Omega

Tzja Leech hat einen Dämpfer bekommen, aber mal ne Frage is Leech jetzt ernsthaft von Ms.Shan angeturnt????
Er mag sie??????? Uihhhhhh hilfe das Horrorpärchen schlechthin.

Ich glaub ja Lynx und der Rest von der Dagger Squad werden Kyle noch zur Seite stehen und helfen
 
Gut. Besonders ich :D
Ne, im Ernst: Mir haben eigentlich alle Szenen ganz gut gefallen, wobei allerdings diesmal irgendwie die Hektik, die da herrschen sollte, so gar nicht rüber kam... Ich mein, der Leech muss seine Probleme mit Shan doch auch nicht gerade dann ausdiskutieren, wenn Langley alles (was auch immer "alles" sein mag) kaputtzumachen droht... :rolleyes:
 
9. Broken Home (9)

Hallo euch allen!

Ohne weitere Umschweife gehe ich gleich mal auf eure Kommies ein ^^

@Shan: Nur fast? *gg* Nein, im Ernst: Leech ist - wie schon des öfteren erwähnt - eine Figur, die ich recht gerne auftreten lasse... Sein teils böser, teils schleimiger, teils obsessiver Charakter gefällt mir selbst recht gut - daher fließen mir seine Auftritte auch ziemlich leicht von der Hand ;)

@Tiara: Jepp, werd mich bei Gelegenheit über den vorletzten Teil noch mal drüber wagen ^^°
Und zu deiner Frage: Doch, natürlich wissen beide, wie Jax aussieht... Cassandra hat ihren Ausruf aus keinem besonderen Grund so formuliert... Genauso gut hätte sie mit einem "Ahh! Hinter dir!" oder "Pass auf!" oder so ihre Überraschung und ihren Schrecken in Worte fassen können ^^"

@Yamato: Sagen wir mal so: Ms. Shan war prinzipell als kleiner Dämpfer für Leech geplant, das stimmt schon. Die beiden werden später auch auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die Vergangenheit des Generals und das "Projekt" in SL 6 geht, welches sich mit den Telepathen befasst.
Wie es in zwischenmenschlicher Basis mit den beiden weitergeht (vor allem, da in den nächsten Kapitel ein wenig näher auf die Vergangenheit der beiden eingegangen wird), habe ich selbst noch nicht so recht entschieden. Leech "gefällt" auf jeden Fall mal Ms. Shans Art - ihre eiskalte, gefährliche Art. Allerdings muss das ja nichts bedeuten... ;)

@Lynx: Ich dachte ursprünglich eigentlich, dass gerade wegen dieser Hektik jetzt der passende Momant wäre, um mal einige Standpunkte festzulegen. Leech ist im Normalfall ein hinterhältiger, auf seine Art und weise ruhiger Charakter, der bis jetzt stets die Fassung behalten hat. Alle bösen Kommentare, Blicke oder Beschuldigungen prallten an ihm ab wie Kugeln an Superman (Was für ein Vergleich -.-") Nun aber, nachdem die beiden in SL 6 festsitzen, er die Order hat, zum General zu eilen und er ganz genau weis, dass Kyle im selben Moment irgendwas anstellt, kannt er die spitze Bemerkung der Telepathin einfach nicht mehr an sich abprallen lassen und reagiert ziemlich emotional und heftig darauf... :)

So, jetzt dann aber wirklich mal weiter ^^ Am Ende gibts von mir mal wieder eine kleine Schwafel-einlage... Doch zuerst der neue Teil!


„Ruhig bleiben…? Bist du… irre…?“

Ohne weiter auf die beruhigenden Worte einzugehen, feuerte Cassandra eine weitere Entladung telekinetischer Energie in einer kleinen Schockwelle auf den Farbigen. Doch anstatt dessen Körper zu treffen, prallte diese auf eine rote Wand aus reinstem Plasmafeuer, welche wie aus dem Nichts auftauchte und in Form einer Halbkugel vor dem Jamaikaner brannte, um diesen zu beschützen. Jax nutzte die kleine Atempause auch sofort und sprang mit einem Satz wieder auf beide Beine. Instinktiv entflammte er wieder beide Unterarme und blickte in einer gebückten Körperhaltung durch die halbdurchsichtige Schutzwand vor ihm. Lauernd beobachtete er Cassandra.

„Jetzt reicht es aber! AUFHÖREN! HÖRT AUF!“

Mit weit vom Torso gestreckten Armen ging der Colonel genau in die Schusslinie der beiden Superiors und auf die Telepathin zu. Mit einem ermahnenden Blick strafte er Cassandra, seinen Rücken wandte er hingegen Jax zu. Mit dieser Aktion verhinderte er zwar einen weiteren Angriff, allerdings bezweifelte er, dass sich Cassandra dadurch beruhigen ließ. Die junge Frau landete zwar wieder auf dem Boden des Sub Levels, die hellbläuliche Aura um ihren Körper loderte allerdings immer noch, genauso wie das Plasmaschild von Jax, dessen unsägliche Hitze er immer noch im Nacken spüren konnte. Beide waren bereit, in der nächsten Sekunde loszuschlagen.

„Kyle… Was soll das Ganze? Was soll dieser Mörder hier? Und warum soll ich ihn verdammt noch mal nicht angreifen?“

Der Offizier atmete noch einmal tief ein und aus, bevor er zur Antwort ansetzte.

„Hör mir gut zu Cassandra, denn wir haben nicht viel Zeit! LeRoi ist keine Gefahr, weder für dich, noch für mich. Die wirkliche Gefahr lauert hier im HQ… Wir müssen so schnell, wie nur möglich von hier fliehen… Dein Leben ist in äußerster Gefahr!“

„Ich… ich verstehe nicht… wieso…?“

„Ich werde dir alles genau erklären, sobald wir von hier weg sind, aber jetzt KOMM BITTE!“

Die letzten beiden Worte schrie der Colonel nahezu und machte dabei einen Satz nach vorne. Cassandra wich zuerst einen kleinen Schritt zurück, fing sich aber augenblicklich wieder und bemerkte den nicht genau definierbaren Gesichtsausdruck des Offiziers, der irgendwo zwischen purem Ernst, reiner Besorgnis und unendlicher Panik lag.
In diesem Moment beschloss die Telepathin, etwas sehr Dummes zu tun.

*

„Und Sie sind sich sicher, dass dies die letzte verbleibende Option ist…? Ich verstehe… Nein, Captain, das geht schon in Ordnung. Um ehrlich zu sein, habe ich so etwas in der Art schon vermutet… Gut… Legen sie die Hauptkontrolle auf mein Terminal und arbeiten sie nach Eingabe des Codes so schnell wie nur möglich! Ich verlasse mich auf ihre Geschwindigkeit, Captain O’Harra… Sehr gut… Ja, Over and Out.“

General Rykov drückte mit fast schon jugendlichem Elan schwungvoll den Knopf zur Beendigung der Videoverbindung. Captain O’Harra hatte ihm eigentlich kaum etwas erzählt, auf das er im Verlauf der letzten Minuten nicht alleine gekommen war. Und dennoch war das Gespräch mit dem Leiter der Netzwerkszentrale recht fruchtbar. Zumindest konnte er sich jetzt sicher sein, dass dort jeder sein Bestes tun würde, um die Server in Rekordtempo wieder zum Laufen zu bringen. Alles andere lag nun nur mehr bei ihm.
Wieder schnellte sein rechter Zeigefinger auf eine der Kommandotasten des Touchscreens nieder und aktivierte damit die Intercom-Anlage. Ms. Reese meldete sich prompt mit ihrer antrainierten Freundlichkeit.

„Sie wünschen eine Verbindung, General?“

„Ja. Aber zuvor noch etwas anderes: Lieutenant Banner sollte doch heute mit einem Geschwader eine Übung in Nevada fliegen… Wann war der Start festgesetzt?“

„Einen Moment, Sir… Der Start sollte um Null-Neunhundert erfolgen… Lieutenant Banner ist bereits in Hangar eins und beginnt mit den Check-Ups.“

„Gut. Dann stellen Sie mich zuerst zu dem Lieutenant durch und dann sorgen Sie dafür, dass ich eine Durchsage im Hauptquartier machen kann.“

„Verstanden, Sir.“

General Rykov musste etwa eine Minute warten, bevor das Gesicht des Piloten auf dem Bildschirm seines Terminals erschien.

*

Der heftiger Schmerz in ihrem Kopf, der sich anfühlte, als würde ihr jemand eine heiße Nadel durch das rechte Auge bis in das Gehirn stoßen, trennte nahezu augenblicklich die telepathische Verbindung mit Kyle. Ihr Körper schnellte ruckartig zurück und sie taumelte einige Schritte nach hinten, bevor der Schmerz wieder nachließ und mit seinem Gehen ihr Gleichgewichtssinn wieder zurückkehrte. Es war nichts weiter als ein sehr oberflächliches Lesen seiner Gedankenwelt – viel mehr hatte sie in den letzten drei Monaten in ihrer Ausbildung auch noch nicht gelernt. Doch die Kaskade von Eindrücken, Bildern und Gefühlen, die gerade eben durch Kyles Verstand gingen, war benahe zuviel für ihren Verstand.

„Cassandra! Ist… alles in Ordnung?“

Ob alles in Ordnung war? Die junge Telepathin war schon kurz davor, die Frage mit einem deutlichen Ja zu beantworten, aber sie zögerte im letzten Moment. Was hatte sie eigentlich gesehen? Zahlreiche Bilder und fremde Gefühle waren durch ihren Kopf geschossen, in einer Intensität, die beinahe das Fassungsvermögen ihres Geistes gesprengt hätte. Es war ihr unmöglich gewesen, die einzelnen Gedanken voneinander zu trennen, geschweige denn, die wirklich wichtigen Informationen aus ihnen herauszufiltern.
Nun, nachdem sie die Verbindung getrennt hatte, waren nur mehr einzelne Gedankenfetzen in ihrer Erinnerung verblieben. Vor ihrem inneren Auge tauchte ein länglicher Tisch auf, an dem vier Gestalten saßen. Zwei von ihnen kannte sie, allerdings waren ihre Gesichter viel zu verschwommen, als dass sie sie hätte identifizieren können. Mit diesem Bild waren starke Gefühle verbunden, die ohne Zweifel nicht ihre eigenen waren. Abscheu. Zorn. Hass. Die Sturmflut aus negativen Emotionen preschte auf sie ein, ohne ihr einen Hinweis zu geben, warum Kyle so empfand. Es kostete Cassandra unheimlich viel Kraft, diese fremde Erinnerung in ihrem Geist ad acta zu legen und sich auf den nächsten Fetzen zu konzentrieren. Dieser bestand eigentlich nur aus diversen Geräuschen. Geräuschen und gesprochenen Worten, die wirr und ohne wirklichen Zusammenhang durch ihren Kopf hallten.

<<… Wir kchrimmen ihrer Chassandra nicht das kchleinste CHäärchen … LeRoi vielleicht so etwas wie eine neue Kategorie eines Telepathen ist … Die kleine Sondereinheit eures Obermackers Rykov … Sie schickchen eine Telepathin, um die andere auszuschalten? … nicht möglich, die Helios-Sonde zu implementieren … alle Einzelheiten der Mission … es hatte ziemlich sicher was mit den Telepathen zu tun … Wir haben einen Deal … Wir haben einen Deal …>>

Schließlich verließ sie ihre Kraft für eine Sekunde und sie sank in die Knie. Mit einer abwehrenden Geste hinderte sie Kyle daran, ihr wieder auf die Beine zu helfen. Sie brauchte nur einen Moment, um sich wieder zu fassen. In diesem Moment verfluchte sie ihre eigene Dummheit. In den speziellen Psi-Unterrischtsstunden der Grundausbildung hatten die Sergeants sie immer wieder ermahnt, vorsichtig mit dem telepathischen Teil ihrer Kräfte umzugehen. Anders als der telekinetische erforderte dieser mehr als nur reine Willenskraft, vor allem aber Übung, Übung und nochmals Übung. Welche ihr so ziemlich fehlte. Außerdem hatte sie gegen eine der Grundregeln von telepathischen Scanns verstoßen: Niemals ohne den Befehl eines Vorgesetzten oder die Einverständnis des Zielobjekts.
Nach drei tiefen Atemzügen stemmte sich Cassandra wieder in die Höhe und sah abwechselnd zu dem Colonel und dem Mörder in der orangefarbenen Gefangenenkluft. Vielleicht verstand sie noch nicht, was genau passiert war, aber sie verstand den Ernst der Lage nun recht gut. Und die Tatsache, dass Kyle wegen ihr gekommen war.

„Ja… ja… Es geht schon, danke… Wir müssen… fliehen?“

„Mhm… Das müssen wir. Und wir haben nicht besonders viel Zeit dafür. Also komm jetzt.“

Cassandra nickte Kyle leicht zu und folgte ihm durch das aufgeschmolzene Loch in der Schleusentür. Zuerst nur langsam, etwas zögernd, aber schließlich immer schneller werdend. Ihr Blick streifte dabei allerdings hie und da den Mann in dem orangefarbenen Sträflingsoverall mit den abgebrannten Ärmeln, der sich dicht hinter den beiden Omega-Soldaten befand und ebenfalls dem Colonel folgte. Wortlos. Aber mit einem bösen Gesichtsausdruck. Sie fühlte sich unwohl neben ihm, wenngleich ihr ein Gefühl sagte, dass es besser war, ihn in der Nähe zu wissen.

Schwafelstunde by Kay

Ok, ok, ich weis, es ist lästig nach meinen Antworten zu den Kommies und einen relativ langen Omega Teil noch meine Plauderei zu lesen, aber ich hab das Gefühl, euch noch etwas mitteilen zu müssen ^^""

Nachdem sich Kapitel 9 langsam aber sicher seinen Höhepunkt nähert, bin ich ein wenig ins grübeln gekommen. Vor längerer Zeit habe ich doch schon einmal etwas von einem möglichen Omega Spin-Off erzählt, welches ein wenig genauer die Geschichte und den Hintergrund der Dagger Squad beleuchten soll. Tatsache ist, dass ich diese Story nicht vergessen habe und sie bereits in ihren ersten Zügen Gestalt angenommen hat. (Was im Klartext bedeutet, dass die Storyline schon im Groben steht und der Anfang ebenfalls schon geschrieben ist)
Die Geschichte selbst wird etwas 5-6 Jahre vor den Ereignissen des ersten Kapitels spielen und daher auch keinen Bezug zur aktuellen Storyline nehmen. Vielmehr werde ich versuchen, in diesem Spin-Off ein wenig näher auf die militärische Komponente von Omega einzugehen... die mich schon relativ länger reizt *gg*
Bleibt schließlich nur mehr zu sagen, wann genau der erste Teil von Mission: Obsidian Tiger ins Forum gestellt wird. Da ich doch zumindest versuche, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, werde ich erst mal die Storyline ins Detail planen und mindestens Kapitel 1 (von bis jetzt geplanten 4) fertigschreiben, bevor ich mich ans posten mache. Außerdem greift der Prolog auf einen Dialog zurück, der in "Omega" erst im nächsten Kapitel stattfinden wird. So gesehen wird es also noch ein weilchen dauern, bis das Spin-Off anlaufen wird.

Zu allererst würde mich jedoch eure persönliche Meinung zu M:OT interessieren. Was haltet ihr von einem kleinen Abstecher in die Vergangenheit?

Endfrage gestellt, Kay lässt nun euch zu Wort PUNKT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kapitel hat mir wieder gut gefallen ;). Cassies Versuch mit Kyles Gedanken war klasse Beschrieben - da merkt irgendwie schon sehr krass den Unterschied zwischen ihr, der Anfängerin, und Ms. Shan, dem Profi. *g*

Was dieses Prequel oder so angeht - das würde ich selbstverständlich auch lesen und ich wäre auch ziemilch neugierig darauf *g*...
 
Der Teil war mal wieder Sonderklasse! Viele Szenenwechsel und alles kam wirklich ziemlich realistisch rüber, vor allem Cassie.
Ich bin jetzt mal gespannt auf Rykovs Durchsage und auch, was er Banner mitgeteilt hat.

zu M:OT :
Du hast mir ja schonmal davon erzählt und ich fände es absolut genial, wenn du das posten würdest!!!! WIrd bestimmt ziemlich interessant für uns alle zu lesen
 
Gut. Auch mir hat besonders gefallen, dass Cassandra realistischerweise mit ihren Fähigkeiten noch nicht so gut umgehen kann wie Shan. Ein wenig störend fand ich nur, dass während der Rykov-Szene man eigentlich so gar nichts erfährt - man bekommt ja nur mit, was ZWISCHEN zwei interessanten Gesprächen passiert ;) Daran ist eigentlich nichts auszusetzen, nur wenn man schon erst "hinzukommt", wenn das 1. Gespräch vorbei ist, dann frustriert es doch ein wenig, wenn direkt vor dem nächsten abgebrochen wird ^^
PS: Klar würd mich das Spinoff interessieren.
 
9. Broken Home (10)

And up again ^^

Aufgrund diversen Uni-Arbeiten und einer häßlichen Grippe, die mich seit dem Wochenende ein wenig ans Bett fesselt, gibt es erst heute wieder was von mir zu lesen. But first... ^^

@Tiara: Danke mal wieder für die Genauigkeit ^^ (Ich weiß, ich sollte bei Gelegenheit auch mal die Fehler ausbessern, aber die Zeit, die Zeit, ahh.... ^^""""""") Freut mich auf jeden Fall, dass es dir gefallen hat ^^ danke für die Blumen :)

@Shan: Wie schon gesagt ist ja auch der Grundgedanke hinter 'Ms. Shan', mit ihr eine "erwachsene" Telepathin in die Geschichte einzubringen ;)

@Yamato: Von unserem General gibt es schon in diesem Teil was neues... ^^ Auf Mr. "Snake" Banner müsst ihr euch noch etwas gedulden ^^

@Lynx: Sagen wir mal so: Bei den Gesprächen von Rykov und den anderen Soldaten: "Wegen Belanglosigkeit weggestrichen" ^^"""

So, jetzt gehts dann mal weiter mit den Teil, am Ende gibts dann noch etwas zum Thema M:OT ^^



„Soviel zum Thema Worst Case Scenario… Denkst du wirklich, dass es sich um einen Angriff handelt?“

Die dunkle Stimme des Captains blieb ausgesprochen ruhig, als er diese Worte formulierte. Überhaupt war dies eine von Sendriks Eigenschaften, die der Major am meisten an ihm schätzte: Ruhe zu bewahren, wenn andere drohen, panisch zu werden. Auf der anderen Seite kannte er seinen alten Freund nun schon lange genug, um zu vermuten, dass er vielleicht nicht so gelassen war, wie er wirkte.

„Fällt dir eine bessere Erklärung ein…? Vielleicht ist es auch reine Paranoia, aber ich denke, wir sollten uns auf jede Eventualität vorbereiten… wir zwei und die anderen beiden…“

„Was haben Canola und Yamato damit zu tun? Hast du schon vergessen, dass die Dagger Squad nicht mehr existiert?“

Major Lynx überhörte bewusst den zynischen und anklagenden Tonfall in der Stimme seines Kameraden. Nein, er hatte diese Tatsache noch nicht vergessen.

„Vergiss die Befehle. Sie können unser Team auflösen, aber sie können uns nicht die Familie nehmen… Hast du das schon vergessen? Außerdem sind wir im Team immer noch effektiver.“

Sendriks Augen zogen sich für einen Moment zu kleinen Schlitzen zusammen. Dann öffneten sie sich wieder zu ihrer normalen Größe und ein dunkles Lachen ertönte von der schwarzen Fläche, die sein Gesicht repräsentierte.

„Schon besser! Offenbar bist du in den letzten 24 Stunden doch nicht zu einem, in Selbstmitleid versinkenden, Phlegmatiker mutiert… Ist in Ordnung, Papa Lynx, dann wird ich mal die Kids suchen gehen… Die Bakterien sollten wohl das kleinste Problem sein...“

Sendrik musste wieder anfangen, laut und dunkel zu lachen. Der Major hingegen beließ es nur bei einem schiefen Grinsen und einem abschließenden Kommentar.

„Ja, aber pass auf deine alten Knochen auf, Großvater!“

Das Lachen erstarb augenblicklich. Allerdings konnte Lynx nicht sagen, ob es an seiner zynischen Bemerkung über Sendriks tatsächliches Alter lag, – welches ein wohlbehütetes Geheimnis des Offiziers war - oder der Tatsache, dass sich Sendrik zu konzentrieren begann. Für vielleicht ein, zwei Sekunden konnte der Major deutlich spüren, wie sich etwas in dem Innersten seines Kameraden regte. Doch dann riss der Konzentrationsfaden abrupt wieder ab.

„Was ist los?“

„Die Schatten sind nicht stark genug.“

Mit einer leichten Kopfbewegung deutete der Captain auf die grelle Deckenlampe, die den kleinen Abschnitt des Korridors beleuchtete, der zur Treppenhaustür führte. Lynx sah einen Moment lang nach oben, erkannte das Problem und reagierte dementsprechend darauf. Blitzschnell zog er seine Dienstwaffe aus dem Beinhalfter, zielte und zerfetzte mit einem einzelnen, rot glühenden Schuss die Leuchtstoffröhre samt dem länglicheren Deckenschirm. Dunkelheit legte sich über den Abschnitt des Korridors.

„Besser so…?“

Der Major bekam keine Antwort mehr auf seine Frage. Als er sich wieder umdrehte, war von Sendrik nicht mehr als ein gestaltloser, dreidimensionaler Fleck übrig, der langsam mit den langen Schatten der Umgebung zu verschmelzen schien. Lynx nickte zufrieden. Vielleicht war die Tür zu dem Treppenhaus mikrobiologischen Eindringlingen gewachsen, aber das bedeutete nicht, dass sie überhaupt nichts durchließ. Immerhin hatten die Konstrukteure des Sentinels den Türen ein kleines Fenster aus Panzerglas verpasst. Aber Fenster blieb Fenster. Die Lichtteilchen konnten es ungehindert passieren. Dasselbe galt natürlich auch für den Schatten.
Sendrik war nicht mehr als ein Punkt absoluter Schwärze in einem ohnehin recht dunklen Korridor als er sich zu bewegen begann. Er floss regelrecht über den Fußboden hin zu der Stiegentür, diese hinauf und verschwand mit einem Male in der Glasfläche. Nur, um sich einige Sekunde später Molekül für Molekül wieder auf der anderen Seite der Blockade zusammenzusetzen. Lynx beobachtete dieses Schauspiel nicht zum ersten Mal, aber dennoch hatte es nichts an seiner Faszination verloren. Niemand im gesamten HQ konnte ihn jemals erklären, wie genau die Kräfte seines Kameraden funktionierten, und wie er es schaffte, die Moleküle seines Körpers zerfließen zu lassen und sie wieder richtig zusammenzufügen. Training, war die einzige Antwort, die er von Sendrik selbst je zu diesem Thema erhalten hatte, aber sie stelle ihn nicht besonders zufrieden.
Lynx hätte sich beinahe in einen weiteren Monolog verloren, wenn sich nicht der teerartige Schattenklumpen in diesem Moment wieder zu der festen, gewohnten Form des Captains zusammengesetzt hätte.

„SO! Ich werd’ dann mal die Jugend suchen gehen… Die Filtersysteme der Belüftungsanlage sind immer noch dieselben, nehme ich an?“

„Ja.“

„Gut… Dann sollte es recht schnell gehen… Ich werde dir Bericht erstatten, sobald ich im Hive einen Kommunikator aufgetrieben und mir ein Bild der Situation gemacht habe…“

Mit diesen Worten verschmolz Sendrik wieder mit den Schatten seiner Umgebung und ließ den Major nickend zurück. Lynx gefiel es nicht sonderlich, alleine im Kasino die Stellung halten zu müssen, aber es war intelligenter, Sendrik diese Aufgabe erledigen zu lassen. Er selbst konnte immerhin die luftdichten Schleusen nicht passieren, ohne sie dabei zu beschädigen. Und sollte der Alarm dennoch stimmen, so wäre dies vermutlich das Worst Case Scenario.

*

Die nächste Schleusentür war nur mehr einige Meter weit entfernt, als Kyle seine rechte Hand hob und damit unmissverständlich einen Stopp signalisierte. Cassandra reagierte nahezu augenblicklich auf dieses Signal und blieb stehen, währenddessen Jax noch einige Schritte weiterlief. Hauptsächlich, um die beiden Omega-Soldaten einzuholen. Kyle wusste nicht warum, aber seitdem Cassandra zu ihnen gestoßen war, hatte der Terrorist größeren Abstand zu ihnen gehalten und war auch schweigsamer geworden. Gutes, oder schlechtes Zeichen?, fragte sich der Colonel innerlich, als er etwas tiefer Luft holte.

„Von hier aus geht es nun zwei Levels aufwärts… Über uns befindet sich in SL 3 ein Besprechungsraum und in SL 2 ein temporär ungenutztes Chemielabor. Sobald wir in SL 2 angelangt sind, müssen wir dann noch zwei Sektoren durchqueren, und dann wieder die Decke durchbrechen… Dann sind wir am Ziel angelangt.“

„Und was für ein Ziel wäre das, oh großer Fremdenführer? Ich hab in den letzen drei Monaten zwar nich’ so viel von dem Rest des Stützpunktes gesehen, aber ich denke doch, dass Sub Level 1 noch nicht der Ausgang ist, oder…?“

Jax grinste zwar nicht mehr, aber der unterschwellige Zynismus in seinen Worten verdeutlichte durchaus, was er von diesem Plan hielt.

„In gewisser Weise schon. Wir kommen genau in Hangar 2 heraus, wo momentan ein Teil unserer Einsatzfahrzeuge gewartet wird. Wenn wir uns eines davon schnappen, können wir ohne größere Umstände durch einen unterirdischen Verbindungstunnel fliehen, der in Santa Monica endet… Wie hört sich das an?“

Der Jamaikaner verzog sein Gesicht zu einer ungläubigen Fratze. Kyle wusste nicht so ganz, ob er diese Geste einfach ignorieren sollte, oder ob er seine Worte noch verstärken müsste, um auch seinen neuen Gefährten von seinem Plan zu überzeugen. Sofern man seine Vorgehensweise überhaupt als Plan definieren konnte. Der Colonel hatte nicht die Zeit gehabt, um sich eine wirklich gut durchdachte Vorgehensweise einfallen zu lassen. Streng genommen waren alle weiteren Schritte nach der gefallenen Entscheidung vor Jax’ Zelle reine Improvisation gewesen. Diese Erkenntnis beunruhigte ihn von Minute zu Minute mehr. Ja, natürlich, der von ihm vorgeschlagene Weg zu Hangar 2 war mit Bestimmtheit der Weg des geringsten Widerstandes. Und sobald sie in einer der schwarzen Limousinen oder in einem der schwarzen Assault Vans saßen, war alles weitere nur mehr ein Kinderspiel. Aber was, wenn seine Überlegungen viel fehlerhafter waren, als er angenommen hatte? Was, wenn Jax nach gelungener Flucht ihnen das Messer ins Kreuz rammen würde? Oder wenn Rykov bereits Vorkehrmaßnahmen getroffen hatte, die eine Flucht unmöglich machten?
Fast so, als wäre sein innerer Monolog an das Ohr des Kommandierenden gedrungen, meldete sich exakt in diesem Moment eine nur allzu bekannte Stimme über die Lautsprecher.

<<Achtung, Achtung! Hier spricht General Rykov! Der Alarm, den Sie alle in den letzten Minuten vernommen haben, entspricht nicht den Tatsachen! Er wurde einzig und allein von Colonel Kyle Langley ausgelöst, der damit allgemeine Panik auslösen wollte! Colonel Langley hat sich im Verlauf einer Untersuchung an bewusstseinsverändernden Mitteln vergiftet! Er ist nicht mehr im Besitz seiner geistigen Kräfte und eine Gefahr für uns alle. Er darf keineswegs diesen Stützpunkt verlassen, da er sonst nur sich und andere verletzen würde! Sollten Sie Colonel Langley zu Gesicht bekommen, versuchen Sie ihn mit allen erdenklichen Möglichkeiten zu stoppen! Ich wiederhole: Colonel Langley ist nicht mehr er selbst! Er wird jeden und alles als Feind betrachten und dementsprechend reagieren. Versuchen Sie alles, um seinen Amoklauf zu stoppen! Dies ist keine Übung! Er darf den Stützpunkt nicht verlassen! Geben Sie ihr Bestes, um diese Bedrohung schnellst möglich zu beenden… Ich möchte vor allem die Einheiten in Sub Level 1 und 2 bitten, sich in Truppenstärke zu sammeln, um somit Colonel Langley die Stirn bieten zu können. Geben Sie ihr Bestes!>>

In diesem Moment war Kyle klar, wie sehr er sich bei seinen Überlegungen doch geirrt hatte.

„Du sollst auf nen schlechten Drogentrip sein…? Das ist billig… selbst für euren Obermacker.“

„Ja… aber nicht minder effektiv. Nun wird niemand mehr Skrupel haben auf uns zu schießen… “

Kyle musste sich sehr zusammenreißen, um seine Stimme ruhig zu halten und nicht zitternd auf die Frage des Farbigen zu antworten. Es wäre dumm gewesen, die Anderen mit dem lähmenden Schock, der in seinen Gliedern saß, anzustecken. Schon gar nicht, nachdem es ihm plötzlich so war, als würde er in einiger Entfernung stampfende Schritte hören. Schritte, von herbeieilenden Soldaten, die einfach nur seiner Spur der Verwüstung folgten und nun explizite Anweisung hatten, auf ihn zu feuern.
In diesem Moment verstummte das Geheul der Sirenen und die monotone Alarmansage, die selbst während Rykovs Bekanntmachung immer noch leise im Hintergrund abgespielt worden war. Und mit ihr erlosch auch die gesamte Beleuchtung. Nach einem kurzen Augenblick aktivierten sich aber wieder die roten Alarmleuchten, die nun als einzige Lichtquelle fungierten.
Kyle musste fast lachen. Rykov hatte noch schnell eine Hetzjagd auf ihn angeordnet und nun den kleinen Kommandocode eingegeben, der die Computer rebooten ließ. Und den Countdown damit startete.
30 Minuten, dann war alles vorbei.
So oder so.

*

General Rykov faltete langsam seine Hände im Halbdunkel seines Büros. Die Jalousien der großen Glasfront waren geöffnet und ließen somit auch das erste Licht der Dämmerung in den Raum hinein. Unter dieser schwachen Beleuchtung war es so, als würden sich die Konturen seines Gesichtes langsam zu verwischen beginnen, und mit ihnen auch sein Alter. Müde und fast schon wehleidig sah ihm seine eigene Reflexion in der Glaswand entgegen, die ihn an die Zeit vor dreißig Jahren erinnerte. Damals, als Omega aus nicht mehr als einer Handvoll tollkühner Idealisten bestanden hatte, die bereit gewesen waren, für ihre Ziele alles zu geben. Idealisten und Wahnsinnige. Welcher Kategorie war wohl er selbst einzuordnen? Vermutlich der letzteren.
Es war sein Wahnsinn gewesen, der Rhodestone und andere Wissenschaftler dazu veranlasst hatte, in SL 6 diesen blasphemischen Forschungen nachzugehen.
Und es war sein Wahnsinn gewesen, der seinen eigenen Untergang geschaffen hatte.
Seine Nemesis.
Colonel Kyle Langley.


Plauderstunde by Kay

Joa... an dieser Stelle sollte ich erstmal für die Zustimmung zu Mission: Obsidian Tiger danken. :) Wie schon beim letzen Mal erwähnt, wird M:OT eine andere Seite der Omega Welt und der Orginisation als solche aufzeigen. Alles bekommt einen viel strengeren, militärischeren Touch, der eventuell nicht gerade nach jedermanns Geschmack sein wird, mich persönlich aber schon seit langem fasziniert. (He, mal ehrlich... Ich bin einer von den Menschen, die sich selbst die 5 RTL2 Wiederholung eines alten Dolph Lundgren/Chuck Norris Army-Klassikers Freitag Nachts reinziehen, selbst wenn was besseres um die Zeit läuft ^^""... Hmm... PS: Das ist KEIN Hilfeschrei von mir -.-"""")

Jedenfalls geht die Arbeit munter weiter. An M:OT, genauso wie auch an Omega selbst. Hierbei ist es mir erst kürzlich wieder aufgefallen, dass das aktuelle Kapitel Broken Home schon wieder 37 DIN-A4 Seiten umfasst, und immer noch nicht abgeschlossen ist... Wenn ich jetzt bedenke, dass meine Kapitel die Gewohnheit haben, immer länger zu werden und Omega ziemlich sicher 20 Kapitel haben wird? eieieiei.... ^^"""" Ich hoffe, ihr nehmt euch in den nächsten 2 Jahren nicht mehr allzuviel vor, ja? XD

Ansonsten kann ich nur hoffen, dass ich durch die Grippe in der nächsten Zeit wieder etwas häufiger zum Schreiben komme... Immerhin hab ich ja nichts besseres zu tun... Außer vielleicht gesund zu werden... ähh... ^^°°

So, ich mach jetzt besser Schluß für heute.

Freu mich schon auf eure Kommies ^^

-Kay
 
Zuletzt bearbeitet:
*ggg* Tja, das war ja wohl recht eindeutig, WAS die da in SL6 gelaufen ist... ;) Der alte X-Men-Traum vom Supermutanten *lol*. Irgendwie fällt mir da gerade auf, dass Rhodestone irgendwie verdammt wie Frankenstein klingt...
 
Schwupdiwub bin ich auch zur Stelle!!!!!!

was mir beim Lesen aufgefallen ist, waren ein paar tippfehler mein freund!!! nanana jetzt nicht nachlassen kay!!!!
ansonsten wieder mal ein wunderbar zu lesen, macht einfach Spass!!! Omega soll ruhig noch laaaaaaaaange gehen und auf M:OT freu ich mich schon riesig!!!!

Schlusswort: WEITER!!!!!!!!!!!
 
Gut. Aber, halt mich für vergesslich, ich weiß auch nicht mehr, warum in 30 Minuten alles vorbei sein soll. Wann dann das Rebooten und damit auch dieses Virenschutzsystemding beendet ist?!? :confused2 Und was ich auch glatt vergessen hab: Was zum Teufel hatte ICH eigentlich für ne tolle Fähigkeit? :sweatdrop:
Ähm ja, ansonsten war's wie immer recht spannend und unterhaltsam. Nur das Ende fand ich etwas überdramatisch, v.a. weil der letzte Teil ja auch Rykovs Sicht geschrieben ist und der (denk ich mal) doch nicht Kyle als seine Nemesis und seinen Untergangsbringer ansieht, oder?
 
9. Broken Home (11)

So, weiter im Text :D

@Shan: *muahahaha* Es lebt! ES LEEEEBT! äh... sorry... ^^°° Aber im Ernst: Das Kyle nicht so einfach "geboren" wurde ist ja schon Aufgrund vieler Indizien und Andeutungen klar, allerdings würde ich mich nicht so ganz auf das Super - Soldier Projekt verlassen ;) *gg*

@Tiara: Mit dem Reboot war das so eine Sache: Durch das Auslösen des White Shield Protokolls hat Kyle für jede Menge Verwirrung gesorgt, aber in erster Linie verhindert, dass sich ihm zu viele Gegner in den Weg stellen (Da ja die ganzen Schleusen hochgefahren sind ^^). Rykov blieb nur mehr die Option, die Computer zu rebooten, und damit das komplette Computersystem ausfallen zu lassen. In den 30 Minuten, die die Server brauchen, um wieder hochzufahren, hat der General die Kontrolle über alle Sicherheitsvorkehrungen innerhalb des Hives verloren, die er gegen den Colonel und Co. einsetzen könnte. (Die Sicherheitsvorkehrungen wurden bis jetzt noch nicht so erwähnt, allerdings beschrieb ich schon vor laaaanger Zeit, dass es in SL 1 die "Beholder" gibt, welche die Speerspitze der internen Sicherheit sind und jetzt ebenfalls nicht aktiv sind) Deswegen auch der Schlußsatz. Nach ca. 30 Minuten laufen die Computer wieder. Entweder haben es die drei bis dahin rausgeschafft, oder noch viel mehr Ärger als jetzt ^^
Und ganz BTW: Ich werd mal sehen, wie weit ich heute mit den Verbesserungen komme ;) ^^

@Yamato: Jaaa... ^^°°° stimmt... Ich muss zugeben, dass ich in letzer Zeit wirklich viel schlampiger geworden bin, als ich ohnehin schon immer war ^^""" Ich sollte mir wohl echt mehr Zeit vor dem posten nehmen, um mir den Teil noch einmal genauer durchzulesen ^^'

@Lynx: siehe Anmerkung zu Tiaras Post ^^
Und wegen deiner Fähigkeit: Kein Wunder, dass du vergessen hast, was für eine Fähigkeit Major Lynx hat: Ihr habt es ja noch gar nicht erfahren *gg* Nö, im Ernst... der Major bekommt am Ende dieses Kapitels einen ziemlich heftigen und auch recht langen Kampf spendiert. (Lang genug, dass ich mit dem Gedanken spiele, ihn erst in Kapitel 10 'nachzuerzählen', da er eventuell das Kapitel doch ein wenig arg in die Länge ziehen könnte ^^""") Daher wollte ich nicht allzuviel im Vorhinein verraten und habe mich bei der Fähigkeitsbeschreibung des Majors zurückgehalten. ^^
Und wegen dem Vergleich Kyle/Nemesis.
Ja, OK, war vielleicht etwas arg dramatisch, allerdings ist nach der griechischen Mythologie ja Nemesis die Göttin des "gerechten Zorns", die Menschen auf Grund ihrer Selbstüberschätzung bestraft. Für Rykov also recht passend. Als kleine Anmerkung kann ich an dieser Stelle vielleicht noch verraten, dass der General (zu dessen Person wir in der nächsten Zeit etwas mehr erfahren werden) ohnehin ein Fan der diversesten Religionen und Mythologien ist... daher wäre dieser Vergleich auch ziemlich passend für ihn ^^ :))

So... jetzt dann aber wirklich mal weiter in der Geschichte ^^




Wie zwei rotglühende Leuchtkäfer schossen die beiden Projektile laut surrend an seinem Kopf vorbei und durchschlugen mühelos die Schleusentür hinter ihm. Sie hätten vermutlich genauso mühelos seinen Oberkörper durchdrungen, wenn sich Kyle nicht mit einem beherzten Hechtsprung in Sicherheit gebracht hätte. Hart donnerte er auf den soliden Fußboden des Levels auf, konnte sich aber noch mit einer etwas misslungenen Vorwärtsrolle einigermaßen abfangen und durchlud im selben Augenblick das Gewehr des Wächters. Aus seinen Augenwinkeln konnte er gerade noch beobachten, wie Cassandra und Jax instinktiv das Richtige taten. Die junge Telepathin durchstrahlte den dunklen Raum, der lediglich von periodischen, roten Lichtblitzen der Alarmleuchten aufgehellt wurde, in ihrem einzigartigen Hellblau, als sie begann einen telekinetischen Schild um sich herum zu errichten. Der Farbige hatte das wohl offenbar sofort erkannt und schwebte nun unmittelbar hinter ihr, die Unterarme zu gigantischen Feuersäulen entfacht und entfesselte gerade seine Feuerswut an der Decke des Korridors. Er hatte also nicht vergessen, wie der Weg weiterging.
Einem Peitschenschlag gleich entlud sich auch die Flinte des Colonel und riss ein recht großes Loch in die Wand neben der zerstörten Schleuse, die sie erst vor wenigen Minuten aufgebrochen hatten und an der sich nun ein Trupp Omega Soldaten sammelte. Metallstaub und tausende kleiner Splitter prasselten von der Wand auf die, in Deckung gegangenen, Soldaten hinab. Einen kurzen Sekundenbruchteil reflektierten die kleinen Partikelchen regelrecht das rote Aufblitzen, bevor sich wieder ein Moment der Dunkelheit über den Verbindungsgang legte. Doch dieser Bruchteil reichte Kyle vollkommen aus, um zu verstehen, dass sie in großen Problemen schwebten.
Er konnte zwar nur fünf Soldaten erkennen, aber sein Gefühl sagte ihm, dass es wahrscheinlich mehr waren. In dem Licht war es unmöglich, ihre Uniformen zu erkennen, aber ganz egal, ob sie nun SL 6 oder Omega selbst angehörten, sie alle waren auf jeden Fall schwer bewaffnet: Entweder zielten sie mit einer Justice Mark III Faustfeuerwaffe auf ihn, oder sie hatten bereits ein Sturmgewehr an der Schulter. Ohne einen weiteren Schuss abzufeuern, sprang der Offizier einen Satz schräg nach hinten, um dem nächsten Angriff entgegenzuwirken, aber diesmal kam die Aktion etwas zu spät. Der Blitz roten Lichtes kam und symbolisierte für die Soldaten wohl einen unmissverständlichen Feuerbefehl. Die Salven preschten los und durchschlugen mühelos seinen Körper.
Kyle ließ den Schmerz in seinem Unterkörper und seinen Beinen explodieren, ohne einen Schrei der Pein auszustoßen. Stattdessen schnellte nur sein Kiefer zusammen, in einer Wucht, die ihm ohne Zweifel einige Zähne zerschmetterte. Doch der Colonel nahm dies gar nicht mehr wahr. Es kostete seine gesamte Aufmerksamkeit, sich im Sprung selbst noch ein Stück weit nach hinten zu recken und es dabei auch irgendwie zu schaffen, seine Beine – die im Moment nur als einziger Klumpen reiner Qual existierten – in diese Bewegung zu integrieren. Ruckartig ließen seine Finger das umklammerte Gewehr los und berührten keinen Herzschlag später den Boden. Während weitere Kugeln neben und vor ihm detonierten, kehrte erneut die Finsternis in den Korridor zurück und mit ihr eine unendlich kurze Atempause.
Die ihm gerade reichte, um sich nach hinten abzurollen und flach auf dem Boden aufzuschlagen.
Heftig sog Kyle die kalte und vor allen Dingen staubige Umgebungsluft durch die angesplitterten Vorderzähne und bereitete sich innerlich schon auf das nächste Erstrahlen des roten Lichtes und den nächsten, gezielten Feuerstoß vor, als ihn plötzlich eine unsichtbare Kraft am Kragen packte und mühelos nach hinten riss. Der Colonel ruderte mit den Armen herum, um sich während des unvorbereiteten Sturzes nicht zu überschlagen, aber da bremste ihn dieselbe unsichtbare Kraft, ebenso ruckartig und schmerzvoll, wie sie seinen Körper auch in Bewegung setzte.

„Is’ ja schön und gut, dass du das Feuer auf dich gezogen hast, Buddy, aber jetzt müssen wir wirklich weiter!“

Da ihn Jax immer noch mit seinem rechten, nicht brennenden, Arm an dem halb eingerissenen Kragen gepackt hielt, konnte er nicht in das Gesicht des Jamaikaners blicken. Irgendwie war er auch gar nicht mal so unglücklich darüber. Vermutlich hätte er den Terroristen einfach nur mit einem Mix aus Erstaunen und Dankbarkeit anstarren können. Beides lag aber jenseits seines Stolzes.

„Ja… ja… Lass mich runter… Und beschäftige die da noch einen Moment.“

Wie auf Kommando landete der Colonel wieder auf seinen beiden schmerzenden, wenngleich aber wieder belastungsfähigen Beinen. Jax entzündete im selben Moment wieder das Feuer an beiden Armen und schickte den angreifenden Soldaten einen feurigen Gruß entgegen. Eine gewaltige Fontäne aus beinahe flüssigem Feuer schoss aus seinen Handflächen und ergoss sich quer über den Korridor, nur wenige Meter vor den feuerbereiten Soldaten. Keine zwei Sekunden später loderte eine gigantische Wand aus Flammen in dem Gang, welche die Soldaten von Kyle und Jax trennte. Der Colonel musste fast etwas zufrieden grinsen. Jax hatte mit ziemlicher Sicherheit auf keinen der Soldaten gezielt, als er die Feuersbrunst entfachte.
Obwohl er nicht ganz sicher war, dass alle Bänder und Muskeln wieder intakt waren, setzte es der Offizier auf eine Karte, nahm etwas Anlauf und sprang mit aller Kraft in die Höhe. Seine Hände bekamen dabei einige der aufgerissenen Deckenplatten zu greifen, an denen er sich schließlich auch hochziehen konnte. Das Loch war nicht allzu groß, aber es reichte vollkommen aus, um ohne große Probleme hindurchzuschlüpfen.
Kaum war er auch in dem höher gelegenen Level durch den Boden gekommen, rollte sich Kyle schnell zur Seite, um den Durchgang für Jax frei zumachen. Erst dann sah er sich einen Moment lang musternd um.
Sie waren in dem von ihm beschriebenen Besprechungsraum angekommen. Oder zumindest das, was von dem Raum übrig geblieben war. Der Jamaikaner hatte es wohl etwas zu gut gemeint mit dem Durchbruch, einige seiner explodierenden Feuerkugeln hatten auch den Weg in dieses Zimmer gefunden. Der große Besprechungstisch, der eigentlich in der Mitte des Raumes stehen sollte, lag in brennenden Trümmern verstreut über die gesamte Fläche des Zimmers, und auch die weiteren Einrichtungsgegenstände wie Stühle, Terminals, Präsentationstafeln und Videobeamer sahen aus, als kämen sie direkt vom Sperrmüll. Oder aus dem Hochofen.
Als sein Blick wieder zu dem Loch im Boden glitt, stach im Cassandra in die Augen, die – eingehüllt in ihren hellbläulichen Schutzschild – am anderen Ende des Raumes schwebte und durch eines der großen Fenster hinaus auf die leeren Verbindungsgänge und Büros sah. Kyle beunruhigte dieses abwesende Verhalten ein wenig, also stand er vom Boden auf, und wollte sich zu ihr begeben, als ein grellgelbes Licht zu seiner Linken auftauchte.

„Yo, Langley! Noch in einem Stück?“

Jax landete halbkniend neben dem Loch, durch das er noch zwei recht große Feuerbälle schickte, bevor er sich schließlich ganz aufrichtete und näher an den Colonel trat.

„Euer General muss ja ganz schön gut sein, wenn seine Jungs ihre Befehle so schnell befolgen, nicht wahr?“

Kyle biss etwas die Zähne zusammen, als er tastend mit den Fingern über die Wunden an seinen Beinen und Hüfte glitt. Zwei Kugeln steckten noch in seinem rechten Oberschenkelknochen und eine im Becken. Es würde sicher noch einige Minuten dauern, bis sein Körper diese ausgeschieden hätte.

„Ich glaube nicht, dass diese Einheit da unten nur auf die Ansage reagiert hat… Der General hat was von aufhalten gesagt, nicht aber von liquidieren… Das war aber letale Munition in den Waffen… Und außerdem haben sie tunlichst darauf geachtet, nur mich zu treffen… Ich denke, der General wird ihnen schon vor der Durchsage konkrete Befehle erteilt haben…“

„Und du glaubst nicht, dass die einfach ne Stinkwut auf dich haben, weil du Rambo spielst…? Hey, schon gut, ich frag ja nur!“

Der Colonel knurrte ein wenig, besonn sich dann aber eines Besseren und machte sich wieder auf den Weg zu Cassandra. Nach einigen Metern durch das verwüstete Zimmer stand er schließlich neben ihr an dem recht großen Glasfenster. Sie sah noch immer monoton durch dieses hindurch auf das friedliche Dunkel von Sub Level 3, welches ebenfalls nur vom Aufflackern eines roten Lichtscheins kurzzeitig vertrieben wurde.

„Was ist los, Cassy?“

Die junge Telepathin drehte sich langsam zu ihm hin und antworte mit erstickender Stimme.

„Das ist eine Falle.“


Here you go...
 
*g* Cass gewinnt den Preis für die offensichtlichste Aussage... ;) Das geht bisher sowieso viel zu glatt. Und Kyle ist ein bisschen SEHR superman-mäßig *lol*. Aber sonst ein sehr netter, spannender Teil, wie üblich ;).
 
dieser spruch MUSSTE ja irgendwann kommen^^ :tongue2:

zu geil....!!!!!!^^

aber der kam doch jetzt recht flott und das ist seeeeeeeeeehr gut!!!!!


Bei Kyle wächst also alles nach???????????? das mit den zähnen hat mich überrascht^^
er sollte sich mal überlegen ein Stahlgebiss, wie der eine ausm alten James Bond, zu tragen
 
Gut. Auch wenn das mit der Falle so furchtbar überraschend nicht kam, war der Satz doch schön platziert und cool eingebracht. Merkt man, dass ich nicht viel zu sagen hab? :D
 
9. Broken Home (12)

And Up!

Ein fröhliches Re:Hi wünsch ich euch allen erstmal. Nachdem ich die letzten drei Wochen mal wieder von der Uni aus eingespannt war, wie Tanngnjostr und Tanngrisnir in Thors Streitwagen. (DAS nenn ich doch mal einen Vergleich, huh? ^^) Jedenfalls war dies der ausschlagende Grund, warum der halbfertige Teil seit einigen Wochen auf meiner Festplatte verschimmelte und nur darauf gewartet hat, endlich mal fertig geschrieben zu werden. Was ich gestern dann auch endlich gemacht habe ^^"" Allerdings bin ich nicht mehr zum Korrekturlesen gekommen - so gesehen gebe ich auf die Fehler keine Garantie ^^°°°

Anyway, gehen wir weiter im Text ^^

@Shan: Ja, ja... oder wie Q sagen würde: "Ich bewundere das Talent von euch Vulkaniern, vollkommen offensichtliche Dinge noch einmal klar zusammenzufassen" - oder so ähnlich ^^° Und das Kyle als Colonel doch einiges draufhaben muss ist wohl klar ;) ^^ *gg*

@Yamato: Hmm... Stahlgebiss ist doch teuer... außerdem wäre der Zugenverschleiß bei solchen messerscharf geschliffenen Gebissimplantaten doch ein wenig enorm ^^ Ich dachte mir im übrgen auch, dass die Zähne bei Kyle nur nachwachsen würden, sobald sie ausgeschlagen sind... so gesehen rennt er also immer noch mit eigen angesplitterten Beißerchen herum ^^°

@Lynx: ^^ Danke für das Lob *gg*

@Tiara: Wieder einmal ein großes Dankeschön für die Genauigkeit. ^^ Bin in der letzten Zeit auch endlich mal zum Ausbessern der Fehler gekommen und hoffe immer noch, dass ich aus ihnen lerne ^^°° Zumindest wäre es mal ein Etappenziel von mir, endlich mal beim Tempus etwas genauer zu werden und nicht immer so doof und schlampig nach Gefühl zu gehen ^^"""""

Ok, jetzt aber wirklich weiter...



Die Worte waren weder ganz in dem Raum, noch in Kyles Verstand verklungen, als das grellgelbe Licht einer Explosion den monochromen Frieden in diesem Teil von SL 3 endgültig beendete. Der Colonel reagierte entsprechend. Mit einem strengen Handgeste und einem nicht minder streng gezischten Deckung wies er die Telepathin an, es ihm gleich zu tun, und sich in die Knie fallen zu lassen. Kyle verband diese Bewegung mit einer geschmeidigen 180 Grad Drehung, wodurch er schließlich mit dem Rücken an der Wand unterhalb des Fensters zum Stillstand kam. Er warf einen flüchtigen Blick zu Cassandra, die nun ebenfalls von dem Fenster wegwirbelte, und dann noch einen schnellen Blick zu Jax, der sich gerade an die gegenüberliegende Wand schmiss und flach dagegen drückte. Der Jamaikaner stand nicht ganz zwei Meter von der einzigen Tür des Zimmers entfernt. Vermutlich wollte er den Eingang dadurch absichern. Zustimmend nickte Kyle ihm zu, bevor er seinen Kopf an die Wand hinter ihm lehnte und anfing zu lauschen.
Die Detonation war nicht ohrenbetäubend laut, aber dennoch recht gut hörbar. Mit ziemlicher Sicherheit war es also ein taktischer Plastiksprengstoff. An einer der Schleusentüren, die in diesen Bürotrakt führten. Dieses aggressive Vorgehen würde voll und ganz für einen Sturmtrupp sprechen, der sich gerade Zutritt verschafft hatte, aber nun war es beinahe totenstill geworden. Der Colonel konnte nur sehr wage tappende Schritte und zischende Laute vernehmen, die sich kaum von dem Geknister der brennenden Einrichtungsgegenstände in diesem Raum unterscheiden ließen. Aber dennoch waren die Indizien da, und sie führten zu einem einfachen Schluss: Kein Sturmtrupp war in diesen Teil des Hives vorgedrungen, sondern eine taktische Einheit, die gerade Stellung bezog. Um dann koordiniert und von mehren Punkten gleichzeitig anzugreifen. Keine besonders schöne Vorstellung.
Schnell zog der Offizier seine Dienstwaffe – ebenfalls eine Justice MK III – aus seinem Beinhalfter und entsicherte die Pistole. Ein paar der transparenten Kristallstrukturen Im Lauf und Griff der Waffe schimmerten in einem dunklen Blau. Kyle stieß einen einzelnen, leisen Lacher aus den Lungen, ganz so, als ob er den Humor aus sich herauswürgte. Die Soldaten einen Stock tiefer hatten keine Skrupel gezeigt, ihn mit Projektilen zu durchsieben und das in Formation gehende Kommando jenseits dieses Zimmers hatte vermutlich dieselben Befehle. Und er selbst schoss immer noch mit der Betäubungsmunition. Die langsam zur Neige ging.
In diesem Moment kam schließlich der erwartete Angriff. Mit einem lauten Klirren zerbarst das Fenster über ihn und ein rötlich glitzernder Regen von Glassplittern brach auf ihn herein. Kyle hob dennoch seinen Kopf, sah aber keinen wild feuernden Soldaten in das Zimmer segeln, sondern nur zwei faustgroße Granaten. Tränengasgranaten, um es präziser auszudrücken.

„VERDAMMT, DAS IST GAS! PASST AUF!“

Die gut gemeinte Warnung des Colonels kam leider etwas zu spät. Die dosenförmigen Objekte waren inzwischen auf dem Boden aufgeschlagen und rollten noch etwa einen halben Meter weiter in die Mitte des Raumes, bevor die geballte Ladung konzentrierten Gases in ihrem Inneren unter pfeifenden Zischgeräuschen zu entweichen begann.
Nur wenige Sekunden später war der weiße Nebel in einem Umkreis von zweieinhalb Metern so dicht, dass Kyle die beiden Granaten nicht mehr erkennen konnte. Das Reizgas breitete sich sehr schnell aus und der Colonel konnte schon langsam ein leichtes Kratzen in seinem Rachen verspüren. Es war also allerhöchste Zeit zum Handeln.
Mit einer geschmeidigen Seitwärtsrolle verließ er seine Position unter dem Fenster und rollte sich in Cassandras Nähe. Die junge Telepathin war nun ebenfalls in die Knie gegangen und die schützende Aura um ihren Körper leuchtete nur mehr in einer ziemlich schwachen Intensität.

„Kyle… was… was jetzt?“

„Wir müssen raus aus diesem Raum. Auf mein Signal brichst du durch dieses Fenster da durch, und Jax und ich werden durch die Tür gehen… Versuch die Soldaten solange aufzuhalten, bis wir zu dir stoßen, OK?“

Cassandra nickte lediglich. Kyle verstand die Geste, nickte ebenfalls zur Bestätigung und stürmte dann in gebückter Körperhaltung auf das Zentrum des weißen Nebels zu. Die Augen zu kleinen Schlitzen zusammengepresst und ohne nur ans Atmen zu denken, hoffte er, bei dieser Aktion nicht über eines der kaputten Möbelstücke des Raume zu stolpern. Oder gar in das Loch im Boden zu treten. Das Tränengas hatte sich mittlerweile in Form einer hübschen Glocke in diesem Zimmer ausgebreitet. An den Ecken stand es vielleicht kniehoch über den Boden, doch hier, in der Mitte, füllte es bereits die gesamte Höhe des Raumes aus. Daraus resultierende Sichtweite: Null. Doch der Offizier hatte den richtigen Weg gewählt. Nur wenige Schritte später sah er in seinen – durch Tränenflüssigkeit – verschwommenen Blick, den Jamaikaner, der sich ein abgerissenes Stück des Overallstoffes an Nase und Mund hielt und immer noch knapp neben der Tür dieses Zimmers an der Wand lehnte.
Ohne ein Wort zu sagen packe ihn Kyle an der Schulter und zischte ihm schnell und abgehackt einzelne Stichwörter entgegen, die sich darum drehten, dass er ihm folgen und hinter der Tür nach links ausscheren sollte. Der Colonel war sich kurz nicht sicher, ob Jax seine Worte auch verstanden hatte, aber nachdem dieser mit einem überdeutlichen Nicken aus seinem Griff wand, waren alle Zweifel beseitigt.

„JETZT!“

Das gebrüllte Kommando löschte ihm beinahe die Stimme aus. Obwohl er sich in den letzten Minuten irrsinnig darum bemüht hatte, nicht zuviel des Reizgases einzuatmen, hatte dennoch eine gewisse Menge den Weg in seine Lungen gefunden. Und dort ein Feuer entfachten, dass immer stärker brannte. Doch er hatte keine Zeit, sich auf diesen Schmerz zu konzentrieren. Heftig kniff er noch einmal schnell seine Augen zusammen, um damit den verschwommenen Film aus Tränen aus ihnen herauszupressen und dann warf er sich mit seinem gesamten Gewicht gegen die hölzerne Tür.
Die taktische Einheit hätte sich wohl kein besseres Zeichen wünschen können.
Einem Gewitter gleich prassten die ersten Salven auf das, vom Rest der Büros in SL 3 durch dünne Zwischenwände und verdunkelbare Fenster getrennte, Besprechungszimmer. Kyle kümmerte sich nicht darum, ob die Salven rot oder blau leuchteten, geschweige denn, ob sie ihn trafen. Seine gesamte Konzentration und alle fünf Sinne waren einzig und allein auf ein Ziel gerichtet: Suche und Vernichte.
In geduckter Körperhaltung huschte er aus dem aufgebrochenen Türstock heraus und nach rechts in einen, mit Teppichboden ausgelegten Gang, der nach einigen Metern in einem großen, offenen Raum voller Cubicles mündete. Eine der Datenverarbeitungszentralen des Hives. An normalen Arbeitstagen saßen hier mehr als fünfzig Angestellte in ihren kleinen Arbeitszellen und kümmerten sich um die interne Verwaltung der Organisation. Doch heute war kein normaler Arbeitstag. In keinerlei Hinsicht.
Keinen Herzschlag später verschwand das rote Licht der Alarmleuchten und die Umgebung tauchte wieder in die Schatten ein. Und deckte damit eine fatale Schwachstelle im Vorgehen des Einsatzteams auf. Dieses hatte offenbar nicht die Zeit oder Möglichkeit gehabt, um sich mit Nachtsichthilfen auszustatten. Stattdessen mussten sie auf die Standardalternative zurückgreifen: Schulterlampen. Wie ein wirres Geäst aus weißem Licht huschten die Strahlen durch die Dunkelheit. Und verrieten Kyle kompromisslos die Aufenthaltsorte der Angreifer.
Noch bevor das monochrome Rot erneut den Level flutete, brach der Colonel mit vollem Schwung durch eine der Trennwände eines äußeren Cubicles und riss den Soldaten zu Boden, der dort in Deckung gegangen war. Aber nachdem die Reste der Trennwand, des dahinter befindlichen Schreibtisches samt Arbeitsterminals und Kyles eigenes Gewicht nicht reichten, um den Mann in der Sturmmaske auszuschalten, setzte der Offizier noch einen harten Schlag gegen dessen Kinn an. Der Körper erschlaffte und Kyle riss mit einer schnellen Handbewegung die Pistole des Bewusstlosen an sich. Dann stürmte er weiter.
Dumpf hörte der Colonel einige fremde Schreie und unverständliche Kommandos, aber wirklich wahrnehmen tat er sie nicht. Binnen weniger Minuten hatten sich große Teile seines kognitiven Verstandes einfach abgeschaltet, um Platz für seinen kämpferischen Instinkt zu machen. Ein Instinkt, der ihn in der Vergangenheit zu einem berüchtigten Kämpfer gemacht hatte. Und zu einem erbarmungslosen Kämpfer.
Einem Tornado gleich wirbelte der Offizier durch die schmalen und schachbrettartigen Verbindungsgänge des Cubicle-Bereichs. Die Schulterlampen halfen ihn, seine Gegner zu finden, seine übermenschlichen Reflexe sorgten dafür, als Erster angreifen zu können und die beiden Justice Pistolen in seinen Händen erledigten den Rest. Ohne eine Verletzung davon zu tragen, hatte er auf diese Art und Weise bereits vier Soldaten zu Boden geschickt, als plötzlich eine unangenehm bekannte Phrase in seinem Kopf erklang.

„FIRE IN THE HOLE!“

Ruckartig schnellte sein Oberkörper nach hinten. Seine Reaktionsfähigkeit war bis aufs Limit ausgereizt. Aus diesem Grund kam es ihm auch so vor, als würde die Handgranate wie in Zeitlupe auf ihn zufliegen.
In diesem Moment übernahm sein Verstand wieder die Kontrolle über sein Handeln. Doch leider Sekundenbruchteile zu spät, um den begonnen Reflex zu unterdrücken. Mit Schrecken konnte er nur mehr zusehen, wie sich sein linker rechter Arm hob und der rechte Zeigefinger sich krümmte.
Wie ein ausgehungerter Löwe verschlang ihn die Wucht der Explosion.



Der nächste Teil kommt schneller! Wirklich! ^^"
 
O.O Ganz toll, Kyle. Ganz toll. Wie war das noch mal? Thinking can get you killed? Not thinking offensichtlich auch... Allerdings geh ich mal doch davon aus, dass es jetzt nicht Kyle in Konfetti gibt - immerhin sollte die Story wohl noch ne Weile dauern...
 
Ja die paar Fehler, die machen den Kohl doch auch net fett *g*

Tzja Kyle sollte sich sowas vllt.abgewöhnen, weil des is bestimmt nicht gerade angenehm...^^

Aber ansonsten cooler Teil.
Hat man sich alles richtig gut vorstellen können, besonders das Vorrücken der taktischen Einheit.

Mach so weiter!!!
 
Gut. Nur das Ende hab ich, ehrlich gesagt, nicht ganz verstanden. Schießt der jetzt auf die Handgranate, oder was?! Brauch ich ne militärische Ausbildung, um das zu verstehen? Und was ist eigentlich der "linke rechte Arm"? ;)
 
180 Seiten... ich bin durch... kanns kaum fassen... ich bin durch...

Und alles, was ich dazu sagen kann, ist: WHOA!!!!! Himmel! Das ist ja wohl eindeutig die beste OT FF, die es in diesem Forum gibt...

Ich hätte die gesamte Story bis hierher vermutlich in weniger als der Hälfte der Seiten abgehandelt, die du gebraucht hast, aber obwohl du jedes noch so kleine Detail betonst und beschreibst, hat man echt nie den Eindruck, die Geschichte schreite zu langsam voran oder wäre gar langweilig.

Echt Wahnsinn, wie du solchen Detailreichtum bewahren kannst, ohne dafür an Spannung einzubüßen...

Deine Charaktere finde ich richtig gut. An Kyle mochte ich seine gutmütige Naivität, an Cassandra ihre Unsicherheit, und Jax (das ist mein Lieblingscharakter...) hat so eine herrlich ironische (zu Sarkamsus tendierende) Art, die mir einfach gefällt.

Leech ist allerdings etwas klischeehaft geraten als der ewige von allen gehasste Mistkerl und Rivale. Irgendwie hast du noch keinen besonders guten Grund geliefert, warum Leech Kyle so hasst - Rivalität und das Bestreben, der bessere zu sein, sind an sich zwar plausibel, aber nicht so befriedigend wie eine gemeinsame Vergangenheit zum Beispiel.

Du schreibst übrigens konsequent "er weis" oder "er lies". Das wird beides mit "ß" geschrieben

Die gesamte Atmosphäre deiner Geschichte finde ich sehr gut, weil sie teilweise sehr bedrückend und beklemmend ist und dieses Gefühl für eine zerstörte Zukunft gut rüberbringt.

Nur noch eine Annotation: Du hast zweimal "Kenshin" zitiert ^_^ Das hat an den Stellen auch sehr gut gepasst und ich finde es prima. Das gab mir so ein Gefühl von Déjà-lu ( <- das stimmt so, ich kann französisch...).

Bleibt mir nur zu sagen, dass ich hoffe, dass du Jax nicht umbringst (er ist genau so einer von diesen zum Sterben prädestinierten Typen, bei denen es mich immer ärgert, weil ich sie gut fand) und dass du dir nicht ganz so viel Zeit lässt fürs Ende der Story (Zwei Jahre, du hast sie doch nicht mehr alle :D ).

bye then
Sahlene (ab jetzt treue Leserin)
 
9. Broken Home (13)

And up! ^^

So... nach leichten Computerproblemen am heutigen Tage (DVD Laufwerk hat sich in die heiligen Jagdgründe verabschiedet) und diversen Uni-Kram, der noch auf meiner großen "Things to do" Liste stand, konnte ich den Teil erst jetzt fertig schreiben. ^^ But, however, jedenfalls ist er fertig jetzt und kommt auch sofort, nach ein paar Worten von mir...
PS: Nach dem Teil gibts mal wieder eine Plauderstunde von mir ^^""

@Shan: ^^" Ja, manchmal sind solche Reflexreaktionen wirklich etwas übel ^^° Beim zweiten Punkt hast du natürlich recht :)

@Tiara: Ja, allerdings bringt dieses "nach Gefühl arbeiten" wirklich immer wieder viele Fehler in die ganze Geschichte... was mich persönlich auch ziemlich nervt, da es meist dieselben sind (wie zB immer wieder Fehler des Tempus) ^^" Aber ich denke dennoch, dass ich mich - vor allem dank so aufmerksamer Leser wie du es bist, und die mich gleich mal mit der Nase auf meine Fehler drücken ^^" - in diesem Punkt noch verbessern kann :)

@Yamato: Werd ich... ^^ Die nächsten Teile (und Kapitel) werden sich noch ziemlich viel mit Action beschäftigen... *gg*

@Lynx: Militärische Vorkenntnisse in den Bereichen Fausfeuerwaffen, leichte und schwere Maschinenpistolen, überschwere Maschinengewehre, Sprengstoff, taktische Vorgehensweisen, anatomische Fakten des menschlichen Wesens, Biologische Waffen, psychologische Kriegsführung, mittlere und schwere Geschütze, Haubitzen, Kampfhubschrauber, Sicherheitssysteme, Überschalljäger, SubSeven, NMap, weltpolitische Entwicklung der Jahre 2000 - 2100, Chemische Waffen und Truppendynamik sind SELBSTVERSTÄNDLICH Voraussetzung, um Omega zu verstehen.
...
Das war ein Scherz.
...
*lol* Nö, im Ernst, ja er hat mit der Pistole auf die Granate geschoßen, was natürlich keine besonders clevere Idee war ^^ Und der "linke rechte Arm" ist das Ergebnis eines fehlenden Korrekturlesens meiner Person ^^"""

@Sahlene: *sich erfürchtig in den Staub wirft und sich verneigt* Ich weiß (<-- !) nicht so recht, was ich auf dieses große Lob noch antworten soll. Zum ersten bin ich vollkommen baff darüber, dass du die 175 Seiten in diesem Rekordtempo geschafft hast... Das verdient wirklich Respekt!

Des weiteren stimme ich dir zu, Leech ist schon etwas klischeehaft geraten, allerdings war das teilweise auch so beabsichtigt. Ich sag deswegen nur "teilweise", da Leech seine Hintergrundsgeschichte (in welcher auch der Background von Kyle und ihm ein wenig detaillierter erklärt wird) erst noch bekommen wird - In Kapitel 11/12 werden die Personen Leech, Rykov und Ms. Shan genauer unter die Lupe genommen... sofern also nich etwas Geduld ;)

Vielleicht liegt es an der Uhrzeit (*heute schon lange auf den Beinen bin*), aber im Moment wollen mir die beiden Kenshin Zitate einfach nicht einfallen ^^°°° Irgendwie ist mir das peinlich ^^°°°°°°°°

Und in Puncto Jax... Tja... sagen wir mal so: Von dem Haupttrio (Cassy, Kyle und Jax) finde ich ihn persönlich auch am coolsten ^^ So gesehen, wird er sicher nicht so schnell aus der Geschichte verschwinden ^^°

Noch einmal ein großes DANKESCHÖN, dass du dir die Arbeit angetan hast... Ich freu mich darauf, dich von nun an hier regelmäßig begrüßen zu dürfen ;)


Aber jetzt dann wirklich der neue Teil ^^°


Colonel Leechs Augen fixierten nun schon ganze zwei Minuten lang das schwarze Mobiltelefon in seinen beiden Händen, ohne ein einziges Mal dabei zu blinzeln. Das Brennen auf seiner Netzhaut wurde immer schlimmer und eigentlich fragte er sich schon die ganze Zeit, warum er sich selbst so quälte. Selbst wenn er mit seinen Blicken das Telefon durchdringen könnte, würde das den Rückruf seiner Männer nicht beschleunigen.
Weitere dreißig Sekunden später war es ihm schließlich wirklich zu dumm. Er legte das Handy vor sich auf den Boden, schloss die Augen und lehnte sich weiter nach hinten, sodass sein ganzer Rücken die kalte Steinmauer berührte, an der er nun schon seit einigen Minuten saß. Streng genommen, seitdem ihn Ms. Shan abgehängt hatte.
Die Telepathin war in einem rekordverdächtigen Tempo vorausgeeilt. Leech hatte sie bereits nach wenigen Sekunden aus den Augen verloren gehabt – was teilweise auch an den verworrenen Gängen in SL 6 gelegen hatte. Die ganze Zeit hatte er sich schon gefragt, wie sich die Asiatin nur so gut in diesem Komplex auskennen konnte, wo sie doch das erste Mal zu Besuch war. Dann war ihm wieder eingefallen, dass sie eine Zeitlang in seinem Verstand gewühlt hatte. Vermutlich, um dort nach nützlichen Informationen zu suchen. Wie zum Beispiel die Ortskenntnis in SL 6. Als Leech dieser Gedanke gekommen war, war es allerdings schon zu spät gewesen. Alle Wege aus SL 6 waren durch den Verlust des Computersystems abgeriegelt – mit einer Ausnahme: Der Weg, den auch Langley gekommen war. Doch Ms. Shan war schneller gewesen. Als er in den letzten Korridor eingebogen war, hatte ihn bereits ein riesiger Schutthaufen erwartet, der ein Weiterkommen unmöglich gemacht hatte. Ms. Shan hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen. Aber warum? Sie hatte doch keinen Grund für so eine unverständliche Aktion. Oder könnte es tatsächlich mit dem Streit zusammenhängen? Leech schüttelte gedankenverloren den Kopf. Nein! So nachtragend und unlogisch konnte noch nicht einmal eine Frau reagieren.
Der Colonel hatte also das Beste aus seiner Situation gemacht. Er hatte sich ein schönes Plätzchen mit einer Netzverbindung gesucht – was an und für sich schon an ein Wunder grenzte. Nachdem das Computersystem und die Funkverstärker ausgefallen waren, war SL 6 zu einem einzigen großen Funkloch geworden – und einigen seiner loyalen Untergeben Anweisungen gegeben.
Und nun wartete er auf weiteren Kontakt. Dieser war kurz nach dem Angriff in SL 3 zusammengebrochen. Langley, White und eine dritte Person, deren Identität hoffentlich nur ein schlechter Scherz seiner Männer war, waren bereits in der Falle gesessen. Und dann? Leech wusste es nicht, aber er konnte es bereits ahnen. Langley durfte man nicht unterschätzen. Wie oft musste er diese Lektion eigentlich noch lernen?
Ohne die Augen zu öffnen tastete er mit seinen Fingerspitzen nach dem Mobiltelefon, fand es und führte es sofort zu seinem rechten Ohr. Einen Tastendruck und ein Stimmkommando später hatte der Colonel eine sehr riskante Entscheidung getroffen, die der General sicher nicht gutheißen würde.

„Ja, Colonel?“

„Lieutenant Simmons. Wie es aussieht hat Team Alpha versagt. Sie und Team Beta haben grünes Licht. Legen Sie den Sektor in Schutt und Asche, wenn es sein muss, aber beschaffen Sie mir auf jeden Fall die Telepathin. Lebend.“

„Roger, Colonel. Lebend oder ohne einen Kratzer, Sir?“

„Sie muss lediglich noch atmen, wenn Sie sie herschaffen. Was allerdings Colonel Langley und seinen Helfer betrifft…“

„Ja, Sir?“

„Zeigen Sie keine Gnade.“

*

Der Aufprall war heftig, aber irgendwie nicht so schlimm, wie er sich ihn vorgestellt hatte. Vielleicht lag das aber an der Tatsache, dass er mit der rechten Körperhälfte auf dem Boden aufgekommen war, welche von der Schulter bis zur Hüfte ohnehin taub war. Ein süßer Duft von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase. Der Duft seines verbrannten Fleisches. Der ihm riet, lieber erst in ein paar Minuten seine Schulter zu begutachten.
Nach dem Geruchssinn kehrten auch seine vier anderen, äußerst scharfen Sinne einer nach dem anderen zurück. Und somit auch seine Orientierung. Zu diesem Zeitpunkt begriff der Colonel auch, dass er sich eigentlich in einer sehr ungünstigen und vor allen Dingen angreifbaren Position befand. So schnell, wie es ihm im Moment möglich war, drehte er sich zur Seite, stützte sich mit den Armen ab und wechselte in eine halbkniende, aber dennoch halbwegs aufrechte Körperhaltung. Kaum hatte er diese erreicht, sammelte er die beiden Faustfeuerwaffen auf, die er noch wenige Minuten zuvor in Händen hielt und überprüfte die Munition. In der einen Waffe waren noch vier Betäubungskugeln geladen, in der anderen noch drei. Das machte also insgesamt sieben Schüsse noch, die fünfzig letalen Projektile in beiden Pistolen nicht mitgerechnet.
Kyle war kurz davor, sich seine weiteren Schritte zu überlegen, als er die unnatürliche Stille in seiner Umgebung wahrnahm. Keine tappenden Schritte mehr, keine leisen Kommandos. Und schon gar keine Schmerzensschreie, deren Ursache ein gewisser farbiger Terrorist war. War es denn schon vorbei? Der Colonel erhob sich langsam und spähte vorsichtig über die Trennwände des nächsten Cubicles hinweg. Er konnte tatsächlich keine Soldaten mehr ausmachen, dafür aber einen großen Mann in oranger Sträflingskluft und eine junge Frau, die in eine bläuliche Aura eingehüllt war. Beiden ging es auf den ersten Blick gut, und beide kamen auf ihn zu. Kyle verstand. Er sicherte die beiden Pistolen und verließ den großen Schreibbereich.

„Alles klar bei euch?“

Cassandra nickte kurz mit dem Kopf und holte bereits Luft für eine Antwort, aber Jax war eindeutig schneller als sie und würgte sie vor ihrem ersten Wort ab. Was mit ziemlicher Sicherheit so auch besser war. Denn offenbar bemerkte die junge Frau gerade die hässliche Brandwunde an seiner Schulter. Der Colonel konnte zumindest beobachten, wie ihr starrer Blick an seine Seite immer mehr von Schrecken und Übelkeit dominiert wurde.

„Ja, ja… sieht so aus, als wär’ der Sektor sauber… Was zur Hölle war das eben?“

Kyle wünschte sich in diesem Moment, dass er eine exakte Antwort auf diese Frage geben könnte, aber Tatsache war, dass er diese einfach nicht hatte. Er konnte nur spekulieren. Was er dann auch tat.

„Ein taktisches Team… Das hier eigentlich gar nichts zu suchen hatte, es sei denn, wir sind bereits lokalisiert worden.“

„Bereits lokalisiert worden? Das heißt, wir sind im Arsch, oder?“

Cassandra fuhr bei dieser Aussage in sich zusammen. Die Worte des Terroristen waren ruhig und gelassen, eine pure Groteske, angesichts des Inhaltes. Ihr Blick wanderte sprunghaft zu dem Offizier, um dort nach Zustimmung zu suchen, im Besten Fall nach Ablehnung. Doch Kyles Gesichtsausdruck war beinahe so leer und nichts sagend, wie sein rechtes Auge, in dem noch immer die technische Kontaktlinse saß.

„Nein. Es bedeutet nur, je eher wir aus dem Hive rauskommen, desto besser. Wir haben noch… 15 Minuten, 47 Sekunden, um Hangar 2 zu erreichen, ein Auto zu entwenden und durch den Tunnel nach Santa Monica zu fahren. Das ist möglich, wenn wir uns beeilen. Also los!“

Zustimmendes Nicken und Stille. Mit mehr hatte der Colonel auch nicht gerechnet. Seine Beine setzten sich bereits in Bewegung, als seine Sinne erneut Alarm schlugen. War es Einbildung, oder hatte er tatsächlich das Klicken einer entsicherten Waffe vernommen?

„Cassandra… Django… lauft… JETZT!“

Kyle stürmte im selben Moment zurück in den Cubicles-Bereich, in dem auch der Sturmtrupp unter tosenden Fußgetrampel und brüllenden Kommandos den Sektor betrat. Er warf noch schnell einen Blick zurück zu seinen beiden Begleitern, die sich ebenfalls auf einen Kampf einstellten. Das musste er allerdings vermeiden. Er selbst war nun – nachdem er das starke Gewehr des Wärters verloren hatte - nicht mehr in der Lage, die Decke eines Sub Levels zu durchbrechen. Nur mehr Jax und die junge Telepathin waren dazu noch in der Lage. Die beiden durften ihre Kraft nicht in einem Kampf verschwenden, und sie durften nicht mehr weiter herumtrödeln.

„Verdammt! Was habe gesagt! Lauft endlich los! Ich halte sie solange auf! Cassandra, du kennst den Weg! LAUFT ENDLICH!“

Cassandras Blick traf noch einmal auf den von Kyle. Für einen Moment schien die Welt um sie herum stehen zu bleiben. Doch der Moment verging. Und sie begriff, was von ihr erwartet wurde. Sie drehte sich um und rannte zusammen mit dem Jamaikaner aus dem Sektor, ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen.


Plauderstunde by Kay

So... an dieser Stelle kommt meine - euch sicherlich bekannte - Plauderorgie, die den ganzen Post gleich nochmal in die Länge zieht ^^° Aber anyway, ich bin der Ansicht, dass ich euch noch etwas über diverse Arbeiten von mir in der Zukunft erzählen sollte ^^

Erstmal sollte ich nebenbei mal erwähnen, dass die Arbeiten an M:OT weitergehen... Vielleicht nicht in einem sooo überschwenglichen Tempo, aber nachdem ich da doch noch etwas Zeit habe wird es sicherlich ausreichen, um nach Start des Spin-Offs für ein regelmäßiges Posting zu sorgen. Ein Punkt, der mir wirklich am Herzen liegt ^^

Dann habe ich mir in letzter Zeit auch noch Gedanken über die Rollen von Tiara und jetzt auch Sahlene in Omega gemacht. Wie schon vor laaaaaaaaanger Zeit euch versprochen, erhält von mir jeder regelmäßiger Leser eine Nebenrolle in der Geschichte. Nun ist aber das Problem aufgetaucht, dass die Geschichte bereits seit über einem Jahr fix und fertig geplant ist, und alle (auch noch kommenden Rollen) bereits vergeben waren. Als erstes Überlegte ich mir, Tiara und Sahlene größere Rollen in einem Spin-Off (Allerdings nicht M:OT), bzw. dem Sequel zu geben, aber irgendwie war da doch noch der Haken, dass diese erst in nichtabzusehender Zeit starten würden ^^°
Als mich Shan auf diesen Punkt ebenfalls nochmal angesprochen hat, habe ich schließlich die vorherigen Pläne umgeschmissen und einen Entschluß gefasst: Die Rollen Tiara und Sahlene kommen noch in dieser Geschichte vor, aus Basta! ^^ *hehe* Also hab ich diverse Sachen noch in meinem Planungs Script umgeschrieben, und taa-daa! Schon waren die Rollen da! Tiaras Einstieg in die Geschichte wird in Kapitel 11 geschehen, Sahlenes Einstieg nach Möglichkeit zeitgleich.
Ich wollt das jetzt nur noch schnell loswerden ^^

Ach ja... Übrigens wird es noch vor M:OT in den nächsten Wochen eine zweite FF von mir geben ^^ (Mal als kleine Vorwarnung)
Durch meine Arbeit im LQ, sowie aber auch durch diverse Unterhaltungen mit Sahlene und Shan bin ich voll Datendrang, eine meiner *Lieblingsgenres* (<-- Achtung! Sarkasmus!) ein wenig durch den Kakao zu ziehen ^^ So gesehen wird es von mir in den nächsten Wochen (Ich bemühe mich, diesmal schnell zu arbeiten) eine Parodie auf Yu-Gi-Oh geben. Was den Leser erwarten wird? In erster Linie mein persönlicher, überaus bösartiger Sinn von Humor und viele sinnlose Tode, a lá "South Park" und auf jeden Fall "The Great White Dope" (der Mörder aus Scary Movie 1). In Punkto Stil und Form bitte nichts großartiges erwarten, genauso wenig wie auch bei der Länge - Es soll eine Comedy-FF werden und rein der Unterhaltung dienen. (Anti-Yugi-FF wäre wohl ein wenig politisch unkorrekt, was?) ^^

So... jetzt hab ichs aber wirklich geschafft ^^

Freu mich schon auf eure Kommies ;)

-Kay
 
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