hallo erstmal wieder nach langer, langer zeit! *g*
tut mir leid, aber die letzte zeit bin ich, vor allem bedingt durch eine renovierung, kaum oder gar nicht zum schreiben gekommen, hoffe aber, dass ich dafür in nächster zeit umso schneller vorankommen werde! das erste neue stückchen gibts auch gleich, wenngleich es wohl eher etwas belanglos ist... dabei wurde der letzte satz des vorhergehenden teiles etwas verändert.
ansonsten: thx@all für die kommentare und mittlerweile bin ich mir übrigens wieder ziemlich sicher, dass noch niemand von euch hinter den "schleier" der geschichte blicken konnte... auch wenn ich glaube, das man mit ganz aufmerksamen lesen und etwas fantasie diesen schon hätte lüften können...
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Und sicherlich waren es gerade diese Tatsachen, welche überhaupt erst dafür sorgten, dass die ungewöhnlichen Lehrmethoden des Vaters auf so perfekte Weise funktionieren konnten.
Als wir einige Minuten später die Kirche, fast ganz im Osten von Kühnhaide, am Hang eines Tales (genannt Schwarzwassertal) gelegen, erreicht hatten, fiel mir als erstes auf, wie freundlich doch keineswegs heuchlerisch Spencer von nahezu allen Bewohnern des Ortes begrüßt wurde. Und gleich als die Leute bemerkt hatten, dass wohl auch ich auf irgendeine Weise mit ihm in Verbindung stand, wurde mir ebenfalls ein bis dahin ungekanntes Maß an Achtung und Respekt gegenüber gebracht. Gelegentlich sprach man Sir Spencer auch auf meine Person an, woraufhin er in der Regel erklärte, dass ich ein sehr talentierter Maler sei, welcher sich momentan in seinem Dienst befinde, unter anderem um seinen Töchtern ein wenig Unterricht zu geben (ein Punkt der mir gänzlich neu, doch keineswegs unangenehm war...).
Ich glaube, dass es nicht unbedingt selbstverständlich ist, dass die wohlhabendste Person eines kleinen Ortes zugleich die ist, welche am meisten verehrt doch trotzdem kaum beneidet wird. Auf Spencer traf dies jedoch alles zu und ich sollte eine Weile brauchen, um zu begreifen, welcher Art die Gründe für diese Tatsache waren. Lediglich einen konnte man sofort erkennen; nämlich, dass sich Spencer ganz einfach wie einer ‘von ihnen’ verhielt; elegant und durchaus stolz zwar, doch in keiner Form hochnäsig. Und auch auf seine Töchter, die man, wie ich wenig später erfahren sollte, nur sehr selten im Ort zu Gesicht bekam, traf dies ganz genauso zu; Secret erblickte ich gar schon während der kurzen Zeit, die wir vor der Kirche warteten, im Gespräch mit einigen Mädchen und Jungen in ihrem Alter, wogegen Silence wie üblich etwas zurückhaltender wirkte und nicht von meiner und Spencers Seite wich.
Nachdem der Gottesdienst beendet war, warteten Spencer, seine Töchter und ich noch einige Minuten vor der Kirchgebäude auf Maximilan. Jenes war im Übrigen fast ohne besondere Merkmale - eine recht kleine, einfache Dorfkirche mit einem achteckigen Turme, erbaut irgendwann gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts und sichtlich nicht im allerbesten Zustand. Das Geld, welches Sir Spencer für ihre Renovierung spenden wollte, war definitiv gut angelegt und bewies, wie sehr ihm der Glauben, aber auch die ganze Stadt am Herzen lag. Und auch Maximilian, der wenig später zu uns stieß, vermutete sicherlich nichts anderes.
“Eine sehr schöne Predigt”, lobte ich ihn. “Für jeden wunderbar verständlich und keinen Moment langweilig!”
Er lächelte ein wenig verlegen. “Ach..., ich tue eben was ich kann. Danke.”
“Nicht so bescheiden!“, warf Spencer ein. “Man merkt wirklich, wie sehr Sie sich für ihren Glauben begeistern können! Das kann man nicht von vielen Leuten sagen.”
Schon immer reagierte Max auf solches Lob ein wenig unbeholfen, und so verwunderte es mich keineswegs, dass er bald das Gesprächsthema wechselte und wir zum Schluss noch einmal auf meine Anstellung bei Sir Spencer zu reden kamen, bevor jener in meiner Begleitung den Heimweg antrat.
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