[Forum RPG] Invictus - Part I (Hauptthread)

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[Ylva - Stadtrand,Yadrat]

Sie konnte es riechen, bevor sie es sah.
Trauer hatte einen ganz spezifischen Geruch, seine ganz eigenen Nuancen.
Dies war frische Trauer, Wut der die Herzen wie toll gegen die Brust pochen ließ und Tod, junger, gerade eingetretener Tod eines erkaltenden Körpers - das Ziehen von Muskeln, die langsam begannen in Starre zu verfallen.
Sie blinzelte, schlug ein, zwei Mal mit den Flügeln als sie nahe der Traube war und ließ sich dann nieder, vollkommen ungeachtet des Gedränges, um die sturmgrauen Schwingen anzulegen.
Es wäre besser, hier weg zu gehen..
Sie betrachtete die Gesichter der Menschen - und Nicht Menschen - die sie eigentlich gerade erst kennen gelernt hatte und empfand einen sachten Schmerz.
Werwölfe waren empfindlich was Emotionen anging - und hier gab es zuhauf überkochende und schäumende Emotionen, die wie eine Sturmflut auf das nahe Land herabbrachen. Unerwartet und alles mit sich reissend.
Sie blinzelte, roch den toten Körper und ordnete den Geruch einem Bild zu.
Der Vater?
Die Lefzen zuckten, gaben die Fangzähne frei, als der Reporter Mowclaw bedrängte.
Ihn jetzt fressen, und du wirst zu dem was du da in der Gasse gesehen hast..
Vent spuckte ihm ins Gesicht, während ein uralter Instinkt aller Canidae in ihrem Hirn erwachte - Es war in etwa der selbe Instinkt, der einen kleinen Pinscher dazu veranlasste dem Einbrecher vor die Pistole zu laufen, um Herrchen zu schützen.
Es war dumm - aber es war ein Instinkt.

Noch beherrschte sie sich, auch wenn das Knurren das sie dem reporter schenkte, zu den deutlichsten gehörte die er je gehört haben musste.
 
[Seitengasse]

"Geht bitte durch das Portal. Es bringt euch direkt in die Enma-ou. Wir haben keine Zeit um uns mit der Presse rumzuärgern. Es wurde bereits alles gesagt. Rico wollte bestimmt, dass wir seinen Hinweis erhalten und weitermachen. Das ist das Einzige was wir für ihn tun können, ansonsten wären alle Anstrengungen umsonst gewesen."sprach Kratos in einem mehr gezwungenem ruhigen Ton. Die Reporter gingen ihm auf die Nerven, so wie ziemlich jeden Anderen hier. Aber er hielt sich zurück. Das Feuer von Sam tat die Arbeit bereits ausreichend. Kratos formte wieder die Kagebunshin-Siegel und zwei Doppelgänger erschienen vor ihm. "Ihr geht nach Neu-Namek und Lunoa Prime! Schaut nach dem Rechten, auch wenn das aktuelle Ziel noch ein anderer Planet ist!"sprach Kratos leise, sodass die Presse nichts hören konnte. Mit einem bestätigendem "HA" warpten sich die Bunshins weg. "Hier beginnt der Irrweg der Welten ..."murmelte er.

[Die Bunshins spielen keine Rolle fürs Erste. Nur ein wenig Vorausplanung von Kratos ;)]
 
[Yardrat - Stadtrand]

Mowlclaw sah vent mit einem gewissermaßen dankbaren Blick an, ehe sich noch einmal zu Aki herunter beugte und ihr einen Kuss aufdrückte. Dann stiess er sich ab und flog zum Tower, Rico in den Armen, um dem Krieger die ihm zustehende letzte Ehre zu erweisen. Beinahe alle der Renegaten-Einheit würden Rico zu Ehren an der Totenwache teilnehmen, wenn sie nicht gerade dabei waren, das Chaos in der Stadt zu beseitigen.

Aki sah ihm noch eine Sekunde nach, dann aktivierte sie ihr Komm-Armband.
"Jeff, hol bitte den Jäger mit der Automatik zurück, wir kommen jetzt alle an Bord. heitz die Konverter, wir haben es eilig."
>>Geht klar. Gut, dass wir diese automatiken haben.<<

In einiger Entfernung hob der kleine Jäger ab und wurde von seinem hoch entwickelten Autopiloten zur Emma-ho gesteuert, während Aki gerade Shanté zum Portal bugsierte. Innerhalb eines Sekundenbruchteils befanden sie sich auf dem Schiff in der Umlaufbahn und die Sterne hinter den Fenstern waren klar zu erkennen, von keiner Sonne mehr verdeckt. Sofort führte Aki sie zu ihrem eigenen Quartier.
"Es ist zwar ein wenig unordentlich, aber...vielleicht möchtest du etwas anderes anziehen." meinte Aki und öffnete ihren Schrank. Es waren viele Shirts mit halben Ärmeln und engem, super-dehnbarem Material darin. Auf Shanté's Klamotten waren deutliche Spuren von Rico's Blut, die nun langsam trockneten.


[Emma-ho - kleiner zeitlicher Vorgriff]

Ziemlich schnell waren alle leute an Bord und das Schiff verliess den Orbit. Jeff entfernte sich nur auf den minimalsten Sicherheitsabstand zum Planeten, dann aktivierte er die Überlichttriebwerke und die Emma-ho verschwand in einem Hyperlichtblitz in Richtung Gemuse. Der Planet war ein gutes Stück entfernt und sie würden einige Zeit brauchen, da Jeff nach zwei Stunden die geschwindigkeit etwas zurück nehmen musste. Länger als das auf absolutem Maximum zu fliegen hätte die Generatoren überladen. Bestenfalls wäre die Emma-ho dann Hilflos im All getrieben, schlimmstenfalls wären es ihre Atome gewesen...einzeln.
 
Widerstandslos hatte sie sich von Aki in ihr eigenes Quartier führen lassen. Zuerst begriff die junge Frau gar nicht, warum Aki ihr andere Kleider geben wollte und schaute so an ihren eigenen hinab. Blut. Langsam berührte sie es, mit zitternden Fingern. Rico's Blut. Es war bereits kalt und getrocknet, kein Hinweis mehr darauf, dass es einmal warm und lebendig durch jenen Körper geflossen war.

Widerwillig schüttelte sie den Kopf. Zuviele Gedanken um Etwas das geschehen ist. Sie konnte es nicht mehr ändern, auch wenn es hart war, dies nun so zu akzeptieren. Vorsichtig trat sie neben Aki und schaute dann in den Schrank. Ein trägerloses Shirt entdeckte, was momentan sehr gut war, weil sie nämlich auch ziemlich warm hatte in ihrem jetzigen Outfit. "Ich nehm das Schwarze hier. Ist das ok?", fragte sie Aki.
 
[Ylva, an Bord]

Die Werwölfin, wusste nicht so Recht wohin mit sich. Irgendwie war sie ein wenig Fehl am Platz, in der Trauer hier.
Aus dem Fenster schauen wollte sie auch nicht - solange sie sich einreden konnte dies war ein Flugzeug und kein Raumschiff, war alles in Ordnung. Kein Problem. Ist wie fliegen. Alles kein Ding.
Die grauen Augen blickten zu den anderen, rochen, hörten.
Was für ein furchtbares Chaos.
Die Versuchung sich zu verwandeln und einfach in einer Ecke einzurollen war groß - aber das würde sie jetzt so nicht tun.
In einer stillen Ecke der Emma Ho ließ sie sich in einer Ecke nieder.
"Das war doch mal gar nicht so schlecht", wieder diese Stimme - "Wer oder was bist du?"
"Dein Schwert."
Die Werwölfin gab ein rauhes, kehliges Lachen von sich. "Wolfsherz?"
"Ja. Du bist sein Träger, und ich gehöre dazu."
"Na klasse. Wasn Zoo."
Und damit versuchte sie ein wenig Schlaf zu bekommen.
 
[Nightmare-sei]

Mit einem leichten Kopfnicken deutete Azrael an, dass er die zuvor gegebenen Befehle verstanden hatte, ehe er selbst zur Antwort ansetzte. "Schon bald. Ich werde mich noch heute auf den Weg machen und gedenke, bis in wenigen Tagen dieses Problem bereinigt zu haben. In der Zwischenzeit werden sich zwei meiner Offiziere um die restliche Koordination kümmern. Sie mögen zwar jung sein, aber was ihnen an Erfahrung fehlt machen sie an Eifer wieder wett." Eldar dachte über diese Worte einen Moment lang nach. "Bedeutet dass, du vertraust ihnen?"

Azrael schwieg einen Moment und dachte an die beiden Jüngeren. Sie waren noch halbe Kinder, aber hatten sich durch ihren Enthusiasmus und ihren Respekt gegenüber den Königsthron schnell von der Masse herausgehoben, ihre Loyalität war vermutlich nicht zu bestreiten. Jedoch war Vertrauen etwas, dass man nicht leichtfertig hergeben sollte. "Nein.", antwortete Azrael wahrheitsgemäß "Aber ich vertraue darauf, dass sie es nicht wagen würden, ihre Position auszunützen. Dafür haben sie zu viel Angst. Vor mir." Es schwang eine gewisse Melancholie in den letzten Worten mit, die Eldar wohl nur allzu gut deuten konnte. Von all den Techniken, die Azrael beherrschte, von all seinen taktischen Wissen und von all den Fertigkeiten als Krieger, die ihn definierten, so war die undefinierbare Furcht, welche die meisten der Soldaten vor ihn hatten, letztenendlich die zuverlässigste seiner Waffen. Aber das war nicht sehr verwunderlich.

Zu viele Gerüchte warem über den neuen Lord des Hauses Vhades im Umlauf gewesen, eines Clans, der in der Vergangenheit ohnehin schon als gefährlich und undurchsichtig gegolten hatte. Doch nun war sein Führer ein Mann mit zweifelhafter Vergangenheit und einem noch zweifelhafteren Ruf. Es hatte sich schon bald das Gerücht durchgesetzt, dass es sich bei diesem Mann nicht um einen reinrassigen Nachtmahren handelte. Ein Halbblut, wenn nicht sogar etwas viel Schlimmeres. Der in der Vergangenheit ein Mörder, ein Attentäter gewesen war und ohne Ausnahme töten würden. Und der dennoch das Vertrauen und die Freundschaft des Königs genoss. Zu viele unverstandene Faktoren, die sich zu einem sehr schlechten Ruf aufsummierten - bis an dem Tag, an den sich Lord Azrael Vhades zum ersten Mal seinen Männern vorstellte. Ab diesem Zeitpunkt grassierten keine Gerüchte mehr. Die zweifelnden Stimmen waren verstummt. Um der Angst Platz zu machen, die an ihren Stellen nun vorherrschte. Denn ganz egal, wie schlimm die Gerüchte um Azrael waren - Azraels Präsenz selbst übertraf sie.

"Sie werden unverzüglich handeln, wenn sie den Befehl dazu erhalten.", schloss Azrael seine Erklärung, als er merkte, dass betretenes Schweigen den Raum füllte.


[Erde - Dojo]

Mit einem tiefen Atemzug sog der alte Mann die kalte Nachtluft in seine Lungen und stieß sie mit einem lauten Schrei wieder aus. Zeitkleich wirbelten zwei Kunai in seinen beiden Händen, während er eine Abfolge verschiedener Kampfpositionen durchging. Mit enthusiastischen Lauten schnitt er sich durch die klare Luft um ihn herum, während eine weißblaue Aura um ihn herum langsam zu leuchten begann. Ein letzter Tritt gegen einen nichtvorhandenen Feind folgte, ehe der Mann wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrte und beide Kunai hinter seinem Rücken in die passenden Halterungen zurückschob. Musternd betrachtete er seine beiden Hände, die mittlerweile unter zwei eisernen Handschuhen Platz gefunden hatten. Seine grüne Kampfkleidung wehte in der nächtliche Briese der Berge, die auch an seinen Bart und den Haaren zerrte.

Es ging schneller, als er es gedacht hatte. Wenn er sich selbst einschätzen müsste, würde er sein momentanes Ki-Niveau irgendwo knapp unter dem einfachen Super Kree-jin ansiedeln. Stark genug, um sich damit auf die Reise zu machen aber zu schwach, um wirklich eine Chance in zukünftigen Kämpfen zu haben. Er musste also auf der Reise weiter trainieren. Seinen Geist und Körper weiter synchronisieren. Ohne nicht mindestens den dreifachen Super Kree-jin erreicht zu haben, wäre er wohl kaum eine Hilfe für die Gruppe. Und selbst dann bezweifelte er dies noch immer ein wenig. Immerhin - was sollte er ihnen sagen? Er wusste mittlerweile nicht mehr oder weniger als die anderen Kämpfer. Der Deal für seine Rückkehr lautete immerhin so. Sein alter, materieller Körper und die Erlaubnis, sich in die Belangen der Sterblichen einzumischen im Austausch für die Macht und jegliche Erinnerung über die aktuellen Geschehnisse im Universum, die ihm seine Position als Wächter eingebracht hatten. Kurzum: Er selbst durfte wieder mitmischen, solange er mit keinen Startvorteil ins Rennen geschickt wurde. Ein fairer Deal aus Sicht des Rates. Nicht genug, aus der Seinigen.

Dennoch musste es ausreichen. Es musste. Genauso wie auch seine momentane Kraft ausreichen müsste. Er musste den anderen helfen, ganz egal wie. Selbst, wenn er noch nicht wusste, an wen er sich wenden sollte, oder wie er sich vorstellen sollte. Er war nicht länger das Wesen, dass die anderen gekannt hatten. Dieses Wesen hatte keine Rasse, es hatte keinen physischen Körper und es hatte keine Möglichkeit, einzugreifen. Er allerdings besaß all diese Merkmale. Wer war er also? Im Moment wohl nichts weiter als ein Namenloser Kämpfer, der auf den Weg zu einem weit entfernten Planeten war. Den er mithilfe eines Geschenks erreichen würde. Mit einem zustimmenden Nicken erhob er seine Stimme. "Prometheus. Mein Ziel erfassen und direkten Transport in die Brücke durchführen."

Keinen Moment später wurde er in seine Moleküle zerlegt, nur um einige hundertausend Meilen weiter wieder zusammengesetzt zu werden.


[Prometheus]

Mit einem leichten Seufzen setzte er sich auf den Platz des Captains, während er alle Kontrollen des Schiffes durchstöberte. Zu lange war es her, dass er in diesen Stuhl gesessen hatte. Es war in einem anderen Leben gewesen. Damals, als er noch Sterblich war, damals, als alles noch anders war.

Glücklicherweise hatte Rico im Verlauf der Jahre nie viel an der grundliegenden Steuerung der Prometheus oder ihrer Programmierung geändert. In den Ereignissen der Invasion hatte er zwar eine Sub-Routine verfasst, die andere, zuvor identifizierte Personen Kommandorechte verpasste und sie automatisch an Bord des Schiffes transportierte, aber die ureigene Haupt-Kommandoroutine war noch immer unangetastet. Dies war noch immer das letzte Schlachtschiff der Kree-jin. Und er war wieder zu einem Kree-jin geworden. Prometheus hatte zu gehorchen.

"Setze Kurs auf Gemuse-sei. Maximalgeschwindigkeit."

Einem stummen Fiepsen nach zu urteilen hatte das Schiff verstanden und ein dementsprechender Kurs wurde berechnet. Das Schiff beschleunigte spürlos, während sich der Kämpfer tiefer in den Pilotensessel hineinsetzte. Er musste trainieren, doch zuvor musste er sich einige Dinge klar werden, sie noch überdenken.

Rico war tot. Die anderen Kämpfer hatten dies vermutlich schon mitbekommen. Er malte sich aus, wie einige von ihnen Rachepläne schmiedeten und gerade schworen, die Krähen für diesen Mord bezahlen zu lassen. Genau dies wäre auch seine ureigentste Motivation, wenn da nicht der Funke eines wichtigen Gedankens wäre, der sich marternd in seinen Schädel bohrte. Er war sich sicher, dass blinde Wut nun nicht weiterhelfen würde, sondern man einen gewissen, kühlen Kopf bewahren musste. Doch dies war leichter gesagt als getan. Wer von den Kämpfern hatte die nötige Besonnenheit? Er wusste es nicht. Noch nicht. Aber es würde sich herausstellen, spätestens, wenn er auf Gemuse-sei angekommen war. Und beginnen würde er bei den Nod-jin. Vent und Void. Vielleicht waren sie die Richtigen. Er hoffte es zumindest.
 
[Emma-ho - Aki's Quartier]

"Ja natürlich, ich hab reichlich Klamotten." meinte Aki und reichte Shanté das betreffende Shirt. Nachdenklich betrachtete sie die junge Frau, als sie sich umzog. Normalerweise hätte sie Shanté angesehen und sich dabei in Gedanken über die Frauen lustig gemacht, die andere abwerteten, oder sich angegriffen fühlten, weil deren Bauch flacher war...aber heute reichte ihr Blick nicht einmal bis zu Shanté, verlor sich irgendwo zwischendrin. Ihre Hand strich nachdenklich über das zusätzliche Bett, dass in der nähe ihres eigenen aufgestellt war. Ein stummer Seufzer bahnte sich den Weg nach draußen.
"Warscheinlich hätte er gesagt, dass wir uns zügeln und uns nicht der Rache hingeben sollen." murmelte sie leise und spürte Shanté's Blick auf sich. "Er war immer eine Führernatur, wusste wie man vernünftige Entscheidungen traf. Genau wie Mowlclaw" Sie lächelte schief. "Ich hab' mir immer gewünscht so zu sein."

Nachdem Shanté sich umgezogen hatte trat Aki vor das Quartier. die meissten der anderen befanden sich noch in dem Hauptraum, der über zweieinhalb Decks ging.
"Hört mal, Leute..." sagte sie laut, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. "In Frachtraum 2..." sie deutete auf das -in Flugrichtung- rechte Schott, auf der unteren Ebene des Hauptraums "...sind noch einige Kisten, in denen sich Rüstungsteile und zum Teil fast komplette Rüstungen befinden. Ich hab einiges gesammelt, ehe ich das Ding hier (Daumenzeig auf die Schutzweste) entwickelt hatte. Es müssten auch noch vielleicht ein paar Waffen da sein, warscheinlich aber nichts besonderes, ein oder zwei kleinkalibrige Pistolen, ein leicht beschädigtes Energiegewehr...seht nach, was ihr brauchen könnt."
Während Aki gesprochen hatte war sie die Treppe hinunter und zum Schott des Frachtraums gegangen. Ihr Code hatte die Tür geöffnet und nachdem das Licht aufgeflammt war, konnte man eine Rampe sehen, die auf den eigentlichen Boden des Unterdecks führte. Der Frachtraum selbst war ein relativ großer Raum, vollgestellt mit enigen Frachtkontainern und Unmengen an Kisten. Die 'Kommandantin' des Schiffes machte eine einladende bewegung und begab sich dann zur Brücke.


[Emma-ho - Brücke]

Abermals seufzend liess sich Aki in einen der Sessel im Hintergrund der Brücke fallen. Vor sich sah sie die technische Konsole, die einen guten Teil der hinteren Seitenwand des Raumes einnahm. Langsam nahm sie einige Schaltungen vor. Sie war alleine mit Jeff und nach einiger Zeit drang seine Stimme von seinem Sitz aus zu ihr her.
"Was tust du?"
"Ich checke die Waffensysteme."
"Rechnest wohl mit größeren Problemen, oder?"
"Vielleicht war es dumm, alle zur Rache anzustacheln. Aber es ist sogar jetzt noch schwer einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht einfach loszureiten und Tod zu rufen. Ich meine, am Ende werden wir siegen und diese Kerle in den Staub werfen...nur kommt mir so langsam der Gedanke, dass sie uns so wütend machen wollten, damit wir unbvorsichtig werden."
Sie rief einige Energiekurven und Diagramme ab, dann sprach sie wieter.
"Jedenfalls halte ich es besser, falls sie mit einem Schiff fliegen, vorbereitet zu sein. Geh runter auf Faktor 8, das ist schnell genug, schont die Aggregate und die Systeme haben genug Zeit für eine Feuerleit-Optimierung."
Faktor 8 war im Hyperraum immernoch die 1024-fache Lichtgeschwindigkeit und ziemlich schnell, da die geschwindigkeit geradezu sprunghaft anstieg, je höher der Faktor war. Bis sie, theoretisch, sogar irgendwann unendlich wurde. Dennoch erschien es Aki unerträglich langsam, owbohl sie genau wusste, dass die zusätzlichen Minuten nötig waren für die Vorbereitungen.
 
Shanté hörte nur mit halben Ohr zu, als Aki ihr Waffenarsenal erwähnte. Früher war sie begeistert gewesen von Waffen und hatte auch stets gewusst, wie sie anzuwenden waren. Sie war sogar eines der Kämpferinnen gewesen, die mit einer Waffe mehr anzufangen wussten, als nur dessen vorgesehenen Funktionsweise auszuüben. Aber jetzt verliess sie sich nur noch auf Leviathan. Auf das Wesen das stets ein ruhiger Pol in ihrem Innern dargestellt hatte. Doch das Element 'Wasser' schien man des öfteren zu unterschätzen. Zumindest einige davon. Wenn es erst einmal aus der Ruhe gebracht wurde, brauchte es sehr viel mehr es wieder zu beruhigen. Und Shanté's innerer Aufruhr deutete darauf hin, dass nun alles eine Kehrtwende genommen hatte. Leviathan wütete in ihr, genauso wie es ihr Verstand tat. Ihr einziger Gedanke zielte darauf hin, diesen Kerlen den Tod zu schenken, die ihr genommen hatten, was ihr so viel bedeutet hatte. Sie fühlte sich wieder zurück versetzt in eine Zeit, an die sich immer mehr erinnern konnte. Gefühlsmässig wusste sie nun, dass es schon einmal einen Part in ihrem Leben gegeben hatte, wo sie Menschen, die ihr nahe standen, verloren hatte. Sie konnte sogar Bilder sehen, Kinder um genau zu sein, die starben. Manchmal sprachen sie sogar mit ihr, auch wenn sie keine Ahnung hatte wer sie waren oder was genau sie meinten.

Mit einem Augenblick war sie wieder aus ihren Gedanken draussen und schaute auf Aki, die sich seufzend in den Sessel gesetzt hatte.
"Wir sollten uns aufteilen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein gezielter Schlag gewesen war, Rico umzubringen. Er wusste, wenn er damit treffen wollte. Ich glaube sogar, dass dies auch etwas mit mir zu tun haben könnte. Uns wurde ein sehr wichtiger Pol in der Kämpfergruppe herausgerissen und mich persönlich würde es nicht wundern, wenn sie es schlussendlich auch auf den Nachwuchs abgesehen haben könnten. Und ich denke dabei nicht nur an Sheireen", erklärte sie ruhig und mit fester Stimme und schaute beim letzten Satz ganz gezielt Aki an.
Wie sie angedeutet hatte, glaubte sie, dass es ein gezielter Schlag war. Und auch dass vielleicht Aki in Gefahr war. Schliesslich war sie auch ziemlich stark und spiegelte einen starken Pol in der Gruppe ab. Warum auch nicht dessen Kinder eliminieren?
"Ich meine damit nur, dass wir vorsichtig sein und die Kinder in Sicherheiten bringen sollten. Und uns aufteilen, wenn wir auf die Suche unserer Feinde gehen", fasste sie nochmals kurz zusammen...
 
[Enma-ou]

Mit geschlossenen Augen und gegen die Bordwand gelehnt, hörte sich der Dämon alles mit an und versuchte selber mögliche Konfrontationen zu überdenken. Seine Rache hatte er bisher immer bekommen, doch hatte er in den letzten Jahren versucht von den Gedanken wegzukommen. Sein Prinzip sollte hauptsächlich auf 'Schutz' ausgelegt sein aufgrund der vorsichtig-geplanten Nutzung seiner Möglichkeiten. "Ihr solltet nicht zu überstürzt auf die Jagd gehen. Karasu no Kindai ist fähiger als sie es gezeigt haben. Zudem scheinen sie eine bunt gemischte Truppe zu sein. Besonders ein Mitglied scheint neben Marafinn rauszustechen! Dieser jemand heißt Kuchiro. Er hat eine besondere Art der Doppelgänger verwendet, die mir sehr zu denken gab."sprach Kratos schließlich, während sein Blick sich verfinsterte. "Ein Doppelgänger gemacht aus einer Leiche! Vielleicht die Ausnahme oder er ist eine Art Totenbeschwörer. Aufjedenfall darf sojemand nicht noch mehr Unheil anrichten! Mit Totenbeschwörung und Ähnlichem ist nicht zu spaßen ..."
 
Mit ihrer eigenen Art mit dem Tod von Rico umzugehen stand Void in einer Ecke des wuchtigem Frachtraums der Emma-ha, leider hatten sie ihren Gleiter nicht mehr mitnehmen können, wobei sie darauf hoffte, dass vielleicht in der Quicksilver dafür platz gefunden wurde, aber das war ihre geringste Sorge.
Ihnen wurde gezeigt wie machtlos sie doch sind, ein Freund wurde getötet und niemand konnte etwas unternehmen, ebensowenig hatten sie geschafft die "Bombe" rechtzeitig zu entschärfen und die Zerstörung durch die Angreifer zu minimieren, was würde sie auf Gemuse erwarten?
Was wäre wenn sie, sie dort auch nicht aufhalten könnten, wäre als nächstes ihre Heimat in Gefahr? Ihre Kinder? Nein soweit durfte es nicht kommen. Sie zog wieder den Kommunikator aus ihrer Tasche und gab einige befehle ein und wartete, es war kaum möglich eine Verbindung aufzubauen, besonders keine visuelle. "Kakashi hier. Was ist los mein Schatz?Ihr seid nicht mehr auf der Erde und du rufst während eines Fluges an?" Kakashi kannte sie zu gut um zu wissen, dass es etwas ernstes war. "... Yadrat wurde angegriffen, sie haben Rico getötet..." schweigen herrschte und Void war kurz davor zu glauben, es wäre die verbindung unterbrochen worden. "Ich... " wieder einen moment Pause. "... verstehe, wer waren diese Angreifer und was haben sie auf Yadrat gesucht?" ein tiefen seufzen entglitt Void ehe sie ihrem Vater antwortete: "Darkcross, habe ich gehört wäre dabei gewesen, ich vermute sie suchten nichts dort, es war wohl von anfang an nur ein Vorwand um Rico in die Falle zu locken. Wir vermuten, oder eher gesagt ich bin mir sicher es hat etwas mit der Invasion der Insektoiden damals zutun. 3 Planet sind bisher betroffen und auf allen waren Propheten vertreten. Bitte pass auf die Kinder auf Papa..." man merkte deutlich, dass Void starke angst um ihre Kinder hatte so sehr sie es versuchte ihre Stimme klang unsicher. "Mach dir keine Sorgen, ihnen wird nichts passieren, passt lieber auf euch auf. Bitte melde dich sobald ihr etwas neues in Erfahrung bringen konntet."
Nachdem Void das Gespräch mit ihrem Vater beendet hatte begab sie sich wieder zu Vent und den anderen.
 
[Emma-ho]

Sam hatte sich in die hinterste Ecke der Emma-Ho gedrängt. Durch ein Fenster konnte sie die vorbeifliegenden Sterne beobachten, noch immer war ihr keine weiter Träne mehr über ihr geronnen. Sie konnte nicht weinen, alles in ihr war leer. Die einzigen Gedanken die sie beherschten,w aren wie es Ramirez ging und wie sie schnellstmöglich eine Lösung fand, die Krähen zu beseitigen. Sie begann Formeln Daten und die Fakten die sie von den Krähen und der bisherigen Attentate hatte in ihr Display einzutippen. Was sollte sie den auch weiter tun, Bijou hatte sich neben Kratos gestellt und der Feuerdämonin schien es das sie ein klein wenig Angst vor ihr hatte. Vielleicht täuschte sie sich auch. Im Grunde wollte sie aufstehen und einige aufmunternde Worte zu ihr sagen und sie trösten, zumal laut Kratos war sie ein Teil ihrer Vergangenheit. Doch sie verkroch sich wieder in ihre WElt und blickte den vorbeihuschenden Sternen nach.
 
[Enma Ou - Aregardo]

Aregardo stand vor der Tür zur Brücke und überprüfte die Ladung der Waffe in seiner Hand, bevor er sie mit einem Klicken zurück in das Gehäuse schob und es an seinem Gürtel anbrachte. Die Rüstung von der Aki gesprochen hatte saß wie angegossen, lies aber auf eine ebenso gute Panzerung schließen. Er war Polizist und der Umgang mit speziellen Rüstzeug war ihm seid seiner Ausbildungzeit auf der Erde vertraut, trotzdem fühlte es sich unirdisch auf der Haut an. Vergleichbar mit einem Sprung ins kalte Wasser in einer lauschigen Herbstnacht, doch das Gefühl verflog mit den Sekunden, die schwerfällig verstrichen.

Tom hatte an den Gesichtern der Anwesenden ablesen können, wie sehr sie der Tot ihres Freundes traf. Diese Stille war ihm Grund genug, nicht einfach mit weiteren Hiobbotschaften herauszuplatzen. Früher oder später würde er ihnen von der zweiten Botschaft berichten müssen, vielleicht aber auch nicht. Nicht wenn es nicht nötig war.

Er klopfte leise an den Durchgang, wartete aber nicht auf eine Einladung, sondern lies sich selber in die Brücke ein, wo er Aki und Shante vorfand. Beide mit einem ungleichen Schatten in ihren Gesichtern. Wo Tom meinte in Akis Augen eine traurige Wut erkennen zu können, blitzte etwas in Shantes Augen, dass er nicht genau deffinieren konnte. War es Hass?
Wenn ich den Informationen trauen kann, was ihre Beziehung zu dem Verstorbenen angeht, ja, dann ist es wohl Hass...

"Entschuldigen Sie dass ich störe, ich wollte ihnen nur mein aufrichtiges Bei-..." Aregardo schnitt sich selber das Wort ab als er bemerkte wie sich die Haltung der Halbdämonin versteifte und von der Sayajin ein eindeutiger Blick kam. Der Polizist seufzte beinahe unhörbar. Er hätte es besser wissen sollen, aber die Gewohnheit, Eltern, Brüdern oder Kindern sagen zu müssen, dass sie ihre Lieben nie wieder sehen würden, hatte die Oberhand in seinem Kopf bei diesem Anblick gewonnen.

Und das tat sie immer noch.
"Ich kann mich an einen Moment in meinem Leben zurückerinnern, an dem ich hätte sagen können, dass ich Sie verstehe Shante, ihren Verlust und den Schmerz den sie jetzt fühlen. Genau wie sie hielt ich eine Person in den Armen, deren Verlust mein ganzes Leben in ein einziges Chaos verwandelt hatte, damals war ich noch nicht der ungeduldige Lackaffe der ich heute bin." Er versuchte zu lächeln, brachte es aber nicht übers Herz.
"Sie wurde während ihres Dienst in der westlichen Hauptstadt erschossen und alles was ich mich fragen konnte: Warum war ich nicht da als es passierte, warum konnte ich ihr nicht wenigstens in ihren letzten Momenten beistehen?"
Er vermied es sich ihr zu nähern, dazu hatte er kein Recht.
"Ich hatte ihr damals nie gesagt, wie meine Gefühle wirklich aussahen. Deshalb quält mich bis heute die Frage, was sie wohl über mich dachte. War ich ein guter Polizist?...War ich ein guter Mensch? Ich glaube das ihr Mann sie für eine gute Frau und Mutter hielt, Shante." Aregardo senkte seinen Kopf und sah dann wieder auf. Er richtete seine Worte an Aki.

"Wissen sie ungefähr wie lange der Flug dauern wird, Aki?"
 
[Emma-ho Vent und Void]
Vent stand etwas abseits von Void und lehnte an der Wand. Er fand es nicht wirklich gut, dass sie jetzt auf der Emma-ho waren, während ihr Schiff noch auf Yadrat war, er konnte es nicht leiden von anderen abhängig zu sein.
Schließlich kam Void zu ihm "Und was meinte dein Vater?" "Das wir auf uns aufpassen sollen und dass er auf die Kinder aufpasst. Ich mache mir wirklich Sorgen."
Vent nahm sie in den Arm "Musst du nicht, wenn diese Kerle sich an die Invasionsplaneten halten, sind unsere Kinder außer Gefahr. Die Gelehrten befanden sich auf 7584, nicht auf Arch und noch dazu passt Kakashi auf die Kinder auf."
Er blickte sich um "Sag mal, weißt du wo dieser Aregardo sich grad aufhält? Ich muss der Rechnung einen Sonderzuschlag geben, wegen Bombenentschärfung und fern halten von aufdringlichen Medienvertretern."
 
Stille kehrte wieder ein als der Polizist Aki eine Frage gestellt hatte, die nicht sofort von ihr beantwortet wurde. Shanté sog hörbar die Luft ein. "Ich weiss, dass Sie versuchen, mich zu trösten. Dafür danke ich Ihnen. Und es tut mir Leid für das was Ihnen im Leben damals widerfahren ist. Nur habe ich das Gefühl, dass alle Ermordeten, die mir Nahe standen auch wegen mir sterben mussten. Selbst die Tatsache dass ich noch nicht im Vollbesitz meines Wissens über die Vergangenheit meiner Selbst bin, weiss ich dass dies die Wahrheit ist", erklärte sie matt und hatte in dieser Zeit nur immer gerade aus geschaut.
 
[Enma Ou/Brücke - Aregardo, Aki und Shante]

Diese jung anmutende Frau schien wirklich von Unglück verfolgt zu sein, dachte Aregardo und suchte sich einen Sitzplatz, etwas abseits der Beiden. Er kratzte sich mit seinem Handschuh am glatten Kinn und grübelte über Shantes Worte nach. Er war sich sicher, das zu viele Worte auch kontraproduktiv sein würden, aber wie hätte er jemanden in diesem schrecklich verzweifelten Glauben lassen können, den die Halbdämonin hegte.
"Mörder bringen ihre Opfer meist nicht um deren Willen um. Sie tun es aus niederen, selbstsüchtigen Beweggründen, wobei Andere nur selten überhaupt eine Rolle spielen. Shante, die Leute die ihrem Mann das angetan haben sind Verbrecher. Laden sie sich nicht die Schuld auf, die diesen Misskerlen anhaftet..." Das war alles was er noch sagen wollte bevor er still wurde und frustriert mit dem rechten Fuß auf dem Boden herum scharrte.
Nicht Shante hat ihren Mann hier her gebracht. Das war unsere Inkompetenz diesen Fall zu Lösen.
 
[Enma-ou]

"Rico ist höchstwahrscheinlich gestorben, weil er durch seine Unterhaltung mit Marafinn zu viel wusste und vice versa. Einer der klassischen Beweggründe."flüsterte Kratos zu Bijou, die neben ihm stand. Er wollte besonders vor Shanté nicht breit auf dem Thema herumtreten, da vor allem Marafinn nun ein noch unangenehmerer Punkt war als vorher. "Nur, wie haben sie es geschafft ... Es scheint so, als ob er keine Gegenwehr gezeigt hat und keine äußerlichen Schäden." Nachdenklich blickte der Dämon zu Sam. Er konnte verstehen wie sie sich fühlte, da es ihm einst ähnlich erging nachdem Tod ihrer Eltern und dem Verschwinden von Ihr bevor er wusste, dass sie überlebt hatte. "Ca. 25 Jahre ist das schon her ... Ich kann diesmal eure Ruhestätte nicht besuchen ... Aber Yue schaut nach dem Rechten, ohne ihn wäre ich nicht hier."flüsterte Kratos, als die Erinnerung abgeklungen war.
 
[Emma-ho]

Aki sah einige Sekunden schweigend zu Boden. Die Worte des Polizisten hatten etwas in ihrer Erinnerung wachgekitzelt. Etwas, an das sie schon lange nicht mehr gedacht hatte.
"Westliche Hauptstadt...bei der Polizei? Da war ich auch mal..." murmelte sie leise. Es schien so lange her zu sein und ihre Erinnerungen waren immer verschwommen gewesen, über die Jahre hinweg. Doch nun schien sich manches zu regen. Mehr als die Erinnerungen, die in dem Labor begonnen, diesem kalten, feindlichen ort.
Rasch schüttelte Aki den Kopf und ging zur Navigationskonsole.
"Eine Stunde noch. Ein bisschen mehr. Wir mussten die Triebwerksleistung drosseln, um keine Überladungen zu riskieren."
Sie richtete sich wieder auf und sah zu den anderen.
"Aber keine Sorge, Überlicht-Faktor 8 ist schnell genug. Und nicht nur das achtfache, wie man vermuten würde, sondern sogar das 1024-fache. Schnell genug."

Daraufhin entschuldigte Aki sich bei Shanté und Aregardo, nicht ohne zuvor der Menschenfrau einen vielsagenden Blick zugeworfen zu haben. Sie hatte es vielleicht nicht ausgesprochen, aber auch die Saya-jin Frau teilte die Ängste der Anderen, die Ängste um den Nachwuchs.
Mit schnellen Schritten brachte Aki den Durchgang zur Brücke hinter sich und begab sich auf die Suche nach Sam. Sie brauchte nicht lange, um sie zu finden. Leise trat sie hinter die Feuerdämonin und sagte ein paar Minuten lang nichts.
"Ach Sam, was ist das nur immer für ein Chaos, in das wir hinein geraten?" brach sie schliesslich die Stille und zeigte die beinahe verzweifelte Aki, die sie den anderen nicht gezeigt hatte. Sie legte von hinten ihr Kinn auf Sam's Schulter und stiess einen tiefen Seufzer aus.
"Als wir das erste Mal Gemuse besuchten, damals, schien es alles nicht so schlimm. Die gute Verpflegung...das ist so lange her. Ich frage mich die ganze Zeit, was wir finden werden. Ich hoffe nur, dass wir alle Gelegenheit finden werden, heraus zu bekommen, ob du eine gute Tante bist..."


[Eine Stunde später]

Aki stand hinter Aregardo, den sie an die technische Konsole gesetzt hatte und rief das Bild auf, dass er brauchte für die Aufgabe, die sie ihm zugedacht hatte.
"Also, für den Fall eines Kampfes: Hier, das Diagramm da und die Balken daneben..."
Sie zeigte auf eine 2D-Strichzeichnung des Schiffes mit einer simulierten Schildsphäre drum herum und mehrere Balkenanzeigen.
"...geben den Schildstatus und den Zustand der Projektoren an. Der dicke Balken ist für den Hauptdeflektor. Wenn sich bei den Balken etwas unter 50% bewegt oder auf dem Diagramm ein Schildsektor gelb zu leuchten anfängt, sofort melden. Rotes Blinken beeutet, dass dieser Schildsektor ausgefallen ist.
Dann diese Balken dort..."
sie zeigte auf eine andere Gruppe Anzeigen.
"...zeigen den Ladestatus der Energiegeschütze an. Die großen Balken sind für die Hauptgeschütze. Und diese Anzeigegruppe dort..."
Ihr Finger deutete auf zwei Balken mit jeweils einer Zahl dabei.
"...zeigt den Status der Plasmaspulen der Torpedokatapulte und den Munitionsbestand an. Wenn die Katapulte munitioniert werden, sind die Anzeigen dort blau. Sobald sie auf grün wechseln, sind sie bereit. Aber das ist nicht wichtig, das registriert die Automatik oder die Taktik auch."
Sie zog sich ein wenig zurück um dem Menschen Gelegenheit zu geben, die Anzeigen zu studieren.
"Sie brauchen es bloß zu überwachen."
Sie warf ihm noch einen Blick zu. Westliche Hauptstadt. Dann ging sie zur Navigationskonsole und setzte sich in den Sessel, kontrollierte die Anzeigen und sah dann zu Jeff hoch. Die Ratte qualmte mal wieder. Immerhin war diesmal kein Kind an Bord.
"Alles klar, Jeff?"
"Alles klar, Süße."
"Dann mal los. Achtung an alle: Wir verlassen den Hyperraum und fliegen Gemuse an."
Ein leichtes Ziehen hinterm Bauchnabel, dann blitzte es vor den Frontscheiben und die Emma-ho schien eine Wand aus Licht zu durchstoßen. Sekundenbruchteile später schienen ihr die normalen Sterne entgegen zu fallen, bis sie scheinbar zum Stillstand gekommen waren. Eine kleine Kugel, Gemuse, leuchtete vor dem Hintergrund der Schwärze.
Ein Surren und vermehrtes Pochen ging durch das Schiff, als die Verteidigungsgeschütze ausgefahren wurden und die Bugwaffen aus ihren Schutzgehäusen kamen. Die Klappen der Torpedorampen öffneten sich und ein energetisches Brummen, das bald verklang kündete vom Laden der Waffen.
"Schilde und Waffen geladen und aktiviert. Scanner auf volle Auflösung. Versuch' die Saya-jin zu erreichen. Ich bringe uns zum Planeten."
 
[Emma-Ho]

Aregardo versuchte still sitzten zu bleiben und sich die Systemeigenschaften der Emma ho einzuprägen. Er runzelte immer wieder die Stirn, doch er verstand Aki glasklar. Nur ihre Andeutung lies ihn immer noch Grübeln. Wenn es stimmte, was sie sagte, dann hatte sie ebenfalls eine Polizeiausbildung absolviert, und dass auch noch in der gleichen Stadt wie er. Vielleicht hatten wir den gleichen Ausbilder oder dienten zu gleichen Zeit ohne es bemerkt zu haben. Ging es dem Polizisten durch den Kopf als er sich nochmal die Namen der einzelnen Funktionen ins Gedächnis rief.
Das wäre ein ziemlicher Zufall, aber solche Zufälle soll es geben...
Er sprach keinen seiner Gedanken laut aus, und versuchte sein Interesse aus dieser Situation herauszuhalten.

[Kontaktaufnahme]

Der Funkspruch der Emma Ho ertönte in Flugkontrollenzentrale auf Gemuse. Die Sayajin waren seid Jahren dafür bekannt eine sehr strenge Politik zu vertreten, was das betreten ihres dicht bewaldeten Planeten betraf. Selbst in der Zeit des großen Konflikts, der Invasion, fuhren sie ihre Sicherheitsvorkehrungen nur ungern herunter um Fremden die Landung zu gestatten.


Es kam keine Antwort.
 
[Kratos, Sam - Enma-ou]

Nach einiger Zeit trat Kratos neben seine Schwester und sah ebenfalls aus dem Fenster des Raumschiffs. "Es ist ok zu weinen Schwesterchen, werde nicht so wie ich. Es ist so viel in so kurzer Zeit passiert ... Früher oder später wird auch dein Freund wieder zurückkehren. Solange er sich nicht in seinem Chaos verliert und er dich beschützen will. Es wird sicher hart aber nicht unmöglich. Eine alte Gefährtin brachte mir bei, dass man manchmal entscheiden muss was einem Wichtiger ist: Das Wohl der Anderen oder die eigene Sicherheit. Lange Zeit habe ich es nicht verstanden ... Langsam wird es Zeit um dir deine Antworten zu geben. Also sobald du dich wieder besser fühlst ... halte dich nicht zurück und frage. Ich werde es nicht länger herausschieben. Sie werden dich nicht direkt stärker machen, aber dein Leben vervollständigen und dir vieleicht helfen stärker zu werden. Ich kann euch nicht von eurer Rache abbringen, das ist eure Entscheidung. Darum erinnere dich an den Moment in der Gladiator, dort liegt der Anfang um die Rache zu erfüllen (das Feuer Hi-Ougi, was er Sam gegen Akizilla gezeigt hatte)."sprach der Dämon. Er wusste nicht ob sie ihm zugehört hat, doch das war egal.
 
[Bijou mit versammelter Mannschaft - Enma Ho]

Stumm folgte Bijou Kratos und Sam, die wohl noch zu benommen war, um sich um solch momentan unwichtige Dinge wie das unerwartete Wiedersehen zu kümmern. Unsicher hielt sie sich an der Seite ihrer Bekannten und folgte ihnen, ohne zu fragen. Erschüttert senkte sie den Kopf, als sie alle sich bei dem leblosen Körper eines Mannes versammelten, den sie nicht kannte. Es musste ein sehr guter Freund von Sam, Kratos und jenen anderen Begleitern gewesen sein, die Stimmung war gedrückt und sie übersah die Verzweiflung in den Augen ihrer Gefährten nicht. Sie fühlte sich ebenso mulmig und schlich sich unauffällig in den Hintergrund, der Tod schreckte sie seit jeher. Was, wenn sie eines Tages die grauenhafte Entdeckung machen würde, dass auch ihre Mutter verstorben war. Sie wusste zu wenig über die Situation, zu wenig über die neuen Begleiter, jegliche Umstände und die Folgen, die der Tod des Mannes nach sich ziehen würde. Sie folgte einfach stumm und verunsichert hintendrein, versuchte sich an Kratos zu halten und betrat mit klopfendem Herzen das Raumschiff. Schon lange fragte sie sich, wohin sie diese Reise noch führen würde. Nun startete die Reise ins Ungewisse. Den Mut zu fragen was vor sich ging hatte sie nicht, da sich das verhaltene Schweigen fast greifbar ausbreitete. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Sam sich mit mattem Blick in eine stille Ecke zurückzog, am liebsten wäre sie zu ihr gegangen und hätte sie getröstet, doch das wagte sie nicht. Was hätte sie ihr schon sagen können, ihnen allen, sie kannte den Verstorbenen nicht, wusste auch nicht wie er zum Tode kam. Beschämt trat sie von einem Bein auf das andere und war erleichtert, als Kratos sich ihr zuwandte und wenigstens ein paar erklärende Worte an sie richtete, auch wenn sie nicht ganz aus ihm schlau wurde, also nickte sie nur. Als Kratos zu Sam hinüberging, um sie zu trösten, ließ sie sich an der Wand hinab und auch ihr kamen fast die Tränen. Sie wollte etwas tun, sie wollte ihnen helfen, doch es gab nichts was sie tun konnte. Soweit sie es den Gesprächen nach verfolgt hatte, sannen sie auf Rache, Rache an dem Mörder ihres Freundes, den sie nicht kannte. Resigniert biss sie sich auf die Lippe und starrte traurig hinaus zu den Sternen. Wie weit war sie wohl schon von ihrer Heimat entfernt? Ob sie jemals wieder zurück kehren würde? Ich habe mir immer gewünscht einmal ein Abenteuer zu erleben. Ich habe mir gewünscht endlich aus dem trägen, sicheren Alltag zu entkommen.. und jetzt wünsche ich mir nichts sehnlicher, als in die Vergangenheit zurück zu kehren. Eine Träne lief ihre Wange hinab. Zu einer Zeit, wo noch alles in Ordnung war..
 
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