Kurze Zeit standen sie verdutzt da und plötzlich brachen Renek und Sabrinay in schallendes Gelächter aus.
"Was war denn das für einer" prustete Renek.
"Er hatte aber tatsächlich eine ähnliche Aura wie damals Macintex. Muss wohl mit ihm verwandt gewesen sein ... " sagte Korenko wie immer kühl und ohne eine Miene zu verziehen.
"Ähh ... ja ..." Renek beruhigte sich langsam wieder. "Aber wisst ihr was: Ich konnte vorhin ein paar leckeren Brezeln nicht wiederstehen. Jetzt hab ich aber einen Mords-Brand in der Kehle. Lasst uns schauen, ob wir irgendwo was zu trinekn herbekommen."
Nach einer kurzen Erschütterung der Erde und nachdem sich Korenko und Sabrinay wieder aufgerappelt hatten, machten sie sich auf den Weg zur nördlichen Hauptstadt.
Dort angekommen, war es kein großes Problem mehr, eine Kneipe zu finden und nachdem alle etwas zu trinken hatten, gaben sie wieder ihre Erlebnisse der letzten 18 Jahre zum besten ...

...
Plötzlich (sie waren gerade im 11. Jahr angekommen) schwang die Tür auf und vier riesige Männer kamen herein. Alle vier hatten so breite Schultern, dass sie kaum durch die Tür passten und ihre Gesichter und die Ausdrücke auf selbigen strahlten nicht gerade vor Intelligenz. Alle Gespräche verstummten sofort und sofort richteten sich mehrere Augenpaare auf die vier, die nur dämlich in den Raum glotzten. Nun trat einer von ihnen auf einen alten Mann zu. Wahrscheinlich der Anführer, dachte sich Renek und war sich sicher, dass der Mann irgendwo einen Gorilla in seiner Erblinie haben musste. Der alte Mann, ein gebrechlich aussehender Herr mit langem, weißem Bart, saß schon die ganze Zeit still vor einem Krug Bier, alleine an einem vierer Tisch.
"He, du, geh mal weg da ... wollen wir uns hinsetzen ..." erhob der Anführer seine grunzende Stimme. Der alte Mann sagte nichts.
Korenko spürte, dass Ärger in der Luft lag und stubste Renek und Sabrinay unter dem Tisch an. Doch die sahen schon die ganze Zeit auf die eskallierende Situation.
"Pass mal auf, Alter: Hau jetzt ab, oder ... oder ich mach dich platt." mischte sich jetzt ein zweiter der Gorillas ein. Die anderen drei brachen, ob dieses genialem Reimes in schallendes Gelächter aus. Der Dichter selbst schien erst noch zu überlegen, verstand dann aber auch, warum seine Kollegen lachten und grunzte noch ein paar mal dazu, ehe sie sich wieder dem alten Mann zuwanden. Der war immer noch nur auf seinen Bierkrug konzentriert. Diesen starrte er nach wie vor seelenruhig an.
"Gut, Alter, du willst also nicht!" rief der Anführer wieder auf, krempelte seine Ärmel hoch und schritt schnell auf den Alten zu.
Jetzt reichts aber, dachte sich Renek, sprang auf und wollte eingreifen, bevor der alte Mann zu Schaden kam. Doch dazu kam er nicht ... plötzlich ging alles ganz schnell. Der Krug in der Hand des Mannes began rot zu leuchten und eine Aura bildete sich um den Krug. Der alte Mann sprang auf tauchte unter einem Schlag weg und rammte dem Anführer, der auf ihn mit ausgestreckter Faust zugerannt war, den Krug in den Magen. Er wirbelte um den Anführer herum, sprang in die Luft, schlug einen Salto, landete auf den Schultern des zweiten Redners, ließ ihm einmal den Krug auf den Kopf knallen, stieß sich wieder ab und flog nun auf den dritten Gorilla zu. Dieser hatte noch gar nicht erfasst, was passiert war und war umso überraschter, ein Paar Beine in seinem Bauch zu spüren. Von der Wucht des Schlages wurde der dritte auf den vierten gestoßen, der somit auch KO ging. Dies alles passierte so schnell, dass jetzt erst der Anführer bewußtlos zu Boden sank.
Renek, Sabrinay und Korenko standen mit offenen Mündern in der Bewegung erstarrt da. Sie hatten gespürt, dass sich plötzlich um den Krug eine gewaltige Aura gelegt hatte. Renek war der erste der wieder sprechen konnte. Die anderen Gäste schienen von der Schlägerei nicht weiter gestört worden zu sein, wahrscheinlich waren sie es gewöhnt (und sie hatten ja auch nicht die Krug-Aura gespürt).
"Boah ey, Mann, wie haben Sie das gemacht?! Das war toll" rief Renek begeistert aus. Der alte Mann blitzte ihn an. Sein Blick fiel auf die beeindruckt kuckende Sabrinay und er errötete. Dann sah er auf den Krug in seiner Hand, winkte dem Wirt (der scheinbar auch keinen Stress machen wollte) und setzte sich dann zu den dreien an den Tisch, mit gesenktem Kopf, geröteten Wangen und leicht hüstelnd.
"Ähh, ja ..." er sah kurz auf, sah, dass Sabrinay in interessiert beobachtete, errötete sofort wieder und untersuchte den Grund seines Kruges sehr genau ...
"Ja ... weiter ... " drängte Renek, der sichtlich beeindruckt war. Korenko musterte den alten Mann skeptisch.
"Nun .. " der Alte räusperte sich "Ich will mich erstmal vorstellen: Man nennt mich "Herr der Koalas". Ich weiß nicht, ob ihr mich kennt ... " Als alle drei den Kopf schüttelten, erwiderte er trotzig: "Ich bin hier ein bekannter Kampfsportmeister. Das was ihr gerade bewundern durftet, war die Kampf-Technik, für die ich hier in der Gegend berühmt bin ... ich habe nur noch keinen Namen für sie." antwortete er peinlich berührt auf Reneks fragenden Blick.
"Diese Technik hat schon viele Kampfturniere entschieden. Bei ihr wird etwas Energie eines großen Kampfsportmeisters ... " Er schwellte stolz die Brust "konzentriert und auf einen Gegenstand übertragen, der somit zu einer großartigen Waffe wird. Ich habe sie selbst entwickelt." Er errötete wieder, als er sah, dass Sabrinay anerkennend lächelte.
"Wow, das ist ja super ... Das könnte ich gut gebrauchen. Könnt ihr mir das beibringen." rief Renek naiv aus.
Überrascht sah der Herr der Koalas auf. Er überlegte kurz und machte Renek dann ein Zeichen kurz mit ihm zu kommen. Sie gingen außer Hörweite des Tisches.
"Also, ähhh ... hmmm .... ich .... brings dir bei ..."
"Das ist ja super! Danke!"
" ... wenn ... ich ähh ..."
"Ja, was denn?"
"... wenn ich deiner Freundin, da drüben, mal kurz ähhh ... an den Busen fassen darf ..." er erröte wieder heftig und sah auf den Boden.
Korenkos Ohren zuckten. Er hatte Namekianer-Ohren und hatte alles gehört. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Sabrinay sah es.
"Was ist denn?" fragte sie.
"Ach ... ähh ... nichts."
Renek sah verdutzt drein und der Herr der Koalas blickte ihn drängend an.
"Warum wollen Sie denn meiner Freundin an den Busen fassen?" fragte er naiv ...