( Uff... Ja, die Pause war lang und ist wohl nicht zu entschuldigen. Ich hoffe trotzdem, dass noch irgendwer diese Geschichte liest und mich mit Kommentaren belohnt, die ich brauche, um das Ganze fertig zu bekommen. Mein kaputter Rechner hatte mich arg aus dem Konzept gebracht, aber jetzt bin ich hoffentlich wieder richtig in der Thematik drin und kann ordentlich weiter schreiben.
@Valon: Ja, da hast du durchaus einige Fehler gefunden, danke schön. Doch, ich find es schon wichtig, dass ich korrigiert werde, denn sowohl ich als auch Word übersehen manchmal eben doch etwas. Ach, die Akarii haben einfach Technologie der Republik geklaut, das ist alles. Hoffe, du bist noch da um zu lesen und zu schreiben ^^
@JamesRyan: Über dein Kommentar freue ich mich besonders und hoffe, dass du weiterhin zufrieden bist und Zeit findest, zu lesen. ^^
@Smarti: Doch, ich brauch Almosen

Nein, Spaß... Klar, Star Wars ist nicht jedermans Sache und gerade, weil die Geschichte so riesig ist und fremde Charaktere behandelt kann ich schon verstehen, dass es für manche abschreckend ist. Trotzdem, ich hoffe, ich kriege die Story irgendwann fertig... gerade, weil ich schon bei Akt 5 von 5 bin. Weiter gehts: )
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Sie beide waren nun schon fast drei Wochen lang unterwegs gewesen, um Verbündete für den Jedi-Orden zu finden. Und wenigstens hier stellte sich endlich Erfolg ein. Turalyon und Lir hatten zuerst den Planeten Revyia besucht und nach anfänglichen Schwierigkeiten war es ihnen gelungen, den Kult der machtsensitiven Revwien zu überzeugen, ihnen zu helfen. Vierhundert Thuwisten hatten sich ihnen angeschlossen. Ein wirklich grandioser Fortschritt, wie Turalyon fand. Gegen die Macht hatten die Akarii noch ihre Probleme und es galt, diese Schwäche gnadenlos zu nutzen. Wer die Macht auf seiner Seite wusste, der hatte einfach bessere Chancen und kämpfte auch viel effektiver. Er verschwieg seine Meinung jedoch in Gegenwart seines Bruders, um diesen nicht zu kränken. Lir war schließlich auch ohne die Macht von entscheidender Wichtigkeit. Er hatte das nötige Wissen, kannte sich mit den vielen machtsensitiven Gruppen gut aus und so hatte er eine Route erstellt, die sie beide ziemlich schnell zu den wichtigsten Planeten auf ihrer Reise gebracht hatte. Auf dem Planeten Bunduki hatten sie die Jünger von Palawa aufgesucht, einem alten Orden, der die Macht studierte und die waffenlose Kampfkunst Teras Kasi entwickelt hatte. Leider erwiesen sich die Jünger von Palawa als wenig kooperativ, denn was selbst Lir nicht gewusst hatte war die Tatsache, dass durch den Jedi-Orden einst die eigentliche Heimat des Ordens, der Planet Palawa, verwüstet worden war. Besagter Konflikt hatte dazu geführt, dass die Überlebenden die Teras Kasi Kampfkunst entwickelten, um die Jedi in Schach halten zu können. Damit nie wieder ein Planet durch die Fehlentscheidungen der Jedi verwüstet werden würde. Die beiden Brüder hatten ihnen die Dringlichkeit ihres Besuchs erklärt und ihnen die Gefahr durch die Akarii mehr als genau erläutert. Doch am Ende schlossen sich ihnen nur drei Dutzend Jünger von Palawa an. Mit ziemlicher Mühe hatten sie anschließend die Chatos-Akademie ausfindig gemacht, die regelmäßig ihren Standort wechselte und eigentlich als ein Mythos galt. Zu Turalyons Überraschung schien Lir die Mitglieder dieser Akademie jedoch bereits zu kennen. Die Mitglieder der Akademie nannten sich selbst Paladine und behaupteten, einst die Vorgänger der Jedi-Ritter gewesen zu sein. Wo die Jedi sich um den Schutz der Republik kümmerten, waren die Paladine eher im Äußeren Rand aktiv und blieben dabei sogar meist unerkannt. Die Chatos-Akademie hatte laut Lir mehrere hundert Mitglieder. Doch da viele davon in der ganzen Galaxis verstreut waren, begleiteten sie lediglich zweihundert Paladine, dafür jedoch umso entschlossener, die Akarii zu stoppen. Die Aing-Tii waren ebenfalls schwer zu finden, denn ihre Heimat war von dichten Gaswolken und Strahlungsfeldern umgeben. Hier konnte Turalyon jedoch sein Können zeigen. Dank der Macht fand er eine sichere Passage zum Planeten der Aing-Tii und wich dabei besonders starken Strahlungsfeldern aus. Dort mussten sie feststellen, dass die Aing-Tii über eine überraschend große Streitmacht verfügten. Riesige, organische Raumschiffe umkreisten den namenlosen Planeten. Und der Empfang war alles andere als freundlich gewesen, denn eigentlich blieben die Aing-Tii lieber unter sich. Lir hatte Turalyon erklärt, dass die Aing-Tii ein ganz anderes Verständnis von der Macht hatten. Sie glaubten nicht an die Existenz einer Hellen oder Dunklen Seite, sondern glaubten dass die Macht voller verschiedener Aspekte war. Wie Farbtöne bei einem Regenbogen. Die Aing-Tii verließen ihr Territorium nur, um Sklavenhändler und Piraten zu bekämpfen. Sie betrachteten Sklaverei als ein großes Übel und agierten rücksichtslos gegen jeden, der die Freiheit eines jeden Wesens missachtete. Lir und Turalyon beschlossen, diese Tatsache als eines ihrer Argumente zu benutzen. Doch der Umgang mit den Aing-Tii war nicht einfach gewesen. Das erste Hindernis war das fremdartige Aussehen der Aing-Tii gewesen. Sie waren zahnlose Wesen, jedoch humanoid. Entfernt sahen sie aus wie eine Mischung aus Frosch und Eidechse, waren jedoch alle mindestens zwei Meter groß und ihre Körper waren von dicken, überlappenden Knochenplatten bedeckt. Mit ihren großen Augen musterten sie neugierig die Eindringlinge und schlugen aufgeregt mit ihren langen Schwänzen auf den Boden. Ihre Körper waren gänzlich mit Tätowierungen bedeckt. Als Lir das Wort ergriff, packte man ihn ziemlich unsanft und einer der Aing-Tii tastete ihn viel zu gründlich ab, ehe er sein Maul öffnete und zahlreiche dünne, lange Zungen hervor quollen und Lirs Gesicht abtasteten. Verwunderlich war auch, dass die Aing-Tii sich nur durch Berührungen ihrer Zungen verständigten. Oder im Fall der beiden Fremden durch die Macht selbst. Dem Ersuch um Hilfe folgte eine lange Diskussion und die Aing-Tii schenkten den Argumenten der beiden Menschen wenig Gehör. Einige der Aing-Tii waren der Ansicht, dass man sich schlicht aus den Angelegenheiten Fremder heraus halten musste. Der Vergleich von Sklavenhändlern mit den Akarii bewirkte, dass einige Aing-Tii tatsächlich beschlossen, dass man die Akarii bekämpfen musste. Den Ausschlag jedoch gab, dass die Aing-Tii ein derart großes Verständnis der Macht besaßen, dass sie besonders geschickt in Zukunft und Vergangenheit blicken konnten. Sie hatten gesehen, was die Akarii anrichten konnten und sahen eine finstere Galaxis voller leerer, verwüsteter Welten. Die Aing-Tii wägten die Risiken ab und nachdem sie genau entschieden hatten, wie viele ihrer exotischen Kriegsschiffe sie zur Verteidigung ihrer eigenen Welt brauchten beschlossen sie, jedes entbehrliche Schiff zur Republik zu schicken. Daraus ergab sich, dass zweitausend Aing-Tii gemeinsam mit Lir und Turalyon reisen würden, während eine Streitmacht aus zwanzig Kriegsschiffen der
Sanhedrim-Klasse sofort zu den Geheimniswelten aufbrechen würde. Die Kriegsschiffe der
Sanhedrim-Klasse waren etwa dreihundert Meter lang, annähernd eiförmig und von dicken Panzerplatten und Farblinien bedeckt, ähnlich wie bei den Aing-Tii selbst. Die Schiffe besaßen eine halborganische, fremdartige Technologie und jedes hatte eine Besatzung von hundert Aing-Tii. Die Schiffe waren gespickt mit stachelartigen Abzugsschächten und man versicherte den beiden Menschen, dass zwanzig Schiffe gewaltigen Schaden unter den Akarii anrichten würden. Auf die Frage, ob die Aing-Tii vielleicht ein wenig ihrer Technologie mit der Republik teilen würden, reagierten diese jedoch ziemlich empfindlich. Daher beschloss man, mit der durchaus beeindruckenden und gütigen Hilfe zufrieden zu sein, verabschiedete sich von den Aing-Tii und machte sich wieder auf den Weg. Seltsam war, dass die zwanzig Kriegsschiffe jedoch nicht ihrem AA-7 Personentransporter folgten, sondern beschlossen, direkt zu den Geheimniswelten zu fliegen. Auf die Frage, woher die Aing-Tii denn die Koordinaten kannten, lächelten diese nur geheimnisvoll und erklärten, dass die Kräfte der Macht vielseitig und unbegrenzt wären.
Das nächste Ziel auf ihrer Liste mit potentiellen Verbündeten war der Planet Dorin gewesen. Der Planet war die Heimat der Kel Dor-Spezies und hier lebte auch der machtsensitive Kult, der sich Baran Do nannte. Hier war Turalyons ganzes Können als Pilot erforderlich gewesen, denn der Planet lag inmitten zweier schwarzer Löcher, die einander umkreisten und irgendwann zweifellos kollidieren und verschmelzen würden und dabei den kleinen Planeten vernichten würden. Aufgrund der enormen Kräfte, die hier wirkten war es schwierig, zu dem Planeten zu gelangen. Hyperraumreisen in dieser Gegend waren sehr gefährlich und Turalyon und Lir hatten vor Stunden den Hyperraum verlassen müssen, um sich mit ihrem AA-7 Personentransporter langsam und per Sublichtgeschwindigkeit dem Planeten zu nähern. Und der Anflug zu der kleinen Welt war kein Kinderspiel gewesen. Enorme Gravitationskräfte schleuderten den Personentransporter hin- und her, während Turalyon ganz der Macht vertraute, um einen sicheren Weg nach Dorin zu finden. Wo sich die Schwerkraftsingularitäten der beiden schwarzen Löcher gegenseitig aufhoben war der sichere Weg gewunden und trügerisch. Es wäre wirklich bittere Ironie gewesen, so viele Verbündete zu finden nur um mit ihnen jetzt drauf zu gehen, bevor sie etwas gegen die Akarii unternehmen konnten. Die doppelten schwarzen Löcher waren eines der Wunder der Galaxis. Wissenschaftler vermuteten, dass es sich hier einst um zwei riesige Doppelsonnen gehandelt hatte, die einander umkreisten und irgendwann ausbrannten, in spektakulären Supernovae vergingen und zu schwarzen Löchern wurden. Wie der Planet in deren Mitte entstehen konnte, bleibt dabei ein Rätsel. Ein besonders humorvoller Forscher hatte einmal bemerkt, dass bei der enormen Größe des Universums und deren unendlicher Zahl an Sternen
etwas wie diese einander umkreisenden schwarzen Löcher mindestens einmal auftreten
müsse. Turalyon und Lir hatten sich nur dafür interessiert, heile nach Dorin zu kommen, dort Verbündete zu finden und wieder sicher aufbrechen zu können. Turalyon hatte geschwitzt wie ein Hutt zur Paarungszeit, als er sich ganz der Macht anvertraut hatte und seine Hände von ihr leiten ließ. Nie hatte er derart komplizierte und schwierige Manöver mit einem so großen Raumschiff vollführt. Intuitiv blieb er den Ereignishorizonten beider schwarzer Löcher fern, während er sich langsam aber beständig dem Planeten näherte. Lir hatte den ganzen Flug über angespannt im Copilotensitz gesessen, mit den Händen die Armlehnen umklammert und bitterlich die Macht und gewisse Entspannungstechniken vermisst. Dann hatten sie die sichere Zone erreicht, wie das Auge in einem Sturm. Die Atmosphäre des kleinen Planeten enthielt wenig Sauerstoff, bestand zum Großteil aus Helium und dem einzigartigen Dorin-Gas. Lir und Turalyon mussten sich Raumanzüge anziehen. Lir hatte ja seine Rüstung mit dem Druckanzug, doch sein Bruder hatte sich in seinem Raumanzug sichtlich unwohl gefühlt. Doch der Besuch verlief alles andere als erfreulich. Stundenlang hatten sie beide die Hauptstadt Dor'shan nach Hinweisen auf die Baran Do durchsucht und sich mithilfe von C-64 auch einigermaßen gut durchfragen können, doch sie fanden einfach keine Baran Do. Ein alter Kel Dor erzählte, dass die Anzahl der Baran Do verschwindend gering war, dass der Orden zwar existierte, jedoch nur wenige Mitglieder hatte, da viele Kel Dor ihre machtsensitiven Kinder lieber nach Coruscant zum Jedi-Orden schickten, anstatt sie traditionell von den Baran Do ausbilden zu lassen. Und so hatten Lir und Turalyon hier keine Verbündeten gefunden, hatten obendrein viel Zeit vergeudet und ihr Leben beim Anflug auf diesen verfluchten Felsen riskiert. Und auch beim nächsten Ziel ihrer Suche hatten die beiden Pech gehabt. Auf dem Planeten Qalydon suchten sie nach einer religiösen Gruppe, die sich die Gemeinschaft von Kooroo nannte. Diese religiösen Fanatiker beteten mehrere Schreine an, die auf dem Planeten zu finden waren. Es hieß, ihr Glaube beinhalte telepathische Kräfte und andere Kräfte, die möglicherweise etwas mit der Macht zu tun hatten. Obwohl die Gemeinschaft von Kooroo eher harmlos erschien, gab es Gerüchte über blutige Rituale und Menschenopfer. Die Mitglieder glaubten daran, dass die Anbetung der uralten Schreine ihre Kraft verstärken würde. Doch schnell fanden Lir und Turalyon heraus, dass hier niemand machtsensitiv war. Die ganze Gemeinschaft glich eher einer Sekte. Nach diesem entmutigenden Erlebnis kannte Lir nur noch eine Welt, die man noch einigermaßen gefahrlos besuchen konnte um nach Verbündeten zu suchen. Danach hieß es dann, Kulte der Dunklen Seite zu suchen und Dunkle Jedi zu überzeugen, sich ihren größten Feinden anzuschließen. Nun, als sie sich im Anflug auf den Planeten Dathomir befanden, beschloss Lir die wenigen Stunden Aufschub zu genießen, ehe es hieß, sich erneut mit der Dunklen Seite auseinander zu setzen. Das Schlimmste dabei war, dass Turalyon ihn dann wohl beschützen musste, wenn es zu einem Kampf mit Dunklen Jedi kam.
Dathomir war ein scheinbar idyllischer Planet im äußeren Rand der Galaxis mit einem abwechslungsreichen Terrain, das riesige Seen, Teergruben, Regenwälder, schneebedeckte Berge und Gletscher, weite Savannen und spektakuläre Felsformationen und Schluchten beinhaltete. Erstaunlicherweise war der Planet nur spärlich besiedelt und kaum erforscht. Vor etwa fünfhundert Jahren wurde eine Jedi namens Allya hierher ins Exil geschickt und begründete damit eine Gesellschaft, die als Hexen von Dathomir bezeichnet wurde. Allya schloss sich den Überlebenden einer alten Strafkolonie an und gebar viele Kinder, die sie in den Wegen der Macht unterrichtete. Die Männer wurden versklavt und spielten eine untergeordnete Rolle in der Gesellschaft der Hexen von Dathomir. Sie verfasste ein Buch der Gesetze und mehrere Clans wurden gegründet, die sich auch nach Allyas Tod ihren Regeln und Gesetzen verschrieben und an Anlehnung an die Magie, die Allya ihnen gezeigt hatte, nannten sie sich die Hexen von Dathomir. Man wurde erst vor wenig mehr als zweihundert Jahren auf die Gesellschaft der Hexen aufmerksam, als ein Raumschiff des Jedi-Ordens dort strandete. Es misslang Meister Yoda, das Schiff zu retten doch am Ende konnte er wenigstens die gestrandeten Jedi wieder nach Hause holen. Nun hofften Lir und Turalyon, dass einige der Hexen sich ihnen anschließen würden.
Als sie in die Atmosphäre von Dathomir eintauchten wurde Lir ziemlich mulmig zumute. Lag es daran, dass sie sich auf der Nachtseite befanden oder bekam er tatsächlich Angst? Die endlosen, dunklen Wälder wurden nur von drei der vier Monde erhellt, als der klobige, rote Personentransporter über die Baumwipfel brauste. "Wo sollen wir eigentlich nach den Hexen suchen?", fragte Turalyon ohne den Blick vom Cockpitfenster abzuwenden. "Die Sensoren melden enorm viel Leben da unten. Aber wo genau finden wir die Hexen? Irgendeine Idee?" Und ausnahmsweise war Lir vollkommen ratlos. Er wusste nicht viel über die Hexen und da Dathomir kaum erforscht war, würde er seinem Bruder wohl kaum Koordinaten oder detaillierte Ortsbeschreibungen nennen können. "Ich schlage vor wir landen erst einmal und vielleicht sind es ja die Hexen, die uns finden werden." Turalyon brummte etwas, schaltete die Positionslichter und die Scheinwerfer am Bug des Transporters an und drosselte dann die Geschwindigkeit, als er einen einigermaßen passenden Landeplatz ausgemacht hatte. Er landete den Personentransporter am Waldrand inmitten von hohem Gras. In der Nähe schlängelte sich ein schmaler Fluss durch die Landschaft. "Na, dann wollen wir uns mal auf die Suche machen", seufzte Turalyon mit wenig Begeisterung und erhob sich vom Pilotensitz. Doch Lir hielt ihn zurück und schüttelte warnend den Kopf. "Du vergisst, dass Dathomir die Heimat der Rancors ist. Und die sind nur eine der zahlreichen gefährlichen Tiere dieses Planeten. Ich schlage daher vor, dass wir bei Morgengrauen losgehen, damit wir wenigstens etwas sehen und die nachtaktiven Räuber als potentielle Bedrohung weg fallen." Turalyon ließ resigniert die Schultern sinken und setzte sich wieder hin. "Noch drei Stunden bis Sonnenaufgang", knurrte er nach einem Blick auf die Sensoren und das eingebaute Chronometer. Lir jedoch schmunzelte und lehnte sich im Copilotensitz zurück. "Geduld, Bruder. Wozu hast du denn die Macht? Meditiere ein wenig und die Zeit ist ganz schnell rum. Ich werde ein wenig schlafen, denke ich." Lir setzte seinen Helm auf und lehnte sich ein wenig zur Seite. Scheinbar hatte er kein Problem damit, im Sitzen zu schlafen. Turalyon jedoch war nicht nach Schlaf zumute und auch das Meditieren würde wohl schwierig werden. "Ich mache mir Sorgen, Lir", gestand er nach einigen Minuten des Schweigens. "Wir sind schon so lange weg und wir haben seit Ewigkeiten keine Nachrichten mehr bekommen. Glaubst du, dass wir noch durchhalten? Wer weiß, was die Akarii alles angerichtet haben. Aber warum schickt uns niemand eine Nachricht?" Nur ein knappes Kopfschütteln verriet, dass Lir noch wach war. "Meinst du, ich mache mir keine Gedanken? Vielleicht sind daheim alle zu beschäftigt, um uns auf dem Laufenden zu halten. Aber wenn die Republik und der Orden uns etwas zu sagen hätte, dann hätten wir bestimmt schon eine Nachricht per Hyperraumfunk bekommen. Bald fliegen wir zurück und bringen einige mächtige Verbündete mit. Mach dir keine Sorgen." Turalyon biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Selbst das kurze Warten auf den Tagesanbruch kam ihm wie eine Ewigkeit der Untätigkeit vor. "Du vermisst Ari, nicht wahr?", fragte Lir einen Moment später und drehte das V-Visier seines Helms in Turalyons Richtung. Turalyon täuschte ein Lachen vor, doch es klang selbst für ihn unecht und hohl. "Du hast wohl doch noch einen Funken Macht in dir, was? Ja, ich vermisse sie und ich mache mir Sorgen. Aber wenn irgendetwas daheim nicht stimmen würde, dann würde ich es wohl durch die Macht spüren. Ich schätze, ich sehne mich einfach wieder danach, zu kämpfen. Mit dir herum zu fliegen macht Spaß, Brüderchen. Aber ich will etwas Handfestes unternehmen, direkt an der Front." Lir nickte knapp und drehte den Kopf dann wieder weg. "Lass uns nach Hause fliegen, sobald wir hier fertig sind. Dunkle Jedi zu suchen kostet noch mehr Zeit und ist ein Risiko." Turalyon konnte Lir selbst zwar nicht in der Macht wahrnehmen, konnte auch seine Emotionen nicht spüren, doch kannte er seinen Bruder gut genug, um die wahre Absicht einer früheren Heimkehr zu erkennen: Lir hatte Angst. Angst vor eventuellen Konflikten mit Dunklen Jedi. Es war wahrscheinlich berechtigt, da die Macht nicht länger mit ihm war. Doch trotzdem wunderte sich Turalyon ein wenig. Er sagte jedoch nichts weiter, sondern griff nach der Macht und versank schnell in einer Tiefschlaftrance, gab sich ganz der Inneren Leere hin um seinen Geist zu beruhigen und seinem Körper ein wenig Erholung zu gönnen. Es war jedoch schwierig, die ausreichende Geduld aufzubringen. Immer wieder ertappte er sich dabei, mit der Macht hinaus zu greifen, als könnte er damit spüren, wie es um Ari, den Orden und um die Republik stand. Auch zog er in Erwägung, mit der Macht in die Zukunft zu blicken. Doch die Zukunft war in ständiger Bewegung und besonders zu Kriegszeiten gab es unendlich viele Möglichkeiten, wie dieser Konflikt ausgehen mochte. Nach etwa zwei Stunden halbherziger Meditation und albtraumerfülltem Halbschlaf gab Turalyon es auf und aktivierte die Triebwerke des Frachters. Sofort schreckte Lir hoch und nahm den Helm ab. "Was ist denn jetzt wieder los?", wollte Lir wissen doch Turalyon aktivierte die Repulsoraggregate und hob vom Boden ab. "Stundenlanger Marsch durch die Wälder kostet Zeit, Bruderherz. Wir suchen nun aus der Luft nach Siedlungen der Hexen. Entweder steigen die Damen ein und kommen mit oder sie bleiben hier. Ich habe die Nase voll, Zeit zu verschwenden. Wir fliegen heute noch zurück zu den Geheimniswelten und wenn ich dich und unsere Passagiere dort abgeliefert habe, werde ich mich um die Kulte der Dunklen Seite kümmern und versuchen, ein paar Dunkle Jedi von unserer Sache zu überzeugen." Lir war ziemlich überrumpelt, dass sah man ihm an. Da er jedoch keine Gegenargumente hatte, sondern sich bloß anschnallte und auf die Sensoren blickte, brauste Turalyon dem Morgengrauen entgegen und griff mit der Macht hinaus, um die Hexen aufzuspüren. Doch nur vage nahm er etwas am Rand seines Bewusstseins wahr, als würden die Hexen sich bewusst von ihm verbergen. "Hey, sieh mal da!", rief Lir nun und deutete mit einem Finger nach vorne. Turalyon drosselte die Geschwindigkeit so stark, dass er selber nach vorne geworfen und nur vom Sicherheitsgurt festgehalten wurde. Sie hatten ein Gebirge erreicht und auf einer kleinen Hügelkette konnten sie mehrere große, rechteckige Blöcke aus schwarzem Stein erkennen. In der Mitte jedes Rechtecks klaffte ein Loch von der Form eines Auges und in jeder Augenhöhle diente ein großer, runder Stein als Pupille. Die Rechtecke waren so angeordnet, dass sie in mehrere Richtungen deuteten. Wie ewige, stille Wächter. Sofort aktivierte Turalyon das Repulsorfeld, fuhr den Schub der Triebwerke noch weiter hinunter und landete schließlich ganz in der Nähe der steinernen Rechtecke. "C-64, sag unseren Passagieren, dass wir eine Weile weg sind. Wir sehen uns ein wenig um." Mit diesen Worten schnallten die beiden Brüder sich los und gingen zur Einstiegsrampe, fuhren diese nach unten und stapften ins Freie.
Die Luft war wärmer als erwartet, ein seichter Wind ließ die Blätter der dünnen, riesigen Bäume erzittern. Vögel und schillernde Insekten schwirrten durch die Luft und es roch durchdringend nach Laub und blühender Natur. Turalyon hielt sein Lichtschwert in der rechten Hand und Lir hatte seine Splitterpistole gezogen, denn schließlich wusste man nie, welche Raubtiere in der Nähe waren. Und beide hatten Legenden gehört, dass nicht alle Hexen so freundlich mit Besuchern umgingen, wie sie es einst mit Yoda und seinen Begleitern getan hatten. Nachdem die Einstiegsrampe sich wieder gehoben hatte, schritten die beiden vorsichtig näher an die Steinblöcke heran. "Ein Anzeichen von Zivilisation", bemerkte Lir und blieb einen Moment stehen, um die riesigen Steine fasziniert zu betrachten. "Vielleicht finden wir hier ja eine Spur der Hexen. Steinblöcke dieser Größe sind nicht einfach zu bewegen. Nicht auf so einem primitiven Planeten." Sie schritten durch das Dickicht und an den Steinblöcken vorbei. "Das gefällt mir nicht", bemerkte Lir plötzlich und drängte sich mit dem Rücken an einen der Steinblöcke und sah sich genauer um. Turalyon lehnte sich neben ihm an den kalten, glatt geschliffenen Stein. Dann bemerkte auch er, worauf sein Bruder hinaus wollte. Der Boden hier war nicht zugewuchert, sondern glitt einem Trampelpfad, der in Richtung der Berge führte. Hinter den hohen Steinblöcken war das Gras niedergetrampelt und sie konnten riesige Fußstapfen erkennen. Turalyon aktivierte sein Lichtschwert und hob die rote Klinge, während er sich alarmiert umsah. Kurz betrachtete er die Felsen und die Löcher, ehe er wieder zu den Fußspuren sah. "Ich vermute, das hier sind Aussichtsposten. Und die Kreaturen, die hier als Späher dienen dürften etwa zehn Meter groß sein." Lir nickte knapp und sah um die Kante eines Steinblocks vorbei, zurück zum Personentransporter. Das Schiff war fast hundert Meter entfernt. "Ich sagte doch, das gefällt mir nicht." Turalyon verband sich mit der Macht und spürte unmittelbare Gefahr. Seine Nackenhaare richteten sich auf, doch er konnte die genaue Quelle nicht ausmachen. "Zurück zum Schiff?", fragte er Lir, dessen Helm nur ein knappes Nicken beschrieb. "Fliegen wir lieber weiter, in der Luft sind wir sicherer." Und so rannten sie beide los, ließen die steinernen Blöcke hinter sich und liefen auf den Personentransporter zu. Dann plötzlich bewegte sich ein großer, mit Moos bewachsener Felsen nicht unweit des Transporters. Er schien ein Eigenleben zu entwickeln, sich aus der Erde zu lösen und aufzurichten, nur um starke, lange Vorderarme und dicke, kürzere Hinterbeine zum Vorschein kommen zu lassen. Es handelte sich eindeutig um ein Lebewesen, welches sich offenbar geschickt als Felsen getarnt hatte, als es die Triebwerke des Transporters gehört hatte. Doch damit nicht genug, denn das meterhohe Monster hatte sich igelartig eingerollt und damit eine kleine Gruppe Menschen unter sich verborgen, die nun aus ihrem Versteck huschten. Turalyon blieb stehen, als er die säbelartigen Reißzähne der Kreatur erkannte und Lir tat es ihm gleich. Beide erkannten die Kreatur, hatten solch baumdicke Arme, die gekrümmte Haltung und die Knochenwulste am Schädel schon in zahlreichen HoloVids gesehen. Eigentlich fand man Rancors nur als Schoßtierchen verschiedener Verbrecherlords. Dieses Exemplar war deutlich größer. Und es schien den vier Menschen zu gehorchen, die ihnen nun den Weg zurück zum Raumschiff abschnitten. Turalyon stand mit hämmerndem Herzen da, von Furcht so gelähmt wie lange nicht mehr. Doch es war nicht der Anblick des riesigen, braungrauen Rancors, der ihm solche Angst einflößte. Es war die Tatsache, dass diese vier Menschen, diese vier Frauen, eine Dunkelheit und Wildheit ausstrahlten, wie Turalyon sie nur selten zuvor erlebt hatte. Die vier Frauen hatten ihnen den Weg abgeschnitten und nun konnten Lir und Turalyon sie etwas genauer betrachten. Die Frauen schien allesamt nicht viel älter als Turalyon und Lir. Die scheinbar älteste hatte pechschwarzes, langes Haar und trug einen langen, aus schwarzen Schuppen bestehenden Schuppenpanzer mit hohem Kragen und darüber eine geschmeidige, schwarze Robe aus Leder oder einem ähnlichen Material. An ihrer Kleidung hing allerlei Zierrat, schwarze Federn, Perlen und Knochen. Die anderen drei Frauen trugen ähnliche Kleidung, unterschieden sich jedoch geringfügig. Eine trug einen blutroten Schuppenpanzer, eine andere hatte rote Haare und die dritte trug ihre Lederrobe offen genug, um wirklich gar nichts zu verhüllen. "Der mit dem Leuchtschwert gehört mir", begann die junge Frau mit dem verführerisch freizügigen Outfit. Die Ältere jedoch hob ihre Hand und gebot den anderen damit Schweigen. "Wer seid ihr, was wollt ihr und wer ist da an Bord dieses Raumschiffs?" Lir trat einen Schritt nach vorne. "Wir sind Abgesandte der Republik und vom Jedi-Orden. Wir suchen nach Verbündeten im Kampf gegen eine Rasse, die die Vernichtung zahlreicher Welten bewirken wird. An Bord des Raumschiffes sind Verbündete, die wir bereits gefunden haben." Die vier Frauen tauschten Blicke aus und betrachteten das Raumschiff mit unverhohlener Neugier. Dann tuschelten sie leise miteinander und in der nächsten Sekunde hob Lir seine Splitterpistole, krümmte den Zeigefinger und ein lautes Knacken ertönte, als das Geschoss in die rechte Schulter der rothaarigen Frau einschlug und aus der linken Schulter wieder austrat. Die Frau sackte tot zu Boden und sofort brach das Chaos los, denn die drei verbliebenen Frauen zogen ihre Waffen. Die Älteste hatte einen langen Knochenspeer mit einer zackigen, breiten Spitze. Die mit dem roten Schuppenpanzer zog ein langes Messer und die, die kaum mehr als ihre Robe anhatte zog einen Bogen vom Rücken und spannte diesen, nachdem sie einen Pfeil an die Sehne gelegt hatte. Gleichzeitig stapfte der Rancor mit polternden Schritten näher heran.
"Unser Schoßtier wird euer Schiff schon knacken", verkündete die Älteste. "Und wir bekommen eine große Ladung Sklaven. Vorher werdet ihr für den Tod der armen Merili bezahlen müssen." Und in der nächsten Sekunde stürmte der Rancor auf sie beide zu, gefolgt von den drei Frauen. Turalyon verband sich tiefer mit der Macht und fuhr seinen Bruder wütend an. "Bist du bescheuert, wir sind hier um Verbündete zu finden!" Doch Lir wich nur schnell nach hinten zurück und hob die Splitterpistole erneut. "Das sind die Falschen. Die bösen Hexen!", sagte er ruhig, ehe er einen weiteren Schuss abgab. Doch das enorm beschleunigte Projektil blieb harmlos in der dicken Haut des Rancors stecken. In der nächsten Sekunde war das Monster bei ihnen und mit einem Schwinger seines langen, dicken Arms hatte er Lir zur Seite geschleudert. Sofort zuckte Turalyons Lichtschwert nach unten, versengte die Haut des Monsters doch der Rancor schrie nur vor Schmerz, obwohl das Lichtschwert nicht einmal durch den Knochen seines Unterarms gedrungen war. Als der Rancor auch nach ihm schlug, brachte Turalyon sich mit einem Machtsprung in Sicherheit und war mit einem weiteren Sprung auf einem der rechteckigen Steinblöcke.
Ganz, ganz toll, dachte Turalyon und suchte nach einem Ausweg aus dieser misslichen Lage.
Es wäre ja auch zu schön um wahr zu sein, wenn die Dinge einmal nicht schrecklich für uns laufen würden.