7. Kapitel
Teil: 8 / 50
Hi ^^
So, bin von der Anni zurück, hab den Zahnarzttermin hinter mir und alle dringenden Sachen erledigt, also... kommt nun der nächste Teil.
Viel Spaß damit. ^^ (und mit den Antworten *g*)
@desibambie: Jep, die zwei können zusammenarbeiten... ansonsten würde aus den beiden ja nichts werden... ^^
Die Animagic war... genial!! *endlich von Fake Manga und Anime hat* *freu*
@BSK: Freut mich, das sie dir gefällt.
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7. Kapitel: Das Gespräch
Mitten in der Nacht wachte Ray plötzlich auf.
Schlaftrunken sah er sich um. Was hatte ihn bloß geweckt?
Da merkte und hörte er es: Kai, der sich im Schlaf irgendwann an ihn gelehnt haben musste, zitterte wie verrückt und stöhnte leise.
>Was ist denn jetzt los?< Ray verstand nicht so recht, was geschah.
„Kai… hey, Kai… was hast du denn?“ versuchte er ihn aufzuwecken. Doch alles, was er als Reaktion bekam, war ein Stöhnen.
„Mein Gott!“ Ray hatte eine Hand auf Kais Stirn gelegt und sich furchtbar erschrocken. Kais Stirn glühte ja förmlich.
Vorsichtig schälte er sie beide aus den Umhängen und versuchte dabei wieder, Kai wach zu bekommen, indem er ihn an den Armen packte und leicht schüttelte.
Doch dadurch entlockte er Kai lediglich ein schmerzhaftes Stöhnen, ohne das dieser Anstalten machte aufzuwachen.
>Was ist denn…?< Ray war Kais schmerzhaftes Stöhnen nicht entgangen, deshalb wollte er nach dem Grund sehen. Er öffnete vorsichtig Kais Hemd und zog es ihm dann aus.
Was er dann sah, ließ ihn erschrecken.
An beiden Oberarmen hatte Kai eine Verletzung, die sich entzündet hatte.
>Woher…< Da fiel es ihm ein… Eine Verletzung musste er sich zugezogen haben, als Kai ihn auf der Lichtung vor dem Calamister gerettet hatte. Also hatte er sich nicht getäuscht, als er meinte, ein Messer durch die Luft sausen zu hören. Und wo er die andere herhatte, konnte er nur vermuten. Wahrscheinlich von dem Toten, wegen dem er jetzt hinter ihm her war.
Da Kai die Verletzungen nicht ordentlich behandelt und verbunden hatte, konnte sie natürlich auch nicht so schnell heilen. Aber wenn dieser verflixte Regen nicht gewesen wäre, wären die Verletzungen wahrscheinlich trotzdem ohne Probleme verheilt.
Aber da Kai hier jetzt mit regennassen Klamotten gesessen und gearbeitet hat, war es ja kein Wunder, das sich die Verletzungen entzündet hatten. So ein Dummkopf aber auch, das hätte er sich doch denken können, dass so etwas passiert.
Da er sich nicht anders zu helfen wusste, ging Ray bei und drückte die Wunden aus. Dann wusch er sie mit sauberem Wasser aus, verband beide mit einem sauberen Stück Stoff und wickelte Kai in die inzwischen trockenen Umhänge, nachdem er ihm sein Hemd wieder übergezogen hatte.
Durch die ganze Prozedur wachte Kai langsam auf. Als er die Augen aufschlug, sah er vor sich Ray, doch was dieser machte, konnte er beim besten Willen nicht feststellen.
„Was…“ krächzte er. Was war denn mit seiner Stimme los?
„Psst… nicht anstrengen… du hast Fieber und deine Wunden haben sich entzündet…“ Ray hatte sich wieder neben Kai gesetzt und diesen fast auf seinen Schoß gezogen. „Du brauchst jetzt viel Wärme… oder willst du ewig mit dem Fieber rumlaufen?“ Der Ansatz eines fiesen Grinsens erschien auf Rays Gesicht, wohl wissend, dass der andere im Moment zu schwach war, um sich zu wehren.
Der Grummelte nur Unverständliches, noch nicht mal einen Versuch der Konterung startend. Scheinbar widerwillig blieb er auf Rays Schoß liegen, genoss aber im Stillen die Wärme, die der andere ausstrahlte.
Genüsslich schloss er die Augen und lehnte sich noch etwas dichter an Ray. So wohl und geborgen hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.
Überhaupt hatte er die Nähe des anderen in den letzten Tagen immer mehr genossen, hatte sich geborgen gefühlt. Dennoch war er auf die Versuche, ein Gespräch zu beginnen, nie eingegangen. Warum, wusste er selbst auch nicht so recht.
Ray ging ähnliches durch den Kopf.
Er genoss die Nähe von Kai immer mehr, suchte sie sogar. Und jedes Mal, wenn Kai ihn wegen irgendetwas anfuhr, hauptsächlich wegen der Gesprächsversuche, zog sich etwas in ihm schmerzhaft zusammen.
Die Stimmen in seinem Kopf waren inzwischen auch anders. Die Vernunft hörte er schon fast gar nicht mehr, so tief hatte er sie verbannt.
Die Intuition war inzwischen die lauteste, unterstützt von der Stimme des Herzens, die zwar immer noch leise war, die er aber nicht mehr ignorieren konnte.
Eine ganze Weile saßen sie so schweigend da, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
Doch schließlich brach Ray die Stille.
„Du, Kai…“ Keine Antwort… aber auch keine Anfuhr. Also versuchte er es weiter.
„Weißt du… ich wüsste zu gerne, wer du eigentlich bist… ich meine, ich reise hier mit jemandem, den ich gar nicht kenne, in das heruntergekommensten Viertel einer Stadt, dann tagelang über diese schöne Ebene und sitze mit ihm jetzt hier bei Gewitter in einer Höhle fest… und das alles, weil dieser jemand ein Mörder ist, der mir mein Leben gerettet hat - was allein schon komisch genug ist - und der jetzt irgendetwas vorhat, von dem ich keine Ahnung habe…
Meinst du nicht, das ich wenigsten erfahren sollte, hinter wem oder was wir eigentlich her sind…?“
Kai wollte ihm zuerst eine scharfe Abfuhr erteilen, als das Gewitter, das für kurze Zeit ausgesetzt hatte, wieder mit einem hellen Blitz und einem lauten und tiefen Donnerschlag zurückkehrte.
Daraufhin herrschte Stille und Kai schien sich noch etwas enger an Ray zu drücken… so als ob er Schutz suchen würde.
Erst kam keine Antwort und Ray wollte schon aufgeben, als er auf einmal Gemurmel von Kai hörte.
Was war denn das?
„Mhm… was ist?“
Stille… dann…
„Ich… hasse Gewitter… mag sie nicht…“ Kai sah Ray dabei nicht in die Augen, sah nach draußen, in die Nacht.
Was sollte das eigentlich? Was machte er da? Und vor allem: Warum?
Er erzählte doch sonst niemanden - auch wenn er schon ein paar Tage mit ihm unterwegs war - nichts über sich. Also warum ihm?
Doch bestimmt nicht nur wegen dem Gewitter. Also warum dann?
Da konnte doch nichts Gutes bei rauskommen…
Und doch… er fühlte sich hier, in diesen Armen… geborgen… hatte das Gefühl, das er es ihm erzählen konnte… das er ihn verstehen würde… das er ihn nicht hassen würde…
Es blitzte und donnerte wieder. Er drückte sich tiefer in die Umarmung… und erzählte…
„Als ich 6 Jahre alt war, wurden meine Eltern auf Geheiß meines Großvaters umgebracht…
Es war genauso eine schreckliche Nacht wie heute… es hat Gewittert und ich war bei meinen Eltern im Schlafzimmer, als sie gekommen sind. Meine Eltern haben sie gehört und meine Mutter hat mich in den Schrank gesetzt und dabei gesagt, ich darf unter keinen Umständen rauskommen.
Also bin ich drinnen geblieben. Ich wollte aber wissen, was draußen passiert, also hab ich durch ein Loch in der Tür gesehen… es war grausam… sie haben meine Eltern niedergemacht, sie hatten überhaupt keine Chance, sich zu wehren…
Als sie verschwunden waren, bin ich noch ne ganze Weile im Schrank geblieben, ehe ich mich rausgetraut habe.
Am nächsten Morgen ist mein Großvater gekommen und hat mich bei meinen Eltern sitzend vorgefunden.
Von da an habe ich bei ihm gelebt, in seiner Festung in den Hohen Felsen.
Zusammen mit anderen Kindern bin ich dort aufgewachsen. Wir mussten uns alle einem speziellen Training unterziehen. Kämpfen, Planen und das alles. Wer nicht gespurt hat, wurde bestraft, wer sich auszeichnete, wurde belohnt.
Es war schrecklich, die meisten von uns haben es gehasst, aber wir konnten ja nirgendwo anders hin, also blieben wir.
Am meisten haben wir Boris gehasst, einen unsere Trainer. Er war der Schlimmste von allen. Er schien es darauf angelegt zu haben, das wir versagten, damit er uns dann bestrafen konnte.
Mit 15 hatte ich schließlich die Schnauze voll. Ich bin abgehauen.
Ich hätte es keine Minute länger mehr bei diesem Mörder ausgehalten.
Zufällig hab ich meinen Großvater und Boris belauscht. Sie haben darüber gesprochen, das ich anscheinend ganz nach meinen Eltern komme: stur, eigensinnig, trotzig und viel zu ehrlich. Was auch der Grund dafür war, das mein Großvater seinen Sohn, meine Vater, und meine Mutter hat umbringen lassen: sie unterstützten ihn nicht, waren ihm im Weg.
Er hat irgendwelche Beweise für die Wirklichkeit der Legende des Drachen und dass er von ihm die Unsterblichkeit erlangen kann. Und damit die Herrschaft über unsere Insel Crondo.
Dafür hat er auch die ganzen Kinder ausbilden lassen: als seine eigene Armee. Deshalb haben sie wahrscheinlich auch versucht, uns während dem Training einzuprügeln, das der jetzige König eine Flasche ist und wir dringend einen neuen bräuchten.
Seine Leute, die sich Calamister nennen, verbreiten überall auf der Insel Unruhe und Unfrieden. So will er noch mehr Menschen auf seine Seite bekommen. Und nebenbei sollen sie mich aus dem Weg schaffen, damit ich ihm nicht mehr in die Quere kommen kann.
Den, den ich kurz vor unserem ersten Treffen getötet habe und denn anderen im Wald… das waren auch Calamister.
Mein Großvater selber holt einen Adeligen nach dem nächsten auf seine Seite und sucht dabei nach Anhaltspunkten, wo sich der Drache verstecken könnte und wie er dahin kommt. Viel dürfte ihm dazu nicht mehr fehlen…
Seit vier Jahren versuche ich jetzt seine Pläne zu vereiteln.
Ich weiß zwar, was er vorhat, aber nicht, wie er das anstellen will. Und bevor ich das nicht weiß, kann ich nicht zur Armee und meinen Großvater anzeigen. Ohne Beweise würden die mich auslachen, für verrückt erklären oder sogar ins Gefängnis werfen. Schließlich gehört mein Großvater zur Adelsschicht und ist sogar Mitglied im Rat der Zwölf.
In Hilag habe ich erfahren, das sich die Calamister in Pira zur `Großen Versammlung´ treffen. Das heißt, alle Anführer der einzelnen Gruppen unter den Calamistern werden sich dort einfinden, um die Befehle meines Großvaters entgegenzunehmen. Wenn er schon `Große Versammlung´ befielt, kann das nur bedeuten, das er kurz davor steht, den Drachen zu finden.
Und wenn das geschieht, wird er den König in Lisda stürzen und selber die Herrschaft übernehmen.
Ich muss nur noch herausfinden, für wann er das plant und ihn dann irgendwie daran hindern.“
Kai hatte schon beim Erzählen die Augen geschlossen und jetzt, als er geendet hatte, verbarg er sein Gesicht an Rays Brust. Er konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Er hatte Angst, dort etwas zu sehen, was er nicht sehen wollte. Also wartete er.
Ray war die ganze Zeit über still geblieben, er hatte Angst, das, wenn er Kai einmal unterbrach, dieser aufhören würde zu erzählen. Also hatte er geschwiegen und ihn durch
seine Umarmung einfach nur gezeigt, das er nicht alleine war.
Jetzt musste er allerdings erstmal verdauen, was er da gerade gehört hatte.
Das muss ja ein schreckliches Leben sein, das Kai da führte. Ganz alleine die Machenschaften seines Großvaters aufhalten zu müssen, da ihm keiner glauben würde.
Jetzt konnte er auch verstehen, wieso Kai so verdammt… misstrauisch… mies gelaunt… war. War ja auch kein Wunder, wenn man immer damit rechnen musste, dass hinter jeder Ecke einer steht, der einen umbringen will. Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb er für einen Mörder gehalten wurde.
„Danke, dass du mir das erzählt hast…
Weißt du eigentlich, was du da leistest? Versuchst alleine unsere Insel zu retten. Eigentlich hättest du einen Orden verdient.“ Ray musste leise lachen.
Als sich Kai aber daraufhin in seinen Armen etwas versteifte, meinte er schnell:
„Nein, wirklich. Nicht jeder hätte die Kraft und den Mut, so etwas durchzustehen. Du kannst stolz auf dich sein.
Und ab sofort bist du auch nicht mehr alleine. Ich helfe dir jetzt.
Was hältst du davon?“
Statt einer Antwort bekundete Kai seine… Zustimmung… dadurch, dass er seiner Erschöpfung, vom Fieber hervorgerufen, nachgab und in Rays Armen einschlief.
Als Ray das merkte, stahl sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht.
Er legte seine Arme schützend um Kai und folgte ihm kurz darauf ins Land der Träume.
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So, das waren jetzt also die Antworten. Ich hoffe, genug?
So, was werden sie jetzt wohl machen? Natürlich nach Pira. Aber vorher passiert noch was. *fg*
Schaltet also Mittwoch wieder ein, wenn es heißt: Der nächste Teil kommt!
by: Sonna