Lycan
Jedi-Knight
( auch wenn es noch dauert, bis Akt 3 und 4 fertig sind ^^ Ich hoffe übrigens, dass ich keine Rechtschreibfehler übersehen habe. Weiter gehts: )
Lir hatte ein paar Stunden geruht, hatte sich einer tiefen Meditation hingegeben, die seinem Körper und seinem Geist Ruhe verschaffte, aber dennoch eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umgebung bewahrte. Denn in der Tat hatte Lir ein wenig Angst vor Tianorr. Er hatte mit dem Tulgah-Hexer seit ihrem Kampf kein Wort mehr gewechselt. Sie hatten sich einfach nur angeschwiegen und dann war Tianorr im Wald verschwunden, um sich eine neue Schädelmaske zu besorgen. Lir hatte ein wenig Angst, dass der Wookiee ihn vielleicht im Schlaf erschlagen würde. Der Wookiee schien nicht sonderlich zufrieden zu sein mit seinem Schüler. Lir weigerte sich, sich wirklich als Schüler des Hexers zu fühlen. Genauso wenig wie er Tianorr je Meister nennen würde. Er verstand Tianorrs Hass auf die Jedi-Ritter. Er hatte sehr gelitten, durch seine Verletzungen und durch das lange Exil in den Schattenlanden von Kashyyyk. Doch was erwartete er von Lir? Wollte Tianorr, dass Lir im Namen der Tulgah Rache an den Jedi nahm? Das kam überhaupt nicht in Frage. Lir würde sein Wissen, seine Kräfte nicht für finstere Zwecke missbrauchen. Konnte sich Tianorr das nicht denken? Selbst wenn die Jedi ihre Fehler hatten und in ihrem Wissen und ihrem Können eingeschränkt waren, so war das kein Grund, sie zu vernichten. Lir fragte sich, wie das alles wohl enden würde. Er würde ganz sicher nicht ewig hier bleiben. Aber wie würde der Tulgah-Hexer reagieren, wenn Lir ihm verkündete, dass er gehen würde? Würde Tianorr wütend werden? Und eine weitere Frage stellte sich Lir: Was, wenn er mit gar nicht alles beibringt, mich nur langsam vorankommen lässt, damit er eine Gesellschaft hat hier unten? Lir beschloss, weiter zu trainieren, er musste das Beste aus seinem Aufenthalt hier machen. Er war in der Tat kräftiger und ausdauernder geworden, doch gab es wohl noch etliche Dinge, die er noch lernen musste. Gleichzeitig konnte sich Lir auch gut vorstellen, dass Tianorr Angst hatte, dass sein Wissen verloren ging, wenn er irgendwann starb. Insofern verstand er den Drang des Hexers, sein Wissen weiter zu geben. Selbst wenn Lir diese Techniken niemals benutzen würde. Lir konnte es kaum erwarten, Kashyyyk zu verlassen. Er würde sich Mühe geben, die Dinge schnell zu lernen, die Tianorr ihm beibringen würde. Selbst wenn das bedeutete, vor dem Hexer zu kuschen. Wissen war niemals falsch und bisher waren die Techniken des Wookiees sehr interessant gewesen. Doch gleichzeitig war da auch die Angst, der Dunklen Seite der Macht anheim zu fallen. Was, wenn er nicht genug Willenskraft hatte? Wenn der Einfluss des Hexers seinen Verstand vernebeln würde? Und was war, wenn man ihn beim Jedi-Orden gar nicht mehr haben wollte? Besonders, weil er sich den Befehlen des Rats widersetzt hatte und einen Mitschüler angegriffen hatte.
Lir hatte genug vom Nachdenken und erhob sich von seinem Moosbett. Er nahm sich die schwere Ryyk-Klinge, die am Eingang an der Wand lehnte und verließ die Höhle, schob den schweren Felsen, der den Eingang bedeckte beiseite. Er trat ins Freie und nachdem er den Felsen wieder vor den Höhleneingang geschoben hatte, machte er sich auf zu einem Dauerlauf durch die Schattenlande. Wie immer benutzte er die Macht, um seine körperlichen Fähigkeiten zu erhöhen. Mit enormer Schnelligkeit rannte er durch Felder von blau leuchtenden Pilzen, durch hohe, violette Farne, deren Berührung die Haut brennen ließ. Doch Lir benutzte die Macht, um das Gift der Pflanzen zu neutralisieren.
Mit gazellenhafter Mühelosigkeit sprang er über Steine, Wurzeln und dichte Büsche. Und hin- und wieder ergriff er mit der Macht einen Stein oder einen Zweig, zog diesen zu sich heran und schlug dann mit der schweren Ryyk-Klinge zu. Einen Zweig konnte er in vier Teile schlagen, größere Steine konnte er abwehren, egal wie schwierig der Winkel war, in dem die Steine auf ihn einprasselten. So rannte er eine ganze Weile durch die dunkle, unheimliche Welt von Kashyyyks Bodenebene. Doch dann fand er sich am Rand eines schwarzen Sees wieder. Ein düsterer, stinkender Sumpf. Umgeben von toten, knorrigen Bäumen, die vielleicht zu riesigen Wroshyr-Bäumen geworden wären, wenn der Mangel an Sonnenlicht sie nicht daran gehindert hätte. Ein geisterhafter, kleiner Wald. Tief unter dem eigentlichen Wald. Am Rand des schwarzen, stinkenden Tümpels stand die schwarze, riesige Gestalt von Tianorr. Er hatte sich in sein Gewand aus Tierfell gehüllt und hatte sich eine neue Schädelmaske zugelegt. Offenbar der Schädel einer Blasskatze. "Ich glaube, du brauchst kein Ausdauertraining mehr, Lir", ertönte die Stimme des Wookiees in Lirs Kopf. "Du brauchst nur noch ein paar Techniken zu lernen und dann bist du bereit, mich zu verlassen." Diese Worte erstaunten Lir. "Du bist also bereit, mich gehen zu lassen? Einfach so? Und was, wenn dein Wissen mit mir stirbt?" Tianorr lachte hohl und wandte sich dem jungen Mann zu. "Du weißt nicht, wie wichtig du bist. Dein Wissen wird das des Jedi-Ordens übertreffen. Aber glaubst du, sie würden dich mit deinem neuen Können wieder bei sich aufnehmen? Willst du dich ihnen wieder unterordnen? Oder willst du deinen eigenen Weg gehen? Wissen sammeln und das Mysterium der Macht vollends entschlüsseln?" Lir schwieg. Obwohl er den Jedi-Orden vermisste, genau wie seine Freunde und seinen Bruder, missfiel ihm der Gedanke, sein Wissen nicht einsetzen zu dürfen. Und wieder nur blind die Befehle des Jedi-Rats zu befolgen. Vielleicht sollte er wirklich durch die Galaxis reisen, Wissen sammeln. Er konnte trotzdem die Ideale der Jedi vertreten, hätte aber mehr Freiheiten. "Vielleicht gehe ich meinen eigenen Weg", sagte Lir leise, unentschlossen. "Doch erst einmal muss ich all euer Wissen mein Eigen nennen." Tianorr zog seine Ryyk-Klinge vom Rücken und wirbelte sie in seiner rechten Pranke als sei sie federleicht. "Viel kann ich dir an Techniken nicht mehr beibringen", gestand der Wookiee. "Doch bist du noch nicht bereit, mich zu verlassen." Der riesige Wookiee trat näher. "Du darfst erst gehen, wenn du mich besiegt hast." Er schwang seine Ryyk-Klinge und winkte den jungen Mann mit der freien Pranke zu sich heran. Lir lächelte. "Wie du willst. Dann sollte ich es doch gleich einmal versuchen." Er hob die Klinge und stürzte sich auf seinen Gegner. Tianorr hob die eigene Waffe und wich zur Seite aus, so dass Lirs Hieb ins Leere ging. "Versuche nicht, sondern tue es!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Doch im selben Augenblick drehte sich Lir auf den Zehenspitzen seines Standbeins, beschwor die Macht. Und seinen Zorn, den Willen zu siegen. Er spürte die Gewalt der Macht in sich und riss seine Ryyk-Klinge schräg nach oben, gegen Tianorrs Klinge, wo er mit einem Schritt nach vorne zu stach. Doch Tianorr sprang nach hinten, streckte die freie Hand aus. Und plötzlich sah Lir, wie seine Ryyk-Klinge zu einer schwarzen, schuppigen Schlange wurde, die sich sofort um Lir wickelte und ihre giftigen Fänge gefährlich nahe an sein Gesicht brachte.
Lir bekam es mit der Angst und er versuchte, sich loszureißen. Statt einem Biss der Schlange bekam er die flache Seite von Tianorrs Schwert gegen den Kopf gedonnert. Lir taumelte und fiel um. Und erkannte, dass er sein Schwert in den Händen hielt. Von der riesigen Schlange war nichts zu sehen. "Deine Augen können dich täuschen", erklärte Tianorr und schlug nach Lir, doch dieser wich mit einem Hechtsprung zur Seite aus. Sein Schädel dröhnte und der Zorn des eigenen Fehlers stachelte ihn nur zu weiteren Höchstleistungen an. "Magie...Illusionen. Auch du kannst sie meistern und die geistig Schwachen beeinflussen. Und wenn eine Illusion tödlich zu sein scheint, so wird das Opfer dies auch glauben, es sei denn, es hat einen starken Willen. Du kannst deinen Opfern durch Telepathie Schmerzen zufügen. Nutze deine Vorstellungskraft und deinen Zorn!" Lir sah sich kurz um, ehe er sich auf Tianorr konzentrierte und mit der Macht nach dessen Verstand griff. Und für Tianorr würden die viele toten Bäume mit ihren dürren Ästen nach ihm greifen, sich um ihn wickeln. Lir sah, wie der Wookiee sich umsah und zufrieden lachte. "Gut, für den Anfang." Er schleuderte einen giftgrünen Flammenstrahl nach Lir, doch Lir wich mit einer schnellen Drehung zur Seite aus. "Eine Illusion", erklärte der Hexer. "Doch wenn ich will, dass du die Schmerzen fühlst, dann fühlst du sie auch!" Und plötzlich wallte Schmerz in Lirs Kopf auf. Lir biss die Zähne zusammen. "Niemals darf der Schmerz stärker sein als du!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Und Lir atmete tief durch, griff nach der Macht. Er unterdrückte den Schmerz und wurde sich bewusst, dass er nur imaginär war. Mit der Macht griff er nach einigen Steinen und schleuderte sie auf den Wookiee. Doch dieser wirbelte mit seiner Ryyk-Klinge und wehrte sämtliche Steine ab. "Nutze deinen Zorn! Bündele ihn, fokussier deinen Willen zu siegen! Wirf all deinen Hass auf mich!" In Tianorrs freier Pranke erschien ein Speer aus dunkler Energie, eine Manifestierung der Dunklen Seite. Doch Lir sah davon ab, Tianorr alles nachzumachen und warf sich nach vorne, als Tianorr den Speer auf ihn schleuderte. Der Mitternachtsspeer zischte über Lir hinweg, als er sich abrollte und kniend seine Ryyk-Klinge nach Tianorr stach. Doch der Wookiee sprang mit einem Salto über Lir hinweg, streckte sich in der Luft und drehte sich, um sofort nach der Landung die Klinge auf Lir hinab sausen zu lassen. Lir rollte sich nach vorne, kam wieder auf die Beine und drehte sich um. Seine Wut und Entschlossenheit trieben Lir dazu, auf Tianorr einzuschlagen. Immer wieder ließ er seine Klinge auf den Wookiee niedersausen. Das Klirren der schweren Schwerter hallte durch die Schattenlande. Doch der Tulgah-Hexer wehrte jeden Hieb mit einer Bewegung seiner Klinge mühelos ab. "Zorn kann eine Waffe sein, dich jedoch auch einschränken in deinem Urteilsvermögen", belehrte ihn Lir und schlug dann seinerseits kräftig zu. Lir parierte und beide Klingen prallten mit enormer Wucht gegeneinander. Dann standen sie beide einfach nur da, mit gekreuzten Klingen und starrten sich an. Lirs dunkle, braune Augen verloren sich in den schwarzen Augenhöhlen der Schädelmaske, während der Hexer sich selber in den klaren, zornigen Augen des jungen Mannes sehen konnte. "Ich werde nicht verlieren", knurrte Lir. "Dann zeig es mir!", befahl Tianorr, stieß sich von Lirs Klinge ab und breitete einladend die Arme aus.
***
Lir hatte ein paar Stunden geruht, hatte sich einer tiefen Meditation hingegeben, die seinem Körper und seinem Geist Ruhe verschaffte, aber dennoch eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umgebung bewahrte. Denn in der Tat hatte Lir ein wenig Angst vor Tianorr. Er hatte mit dem Tulgah-Hexer seit ihrem Kampf kein Wort mehr gewechselt. Sie hatten sich einfach nur angeschwiegen und dann war Tianorr im Wald verschwunden, um sich eine neue Schädelmaske zu besorgen. Lir hatte ein wenig Angst, dass der Wookiee ihn vielleicht im Schlaf erschlagen würde. Der Wookiee schien nicht sonderlich zufrieden zu sein mit seinem Schüler. Lir weigerte sich, sich wirklich als Schüler des Hexers zu fühlen. Genauso wenig wie er Tianorr je Meister nennen würde. Er verstand Tianorrs Hass auf die Jedi-Ritter. Er hatte sehr gelitten, durch seine Verletzungen und durch das lange Exil in den Schattenlanden von Kashyyyk. Doch was erwartete er von Lir? Wollte Tianorr, dass Lir im Namen der Tulgah Rache an den Jedi nahm? Das kam überhaupt nicht in Frage. Lir würde sein Wissen, seine Kräfte nicht für finstere Zwecke missbrauchen. Konnte sich Tianorr das nicht denken? Selbst wenn die Jedi ihre Fehler hatten und in ihrem Wissen und ihrem Können eingeschränkt waren, so war das kein Grund, sie zu vernichten. Lir fragte sich, wie das alles wohl enden würde. Er würde ganz sicher nicht ewig hier bleiben. Aber wie würde der Tulgah-Hexer reagieren, wenn Lir ihm verkündete, dass er gehen würde? Würde Tianorr wütend werden? Und eine weitere Frage stellte sich Lir: Was, wenn er mit gar nicht alles beibringt, mich nur langsam vorankommen lässt, damit er eine Gesellschaft hat hier unten? Lir beschloss, weiter zu trainieren, er musste das Beste aus seinem Aufenthalt hier machen. Er war in der Tat kräftiger und ausdauernder geworden, doch gab es wohl noch etliche Dinge, die er noch lernen musste. Gleichzeitig konnte sich Lir auch gut vorstellen, dass Tianorr Angst hatte, dass sein Wissen verloren ging, wenn er irgendwann starb. Insofern verstand er den Drang des Hexers, sein Wissen weiter zu geben. Selbst wenn Lir diese Techniken niemals benutzen würde. Lir konnte es kaum erwarten, Kashyyyk zu verlassen. Er würde sich Mühe geben, die Dinge schnell zu lernen, die Tianorr ihm beibringen würde. Selbst wenn das bedeutete, vor dem Hexer zu kuschen. Wissen war niemals falsch und bisher waren die Techniken des Wookiees sehr interessant gewesen. Doch gleichzeitig war da auch die Angst, der Dunklen Seite der Macht anheim zu fallen. Was, wenn er nicht genug Willenskraft hatte? Wenn der Einfluss des Hexers seinen Verstand vernebeln würde? Und was war, wenn man ihn beim Jedi-Orden gar nicht mehr haben wollte? Besonders, weil er sich den Befehlen des Rats widersetzt hatte und einen Mitschüler angegriffen hatte.
Lir hatte genug vom Nachdenken und erhob sich von seinem Moosbett. Er nahm sich die schwere Ryyk-Klinge, die am Eingang an der Wand lehnte und verließ die Höhle, schob den schweren Felsen, der den Eingang bedeckte beiseite. Er trat ins Freie und nachdem er den Felsen wieder vor den Höhleneingang geschoben hatte, machte er sich auf zu einem Dauerlauf durch die Schattenlande. Wie immer benutzte er die Macht, um seine körperlichen Fähigkeiten zu erhöhen. Mit enormer Schnelligkeit rannte er durch Felder von blau leuchtenden Pilzen, durch hohe, violette Farne, deren Berührung die Haut brennen ließ. Doch Lir benutzte die Macht, um das Gift der Pflanzen zu neutralisieren.
Mit gazellenhafter Mühelosigkeit sprang er über Steine, Wurzeln und dichte Büsche. Und hin- und wieder ergriff er mit der Macht einen Stein oder einen Zweig, zog diesen zu sich heran und schlug dann mit der schweren Ryyk-Klinge zu. Einen Zweig konnte er in vier Teile schlagen, größere Steine konnte er abwehren, egal wie schwierig der Winkel war, in dem die Steine auf ihn einprasselten. So rannte er eine ganze Weile durch die dunkle, unheimliche Welt von Kashyyyks Bodenebene. Doch dann fand er sich am Rand eines schwarzen Sees wieder. Ein düsterer, stinkender Sumpf. Umgeben von toten, knorrigen Bäumen, die vielleicht zu riesigen Wroshyr-Bäumen geworden wären, wenn der Mangel an Sonnenlicht sie nicht daran gehindert hätte. Ein geisterhafter, kleiner Wald. Tief unter dem eigentlichen Wald. Am Rand des schwarzen, stinkenden Tümpels stand die schwarze, riesige Gestalt von Tianorr. Er hatte sich in sein Gewand aus Tierfell gehüllt und hatte sich eine neue Schädelmaske zugelegt. Offenbar der Schädel einer Blasskatze. "Ich glaube, du brauchst kein Ausdauertraining mehr, Lir", ertönte die Stimme des Wookiees in Lirs Kopf. "Du brauchst nur noch ein paar Techniken zu lernen und dann bist du bereit, mich zu verlassen." Diese Worte erstaunten Lir. "Du bist also bereit, mich gehen zu lassen? Einfach so? Und was, wenn dein Wissen mit mir stirbt?" Tianorr lachte hohl und wandte sich dem jungen Mann zu. "Du weißt nicht, wie wichtig du bist. Dein Wissen wird das des Jedi-Ordens übertreffen. Aber glaubst du, sie würden dich mit deinem neuen Können wieder bei sich aufnehmen? Willst du dich ihnen wieder unterordnen? Oder willst du deinen eigenen Weg gehen? Wissen sammeln und das Mysterium der Macht vollends entschlüsseln?" Lir schwieg. Obwohl er den Jedi-Orden vermisste, genau wie seine Freunde und seinen Bruder, missfiel ihm der Gedanke, sein Wissen nicht einsetzen zu dürfen. Und wieder nur blind die Befehle des Jedi-Rats zu befolgen. Vielleicht sollte er wirklich durch die Galaxis reisen, Wissen sammeln. Er konnte trotzdem die Ideale der Jedi vertreten, hätte aber mehr Freiheiten. "Vielleicht gehe ich meinen eigenen Weg", sagte Lir leise, unentschlossen. "Doch erst einmal muss ich all euer Wissen mein Eigen nennen." Tianorr zog seine Ryyk-Klinge vom Rücken und wirbelte sie in seiner rechten Pranke als sei sie federleicht. "Viel kann ich dir an Techniken nicht mehr beibringen", gestand der Wookiee. "Doch bist du noch nicht bereit, mich zu verlassen." Der riesige Wookiee trat näher. "Du darfst erst gehen, wenn du mich besiegt hast." Er schwang seine Ryyk-Klinge und winkte den jungen Mann mit der freien Pranke zu sich heran. Lir lächelte. "Wie du willst. Dann sollte ich es doch gleich einmal versuchen." Er hob die Klinge und stürzte sich auf seinen Gegner. Tianorr hob die eigene Waffe und wich zur Seite aus, so dass Lirs Hieb ins Leere ging. "Versuche nicht, sondern tue es!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Doch im selben Augenblick drehte sich Lir auf den Zehenspitzen seines Standbeins, beschwor die Macht. Und seinen Zorn, den Willen zu siegen. Er spürte die Gewalt der Macht in sich und riss seine Ryyk-Klinge schräg nach oben, gegen Tianorrs Klinge, wo er mit einem Schritt nach vorne zu stach. Doch Tianorr sprang nach hinten, streckte die freie Hand aus. Und plötzlich sah Lir, wie seine Ryyk-Klinge zu einer schwarzen, schuppigen Schlange wurde, die sich sofort um Lir wickelte und ihre giftigen Fänge gefährlich nahe an sein Gesicht brachte.
Lir bekam es mit der Angst und er versuchte, sich loszureißen. Statt einem Biss der Schlange bekam er die flache Seite von Tianorrs Schwert gegen den Kopf gedonnert. Lir taumelte und fiel um. Und erkannte, dass er sein Schwert in den Händen hielt. Von der riesigen Schlange war nichts zu sehen. "Deine Augen können dich täuschen", erklärte Tianorr und schlug nach Lir, doch dieser wich mit einem Hechtsprung zur Seite aus. Sein Schädel dröhnte und der Zorn des eigenen Fehlers stachelte ihn nur zu weiteren Höchstleistungen an. "Magie...Illusionen. Auch du kannst sie meistern und die geistig Schwachen beeinflussen. Und wenn eine Illusion tödlich zu sein scheint, so wird das Opfer dies auch glauben, es sei denn, es hat einen starken Willen. Du kannst deinen Opfern durch Telepathie Schmerzen zufügen. Nutze deine Vorstellungskraft und deinen Zorn!" Lir sah sich kurz um, ehe er sich auf Tianorr konzentrierte und mit der Macht nach dessen Verstand griff. Und für Tianorr würden die viele toten Bäume mit ihren dürren Ästen nach ihm greifen, sich um ihn wickeln. Lir sah, wie der Wookiee sich umsah und zufrieden lachte. "Gut, für den Anfang." Er schleuderte einen giftgrünen Flammenstrahl nach Lir, doch Lir wich mit einer schnellen Drehung zur Seite aus. "Eine Illusion", erklärte der Hexer. "Doch wenn ich will, dass du die Schmerzen fühlst, dann fühlst du sie auch!" Und plötzlich wallte Schmerz in Lirs Kopf auf. Lir biss die Zähne zusammen. "Niemals darf der Schmerz stärker sein als du!", hallte Tianorrs Stimme in Lirs Kopf. Und Lir atmete tief durch, griff nach der Macht. Er unterdrückte den Schmerz und wurde sich bewusst, dass er nur imaginär war. Mit der Macht griff er nach einigen Steinen und schleuderte sie auf den Wookiee. Doch dieser wirbelte mit seiner Ryyk-Klinge und wehrte sämtliche Steine ab. "Nutze deinen Zorn! Bündele ihn, fokussier deinen Willen zu siegen! Wirf all deinen Hass auf mich!" In Tianorrs freier Pranke erschien ein Speer aus dunkler Energie, eine Manifestierung der Dunklen Seite. Doch Lir sah davon ab, Tianorr alles nachzumachen und warf sich nach vorne, als Tianorr den Speer auf ihn schleuderte. Der Mitternachtsspeer zischte über Lir hinweg, als er sich abrollte und kniend seine Ryyk-Klinge nach Tianorr stach. Doch der Wookiee sprang mit einem Salto über Lir hinweg, streckte sich in der Luft und drehte sich, um sofort nach der Landung die Klinge auf Lir hinab sausen zu lassen. Lir rollte sich nach vorne, kam wieder auf die Beine und drehte sich um. Seine Wut und Entschlossenheit trieben Lir dazu, auf Tianorr einzuschlagen. Immer wieder ließ er seine Klinge auf den Wookiee niedersausen. Das Klirren der schweren Schwerter hallte durch die Schattenlande. Doch der Tulgah-Hexer wehrte jeden Hieb mit einer Bewegung seiner Klinge mühelos ab. "Zorn kann eine Waffe sein, dich jedoch auch einschränken in deinem Urteilsvermögen", belehrte ihn Lir und schlug dann seinerseits kräftig zu. Lir parierte und beide Klingen prallten mit enormer Wucht gegeneinander. Dann standen sie beide einfach nur da, mit gekreuzten Klingen und starrten sich an. Lirs dunkle, braune Augen verloren sich in den schwarzen Augenhöhlen der Schädelmaske, während der Hexer sich selber in den klaren, zornigen Augen des jungen Mannes sehen konnte. "Ich werde nicht verlieren", knurrte Lir. "Dann zeig es mir!", befahl Tianorr, stieß sich von Lirs Klinge ab und breitete einladend die Arme aus.