Segen oder Fluch (BB / K/R & M/T / AU)

Ja Ja:.. jetzt sind wir wieder schuld, dass Kai es solange geheim gehalten hatte….war ja klar ^^

Aber es war trotzdem schön. Ich freu mich richtig für die beiden, dass sie die Chance bekommen hatten ewig zusammenbleiben zu können….und was das Verrückt werden angeht…darüber reden wir später noch…. (he he he)

desibambie
 
Teil: 38 / 50

So, und da bin ich wieder mit einem neuen Teil. ^^

@desibambie: So, das mit der Schuld war ja geklärt. ^^
Wer hat denn behauptet, das die beiden überhupt verückt werden? *fg*

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37. Kapitel: Auslese (und Planung)

Jetzt stand er hier im Vorraum im Gefängnis, zusammen mit seinen Freunden und General Hesfa, und wartete darauf, dass der wachhabende Soldat die Tür zum Gefängnistrakt aufgeschlossen hatte.

Am Morgen war ein Soldat zu ihnen gekommen, der ihnen mitteilte, das General Hesfa in einem Nebengebäude des Gefängnisses auf sie wartete, damit sie darüber entscheiden konnten, welcher Calamister freigelassen werden sollte und welcher nicht. Sie waren der Aufforderung zwar gefolgt, aber nur mit leichtem Widerwillen.

Nun standen sie hier also und sollten gleich über das Schicksal so vieler entscheiden - vielmehr: Kai entschied.

Die Tür öffnete sich geräuschlos und General Hesfa und Kai traten ein. Schweigend legten sie den Weg an den vielen Zellen zurück, gefolgt von einigen Soldaten. Max, Tyson und Ray mussten leider draußen warten.


Nach etwa einer Viertelstunde, in der man aus Richtung Zellen Geschrei, Gemecker, Unschuldsbeteuerungen und ähnliches vernehmen konnte, kamen Kai und General Hesfa wieder zurück. Hinter ihnen waren die Soldaten damit beschäftigt, die letzten Freizulassenden aus den Zellen zu holen.

Schließlich waren alle draußen, die es Kais Meinung nach verdienten, und wurden in einen großen Raum in einem der Nebengebäude gebracht.
Hier erklärte Kai ihnen kurz, was nun geschehen sollte.

„Da ihr euch den Calamistern nur widerwillig angeschlossen habt, sieht der König keine Bedrohung in euch und ihr werdet freigelassen. Ihr könnt in eure Dörfer und zu euren Familien zurückkehren.
Damit die Bewohner von Lisda nicht mitbekommen, das ein Teil der Gefangenen wieder freigelassen wird, werdet ihr in kleine Gruppen von vier bis fünf Leuten in zeitlichen Abständen das Gelände verlassen. Deshalb sprecht euch bitte ab, wer in etwa in der gleichen Gegend wohnt, damit ihr zusammen reisen könnt.
In zehn Minuten geht es los.“

Damit gesellte sich Kai zu seinen Freunden vor der Tür und ließ die überraschten Freigelassenen alleine. So hatten diese Zeit, ihren Gefühlen und Gedanken Luft zu machen und konnten sich in Gruppen einteilen.


Nach zehn Minuten ging es dann auch los. Die erste Gruppe verließ den Raum, jeder bekam einen Beutel mit etwas Proviant - schließlich hatte der König ein kleines Vermögen von den Adeligen konfisziert, da hatte er seine Ausgaben schnell wieder rein - und wurde von zwei Soldaten zur Stadtgrenze geführt.
In einem Abstand von je zehn Minuten folgten die restlichen Gruppen und nach etwas mehr als fünf Stunden hatten die Soldaten alle Freigesprochenen bis zur Stadtgrenze begleitet und in ihr neues Leben entlassen.


Kai, Ray, Max und Tyson waren schon nach der ersten halben Stunde abgehauen und hatten sich einen ruhigen Ort gesucht, an dem sie besprechen wollten, wie es nun weitergehen sollte.
Sie hatten sich in einen abgelegenen Winkel des Palasthofes zurückgezogen und machten es sich im Schatten der Bäume gemütlich.

Das es nicht so weitergehen konnte wie bisher, war ihnen klar. Jedenfalls nicht für immer. Die erste Zeit konnten sie vielleicht noch so tun, als wären sie normal. Doch spätestens, wenn es auffiel, das sie sich verändert hatten, mussten sie ihr ´geregeltes` Leben aufgeben und mit einem tauschen, in dem sie sich entweder irgendwo in einem Gebirge oder einem Wald versteckt hielten oder über die Insel zogen, mal hier mal da Zuhause waren.


„Ich möchte nach diesem ganzen Theater gerne erstmal zu meinem Eltern zurück. Sie machen sich bestimmt schon sorgen, das ich und Max nicht schon längst bei ihnen sind.“ meinte Tyson. So langsam vermisste er seine Eltern doch ziemlich.
„Stimmt, besonders deine Mutter wird schon drauf und dran sein, die gesamte Armee nach dir suchen zu lassen.“ grinste Max. „Da hast du wohl recht… Also sollten wir uns ein bisschen beeilen, dass wir hier endlich wegkommen.“ war Tyson mal wieder voller Tatendrang.

„Und ich müsste mal wieder in meinem Dorf vorbeischauen und denen sagen, dass ich noch lebe.“ warf Ray ein. „Die machen sich bestimmt auch schon sorgen um mich.“ „Bloß dein Dorf? Was ist denn mit deinen Eltern?“ fragte Tyson, dem das irgendwie etwas seltsam vorkam. „Meine Eltern sind vor acht Jahren bei einem Unfall in den Bergen ums Leben gekommen. Deshalb hat mich der Sheriff meines Dorfes aufgezogen und ich wurde sein Nachfolger. Apropos… dann brauchen die ja auch nen neuen Sheriff. Na das kann ja was werden.“ stöhnte Ray gespielt übertrieben.

„Also gut, dann machen wir das so. Sobald wir hier weg können, gehen Max und ich nach Hause und lassen es uns noch einmal richtig gut gehen, bis wir wieder aufbrechen müssen. Denn lange dauert es bestimmt nicht, bis sie merken, das wir uns verändert haben.“
„Ich werde mich von meinen Leuten verabschieden und dann sofort wieder verschwinden. Ne lange Abschiedsszene muss ich nicht unbedingt haben. Das kann ich mir echt ersparen.
Und bevor du jetzt auf blöde Gedanken kommst, Kai…“ drehte sich Ray mit Schwung zu seinem Freund um. Er hatte schon bemerkt, dass sich Kai bei ihrem Gespräch immer mehr zurückgezogen hatte. „… du kommst mit mir zu meinem Dort. Da ich da nur kurz vorbeischaue, um „Hallo-und-Tschüß“ zu sagen, zeig ich dir hinterher was, bevor wir uns mit Max und Tyson wieder treffen.
Ich will keine Widerrede hören, verstanden!?“ sah er ihn lieb fragend an. Kai nicke nur, war aber im Stillen froh, das er nicht ´übergangen´ wurde.

„Na dann wär das ja geklärt. Und was machen wir jetzt?“ fragte Tyson - immer noch voller Tatendrang.
„Keine Ahnung, vielleicht…“ Doch da wurde ihnen die Entscheidung auch gleich abgenommen.
Ein Bediensteter betrat den Platz, offenbar auf der Suche nach ihnen. „Lord Kai, Lord Valxon bitte Sie und Ihre Freunde zu ihm zu kommen.“ „Ach, tut er das? Na dann…“ „Wenn Sie mir bitte folgen würden.“ ging der Diener voraus und führte sie zu Lord Valxon.

Auf ihrem Weg zu Lord Valxon kamen sie am großen Haupthof vorbei, auf dem sich eine riesige Menschenmenge versammelt hatte. Der König hatte verlauten lassen, dass er die Vorkommnisse von vor zwei Tagen erklären wollte.
Sie sahen ihn auf dem Balkon stehen, zusammen mit den verbliebenen Mitgliedern des Rates der Zwölf.
Sollte das etwa das bedeuten, was sie dachten…?

Und richtig, der Diener führte sie die große Treppe im Inneren des Palastes nach oben, die zum großen Balkon führte, auf dem der König gerade seine ´Rede` hielt.

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So, was soll das jetzt wohl bedeuten?
Das erfahrt ihr Mittwoch. *fg*

by: Sonna
 
N`Abend ^^

Der Teil war wirklich gut. SIe wissen jetzt (erstmal) was sie machen...und was kommt danach? Ich werds einfach (erstmal) auf mich zukommen lassen, später werd ichs ja erfahren :lol2:


Bis Mittwoch ^^

desibambie
 
38. Kapitel

Teil: 39 / 50

So, es ist mal wieder Mittwoch... wie doch die Zeit vergeht...

@desibambie: Was sie vorhabe... les selbst. ^^

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38. Kapitel: Belohnung

„… und nun die, denen wir es zu verdanken haben, dass das Attentat vereitelt werden konnte.“ rief der König laut der Menge zu, drehte sich dann um und sah Kai, Ray, Max und Tyson entgegen.
Die sahen nur perplex auf den König, wussten gar nicht, was hier gerade eigentlich abging. Der König hatte doch nicht etwa eben…?
Doch, so wie es aussah, hatte er.
Nun mussten sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und sich der Menge zeigen…

Sie traten auf den Balkon und wurden vom König und Lord Valxon zur Brüstung dirigiert, wo sie jubelnd von der Menge begrüßt wurden.
Als der Jubel gar nicht mehr abebben wollte, hob der König seine Hände und schon wurde es ruhiger. Kaum hatte er zum Sprechen angesetzt, verstummte auch der Rest der Menge.

„Lord Kai, es ist mir eine Ehre, Ihnen hier und jetzt eine Belohnung für ihren selbstlosen Einsatz und den Beweis ihrer Loyalität gegenüber der Regierung Crondos zu überreichen.
Ihre Freunde, die sie tatkräftig dabei unterstützt haben, werden natürlich auch nicht vergessen.
Es ist mir eine Freude, Sie mit dem Ehrenkreuz in Rot auf Lebenszeit zum Ehrenmitglied im Rat der Zwölf zu ernennen.“ Alle vier bekam von einem Bediensteten das Ehrenkreuz - gegossen aus Eisen und mit einer speziellen Farbe rot gefärbt - angesteckt. Von nun an konnten sie gegen jeden Beschluss, der im Rat getroffen wurde, Einspruch erheben, selber Vorschläge unterbreiten und an den Versammlungen teilnehmen. Außerdem…
„Und da eigentlich nur Lords Mitglieder im Rat werden können, ernenne ich Euch hiermit zu Ehren-Lords.“ Jetzt waren sie auch noch Lords. Das wurde ja immer besser.

„Die Kadetten Max Foster und Tyson Granger werden aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen im Kampf gegen die Calamister und ihrer strategischen Planung mit sofortiger Wirkung zum Hauptmann befördert.“ Sofort kamen zwei weitere Diener und überreichten Max und Tyson die Schulterklappen mit den drei Sternen darauf. Ungläubig sahen die beiden die Rangabzeichen an. Das sie so schnell befördert werden würde - und dann auch noch zum Hauptmann - hätten sie sich nie träumen lassen.

Wieder brach Jubel los. Die Menschen feierten ihre Retter, ihre Helden, die dafür verantwortlich waren, das kein machtgieriger Tyrann die Herrschaft über Crondo an sich gerissen hatte, sondern die den König - einen gerechten Herrscher - beschützt hatten.

Und auch wenn sie es nicht wusste, so würden sie diese Helden für immer unter sich haben. Und nach ihnen ihre Kinder und deren Kinder. Immer so weiter, für alle Ewigkeit. Und vielleicht würde dann so etwas wie jetzt nie wieder passieren…


Nach und nach ließ der Jubel nach, die Menschen verließen den Platz und gingen wieder ihrem Tagewerk nach. Hausfrauen unterhielten sich mit ihren Nachbarinnen über die Sache, die Männer sprachen während der Arbeit über nichts anderes und die Händler verbreiteten die Neuigkeiten auf der gesamten Insel.
Es dauerte gar nicht lange, da war die Nachricht von den vier Helden bis in den entlegensten Winkel von Crondo gedrungen und überall entstanden Geschichten und Legenden. Händler erzählten die Geschichte überall etwas anders, angeheiterte Männer erfanden abends in den Wirtshäusern die verrücktesten Einzelheiten dazu und Geschichtenerzähler veränderten die Fakten auf ihre ganz eigene Weise.

Doch an die Wahrheit kam keine einzige der Geschichte, Legenden und Märchen, die entstanden. Keine Erzählung war in der Lage, die Unglaublichkeit der Wirklichkeit widerzuspiegeln. Wie auch?

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So, das war jetzt also das. Damit wäre das Kapitel ´König retten` abgeschlossen. ^^
Ich hör euch schon denken ´Das Kapitel war aber kurz`... und ich muss sagen. Ihr habt Recht. Leider. T_T Ich verspreche hoch und heilig, dass in der nächsten Story längere Kapitel gemacht werden. *irgendwie kommt mir das bekannt vor* *drop*
Und damit ihr mich jetzt nicht umbringt (ich will Samstag nämlich noch ins Kino. HP 4), kommt noch n Kapitel. *seid ihr damit wieder lieb zu mir??* *ganz lieb guckt* Ja??

by: Sonna
 
39. Kapitel

Teil: 40 / 50

So, damit fehlen jetzt nur noch zehn Teile. Und wenn ich jetzt nicht noch mal zwei Kapitel zusammen posten muss, damit ihr mich nicht umbringt ^^, endet die Geschichte am Mittwoch vor Weihnachten. ^^

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39. Kapitel: Auf dem Weg…

Die Sonne schien hinunter, trieb den vier Reisenden den Schweiß auf die Stirn. Der Sand reflektierte die Sonnenstrahlen und blendete in den Augen. Schattenspendende Bäume waren weit und breit nicht zusehen, ebenso kein Wasserlauf, der wenigstens für eine kurze Zeit Abkühlung versprochen hätte.


Eine Woche waren sie jetzt unterwegs, zwischen Schmetterlingswald und Teufelswald hindurch, überquerten sie jetzt die Galdo-Ebene und steuerten auf das Tao-Gebirge und das 3-Wege-Kreuz zu.
Kurz nach der offiziellen Belobigung hatten sie sich verabschiedet und sich auf den Weg nach Hause gemacht. Auch wenn der Zeitpunkt jetzt immer näher rückte, an dem sie ihr altes Leben vollständig hinter sich lassen würden, waren sie doch froh, aus Lisda weg zu sein. Die Stadt war ihnen mit den vielen Menschen und dem ganzen Drum und Dran einfach zu viel geworden. Anscheinend gab es noch einige Aspekte ihrer Veränderung, die sie noch nicht bemerkt hatten und so schnell vielleicht auch nicht bemerken würden…


Es wurde Abend und somit kühler. Die Sonne ging unter, ließ dem Sand so Zeit sich abzukühlen, bis sie am nächsten Morgen zurückkehren würde.
Vor kurzem war in der Ferne ein kleines Wäldchen aufgetaucht und wurde nun immer größer und deutlicher. Endlich hatten sie es erreicht und alle vier ließen sich erschöpft auf den Boden fallen. Im Schatten der Bäume blieben sie erstmal sitzen, Tyson an Max gelehnt und Kai an Ray.
Minutenlang blieben sie so, die angenehme Kühle genießend.

Doch irgendwann mussten sie ja das Feuer fürs Essen in Gang bringen und frisches Wasser besorgen.
Max stand als erster auf, nachdem er seinen Freund mit sanfter Gewalt von seinem Schoß bugsiert hatte. „Tyson, jetzt lass mich endlich hoch.“ Und schon stand er, schnappte sich die Wasserschläuche und machte sich daran, einen Bach zu finden.


Ray fing ebenfalls an, Kai vorsichtig zur Seite zu schieben. Zwar murrte Kai etwas - er hatte ganz anscheinend etwas dagegen - ließ es sich dann aber gefallen, als Ray ihm einen Kuss auf die Wange gab und flüsterte: „Wenn du was zu Essen haben willst, solltest du mich jetzt aufstehen und Feuer machen lassen.“

Ray sammelte in der nahen Umgebung die abgefallenen Äste zusammen, schichtete sie auf der Lichtung, auf der sie Halt gemacht hatten, zu einem Haufen auf und zündete sie an. Sofort fingen sie Feuer und er konnte fast gleichzeitig das Fleisch übers Feuer hängen.


Fleischgeruch hing über der Lichtung, als Max vom Wassersuchen zurückkehre. Alle vier Schläuche waren prall gefüllt, also hatte er wohl einen Fluss gefunden.
Er legte die Schläuche ab und ging auf Tyson zu. Der lag immer noch an den Baum gelehnt da, wie Max ihn zurückgelassen hatte. Das er nicht vom Essensgeruch aufgestanden war, war seltsam. Er würde doch nicht etwa krank sein?
Nein, als Max auf ihn zutrat, sah Tyson ihm bereits freudig entgegen. „Da bist du ja. Was hast du denn so lange gebraucht?“ „Wenn du mitgekommen wärst, wäre es schneller gegangen.“ hielt Max dagegen und setzte sich. Sofort wurde er wieder in Beschlag genommen. „Was ist mit dir eigentlich los? Du liegst immer noch ruhig hier, obwohl das Fleisch überm Feuer brutzelt?“ „Keine Ahnung. Ich hab einfach keine Lust gehabt, aufzustehen.“ „Aha…“


Ray hatte sich, nachdem er das Fleisch übers Feuer gehängt hatte, vergewissert, das es so schnell nicht anbrennen konnte und war zu Kai zurückkehrt.
Der hatte sich sofort, als er Rays Nähe neben sich gespürt hatte, wieder an ihn gekuschelt. Irgendwie war Kai schon die letzen Tage so… komisch… gewesen… Vorher war es doch auch nicht SO gewesen? Ob das nur an der ´geklärten Situation` lag? Schien wohl so. Eine andere Antwort hatte Ray jedenfalls nicht.

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Vier Tage später hatten sie das Tao-Gebirge zur Hälfte überquert und lagerten nun am
3-Wege-Kreuz. Wieder hatten sie es sich in der geschützten Stelle gemütlich gemacht - wie auch schon beim letzten Mal.
Das Fleisch brutzelte überm Feuer, ließ die Mägen laut knurren und alle vier leicht rot werden.


Das Abendbrot war verzehrt, das Feuer so weit heruntergebrannt, dass es keine Gefahr mehr darstellte, aber immer noch leicht wärmte. Alle vier hatten sich zusammengekuschelt und schliefen selig.

~

Am nächsten Tag verließen sie das Tao-Gebirge wieder, wanderten über die Trat-Ebene, die nahtlos in die Salso-Ebene überging.
Zwei Wochen sahen sie kaum etwas anderes als Sand, Sand und nochmals Sand. Ausnahme war nur das Wasser des Drachensees, das sie in der Ferne glitzern sehen konnten. Ab und zu kamen sie mal an einem kleinen Wäldchen vorbei, wo sie dann Halt machten und ihre Wasservorräte auffüllten. Wenn möglich, erlegten sie auch etwas Wild, aber das war in den wenigstens Wäldchen der Fall. Hauptsächlich mussten sie sich von ihrem mitgebrachten Fleisch ernähren oder von Beeren und Früchten, die sie unterwegs pflückten.


Nach zwei Wochen tauchten in der Ferne die ersten Anzeichen dafür auf, dass sie der Stadt Raskas immer näher kamen. Ausgetretene Wege kreuzten ihren Weg, immer mehr künstliche Wasserläufe tauchten auf, die dafür zu sogen hatten, das die Gärten hier nicht vertrockneten.

Als die Stadt schon ziemlich gut sichtbar war, verabschiedeten sich Ray und Kai von Max und Tyson.
„Macht’s mal gut, Leute. Wir treffen uns dann, wenn es soweit ist, bei den Hohen Felsen. Irgendwie werden wir uns da schon über den Weg laufen.“ grinste Ray und umarmte Max und Tyson zum Abschied.
„Bis dann. Echt schade, das ihr nicht mitkommt.“ seufzte Tyson leicht traurig.
„Es geht aber nun mal nicht anders. Wenn einer der Soldaten mich sieht, kommt der womöglich auf die Idee und sperrt mich ins Gefängnis. Danke, aber darauf kann ich gut und gerne verzichten.“ „Echt blöd, das wir uns von General Hesfa keine `Unschuldserklärung´ haben mitgeben lassen. Dann würde dieses ganze Problem nicht mehr existieren.“
„Haben wir aber leider nicht.“ Und damit war Kai auch schon wieder auf dem Weg.
„Tschau.“ machte sich Ray daran, hinter Kai herzukommen.


Max und Tyson machten sich daran, den letzten Rest des Weges zurückzulegen. Je näher sie der Stadt kamen, desto öfter begegneten ihnen Menschen und desto öfter wurde sie freundlich begrüßt, dabei ausgefragt.
Doch sie verabschiedeten sich immer recht schnell wieder, schließlich wollten sie zu Tysons Eltern.


Ray und Kai machten einen Bogen um die Stadt und wanderten weiter. Sie verließen die Salso-Ebene und überquerten nur eine mit Gras bewachsene Ebene. Endlich kein Sand mehr!
Fast zwei Wochen später konnten sie in der Ferne das Gebirge erkennen, hinter dem Rays Heimatdorf lag.
Keine drei Tage später waren sie um das Gebirge herum und würden wohl noch heute Abend Talkun erreichen.

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So, hier trennen sich also erstmal die Wege der vier. Aber keine Angst, die kommen schon noch wieder zusammen. ^^

by: Sonna
 
40. Kapitel

Teil: 41 / 50

So, und wieder ein neuer Teil. ^^ Diesmal geht es mal nur mit Tyson und Max weiter.

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40. Kapitel: Raskas

Max und Tyson hatte sich von Ray und Kai verabschiedet und gingen nun auf Raskas zu. Immer näher kam ihnen die Stadt, immer mehr Leute begegneten ihnen. Jeder hier in der Stadt kannte Tyson und Max, schließlich waren sie der Sohn bzw. Adoptiv-Sohn von einem der reichsten Geschäftsmänner der Stadt.
Alle hatten damit gerechnet, dass die beiden schon viel eher nach Hause zurückkehren würden, weshalb sie die beiden jetzt ansprachen, ausfragten. Doch immer drückten sie sich mit einem „Wir hatten noch etwas dringendes zu erledigen.“ und gingen weiter.

Als sie die Stadt erreichten, ging es sogar so weit, das sie sich verstecken und ihre Schleichwege benutzen mussten, um einigermaßen unbehelligt zu ihrem Zuhause zu gelangen.
Die Nachricht ihrer Ankunft hatte sich wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet und jeder, den sie hörten, sprach über nichts anderes.
Max und Tyson mussten grinsen, wenn sie daran dachten, was für einen Aufruhr wegen ihnen jetzt schon herrschte. Was würde erst passieren, wenn die Nachricht ihrer ´Heldentat´ die Runde machte?

Schließlich hatten sie ihr Zuhause erreicht. Sie kletterten hinten über die Mauer, da hier ihr Schleichweg entlanglief. Mit einem leisen Aufschlag landeten beide auf dem Rasen. Die Obstbäume, die in dem weitläufigen Garten wuchsen, verdeckten die direkte Sicht auf das Haus, aber sie konnten die aufgeregte Stimme ihrer Mutter hören, die nervös und aufgeregt zu sein schien. Anscheinend war sie dabei, den gesamten Haushalt zusammenzutrommeln, so laut war sie. Die Nachricht ihrer Ankunft war wohl schon bis ins Haus vorgedrungen.

Leise durchquerten sie den Garten und standen schließlich vor der verschlossenen Hintertür. Also klopfen und warten sie, dass sie jemand hörte und öffnete. Und es kam auch jemand. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen und Christo, der Hausbuttler, stand in der Tür. „Was…“ setzte dieser zum sprechen an, als er seine beiden jungen Herren erkannte. „Mister Tyson, Mister Max.“ rief er freudig aus. „Sie werden bereits erwartet.“ trat er beiseite und ließ die beiden herein.
„Danke. Das haben wir auch schon mitbekommen, Christo.“ grinste Tyson und betrat, gefolgt von Max, das Haus. Sie gingen durch die Küche auf den Flur, wo auf der großen Treppe Tysons Mutter, Miss Sophie Granger, stand. Aufgelöst gestikulierte sie mit ihren Händen und hielt das anwesende Personal auf Trab. „Haben sie nicht gehört? Meine beiden Söhne sind auf dem Weg nach Hause. Endlich. Los, machen sie alles bereit… Wo steckt überhaupt mein Mann?“ fragte sie urplötzlich. „In seinem Arbeitszimmer, Miss.“ bekam sie als Antwort von einem der Dienstmädchen. „Dann holen sie ihn da doch bitte raus, Marie. Wie kann er bloß so selenruhig in seinem Büro sitzen? Ist das zu glauben?“ rang sie mit den Händen ob der Gelassenheit ihres Mannes.

„Lass Papa doch noch ein bisschen arbeiten, Mama. Du weißt doch, wie viel er immer zu tun hat.“ konnte Tyson sich nicht verkneifen zu rufen, leicht grinsend. Sophie blieb erst wie erstarrt stehen, dann drehte sie sich mit Schwung um und sah ihren beiden Söhnen entgegen. „Tyson! Max!“ rief sie glücklich und kam die Treppe hinunter gerannt. Unten angekommen, umarmte sie die beiden stürmisch und wollte sie am liebsten gar nicht mehr loslassen.
„Wo kommt ihr denn jetzt her? Ich hab mir solche Sorgen um euch gemacht. Ihr wolltet doch schon vor fast elf Wochen hier sein. Da habt ihr doch Urlaub bekommen. Wo habt ihr bloß gesteckt? Ich war schon drauf und dran nach euch suchen zu lassen!“ In Sophies Augen schimmerten Tränen, sie hatte sich solche Sorgen um ihre zwei Söhne gemacht - auch wenn Max nicht ihr richtiger Sohn war, hatte sie ihn doch lieb. Außerdem war er der Freund ihres Sohnes.

„Können wir mir berichten nicht noch warten, bis Papa auch da ist? Dann brauchen wir das nicht alles zweimal zu erzählen. Ja?“ fragte Tyson seine Mutter, die ihn immer noch umarmte. „Da habt ihr auch wieder Recht. Kommt, ihr habt doch bestimmt Hunger, oder? Ich zaubere euch jetzt was Schönes.“ dirigierte sie die beiden in die Küche, wieder fröhlich, das ihre beiden Jungs wieder Zuhause waren - die das alles kommentarlos über sich ergehen ließen. Kannten sie doch ihre Mutter.

In der Küche angekommen, setzten sich die beiden Heimkehrer an den großen Küchentisch und sahen ihrer Mutter dabei zu, wie diese am Herd hantierte und den beiden ihr Lieblingsgericht kochte: Schokopudding.

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Es wurden gerade die letzten Reste des Schokopuddings beseitigt, als die Tür aufging und der Hausherr eintrat, Mister Dominik Granger. „Papa!“ schrie Tyson auf und fiel seinem Vater in die Arme. „Ich freu mich so.“ flüsterte er. „Na, mein Sohn. Auch mal wieder Zuhause?“ wurde Tyson wieder auf den Boden gestellt. „Hallo Max. Schön das ihr wieder da seid. Wo habt ihr denn gesteckt?“ setzte sich Dominik an den Tisch, nachdem er einmal durch Max Haare gefahren war und ihn so begrüßte.

„Das ist eine lange Geschichte.“ fing Tyson an und setzte sich wieder. Seine Eltern sahen ihm gespannt entgegen, neugierig darauf, was dazwischengekommen war.
Und Tyson und Max erzählten…

Erzählten davon, wie sie Kai und Ray kennen gelernt hatten, wie sie mit diesen nach Pira gegangen waren, um die weiteren Pläne der Calamister zu erfahren. Wie sie die Armee von dem Putsch-Versuch in Kenntnis gesetzt hatte und dann zum Drachengebirge aufgebrochen waren. Sie dort Voltaire aufgehalten hatten - von Radnoc und ihrer Erlangung der Unsterblichkeit erzählten sie natürlich nichts - und dann nach Lisda aufgebrochen waren. Wie sie dort den König befreit hatten und daraufhin zum Hauptmann befördert und zu Ehren-Lords und Ehren-Mitglieder im Rat der Zwölf ernannt wurden.

Ihre Eltern hörten staunend zu, konnten kaum glauben, was ihre Söhne da erzählten. Sollte das alles wirklich passiert sein? Das wäre ja unglaublich. Und ihre Söhne sollten die Helden des Ganzen gewesen sein?
Sie mussten es spätestens glauben, als Max und Tyson ihnen die Schulterklappen und das Ehrenkreuz zeigten. Also wirklich!

„Ich bin stolz auf euch! Das ihr dem König so selbstlos geholfen habt, hätte nicht jeder getan. Und dann auch noch Ehren-Lords, Ehren-Mitglieder im Rat der Zwölf und zum Hauptmann befördert. Wenn ich das meinen Geschäftspartner erzähle, werden sie platzen vor Neid.“ musste Dominik leicht fies grinsen.
Max und Tyson waren bei dem Lob ihres Vaters leicht rot geworden, freuten sich aber sichtlich über die Anerkennung.

„Ich bin natürlich auch stolz auf auch, aber...“ Tyson und Max sahen ihre Mutter an, leicht geschockt. Was kam denn jetzt? „... hättet ihr nicht wenigstens vorher Bescheid sagen können, wo ihr seid? Dann hätte ich mir nicht solche Sorgen machen müssen.“ sah Sophie ihre zwei Söhne an. Ihre braunen Augen strahlten Besorgnis aus und die Angst, die sie um die beiden ausgestanden hatte, war immer noch leicht zu sehen.

Leicht schuldbewusst senkten Max und Tyson die Köpfe und nickten. „Beim nächsten Mal sagen wir Bescheid, wenn uns was dazwischen kommt. Versprochen.“ „Na dann ist ja gut. Will noch jemand was essen?“ wechselte Sophie mal wieder abrupt das Thema. Ihr Mann und ihre zwei Söhne sahen sie nur einen Moment an und nickten dann synchron mit den Köpfen.

Essen war immer gut, besonders wenn Sophie ihren weltklasse Schokopudding machte. Den mochten nicht nur Max und Tyson besonders gerne, sonder auch ihr Vater. Und der hatte vorhin ja leider keinen abbekommen...

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So, das war es jetzt erstmal mit Tyson und Max, im nächsten Kapitel geht es mit Ray und Kai weiter.

by: Sonna
 
41. Kapitel

Teil: 42 / 50

So, es ist mal wieder Mittwoch und ich hab es mal nicht vergessen. ^^ *drop*
Jetzt geht es erstmal bei Kai und Ray weiter. Viel Spaß. ^^

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41. Kapitel: Talkun

Das Dorf war in Sicht- bzw. Hörweite. Kinderlachen und Elterngemecker war zu hören, dazu gesellten sich die Stimmen der Arbeiter, die auf den Feldern beschäftigt waren. All das scholl durch den Wald, vermischt mit Vogelgezwitscher, Bienensummen und was sich noch so alles im Wald herumtrieb.

Jetzt waren sie auch auf Sichtweite herangekommen und konnten das bunte Treiben im Dorf beobachten.

„Ich geh dann mal. Mal sehen, wie meine Leute reagieren werden.“ grinste Ray leicht. „Du gehst zu der Höhle zurück, die ich dir eben gezeigt habe. Entweder bin ich heute Abend noch zurück, wenn nicht, komm ich Morgen früh.
Also bis dann.“ gab Ray Kai einen Kuss auf die Wange und machte sich dann daran, den letzten Rest Weg zum Dorf zurückzulegen. Dabei fiel ihm etwas auf… >Warte mal… bilde ich mir das nur ein oder sind ich und Kai jetzt wirklich schon fast sechs Wochen zusammen und haben uns noch kein einziges Mal richtig geküsst? Das ist ja…< Doch da wurde er schon von ein Paar Kinder entdeckt und laut rufend in Beschlag genommen.

„Ray, du bist wieder da.“ „Wo warst du denn so lange?“ „Bleibst du jetzt hier?“ „Spielst du jetzt wieder mit uns?“ Das alles und ähnliches bekam er von den Kleinen zu hören. Alle standen sie im Kreis um ihn herum und bestürmten ihn mit Fragen, auf die er so schnell gar nicht antworten konnte.
„Nun seid doch mal still.“ mischten sich die Erwachsenen jetzt ein und brachten ihre Sprösslinge so einigermaßen zur Ruhe.

„Hallo Ray. Schön, dass du wieder da bist.“ trat der Dorfälteste durch den Kreis aus Kindern und Erwachsenen und begrüßte Ray. „Wir hatten schon Angst, dass du gar nicht mehr wiederkommst.“ „Jetzt bin ich ja aber wieder hier.“
„Das ist doch ein guter Grund für ein Fest.“ rief jemand aus der Menge und begeistert wurde der Vorschlag angenommen. Andere Stimmen wurden laut, die ebenfalls „Fest.“ „Feiern.“ und ähnliches von sich gaben.

Im Handumdrehen wurden aus den Hütten allerlei Köstlichkeiten gezaubert, die restlichen Arbeiter von den Feldern geholt und das Feuer auf dem großen Dorfplatz wieder angezündet.
Alle hatten sich im Kreis ums Feuer gesetzt und machten es sich gemütlich. Eine handvoll Leute achtete auf das Fleisch über dem Feuer, andere hatten Haufen von Obst vor sich liegen und waren dabei dieses zu säubern. Aber alle sahen gespannt zu Ray und wollten wissen, was er ihnen alles zu erzählen hatte.

„Nun erzähl schon, Ray. Was ist passiert, nachdem du weg warst?“ fragten die neugierigsten unter ihnen, die nicht mehr warten wollten, bis Ray von sich aus anfing.

„Immer mit der Ruhe. Ich erzähl es auch ja.
Also… das war so…“

Und so erzählte Ray die Geschichte. Wie er hinter Kai her war, wie dieser ihm das Leben gerettet hatte - alle waren erschrocken darüber, in was für einer Gefahr sich Ray befunden hatte - und sie deshalb zusammen gereist waren. Was sie in Pira erlebt hatten, erzählte ihnen von der Fremdheit, die er in Pira - und natürlich auch in Hilag und Lisda - gesehen hatte und die ihn zu Anfang mächtig fasziniert hatte. Berichtete ihnen von Max und Tyson, wie sie Freunde wurden. Auch mit Kai, der eigentlich gar nicht so ein schlechter Kerl war, wie seine Tat denken ließ - Ray wurde zwar komisch von allen Seiten angesehen, aber da keiner eine diesbezügliche Frage stellte, ging er darauf auch nicht näher ein.
Jagte den Kindern einen Schrecken ein, als er auf den Drachen zu sprechen kam - aber natürlich erzählte er auch hier nicht die ganze Wahrheit. Dann wie sie es geschafft hatten, den König und seine Familie zu retten und schließlich zu Ehren-Lords ernannt wurden. Die Kinder staunten bei dieser Geschichte nicht schlecht. So etwas Fantastisches hatten sie noch nie gehört. Jedenfalls nichts, was wirklich passiert war.

Zwischendurch hatten sie das Fleisch verzehrt, vom Obst war kein Krümel mehr übrig und auch vom Trinken, das zwischenzeitlich geholt worden war, war kaum noch etwas da.

Die Kinder lagen mittlerweile alle entweder schlafend auf den Boden an ihre Eltern gekuschelt oder in kleinen Gruppen oder waren von ihren Eltern schon ins Bett gebracht worden.
Auch einige der Erwachsenen waren schon eingeschlafen - kam halt davon, wenn man dem Alkohol zu gut zusprach.

Die, die noch wach waren, unterhielten sich leise über das, was Ray ihnen erzählt hatte oder sprachen mit Ray und quetschten diesen noch ein bisschen mehr aus. Sie kamen nun mal selber nicht so oft aus ihrem Dorf heraus.

Doch so nach und nach schliefen alle ein, meist da, wo sie gerade saßen. Stille breitete sich auf dem Platz aus und ließ die Aufregung, die hier vor kurzem noch geherrscht hatte, wie einen Traum erscheinen.

Ray sah sich seine schlafenden Freunde an. Ein bisschen traurig war er schon, dass er sie heute noch verlassen würde, aber es war besser so. Er konnte hier nicht bleiben, nicht nach dem, was passiert war.
Er hatte sich zu sehr verändert, was vielleicht die Erwachsenen einigermaßen verstehen würden, wenn er es ihnen erklärte, aber niemals die Kinder. Auch würden die Kleinen nicht verstehen, was Kai hier machte. Kai würde er auf keinen Fall mehr verlassen und so müsste dieser dann folglich auch hier im Dorf leben. Die Kinder aber würde Angst vor ihm haben und nicht begreifen können, das man manchmal gute Gründe haben konnte, warum man so etwas tat.
Also blieb ihm nichts anderes übrig als zu verschwinden. Wie schwer es ihm auch fallen mochte.

Langsam stand er auf und ging durch die Reihen der Schlafenden. An denen vorbei, die ihn aufgezogen hatten, für ihn gesorgt hatten. An seinen Spielkameraden vorbei, mit denen er früher jede Menge Unsinn angestellt hatte und die Erwachsenen so mehr als einmal zur Weißglut getriebenen hatte.

Sein Blick blieb an einem etwa gleichaltrigen braunhaarigen Jungen hängen. Er trug eine zerschlissene Hose und kein Hemd. Das war so typisch für ihn. Leicht musste Ray grinsen. Ajon war schon immer so gewesen, er hatte sich nie geändert. Stur, draufgängerisch und ehrlich. Dazu ne gehörige Portion Intelligenz.
Genau der Richtige.
Ray holte aus seiner Tasche etwas heraus und legte es neben Ajon auf den Boden. „Viel Glück.“ dabei flüsternd.

Dann erhob er sich wieder und ging den Weg wieder zurück, heraus aus dem Kreis der Schlafenden. Doch anstatt anzuhalten, ging er weiter, direkt auf den Waldrand zu. Hier blieb er einmal kurz stehen und sah zurück. Trauer spiegelte sich in seinen Augen, aber auch das Wissen, das es nicht anders ging.
Ray machte wieder einen Schritt auf den Wald zu, als…

„Kannst du wirklich nicht bleiben?“ Ray blieb erschrocken stehen, drehte sich aber nicht in Richtung Sprecher. „Nein, es geht nicht.“ Stille. Der Sprecher sah nicht zu Ray, sondern irgendwo in die Ferne. „Wenn das so ist… pass auf dich auf, ja?“ Und damit machte er sich wieder auf den Weg ins Dorf.
Ray sah ihm hinterher. „Natürlich. Danke, Oberältester.“ Und dann war er im Wald verschwunden.


Kurz darauf tauchte er in den Bergen wieder auf, den Weg zur Höhle gehend. Er konnte den Weg sogar im Dunkeln ohne Probleme zurücklegen, so oft war er ihn schon gegangen.
Am Eingang der Höhle blieb er nicht stehen, sondern ging schnurstracks hinein und auf den Schlafenden zu, der an die Wand gelehnt neben dem schwach glühenden Feuer lag.
Kai wachte zwar kurz von den Schritten auf, aber als er merkte, dass es Ray war, blieb er liegen, schloss die Augen wieder und drückte sich gleich an seinen Freund, als dieser sich neben ihm niederließ.

„Schön dass du da bist.“ murmelte er noch und war dann auch gleich wieder eingeschlafen. „Find ich auch.“ lächelte Ray und sah auf den Schlafenden. Einfach süß!
Wenig später war auch er im Land der Träume...

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So, das war´s jetzt erstmal wieder. ^^
Schalten sie Samstag wieder ein, wenn sie wissen möchten, wie es weitergeht. ^^

by: Sonna
 
Oh mann, da war ch so lang nicht mehr da und dann hab ich grad vier Teile verpasst.....aorry,aber ich hatte so viel zu tun mit lernen da hatte ich keine Zeit fü Internet...ich muss jetzt erst mal alle Teile nachlesen....das wird ne Arbeit....aber ich freu mich schon drauf ^^

Die Teile waren wirklich gut und die Belohnung wirklich nicht von schlechten Eltern...wenn sie wüssen, dass die Vier Unsterblich sind???? Sie werden also ganz schön lange im Amt und im Rat der Zwölf bleiben.....

Max und Tyson haben wirklich eine liebevolle Mutter, macht ihnen als Willkommensgeschenk Schokopudding...ich will auch!
Und dass der Vater von der Erstauflage nichts abbekommen hat, fand ich ein bisschen lustig...da musste ich wirklich grinsen....
Das ist bei uns auch immer so ^^

Die Dorfbewohnen hängen wirklich an Ray, feiern ein Willkommensfest. Und der arme Kai schlummert in der Höhle...ohhhhhhh!
Jetzt ind die beiden ja wieder verreint und hoffentlich bekommt Ray seinen richtigen Kuss! Ich wünsch ihm auf jedenfall viel glück!

So...jetzt geh ich erst mal ins Kino (Harry Potter 4) und dann gucke ich mir Black Chains an..

Bis morgen!
desibambie

P.S.: EIne Frage zum letzten geposteten Kapitel:
Kann Obst Krümeln? :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:
 
42. Kapitel

Teil: 43 / 50

*gähn* Guten Morgen... *auf Uhr guckt* Ja, für mich ist das erst Morgen. ^^
Ich hoffe, ihr habt nicht so beschissen geschlafen wie ich... ~_~ Wenn doch: mein Beileid.

Und weiter geht´s mit Ray und Kai. *Vorhang auf*

@desibambie: Ich hab schon gedacht, du hättest mich vergessen. *schnief*
Theoretisch gesehen, könnte das hinkommen. Aber dann müssten die vier ja verraten, das sie unsterblich sind. Und da sie das nicht vorhaben, werden nur sie wissen, das sie im Rat sind. ^^
Ehrlich? Bei uns gibt es so selten Schokopudding (selbstgemachten, natürlich! Den aus m Laden mag ich nicht. T_T), das jeder da ist, wenn´s den gibt. :lol2:
Keine Angst, Ray bekommt seinen Kuss schon noch. Dauert nur noch etwas. *fg*
Viel Spaß bei HP4! Ich hab den letztes WE schon gesehen und fand den klasse. Und du?
Frage: So direkt kann Obst nicht krümeln. Aber das war auch mehr sprichwörtlich gemeint. Kennst du den Spruch: ´Kein Krümel mehr da!´? Davon kommt das. *Frage geklärt?*

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42. Kapitel: Das Plateau…

Der Morgen brach an. Vogelgezwitscher scholl durch den Wald, weckte die Tiere aus ihrem Schlaf. Die Sonne schien warm auf diesen Flecken Erde, vertrieb auch den Rest Müdigkeit.
Ihre Strahlen drangen bis in eine Höhle vor, in der zwei Menschen immer noch schliefen, sich vom Gezwitscher der Vögel nicht stören lassend.

Die Sonne kitzelte den einen im Gesicht, an den anderen kam sie noch nicht heran, da er hinter dem einen lag.
Der Schwarzhaarige grummelte etwas Unverständliches und fuhr sich dann mir der Hand übers Gesicht. Man nervte das…
Durch seine Bewegung wurde der andere hinter ihm auch langsam wach und murmelte etwas vor sich hin, das sich wie „Ruhe, verdammt.“ anhörte. Oder so etwas ähnliches…

Ray schlug langsam die Augen auf und sah sich um. Die Höhle wurde von der Sonne erhellt, das Feuer war über Nacht vollständig heruntergebrannt und Kai hatte sich an ihn gekuschelt.

„Auch guten Morgen.“ antwortete er auf Kais Gemurmel und stand dann auf. Ausgiebig gähnend machte er sich daran, das Feuer wieder zu entfachen und das Fleisch zu garen. Er nahm die Wasserbeutel und verließ die Höhle, um frisches Wasser zu holen.

Kai hatte seinem Freund die ganze Zeit stumm zugesehen und sah ihm jetzt hinterher, immer noch nicht ganz wach. Die Sonne, die ihn jetzt erreichten konnte, ärgert ihn und trieb ihn dazu, endlich aufzustehen. Kai streckte sich und gähnte dabei.

Er ging zum Feuer hinüber und setzte sich davor, passte auf, dass das Fleisch nicht anbrannte.


Keine fünf Minuten später kam Ray wieder zurück, in den Händen die vollen Wasserbehälter.
Diese legte er in eine Ecke und trat dann zu Kai, ließ sich neben ihm nieder. „Na, ausgeschlafen?“ fragte er leicht grinsend. „Geht so.“ kam als Antwort zurück. „Wie weit ist denn das Essen?“ „Gleich fertig.“ griff Kai nach einem der Spieße, an denen das Fleisch befestigt war, und drehte diesen. „Gut, ich hab nämlich riesigen Hunger.“

~

Das Frühstück war beendet, das Feuer gelöscht und ihre sieben Sachen zusammengepackt. Nebeneinander standen sie vor der Höhle und blickten auf das immer noch schlafende Dorf hinab.
„So friedlich. Aber das wird nicht lange so bleiben. Wenn sie merken, dass ich schon wieder weg bin, werden sie sich fragen warum.“ sprach Ray vor sich hin, es gar nicht richtig merkend. „Und werden sie eine Antwort finden?“ holte Kai Ray mit seiner Frage aus den Gedanken zurück.
„Zum Teil. Der Oberälteste wird ihnen die Erklärung geben, die sie hören wollen und die sie verstehen werden. Hoffe ich zumindest.“ Den letzten Teil hatte er fast geflüstert.
„Aber jetzt Schluss damit. Wir haben noch was vor.“ war Ray voller Tatendrang, fasste nach Kais Hand und zog diesen hinter sich her.
Der erschreckte sich erst, als er so plötzlich losging, fasste sich aber wieder und fragte dann: „Verrätst du mir auch, wo wir hinwollen?“ „Ne, verrat ich nicht. Lass dich überraschen.“ Also ließ Kai sich überraschen.


Sie waren fast den gesamten Tag unterwegs. Immer weiter in den Berg hinein und hinauf, über Flussläufe, durch kleine Wäldchen - die eher eine Ansammlung von Büschen waren mit vereinzelten Bäumen.
Die Sonne stieg immer höher, veranlasste die zwei Reisenden dazu, im Schatten eine Pause einzulegen. Die ganze Zeit über waren Kai und Ray ziemlich still, redeten nur das nötigste, wenn sie einander vor einem gefährlichen Vorsprung oder ähnlichem warnen mussten. Ansonsten genossen sie die angenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte - wie auch schon die ganze Zeit vorher. Sie hatten festgestellt, dass sie sich auch ohne Worte ganz gut verständigen konnten.

Dadurch dass sie so still waren, liefen ihnen öfters mal Tiere über den Weg, von denen sie neugierig gemustert wurden, bevor sie wieder unter irgendeinen Busch oder in ein Erdloch verschwanden.

Der Tag schritt immer weiter voran und die Sonne ging langsam wieder unter. Je tiefer die Sonne stand, umso angenehmer wurde es. Die größte Tageshitze verzog sich und veranlasste auch die meisten Tiere, wieder aus ihren kühlen Verstecken zu kommen.
Auch Kai und Ray begrüßten die Kühle. Sie hatten nicht mehr das Gefühl, das sie blad vor Hitze verdursten oder umkommen würden.

Mit der Zeit waren sie ziemlich weit in die Berge vorgedrungen und schienen langsam ihr Ziel zu erreichen.
Sie stiegen einen etwas steileren Weg hinauf und als sie oben ankamen, standen sie auf einem glatten Vorsprung, von dem man einen wunderschönen Blick auf das Tal hinunter hatte. Die Sonne war jetzt so tief, dass sie hinter den Bergen verschwand und ihre letzten Strahlen das Plateau in ein orangenes Licht tauchten.

Ray sah zu Kai hinüber, der das Bild, das sich ihm bot, staunend betrachtete…

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So, das war das. ^^ Und im nächsten Kapitel erfahrt ihr, was Ray auf dem Plateau will. *fg*
Aber nur, wenn ich die Kunst-Klausur, die ich am Mittwoch schreibe, gut schreibe. ^^ Also Daumen drücken, ja? ^_^

by: Sonna
 
nee, vergessen hab ich dich net, nur hab ich keine ZEit gefunden weiter zu lesen ^^""" Naja...besser spät als nie, oder?

Im Teil selbst ist nicht viel passiert. Er war also nur ein Übergangsteil. Aber ich frag mich jetzt, was sie auf diesem Plateau wollen.... Das wird bestimmt interessant. Freu mich schon drauf :D

desibambie
 
43. Kapitel

Teil: 44 / 50

So, da bin ich wieder. Kunstklausur ist so einigermaßen gegangen. Aber mit Husten, Niesen, Kopf- und Halsschmerzen ( = handfeste Erkältung) kann man sich ja auch nicht richtig konzentrieren... T_T
Und Morgen schreib ich auch noch Englisch. *das überhaupt nicht kann* Thema ist der Amerikanische Traum und Einwanderer... *will nicht*

Jetzt aber genug gejammert, weiter geht’s mit: *Vorhang aufzieht*

@desibambie: Genau, besser spät als nie. (Kannst du das meinen Lehrern in Bezug auf Hausaufgaben auch mal verklickern?? :rolleyes:)
Ja ja... ohne Grund werde ich die bestimmt nicht auf das Plateau hochgeschickt haben... vor allem, da mich dieses blöde Wort andauernd geärgert hat. Ich hab das immer falsch geschrieben. ~_~

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43. Kapitel: ... und seine Geschichte

Ray setzte sich in Bewegung und ging in die Mitte des Plateaus. Hier drehte er sich einmal um 180 Grad und sah nun direkt zu Kai. Die Sonne in seinem Rücken zauberte ein Farbenspiel, das seinesgleichen suchte. Leuchtendes Rot und kräftiges Orange vermischten sich und tauchten den gesamten Ort in eine wunderbare Atmosphäre.

Eine ganze Zeit standen sie sich stumm gegenüber. Ray wusste, was für eine Wirkung dieser Anblick auf jemanden hatte, der es zum ersten Mal sah und ließ Kai dementsprechend Zeit.


„Na, genug gestaunt?“ riss er Kai dann aus seinen Gedanken. Der setzte sich nur stumm in Bewegung und stand dann neben seinem Freund.
„Es ist wunderschön hier.“ brachte er heraus. „Dass es so einen wunderschönen Ort gibt, hätte ich nie gedacht. Wie hast du denn gefunden?“
„Meine Eltern haben ihn mir mal gezeigt. Ich habe mich sofort in diesen Platz verliebt und war so oft es ging hier. Hier kann man so schön träumen, seine Gedanken schweifen lassen oder nachdenken.“ antwortete Ray ihm, ihn dabei süß anlächelnd.
„Und wie haben deine Eltern den Platz hier gefunden?“

„Mehr oder weniger aus Zufall.
Weißt du, meine Eltern waren in den Bergen unterwegs, weil sie Stress mit ihren Eltern hatten. Die beiden waren unsterblich ineinander verliebt, aber ihre Eltern waren dagegen. Die Eltern meiner Mutter hielten meinen Vater für einen Taugenichts, der den ganzen lieben langen Tag nichts machte außer faulenzen.
Und seine Eltern dachten von meiner Mutter, dass sie eine verwöhnte Göre wäre, die nichts von Arbeit verstand und deshalb ihren Sohn gar nicht verdient hätte.
Die beiden hatten an diesem Tag die Schnauze voll und sind abgehauen. Dabei haben sie das Plateau hier gefunden.
Die Sonne war genau wie jetzt am untergehen und tauchte das Plateau in ein prächtiges Farbenspiel. Beide waren fasziniert und haben sich hier hingesetzt, um dem Sonnenuntergang zuzusehen.
Die ganze Zeit haben sie still hier gesessen und die Stille genossen, die nur ab und an von Vogelgezwitscher oder einem anderen Tier unterbrochen wurde.
Als die Sonne vollständig untergegangen war, wollten sie eigentlich wieder aufbrechen, doch mein Vater hatte etwas anderes vor. Er hat meine Mutter gefragt, ob sie ihn heiraten wollte. Auch gegen den Willen ihrer Eltern. Meine Mutter war so glücklich, dass er sie endlich gefragt hatte, dass sie ohne zu zögern Ja gesagt hat.
Auf dem Weg zurück ins Dorf haben sie sich die ganze Zeit verliebt angesehen und gekichert und rumgealbert. Je näher sie aber dem Dorf kamen, umso lauter hörten sie die Stimmen, die ihre Namen riefen. Erschrocken hatten sie sich angesehen. Daran hatten sie nämlich gar nicht gedacht. Ihre Eltern machten sich natürlich Sorgen. So schnell sie konnten rannten sie ins Dorf runter und wurden von ihren besorgten Eltern empfangen.
Die hatten so eine Angst gehabt, dass die beiden wegen ihres ´Familienstreits` abgehauen waren, dass sie auf einmal nichts mehr dagegen hatten, das die beiden zusammen waren. Und als sie dann von der Verlobung der beiden erfuhren, waren sie sogar richtig glücklich.

Als ich dann sieben war, haben sie mich hierher mitgenommen und mir die Geschichte erzählt.“ schloss Ray seine Erzählung.

„Richtig romantisch.“ war Kais Kommentar dazu. „Deine Eltern müssen sich sehr geliebt haben.“ „Ja, das haben sie. Ich sehe sie immer noch vor mir, wie sie zusammen gelacht haben und Spaß hatten. Ich habe nie gesehen, dass sie sich gestritten hatten oder mal nicht einer Meinung waren.
Auch als sie den einen Abend wieder hierher wollten und nicht wiedergekommen sind. Sie haben so glücklich ausgesehen…
Was ist eigentlich mit deinen Eltern?“ wechselte Ray abrupt das Thema. „Die hatten sich doch bestimmt auch sehr lieb, oder?“

Kai nickte. „Ja, das hatten sie. Manchmal hör ich sogar noch ihr Lachen, wenn die beiden mit mir gespielt haben oder wenn wir zusammen weg waren. Immer waren sie vergnügt und lustig. Nie hab ich mitbekommen, dass sie eigentlich Probleme hatten, das haben sie immer vor mir verborgen. Aber selbst wenn ich es damals bemerkt hätte, hätte ich wohl als sechs-jähriger nicht sehr viel ausrichten können.
Weißt du, der Lieblingsspruch meiner Mutter war immer: ´Höre immer auf dein Herz`. Sie hat sich daran gehalten. Sie ist auch bei meinen Vater geblieben, als mein Großvater angefangen hat, gegen die beiden vorzugehen. Ihr wäre nicht mal im Traum eingefallen, meinen Vater zu verlassen.
Immer wenn sie diesen Satz zu mir gesagt hab und ich sie gefragt hab, was das heißen soll, hat sie gemeint, ich würde es irgendwann verstehen.
Ich glaube, jetzt habe ich ihn verstanden.“

Die Sonne war inzwischen fast ganz hinter den Bergen verschwunden, ihre letzten Strahlen fielen auf das Plateau, direkt auf die zwei jungen Männer, die sich hier gegenüberstanden.
Tauchte sie in eine wunderschöne Atmosphäre, die genau richtig war.

Kai und Ray sahen sich an, versanken förmlich in den Augen des anderen. Warmes Gelb und funkelndes Rot. Fesselten einander wie sonst nichts.
Ihre Gesichter näherten sich einander und dann geschah es. Ihr erster richtiger Kuss. Warme Lippen trafen sich und verschmolzen miteinander. Ließen sich nicht mehr los. Die Sonne im Hintergrund verschwand jetzt hinter den Bergen und machte Platz für die Nacht, auf die bald der nächste Tag folgen würde.

Sie waren sich sicher, dass sie füreinander bestimmt waren. Für die Ewigkeit.
Ihre Herzen hatten sich gefunden und würden sich unter keinen Umständen wieder voneinander trennen. Dafür brauchten sie den anderen einfach zu sehr, um leben zu können.
Ihre Seelen waren miteinander vereint, würden alleine eingehen und sterben. Brauchten die andere, um existieren zu können.
Dessen waren sie sich sicher. So sicher, wie auf die Nacht immer der Tag folgte.

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So, da habt ihr euren Kuss. ^^ Aber die beiden sind auch zu süß. ^-^

Weiter geht es Samstag, sofern ich dann nicht total fertig im Bett liege. ~_~

by: Sonna
 
ohhh... *dahin schmelz*

Wie schön ^^
Aber was ich nie gedacht hätte, war, dass Kai so reden kann... Was einem die richtige Person und die richtige Atmosphäre entlocken kann ^^
Und dann hat sich auch noch Rays Wunsch erfüllt.... Besser kann es an diesem Tag doch nicht mehr werden, oder?
Ich freu mich richtig für die beiden...

Bis Samstag, wo du hoffentlich noch einen Teil hochladen kannst....Freu mich nämlich schon richtig auf die fortsetzung^^

desibambie
 
44. Kapitel

Teil: 45 / 50

Und schon wieder Samstag. Wie die Zeit vergeht... *g*

@desibambie: Ja, nech? Kai braucht halt nur etwas Zeit.

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44. Kapitel: Die Festung in den Hohen Felsen

Die Nacht hatten sie auf dem Plateau verbracht, eng aneinandergekuschelt.
Der dunkle Himmel wurde von Sternen bevölkert, die hell und freundlich auf die Welt hinunterschienen.
Sie hatten es mal wieder geschafft. Sie hatten den Weg eines Menschen, den er im Dunkel nicht zu gehen vermochte, erhellt. Hatten ihm so das gezeigt, was am Ende dieses Weges auf ihn wartete, dass es sich lohnte diesen Weg zu gehen.


Am nächsten Morgen waren sie aufgebrochen. Da sie wussten, dass sie sich Zeit lassen konnten, um die Hohen Felsen zu erreichen, setzten sie ihren Weg dementsprechend langsam fort.

Ray führte Kai einmal quer durchs Gebirge, so dass sie anstatt den Weg zurückzulegen, um dann um das Gebirge rumzugehen, direkt auf die Hohen Felsen zusteuerten.

Keine Verpflichtungen warteten auf sie, keine Termine mussten eingehalten werden oder irgendwelche Schurken aufgehalten werden. Keiner, der auf sie wartete oder sich Sorgen um sie machen würde. Also hatten sie Zeit die Landschaft zu bewundern - was Kai vorher viel zu wenig getan hatte. Immer war er auf der Flucht vor den Calamistern gewesen oder musste darauf achten, nicht erkannt zu werden. Die meiste Zeit hatte er damit zugebracht, hinter die Pläne seines Großvaters zu kommen. Die Natur zu bewundern - darauf wäre er nie im Leben gekommen.

Jetzt erst merkte er, was für eine Vielfalt auf der Welt herrschte. An Tieren, Pflanzen, Farben…

In Wäldern machten sie Halt, um still Tiere zu beobachten. Sie legten sich unter Büsche, versteckten sich hinter Bäumen, um normalerweise scheue Tiere - wie Rehe - beim Trinken und Fressen zu beobachten. Wie sie sich liebevoll um ihre Kitze kümmerten, das Leittier ein Auge auf die gesamte Gruppe hatte - fast so wie bei Menschen.


Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge wurden ausgiebig betrachtet.
Abends lagen sie dicht aneinandergekuschelt an einen Baum, einen Felsen oder sonst etwas gelehnt und besahen sich das Spiel der Farben. Wie sich leuchtendes Rot und kräftiges Orange miteinander vermischten, den Horizont scheinbar in Feuer zu tauchen schienen. Den Tag verabschiedeten, um für die Nacht platz zu machen.

Morgens wurden sie von der Sonne geweckt, die ihnen mit ihren Strahlen in der Nase kitzelte und durch die geschlossenen Augen hindurch drang.
Immer ganz verschlafen murmelten sie sich ein kurzes „Morgen.“ zu, drängten sich noch ein Stückchen dichter zusammen, als sie ohnehin schon lagen und blickten dann zu der aufgehenden Sonne.
Der Horizont sah aus wie ein Regenbogen. Ganz außen herrschten Blau und ein helles Rot vor. Nach Innen wurde das Rot dann zu einem Orange und schließlich zu einem leuchtenden Gelb, das immer größer wurde und schlussendlich als Sonne am Himmel stand. Die Nacht hatte sich verabschiedet und hatte platz für einen neuen Tag gemacht.


Auf ihrem Weg über die grasbewachsene Ebene sahen sie so manche Tiere. Vögel jeder Art, die auf Futtersuche waren, ihren Kindern das Fliegen beibrachten oder sich an Wasserlöchern aufhielten und tranken oder badeten. Vom kleinen kaum faustgroßen Sperling bis zum großen Adler sahen sie so gut wie alles, wenn sie sich still und vorsichtig über das Gras bewegten.
In Wäldchen mit großem Blumenbestand fanden sie Schmetterlinge zu Haufen vor. Blaue, rote, gelbe, grüne. Einfarbige, bunte, gemusterte. Einfach alles.
Manchmal lagen sie stundenlang inmitten eines solchen Feldes, beobachteten stumm die Falter um sich herum und ließen es sich gut gehen. Die Sonne schien, der Wind brachte ab und zu etwas Kühlung, spielte mit ihren Haaren und ihrer Kleidung, und die Farbenpracht um sie herum tat sein übriges. Sie wurden immer fröhlicher, vergaßen für Momente, was sie hinter sich hatten und was noch vor ihnen lag. Genossen einfach den Augenblick, träumten, ließen die Gedanken schweifen und genossen die vertraute und liebevolle Nähe des Geliebten.


Fast vier Wochen verbrachten sie so. Aufstehen, wenn die Sonne sie weckte, Rast machen, wann und wo sie wollten. Ihr Lager für die Nacht da aufschlagen, wo sie einen geeigneten Ort fanden.
Die Ruhe und Zweisamkeit genießen, die hier draußen herrschte. An den wenigen Dörfern, die hier existierten, gingen sie vorbei, trafen so keinen einzigen Menschen hier draußen.

Doch irgendwann musste auch dieser schöne Teil des Lebens vorbeigehen…
In der Ferne konnten Ray und Kai immer öfter die Hohen Felsen erkennen. Je mehr Zeit verging, desto deutlicher wurde das Gebirge - und desto mehr verschwand von der angenehmen Atmosphäre.


Es war so weit! Sie hatten die ersten Ausläufer des Gebirges erreicht. Das Gras wechselte sich jetzt mit Gestein ab, ließ streckenweise einen unfruchtbaren Boden erkennen.
Kai führte sie sicher und vorsichtig den Weg zu der Festung in den Hohen Felsen. Vorbei an Schluchten, über steile und gefährliche Wege, nahm hier und da Geheimgänge, die man als Unwissender mit Sicherheit übersehen hätte, und zögerte bei Kreuzungen nicht eine Sekunde, welches der richtige Weg war.

Dann war es soweit. Sie hatten den Eingang zu der Festung in den Hohen Felsen erreicht. Hier also hatte Kai fast seine gesamte Kindheit - wenn man es denn dann so nennen konnte - verbracht. Ray war gespannt auf diesen Ort. Neugier mischte sich mit Hass und Abscheu. Neugier, wo sein Freund aufgewachsen war und Hass und Abscheu, weil sie ihm hier Das angetan hatten. Das, was ihn dazu gezwungen hatte, sich so zu verstellen.

Ray war froh, dass Kai ihn hierher geführt hatte…

Rückblick:

„Du, Kai, sag mal…“ fing Ray an, brach dann aber ab. „Was denn?“ hakte Kai nach. Beide saßen an einem Stein gelehnt da und sahen zu den Sternen. „Wir sind doch jetzt unterwegs zu den Hohen Felsen, um da auf Max und Tyson zu warten. Bis die beiden da erscheinen, dauert das bestimmt noch ein bisschen.
Ich wollte dich fragen, ob du mir in der Zwischenzeit die Festung dort zeigst. Den Ort, wo du aufgewachsen bist.“
„Der Ort, an dem ich aufgewachsen bin, existiert nicht mehr.“ erklang es bloß traurig. Irrte Ray sich oder schimmerten da Tränen in den roten Augen?
„Wie… wie meinst du das?“ „Aufgewachsen bin ich bei meinen Eltern. Wir hatten ein Haus irgendwo nördlich von Pira, das weiß ich noch. Ein einfaches Holzhaus, unten Wohnzimmer, Küche und Bad, oben das Schlafzimmer meiner Eltern und meines. Mir gefiel es da, eben weil es so klein und gemütlich war. Draußen bestellte meine Mutter einen kleinen Garten mit jeder Menge bunter Blumen und ich war liebend gerne mit ihr dort draußen und hab ihr zugesehen.
Aber das alles existiert jetzt nicht mehr. Mein Großvater hat es, gleich nachdem er mich abgeholt hatte, vernichten lassen. Die Flammen schossen meterhoch, so das ich sie noch eine lange Zeit in der Ferne sehen konnte…“

Kais Stimme brach, die Tränen hatten sich jetzt ihren Weg erkämpft und flossen. Die Wangen runter, zum Kinn und von dort aus zu Boden. Ray hatte sich rumgedreht und zog seinen Freund in seine Arme. Beruhigend strich er Kai über den Kopf und flüsterte: „Ist ja gut. Das ist alles Vergangenheit. Das passiert nicht noch einmal. Dafür hast du jetzt ja mich.“

Mit der Zeit beruhigte sich Kai immer mehr und das Schluchzen ließ allmählich nach. „Dafür hab ich jetzt ja dich.“ flüsterte er leise, damit das bestätigend, was Ray vorhin gesagt hatte.
„Aber… ich würde trotzdem die Festung gerne einmal sehen… Ich möchte wissen, wie es dort aussah… verstehen…“
Und Kai nickte nur. Er verstand.

Rückblick Ende

Kai und Ray sahen sich an, fassten sich an den Händen und betraten die Festung.

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Ja ja... ich hör euch schon. ´Zwar lang, aber nicht so viel passiert...` *fg*
Aber was sein muss, muss sein.
Ich muss heute und Morgen noch Bio (Montag) und Physik (Dienstag) lernen. Ich will keine Klausuren schreiben! *Hilfe*

by: Sonna *die immer noch erkältet ist* T-T
 
Das war wirklich ein schöner Teil. Jetzt hatten die beiden mal Zeit für sich und Ruhe hatten die auch...keine Flucht und keiner Verpflichtungen ^^ Das muss schön sein, ganz anders als bei uns *seufz*

Ich muss auch noch drei Arbeiten schreiben und dann hab ich´s erstmal hinter mir und nach den ferien gehts wieder los....hoffentlich klappt das mit dem Glück ^^

desibambie
 
45. Kapitel

Teil: 46 / 50

So, da bin ich wieder mit nem neuen Teil. ^^ Tschuldigung, das es so spät geworden ist, aber es ging leider nicht früher. McDoof ist dazwischen gekommen. ^-^ Und noch n paar andere Kleinigkeiten... *drop* Außerdem schreib ich morgen Politik... und muss noch lernen... *will nicht*

Aber jetzt geht es erstmal mit Max und Tyson weiter. ;P

@desibambie: Ja nech? Ob die beiden mit uns tauschen? Obwohl... ich bin morgen mit Klausuren durch. *fg* Nur noch Politik und dann Ruhe! Wenigstens für dieses Halbjahr. *drop*

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45. Kapitel: Aufbruch

Die Zeit verging. Max und Tyson verbrachten ihre Zeit damit, zu faulenzen, in der Stadt rumzuspazieren, im Garten in der Sonne zu liegen, das ausgezeichnete Essen ihrer Mutter und ihrer Köchin zu verdrücken und so viel Zeit wie möglich mit ihren Eltern und Freunden zu verbringen.

Drei Wochen vergingen so, ohne dass jemand groß etwas merkte. Natürlich merkten ihre Eltern und Freunde, dass sie sich im Verhalten geändert hatten. Zwar waren sie immer noch albern und für fast jeden Spaß zu haben, aber man merkte, dass sie jetzt auch anfingen, darüber nachzudenken. Man spürte, dass sie auf ihrer Reise an Weisheit und Reife zugelegt hatten. Das sie Erfahrungen gemacht hatten, die sie geprägt hatten - es war ja nun mal nicht normal, die gesamte Insel zu retten.

Doch auch wenn die Menschen um sie herum nichts bemerkten, Max und Tyson merkten jeden Tag mehr, wie sehr sie sich veränderten, sich immer mehr von den anderen Menschen unterschieden, entfernten - und doch eigentlich gar nicht so anders waren.
Wie sich ihre Sicht der Dinge veränderte, wie sie der Zeit eine andere Bedeutung beimaßen. Sie hetzten nicht so wie die Menschen um sie herum durch den Tag, ließen sich Zeit - schließlich hatten sie davon jede Menge.

So langsam merkten sie auch wieder den Aspekt ihrer Veränderung, der mit Städten und großen Menschenmengen zu tun hatte. Sie begangen sich unwohl zu fühlen, bedrängt, eingeengt. Sie wollten wieder raus auf die Ebene, in die Einsamkeit, in die Weite. Dieses Gedränge und Gehetze machte sie schier krank.

Sie sprachen lange darüber. So gerne sie auch weiterhin bei ihren Eltern bleiben wollten, so unwohl fühlten sie sich hier in Raskas. So ungern sie wieder aufbrechen wollten, so schnell wollten sie hier wieder weg, ihre Freiheit zurück.
Es war zum Haare raufen, sie steckten in einem inneren Zwiespalt.

Doch letztendlich war ihnen eines klar: Wenn sie nicht verrückt werden wollten, wenn sie nicht durchdrehen wollten... mussten sie hier weg. Weg, weg, einfach nur weg. Und das so bald wie möglich.

Es stellte sich ihnen nur ein Hindernis in den Weg: Ihre Eltern. Max und Tyson wollten nicht verschwinden, ohne sich zu verabschieden, ihren Eltern wenigstens versuchen zu erklären, warum sie gehen mussten, ihnen die Chance geben zu verstehen.

Wenn sie sich persönlich verabschieden würden, würde es in einem Desaster enden. Ihre Eltern würden sie nicht gehen lassen wollen, nicht ohne eine zufrieden stellende Erklärung, die sie ihnen aber nicht geben konnten.
Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihnen einen Brief zu schreiben, darin alles zu erklären und zu hoffen, dass sie es verstehen würden.

Lange saßen Max und Tyson an diesem Brief, wollten ihren Eltern so viele Erklärungen wie möglich geben, ohne gleich die ganze Wahrheit preiszugeben.
Und dann hatten sie es geschafft. Als es Abend wurde, legten sie den Brief in der Küche auf den Tisch und stahlen sich durch die Hintertür raus aus dem Haus. Sie benutzten ihre Schleichwege, kamen so ungesehen aus der Stadt und machten sich auf den Weg zu den Hohen Felsen.


Als die Sonne aufging, strahlte sie den Sand auf der Salso-Ebene an, erwärmte ihn. Tauchte den Himmel in wunderschöne Farben und kündigte einen wunderschönen Tag an.
Max und Tyson waren stehen geblieben und sahen zurück. Ihre Augen drückten so unterschiedlich Gefühle aus. Auf der einen Seite waren sie glücklich, wieder frei zu sein. Wieder die Weite und die Gelassenheit um sich herum zu spüren. Auf der anderen Seite waren sie traurig, ihr Zuhause schon wieder verlassen zu müssen - diesmal für immer. Ihre Eltern zurückzulassen, ihre Freunde... einfach alles...

In der Ferne konnten sie noch Raskas erkennen, wie es von der Sonne angestrahlt wurde. Langsam erwachte die Stadt zum Leben und begrüßte den neuen Tag, der versprach wunderbar zu werden.
Nur in einem Haus dieser Stadt hielt dieser neue Tag kein Glück bereit...


~


Sophie und Dominik kamen die große Treppe herunter und gingen direkt in die Küche. Es wurde langsam Zeit fürs Frühstück und die Jungs warteten bestimmt schon hungrig auf sie. Doch als sie in die Küche traten, fanden sie diese leer vor. Überrascht sahen sie sich an. „Was...?“ fragte Sophie, wurde aber von ihrem Mann unterbrochen. Der war auf den Tisch zugegangen und hielt jetzt den Brief in der Hand. „Sieh mal. Der ist von Max und Tyson.“ „Mach auf.“ trat seine Frau hinter ihn. Mit leicht zitternden Fingern öffnete Dominik den Umschlag, beide hatten sie kein gutes Gefühl dabei. Sie lasen stumm den Brief und in ihren Augen machte sich Verwirrung, Verlust, Schmerz und Fassungslosigkeit breit. Was hatte das zu bedeuten?

Sophie lies einen markerschütternden Schrei ertönen. All ihr Schmerz, ihre Verwirrung... alles machte sich Luft.

Durch den Schrei alarmiert, tauchten Dienstboden in der Küche auf. Miss Granger fiel der Köchin weinend in die Arme, keine Kraft und keine Luft mehr zum Schreien. Sie schluchzte nur noch leise und war kaum ansprechbar.

Ihrem Mann ging es ähnlich. Auch er war verwirrt, ratlos. Wusste nichts mit der Situation anzufangen. Doch anstatt wie seine Frau in Hysterie zu verfallen, ließ er sich den Brief noch einmal durch den Kopf gehen. Er kannte seine beiden Söhne. Er wusste, dass sie einen Grund haben würden, warum sie so handelten. Es blieb ihm nichts anderes übrig als darauf zu vertrauen, das es das richtige war.
Jetzt galt es erstmal seiner Frau zu helfen...

Dominik trat neben seine Frau und nahm sie aus den Armen der Köchin in seine. Dabei fiel ihm der Brief aus der Hand und blieb unbeachtet auf dem Boden liegen...


Mama, Papa,
es tut uns leid, aber wir müssen leider wieder gehen. Diesmal wird es wohl für immer sein.
Warum das so ist, können wir euch nicht in allen Einzelheiten erzählen... es tut uns Leid.
Als wir Voltaire gejagt haben und in der Drachenhöhle waren, ist etwas mit uns geschehen, was uns verändert hat. Sehr verändert. Wir wissen selbst noch nicht so genau, was da alles mit uns passiert ist.
Das Leben, wie wir es vorher gekannt hatten, existiert auf jeden Fall für uns nicht mehr.
Wie halten es nicht mehr aus. So gerne wir bei euch geblieben wären, so wohl wir uns bei euch gefühlt haben und die Zeit genossen haben... es geht nicht mehr. Wir halten es in der Stadt nicht mehr aus. Wir würden wahnsinnig werden, wenn wir weiterhin dort blieben.
Und um das zu vermeiden, müssten wir gehen.

Es tut uns Leid, das wir uns nicht persönlich verabschiedet haben, aber das hätte alles nur noch schwerer gemacht. Ihr hättet uns nicht gehen lassen...

Wir hoffen, ihr versteht es irgendwann...

Alles Gute und Liebe...
Eure Söhne

Max und Tyson


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Joa, das war also die Fabel, wie Max und Tyson ihr Zuhause verließen... ^^

Bis Samstag!

by: Sonna
 
hi ^^

Oh mann...Max und Tyson hatten es wirklich nicht leicht mit dem Verabschieden...
Sophie tut mir irgendwie leid, nach langer Zeit ihre Söhne wiederbekommen zu haben und dann so plötzlich wieder abgenommen zu bekommen.... Aber ich denke, es ging nicht mehr anders...Leider...

Freu mich schon auf Samstag ^^

desibambie
 
46. Kapitel

Teil: 47 / 50

So, da bin ich wieder. ^^ Und ich bin mit meinen Klausuren durch! *freu* Muss nur noch n Kunst-Protokoll für ne Ersatz-Klausur schreiben. *will nicht*
Jetzt aber erstmal mehr von Kais Kindheit. ^^ Viel Spaß!

@desibambie: Endlich mal eine, der beide Seiten Leid tun! *freu* Ja ja... das Leben ist hart, aber unfair. ^^

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46. Kapitel: Erinnerungen (I)

Der Gang erstreckte sich scheinbar kilometerlang in die Tiefe, schien kein Ende nehmen zu wollen. Ab und zu befanden sich mal Türen an den Seiten, auf Rays Frage hin, was sich dahinter verbarg, antwortete Kai nur mit: „Vorratskammern und so was.“
An den Wänden waren alle paar Meter eine Halterung für Fackeln angebracht, neben einigen in einer Nische das dazugehörige Werkzeug zum Anzünden. Sie hatten eine der ersten Fackeln rausgenommen und angezündet. Ihr Lichtschein erhellte nur den nahen Umkreis, reicht aber aus, um vorwärts zukommen.

Wie lange sie schon durch diese Dunkelheit wanderten, wusste keiner so genau. Hier drinnen ging das Zeitgefühl verloren. Doch endlich schien der Gang ein Ende zunehmen. Er wurde immer größer und führte schließlich in einen großen Raum. Auch hier herrschte Dunkelheit, keine einzige Fackel brannte, kein Licht von draußen drang hier herein.

„Was ist das für ein Raum?“ fragte Ray in die unheimliche Stille hinein. „Wir, also wir ´Kinder`, haben sie damals die ´Vorhölle´ genannt. Eigentlich heißt sie ´Vorhalle`.
Von hier gehen die Gänge zu den Unterkünften der Anführer ab…“ zeigte er nach links. „… und zu den Räumen meines Großvaters.“ nickte Kai in die andere Richtung. Aber wegen der hier herrschenden Finsternis konnte man die Gänge mehr erahnen als erkennen.
„Hier haben die Anführer die versammelt, die einen `Job´ auszuführen hatte. Boris hat hier die bestraft, die beim Training verloren hatten. Alle konnten hier zusehen, weshalb keiner so erpicht darauf war, hier hochzukommen...“

Erinnerung:

Er sah sich um. Warum? Warum war das passier? Langsamen Schrittes legte er den Weg zurück. Bloß nicht so schnell gehen. Boris hatte ihn in die ´Vorhölle` bestellt, wollte ihn für heute Morgen bestrafen.
Warum nur hatte er das gemacht? Er wusste doch genau, was mit denen passiert, die verlieren. Also warum?
´Genau deshalb.` war die einzige Antwort, die ihm einfiel. Wieder mal hatte er gegen Tala kämpfen müssen, den einzigen, den er hier einigermaßen mochte. Nur leider war er immer besser als Tala gewesen. Wieso, wusste er nicht. Auf jeden Fall war Tala in den letzten Tagen so oft von Boris bestraft worden, das er es heute nicht überlebt hätte.
Deshalb hatte er verloren, absichtlich. Weil er es Tala hatte ersparen wollen.

Jetzt stand er hier in der ´Vorhölle` und sah sich um. Die Leute, die hier waren, blickten ihn kalt, gemein und böse an. Es machte ihnen immer wieder Freude zu sehen, wenn eines der Kinder bestraft wurde. Besonders wenn es der Enkel vom Boss war. Schließlich kannten ihn hier alle.
So gut es ging sein Zittern unterdrückend, stand er vor Boris und wartete darauf, bestraft zu werden. Desto eher Boris anfing, desto eher war er hier weg.

Schlag auf Schlag. Das Reißen seiner Haut war in der ganzen Halle zu hören. Störrisch verschluckte er seine Schmerzensschreie. Wollte den lachenden und grinsenden Männern nicht auch noch diese Freude machen.

Endlich war es vorbei. Die Schläge hatten aufgehört und Boris hatte ihn wieder nach unten geschickt.
Auf dem Weg nach unten unterdrückte er immer noch seine Schmerzenslaute, wollte jetzt nicht aufgeben. Er durchquerte den Trainingsraum und als er kurz vor seiner Kammer stand, kam Tala ihm entgegen, sah ihn kalt und verächtlich an und zischte Kai ein: „Idiot.“ zu, als er an diesem vorbeiging.
Kai blieb wie erstarrt stehen, was sollte das denn jetzt? Doch da fiel es ihm ein. Er hatte Tala ´gerettet`, hatte etwas ´Gutes` getan. Und so Talas Stolz verletzt. Er hätte auf seinen Großvater hören sollen, als dieser sagte, dass das Gute hier nichts zu suchen hatte.
Und so veränderte sich der siebenjährige Junge.

Erinnerung Ende

Ray war hinter Kai getreten und nahm ihn in die Arme. „´Vorhölle` passt da wirklich besser als ´Vorhalle`. Was haben sie hier den Kindern bloß angetan. Das muss grausam gewesen sein.“ legte er seinen Kopf auf Kais Schulter und vermittelte ihm so das Gefühl, nicht alleine zu sein.

„Aber sag mal… eigentlich müssten hier doch noch andere sein. Die ganzen Kinder, die hier ausgebildet werden sollten, wo stecken die? Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben und im Palast haben wir nur Erwachsene festgenommen. Wo also stecken die?“

Kai musste leise lachen. „Inzwischen sind wohl alle in ihre Dörfer zurückgekehrt. Die Kinder werden normalerweise, wenn kein Anführer mehr hier ist, in ein Versteck im Gebirge nördlich von Pira gebracht. Ein paar Erwachsene werden als Aufpasser mitgeschickt.
Aber da die Kinder und die paar Erwachsenen ´unfreiwillig` zu den Calamistern gehörten, hab ich in Lisda nichts davon gesagt.
Einige der Freigelassenen werden dort vorbeigegangen sein und bescheid gesagt haben.“

„Achso…“ war Rays einziger Kommentar dazu. „Können wir mal nach oben in die Räume von Voltaire? Er hat doch gesagt, da hätte er den geheimen Raum gefunden. Den würde ich gerne mal sehen.“ Kai zuckte nur mit den Schultern und setzte sich dann in Bewegung, Ray hinter ihm.
Der Weg führte nach oben, ebenfalls wieder mit den Fackelhalterungen an den Wänden.
Als sie etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, passierten sie eine Tür. Auf Rays Frage, was dahinter wäre, meinte Kai nur: „Da sind die Räume von Boris. Aber drinnen war da von uns noch keiner.“

Dann standen sie vor der Tür, die zu Voltaires Räumen gehörte. Aber wie sie es sich eigentlich hätten denken können, war die Tür abgeschlossen. Oh man…
Kai zog sein Schwert und schlug auf das Schloss ein. Laut hallte es im Gang wieder, fast unheimlich wurde die Stille gebrochen.
Ein letzter Schlag noch und die Tür war auf. Gespannt betraten sie den Raum, der sich vor ihnen erstreckte. Auch hier herrschte Dunkelheit, doch diesmal ging Kai bei und zündete einige der hier befestigten Fackeln an. Immer heller wurde es im Raum und man konnte ihn überblicken.
In der linken hinteren Ecke stand ein riesiger Schreibtisch, die gesamte Wand dahinter wurde von einem Regal eingenommen, das voller Bücher und Schriftrollen lag. Auf der rechten Seite befand sich eine weitere Tür, hinter der laut Kais Aussage das Schlafzimmer von Voltaire lag.

Beide traten zum Schreibtisch und sahen sich um. Es lagen jede Menge Zettel und anderer Krams auf diesem, aber nichts schien wirklich interessant zu sein. Die wichtigen Sachen waren wohl in den Schubladen verstaut.

Erst jetzt, wo sie näher getreten waren, konnten sie hinter dem Tisch an der Wand einen kleinen Spalt erkennen. Hier befand sich wohl die Tür zu dem Geheimraum, wo Voltaire alles über die Drachen gefunden hatte.
Neugierig trat Ray näher und legte seine Hand gegen den Spalt. Knirschend öffnete sich die Tür nach innen und gab den Blick frei auf einen Raum, deren Regale voll waren mit Schriftrollen und Büchern. Unordentlich lagen diese in den Regalen, als ob der, der sie zuletzt in der Hand gehabt hatte, keine Zeit mehr gehabt hätte, hier Ordnung zu schaffen.

Ray trat an die Regale und ließ seinen Blick über die Schriften gleiten. Voltaire hatte Recht gehabt, hier war wirklich alles über Drachen. ´Herkunft`, ´Regeln`, ´Pflanzen` und noch vieles mehr.
„Hey Kai, sieh dir das mal an.“ drehte sich Ray zu seinem Freund um.

Kai aber stand vor dem Schreibtisch, sah diesen an und schien in Gedanken versunken…

Erinnerung:

Er stand vor dem großen Schreibtisch, konnte kaum rüber sehen. Auf der anderen Seite saß sein Großvater und sah streng zu ihm hinunter. Hinter ihm stand Boris, die Arme verschränkt und einen ebenso kalten Gesichtsausdruck wie sein Großvater.

„So, Kai, ab jetzt wirst du hier leben, da deine Eltern uns ja tragischerweise verlassen haben.“ Als er das sagte, huschte über Voltaires Gesicht ein fieses Grinsen, aber genauso schnell, wie es gekommen war, war es wieder verschwunden.
„Du wirst unten bei den anderen Kindern wohnen und auch an ihrem Training teilnehmen. Und merk die eines: es gibt keine Extrabehandlung, nur weil du mein Enkel bist, verstanden?!“ Kai nickte eingeschüchtert. Er hatte seinen Großvater vom ersten Augenblick an nicht gemocht und jetzt verstärkte sich dieses Gefühl noch mehr. „Dann ist ja gut.“ Und an Boris gewand: „Boris, bring Kai nach unten zu den anderen und erklär ihm die Regeln.“
Boris nicke nur und wandte sich dann zur Tür. „Na komm schon!“ schnauzte er Kai an, als dieser nicht sofort folgte.
Schnell setzte sich der sechsjährige Junge in Bewegung und folgte diesem Mann, den er genauso wenig mochte wie seinen Großvater.

Erinnerung Ende

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So, weiter geht es am Mittwoch.
Bis dahin... schönes WE und ne gute Woche! ^-^

by: Sonna
 
Hi ^^

Der Teil war doch mal richtig interessant. Die Erinnerung an Kais Kindheit ist wirklich tragisch. Der arme Kai wollte Tala doch nur helfen...und der schauntz ihn dann noch an. Stolz hin oder her! *schnaub*

Der Raum der Dracheninfos hätte ich gern vor mir. So wie ich ihn mir vorstelle...aber sollte der nicht voller Staub sein? Ich bezweifle, dass dort ein Fenster ist, dass Voltrair zum Lüften geöffnet hat. Und die Schriftrollen und Dokument sollten auch ein bisschen vermodert und brüchig sein, weil ja Drachen älter als Menschen sind. Dann denke ich, wirkt der Raum noch interessanter. (Für mich jedenfalls^^)

Ich bin jetzt schon mal gespannt, was Ray Kai zeigen will^^

Bis Morgen in ´Mission der Engel´ ^^

desibambie
 
47. Kapitel

Teil: 48 / 50

Entschuldigt bitte, dass es erst jetzt kommt, aber ich bin früher nicht dazu gekommen. Ich musste zur Bücherei und dann war ich mit meinen Eltern Auto gucken. Ich und meine Mutter sollen n Zweitwagen bekommen. *freu*
Und weiter geht’s es. Viel Spaß. ^-^

@desibambie: Ja nech? Tala ist aber auch n undankbarer Kerl. *den in Tonne drückt*
Mh.... wäre ne Überlegung wert, aber ehrlich gesagt, hab ich daran gar nicht gedacht... außerdem... SO lange ist das doch auch nicht her, das Voltaire da zum letzten Mal war... zwei Monate, wenn ich richtig gerechnet habe ^-^

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47. Kapitel: Erinnerungen (II)

Ray hatte gemerkt, dass es Kai nicht besonders ging und hatte sich hinter seinen Freund gestellt. „Hey, was ist denn los?“ holte er ihn aus seinen trüben Gedanken zurück. „Was?“ kam es als Gegenfrage. „Ich hab dich gefragt, was los ist. Du siehst nicht besonders gut aus.“
„Nichts. Ich hab bloß an den Tag gedacht, als ich hier angekommen bin. Das ist alles.“
„Und heute ist der Tag, an dem du das hier zum letzten Mal siehst. Jetzt ist alles vorbei.“ „Jetzt ist alles vorbei.“ flüsterte Kai leise.

„Können wir mal auch nach unten? In den Trainingsraum?“ fragte Ray dann. „Von mir aus.“ setzte sich Kai in Bewegung und Ray folgte ihm.
Sie löschten die Fackeln hier, aber nicht ohne ihre alte gegen eine neue auszutauschen. Ihre war schon ziemlich heruntergebrannt und würde es wohl nicht mehr lange machen.
Sie gingen den Weg zurück zur `Vorhalle´ und trotz der Dunkelheit fand Kai ohne zu überlegen den Weg, der nach unten zur Trainingshalle führte. Von dort führten dann Gänge zu den Unterkünften der Kinder und der `einfachen Calamister´.

Sie hatten die Trainingshalle erreicht. Der Fackelschein erhellte die nahe Umgebung. An den Wänden waren neben den Halterungen für die Fackeln auch Halterungen für Kampfstöcke und ähnliches.
Das hier war also der Ort, an dem die unschuldigen Kinder zu kleinen Kampfmaschinen erzogen wurden, die dann Voltaire dienen sollten. Schreckliche Vorstellung.

Kai sah sich in dem Raum um, den er schon fast vier Jahre nicht mehr gesehen hatte und in dem er neun Jahre seines Lebens verbracht hatte…

Erinnerung:

Kommandos hallten durch den großen Raum, brachen sich an den Wänden und kamen verstärkt zurück.
Die Kinder wiederholten jeden Befehl sofort, einstimmig. Führten die dazugehörigen Bewegungen aus wie kleine Roboter. Wer einen Fehler machte, wurde bestraft.
Unter ihnen ein siebenjähriger grauhaariger Junge, der mit verschlossenem Gesicht die Übungen ausführte. Er gehörte inzwischen zu den Besten, wurde nur selten bestraft. Da er auch noch der Enkel vom Boss war, wurde er zusätzlich gemieden.

Die Kommandos brachen ab, ein Befehl erscholl. „Nehmt die Stöcke und stellt euch in Fünfergruppen auf!“ Alle Kinder gingen zu den an der Wand befindlichen Stöcken, nahmen diese heraus und stellten sich zu Gruppen auf.
„Und los!“ erscholl das Kommando zum Start und dann war nur noch Stöckerklirren zu hören. Immer wieder prallten die Holzstöcke mit voller Wucht aufeinander, Schmerzensschreie erschollen.
Es dauerte nicht lange und in jeder Gruppe stand ein Sieger fest. Die Verlierer lagen auf dem Boden, sich bewusst, das einige von ihnen jetzt würden bestraft werden.

Boris suchte die Entsprechenden aus und schickte sie nach oben. Hasserfüllte Blicke wurden Kai zugeworfen. Alle vier, die er besiegt hatte, waren unter diesen.
Doch Kai störte sich - äußerlich - nicht an diesen Blicken.
Innerlich sah es anders aus. Wusste er doch, dass diese wütenden Blicke nur die Angst überdecken sollten, die sie jetzt empfanden. Aber was sollte er denn machen? Ließ er sie gewinnen, wurde er bestraft. Und außerdem würde dann das gleiche passieren wie damals bei Tala…
Auch wenn tief in ihm alles danach schrie, ihnen zu helfen, konnte er es nicht...

Erinnerung Ende

„Woran denkst du?“ trat Ray hinter Kai und umarmte ihn, holte ihn so - mal wieder - aus seinen Gedanken. „Daran, was hier alles geschehen ist.“ „Aha…“ kommentiere Ray diese ´präzise` Aussage. „Na, wenn das so ist, kannst du dich doch bestimmt losreißen und mir mal dein altes Zimmer zeigen, oder?“ „Warum willst du denn da hin?“ drehte Kai seinen Kopf so, dass er Ray ansehen konnte. „Gucken.“ war die geistreiche Erwiderung.

Schulterzucken von Kai war die einzige Reaktion, dann setzte er sich in Bewegung und steuerte auf den Gang zu, der zu den ehemaligen Unterkünften der Kinder führte. Sie passierten jede Menge Türen, die alle geschlossen waren.
Vor einer Tür blieb Kai dann stehen und öffnete diese. Schlösser hatten die Türen hier nicht, die Kinder sollten sich nicht einschließen können.

Beide traten in den dunklen Raum, der nun vom Fackelschein erhellt wurde. Vier Betten, ein Tisch, vier Stühle und ein Schrank an der Wand waren die einzigen Möbel, alle schon recht alt und morsch. Die Wände bestanden nur aus dem nackten Stein, ebenso der Fußboden - nirgendwo auch nur der Ansatz eines Teppichs oder ähnliches.

In so einem Raum hatte Kai neun Jahre seines Lebens verbracht? Das war doch wohl nicht möglich. Da wurde man ja bekloppt, wenn man tagein, tagaus immer nur auf dieses stumpfe grau-schwarz sah.

Immer deutlicher zeichnete sich vor Rays Augen Kais ´Leben´ ab. Schon Kais Erzählungen waren eine grauenhafte Vorstellung gewesen, aber es selbst zu sehen…

Während Ray ein paar Schritte in den Raum getreten war, war Kai unterm Türrahmen stehen geblieben…

Erinnerung:

Der kleine Raum wurde von Schluchzen erfüllt. Die Laute brachen sich an den Wänden und kehrten lauter zurück.
Tränen flossen dem kleinen, sechsjährigen Jungen über die Wangen, tropften in das, was man theoretisch - aber nur theoretisch - Kissen nennen könnte.
Er wollte von hier weg. Wollte zurück zu seinen Eltern, zurück in das gemütliche Haus mit dem Garten, wo man im Sonnenlicht spielen konnte. Er hasste diesen Ort, wo kein Sonnenlicht hinkam und wo er den ganzen Tag mit den anderen Kindern trainieren musste. Er wollte spielen und fröhlich sein. Warum durfte er nicht?
Er hatte die Schnauze voll. Das ganze Training hasste er. Hasste es, wenn Boris die Kommandos brüllte und sie parieren mussten wie Roboter. So viel hatte er schon verstanden. Gehorchen, keine Fragen stellen. Und wenn doch, wurde man angebrüllt. Das hatten seine Eltern nie gemacht, sie hatten ihm immer alles geduldig erklärt.
Das Schluchzen verstärkte sich, wurde zu einem lautlosen Aufschrei, der hier niemals gehört werden würde.
Er hörte von draußen Schritte, die immer näher kamen. Schlagartig verstummte der Junge und hielt den Atem an.
Die Tür wurde mit einem Ruck aufgerissen und eines der älteren Kinder stand dort. „Los, komm. Boris will dich sprechen.“ sprach er kalt und drehte sich wieder um.
Kai erhob sich vom Bett, wischte sich die Tränenspuren vom Gesicht. Wenn Boris mitbekam, dass er schon wieder geweint hatte, würde es noch mehr Ärger geben als beim letzten Mal.
Dann machte er sich auf den Weg zu Boris…

Erinnerung Ende

Kai hatte angefangen zu weinen, die Tränen liefen ihm über die Wangen, tropften zu Boden. Sofort stand Ray bei ihm, nahm ihn liebvoll in die Arme. Beruhigend strich er ihm über den Rücken und drückte Kais Gesicht an seine Brust. „Sch… Beruhig dich, Kai. Was ist denn?“
Das Schluchzen hörte langsam auf, verebbte schließlich ganz. Doch anstatt das Kai antwortete, fragte er nur: „Können wir von hier verschwinden? Bitte.“
„Klar können wir. Komm.“

Und so gingen beide den Weg zurück. Kai immer noch an Ray gedrückt, nahm er gar nicht wahr, dass sie schon sehr bald wieder draußen standen.
Inzwischen war es Abend geworden. Die Sonne ging gerade am Horizont unter und tauchte den Himmel in Rot und Orange.
Der Wind spielte mit den Haaren von Kai und Ray, riss Kai die Tränen von den Wangen und trug sie weit, weit weg. Auf das sie nie wieder zurückkommen würden...

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So, das waren jetzt die Erinnerungen von Kai. Und? Was sagt ihr dazu?
Samstag kommen dann auch mal wieder Max und Tyson ins Spiel. ^-^

by: Sonna
 
Hi ^^

Kais Erinnerungen waren ja mächtig miserabel (Ich mein etzt nicht vom Schreibstil, sondern von Inhalt...Ich möchte nicht unbedingt mit ihm tauschen:D )

Aber das war wieder ein schöner Teil ^^ Wie gut, dass Ray jetzt einen gewissen Einblick in Kais `Kindheit` gehabt hat. Und als er gesehen hat, dass es Kai nicht gut geht, mit ihm rausgegangen ist... Es ist schon schn, wenn man jemand hat, der einen versucht zu verstehen und zu beruhigen...einfach der für einen da ist!

Tja...nur noch zwei Kapitel dannist di Geschichte fertig T__T das ging irgendwie schneller, als erwartet....

Freu mich aber schon auf den nächsten ^^

desibambie
 
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