mit Schlüsselworten versucht, mit der Macht, mit Flüchen. Doch der Würfel hatte sich nicht gerührt. Nun hatte Turalyon Kopfschmerzen, fühlte sich alles andere als gut. Doch er wollte die Geheimnisse des Holocrons entschlüsseln. Private Studien mit Holocrons waren Jedi-Schülern untersagt. Und Jedi-Holocrons enthielten den Schülern sogar Wissen vor, wenn es zu gefährlich oder schwierig war. Doch vielleicht würde dieses Holocron ihm ja ein paar nützliche Dinge verraten. Es hieß, dass ein Holocron die Persönlichkeit, das Wissen und die kognitiven Fähigkeiten eines Jedis enthielt. In diesem Fall lag in dem Holocron wohl die Seele eines Sith. Enormes Wissen, welches Turalyon zu großer Macht und Stärke verhelfen würde. Nie wieder würde er verlieren. Er würde von Verbrechern der ganzen Galaxis gefürchtet werden als Stärkster aller Jedi. Doch höchstwahrscheinlich würden die Jedi seinen Drang nach Freiheit nicht gutheißen. Lief denn überhaupt nichts so, wie Turalyon es wollte? Wütend hatte er den Würfel gepackt und gegen die Wand geschmettert. Und dann war der Würfel zum Leben erwacht. Mit einem Zischen erschien ein rötliches Abbild eines dürren, skelettartigen Wesens, welches mit Schläuchen und Drähten behangen war. Turalyon hatte die Statue auf Dellalt gesehen. Es war Darth Toxic. Und das Holocron hatte zu ihm gesprochen. Nach diesem ersten Gespräch war nichts mehr wie zuvor. Die Tür, hinter der Turalyons altes Leben lag, war für immer versperrt. Er war von einem alten in ein neues Leben übergegangen. Er würde nach Freiheit streben und nach Stärke. Doch er konnte nicht länger bei den Jedi bleiben, dass wusste er. Sie würden seine Wünsche nie akzeptieren. Und so hatte Turalyon sich seine Habseligkeiten geschnappt und hatte sich zum Raumhafen begeben. Und noch während er in einem Raumkreuzer saß, welches ihn weg von Coruscant brachte, musste er daran denken, was er alles zurück gelassen hatte. Und was noch alles vor ihm lag. Zufrieden lächelte Turalyon und drehte den kleinen Würfel in seiner Hand.

***​

Salin Tzett saß in seinem Büro auf Da Soocha. Der letzte Monat war positiv für seine Bewegung verlaufen. Er hatte viel Glück gehabt, als er von Kashyyyk entkommen konnte. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass beide Jedi, die ihn fast festgenommen hätten, sich gestritten hatten und angefangen hatten, sich zu bekämpfen. Er fragte sich, was wohl aus den beiden Jedi geworden war. Es freute ihn, dass einer der beiden die Lage begriffen hatte, die Werte von Freiheit. Und Salin Tzett hatte aus dem Treffen etwas gelernt. Nämlich dass er stets vorsichtig sein musste. Die Rüstungen, die sie auf Kashyyyk erbeutet hatten, waren nützlich gewesen, als Salin Tzetts Männer bei einem Aufstand auf Toydaria geholfen hatten. Leider war Nikiss dabei getötet worden. Verluste schmerzten. Doch war das Ziel wichtig. Egal wie schwierig der Weg dahin auch sein konnte. Toydaria hatte sich ihrer Freiheitsbewegung angeschlossen. Genau so wie Klatooine, Sneeve, Aduba und Ylesia. Zwanzig Welten waren nun unabhängig, frei. Doch trotz der Freiheit wandten sich viele Planeten an ihn, um Hilfe. Salin Tzett war bereit, ihnen zu helfen. Sie alle hatten Freiheit verdient. Und Schutz. Deshalb hatte Salin Tzett einige Profis gekauft, um den wehrlosen Menschen den Umgang mit Waffen zu zeigen. Er hatte Kontakt zu Sternenschiffherstellern wie Core Galaxy Systems und den Rendili Sternenwerften aufgenommen, um sich eine kleine Flotte aufzubauen, welche die freien Welten beschützen konnte. Denn noch immer trachteten die Hutten nach Rache. Viele Welten hatten sie verloren. Und jede Menge Geld. Doch momentan schien alles friedlich. Es gab nur ein paar Konflikte mit Piraten und Schmugglern. Aber ansonsten hatte es lange keinen Ärger gegeben. Was auch gut war. Eine Konfrontation mit der Republik würde schlecht ausgehen. Doch nun war seine Bewegung nicht mehr auf Guerillataktik, Geiselnahme und Terrorismus angewiesen. Sie hatten genug Geld, um sich alles zu kaufen, was sie für die Freiheit brauchten. Ein Windhauch vom Fenster des Büros riss Salin Tzett aus seinen Gedanken. Sein Büro war einst das Büro des ehemaligen Gouverneurs gewesen. Salin Tzett schloss die Fenster und als er sich umdrehte, blickte er in das Gesicht eines jungen Mannes. Und sofort erkannte er diese Person, obwohl sie sich doch etwas verändert hatte. Sie war ein wenig größer, kräftiger als damals. Die dreckbraunen Haare waren länger und fielen dem jungen Mann ins Gesicht. Doch war er auch blass, als hätte er das Sonnenlicht eine ganze Weile nicht gesehen. "Ah, der Jedi", sagte Salin Tzett bewusst ruhig, während er vorsichtig an Lir vorbei ging, um zu seinem Schreibtisch zu kommen. Er musste Alarm auslösen. "Was kann ich für Euch tun? Ein Glas Vintage Brandy?" Lir streckte die Hand aus und als Salin Tzett nach dem versteckten Alarmknopf langte, hätte seine Hand fast in die rote Klinge von Lirs Lichtschwert gegriffen. "Es ist eine Weile her, Salin Tzett", flüsterte Lir und umrundete den Schreibtisch, ohne die Spitze seines Lichtschwerts dabei von Salin Tzetts Hand zu entfernen. "Ich habe Euch damals geholfen und verlange nun eine Gegenleistung. Eine Hand wäscht die Andere, Sie verstehen?" Mit einem gespenstischen Lächeln setzte sich Lir in den Sessel gegenüber Salin Tzetts. "Oh bitte, vergessen Sie den Alarm. Niemand Ihrer Männer wäre mir gewachsen. Doch ich habe nicht vor, Ihnen etwas zu tun. Ich brauche bloß Ihre Unterstützung, so wie Sie meine damals brauchten. Es wird sich für Sie lohnen, das verspreche ich. Und nun hört mir zu..."

Ende, Akt 2

 
( hihi... und weiter gehts ^^ Danke, dass du Werbung für mich machst ^^ : )

Star Wars – Zweifel, Zwietracht und Zerstörung​

99 Jahre vor der Schlacht um Yavin 4. Lange vor dem
Galaktischem Imperium, vor den Klonkriegen, vor der Rebellion.
Die Galaxis lebt in Frieden. Zumindest ist die Republik 900 Jahre
sicher vor größeren Konflikten gewesen. Seitdem die Sith
vernichtet wurden, gab es keinen Krieg, keine größeren Konflikte.

Doch das ändert sich, als mehrere unglückliche Faktoren
aufeinander treffen. Denn zwei Schüler des Jedi-Ordens
scheinen trotz ihres Potentials eine große Gefahr für den Orden
zu sein. Denn beide Jungen sind voller Emotionen, die
kein zukünftiger Jedi-Ritter haben sollte.

Beide Schüler haben sich vom Jedi-Orden losgesagt und sich
in ihrem Bestreben nach Weisheit und Stärke gefährlich nahe der
Dunklen Seite der Macht genähert. In ihrem Wunsch, die Jedi zu
Vollkommenheit und wahrem Verständnis der Macht zu führen, bringen
sie den Jedi-Orden und die Republik in große Gefahr. Doch gibt es
noch immer die Jedi-Ritter, die sich ihnen tapfer entgegen stellen.​


Akt 3​

Prolog​

Die Sterne bezeichneten die Unendlichkeit des Alls. Wenn man den Sternenhimmel betrachtete, sahen die vielen Sterne meistens vollkommen gleich aus, doch das waren sie nicht. Denn die Sterne waren vielfältig. Es gab rote Gasriesen, blaue Zwerge, gelbe Doppelriesen, Neutronensterne. Es gab sterbende Planeten, die zu zornigen Supernovae wurden, die in die eisige Leere hinaus fauchten. Es gab Wüstenplaneten, Eisplaneten, Waldplaneten, Aschewelten. Es gab lebendige Planeten, tote Planeten. Und es gab den Planeten Neimoidia, das Zentrum der Handelsföderation. Der Ursprung der Neimoidianer, die sich von hier auf etliche Koloniewelten ausgebreitet hatten. So hatten die grünhäutigen, plattgesichtigen Aliens ihr Reich aufgebaut. Die Handelsföderation bestand seit etwa 250 Jahren und obwohl sie nicht immer von den gierigen, feigen Neimoidianern kontrolliert wurde, sicherten ihr Scharfsinn, ihre Konkurrenzfähigkeit und ihre Halsabschneiderei ihnen schnell die Führungspositionen. In den letzten Jahren stieg ihr Einfluss in ungeahnte Maße an, während sie sich kleinere Unternehmen einverleibte. Die Handelsföderation war interessant, denn ihr Gewinn war enorm und ihre militärische Stärke ebenfalls. Die Flotte der Handelsföderation war groß genug, um die Republik in Alarmbereitschaft zu versetzen, da sie selber nicht in der Lage war, eine solche Flotte im Ernstfall aufzuhalten. Es hatte Gesetze gegeben, die die Föderation in ihrem Handeln einschränken sollte. Doch unter dem Vorwand, sich vor Piraterie und Überfällen aus dem nahen Huttraum zu schützen, hatte die Föderation mit der Bewaffnung ihrer Raumschiffe begonnen. Durch ihren hohen Einfluss - und höchstwahrscheinlich auch der Bestechung einiger Senatoren - bekamen sie die Zustimmung der Republik. Aufgrund der Bestechungen der Waffeninspektoren konnten die Neimoidianer eine große Anzahl an Kampfschiffen in kürzester Zeit bauen. Und durch ihre Technik, Droiden zu kontrollieren und als Besatzung zu benutzen, mangelte es ihnen nie an Männern. Droiden waren effizient, kannten keine Angst und mussten gewartet, aber nicht bezahlt werden. Die neimoidianischen Rohstoffwelten waren sehr wohlhabend, die Handelsföderation sehr mächtig. Dunkelheit hatte sich über die westliche Hemisphäre von Neimoidia gesenkt. Das Grün, welches einen Großteil des Planeten bedeckte, wich einem dunklen Blau, als die grün leuchtende Sonne von der Nacht hinter den Horizont gejagt wurde. Mit ruhiger Zielbestimmung flog ein langes, schwarzes Raumschiff auf die Hauptwelt der Handelsföderation zu. Nur wenige Lichter der spärlich verteilten Hauptstädte waren zu sehen. Lir saß an den Kontrollen seines Raumschiffes, der Stiletto. Das Raumschiff war ein stark modifizierter YT-Frachter. Das Cockpit war zwischen den Stoßzähnen des sonst so plumpen Raumtransporters. Hinten wurde der Antrieb modifiziert durch einen länglichen, spitz zulaufenden Doppel-Ionenantrieb. Das verlieh dem Transporter das Aussehen einer Pfeilspitze. Der Antrieb war stark modifiziert. Ebenso die Panzerung, die Schutzschilde und die Bewaffnung, welche aus vier ausfahrbaren Laserkanonen bestand, zwei ausfahrbaren, automatischen Turbolasertürmen und zwei Protontorpedowerfern an der Unterseite. Ein Großteil des Frachtraums war für einen verbesserten Generator entfernt worden, um den hohen Energieverbrauch zu decken. Der Rest des Frachtraums war Lirs Meditations- und Trainingsraum. Das Schiff war mattschwarz lackiert, das Innere größtenteils rot. Die Stiletto hatte 270.000 Kredits gekostet. Doch sie war jeden Dezicred wert. Schnell, manövrierfähig, gut gepanzert und ebenso bewaffnet. Das perfekte Raumschiff für Lir.

Lir lächelte zufrieden und blickte auf die Anzeigen vor sich, nahm leichte Kurskorrekturen vor, während der Planet bereits das ganze Sichtfenster des Cockpits ausfüllte. Außerdem schaltete er die Sensorenblockierung an, welche dafür sorgte, dass andere seine Waffen nicht scannen konnten. Die Sensoren sagten Lir, wo er hin musste. Doch vorher galt es, an der Blockade vorbei zu kommen. Denn Neimoidia war von etlichen Raumschiffen bewaffnet. Ringförmige Trägerschiffe, große waffenstarrende Fregatten. Lir pfiff beeindruckt bei der Kampfstärke der Neimoidianer. Er griff nach der Macht und spürte eine gewisse Anspannung. Er betätigte den Sendeschalter der Kommunikationsanlage und sprach in ein Minimikrophon. "Hier Frachter Outcast", meinte er und grinste, während er die Macht tief durch sich fließen ließ. "Bringe Luxusgüter für Vizekönig Kash." Die Macht war Lirs Verbündeter. Da er nicht wirklich eingeladen war, musste er sich etwas einfallen lassen. Schnell tastete er nach den schwächlichen Geistern der Neimoidianer. Eigentlich konnte man als Jedi nur oberflächliche Gedanken lesen. Doch in den letzten drei Monaten war Lir sehr viel mehr geworden als nur ein Jedi. Mit Gewalt griff er nach den Informationen, die er brauchte und als er fand, was er gesucht hatte, sprach er weiter: "Codefreigabe für Sektor 1138 ist CETK-RLA-TOD-BTTF." Er hatte den Code aus dem Verstand irgendeines Neimoidianers und wusste, dass er mit diesem Code die Erlaubnis hatte, zu Vizekönig Kash zu gelangen. Dort musste er hin. Lir wartete einen Augenblick und dann kam ein Rauschen und ein Knacken aus den Lautsprechern der Kommunikationsanlage, als man ihm antwortete: "Code bestätigt. Das Schiff kann passieren." Lir lächelte zufrieden und flog weiter, jedoch nicht mit Höchstgeschwindigkeit. Er schaltete die Schutzschilde ein, als die Stiletto in die Atmosphäre von Neimoidia eintrat. Ein warmer und doch feuchter Planet. Er lag zwischen den Kernwelten der Republik und dem äußeren Rand. Seine Oberfläche war von vielen Plantagen und Feldern bedeckt, während die Städte aus Palästen und Wolkenkratzern bestanden. Auf den Feldern wuchsen Getreide und verschiedene Pilzsorten, welche die Neimoidianer so sehr liebten. Riesige Erntekäfer zogen über die Felder, denn ihr Kot war wichtig, um dem schwarzen Mulchschimmel, der größten Delikatesse der Neimoidianer, die nötige Würze zu geben. Lir beschloss, hier weder etwas zu essen noch zu trinken. Er senkte die Nase seines Raumschiffes und tauchte durch die dicke Wolkendecke, während er Kurs auf die Zitadelle des Vizekönigs nahm. Er hatte eine Mission zu erledigen, deren Ergebnis wichtig sein würde für ihn und seine Verbündeten. Lir flog über die endlosen Felder, auf denen Erntekäfer die Pilze düngten und gleichzeitig Pflanzen aufnahmen, die von den Neimoidianern weiterverarbeitet werden würden. Am Horizont tauchte dann der Palast von Vizekönig Kash auf, eine Ansammlung von hohen Türmen. Und Lir erkannte den Ring aus Laserkanonen, der den Palast umgab. Würde er auch hier Erfolg haben, wenn er die Macht benutzte, um in den Palast zu kommen? Lir flog eine scharfe Kurve und drosselte die Geschwindigkeit, ehe er auf Repulsorantrieb umschaltete und das Raumschiff mitten in einem Feld landete, wenige hundert Meter vom Palast entfernt. Er nahm sich die Dinge, die er für seine Mission brauchte: Einen Datenstick, einen kleinen Holo-Projektor, einen Leuchtstab, eine Blasterpistole und seine Ryyk-Klinge. Sein Lichtschwert würde er nicht brauchen. So trat Lir über die Einstiegsrampe in die kühle Nacht, verriegelte das Raumschiff und machte sich dann auf zum Palast des Vizekönigs. Er benutzte nicht die Macht, sondern ging langsam auf den Palast zu und sah sich sorgfältig um.

Als er an den Laserkanonen vorbei war und zu einem großen Tor ging, öffnete sich eben dieses mit einem metallischen Knirschen. Lir blieb stehen und wappnete sich, als mehrere skelettartige Kampfdroiden ins Freie traten, gefolgt von einem der dürren, froschgesichtigen Neimoidianern. Offenbar hatte man herausgefunden, dass der Palast gar keine Luxusgüter erwartete. "Wer bist du und was willst du hier?", fragte der Neimoidianer, während die Droiden bereits ihre Waffen hoben. Lir lächelte freundlich und hob die Hände. "Wer ich bin tut noch nichts zur Sache. Ich bin hier, weil ich dem Vizekönig ein Geschäft vorschlagen möchte. Er zeigte der Wache den Datenstick, den er dabei hatte. "Was hindert mich daran, dich nicht einfach zu erschießen und die Daten trotzdem an meinen Herrn weiter zu geben." Lir grinste frech. "Vizekönig Kash würde durch meinen Tod enorme Verluste machen, das garantiere ich. Er sollte mich anhören." Zuerst wollte Lir die Macht benutzen, um den Geist des Neimoidianers zu verwirren, doch er ließ davon ab. Die Wache überlegte. Dann nickte er und winkte Lir zu sich heran. Lir trat zu der Wache und wurde grob abgetastet. Man nahm ihm den Blaster und das Schwert ab. Droiden trugen seine Waffen, als die Wache ihn durch den Palast führte. "Dein Herr wird zufrieden mit dir sein", erklärte Lir mit einem Lächeln. "Du bist ihm ein guter Diener. Das Geschäft wird ihm Millionen bringen." Durch lange Korridore und über Aufzüge wurde Lir in einen Raum mit einem langen Tisch gebracht. Der Raum wurde von einer dicken, durchsichtigen Wand getrennt. Scheinbar benutzte der Vizekönig diesen Raum, um mit wenig vertrauenswürdigen Gästen zu sprechen. Kampfdroiden bauten sich um Lir auf und starrten ihn mit glühenden Augen an. "Warte hier und mach keinen Ärger", drohte die Wache und verließ den Raum wieder. Lir ließ die Macht durch sich fließen und meditierte ein wenig, während er wartete. Erst nach einer Stunde öffnete sich hinter der transparenten Wand eine Tür und Vizekönig Kash betrat die andere Seite des Raums. "Seid gegrüßt, Fremder. Ich habe viele Fragen und wünsche Antworten. Erzählt mir doch, wer Ihr seid und warum Ihr mich mit Eurem Besuch von wichtigeren Dingen ablenkt!" Der Akzent der Neimoidianer war schrecklich und Lir musste genau hinhören, um alles zu verstehen. Er nahm auf seiner Seite des Tisches Platz. "Mein Name ist Talmont", sagte Lir und lehnte sich in seinem hohen Stuhl zurück. "Ich bin hier wegen der einzigen Sache, die zählt. Profit." Er zeigte den Datenstick. "Ich bin von Salin Tzett geschickt worden. Habt Ihr von Ihm gehört, Hoheit?" Der Vizekönig nickte und trat nahe an die transparente Wand heran. "Ja, den kenne ich", meinte Kash und sein Mund verzog sich misstrauisch. "Und wie wollt Ihr meinen Profit steigern? Was habt Ihr zu bieten? Und noch wichtiger ist, was Ihr als Gegenleistung von mir wollt." Lir lächelte bei den Worten des Vizekönigs. "Salin Tzett und seine Bewegung ist finanzieller Unterstützung nicht abgeneigt. Ich bin sicher, dass Ihr mit diesen Daten hier genug Geld übrig haben werdet, dass sowohl die Handelsföderation als auch meine Verbündeten etwas davon haben. Auf dem Datenstick sind Hyperraumrouten gespeichert. Längst vergessene, sichere Wege, die eure Transporter vor Piraten schützen kann und die Dauer von verschiedenen Transporten enorm verkürzt. Was sagt Ihr, Hoheit?" Und Vizekönig Kash zog seinen Stuhl nahe an die Trennwand und begann, mit Lir über dieses scheinbar profitable Geschäft zu sprechen.
 
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Um das kleine Haus aus Sandstein heulte der Sandsturm wie ein Ungeheuer, welches ausgehungert nach Beute gierte. Und tödlich wie ein Monster war der Sturm, wenn man sich ungeschützt im Dünenmeer aufhielt. Doch im Inneren des Hauses klangen die Geräusche gedämpfter, hier war es sicher. Es war kühl in diesem Haus, still und dunkel. Anders als draußen, wo die hellen Doppelsonnen von Tatooine auf den heißen Wüstensand strahlten. Während draußen das Ungeheuer tobte, arbeitete hier eine verhüllte Gestalt. Turalyon starrte auf den kleinen Hochofen vor sich, als könnte er so den Prozess beschleunigen. Im Inneren des kleinen Ofens, den er sich von einem Schrotthändler besorgt hatte, wurden die Bestandteile eines Lichtschwertjuwels bei unvorstellbar hohen Temperaturen und unter enormem Druck zusammen gebacken. Die Hitze war groß genug, um Stahl zu schmelzen, der Druck groß genug, um härtesten Stein zu pulverisieren. Und dennoch, wäre die rote Betriebsdiode nicht gewesen, hätte Turalyon nicht einmal feststellen können, ob das Ding überhaupt eingeschaltet war. Abgesehen vielleicht von einem schwachen Geruch nach Ozon, wie von einem Blasterstrahl. Der Hochofen lief schon seit Stunden und die grüne Diode, welche die Fertigstellung des Prozesses signalisierte, hatte noch nicht geleuchtet. Turalyon konstruierte sich ein neues Lichtschwert. Sein Altes war vor zwei Monaten, bei jener schrecklichen Mission auf Dellalt, vernichtet worden. Als Turalyon gegen einen dunklen Jedi gekämpft und haushoch verloren hatte. Er hatte zwar das Lichtschwert des verrückten, ehemaligen Königs. Doch eine eigene Waffe war wichtig. Obwohl er kein Jedi mehr war. Turalyon hatte die Niederlage auf Dellalt sehr mitgenommen. Auch der Tod seines Mitschülers Blinky. Dazu die Emotionslosigkeit der Jedi. Nein, er wollte kein Jedi-Ritter mehr sein. Kurz vor seiner Ernennung zum Jedi war Turalyon geflohen, hatte Coruscant verlassen um sein Können in der Macht zu perfektionieren. Dabei hatte ihm ein Holocron des Sithlords Darth Toxic sehr geholfen. Der kleine, dunkelrote Würfel enthielt das Wissen und das Bewusstsein des Sithlords. Turalyon wollte stärker werden und das Holocron wieß ihm den Weg zu wahrer Stärke. Doch gab es Dinge, die er noch tun musste, um sein Training zu beenden, hatte das Hologramm von Darth Toxic ihm erklärt. Deshalb war Turalyon von Corellia nach Nar Shaddaa und von dort nach Tatooine gereist. Dort, so sagte das Holocron, würde Turalyon seine Ausbildung abschließen. Die erste Aufgabe war es gewesen, ein eigenes Lichtschwert zu konstruieren. Turalyon hatte sich die nötigen Werkzeuge und Rohstoffe in Mos Eisley besorgt. Lange hatte er suchen müssen, bis er ein leeres Haus fern der Zivilisation fand. Denn Turalyon wollte keine Unschuldigen mit in den Tod reißen, wenn sein Lichtschwert fehlerhaft sein würde und ihn in die Luft jagte. Doch er hoffte, dass es dazu nicht kommen würde. Turalyon starrte weiter den Ofen an und stützte den Kopf auf seine Hände. Er würde also ein Sith sein. Turalyon hatte die enorme Stärke der Dunklen Seite gesehen, am eigenen Leib erfahren. Und er wollte ja stärker werden als jeder Jedi. Doch trotzdem fürchtete er sich davor, was aus ihm werden könnte. Die vergangenen Sithlords waren allesamt Tyrannen und Verrückte gewesen. Turalyon strebte nicht nach der Herrschaft über die Galaxis. Sondern einfach nur nach Stärke und Freiheit. Frei war er nun. Stärker war er auch. Wenn er erst seine Kräfte perfektioniert hatte, würde er auf eigene Faust für das Gerechte in der Galaxis kämpfen.

Normalerweise arbeiteten Lichtschwerter am besten mit natürlichen Juwelen. Turalyons altes Lichtschwert war mit einem solchen Juwel ausgestattet gewesen. Doch Sith hatten andere Lichtschwerter, mit künstlichen Juwelen. Das Holocron hatte Turalyon genau erklärt, wie er ein Juwel herstellen konnte, um bei seinem neuen Lichtschwert die typische rote Klinge der Sith zu bekommen. Die elektronischen und mechanischen Einzelteile hatte er in Mos Eisley aufgetrieben - Energiezellen, Schalter, eine Energiereflektorkappe - doch das Fokusjuwel musste er selber anfertigen. Die Herstellung eines Lichtschwerts dauerte lange. Es war schwierig für Turalyon, die Geduld zu bewahren. Schließlich hatte er schon einmal ein Lichtschwert konstruiert. Doch das Holocron wollte es so. Turalyon hantierte an dem länglichen, geriffelten Griff herum, sah sich seine Arbeit genau an. Er war sich sicher, dass er den Supraleiter richtig eingestellt hatte und auch die Kontrollschaltkreise korrekt installiert hatte. Doch er würde es erst wissen, wenn das Juwel fertig war und er sein Lichtschwert gänzlich zusammensetzte und aktivierte. Doch wenn das Fokusjuwel fertig war, musste er es noch zurechtschleifen, polieren und einbauen. Eigentlich müsste alles klappen. Ein klein wenig befürchtete Turalyon jedoch, dass es nicht funktionierte. Dass keine Klinge entstand. Dann wäre das lange Herstellen umsonst gewesen. Oder schlimmer, vielleicht funktionierte das Lichtschwert doch, aber nicht so, wie es sein sollte. Das wäre bedauerlich: Turalyon, aufstrebender Sith, der etliche Missionen erfolgreich bestanden hatte, sprengte sich mit seinem defekten Lichtschwert selber in die Luft. Bisher war er jedoch vorsichtig gewesen, hatte jeden Schritt dreimal überprüft. Neben dem Hochofen stand das kleine Holocron und das Hologramm der ausgemergelten Gestalt von Darth Toxic sah Turalyon zu. "Du rutschst hin- und her wie ein kleines Kind auf der Schulbank", knurrte das Hologramm. "Wenn du so ungeduldig bist, willst du wohl schon die andere Prüfung machen, mein Schüler?" Die Fratze von Darth Toxic, behangen mit Drähten und Schläuchen, lachte. "Wenn du da versagst, ist es nicht mehr wichtig, ob dein neues Lichtschwert funktioniert oder nicht." Turalyon kniff die grünen Augen zusammen und knurrte. "Ich werde nicht scheitern", versicherte er dem Holocron. Und Darth Toxic hielt inne. "Gut. Wie du wünscht, mein Schüler. Ziehe los. Solltest du zurückkehren, ist das Fokusjuwel fertig gestellt. Gehe stets nach Südwesten. Du wirst es erkennen, wenn du an deinem Ziel angekommen bist. Gehe ohne Waffen und esse nichts, trinke nichts. Du musst dich der größten Prüfung eines Sith stellen. Die Umarmung der Schmerzen. Denn Sith kennen keine Furcht, keinen Schmerz. Du musst abhärten und geschliffen werden, wie das Juwel in diesem Ofen. Geh, und kehre geschliffen hierher zurück." Das Holocron schaltete sich ab. Turalyon sah den Ofen an, ehe er sich erhob. Er legte seine braune Robe an, zog die Kapuze über den Kopf. Dann verließ er das schützende Haus und trat in den Sandsturm. Niemand würde das Haus betreten, denn eine Aura des Schreckens umgab die nahe Umgebung. Eine Technik der Sith. Turalyon wandte sich nach Südwesten und schlurfte langsam los, kämpfte gegen den Wind und benutzte dabei die Macht. Er fragte sich, was ihn wohl erwarten würde, was die Umarmung der Schmerzen wirklich war. Würde er bestehen? Oder würde er scheitern und gar sterben? Turalyon presste die Lippen aufeinander und die Augen zusammen, während er sich Meter um Meter nach vorne kämpfte, gegen den Sturm. Er würde nicht sterben. Schließlich hatte er vor, der stärkste Jedi aller Zeiten zu werden.
 
( Da ist mir doch völlig entgangen, dass es hier auch mal weitergehen sollte XD )

***

Der Tag hatte recht entspannt begonnen. Lange hatten die drei Jedi-Ritter und ihre Schülerinnen an keiner Mission mehr teilgenommen. Denn schließlich mussten die Schülerinnen ausreichend vorbereitet werden. Sie hatten Talent, zweifellos. Doch fragte sich Ryan auch, ob er selber jemals so dickköpfig gewesen war, als er dreizehn Jahre alt war. Die Jedi-Ritter Ryan, Ari Fel und Lagan Neva hatten mit ihren Schülerinnen alle Hände voll zu tun. Ryans Schülerin war das junge, braunhaarige Menschenmädchen Sara Namoriel. Sie kam aus einer Adelsfamilie von Naboo. Und war dementsprechend eitel, neugierig, besserwisserisch und stur. Denn Sara war erst mit sechs Jahren zum Jedi-Orden gebracht worden. Sie wusste von ihrer Herkunft und deshalb fiel es ihr manchmal schwer, sich an ihre Rolle als Padawan zu gewöhnen. Ryan hatte sie vor zwei Monaten als Schülerin gewählt, weil nur wenige andere Meister zur Verfügung gestanden hatten und Sara einen cleveren Eindruck auf ihn gemacht hatte. Ja, clever war sie. Aber sie hatte keine Disziplin. Als sie durch die Straßen von Coruscant schlenderten, sah sie sich dauernd nach allen Seiten um, doch die Macht war nicht mit ihr. Ari Fel hatte es mit ihrer Schülerin deutlich besser. Rin Anares war eine blauhäutige Twi'lek mit zwei langen Kopftentakeln, die ihr aus dem Kopf wuchsen. Rin war verschlossen, ernst und wissbegierig. Und ihrer Meisterin sehr ähnlich, denn sie hatte sich auch ein Doppelklingenlichtschwert konstruiert, wie auch einst Ari selber so eine Waffe führte. Doch nun führte sie zwei einzelne Lichtschwerter, nachdem ihre Waffe auf Dellalt in der Mitte zerschlagen wurde. Ari schien mit Rin sehr zufrieden und genau so ging es Lagan Neva mit seiner Schülerin. Zienne Rialta war eine Zabrak, war trotz ihrer Jugend bereits recht groß gewachsen und hatte hellbraune Haut, keine Haare. Ihr Kopf war von einer Krone aus sechs Hörnern umgeben und ihre schwarze Gesichtsbemalung sah Furcht einflößend aus. Zienne war eine Einzelgängerin, eine Perfektionisten. Ihre Fähigkeiten waren bemerkenswert, doch sehr gesellig war sie nicht, noch weniger als Rin. Gemeinsam mit ihren Meistern mussten die drei Schülerinnen heute ihr Gespür für die Macht verbessern. Die drei Jedi-Ritter hatten die drei jungen Mädchen durch die Straßenschluchten von Coruscant geführt. "Sara, konzentrier dich", ermahnte Ryan seine Schülerin. "Lausche der lebendigen Macht und spüre die Lebewesen um dich herum." Sara schnitt eine Grimasse, gehorchte jedoch. "Es mag etwas kindisch wirken", begann Ari mit einem Grinsen, "Doch effizient ist diese Trainingsmethode trotzdem. Ryan, Lagan und ich werden uns nun von euch trennen und ihr müsst uns spüren, zwischen all den Menschen. Die Macht ist mit euch. Bis nachher." Ari grinste ihre Schülerin an und Rin lächelte ebenfalls. Als Ari Fel in der Menschenmenge verschwand, schloss das Twi'lek-Mädchen ihre Augen und wartete ab. Ryan eilte in eine andere Richtung davon, genauso wie Lagan. Ryan fragte sich, ob die Schülerinnen sie wohl finden würden. Bei Sara hatte er so seine Zweifel. Sie ließ sich zu leicht ablenken. Ruhig schlenderte er durch eine Einkaufspassage und ging dann in ein großes Kaufhaus, um sich dort ein wenig sinnlosen Schnickschnack anzusehen.

"Diese Kinderspiele nerven mich", knurrte Zienne und streckte sich wie eine Katze, die sich auf die Jagd vorbereitete. Sara nickte zustimmend und Rin lächelte nur. "Dann bis gleich", meinte sie, ehe sie ihrer Meisterin folgte. Auch Zienne verschmolz mit der Menschenmasse und Sara blieb alleine zurück. Kurz seufzte sie, ehe sie in dieselbe Richtung ging, in der auch Meister Ryan verschwunden war. Sie konzentrierte sich, griff nach der Macht und versuchte, ihren Meister zwischen all den anderen Lebewesen zu spüren. Doch es gelang ihr nicht. Zu viele andere Lebewesen waren um sie herum. Und als sie an einem Geschäft für Schmuck vorbei kam, war ihre Aufmerksamkeit fast völlig dahin. Sie wusste, dass sie solche Dinge eigentlich nicht begehren sollte, aber es sah einfach schön aus. Mit etwas Mühe zwang sie sich, nicht länger auf die goldenen Ringe und Ketten zu sehen. Sara schloss die Augen und versuchte, Ryan zu finden. Sie versuchte, all die anderen Auren um sich herum einfach auszublenden, doch es war so schwierig.
Dann plötzlich bekam Sara starke Kopfschmerzen, ein Pochen in ihrem Kopf. Sie verlor den Kontakt zur Macht und rieb sich die Schläfen. Dann wurde sie angerempelt und wäre beinahe gestürzt. Als Sara die Augen öffnete, sah sie panische Passanten, die alle in dieselbe Richtung stürzten. Ein Tumult brach los, Menschen schrieen und Sara wurde mitgerissen, als die Passanten alle durch die Straßen drängelten. "Was ist denn los?", brüllte Sara gegen den Tumult an, doch niemand antwortete ihr. Sie versuchte, nach der Macht zu greifen, doch es gelang ihr nicht, denn die Panik, die langsam in ihr aufstieg, machte es ihr schwer. Sie bekam einen Ellenbogen in die Rippen und eine Schulter ins Gesicht. Dann riss bei ihr der Geduldsfaden. Sie zog ihr Lichtschwert, hielt es hoch und aktivierte es. Als die blaue Klinge erwachte, machten die Menschen sofort einen Bogen um sie und der Fluss der tobenden Menge ging an ihr vorbei. "Was ist passiert?", rief Sara lautstark. "Das nördliche Krankenhaus", antwortete irgendjemand. Sara deaktivierte ihr Lichtschwert wieder und neugierig wie sie war, schloss sie sich der Menge an und folgte dem Strom aus Leibern.
Irgendwann kam das nördliche Krankenhaus von Coruscant in Sicht. Es war ein riesiger Gebäudekomplex, der mehrere große Gebäude umfasste. Fast schon eine eigene, kleine Stadt, in der man sich um die Kranken kümmerte. Doch nun wimmelte es überall von wütenden, brüllenden Leuten, die alle in das Krankenhaus stürmen wollten. Sara sah einen Rodianer, der einen runden, metallenen Zylinder in den Armen hielt und durch die Menge entkommen wollte. Man stürzte sich auf ihn und offenbar stritt man sich um den Behälter. Letzten Endes wurde der Streit durch einen Blasterschuss beendet. "Was ist nur los", begann Sara zu wimmern. So etwas hatte sie noch nie erlebt und sie sehnte sich nun nach der Sicherheit und Ruhe des Jedi-Tempels zurück. Plötzlich legte jemand eine Hand auf ihre Schulter und Sara erschrak, fuhr herum. Doch es war Meister Ryan, der ziemlich zerzaust aussah, aber trotzdem ein schwaches Lächeln zustande brachte. "Es gab mehrere Explosionen auf Thyferra", erklärte er. "Dort sind die Herstellungsanlagen für Bacta. Und eben diese wurden zerstört. Das heißt, Bacta wird nun knapp und jeder will sich etwas sichern, bevor der Preis ins Unermessliche steigt. Deshalb stürmen die Leute die Krankenhäuser und Apotheken." Komm, wir müssen sehen, ob wir helfen können, bevor die Meute das Krankenhaus auseinander nimmt." Ryan drängelte sich zum Krankenhaus und Sara folgte ihm.

Beim Eingang stießen sie mit Ari, Rin, Lagan und Zienne zusammen. Auch sie waren hierher gekommen, um zu helfen. "Einige sollten beim Eingang bleiben und aufpassen", schlug Lagan vor und aktivierte sein violettes Lichtschwert und baute sich hinter dem Eingang, mitten in der Empfangshalle des Krankenhauses auf. Sara sah Ryan an. "Ich würde gerne hier bleiben und ebenfalls aufpassen, dass niemand hier herein- oder raus kommt." Ryan nickte und Sara zündete ihr Lichtschwert und stellte sich neben Meister Neva. "Okay", meinte Ari und aktivierte ihre beiden, blauen Lichtschwerter. "Und wir schauen mal, ob wir dieses Chaos stoppen können." Sie trennten sich in zwei Gruppen. Ryan und Rin beschlossen, die einzelnen Gebäude abzuklappern und die Plünderei aufzuhalten. Ari nahm Zienne mit sich, um alle anderen Eingänge zu verschließen. Vier Jedi konnten nicht überall gleichzeitig sein, denn der Gebäudekomplex war riesig. Bis die Sicherheitskräfte von Coruscant eintrafen, mussten sie irgendwie das Schlimmste verhindern. Gemeinsam mit Rin lief Ryan durch die Korridore des Hauptgebäudes. Überall lagen kaputte Medizindroiden herum. Das Stöhnen der Kranken und Verwundeten hallte durch die Gänge. Als ihnen eine Gruppe von Plünderern entgegen kam, alle mit kleinen Behältern voller Bacta, zündete Ryan sein Lichtschwert und die silberne Klinge schnitt den Plünderern den Weg ab. "So, hier endet der kleine Beutezug", sagte Ryan ruhig und lächelte, als Rin ihnen den anderen Fluchtweg abschnitt. "Jetzt stellt ihr schön die Behälter ab und hebt die Hände hoch!" Ryan sprach fast freundlich, doch er rechnete mit Widerstand, der dann auch kam. Einer der Plünderer, ein Anzati, riss seinen Blaster aus dem Holster und feuerte auf den Jedi-Ritter. Doch mit einer schnellen Bewegung seines Lichtschwerts wehrte Ryan den Schuss ab, lenkte ihn an die Wand. "Noch so ein Versuch und ich werde unfreundlich", sagte Ryan mit bedrohlich scharfer Stimme. Die Plünderer ergaben sich und Ryan trat an sie heran, nahm ihnen einen der Blaster ab und stellte ihn auf Betäubung, ehe er die Plünderer mit blauen Betäubungsschüssen außer Gefecht setzte. Danach eilte er mit Rin weiter. Etliche Droiden kamen ihnen jammernd und flehend entgegen. Die lebendigen Ärzte hatten sich versteckt. Die Sicherheitskräfte waren bereits alarmiert worden, ließen jedoch auf sich warten. "Was für ein Tag", meinte Rin mit einem sarkastischen Unterton. Ryan zwang sich zu einem Lächeln. "Der Tag geht auch irgendwann vorbei", entgegnete er nur, während sie beide weiter durch das Gebäude eilten. Plötzlich hallte Aris Stimme aus der Funkanlage des Krankenhauses. "Niemand soll sich bewegen, bis die Situation sicher ist und das Krankenhaus von den Sicherheitskräften umstellt ist. Alle Eingänge, außer dem Haupteingang, sind versiegelt. Diebstahl und Plünderung wird streng bestraft werden." Plötzlich hörte man Blasterschüsse aus den Lautsprechern, gefolgt von Ziennes grimmiger Stimme. "Meister Ryan, Rin... Ich sage es nicht gerne, doch wir schaffen das hier nicht alleine."

Das Versiegeln der Eingänge war leicht gewesen. Ari und Zienne hatten die Macht benutzt, um ihre Geschwindigkeit zu erhöhen. Mit ihren Lichtschwertern hatte sie die Eingänge von innen verschweißt. Es hatte Probleme mit Plünderern gegeben, doch Ari hatte die Meute mit der Macht von den Eingängen weggestoßen, so dass sie die Türen schnell blockieren konnten. Dann jedoch waren sie in eine große Gruppe von Plünderern gelaufen, die allesamt große Behälter voller Bacta mit sich trugen. Ironischerweise würde es bei diesem Trubel sicher enorm viele Verletzte geben, so dass die heilende, blaue Flüssigkeit noch dringender gebraucht wurde. Dass die Vorräte vielleicht reichten, bis die Krise vorbei war, daran dachte niemand. "Stehen bleiben, die Behälter fallen lassen und die Hände hoch!", befahl Ari und streckte ihre beiden Lichtschwerter seitlich aus, um ihnen den Weg zu versperren. Zienne zündete ihr Lichtschwert und hob die grüne Klinge. Vor ihnen standen sieben Plünderer in dem engen Korridor. Sie gehorchten und ließen die Behälter fallen, jedoch nur, um ihre Blasterpistolen zu ziehen. "Ach bitte, Jungs", sagte Ari mit einem Grinsen. "Das bringt euch mehr Ärger als uns." Und als die vorderen vier Männer das Feuer eröffneten, wehrte Ari mit ihren beiden Schwertern ab und lenkte die Blasterstrahlen vor sich in den Boden. Zienne preschte mit einem Kampfschrei nach vorne und zuerst hatte Ari Angst, die junge Schülerin würde in ihr Verderben laufen, überstürzt handeln. Doch die Macht war ganz eindeutig mit dem jungen Zabrak-Mädchen. Wie ein gehörnter Dämon schlug sie den vorderen beiden Männern die Blasterpistolen aus den Händen, ehe sie beide mit Machtstößen von sich schleuderte und gegen die Wände schmetterte. Beide rutschten bewusstlos zu Boden. Als die anderen mit ihren Blastern auf sie schossen, rannte Zienne von der Macht beschleunigt an der Wand entlang, schlug einem der nahe stehenden Männer die Hand mit dem Blaster ab, ehe sie sich von der Wand abstieß und einem anderen das Knie ins Gesicht rammte. Zwei weitere waren außer Gefecht. Die drei Verbliebenen rannten davon, doch sofort nahmen Ari und Zienne die Verfolgung auf. "Das war gut", lobte Ari mit einem Lächeln. "Lagan hat dir eine Menge beigebracht." Zienne zeigte ein Grinsen, doch es verschwand schnell, als sie um die Ecke bogen und sich in einer kleinen Lobby wieder fanden. Ein Bereich für die Notfallpatienten. Doch nun standen sie zwei Dutzend bewaffneter Plünderer gegenüber. Als ihnen die Blasterstrahlen um die Ohren zischten und der Geruch von Ozon die Lobby erfüllte, sprangen beide Jedi hinter die Rezeption. Blasterschüsse schlugen über ihnen an die Wand. "Das wird hart", meinte Ari und sah kurz über den Rand der Rezeption hinweg. Sie nahm das Mikrophon der Funkanlage und sprach hinein: "Niemand soll sich bewegen, bis die Situation sicher ist und das Krankenhaus von den Sicherheitskräften umstellt ist. Alle Eingänge, außer dem Haupteingang, sind versiegelt. Diebstahl und Plünderung wird streng bestraft werden." Als Antwort donnerten weitere Blasterschüsse an die Wand. Ari reichte Zienne das Mikrophon. "Ruf über die Ansage nach Hilfe, vorsichtshalber." Während Zienne ihrem Befehl Folge leistete, sprang Ari über ihre Deckung hinweg und ließ ihre Lichtschwerter kreisen. "Stehen bleiben, Jedi!", brüllte ein riesiger, echsenhafter Barabel und hielt einen Arm in die Höhe. Sofort erstarrten die Kämpfenden. Der Barabel hielt einen Thermaldetonator in die Höhe. "Das ist ein Klasse A Detonator. Der atomisiert alles in einem Radius von zweihundert Metern. Ich schlage vor, ihr beide seid nun brav und helft uns, hier heraus zu kommen." Ari senkte ihre beiden Lichtschwerter und auch Zienne kam aus ihrer Deckung und knurrte grimmig. Plötzlich kamen Ryan und Rin in die Lobby gestürzt. Ryan deaktivierte sein Lichtschwert, als er den Thermaldetonator sah. "Bei der Macht, ich hasse diese Dinger."
 
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