Die Frage nach Gottes Existenz ist im Hinblick auf die Funktion Gottest als Glaubens- und Hoffnungs-Instanz vollkommen unrelevant.
Es kommt nich daraf an, ob es Gott gibt, oder nicht, sondern ob ich an ihn glaube oder nicht. Auch die Annahme "Ich kann an nichts glauben, was nicht existiert" trifft - wie ich denke - nicht zu. "Gott" alleine, lässt man religiöse Einflüsse aus, ist lediglich eine Bezeichnung für etwas. Genauso wie es bspw. "Liebe" ist; denn Liebe ist auch nicht bewiesen und dennoch würden die wenigsten die Existenz der Liebe aufgrund der eigenen Erfahrung leugnen. Gott kann auf diesem empirischen Weg natürlich nicht bewiesen werden, aber da Gott eine - meiner Meinung nach - zukunfst-orientierte Instanz ist, da es eine Synthese aus Liebe und Hoffnung (immer zukunfts-orientiert) und allen anderen menschlichen Emotionen darstellt, ist dieser Beweis auch nicht von Nöten.
Für mich ist es also nur von Belangen, ob man an einen Gott der obrigen Definition (die ja auch der, der Kirche ähnelt: "Gott ist Liebe") glaubt, oder man diese Emotionen und Werte nüchterner betrachtet, so wie ich es persönlich tue. Laut der obrigen Definition müsste ein wahrer Atheist also auch die Existenz von allen menschlichen Werten und Emotionen verneinen, wenn er eine Existenz von Gott verneint.
Hui, etwas wage vielleicht, aber so denke ich...
Und wie gesagt, bei dieser Betrachtung habe ich alle religiösen Einflüsse außen vor glassen.