Ok - ich muss mich mal wieder für die Verspätung entschuldigen... Aber ich war krank und im Stress. Für mich hat das Semester wieder angefangen - und daher komme ich jetzt nicht mehr so oft zum Schreiben. Es tut mir Leid, aber die Abstände zwischen den Teilen werden sich sicher vergrößern... Ich hoffe, ich schaffe einen neuen Teil pro Woche.
@Tiara: Genau das meint sie. *lol* Ob sie recht hat... Das ist eine andere Frage.
@Lynx: Nun, ja, das kommt von ST 6. Aber, eigentlich sind hier beide Bedeutungen gemeint... Mara will die Zukunft beherrschen - und wie wird die Zukunft wohl aussehen, wenn man bedenkt, was sie für eine Göttin ist...
@Hilda: Ich hoffe, du bist zufrieden

... Ich bemühe mich ja.
@gato: Tarin war insofern der Joker, weil keiner mit ihr gerechnet hat. Aber sie sich dann doch als wesentliche Figur des Spieles herausgestellt hat, oder?
@canola: Aranea ist ja die Urahnin von Tarin. Und da eine kleine Besonderheit an ihr ist, denkt sie, dass das auch Tarins Schicksal besiegeln wird...
@Ayman: Schon gut. No prob

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Und zum Schluss noch ein herzliches Danke schön an Ravana für den Titel dieses Kapitels... *Applaus* Schade, dass du nicht mehr mitlesen kannst.
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Kapitel 55 Licht und Schatten
Finster und unbeleuchtet lag die Feste auf dem Felsen, der sich in der Mitte des Tales erhob. Natürlich gab es kein Licht... Es gab niemand mehr, der es hätte anzünden können. Das bebende Mädchen vor sich erklomm die Hexe nun den Berg und betrat den großen Hof des Schlosses. Der plätschernde Springbrunnen sorgte für das einzige wahrnehmbare Geräusch, denn selbst die Vögel weilten nicht mehr unter den Lebenden. Im Dunkeln schienen die über den Boden gleitenden Nebelschwaden wie die Geister der Toten. Scheinbar drohend umkreisten sie die Frau, schlangen sich um deren Füße, hinterließen ihre Feuchtigkeit wie Tränen in deren Kleid. Dem Mädchen hingegen klang das Wispern des Windes in den Ohren wie eine Ermutigung. 'Gib nicht auf...' Es wusste, dass das nur Einbildung war; die seltsamen Formen des nächtlichen Bodennebels waren ihr schon seit Jahren bekannt. Aber der Gedanke, dass ihr hier die Seelen von Araneas Opfern Trost spendeten, gab ihr irgendwie Halt. Aranea durchmaß mit energischen Schritten den freien Platz, bis sie schließlich vor der Pforte stand, die ins Innere der Burg führte. Wuchtig stieß Maras Abgesandte die Flügel des großen Eingangstores auf und betrat die Halle, die noch düsterer wirkte als der Hof. Doch in der Finsternis und den Schatten war ein goldenes Licht zu erkennen, das vom ersten Absatz der großen Marmortreppe kam, die das Foyer dominierte.
Auf dem Treppenabsatz stehend sah Vegeta auf das gewaltige Tor hinunter, das sich so plötzlich geöffnet hatte. Im Schein, den er selbst ausstrahlte, erkannte er seine Feindin und das Mädchen, das ihr mit steifen Schritten vorausging. Langsam trat er einen weiteren Schritt vor, sodass Aranea ihn deutlich sehen konnte: Eine leuchtende Gestalt mit smaragdgrünen Augen, die funkelten wie die einer Raubkatze, mit goldenem Haar, das wie die Stacheln eines Kugelfischs in die Höhe ragte, jeder Muskel bis zum Zerreißen gespannt. Und hier im Dunkeln war er noch um ein Vielfaches eindrucksvoller, weil alles Licht, das die Szenerie erhellte, von seiner Aura herrührte, die golden war wie das Licht eines Sterns, durchzuckt von blauweißen Blitzen, deren elektrostatisches Knistern zusammen mit dem Summen seiner Macht in jeder einzelnen Körperzelle deutlich zu spüren war und jedem Anwesenden den Schweiß auf die Stirn trieb.
'Er ist wach!' Eigentlich war die Hexe nicht wirklich überrascht. Seit die Aura des Prinzen aufgeflackert war, hatte sie so etwas geahnt. Es war eindeutig, dass der Prinz ihren Zauber abgeschüttelt hatte und ihr nun offensichtlich wenig freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte. ‚Wozu er auch nicht wirklich einen Grund hätte.’ Die Hexe lächelte bitter. Er war jetzt sehr gefährlich, begriff sie, auch wenn sie genau wusste, dass er ihr nicht schaden konnte. Schließlich hatte sie bisher nur einen Bruchteil dessen gezeigt, wozu sie fähig war. Und sie war davon überzeugt, dass keine einzige Kreatur auf diesem götterverdammten Planeten auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, was sie wirklich war. Es würde immer noch kein Problem darstellen, den Prinzen ins Jenseits zu befördern – aber zumindest würde sie sich dafür ein wenig anstrengen müssen. ‚Wollen wir doch einmal schauen, ob du meine Beherrschung wirklich so anstandslos weggesteckt hast… Und ob er mit freiem Willen auch so ein Stockfisch ist.’ Langsam hob sie den Kopf und versuchte herauszufinden, wie es tatsächlich um die Gemütsverfassung des Saiyajins bestellt war.
War er wirklich kalt und entschlossen? Oder war das, was sie sah, nur eine dünne Schicht von Selbstbeherrschung auf einem brodelnden Vulkan aus Hass und Zorn? Ohne weiter auf ihre Umgebung zu achten, lehnte sie sich neben dem Portal an die kalte Steinmauer und musterte Vegeta sorgfältig. Doch den Saiyajin focht das nicht an. Seine grünen Augen bohrten sich in Araneas eisblaue, ohne sich eine Blöße zu geben. 'Nein, das ist nicht nur eine Maske. Er hat sich erstaunlich gut im Griff. Andererseits ist er auch nur ein sterblicher Mann... Mal schauen, ob ich diese Fassade nicht ankratzen kann', überlegte sie. Mit einer genau berechneten Geste legte sie ihren schlanken, weißen Arm hinter den Kopf und räkelte sich aufreizend an der Wand, sodass die schwarze Seide ihres fließenden Kleides ihre vollkommenen Proportionen noch mehr hervorhob. Die der Schwerkraft trotzenden Erhebungen ihrer Brüste, die sanfte Kuhle ihres Bauches, die leicht hervortretenden Knochen ihres Beckens - der dünne Stoff verbarg nichts. Ebenso gezielt spreizte die Hexe ihre langen Beine - nur ein klein wenig, sodass sich zwischen ihren Oberschenkeln eine Vertiefung bildete, in die der glatte, glänzende Satin floss, der so die formvollendeten, langen Beine ebenso betonte wie ihren Schoß. Das lange, ebenholzschwarze Haar glitt wie von selbst aus ihrem klassischen Gesicht und ihre Zungenspitze fuhr herausfordernd über rote, volle Lippen.
Keine desiderianische Straßenhure hätte sich seinen Blicken aufreizender darbieten können, doch wie schon bei Nuris Versuchen blieb Vegetas Körper auch nun völlig kalt. Er reagierte nicht im Geringsten; sie war ihm immer noch gleichgültig. Weibliche Reize verlockten ihn nicht, die einzige Frau, der es gelungen war, ihn in einem schwachen Moment zu erwischen, war tot. Aber er begriff durchaus, was die Frau vor ihm bezweckte: 'Sie will mich heiß machen und hofft, dass ich darüber so in Zorn gerate, dass sie ein leichtes Spiel mit mir hat.' "Ich bin der Prinz der Saiyajin. Du bist nur ein Mensch. Du weißt am besten, was du tun musstest, um mich in dein Bett zu bekommen. Und dafür wirst du sterben, denn niemand spielt ungestraft mit mir." Entschlossen ging er einige Schritte in ihre Richtung, hielt aber völlig verblüfft inne, als die Hexe plötzlich schallend zu lachen begann.
Das Gelächter erschütterte ihren Körper wie ein Erdbeben, wie im Krampf wand sie sich vor seinen Augen, hätte sie nicht an der Wand gelehnt, wäre sie wohl zu Boden gefallen. Während der Saiyajin noch fassungslos auf die Frau starrte, die augenscheinlich den Verstand verloren hatte, nutzte Tarin die Gunst des Augenblicks, wandte sich ab und rannte so schnell sie konnte aus der Halle in den nächstbesten Gang. Die beiden Kontrahenten machten keine Anstalten, sie aufzuhalten - Vegeta nicht, weil es ihm nur recht war, dass sie sich aus der Schusslinie verzog, damit er sich nicht fragen musste, ob er auf sie Rücksicht nehmen wollte... Und Aranea nicht, weil sie überhaupt nicht mehr an das Mädchen dachte, so sehr hatten sie die Worte des Prinzen amüsiert. Er wollte SIE töten! Sie, wo sie unsterblich war! Sie, vor der Könige im Staub gekrochen waren, vor der selbst der Gott dieses Planeten beinahe kapituliert hatte!
Von einer Sekunde zur anderen hatte die Abgesandte sich wieder unter Kontrolle. Die Lachtränen aus ihren Augen wischend richtete sie sich wieder auf und sah den Prinzen erneut fest an. Sie sah seinen kalten, beherrschten Zorn, seinen bitteren Hass und seine abgrundtiefe Verachtung, aber keine Furcht, keinen Neid auf ihre Fähigkeiten und keine Begierde. Und langsam begann das Gefühl wieder in ihr aufzusteigen, das sie schon während der ganzen Zeit mit ihm nur mühsam im Zaum gehalten hatte - Frustration angesichts eines Mannes, dem sie als Person gleichgültig war. Der sie für ihre Taten verabscheute, ohne sie als Frau auch nur eines Blickes zu würdigen. Kalt sagte sie: "Das war eine wunderbare Rede. Und dass solche Kräfte in dir stecken, wie du sie nun beweist, damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Allmählich begreife ich, welche Qualitäten es waren, die IHRE Aufmerksamkeit auf dich gelenkt haben. Gib dich allerdings nicht der Illusion hin, auch nur den Hauch einer Chance gegen mich zu haben... Kein Mensch und auch kein Saiyajin kann mir etwas anhaben."
Das verächtliche Schnauben Vegetas ignorierte sie und mit einer energischen Handbewegung schnitt sie ihm das Wort ab, denn sie wollte keine Spielchen mehr spielen. Der Saiyajin sollte seine Unterlegenheit eingestehen, bevor sie ihm den Garaus machte. "Bevor du dich jetzt weiter in Beschimpfungen oder Beweihräucherungen deiner Großartigkeit ergehst, zeige ich dir etwas, was noch niemand auf diesem Planeten jemals gesehen hat: Mein wahres Gesicht! Wenn du dann immer noch gegen mich kämpfen willst, tue ich dir den Gefallen..." Alle Überlegungen, alle taktischen Finessen verschwanden im blinden Zorn einer enttäuschten Frau. Zum ersten Mal fühlte die Hexenkönigin sich herausgefordert - nicht durch Vegetas Macht, sondern durch seine Gleichgültigkeit. Er fürchtete sie nicht, er begehrte sie nicht. Ohne ihre Magie hätte sie nicht einmal seinen Zorn und seinen Hass erworben. Zum ersten Mal war sie jemand begegnet, auf den sie als Person keine Wirkung hatte. Und das würde sie nicht hinnehmen.
„Nur zu. Lass deinem enttäuschten Ego freien Lauf.“ Diese Entwicklung amüsierte die Todesgöttin doch sehr. „Wie sagen die Leute auf diesem erbärmlichen Haufen von Staub noch – „Hell hath no fury like a woman scorned…“ Wie wahr, wie wahr.“ Aber dieser Kampf war es nicht, der ihre Aufmerksamkeit forderte, nein, eine kleine durchsichtige Kugel in ihrer Hand hielt ihre Blicke gefangen wie das hypnotische Funkeln eines Diamanten… Wenn sie jemals eine Schwäche gehabt hatte, dann ausgerechnet jene, die sich niemand bei einer Göttin des Todes vorstellen konnte: Ungeduld. Sie dürstete danach, wieder einen sterblichen Körper zu besitzen, den Rausch des Blutes in ihren Adern zu genießen, zu sehen, wie das Leben aus den Augen ihrer Opfer wich und ihre Schreie zu hören… Sie sah jeden Tag den Tod in tausend Facetten, aber das simple Vergnügen des sterblichen Killers blieb ihr versagt. Hungrig suchten ihre Blicke die Kugel – und dann erschien darin das Bild, das zu sehen sie begehrte, das Bild, um dessen willen sie sich auf all das eingelassen hatte: Eine Frau, klein und von gedrungener Gestalt. Langes, pechschwarzes Haar umspielte einen Körper, der der einer Kriegerin war – nein, mehr noch – sie sah aus, wie die fleischgewordene Idee der Kraft selbst. Ihre Augen leuchteten erbarmungslos in nachtschwarzem Feuer – und um ihre Taille schlang sich ein ebensolcher Saiyajinschwanz…
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Kommies bitte...
