@stLynx
Ups...
@canola
Warum er ihm sofort vertraut hat erfährst du jetzt!!
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Arstat sah zu Kium hinüber, der die Augen weit hinaus aufs Meer gerichtet hatte.
„War jemand hier?
Kium schüttelte den Kopf. "Sie kommt noch."
Arstat stutze. Woher wusste Kium dass sie das Götterkind erwarteten. Er schüttelte den Kopf. Wilde Vermutungen halfen ihm jetzt nicht weiter, er musste auf das klärende Gespräch mit Kium warten.
"Wir sollten die anderen wecken!" Er stand auf und ging als erstes zu Jugiel. Doch bevor er sie berühren konnte, saß sie schon aufrecht auf ihrem Lagerplatz.
Sie nickte ihm zu. Dann stand sie auf und richtete ihren Platz her.
Wie jeden Morgen wachte Saepes von den Geräuschen auf und stupste Fre an.
Schnell hatten sie gefrühstückt, wenn man es so nennen konnte. Ihr Frühstück, bestand aus den restlichen Beeren des Vorabends. Dann packten sie das Lager zusammen.
"Das Götterkind lässt wohl auf sich warten!", sagte Saepes mit seinem typischen sarkastischen Unterton.
"Wenn ich etwas verspreche halte ich es! Du nicht?"
Sie trat hinter einem Baum hervor. Saepes zuckte zusammen, dann kratze er sich verlegen am Kopf.
"Und...nenn mich nie wieder Götterkind!"
Mit diesen Worten drehte sie sich um und marschierte voran. Mit einem Schulterzucken folgte Arstat ihr.
"Ich glaube, du solltest ihr mal schnell klar machen, wer hier der Chef ist!" Saepes grinste ihn an, woraufhin Arstat die Augen verdrehte. Er beschleunigte seine Schritte und hatte sie bald eingeholt. Saepes hatte auf eine verquere Art und Weise recht. Er war der Anführer der Gruppe und das würde sich durch ihre Anwesenheit nicht ändern.
„Ich weiß ja nicht, wie dir es beigebracht wurde. Aber ich bin der Anführer diese Kartets und damit bin ich derjenige der Befehle erteilt...“
Sie zuckte mit den Schultern und verlangsamte den Schritt. Arstat atmete tief durch, er wusste einfach nicht, wie er sich gegenüber ihr verhalten sollte.
Ohne einen größeren Zwischenstopp liefen sie bis zum Abend.
Arstat hatte Kium mehrmals darum gebeten ihm alles zu erklären, doch er speiste ihn immer nur mit einem 'wenn der richtige Augenblick gekommen ist' ab. Nun blieb Arstat wieder nichts anderes übrig als dem Hünen zu vertrauen, was er zweifelsohne tun musste, denn Kium war ein Mitglied des Rates, was er anhand des Emblems auf seinem rechten Arm sofort bei ihrer ersten Begegnung erkannt hatte.
Langsam veränderte sich die Gegend. Der Strand ging langsam wieder in eine Steppe über.
Sie beschlossen im Schutze weniger Felsen zu Lagern. Dort in der Nähe war auch ein kleiner Fluss, der aber schon nach wenigen Metern im Erdboden verschwand.
Arstat sah zu dem Götterkind. Sie hatte während des Marsches kein einziges Wort gesprochen. War sie wütend? Arstat wurde einfach nicht aus ihr schlau. Sie war so gar nicht, wie in den Erzählungen, die um sie rankten.
An dem Fluss, ließ er sich langsam auf die Knie sinken und trank. Plötzlich tauchte sie neben ihm auf und war ebenfalls im Begriff zu trinken. Als sie bemerkte, dass er sie beobachtete sah sie ihn verachtend an. Arstat zuckte ein wenig zusammen und trank dann von dem kühlen Nass. Dann besprenkelte er sich mit Wasser und ging zurück zu ihrem Lagerplatz. Mittlerweile hatten die anderen schon größtenteils alles aufgebaut. Bei dem Rest half er ihnen.
"Hast du nichts zum schlafen dabei?" Jugiel tauchte hinter dem Götterkind auf.
"Ich schlafe immer auf dem Boden!"
Mit einem Mal herrschte eine unangenehme Stille. Ein wirkliche Gruppe waren sie noch nie gewesen, doch jetzt mit dem Auftauchen von Kium und dem Götterkind, schienen sie einfach nur noch ein Haufen Fremder zu sein.
Immer wieder warfen Jugiel, Saepes und Fre Blicke auf das Götterkind. Als sie bemerkte, dass man sie beobachtete stand sie auf und machte Anstalten zu gehen.
"Wie sollen wir dich...euch eigentlich ansprechen? Götterkind wollt ihr ja nicht genannt werden!" Arstat richtete sich auf. Wie sollte er sie ansprechen, wie sollte er mit ihr umgehen?
"Ich heiße Elandai Dana...Elandai reicht!"
Damit drehte sie sich um und verschwand hinter den Felsen.
"Was glaubst du, wo sie hingeht?"
Saepes zuckte mit den Schultern, doch Jugiel gab sich mit der Antwort nicht zufrieden. Deshalb kletterte sie auf einen der Felsen und hielt Ausschau nach Elandai.
Nach wenigen Minuten gab sie es auf und kam wieder hinunter.
"Tja, das passiert, wenn jemand so kleines versucht groß zu sein!" Saepes grinste, woraufhin Jugiel ihn in die Seite boxte. „Hm...sie ist echt komisch!“ Jugiel setzte sich wieder.
Ein wenig später, sie hatten wegen der Dunkelheit bereits ein Feuer entfacht, kam Elandai und gesellte sich zu ihnen. Sie hockte sich dicht ans Feuer und umschlang ihr Beine mit ihren Armen.
Erst jetzt bemerkte Arstat wie sehr sie ihn an jemanden erinnerte. Ihre langen schwarzen Haare, die zu einem Zopf geflochten waren. Ihre großen grünen Augen, ihre kleine Nase. Sie hatte eine unwahrscheinliche Ähnlichkeit mit jemandem, doch er kam nicht darauf mit wem.
Jetzt wo er sie genauer betrachtete bemerkte er die feinen Merkmale, die sie von einem Menschen unterschieden. Anstatt Augenbrauen hatte sie kleine rötlich Punkte über ihren Augen, die allerdings die Form einer Augenbraue annahmen. Dann hatte sie ein wenig spitzere Ohren als gewöhnliche Menschen. Auch ihre Art an sich, war nicht menschlich, doch dem Menschlichen sehr ähnlich.
Irgendwie fand er sie hübsch wie sie so dasaß, im Schein des Feuers. Es schien sie leicht zu frösteln, trotz der Wärme des Feuers, doch das war klar, denn sie trug ein nur sehr kurzes Kleid, besser gesagt eine Art Kleid. Es bestand aus einem weißen Hemd und einem Ledernen Überkleid. Darüber hatte sie einen breiten Gürtel, in dem sie mehrere Waffen trug. Ihe Stiefel, die ihr bis zu den Knien gingen, schienen am wärmsten zu sein.
Mit einem Ruck stand sie auf und verließ die Gruppe ohne ein Wort wieder.
Kurz darauf beschloss en sie schlafen zu gehen. Niemand verlor mehr ein Wort über Elandais seltsames Benehmen.
Diese Nacht hatte Arstat die letzte Wache. Als Jugiel ihn anstieß war er aber bereits wach.
Er war zwar sehr erschöpft vom gestrigen Tag gewesen und war es auch immer noch, aber ihm schwirrten zu viele Gedanken durch den Kopf, so dass an Schlaf nicht zu denken war.
Langsam richtete er sich auf und sah in die Runde. Alle schienen friedlich zu schlafen. Arstat betrachtete seine Weggefährten genauer. Eigentlich kannte er niemanden von ihnen wirklich, schließlich hatten sie sich erst vor wenigen Tagen kennengelernt.
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