7. Trespasser (6)
Ja, bin ja schon hier... Gestern ist es aus dem einfachen Grund nichts mehr aus dem Neuen Teil geworden, da ich doch noch etwas länger an dem G&E Teil gesessen bin - aus diesem Grund wurde der Omega Teil auch erst heute ferting... Aber vorher noch zu den Fragen, die aufgetaucht sind:
ad Droge: "Droge" ist vielleicht ein etwas zu weitreichender Begriff. Cassandra war/ist nicht drogenabhängig - allerdings wurde sie über die lange Zeit im Sanatorium (wie es Canola schon richtig bemerkte) abhängig von den Beruhigungsmitteln, die man ihr verabreichte, um ihre Kräfte zu bändigen. Und wenn ihr euch noch an das Asylum zurückerinnert, so war dies nicht umbedingt der bestfinanzierteste Ort gewesen - aus diesem Grund wählte ich auch Morphium. Da es zu den Verhältnisen der Klinik einfach besser passte, als ein futuristisches Mittel und da man auch im Allgemeinen mhr mit diesen Wort anfangen konnte... Außerdem macht Morphium auch ziemlich stark körperlich abhängig (was auch die Frage "Telepath und Süchtig") erklären würde... ^^
ad Kyle: Die ganze Bemerkung über den Kampf sollte ein kleiner Querverweis auf den letzten Teil des 6. Kapitels sein (Wo Cassandra genau diesen kampf beobachtet) und bei dem kyle nicht gerade sanft mit seinen Männern umgeht... allerdings liegt die Betonung hierbei ganz deutlich bei "fast" krankenhausreif... Außerdem wurde Kyle ja bestraft - auf eine andere Art allerdings (Stichwort: Versetzung)
So... hoffe mal, mir ist jetzt keine Frage entwischt... aber ich bin mir sicher, ihr würdet mich ohnehin darauf aufmerksam machen ^^ 
Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Teil!
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Mit einem donnernden Krachen schlug die Faust auf den Boden des Übungsringes ein und übertrug damit einen kleinen Teil der, in ihr gespeicherten, Energie auf den Boden. Energie, die sich durch die beiden leuchtenden Lichtsträhnen symbolisierte, welche sich in Form einer Doppelhelix um seine rechte Faust und den rechten Unterarm legten. Fast wie zwei zitternden Schlangen, die sich liebevoll um die Haut schmiegten und nur darauf warteten, endlich zuschnappen zu können, so wartete auch die Energie in seinen beiden Amen darauf, endlich entfesselt zu werden. Und so stark auch der Drang in ihm war, so sehr musste er sich auch bemühen, die Energie festzuhalten. Sie zu bändigen. Denn zum einen war Trainingsraum 2 nicht gerade der beste Ort für zerstörerische Energieentladungen und zum anderen war der Mann, welcher dem Riesen gegenüberstand nicht sein Feind. Ganz im Gegenteil sogar.
„Tja… Das war etwas zu langsam Captain… Zu langsam!“
Major Lynx versuchte seine Worte mit einer Portion Überlegenheit und Zynismus anzureichern, auch wenn ihm dies nicht sehr leicht fiel. Immerhin wusste er nur zu gut, wie sich sein alter Kamerad und Freund zusammennehmen musste, um nicht aus Versehen – oder aus einem Reflex heraus – die halbe Trainingshalle in Schutt und Asche zu legen. Zwar trainierte zeitgleich niemand mit den beiden Mitgliedern der Dagger Squad zusammen in diesem Raum, aber der Sachschaden alleine würde Rykov in Rage bringen. Und keiner der beiden Offiziere war scharf auf eine Auseinandersetzung mit dem alten Mann. Also hielten sie sich bei ihrem Training regelmäßig zurück. Beide. Major Lynx sowie auch Captain Yamato. Der Riese von über zwei Metern, dessen Arme immer noch von den weißbläulichen Energieschlangen umgeben waren.
Und der in eine aufrechte, offne Kampfhaltung wechselte, als Lynx wieder auf dem Ringboden aufkam. Der Sprung hatte den Major wahrscheinlich von der schmerzhaften Energieentladung, die Yamatos letzter Schlag mit sich führte, bewahrt. Doch nun war er endlich an der Reihe, einen Angriff zu starten. Auch wenn Yamato wahrscheinlich einer seiner besten freunde war, so konnte er ihn einfach nicht schonen. Denn in erster Instanz war er sein Vorgesetzter. Und dafür verantwortlich, dass er wieder lebendig von seiner nächsten Mission zurückkehren würde. Verantwortlich als Kommandierender, verantwortlich als Freund. Ganz allein aus diesem Grund schonte er nie die Mitglieder seines Teams beim Training. Denn nur allzu schmerzhaft erinnerte er sich daran, was fehlendes Training alles anrichten konnte. Aber die Erinnerung haftete nur für wenige Sekunden in seinem Geist und wurde sehr prompt von der Realität und der Vorbereitung auf den Angriff verdrängt. Lynx spannte seine Muskeln. Nun war
er an der Reihe.
Der Major begann spontan ganz leicht sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern. Sein Oberkörper wippte in der Bewegung mit und auch bei der Wiederholung derselben. Immer wieder die gleiche Gewichtsverlagerung und immer schneller. Sein ganzer Körper machte schon in dieser gleichen Bewegung mit. Kopf, Schultern, Arme, Hüften, Beine. Hin und Her. Immer schneller. Und dann ließ er los. Im Bruchteil einer Sekunde mobilisierte der Major die ganze Kraft und die ganze Geschwindigkeit, die er mit dieser seltsamen Bewegung aufgebaut hatte. Wie ein Projektil aus einer Präzisionswaffe schoss er auf den konzentrierten, wenn auch nicht sonderlich überraschten Yamato zu. Welcher es im letzten Augenblick noch schaffte seine Unterarme schützend vor den Oberkörper zu positionieren. Doch dann detonierte Lynx aufgebaute Kraft in einer präzisen und unmenschlich schnellen Abfolge von Schlägen und Tritten. Die Meisten von ihnen trafen zwar nur die schützenden Arme und erzielten somit fast keine Wirkung, aber der letzte Schlag traf sein Ziel perfekt. Die flache Hand mit angezogenen Fingern drang zwischen den Armen hindurch und traf den Captain genau an dessen Brust. Dort entlud ich die unglaubliche Wut des Schlages. Yamatos Körper verblieb zwar immer noch in der gleichen, defensiven Haltung, rutschte aber durch den gewaltigen Impuls die wenigen Meter zum anderen Ende des Rings nach hinten. Kaum hatte sein Rücken die Ringseile berührt, stoppte die ungewollte Bewegung auch und Yamato verblieb wie angewurzelt in der gleichen Position. Für zehn, endlos lang erscheinende Sekunden. Dann konnte Lynx ein leichtes Zittern an seinen Beinen sehen, welches immer stärker wurde. Und schließlich zeigte sich die wahre Kraft des Schlages. Das linke Bein des Captains knickte ein und sein ganzer Körper folgte der Bewegung nach unten. Lynx konnte mit ansehen, wie die Kraft aus den Beinen und Armen wich und wie das linke Bein zu Boden knallte. Doch nur das linke. Das Rechte Bein war noch immer wie angeklebt an seiner Position. Yamato konnte sich gerade noch auffangen. Schwer atmend und sichtlich angeschlagen blickte er langsam auf.
„Tut weh, dass ich immer auf denselben Trick reinfalle…“
Dabei verzog sich sein Mund zu einem leicht gezwungenen Lächeln.
„Tja. Aus diesem Grund bist du auch Captain und ich Major…“
„Ach? Und ich dachte, weil du hübscher bist, als ich… Sei du lieber froh, dass ich nicht freie Schussbahn hatte… Und nun hilf mir schon auf…“
Lynx begann nun ebenfalls leicht zu Lächeln und überlegte sich schon ein passendes Gegenkommentar, als er die rechte Hand seines Freundes packte, und den, einen guten Kopf größeren, Riesen wieder auf die Beine half. Die Energiebänder an dessen Armen waren wieder verschwunden. Offenbar hatte Yamato genug Training für heute. Der Major holte schon Luft für den nächsten Satz, als er plötzlich eine dunkle Stimme aus dem Nichts hinter ihm hören konnte.
„Seien
sie lieber froh, dass sich der Major zurückgehalten hat, Captain…“
Beide Männer froren in ihrer Bewegung kurzfristig ein. Sie kannten diese Stimme nur zu gut. Und sie wussten, dass sie nichts von ihr zu befürchten hatten. Aber dennoch waren beide ziemlich erschrocken über die Tatsache, dass es der Colonel mal wieder geschafft hatte aus dem Nichts aufzutauchen und sie zu überraschen. Das war seit der Beendigung ihrer Ausbildung nicht mehr sehr oft vorgekommen.
„Sir…? Wie lange stehen sie schon da?“
„Erst ein paar Minuten. War aber dennoch ein guter Kampf… auch wenn sie beide nicht mit voller Kraft kämpfen konnten…“
Langsam schritt Kyle auch aus dem Schatten der nahen Ecke des Raumes. Er hatte bereits seine schwarze Trainingskluft an und die dazu passende Sportsonnenbrille aufgesetzt. Und ebenso, wie seine ehemaligen Schüler überrascht waren, ihn in der Halle zu sehen, so war auch er ursprünglich überrascht gewesen, die Halle nicht leer vorzufinden. Auch wenn er diese Überraschung wahrscheinlich nie zugegeben hätte.
„Danke Sir… Wir konnten einfach nicht schlafen… Es ist momentan ziemlich viel los… Aber was ist mit ihnen, Colonel? Wieso sind sie noch wach?“
Kyles Blicke wanderten langsam über die gegenüberliegende Seite des Raumes, bis sie ihr Ziel fanden. Die große analoge Uhr, die schwach beleuchtet über einer der Eingänge zur Halle hing. Null-Dreihundert-Sieben. Es war tatsächlich schon sehr spät. Rhodestones Memo hatte ihn tatsächlich weit über sechs Stunden beschäftigt. Doch die beiden jungen Männer vor ihm brauchten das nicht zu erfahren.
„In etwa aus den selben Grund… Insomnia… Ich dachte, dass wenn ich schon keinen Schlaf finden könnte, dass ich mich dann zumindest mit etwas sinnvollerem beschäftigen könnte… Und offenbar war ich nicht der einzige, der diese Idee hatte… Und nun mal im Ernst: Was ist der Grund für dieses nächtliche Training?“
Der junge Major seufze kurz auf und fing an, langsam im Ring herum zu gehen. Erst nach einigen Momenten drehte er sich wieder zum Colonel und dem Captain, welcher es sich in der blauen Ecke des Kampfrings auf einen kleinen Hocker bequem gemacht hatte. Dann schritt er zielstrebig zu den Seilen und sprang mit Leichtigkeit über sie aus dem Ring. Lynx stand jetzt nur mehr wenige Meter von Kyle entfernt.
„Leech.“
„Leech ist der Grund?“
„Ja. Auf Vorschlag von Colonel Leech hat der General große Umstrukturierungen in den Elite Squads angeordnet… Mit dem Endeffekt, dass die Dagger Squad seit ca. drei Stunden nicht mehr existiert… Genauso wenig wie die Claw Squad oder die Hunter Squad… Diese drei Teams wurden aufgelöst, ihre Kommandanten einer anderen Einheit zugewiesen und die restlichen Mitglieder quer über die gesamte Organisation verteilt… Captain Yamato zum Beispiel reist nächsten Montag ab zu der Zweigstelle in Washington DC…“
Kyle erstarrte für eine Sekunde lang. Er kannte die Namen dieser drei Squads und deren Mitglieder vermutlich besser als irgendein anderer Befehlshabender Offizier. Immerhin war
er es, der diese drei Teams ausgebildet hatte. Es waren
seine Teams. Was zur Hölle bezweckte der General nur damit?
„…Und von da aus geht’s in zwei Wochen weiter nach Europa… Der alte Mann hat einen kleinen Deal mit einigen französischen Staatsmännern abgeschlossen… Wenn wir ihnen bei der Lösung einiger Probleme mit terroristischen Vereinigungen behilflich sind, wollen sie uns mit haufenweise Rohstoffen beliefern… Rykov fand dies zu verlockend und hat einige Männer für den Job bestimmt… Und nun raten sie mal, wer das Kommando haben wird…“
Yamato hatte sich mittlerweile auch aus dem Ring begeben und stand nun neben seinem Freund vor dem Colonel, welcher die Worte der Beiden mit Interesse verfolgte.
„Sehen sie es doch Positiv, Captain: Sie haben doch schon lange auf ihr erstes Kommando gewar.-“
„Bei allem nötigen Respekt Sir, aber das ist nicht der Punkt. Sir, die Situation in Europa ist mir ziemlich geläufig… Und ich kann mich an keine terroristische Organisation erinnern, die den Franzosen, oder anderen europäischen Völkern wirklich große Probleme bereiten könnte… Und schon gar keine so großen Probleme, dass eine Omega-Einheit dafür nötig wäre…“
„Was wollen sie damit sagen, Yamato…?“
„Ich weis nicht, wieso man uns nach Europa schickt, Sir… Aber es hat sicher nichts mit der Beseitigung von
Terroristen zu tun…“
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