9. Broken Home (7)
Kay is back again... und er hat euch allen was mitgebracht!
@Lynx: Danke für die netten Worte... Und ganz nebenbei: "Major" Lynx wird in der nächsten Zeit auch wieder eine aktivere Rolle bekommen... der Rest der Dagger Squad auch bald mal wieder, aber der Major schon etwas früher
@Tiara: Freut mich, das die Szenewechsel bis jetzt so positiv aufgenommen werden... Und wegen den Nicks: Tja... ^^ Ich finds auch recht lustig, sie in die Geschichte reinzubringen... Und was dich angeht: Du bist schon fix für das Sequel von Omega als Charakter eingeschrieben - es sei denn, du hast was dagegen
Allerdings steht noch in den Sternen, wie lange es noch bis zum Sequel dauern wird ^^° ähh... ^^"""
@Shan: Schweißen, schmelzen, sprengen,... Das, was zwei toughe Jungs eben am liebsten tun
(Und was ein Haufen anderer Leute - mich inkludiert - im RL gerne machen würden hihihi... *bin eben doch ein großes Kind geblieben*)
@Yamato: Ja, wollen wir mal weiter hoffen 
Also denn, weiter gehts!
<… UND VERBLEIBEN SIE AN IHREM MOMENTAN AUFENTHALTSORT, BIS ENTWARNUNG GEGEBEN WIRD… AKTIVIERUNG DES WHITE SHIELD PROTOKOLLS! AUSTRITT VON MIKROORGANISMEN! MÖGLICHE KONTAMINATION DES HIVES! BEWAHREN SIE DIE RUHE! NIEMAND…>
Cassandra konnte die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher über ihr langsam nicht mehr hören. Wer auch immer diese Ansage getextet hatte, hatte wohl nie bedacht, dass sie in Endlosschleife laufen würde. Und nach zehn Minuten wirklich nervig wurde. Zehn Minuten, in denen die junge Telepathin zuerst erschrocken, dann neugierig und schließlich gelangweilt auf den Text reagierte. Sie konnte sich zwar daran erinnern wie man ihr in der Grundausbildung auch davon erzählt hatte, dass die Weißkittel in SL 2 zumalen auch an neuartigen und mutierten Vieren und Bakterien forschten, aber in demselben Gespräch wurde ihr auch gesagt, dass sie sich deswegen keine Sorgen machen müsste. Die Labors in SL 2 waren mit den besten Filtersystemen und Sicherheitsvorkehrungen bestückt, die man sich nur vorstellen konnte. Insofern war sich ihr Innerstes nicht ganz sicher, ob es ängstlich oder ruhig reagieren sollte – und entschied sich für einen Mittelweg: Cassandra setzte sich langsam auf den Boden, lehnte sich gegen eine der metallenen Wände des Korridors und überlegte, wie schlimm ihre Bestrafung ausfallen würde, wenn sie nun den Lautsprecher schräg über ihr mit einer kleinen, harmlosen, telekinetischen Schockwelle explodieren ließe.
Doch nur wenige Sekunden später ließ sie ihre Blicke wieder nach links zu der Schleusentür schweifen, welche sich vor wenigen Minuten geschlossen hatte, kaum nachdem sie ein paar Meter aus ihrem Zimmer getreten war. Spöttisch lachte die Tür sie an, sodass Cassandra ihren Kopf wieder in die andere Richtung drehte. Der Korridor war ausgestorben leer. In etwa dreihundertfünfzig Meter Entfernung – an der Grenze zwischen Sektor 7 und 8 – war eine zweite Schleuse zugegangen und versperrte somit auch den Weg in diese Richtung. Mit anderen Worten blieb der Telepathin also nicht viel mehr übrig, als weiter auf dem Boden zu hocken und weiter der Endlosschleife zu lauschen. Bei diesem Gedanken musste sie laut seufzen.
Einen Herzschlag später hörte sie die erste Explosion.
Sie war äußerst dumpf und leise, streng genommen kaum von den Nebengeräuschen der Durchsage im Hintergrund zu unterscheiden. Doch es war definitiv eine Explosion. In den letzten drei Monaten hatte sie genug Dinge explodieren gehört, beziehungsweise selbst in die Luft gesprengt, um dieses Geräusch wieder zu erkennen. Und außerdem ging eine spürbare Vibration durch die Bodenplatten, die sie durchaus spüren konnte. Ehe sie den Gedanken, der langsam aus der Überraschung wuchs, zu Ende stricken konnte, gab es eine zweite Explosion.
Schlagartig war sie wieder auf den Beinen.
Denn diese Explosion war deutlich lauter als die erste und Cassandra konnte irgendwie spüren, dass sie auch
näher war. Und dass irgendeine feindselige
Präsenz plötzlich spürbar wurde.
*
„Und Sie sind sich da ganz sicher, Joseph…? Mhm… Ich verstehe… Gut… Versuchen Sie so schnell wie nur möglich in die oberen Levels zu gelangen und erstatten Sie mir dann Bericht. Und nehmen Sie auf jeden Fall Ms. Shan mit. Gut. Over and Out.“
Das Mobiltelefon in der Hand des alten Mannes glitt kurz nach Beendigung des Gespräches wieder zurück in eine der Taschen seiner Uniform. General Rykov hatte sich gut genug unter Kontrolle, um es nicht wutentbrannt gegen die nächste Wand zu werfen. So sehr er diese alte Methode der Nachrichtenübermittlung auch schätzte – vor allem seitdem er eine Frequenz gefunden hatte, über die er abhörsicher mit seinen Männern in SL 6 sprechen konnte – so sehr war dieses Mobiltelefon in den letzten Stunden ein böser Überträger von Hiobsbotschaften geworden. Der immer kahler werdende Schädel des Kommandanten senkte sich bedächtig auf zwei stützende Handflächen und dachte intensiv über die momentane Situation nach. Langley hatte einen Weg in das geheimste aller Omega Geheimnisse gefunden. Mehr noch als das. Er hat einen Weg gefunden, dabei mehrere gute Männer verletzt, einen sogar getötet und befindet sich nun irgendwo im Hive, geschützt von einem Protokoll, dass er ihm vor Jahren persönlich zeigte. Die Ironie an dieser Situation war wahrhaft überwältigend. Doch viel überwältigender als die Ironie war der unermessliche Schaden, den Langley mit dieser Aktion angerichtet hatte und noch anrichten würde.
Server Raum 1 liegt in Trümmern, die Hälfte der Computersysteme der größeren Labore sind deswegen Offline und einige Terrabyte Forschungsergebnisse sind mit zusammen mit einem halben Duzend Festplatten in Rauch aufgegangen. Dabei hätte es doch nur mehr eine Frage von Tagen sein müssen, seine lebenslangen Bemühungen zu einem Abschluss zu bringen, nun, wo Cassandra endlich in greifbarer Nähe war. Ein solches Fiasko – und noch immer fehlte jegliches Motiv für diese Wahnsinnstat. Zumindest jedes bestätigte Motiv. Unbestätigt hingegen war noch immer das schreckliche Gefühl in Rykovs Magengegend, welches ihm deutlich sagte, dass er sich seine Frage bereits selbst beantwortet hatte.
Cassandra.
Langley mochte die junge Telepathin, das war ihm nicht entgangen. Vielleicht mochte er sie ein wenig
zu sehr. Denn was wäre, wenn er in Server Raum 1 zufällig eine Unterhaltung zwischen Micric, Ms. Shan, Joseph und ihm selbst mit angehört hätte? Würde er nicht alles in Bewegung setzen, um sie zu beschützen? Der General schüttelte im selben Moment belustigt von dieser albernen Idee den Kopf und ermahnte sich zum Ernst. Doch so sehr er sich auch bemühte, diese Vorstellung wog doch viel zu schwer, um sie einfach abschütteln zu können. Rykovs Verstand und sein Gefühl hätten vermutlich nur einen Moment mehr gebraucht, um diese irrsinnige Vorstellung erneut nüchterner zu betrachten und damit auch die wahre Bedeutung all dieser Ereignisse und deren weitreichende Auswirkungen auf seine Ziele zu erkennen, als das Läuten der Intercom-Anlage ihn aus seinem inneren Monolog warf und ihn wieder zurück in sein Büro führte.
„Sir. Ein gewisser Captain O’Harra von der Computer- und Netzwerkverwaltung möchte mit Ihnen über die aktuellen Probleme im Hive sprechen. Kann ich ihn durchstellen?“
Rykov setzte sich wieder aufrechter hin, drückte eine Taste auf dem Touchscreen des TFT-Bildschirms auf seinem Schreibtisch und antwortete danach.
„Natürlich, Ms. Reese. Stellen Sie ihn durch.“
*
Mit einer gewaltigen und ohrenbetäubenden Detonation gab die solide Metallschleuse den Unmengen von Energie nach, die innerhalb eines Sekundenbruchteils auf sie hereinpreschten. Das halb verbogene, halb geschmolzene Stück Metall wurde mitsamt den Wandverankerungen aus dem Fundament dieses Levels gerissen und flog meterweit in den hellen, von den Alarmleuchten in ein leicht rötliches Licht getauchten, Korridor. Angelockt von den seltsamen Geräuschen konnte sich der Soldat in der grünen Uniform nur noch in letzter Sekunde flach gegen die Wand pressen, um dem unkontrollierten Geschoss auszuweichen. Doch auch diese beherzte Aufwartung menschlicher Reaktionsfähigkeit bewahrte ihn nicht davor, drei Herzschläge später von dem schwarzen Schatten, der plötzlich aus dem Rauch der Explosion heraussprang, bewusstlos geschlagen zu werden.
Kyle setzte den Schlag präzise an, ohne zu viel Kraft oder Geschwindigkeit in ihn hineinzulegen. Denn im Vergleich zu dem Kampf innerhalb der Mauern des geheimen Sub Levels, hatte er sich diesmal vollkommen unter Kontrolle.
„K-keine Bewegung!“
Heftig sog der Colonel die Umgebungsluft ein. Die Stimme schlug in seinem Rücken ein, wie tausend rostige Dolchstöße. Innerlich verfluchte er seine Nachlässigkeit, gleich in den Raum gestürzt zu sein. Auch wenn sie in Eile waren, dass war einfach nur dumm. Die Fingerknöchel an seiner rechten Faust, welche immer noch um die Flinte des Wärters geschlossen war, färbten sich weiß – kurz bevor er das Gewehr in hohen Bogen in den Gang hineinwarf und sich langsam begann, umzudrehen.
„C-colonel Langley? A-Aber… Was...?“
Kyle erkannte den Soldaten. Er war erst vor einigen Wochen aus der Filiale in San Francisco in die Support-Truppe der Specialists gekommen. Seine erste Frage, als er sich in seinem Büro vorstellen kam, lautete:
Wo in der Näheren Umgebung kann ich eine schöne Wohnung für meine Frau und meinen kleines Mädchen finden? Kyle hatte dazu alles in die Wege geleitet.
„Du wirst ihn nicht schwer verletzen, klar?“
Seine Worte sorgten nur noch für mehr Verwirrung im Verstand des Menschen. Fast instinktiv klammerte sich dieser nur noch fester um seine Dienstpistole, unklar darüber, ob er als Nächstes Verstärkung rufen, abdrücken, oder sich in die Hosen machen sollte. Diese Entscheidung musste er jedoch nicht ganz alleine fällen. Keinen Atemzug später spürte er bereits die
Hitze in seinem Nacken.
Jax packte schnell und stark zu, genauso, wie es der Colonel irgendwie erwartet hätte. In seinen Armen mutierte der Soldat schnell zu einer hilflosen Puppe, die mit eisernen Griff gehalten, kräftig durchgeschüttelt und schließlich gegen die anliegende Wand des Korridors geschleudert wurde. Die Wand, die Kyle in seinem Übereifer nicht kontrolliert hatte. Kaum war der Körper aufgeklatscht, schickte Jax noch einen kleinen Feuerball nach, welcher mit einem dumpfen Knall auf der Brust des Soldaten detonierte.
„VERDAMMT LeROI! WAS HABE ICH GERADE GESAGT?“
Jax blickte kurz zu dem schreienden Offizier, zuckte dann kurz mit den Achseln, sah noch einmal auf den von ihm Niedergeschlagenen, drehte sich dann um und ging langsam auf Kyle zu.
„Keine Ahnung, was du hast… Der ist noch nicht mal Medium… Sieht schlimmer aus als es wirklich ist… Und hier hat deine kleine Freundin also ihre Kammer, huh?“
Der Schwarzgekleidete war kurz davor, Jax einen weiteren Fluch an den Kopf zu werfen, als er sich den Bewusstlosen genauer ansah. Der Terrorist hatte recht – zumindest teilweise. Das grüne Uniformhemd rauchte zwar noch ein wenig, allerdings sah es kaum verbrannt aus. Vermutlich würde der Soldat nach dem Aufwachen lediglich einen Sonnenbrand in seiner Brustgegend bemerken. Also schluckte Kyle die beleidigenden Worte runter und drehte sich ebenfalls in die Richtung von Cassandras Zimmer.
„Ja, hier ist ihr Raum. Wenn wir etwas Glück haben, ist sie immer noch… Hey! Wo willst du hin!?“
Ohne seinen Worten wirklich Beachtung zu schenken, stolzierte der Jamaikaner einfach an der Tür vorbei und weiter den Korridor hinab. Bis zur nächsten Schleusentür. Schließlich drehte er sich mit einem breiten Grinsen wieder zu dem verblüfften und gleichzeitig verärgerten Colonel.
„Vergiss es. Die Kleine ist nicht mehr da drin… Das hab ich im Gefühl… Wir sollten da lang…“
Den Blick immer noch auf seinen Begleiter gerichtet, entflammte Jax erneut seinen rechten Unterarm. Dieses Mal jedoch waren die Flammen kleiner und viel greller. Mit anderen Worten: Unheimlich viel
heißer. Sein Kopf schwenkte wieder zurück zu der metallenen Schleusentür, die wider all seinen schlimmen Erwartungen aus keinem besonders stabilen Metall zu bestehen schien und deren einzige Aufgabe offenbar wirklich nur das Aufhalten von Mikroorganismen war. Mit einem heftigen Schlag stieß er seine leere Handkante, die beinahe weiß glühte, tief in die Tür hinein, welche sofort der Hitze nachgab und an der Einschlagstelle zu schmelzen begann. Konzentriert bewegte er seinen Arm weiter, um somit langsam ein größeres Loch in die Schleuse zu schmelzen. Groß genug, um hindurch steigen zu können. Kaum war der etwas unförmig gewordene Kreis geschlossen, zog er seinen Arm wieder aus dem Metall, ließ die Flammen erlöschen und begann sich in eine einladende Pose zu werfen.
„Und jetz’ wolln wir mal sehen, was sich hinter Tor Nummer 2 verbirgt… Hähä…“
Einen Schlag später flutschte das heraus geschmolzene Stück nach hinten und machte den Blick auf das Ende des Ganges frei. Und auf Cassandra, die sich unmittelbar hinter der Schleuse befand.
„Was hab ich gesagt? Verdammt, bin ich gut!“
Amüsiert hob Jax die Hand zum Gruß, als er bemerkte, dass sich eine hellbläuliche Aura um die junge Frau legte und sie sich langsam einige Zentimeter vom Erdboden erhob. Zu diesem Zeitpunkt dämmerte es ihn, dass die kleine Telepathin eigentlich keine Ahnung hatte, wieso plötzlich der Mann vor ihr stand, der sie vor einigen Monaten noch töten wollte. Und das Kyle definitiv
nicht in ihrem Blickfeld auszumachen war.
„Oh fu...“
Ihr könnt mal bis zum nächsten Teil raten, was jax da so durch den Kopf ging ^^ *gg* Ich warte schon gespannt auf eure Antworten