Omega

Schon bemitleidenswert!!!!!
Ihr glaubt ihr könntet uns damit ärgern , doch das juckt hier keinen. Eure Posts werden gelöscht und ihr gekickt und das wars!!!!!!!!
 
wird hier noch weitergeschrieben ??
KAAAY ?? WO BIST DU ???
*echo* ay ay ay u u u


hmmmmm
und ne dicke staubschicht hat sich auch schon im thread gebildet
---> ich möcht mal wieder nen neuen teil
 
7. Trespasser (4)

Guess who's back,
back again,
Kay's back,
tell a friend...^^"

An dieser Stelle gehört erstmal ein riesengroßes SORRY an all meine Leser. In den letzten Wochen war bei mir echt Studiumsmäßig die HÖLLE los. Aus diesem Grund konnte ich auch fast nichts mehr posten... Allerdings hoffe ich dann doch, das ich dies in der nächsten Zeit wieder gutmachen kann und fange deswegen auch gleich wieder mit dem nächsten Teil an...

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Sein allwöchentlicher Termin. Kyle mochte irgendwie diese Bezeichnung. Sie war sehr neutral und damit auch sehr passend. Denn während der letzten Wochen konnte er nie so recht sagen, ob er sich auf diesen Termin freuen sollte oder nicht. Einerseits war der Colonel immer sehr gespannt auf die ersten Worte, auf die erste Reaktion, die sein Gegenüber ihm erbringen würde. Sie waren meist schon Parameter für den positiven oder negativen Ausgang des ‚Termins’. Andererseits wusste er doch nur zu genau, wie es wieder ablaufen würde. Und zwar so, wie es immer ablief. Im Endeffekt würde er nicht Sieger sein. Doch das war ihm eigentlich egal. Tatsache war, dass diese Termine, diese Treffen, die einzige Informationsquellen waren, die er anzapfen konnte, um Antworten auf seine Fragen zu finden. Also konnte er nicht so einfach aufgeben. Schon gar nicht, wenn dies heute das vermutlich letzte Zusammentreffen mit ihm wäre. Das letzte Zusammentreffen vor seiner Hinrichtung.

„Guten Abend, Colonel. Ist denn heute schon wieder Mittwoch? Tja... wie die Zeit vergeht... Sie kennen die Prozedur ja, Sir. Zuerst den Irisscann, dann die Bestätigung, und schließlich der Sicherheitscode...“

Kyle warf dem jungen Sergeant nicht mehr als einen gelangweilten Blick zu. Natürlich kannte er die Prozedur schon. Seines Wissens hatte er den Gefangenen Trakt schon betreten, bevor der Sergeant überhaupt Mitglied bei Omega wurde. Allerdings musste Kyle im selben Gedanken auch hinzufügen, dass er wohl nie so regelmäßig hier unten war, als in den vergangenen drei Monaten. Hier, in Sektor 3 von SL 5. Dem Hochsicherheitstrakt des Omega – internen Gefängnisses.
Mit einem schwungvollen Seitenschritt drehte sich der Offizier zu der großen Panzerglasscheibe zu seiner linken. Welche eigentlich die gesamte linke Wand des Ganges ausfüllte und hinter der sich der Sergeant und noch ein paar andere menschliche Soldaten – oder vielmehr: Wärter – eifrig an ihren Kommandopulten tummelten, Zahlencodes eingaben, Überwachungskameras kontrollierten und per Funk Informationen an die Wärter im Inneren des Trakts weitergaben. Informationen über sein kommen. Nur einen Moment später tauchte ein blauer, dicker Kreis auf der Panzerkreisscheibe auf, welcher recht schnell den Weg zur Reflexion von Kyles Gesicht suchte. Kaum hatte er sich über die matte und farblose Spiegelung von seinem rechten Auge gelegt, verfärbte sich der Kreis auch schon rot, ein kleines Piepen ertönte, und fast zeitgleich schallte auch ein metallisches Klacken durch den schmalen, silberfarbenen Korridor. Das unverkennbare Zeichen, dass die schwere, fast zwei Meter dicke, Stahltür sich endlich dazu bemühte, in der rechten Wand des Korridors zu verschwinden. Wieder vergangen einige endlos erscheinende Sekunden, die der Soldat warten musste, bis er endlich weitergehen konnte. Auch wenn es nur ein paar Meter waren. An dessen Ende schon der eifrige Sergeant, welcher gerade aus der Tür zur linken gekommen war, mit der Besucherliste wartete. Eine Unterschrift später konnte Kyle dann auch schon seinen zehnstelligen Sicherheitscode an der Konsole direkt neben dem Eingang zum Überwachungsraum eingeben, woraufhin sich die zweite, nicht minder schwere Stahltür langsam öffnete. Einen spärlichen Gruß zum Sergeant später war Kyle dann auch endlich auf den Weg zur letzten Zelle des Korridors.
Der metallische Gang selbst war vielleicht nur zwei Meter breit, reichte dafür aber fast dreihundert Meter in die Raumtiefe. Links und rechts tauchten immer wieder stabil wirkende Gefängnistüren auf, mit kleinen, blauen Namensschildern darunter. Diese Namen waren Kyle nicht sehr fremd. Viele von ihnen hatte die Dagger Squad oder er selbst festgenommen. Und bei vielen von ihnen wäre er froh gewesen, den Namen nie wieder im Leben zu hören. In diesem Trakt von SL 5 befand sich der größte Abschaum, den die menschliche und Superior-Rasse jemals zu Stande gebracht hat. Mörder. Attentäter. Dämonen reinsten Hasses. Sie alle verdienten es, hier zu sein. Und auf ihr Ende zu warten. Denn aus diesem Trakt gab es nur mehr einen Weg heraus. Den Tod. Es war die letzte Meile für diese Bestien. Der Todestrakt. Bestien. Das konnte man wahrscheinlich von allen hier Einsessigen sagen. Mit vielleicht einer Ausnahme. Dem Grund seiner allwöchentlichen Besuche. Django Alexander LeRoi. Besser bekannt unter dem Synonym ‚Jax’. Kyles ganz persönliche Nemesis.
Langsam hatte er sich schließlich der letzten Tür des Ganges genähert. Hinter der sich der Terrorist befand. Kyle überlegte nicht mehr lange, bevor er seinen Daumen auf die schwarze Fläche rechts neben der Tür legte. Mit einem schabenden Geräusch verschwand die Metalltür ruckartig in der Decke und machte den Weg frei. Frei in die dunkle Zelle.
Die Zelle selbst war viel größer, als sie von außen vielleicht den Anschein machte. Auch wenn der größte Teil von ihr im Dunklen lag. Nur der quadratische Bereich in ihrer Mitte war beleuchtet. Der Käfig. Kyle fand den vergleich passend. Auch wenn keine Gitterstäbe sichtbar waren, so war es doch ein Käfig. Ein Käfig aus Licht und Energie. Einem der stärksten Kraftfelder, die Omega Ingenieure jemals entwickelt haben. Symbolisiert durch Lichtschienen, die über den Boden liefen, einen quadratischen Bereich in der Mitte der Zelle abgrenzten und somit die unsichtbaren Wände des Käfigs zumindest andeuteten. Innerhalb des Käfigs war nicht viel zu sehen. Lediglich ein tonnenschweres Waschbecken, welches tief im Boden verankert war, eine Toilette, welche in einer der Ecken des Käfigs stand und ein Feldbett, welches Kyle nur zu schmerzhaft an das eigene erinnerte. Und eine Person, die auf jenem Bett saß und finster den Neuankömmling in seinem Reich anstarrte, als dieser langsam aus der Dunkelheit auftauchte.

„Du kommst spät, Sonny... Spät, um mich mal wieder zu nerven...“

Kein guter Anfang. Aber zumindest überhaupt ein Anfang.

„Wäre es dir wirklich lieber, wenn ich dich wieder alleine in deinem Selbstmitleid lasse...?“

„Wenn du schon so fragst: AUF JEDEN FALL!“

„Sorry, Django... Aber noch schuldest du mir einige Antworten, und ich denk nicht einmal im Traum daran, hier wieder zu verschwinden, bevor du sie mir gegeben hast.“

Wenn Kyle eines in den vergangenen Wochen über Jax gelernt hatte, dann war dies die Tatsache, dass sich dieser nicht mit Samthandschuhen anfassen ließ. Jax zeigte seine größte Kooperationsbereitschaft, wenn Kyle ihn schon mit einem schroffen Ton begrüßte. Auch wenn sich ‚Kooperationsbereitschaft’ bei Jax meist als wüste Streiterein mit einigen nützlichen Randbemerkungen definieren ließ.

„*Pff* Du kannst mich mal, Kleiner... Ich wüsste echt nicht, was ich dir Omega – Drecksack sagen sollte...“

„Vielleicht ein paar letzte Worte... Etwas, was man auf deinen Grabstein einmeißeln kann... Ich weiß, du bist nicht so dumm, wie du dich gibst, Django... Und ich bin mir sicher, du kennst das Datum... Du weißt, dass in drei Tagen deine Galgenfrist abgelaufen ist.“

Der Jamaikaner schwieg auf diese Aussage hin. Stattdessen erhob er sich von seiner Position und ging langsam näher zum Rand des Käfigs.

„Was willst du wissen?“

Diese Aussage erstaunte Kyle nun wirklich. War das Angesicht des Todes wirklich motivierend genug, um Jax dazu zu ermutigen, nach all diesen Wochen des Schweigens endlich mit der Wahrheit anzufangen? Das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein.

„Rhodestone. Du kennst ihn. Woher? Und was verbindet dich mit ihm?“

Jax begann leicht zu grinsen. Ein leichter roter Schimmer bildete sich auf seinen Augen.

„Der gute, alte Charly... Ja... Ich kannte ihn. Von früher. Er war ein netter, alter Mann, wusstest du das? Zu nett, um weiter mit Drecksäcken wie euch Omega – Fanatikern rumzuhängen... Wollte raus aus diesem riesen Haufen Scheiße... Wusste aber, dass es nicht so leicht werden würde... Charly hatte nicht nur Freunde hier...“

„Was willst du damit sagen?“

„Bist du wirklich so verdammt begriffsstutzig? Der Alte hatte genug von dieser ganzen Juhu-wir-spielen-Soldaten-und-machen-uns-die-Welt-untertan-Scheiße hier. Aber das hat offenbar ein paar Typen hier nicht gepasst... Der alte Rhodestone hatte Angst um sein Leben...“

„Das ist Unsinn. Rhodestone war einer der fähigsten und beliebtesten Wissenschaftler, die es je bei uns gegeben hat... Er hatte keine Feinde... und es gab hier niemanden, der ihn töten wollte... Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Django?“

Doch dieser gab keine Antwort mehr auf diese Frage. Stattdessen zog er es einfach nur vor, Kyle den Rücken zu kehren und laut lachend zurück zu seinem Bett zu marschieren.

„Was ist so gottverdammt komisch?“

Immer noch lachend ließ sich der Terrorist auf das Feldbett fallen, welches angestrengt unter seinem Gewicht ächzte.

„DU! DU BIST SO GOTTVERDAMMT KOMISCH! HA! HA! HA! ... Rhodestone hat einmal zu mir gesagt, dass es vermutlich nur einen Menschen in der ganzen Organisation gäbe, dem er wirklich vertrauen könnte – nur das dieser noch viel zu naiv wäre, um die Wahrheit zu erfahren... Und weißt du was? Er hatte vollkommen Recht! Du bist wirklich noch ein naives, kleines Kind! Ha! Ha! Ha!“

Nun war es Kyle wirklich genug. Vor Zorn nur so bebend drehte er sich um 180 Grad und ging schnellen Schrittes zur Ausgangstür der Zelle. Mal wieder hatte ihn der Terrorist nur zum Narren gehalten. Mal wieder hatte er ihn nach allen Regeln der Kunst vorgeführt. Aber damit war nun Schluss. Endgültig. Keine Besuche mehr, keine verzweifelten Hoffnungen mehr, kein dummer Gedanke mehr an diesen verdammten Mistkerl namens Jax.
Vielleicht war es nur der Zorn, der seine Sinne schärfte, vielleicht war es aber auch pures Glück, dass Kyle der letzte Kommentar von Jax trotzdem nicht entging. Ein Kommentar, der alles veränderte.

„He He He... Und von dir meinte Rhodestone, dass du das vermutlich einzig Positive wärst, das SL 6 je geschaffen hat... Zum Totlachen... Wirklich...“

SL 6. Kyle hatte diese Worte schon einmal gehört. Allerdings aus Charlys Mund.
SL 6. War dies die Antwort, nach der er schon die ganze Zeit suchte?

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... so... nun seid ihr wieder an der Rehie...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Teil war wirklich gut, Jax drückt sich realistisch aus ;) , leider kennt er den richtigen Konjunktiv nicht, aber kann ich dir das jetzt vorwerfen? Du kannst ja einfach behaupten, dass SEI (nicht wäre) Absicht :rolleyes:
Nebenbei: "Kyles ganz persönlicher Nemesis" - heißt es nicht DIE Nemesis?
Bewertung: 2+
 
ahhhh ... kay wieder unter den lebenden , das freut ;)
japp lynx es heisst die nemesis .....
zum teil .. ja . ich denke er hat wieder mehr fragen aufgeworfen als er beantwortet hat ... aber das sind wir ja mittlerweile gewöhnt ;)
jax kommt sehr gut rüber (ich hab doch gesagt irgendwann schnüffeln die beiden noch gemeinsam rum .. und so wies aussieht gibts nur noch 2 mögl. für den weiteren lebenslauf von jax ... der tod oder kyle !

und den nächsten teil bitte nicht erst in 3 wochen ^^
cya
sendrik
 
*in den thread gehüpft kommt*
endlich, endlich, endlich!
*eine tüte popcorn bereitstellt und es sich ganz gemütlich macht*
*gebannt liest*
...
schon zu ende ... ?
aber egal! immerhin gab es mal wieder einen teil! und du hast nix verlernt! die beschreibungen des gefängnistrakts sind vielleicht nicht unbedingt die originellsten gewesen, aber mit den passenden kommentaren dazu flüssig zu lesen gewesen^^
und ich muss meinen beiden vorrednern recht geben: jax verhält sich wirklich total realistisch, dass er nicht aus lauter todesangst alles ausplaudert. das wäre eine charawandlung um hundertachtzig grad gewesen^^
und die sache mit SL 6 wirft selbstverständlich wieder haufenweise fragen auf und lässt schon gebannt auf den nächsten teil hoffen ... in nächster zeit ... bitte ... wenn's geht ... irgendwie ... ja?
bis denne
canola
 
Ich muss den andern rechtgeben.
Jax verhält sich richig real und nun habenw ir nur noch mehr Fragen als vorher!!!!!
Was ist SL6????????????????????????????

Schreib schnell weiter!!!!!!
 
7. Trespasser (5)

Danke jetzt schon mal für die Kommies. Und schon geht es weiter. wenn auch mit einen - verhältnisweise - kurzem Teil. Aber ich fand es Sinnlos, nach dem letzten Absatz noch etwas hinzuzufügen, was irgendwie die Stimmung verdirbt. Wahrscheinlich werden deshalb zwar die nächsten posts länger, aber dasmacht ja nischts... ^^
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Der Raum war fast vollkommen abgedunkelt. Das einzige, fahle Licht, welches die Umgebung zumindest ein wenig erhellte, stammte von dem Flachbrettmonitor auf Kyles Schreibtisch, der schon seit Stunden ein und dasselbe Bild zeigte. Stunden, die der Colonel damit verbracht hatte, den Sinn hinter dieser Nachricht und dem Begriff ‚SL 6’ herauszufinden. Auch wenn die Suche bis jetzt erfolglos war. Langsam lehnte sich der Soldat fester an seinen Drehsessel, welcher daraufhin einige Zentimeter nach hinten rollte. Weg von dem Monitor, an dem er schon seit Stunden gefesselt war. Müde rieb er sich erneut die Augen, fixierte aber keine zwei Sekunden später mit seinem Blick erneut den Bildschirm. Oder besser: Die Schrift auf dem Bildschirm. Auf die einzelnen Buchstaben, Wörter und Sätze des kurzen Memos von Professor Rhodestone. Ein kurzes Memo, welches an ihn adressiert war und es trotz seiner Informationsknappheit zweimal geschafft hatte, die stärksten Gefühle in Kyle zu wecken. Vor drei Monaten, am Tag, als er Cassandra zum Omega HQ gebracht hatte, hatte er auch diese Mitteilung in seiner Mailbox vorgefunden. Damals war die erste Reaktion darauf die blanke Wut. Wut, die er bewältigt hatte, indem er drei seiner Untergebenen im Training fast krankenhausreif geschlagen hatte. Nun erlebte er gerade die zweite Gefühlsflut durch das Memo. Diesmal war es keine Wut. Vielmehr Verwirrung. Zweifel. Und vielleicht eine Spur Hoffnung. Denn diesmal sah er die kurze Nachricht mit anderen Augen.

<<Wenn du dieses Memo hier erhältst, habe ich keinen Erfolg gehabt.
Ich will nur, dass du weißt, dass ich aus purer Überzeugung heraus
gehandelt habe, und meine Taten nicht bereue.
Und ich erwarte von dir, dass du dich aus meinen Arbeiten heraus hältst,
die Finger von SL 6 lässt und mich schnellst möglich vergisst. Es wäre
besser für dich.
Tut mit leid, dass es soweit kommen musste.

C.A. Rhodestone>>

Vor drei Monaten hatte er in der Nachricht nicht mehr als ein Geständnis gesehen. Ein Geständnis, privat an ihn gerichtet. Und obwohl Kyle es nicht so recht glauben wollte, so hatte es ihn damals doch sehr in Rage versetzt. Dass der Mann, den er jahrelang am meisten vertraut hatte, ein gewöhnlicher Verräter war, diese Tatsache konnte Kyle einfach nicht glauben. Doch vor drei Monaten hatte es keine andere Erklärung für diese Nachricht gegeben. Die gab es nun allerdings. Auch wenn sie fast so absurd wie die erste Option erschien.
Langsam erhob sich der Colonel von dem allmählich unbequem werdenden Drehsessel und schritt langsam durch sein Quartier. Er machte dabei einen kleinen Zwischenstopp im Badezimmer. Mit beiden Armen am Waschbecken abgestützt, sah er musternd in sein Spiegelbild vor ihm. Tief in seine schwarzen Augen. Tief in die eigene Seele.
Rhodestone hatte keine Feinde in der Organisation. Er war beliebt. Man vertraute ihm. Aber was, wenn doch etwas Wahres in den Worten des Terroristen lag? Klar, Jax fürchtete um sein Leben, und im wäre sicher jedes Mittel recht, um der Strafe zu entgehen, aber vielleicht hatte der Professor ja wirklich Feinde außerhalb von Omega gehabt. Es war ja hinlänglich bekannt, dass er immer noch ein paar Kontakte zu Zivilpersonen gepflegt hatte. Könnten diese ihn mit etwas erpresst haben? Oder hatte es andere Manipulatoren gegeben? Aber wie passte die Tote in die Theorie? Cathreen Fox, die junge Reporterin? Sie wurde mit einer Omega Dienstwaffe erschossen. Die Ballistiker hatten die verbleibende Energiesignatur des beschleunigten Projektils eindeutig Rhodestones Waffe zugeordnet. Doch Kyle kannte diese Pistole. Zwanzig Jahre hatte sie sicher schon in einer Schublade gelegen. Charly hatte Feuerwaffen gehasst, und er hätte sie unter keinen Umständen je aus jener Schublade rausgenommen. Nicht um alles in der Welt. Und was hatte SL 6 mit der ganzen Sache nur zu tun? Kyles Schädel pochte richtig vom Druck der tausend Fragen, die sich tief in seinen Verstand bohrten. Und diesem Druck konnte er einfach nicht mehr länger standhalten.

„VERDAMMT!“

Mit einer blitzschnellen Bewegung schoss seine Faust nach vorne und traf den Spiegel über den Waschbecken mit einem klirrenden Donner. Innerhalb eines Sekundenbruchteils zersprang die eben noch so regelmäßige Spiegelfläche in duzende kleiner Facetten. Welche alle andere Teile seines Gesichts wiederspiegelten. Vorzugsweise die Augen. Statt einem Paar starrten Kyle nun mindestens zehn wütende Augenpaare an. Er starrte noch einen kurzen Moment auf diesen grotesken Anblick, bevor er sich den leichten Schmerz in seiner rechten Hand widmete. Der Colonel konnte gerade noch mitverfolgen, wie dich die letzten paar Millimeter eines Schnittes von selbst schlossen. Einen Augenblick später zollte nur mehr ein leicht verwischter Blutfilm von einer Verletzung.
Mit einen schnellen Satz schoss Kyle aus dem Badezimmer heraus und ging schnellen Schrittes zu seinem Kleiderschrank. Kaum hatte er diesen auch geöffnet, stach ihn auch schon die schwarze Sporttasche ins Gesicht. Mit einem schwungvollen Griff packte er diese auch und warf mit ziemlich viel Kraft die Schranktür danach zu. Woraufhin der Schrank selbst ein wenig zum schaukeln anfing. Doch Kyle registrierte das gar nicht mehr. Er war bereits aus der Eingangstür verschwunden und schon längst auf dem Weg zu Trainingsraum 2. Es gab sicher Dinge, die effektiver im Stressabbau waren, als die eigene Einrichtung zu vernichten. Sparring war eines davon.

*

Die bibbernde Gestalt, welche in einer dunklen Ecke ihres Badezimmers kauerte, legte langsam ihren Kopf in den Schoß und begann ganz leise und leicht zu weinen.
‚Ganz egal, was die anderen über dich sagen, ich bin stolz auf dich. Stolz auf alles, was du in den letzten Monaten geschafft hast. Stolz darauf, dass du wirklich ein neues Leben anfangen konntest. Nicht viele haben die Kraft dafür.’
Das waren seine Worte gewesen. Noch vor drei Tagen, kurz bevor der Transporter zum externen Ausbildungsareal abflog, hatte er diese Worte mit auf den Weg gegeben. Nun hörte sie die Worte erneut. Doch diesmal hatten sie keine Aufbauende Wirkung. Sie hämmerten vielmehr in ihren Verstand hinein, wie mahnende Strafworte, die sie bei jedem Schritt verfolgen würden und nur darauf warteten, dass sie eine Dummheit begehen würde. So wie gerade eben. Aber was konnte sie dagegen nur machen? Sie war machtlos gegen den Drang. Auch wenn sie es bereits geschafft hatte, auf 72 Stunden herunter zu kommen, so war dies wirklich die äußerste Grenze. Die sie einfach nicht überschreiten konnte. Zu deren Überquerung sie einfach zu schwach war. Und dafür verfluchte sie sich. Sie verfluchte sich für diese Schwäche, für diese Hilflosigkeit gegenüber ihrem ärgsten Feind. Der sie seit Jahren verfolgte und heimsuchte. Und sie verfluchte die Ärzte der Organisation. Dafür, dass deren Medikamente ihren Feind nur für kurze Zeit in die Flucht schlagen konnten. Das sie nicht halfen, ihn ein für allemal loszuwerden. Denn er kam wieder und immer wieder. Und bei jeder Rückkehr wurde es schlimmer. Also hatte sie die Medikamente aufgegeben. Suchte andere Wege. Fand diese auch. Selbst wenn es unehrenhafte Wege waren. Denn auf diesen Weg ließ sie ihren Feind kampflos gewinnen. Auch dafür verfluchte sie sich. Für diese Feigheit. Und sie verfluchte den kleinen medizinischen Assistenten, der ihr im Austausch gegen Informationen bei diesem Weg half. Auch wenn sie wusste, das sie die Schuld doch nur bei einer Person suchen müsste: Bei sich selbst.
Langsam hob sich Cassandras Kopf wieder aus dem Schoß und ihre Blicke wanderten wieder zu ihrer zitternden rechten Hand und der Spritze in ihr. Die junge Telepathin konzentrierte sich erneut mit aller aufzubringenden Kraft und schaffte es tatsächlich, die zitternde Hand zur Ruhe zu bringen. Langsam hob sie diese dann auch und musterte erneut die wiederverwendbare Spritze und deren Inhalt. Nein. Sie war einfach zu schwach, um den Kampf zu gewinnen. Ihr Feind hatte erneut gewonnen.
Mit einer vertrauten Bewegung führte sie ihre linke Hand zu ihrem linken Auge und spreizte dieses mit ihr. Dann führe sie die rechte Hand langsam an ihr Gesicht. Die hauchdünne Nadelspitze näherte sich erneut ihrem linken Auge. Wie schon so oft zuvor. Ihr Ziel war immer noch der Augenwinkel in der Nähe der Tränendrüsen. Hier vermutete niemand eine Einstichstelle. Bei keiner Untersuchung würde es auffallen.
Langsam drang die Nadel in die Haut der jungen Frau ein und nur einen Moment später schoss der Flüssigkeitsstrom des Mittels in ihre Blutbahn.
Ja. Sie hatte erneut gegen ihren schlimmsten Feind verloren.
Das Morphium.

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Hmm... Ich bin grausam, huh? :devil
 
grausam? hu ... ja, das bist du! ganz ehrlich: damit hätte ich absolut nicht gerechnet. es ist zwar logisch, dass sie abhängig ist nach der langen zeit im asylum, aber das hat man irgendwie ganz vergessen. dennoch erscheint es nicht aus der luft gegriffen, obwohl ich mit diesem problem jetzt nicht gerechnet hätte ... auweia ... hoffentlich kann kyle sie davon irgendwie abbringen ... oder sie sich selbst ...
und kyle ist scheinbar auch am ende seiner nerven ... wie muss es erst uns armen lesern dann ergehen?! :D
na ja, aber da die teile jetzt wieder regelmäßiger und in kürzeren abständen erscheinen, werden wir wohl nicht allzu lange nervliche wracks bleiben^^
danke, canola
 
Hm, das hört sich ja so an, als wüssten die Ärzte bei Omega von Cassandras "Problem"... Naja, ich fand das jedenfalls recht plausibel, einzig etwas seltsam, dass es gerade Morphium ist, denn in der Zukunft, in der die FF spielt, hätte es ruhig eine futuristische Droge sein dürfen.
Der Kyle-Part war ebenfalls gut, aber auch hier eine Kleinigkeit: "Wut, die er bewältigt hatte, indem er drei seiner Untergebenen im Training fast krankenhausreif geschlagen hatte" - die sind da sehr tolerant bei Omega, wie? Ich meine, wenn er da 3 Untergebene zusammenschlägt, müsste er dann nicht wenigstens a) eingesperrt oder b) degradiert werden?
Bewertung: 2+
 
Ok wurde eigentlich schon wieder alles gesagt , aber trotzdem nochmal ein Lob von mir.
Hoffe du postest jetzt immer in diesen Zeitabständen ( wäre genial)!!
Wie Stlynx schon gesaght hat , hätte es ruhig ein futuristischer Droge sein können , als Morphium , aber auf alle Fälle ist die idee mit der abhängigkeit perfekt
 
aha .. eine telepathin psychisch nicht stark genug um gegen die sucht zu kämpfen . naja , lassen wirs durchgehen ^^
das mit dem auge war ne gute idee , hatte ich vorher noch nie gehört , aber vielleicht bin ich auch zu behütet hier in meiner kleinen stadt ;)
ich könnte wetten dass das noch mächtig ärger gibt :)
 
Kay wo bleibt der Teil?????:bawling:
Ich hab morgen Schule und will dann off!!!:(

Edit:
Sorry für Spam (hab heut so nen schreibtag , da post ich fast überall)
 
7. Trespasser (6)

Ja, bin ja schon hier... Gestern ist es aus dem einfachen Grund nichts mehr aus dem Neuen Teil geworden, da ich doch noch etwas länger an dem G&E Teil gesessen bin - aus diesem Grund wurde der Omega Teil auch erst heute ferting... Aber vorher noch zu den Fragen, die aufgetaucht sind:

ad Droge: "Droge" ist vielleicht ein etwas zu weitreichender Begriff. Cassandra war/ist nicht drogenabhängig - allerdings wurde sie über die lange Zeit im Sanatorium (wie es Canola schon richtig bemerkte) abhängig von den Beruhigungsmitteln, die man ihr verabreichte, um ihre Kräfte zu bändigen. Und wenn ihr euch noch an das Asylum zurückerinnert, so war dies nicht umbedingt der bestfinanzierteste Ort gewesen - aus diesem Grund wählte ich auch Morphium. Da es zu den Verhältnisen der Klinik einfach besser passte, als ein futuristisches Mittel und da man auch im Allgemeinen mhr mit diesen Wort anfangen konnte... Außerdem macht Morphium auch ziemlich stark körperlich abhängig (was auch die Frage "Telepath und Süchtig") erklären würde... ^^

ad Kyle: Die ganze Bemerkung über den Kampf sollte ein kleiner Querverweis auf den letzten Teil des 6. Kapitels sein (Wo Cassandra genau diesen kampf beobachtet) und bei dem kyle nicht gerade sanft mit seinen Männern umgeht... allerdings liegt die Betonung hierbei ganz deutlich bei "fast" krankenhausreif... Außerdem wurde Kyle ja bestraft - auf eine andere Art allerdings (Stichwort: Versetzung)

So... hoffe mal, mir ist jetzt keine Frage entwischt... aber ich bin mir sicher, ihr würdet mich ohnehin darauf aufmerksam machen ^^ ;)
Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Teil!

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Mit einem donnernden Krachen schlug die Faust auf den Boden des Übungsringes ein und übertrug damit einen kleinen Teil der, in ihr gespeicherten, Energie auf den Boden. Energie, die sich durch die beiden leuchtenden Lichtsträhnen symbolisierte, welche sich in Form einer Doppelhelix um seine rechte Faust und den rechten Unterarm legten. Fast wie zwei zitternden Schlangen, die sich liebevoll um die Haut schmiegten und nur darauf warteten, endlich zuschnappen zu können, so wartete auch die Energie in seinen beiden Amen darauf, endlich entfesselt zu werden. Und so stark auch der Drang in ihm war, so sehr musste er sich auch bemühen, die Energie festzuhalten. Sie zu bändigen. Denn zum einen war Trainingsraum 2 nicht gerade der beste Ort für zerstörerische Energieentladungen und zum anderen war der Mann, welcher dem Riesen gegenüberstand nicht sein Feind. Ganz im Gegenteil sogar.

„Tja… Das war etwas zu langsam Captain… Zu langsam!“

Major Lynx versuchte seine Worte mit einer Portion Überlegenheit und Zynismus anzureichern, auch wenn ihm dies nicht sehr leicht fiel. Immerhin wusste er nur zu gut, wie sich sein alter Kamerad und Freund zusammennehmen musste, um nicht aus Versehen – oder aus einem Reflex heraus – die halbe Trainingshalle in Schutt und Asche zu legen. Zwar trainierte zeitgleich niemand mit den beiden Mitgliedern der Dagger Squad zusammen in diesem Raum, aber der Sachschaden alleine würde Rykov in Rage bringen. Und keiner der beiden Offiziere war scharf auf eine Auseinandersetzung mit dem alten Mann. Also hielten sie sich bei ihrem Training regelmäßig zurück. Beide. Major Lynx sowie auch Captain Yamato. Der Riese von über zwei Metern, dessen Arme immer noch von den weißbläulichen Energieschlangen umgeben waren.
Und der in eine aufrechte, offne Kampfhaltung wechselte, als Lynx wieder auf dem Ringboden aufkam. Der Sprung hatte den Major wahrscheinlich von der schmerzhaften Energieentladung, die Yamatos letzter Schlag mit sich führte, bewahrt. Doch nun war er endlich an der Reihe, einen Angriff zu starten. Auch wenn Yamato wahrscheinlich einer seiner besten freunde war, so konnte er ihn einfach nicht schonen. Denn in erster Instanz war er sein Vorgesetzter. Und dafür verantwortlich, dass er wieder lebendig von seiner nächsten Mission zurückkehren würde. Verantwortlich als Kommandierender, verantwortlich als Freund. Ganz allein aus diesem Grund schonte er nie die Mitglieder seines Teams beim Training. Denn nur allzu schmerzhaft erinnerte er sich daran, was fehlendes Training alles anrichten konnte. Aber die Erinnerung haftete nur für wenige Sekunden in seinem Geist und wurde sehr prompt von der Realität und der Vorbereitung auf den Angriff verdrängt. Lynx spannte seine Muskeln. Nun war er an der Reihe.
Der Major begann spontan ganz leicht sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern. Sein Oberkörper wippte in der Bewegung mit und auch bei der Wiederholung derselben. Immer wieder die gleiche Gewichtsverlagerung und immer schneller. Sein ganzer Körper machte schon in dieser gleichen Bewegung mit. Kopf, Schultern, Arme, Hüften, Beine. Hin und Her. Immer schneller. Und dann ließ er los. Im Bruchteil einer Sekunde mobilisierte der Major die ganze Kraft und die ganze Geschwindigkeit, die er mit dieser seltsamen Bewegung aufgebaut hatte. Wie ein Projektil aus einer Präzisionswaffe schoss er auf den konzentrierten, wenn auch nicht sonderlich überraschten Yamato zu. Welcher es im letzten Augenblick noch schaffte seine Unterarme schützend vor den Oberkörper zu positionieren. Doch dann detonierte Lynx aufgebaute Kraft in einer präzisen und unmenschlich schnellen Abfolge von Schlägen und Tritten. Die Meisten von ihnen trafen zwar nur die schützenden Arme und erzielten somit fast keine Wirkung, aber der letzte Schlag traf sein Ziel perfekt. Die flache Hand mit angezogenen Fingern drang zwischen den Armen hindurch und traf den Captain genau an dessen Brust. Dort entlud ich die unglaubliche Wut des Schlages. Yamatos Körper verblieb zwar immer noch in der gleichen, defensiven Haltung, rutschte aber durch den gewaltigen Impuls die wenigen Meter zum anderen Ende des Rings nach hinten. Kaum hatte sein Rücken die Ringseile berührt, stoppte die ungewollte Bewegung auch und Yamato verblieb wie angewurzelt in der gleichen Position. Für zehn, endlos lang erscheinende Sekunden. Dann konnte Lynx ein leichtes Zittern an seinen Beinen sehen, welches immer stärker wurde. Und schließlich zeigte sich die wahre Kraft des Schlages. Das linke Bein des Captains knickte ein und sein ganzer Körper folgte der Bewegung nach unten. Lynx konnte mit ansehen, wie die Kraft aus den Beinen und Armen wich und wie das linke Bein zu Boden knallte. Doch nur das linke. Das Rechte Bein war noch immer wie angeklebt an seiner Position. Yamato konnte sich gerade noch auffangen. Schwer atmend und sichtlich angeschlagen blickte er langsam auf.

„Tut weh, dass ich immer auf denselben Trick reinfalle…“

Dabei verzog sich sein Mund zu einem leicht gezwungenen Lächeln.

„Tja. Aus diesem Grund bist du auch Captain und ich Major…“

„Ach? Und ich dachte, weil du hübscher bist, als ich… Sei du lieber froh, dass ich nicht freie Schussbahn hatte… Und nun hilf mir schon auf…“

Lynx begann nun ebenfalls leicht zu Lächeln und überlegte sich schon ein passendes Gegenkommentar, als er die rechte Hand seines Freundes packte, und den, einen guten Kopf größeren, Riesen wieder auf die Beine half. Die Energiebänder an dessen Armen waren wieder verschwunden. Offenbar hatte Yamato genug Training für heute. Der Major holte schon Luft für den nächsten Satz, als er plötzlich eine dunkle Stimme aus dem Nichts hinter ihm hören konnte.

„Seien sie lieber froh, dass sich der Major zurückgehalten hat, Captain…“

Beide Männer froren in ihrer Bewegung kurzfristig ein. Sie kannten diese Stimme nur zu gut. Und sie wussten, dass sie nichts von ihr zu befürchten hatten. Aber dennoch waren beide ziemlich erschrocken über die Tatsache, dass es der Colonel mal wieder geschafft hatte aus dem Nichts aufzutauchen und sie zu überraschen. Das war seit der Beendigung ihrer Ausbildung nicht mehr sehr oft vorgekommen.

„Sir…? Wie lange stehen sie schon da?“

„Erst ein paar Minuten. War aber dennoch ein guter Kampf… auch wenn sie beide nicht mit voller Kraft kämpfen konnten…“

Langsam schritt Kyle auch aus dem Schatten der nahen Ecke des Raumes. Er hatte bereits seine schwarze Trainingskluft an und die dazu passende Sportsonnenbrille aufgesetzt. Und ebenso, wie seine ehemaligen Schüler überrascht waren, ihn in der Halle zu sehen, so war auch er ursprünglich überrascht gewesen, die Halle nicht leer vorzufinden. Auch wenn er diese Überraschung wahrscheinlich nie zugegeben hätte.

„Danke Sir… Wir konnten einfach nicht schlafen… Es ist momentan ziemlich viel los… Aber was ist mit ihnen, Colonel? Wieso sind sie noch wach?“

Kyles Blicke wanderten langsam über die gegenüberliegende Seite des Raumes, bis sie ihr Ziel fanden. Die große analoge Uhr, die schwach beleuchtet über einer der Eingänge zur Halle hing. Null-Dreihundert-Sieben. Es war tatsächlich schon sehr spät. Rhodestones Memo hatte ihn tatsächlich weit über sechs Stunden beschäftigt. Doch die beiden jungen Männer vor ihm brauchten das nicht zu erfahren.

„In etwa aus den selben Grund… Insomnia… Ich dachte, dass wenn ich schon keinen Schlaf finden könnte, dass ich mich dann zumindest mit etwas sinnvollerem beschäftigen könnte… Und offenbar war ich nicht der einzige, der diese Idee hatte… Und nun mal im Ernst: Was ist der Grund für dieses nächtliche Training?“

Der junge Major seufze kurz auf und fing an, langsam im Ring herum zu gehen. Erst nach einigen Momenten drehte er sich wieder zum Colonel und dem Captain, welcher es sich in der blauen Ecke des Kampfrings auf einen kleinen Hocker bequem gemacht hatte. Dann schritt er zielstrebig zu den Seilen und sprang mit Leichtigkeit über sie aus dem Ring. Lynx stand jetzt nur mehr wenige Meter von Kyle entfernt.

„Leech.“

„Leech ist der Grund?“

„Ja. Auf Vorschlag von Colonel Leech hat der General große Umstrukturierungen in den Elite Squads angeordnet… Mit dem Endeffekt, dass die Dagger Squad seit ca. drei Stunden nicht mehr existiert… Genauso wenig wie die Claw Squad oder die Hunter Squad… Diese drei Teams wurden aufgelöst, ihre Kommandanten einer anderen Einheit zugewiesen und die restlichen Mitglieder quer über die gesamte Organisation verteilt… Captain Yamato zum Beispiel reist nächsten Montag ab zu der Zweigstelle in Washington DC…“

Kyle erstarrte für eine Sekunde lang. Er kannte die Namen dieser drei Squads und deren Mitglieder vermutlich besser als irgendein anderer Befehlshabender Offizier. Immerhin war er es, der diese drei Teams ausgebildet hatte. Es waren seine Teams. Was zur Hölle bezweckte der General nur damit?

„…Und von da aus geht’s in zwei Wochen weiter nach Europa… Der alte Mann hat einen kleinen Deal mit einigen französischen Staatsmännern abgeschlossen… Wenn wir ihnen bei der Lösung einiger Probleme mit terroristischen Vereinigungen behilflich sind, wollen sie uns mit haufenweise Rohstoffen beliefern… Rykov fand dies zu verlockend und hat einige Männer für den Job bestimmt… Und nun raten sie mal, wer das Kommando haben wird…“

Yamato hatte sich mittlerweile auch aus dem Ring begeben und stand nun neben seinem Freund vor dem Colonel, welcher die Worte der Beiden mit Interesse verfolgte.

„Sehen sie es doch Positiv, Captain: Sie haben doch schon lange auf ihr erstes Kommando gewar.-“

„Bei allem nötigen Respekt Sir, aber das ist nicht der Punkt. Sir, die Situation in Europa ist mir ziemlich geläufig… Und ich kann mich an keine terroristische Organisation erinnern, die den Franzosen, oder anderen europäischen Völkern wirklich große Probleme bereiten könnte… Und schon gar keine so großen Probleme, dass eine Omega-Einheit dafür nötig wäre…“

„Was wollen sie damit sagen, Yamato…?“

„Ich weis nicht, wieso man uns nach Europa schickt, Sir… Aber es hat sicher nichts mit der Beseitigung von Terroristen zu tun…“

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Wünsche? Beschwerden? Anfragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein einziges Wort:
Genial

Dieser Teil war perfekt meiner Meinung nach.Man konnte sich richtig reinversetzt fühlen und mitfiebern und mitdenken.
Na dann auf nach Europa , obwohl mich schon interressiert warum die Squads aufgelöst und über die Erde verteilt werden??
Will Leech freie bahn für irgendeine Aktion haben , wobei ihm die Squads nur im Weg währen oder womöglich gegen ihn stellen würden????
Liefern die Franzossen wirklich nur ausreichend Rohstoffe oder etwas anderes??????


Viele Fragen und Antworten......werden sich in den weiteren Teilen zeigen!
 
mir hat der teil auch wieder gefallen! die anfängliche kampfszene, sowie das danach, auch wenn einige kleinere fehler aufgetaucht sind^^
aber bei diesem teil hatte man irgendwie das gefühl, dass die da nicht immer einfach nur stehen und warten, bis sie in die handlung der story miteinbezogen werden, sondern dass sie auch dahinter agieren. hui, was'n ausdruck ... :rolleyes: ... na ja, vielleicht hat's ja wer verstanden.
und leech ist einem ja bereits am anfang negativ aufgefallen und jetzt sowas. vielleicht intrigiert der da in der organisation ja auch ein wenig herum? der letzte satz hat mich auf jeden fall wieder neugierig gemacht :D
danke, canola
 
Genau meine Meinung Canola.
Leech hat irgendwas mit Omega vor , wobei er Kyles treuergebene Leute nicht gebrauchen kann. Machtsturz bei Omega???
Hoffentlich gehts bald weiter , damit wir mehr erfahren.
 
Super Teile!!

Da du ja scheinbar im FSB nicht mehr weitermachst, bin ich wohl wieder dazu gezwungen im ADB weiter zulesen.
Hab jetzt alles nachgelesen, und bin immernoch begeistert.
Cassandra lebt sich in Omega ein und Kyle wird versetzt. Und nun zerstört Leech im Grunde Kyles alte Teams, der will wohl wirklich irgendwie die Macht bei Omega erobern und dabei sind ihm wohl diese Teams im Weg.

Also mach weiter.
 
ich glaube eher das leech irgendjemandem zu diensten ist .. er schien mir nicht der große anführer zu sein ...
oh , standortwechsel .. good old europe ,hm ? na da bin ich ja mal gespannt :)
vielleicht wollen sie dort ja unliebsame agenten loswerden ?
 
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