Diesmal bin ich doch glatt ein wenig flotter unterwegs

... Und das Kapitel ist auch besser, es gefällt mir ganz gut.
@Lynx: Tja, das mit dem "erschossen" ist einer meiner Lieblingssprüche, der rutscht mir da ab und zu so rein...^^
@Ayman: Die Erklärung für Bulmas Schock folgt jetzt. Und das mit den DBs: Sicher, du hast recht. Aber das sind Piccolos Gedanken und er vereinfacht da schlicht und ergreifend... Immerhin gab es 'irgendwo' DBs - sonst würde er jetzt nicht dastehen...
@Tiara: Nein, kein Denkfehler. Es würde durchaus funktionieren. Nur denken unsere Freunde von der Gruppe Z nicht so komplex... Und Bulma ist zu geschockt, um das in Betracht zu ziehen.
@SSJ4Andy: Wow, toll. Es freut mich wirklich sehr, dass dir meine Geschichte so gut gefällt. Mit zunehmender Länge ist es ja immer unwahrscheinlicher, noch neue Leser hinzuzubekommen... Tja, Bulmas Bestürzung wird jetzt erklärt.
@canola: Kommt jetzt

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@Smarti: Nur die Ruhe

, kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, ich weiß, was für eine Sch***arbeit ein Umzug ist... Die Götter waren verdammt schwierig, da habe ich ewig drüber gebrütet

... Ich hoffe, Dende bleibt weiter glaubhaft

... Und du meinst, ich hätte da einen HOFFNUNGSVOLLEN Teil geschrieben? Wir sind noch lange nicht ganz unten angekommen, noch lange nicht^^.
So, nun ein kleines Jubiläum: Kapitel 50. Und angemessem dem Anlass gibt es nun etwas, was ihr sicher schon lange haben wollt: Nämlich Antworten

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Kapitel 50 Am Rande des Abgrunds - Antworten
Wasser tropfte leise aber stetig von den Wänden des Zimmers. Nun, da die Kälte wieder schwand, taute das Eis und eine klamme Nässe schlich sich in jeden Fetzen Stoff im Raum. Doch die Hexe focht es nicht an, weltlicher Komfort war ihr gleichgültig. Geschmeidig wie eine Katze beugte sie sich über den bewusstlosen Prinzen. Ihre schlanken, weißen Finger strichen über seine entblößte Brust und hinterließen tiefe, blutende Kratzer in der glatten Haut. Genüsslich leckte sie ihre Finger ab und beobachtete, wie sich Vegetas Brust hob und senkte. Er war stark, das musste sie ihm lassen. Andere wären hier schon längst erfroren, denn die beim Konzentrieren ihrer Kräfte entstehende Kälte war nur die weltliche Erscheinung der Lebenskraft, die sie aus allem zog. Und auch, wenn sie ihn ausgespart hatte – der Temperatursturz allein wäre genug gewesen, um einen Menschen zu töten. Aber nicht für einen Saiyajin, schon gar nicht für diesen.
Abgesehen davon, dass sie seinen Körper begehrte, weil er etwas war, was sich ihr nicht hingab… Auch sein Geist faszinierte die Alte Königin, seine Zerrissenheit, die ihm selbst gar nicht bewusst war – der große Unterschied zwischen dem Bild, das er von sich selbst haben wollte und dem, das der Wirklichkeit entsprach… „Ich wünschte, ich könnte miterleben, wie die Dichotomie in deiner Brust alle zerreißt, die zu lieben du leugnest. Menschen sehen sich besser, als sie sind. Du aber willst nur Bestie sein… Und verleugnest den Mann zu dem Tag um Tag, Stunde um Stunde wirst. Leider wird es nun nie dazu kommen, dass du aufwachst und in den Spiegel siehst... Und erkennst.“ Sie beugte sich wie eine Spinne über den Reglosen und leckte das Blut von seinem nackten Oberkörper. Wie schade, dass sie diesen Wunsch nicht erfüllt bekäme. Selbst wenn die Zerstörung seines Geistes nicht notwendig gewesen wäre, so würde sie ihn doch töten müssen, wenn sie erst einmal den Avatar empfangen hatte, was bisher noch nicht geschehen war. Seufzend begann sie den Kokon aus mystischer Energie um den Saiyajin zu weben, mit dessen Hilfe sie ihn endgültig zur willenlosen Hülle machen würde – als ihre Wahrnehmung sich plötzlich veränderte.
"Bulma, was hast du?" Piccolos besorgte Worte drangen erst bei der dritten Wiederholung in ihr verstörtes Bewusstsein. Das Wort 'geboren' hatte eine verschüttete Erinnerung an die Oberfläche gebracht wie ein Sturm ein lange vergessenes Schiffswrack vom Meeresgrund. Weil ihre Knie immer noch wie aus Gummi waren, setzte sie sich und erklärte dem anderen dann leise, was Son Goku zu ihr gesagt hatte, als sie zwischen Leben und Tod gelegen war. "Ich habe zuerst nichts davon erzählt, weil ich es selbst nicht wirklich verstanden habe und weil ihr Vegeta ja sowieso retten wolltet. Und dann, als...", sie schwieg schuldbewusst. "Als du wusstest, dass er tot war, hast du es vergessen, weil dir alles ******egal war", beendete der Namekianer den Satz für sie. Nachdenklich legte er den Kopf in den Nacken. "Der Tod wird geboren werden", wiederholte er gedankenverloren. Langsam und träge gab sein Gedächtnis weitere Informationen heraus: "Der Tod, das ist Mara. Sie - sie, weil sie normalerweise weiblich auftritt - ist eine der Göttinnen des Jenseits und steht in der Hierarchie weit über den Kaios. Normalerweise ist es ihr verboten, im Diesseits einzugreifen. Aber sie kann das umgehen, wenn es ihr gelingt, einen Avatar zu schaffen."
"Was ist ein Avatar?", fragte die Frau. Sie hatte fasziniert beobachtet, wie sich Piccolos Körpersprache und Gestik vollkommen verändert hatten und nun an Kami erinnerten. "Ein Avatar ist eine diesseitige Verkörperung eines übernatürlichen Wesens. Es muss ein normaler, sterblicher Körper sein, der auf die herkömmliche Art gezeugt und geboren wird. Doch im Moment der Geburt geht das Bewusstsein des Wesens in den Avatar über. Vorher ist es aber kein normales Kind, sondern nur eine leere Hülle, reine Substanz, kein Geist", erklärte er. Allmählich begann das Ganze einen Sinn zu ergeben. Bulma überlegte weiter: "Wenn dieser Körper auf die herkömmliche Weise entsteht, dann braucht man dafür doch einen Mann und eine Frau... Kann es irgendein Kind sein?" Der Namekianer schüttelte den Kopf: "Ein Elternteil zumindest muss auf irgendeine Weise eine Verbindung zu dem Wesen haben, zum Beispiel einen Pakt mit diesem abgeschlossen haben oder auf eine andere Weise einen Teil von dessen Macht in sich tragen. Der andere kann ein normaler Sterblicher sein, aber üblicherweise werden große Krieger, Könige oder Königinnen ausgewählt", er stockte, als ihm klar wurde, auf wen diese Beschreibung zutraf. "Vegeta", fiel ihm die Technikerin ins Wort, "Er ist der Prinz der Saiyajins! Und die Person, die ihn entführt hat, war eine Frau... Sie muss einen Pakt mit dieser Mara haben, so etwas wie ihre Kräfte habe ich nie vorher gesehen oder gespürt!"
Ein Ausdruck von Entsetzen trat auf Piccolos - oder Kamis? - Gesicht. "Natürlich. Aranea! Sie muss eine Abgesandte Maras sein, dafür spricht auch das, was sie getan hat, als sie das erste Mal auf der Erde war." Noch nie hatte Bulma den eher bedächtigen Namekianer so hastig sprechen gehört. Rasch fiel sie ihm ins Wort: "Wer ist Aranea?" Einen Moment lang schien es, als wollte er sie anweisen zu schweigen, doch dann überlegte er es sich anders. Hätten sie von Anfang an ausführlich über alles geredet, was sie wussten, dann wäre diese Tragödie zu vermeiden gewesen! "Aranea ist die Frau, die dich angegriffen hat und die Vegeta entführt hat. Sie hat schon einmal auf der Erde gewütet, davon hat mir mein Vorgänger erzählt. Damals hat diese Hexe den Planeten dadurch beherrscht, dass alle Herrscher und Könige ihr verfallen waren. Ihre Zauberkräfte lassen es zu, dass sie Menschen die Erinnerung nehmen kann und ihnen falsche einpflanzt, die sie etwa glauben machen, dass Aranea ihre große Liebe ist, für die sie sterben würden. Niemand kann sie in Frage stellen, weil der Verstand anderer Wachs in ihren Händen ist, wenn sie die Zeit hat, ihn zu manipulieren. Aber das ist nicht alles! Dass sie die Aurawahrnehmung anderer blockieren kann, habe ich ja schon gesagt, auch wenn ich damals nicht gewusst habe, dass wir es mit der gleichen Person zu tun haben und als es mir klar geworden ist, waren wir praktisch schon mitten im Kampf. Sie hat noch eine besondere Kraft, die sie so gut wie unbesiegbar macht, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Hoffentlich fällt es mir ein, bevor es zu spät ist."
Sorgfältig drehte und wendete die Ingenieurin die Informationen mit ihrem Verstand hin und her und antwortete, nachdem sie ihre Überlegungen beendet hatte: "Aber warum konntet ihr sie besiegen, wenn sie unbesiegbar ist? Und wenn Vegeta der Vater dieses Avatar werden sollte, warum hat sie ihn dann umgebracht?" Das waren die gleichen Fragen, die sich auch Piccolo gestellt hatte, seit er Kamis Informationen kannte. Noch einmal ließ er den Kampf vor seinem geistigen Auge Revue passieren... Die Schlussfolgerung zu der er kam, gefiel ihm überhaupt nicht, aber es war das Einzige, was Sinn ergab, wenn man Araneas Geschichte und die Ereignisse der letzten Tage betrachtete: "Sie wollte, dass wir glauben, sie besiegt zu haben. Wir sind nach allen Regeln der Kunst ver*****t worden. Am Ende des Kampfes hat sie es so gedreht, dass wir nicht nur denken, dass sie das Zeitliche gesegnet hat, sondern auch, dass wir auf jeden Fall die Leiche finden, die sie dort platziert hat." Kurz erwog er, das letzte Puzzleteil bei sich zu behalten, entschied sich dann aber dagegen: "Und außerdem, wer sagt, dass es Vegetas Leiche war? Das, was sie mit ihm vorhat, braucht Zeit... aber das weißt du sicher besser als ich! Kleinigkeit für sie, irgendeinen armen Kerl abzumurksen und ihn so zu verändern, dass er wie unser charmanter Prinz aussieht. Und nach jemand, den man sechs Fuß tief unter der Erde weiß, sucht man nicht mehr! Hätte sie sich darauf beschränkt, einfach unterzutauchen, dann hätten wir den ganzen Planeten mit dem Staubkamm umgedreht, vor allem nach deinem Traum..."
Noch immer bleich bis an die Haarwurzeln beantwortete Bulma die letzte im Raum stehende Frage: "Und mich wollte sie ausschalten, weil sie Angst hatte, ich könnte spüren, dass er nicht tot ist, so wie Son Gohan damals gewusst hat, dass Son Goku noch am Leben ist, nachdem Namek explodiert ist! Aber ich habe ihn im Stich gelassen. Anstatt auf mein Gefühl zu hören, habe ich nur meinen Augen geglaubt und jeden Zweifel meines Herzens erstickt, weil ich es für Wunschdenken gehalten habe... Wie konnte ich nur nach allem, das wir bereits erlebt haben, so dumm sein!" "Dann sind wir schon zwei", knurrte Piccolo, "Ich habe auch meine Augen über meine Instinkte gestellt! Aber jetzt sollten wir nicht noch mehr Zeit mit Selbstvorwürfen verlieren. Du reparierst so schnell wie möglich dieses Stück Schrott, das dieses verdammte Miststück offensichtlich nicht austricksen kann. Und ich werde meditieren, damit ich wenigstens in Form bin, wenn der Tanz losgeht." Mit diesen Worten ließ sich der Namekianer, in dem nun wieder das energische Selbst des ehemaligen Oberteufels die Oberhand gewonnen hatte, an der Wand nieder und begann zu schweben. 'Hoffentlich kommen wir nicht zu spät...', blieb unausgesprochen in der Luft hängen.
Es war, als könnte sie die Zeit nun von außen sehen… Als wäre das Verrinnen des Lebens in allen Dingen plötzlich ein Teil des Lichtspektrums geworden, den sie erkennen konnte. Mikroskopische Blitze auf Vegetas Körper zeigten ihr, wie die Zellen in seinem Körper abstarben und neu entstanden. Sie stand auf und starrte auf die hinter Eisblumen liegende Welt, die nun in einem endlosen Kreislauf des Werdens und Vergehens gefangen schien. Es dauerte einige Momente, bis sie begriff, dass es das Sterben war, das ihr wie Licht erschien und die Geburt wie ein Anwachsen von Finsternis. Nur ihre eigenen Hände blieben finster – ihre Zellen veränderten sich nicht mehr, sie war aus dem Kreislauf gerissen, nur mehr Treibgut im Strom des Lebens, ein Strömungshindernis, ein Damm gar. Doch die nachdenklichen Überlegungen wichen unvermittelt einer einschneidenden Erkenntnis: Es gab nur einen Grund, warum sie die Welt auf einmal so sah – sah wie jemand, der außerhalb von allem stand…
Ein triumphierendes Lachen entrang sich ihrer Kehle, als sie ihre Hände auf ihren Bauch presste: "Ich habe gewonnen! Sie ist hier, in mir!" Wie eine Wahnsinnige tanzte sie durch das Zimmer und schrie ihren Sieg hinaus in die totenstille Welt. Doch ihr Triumph hielt nur kurz an, denn ihr fiel wieder ein, dass ihre Herrin noch etwas anderes wollte, nämlich die endgültige Korruption und den darauf folgenden Tod Vegetas. Aber das würde nicht funktionieren, denn er war ihr nicht hörig… Und wenn sie ihn dazu zwang zu morden, würde es sein Karma nicht weiter belasten. Also blieb eben nur der Schlussstrich. Schon wollte sie ihre Aufgabe beenden und dem letzten Saiyajin den Hals umdrehen, doch dann hielt sie inne. Ein Triumph blieb schal, wenn niemand Zeuge davon wurde. "Verdammt! Hoffentlich ist das Gör noch am Leben... Sie soll sehen, dass ich gesiegt habe!" Es kostete sie weniger als einen Augenblick, sich auf die Lichtung zu versetzen, wo sie Tarin zurückgelassen hatte, doch dort war keine Spur von dem Mädchen zu finden und auch nichts, was auf einen Raubtierangriff hingedeutet hätte. Vorsichtig horchte sie in den Äther um die Aura des Kindes zu finden, doch da war nichts. Nur ein vager Schatten, der darauf hinwies, dass es noch lebte, der aber nicht stark genug war, um es zu lokalisieren. 'Sehr weit weg kann sie ja nicht sein... Und ich habe ohnehin Zeit, denn Vegeta wird ohne meinen Willen nicht aufwachen.' Trotzdem konnte sich die Hexe etwas Amüsanteres vorstellen als den Wald zu Fuß, denn auf eine andere Art hätte sie die schwache Energie sicher verpasst, nach einer Abgängigen abzusuchen, aber etwas anderes blieb ihr nicht übrig.
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Kommies bitte...
