***Secret, Shadow, Snow und Silence***

Gut. Im ersten der beiden Teile waren in der Mitte ein, zwei Mal die Zeiten falsch (da hast du irgendwas im Stile von "was sie tut" geschrieben, was Vergangenheit und eigentlich auch Konjunktiv sein müsste), aber sonst war's wie immer nett, wenn auch ohne große Überraschungen.
 
so, thx erstmal an alle, gleich gehts auch weiter...

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Da Spencer zuvor erst noch ein Zimmer für mich vorbereiten müsse, einigten wir uns letzten Endes darauf, dass ich mit meinem Dienst bei ihm am übernächsten Tag beginnen sollte. Außerdem schlug er mir vor, doch - wenn ich denn die Zeit dafür haben sollte - noch eine Weile dazubleiben. Selbstverständlich nahm ich das Angebot dankend entgegen und zum Schluss sollten aus angestrebten ein oder zwei sogar ganze drei Stunden werden. Somit verließ ich die Familie Spencer erst am späten Abend - in den Momenten zuvor wurde mir bereits ein kleiner Vorgeschmack auf die schöne Zeit zuteil, welche mir noch bevorstehen sollte.
Der Himmel färbte sich blutrot während die Sonne langsam gen Horizont hernieder sank und schon bald völlig hinter den nahen Wäldern verschwunden war. Noch lange Zeit saßen wir am Tisch, aßen, lachten und erzählten. War anfangs noch in gewisser Weise ich das Hauptthema der Unterhaltung - Spencers Töchter fragten mich viele verschiedene Dinge - wandelte sich meine Rolle mit fortschreitender Uhrzeit immer mehr zu der des stillen, doch interessierten Zuhörers.
Als es dann gegen neun Uhr zunehmend dunkler wurde und ein erster kühler Hauch der Spätsommernachtluft die Haut berührte, entzündete Secret einige Kerzen auf den Tisch - es war windstill, die Flammen ruhig - und wir blieben noch einige Minuten lang beisammen sitzen. Nicht viel später stand aber ganz plötzlich Shadow auf und ging mit einem kleinen, letzten Wink weg, hinein in die Dunkelheit der weitläufigen Felder.
“Wo läuft sie denn hin?”, fragte ich ihren Vater, dieser schien jedoch fast genauso ratlos wie auch ich. “Ich weis nicht, womöglich noch einmal hinüber in den Wald, dort ist ein See, an welchem sie sich vor dem Abendessen aufhielt. Vielleicht hat sie da irgendetwas vergessen.”
Ich nickte - kurz darauf sagte Spencer zur mir: “Aber ich glaube, auch wir sollten so allmählich diesen Abend Abend sein lassen, so schön wie er auch ist, und uns langsam auf die Nacht vorbereiten.”
“Natürlich”, meinte ich. “Somit werde ich mich dann auch wieder auf den Rückweg begeben!”
Lediglich meine Höflichkeit gebot dies so, eine Sache kam mir dann aber ohnehin noch in den Sinn: “Sir Spencer, verzeihen sie, wenn ich noch einmal störe... aber ich versprach ihrer Tochter vorhin, nach dem Essen mit ihr zusammen einmal ihr Pony anzuschauen... Vielleicht würden sie noch erlauben, dass...”
“Nur zu, nur zu!”, forderte Spencer mich freundlich auf. Und daraufhin wandte ich mich sogleich dem Mädchen zu, welches mich, wirklich überglücklich darüber, sofort freudig zu dem kleinen Stall hinführte. Es war dort, im Schatten der großen, alten Kastanienbäume, bereits sehr viel dunkler als anderswo und Silence zündete eine Öllampe an, um etwas Licht in die Finsternis zu bringen. Das Pony stand ruhig in der hintersten Ecke des Gebäude und hob freudig den Kopf als es seine Besitzerin und mich zu sich kommen sah. Das Tier hatte eine sehr lange, weiße Mähne, die beinah seine Augen verdeckte - das restliche Fell besaß ganz genau dieselbe Farbe, war jedoch mit einigen großen, braunen Flecken gemustert.
Bald fuhr Spencers Tochter dem Pony mit der Hand ganz zärtlich und behutsam durch dessen Mähne, und da strahlten ihre Augen geradezu - sie schien das Tier wirklich überaus gern zu haben.
“Das ist wahrlich ein sehr schönes Pony”, sprach ich. “Emptiness sagtest du, hast du es genannt?” Sie nickte und wir blieben noch ein paar Minuten im Stall. Währenddessen streichelte sie weiterhin das still und friedlich dastehende Geschöpf, gedachte dabei jedoch fast kein einziges Wort mit mir zu wechseln... So kam es dann auch, dass ich ziemlich bald schon sagte: “Wenn du mich bitte entschuldigen würdest, ich muss allmählich aufbrechen. Aber wenn ich dann bei euch arbeite, werde ich ja ohnehin noch viele Male Gelegenheit haben dies wunderbare Tier zu besuchen!“
“Bestimmt”, meinte sie und führte mich sogleich in Richtung Tür. “Auf Wiedersehen, Emptiness”, sprach Silence noch mit einem Lächeln auf den Lippen, dann löschte sie das Licht. Aber einen Moment später, es schien so, als sei dem Mädchen irgendeiner besonderer Gedanke gekommen, wurde ihr Blick auf einmal niedergeschlagen, nachdenklich und traurig. Doch bevor ich überhaupt viel darüber nachsinnen konnte, was sie wohl bedrücken möge, wich sie auch schon meinen Blicken aus und führte mich zurück zu Sir Spencer und zu Secret, welche bereits vor dem Haus auf uns warteten. - Shadow war jedoch noch nicht wieder zurückgekehrt. Wir sprachen einige, vorerst letzte Worte miteinander und Spencer bestellte mich am Samstag ungewöhnlich früh zu sich, bereits sechs Uhr Morgens sollte ich bei ihm sein. Mein Gepäck könne ich allerdings auch ruhig erst später nachholen, meinte er und dann verabschiedeten wir uns und ein langwieriger, nächster Tag stand mir bevor.

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so, und dann beginnt nun so ziemlich die zweite hälfte des erstens teils der geschichte... und in nicht allzu ferner zeit werdet ihr auch eine neue person kennen lernen - eine überaus interessante...
 
wer diese person wohl ist?^^


ob das grad die richtige Vorbereitung auf ne Mathe LK Klausur war? O_o naja,schön zu lesen auf jeden Fall, wenns auch mehr ne Füllpassage war^^
 
Der Teil war wieder sehr schön, Silence's Pony passt ja hervorragend zu ihr *g*. Ich würde ja bei der mysteriösen Person mal auf Snow tippen... ;)
 
Ich wieß nicht warum das Pony perfekt zu Silence passen sollte, für mich scheint es wie ein "gewöhnliches" Pony .. und die Töchter von Spencer sind alles andere als gwöhnlich. Da kann ich mcih also nicht den anderen anschließen, aber wie immer eine brilliant beschriebener teil, wenn ich mir auch etwas mehr spannung wieder wünschen würde ^^"
 
Sehr schön ^^
Was Shadow wohl vor hat? Irgendwas sagt mir, dass es einen Grund hatte, dass sie so plötzlich weg ist... hmm... weiter ^^
 
Gut. Viel passiert ist ja nicht, eigentlich hauptsächlich die Ponybeschreibung. Zu der ich übrigens anmerken möchte, dass mir dieses viele weiß (blonde, blasse Töchter, weiße Katzen, weiße Ponys mit weißer Mähne) mir doch so langsam auf die Nerven geht ;)
 
viel weiß??? na also bei der katze das stimmt schon, aber das pony is ja nun recht bunt und von den töchtern hat bisher nur eine einzige hellere haut und blonde haare...

@samurai: hm... spannung... im ersten teil der geschichte sicherlich weniger, die kommt erst ab dem zweiten. aber dennoch ist der erste teil sehr wichtig, weil der zweite und vor allem dritte sonst nicht wirken könnte

hat gedauert aber jetzt gehts ändlich weiter, der nächste dauert nicht so lang...
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Gleich am Morgen erzählte ich Maximilian von den, auch für ihn, völlig unerwarteten Neuigkeiten. Und obwohl er nun beinah umsonst ein Zimmer für mich vorbereitet haben sollte, war er doch sehr erfreut über mein Glück und wünschte mir von ganzem Herzen alles Gute. Wenig später musste er sich jedoch für ein paar Stunden entschuldigen, da er noch verschiedene Arbeiten zu erledigen hatte. Ich verbrachte die Zeit indessen damit, bereits jene Dinge von meinem Gepäck zu verstauen, welche ich den restlichen Tag nicht mehr brauchen würde. Und als auch dies getan, begab ich mich noch auf einen längeren Spaziergang durch große Teile der Stadt, denn ich dachte mir, ein wenig Ortskenntnis könnte bei meinen zukünftigen Aufgaben auf keinen Fall schaden. Durchaus müde kehrte ich am frühen Abend zurück und legte mich sogleich zur Ruh. Schließlich musste ich mich am nächsten Tag schon in aller Früh auf den Weg zu Sir Spencers Anwesen machen.

Es war sicherlich der großen Aufregung und den zahlreichen, von mir gehegten, Erwartungen zu verdanken, dass ich ohne jedes Zutun schon kurz nach vier Uhr morgens wieder erwachte. Zu dieser Zeit war es draußen noch dunkel und ein dünner, feuchter Nebelschleier lag über der Stadt, die ich von meinem Zimmer aus zu großen Teilen überblicken konnte. Eigentlich vermisste ich diesen kleinen Raum schon jetzt, so gut gefiel er mir, und hoffte, bei Sir Spencer würde ich ein ähnlich angenehmes Gemach vorfinden. Noch einmal schaute ich mich um, ob ich denn auch nichts wichtiges vergessen habe. Nein. Ich zog mich an und - es war eigentlich noch viel zu früh - verließ bereits eine Stunde später das Haus. Es begann nun allmählich zu dämmern und eine sehr traumhafte, geradezu gespenstige Stimmung lag über dem ganzen Land. Zwar war am Horizont bereits ein schmaler Lichtstreifen zu erkennen und der Nebel hatte sich zum größten Teil verzogen, doch tief unten, von den Tälern her, da stieg noch immer kalter Dunst auf. Soweit ich blicken konnte, war ich der einzige, welcher zu dieser Zeit schon aufgestanden war. Nur einige erste Vögel kamen mit fortschreitender Uhrzeit aus ihren Verstecken hervor und ließen von hoch oben ihre Gesänge ertönen.
Als die Sonne dann wenig später immer näher an den Horizont heranrückte und kurz vor ihrem Aufgang stand, da war ich bereits an der Kreuzung zu der Straße angelangt, an welcher sich auch Sir Spencers Grundstück befand. Und noch immer war ich viel zu früh. Glücklicherweise lud gerade da eine alte Holzbank zum Verweilen ein; ich setzte mich und betrachtete den rötlich-violetten Morgenhimmel. Die Bäume und die Gebäude davor waren nicht mehr als dunkle, unwirklich wirkende Scherenschnitte vor einer mehr als atemberaubenden Kulisse - ich mochte den frühen Morgen und vor allem den Moment, in dem die ersten Strahlen der Sonne aufblitzen. Bevor es aber dazu kommen sollte, erinnerte mich der laute Schrei eines Hahnes daran, wieder aufzubrechen. Während den letzten Meter war ein stolzer, krächzender Rabe mein Begleiter, der mich erst dann verließ, als ich vor dem großen, gusseisernen Tore vor Sir Spencer Haus stand. Und irgendwie mochte die Morgenluft wohl meine Sinne betäubt haben, viele Momente lang stand ich nämlich einfach nur so da und schaute hinüber zu dem großen, von bläulichen Dunst verhangenen Herrenhaus. Ein heftiger, seltsamer Schauer überkam mich in jenem Augenblick und ich vermochte nicht, mich festzulegen, ob dafür die kühle Luft oder eine Art von Angst vor dem Bevorstehenden verantwortlich war. Aber als dann, es war nun fast genau sechs Uhr, die Sonnenstrahlen zwischen den Fichten des weit entfernten Waldes hindurchblinzelten, fasste ich mit einem Male neuen Mut und schüttelte jegliche Zweifel von mir ab, unterdrückte alle Skepsis und alle Bedenken und das sollte auch für die folgenden Wochen so bleiben.

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Wieder ein sehr schöner Teil! Wie kann man bloß so früh freiwillig aufstehen, wenn man noch in seinem gemütlichen warmen Bett bleiben könnte??? :lol2:
 
Ich würde auch nie so früh aufstehen...

Und außerdem: Er hat sich ja gar nicht von Maximilian verabschiedet... der wird ja auch noch geschlafen haben, er hätte ruhig dort warten können oO

Aber die beschreibung war wie immer WUNDERSCHÖN!!! *träum**seufz*

weiter ^^
 
naja, ist ja nicht viel passiert, deshlab kann ich diesmal auch nicht viel dazu sagen ^^"
 
Die Beschreibungen waren wunderschön und sehr stimmungsvoll. Ja, so früh am Morgen ist eine ganz eigene Zeit... Ob der Rabe wohl ein Omen war? Quoth the Raven: "Nevermore..." *lol*
 
thx

@shanxara: "deep in to that darkness peering, long I stood there, wondering, fearing, doubting..." ;)

und hier gehts weiter... und ihr erfahrt endlich ein bisschen was über snow...

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Ich läutete. Und dann dauerte es auch gar nicht lang, da konnte ich Sir Spencer schon am anderen Ende des Weges erblicken. “Guten Morgen!”, grüßte ich ihn, als er auf einige, wenige Meter an mich herangetreten war.
“Guten Morgen Christopher, ich habe sie bereits erwartet!” Wenig später fügte er noch hinzu: “Sagen Sie, ich darf doch Christopher zu Ihnen sagen, oder?”
Ich antwortete mit einem Kopfnicken. “Nur zu!”
“Sehr schön. Würden Sie mir nun bitte folgen? Ich möchte Ihnen gern das Gebäude zeigen”, sagte Spencer und selbstverständlich tat ich, was er gesagt. Er führte mich nun wieder durch den kleinen Vorraum hindurch, hinein in die prachtvolle Eingangshalle.
“Stellen sie Ihr Gepäck doch bitte hier ab. Wir werden es später auf Ihr Zimmer bringen.”
“Wie Sie wünschen”, sagte ich und setzte meine beiden Taschen auf den Boden. Spencer führte mich nun zuerst durch das gesamte Erdgeschoss. Hier gab es, wie Sie ja schon wissen, zum einen die Gemäldegalerie, zum anderen den Wintergarten mit der sich anschließenden Terrasse. Außerdem befanden sich hier noch ein Arbeitszimmer und im Ostflügel des Gebäudes die Küche, ein kleiner Vorratsraum und ein prunkvolles Esszimmer, ähnlich eingerichtet wie das Foyer.
Um in den ersten Stock des Gebäudes zu gelangen, standen einem zweierlei Wege offen. Zum einen die große, reich verzierte Treppe in der Eingangshalle, zum anderen ein schmaler, einfacher Aufstieg im Westflügel des Gebäudes, nahe dem Wintergarten. Dieser war es auch, welchen Spencer nun zu nutzen gedachte, um nach oben zu gelangen. Dort befand sich im Westflügel, direkt über der Galerie, eine große, umfangreiche Bibliothek, zu deren Benutzung mir Sir Spencer auch ausdrücklich riet. Im Ostflügel befand sich sowohl das Wohnzimmer, als auch das Zimmer von Sir A.T. Spencer selbst. Am meisten Erwähnung von allen Räumen in diesem Stockwerk, verdienen aber die Gemächer, welche nach Süden hin ausgerichtet waren. Da war zum einen das Badezimmer, dieses aber meine ich nicht, zum anderen die Zimmer von Secret, Shadow, Snow und Silence. Von West nach Ost befanden sie sich in der eben genannten Reihenfolge und da seine Töchter wahrscheinlich allesamt noch schlafen würden (mit Ausnahme von Snow natürlich), hatte mich Sir Spencer auch gleich nach unserer Ankunft in diesem Stockwerk gebeten, mich möglichst ruhig zu verhalten. Kurz bevor wir uns auf den Weg nach weiter oben, in die nächste Etage machen wollten, fragte ich ihn noch, was mich eigentlich schon sehr lange interessierte: “Wird Ihre Tochter, also Snow, denn bald wieder von ihrer Reise zurückkommen?”
Spencer überlegte einen Augenblick. “Nun ja, ein paar Monate wird es wahrscheinlich noch dauern. Im November, da erwarte ich sie aber endlich zurück.”
“Ach, so spät erst? Wohin ist sie denn überhaupt verreist?”
“Nach Frankreich. Amiens und Paris um genau zu sein.”
“Aha..., ein weiter Weg! Interessant”, meinte ich kopfnickend und war ein wenig betrübt darüber, sie so schnell wohl nicht zu Gesicht zu bekommen. Gerade aber kamen wir wieder an dem Zimmer von ihr vorbei und da ging Spencer kurz zur Tür hin, öffnete sie und gestattete mir einen kurzen, flüchtigen Blick ins Innere.
“Ja, also wenn sie einmal schauen möchten... Dies ist Snows Zimmer”, sagte er.
Ich nickte. Da die Vorhänge zugezogen waren, lag der saubere, ordentlich aufgeräumte Raum in einem düsteren Halbdunkel und es war mir nicht bestimmt, sonderlich viel zu erkennen, bis Spencer die Tür auch schon wieder schloss. Das einzige, was mir wirklich ins Auge gefallen war, war ein Teleskop, welches sich nahe am Fenster befand, und ein großes Regal, bis oben hin mit einer stattlichen Anzahl von Büchern gefüllt.

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Oh... wir müssen also noch ganz schön lang auf Snow warten, ja? Wo der sie doch so lieben wird oO
Aber ich bin mir sicher, da wird noch einiges passieren, bis es so weit ist...

Also: weiter ^^
 
Stimmt, dass Snow noch so lange weg sein wird, ist irgendwie deprimierend... *g* Aber dass sie sich für Sterne interessiert, ist ne nette Info ;). Sonst war die Beschreibung des Hauses sehr hübsch, wobei ich mich frage, warum der so früh da sein muss, wenn die Mädchen eh noch alle pennen ;).
 
Gut. Die Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Mir fällt nur eins ein, das du hättest besser machen können: Während im ersten der beiden Teile diese Früh-Morgen-Stimmung sehr gut rüber kommt, merkt man die im zweiten kaum noch. Da hättest du drauf hinweisen können, z.B. dadurch, dass Spencer dem Herrn Mann sagt, er solle leise sein, weil die Töchter noch schliefen, oder so...
 
Gefällt mir dass man endlich ein bisschen über Snow erfährt. Ich finde es aber sehr schade noch länger audf sie warten zu müssen. Meine Geduld kommt an ihre Grenzen. ^^
 
thx and all^^

@samurai: tja, da musst du leider noch etwas durchhalten ;) aber ich glaube, spätestens wenn snow zum ersten mal auftritt, wirst du auch verstehen, warum sie früher nicht kommen konnte...
und hier gehts dann weiter...

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Wir machten uns danach auf den Weg in das zweite Stockwerk, nutzten diesmal allerdings die Treppe in der Eingangshalle. Der Raum war aufgrund der riesigen Fensterfront schon ganz vom Licht durchflutet. Da das Haus eigentlich gar nicht genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet war, die Halle somit nicht wirklich nach Norden, sondern vielmehr nach Nordnordost, konnte man die emporsteigende Sonne gerade noch so am Rand des Blickfeldes erkennen. Auch konnte man von hier aus bis zum weit entfernten Eingangstor schauen, da sich entlang des Weges vor dem Haus keine größeren Bäume befanden.
“Die Aussicht hier ist wirklich sehr schön”, erwähnte ich.
“Ja”, antwortete Spencer und trat zum Fenster vor. “Gerade geht die Sonne auf”, sprach er und blieb noch minutenlang mit wachen, interessiert schauenden Augen dort stehen. Ich wurde schon beinahe unruhig, da begann er auf einmal: “Ist es nicht seltsam, Christopher?”
“Wovon sprechen Sie?”
“Vom Morgen... - Der Morgen, er scheint so kalt, obwohl er es doch ist, der Verantwortung trägt für den Sonnenaufgang, für die Wärme des Tages. - Der Sonnenuntergang allerdings, eigentlich ein Vorbote der kalten Nacht, er wirkt so warm”, sagte er und klang dabei direkt so, als würde er eine Art Vorwurf formulieren.
Ich dachte einige Augenblicke nach. Allerdings fiel mir nichts ein, was ich darauf hätte antworten sollen, wusste ich doch nicht einmal, warum Sir Spencer mit das überhaupt erzählte. So stimmte ich seinen Ausführungen lediglich mit einem stummen Nicken zu. Sein Gesicht blieb daraufhin ausdruckslos, er schien aber sehr konzentriert nachzudenken. “Nur ein Gedanke!”, meinte er dann mit lauter Stimme und wandte sich vom Fenster ab. Wir gingen nun die Treppe hinauf, weiter nach oben. Gerade auf halber Höhe angelangt, fiel mir wieder dieses überaus bizarre, rötlich-schwarze Buntglasfenster auf, welches in meinem Bericht bereits einmal Erwähnung fand. Spencer bemerkte sogleich meinen Blick. “Beeidruckend, nicht wahr?”, sagte er mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen. Ich, merkwürdig eingeschüchtert vom Anblick des Fensters, antwortete nichts darauf, Spencer aber fügte schon wenige Momente später hinzu: “Umso bedauerlicher ist es, dass die begnadete Person, die dieses Kunstwerk entwarf, mir vollkommen unbekannt ist.”
Erneut nickte ich nur und signalisierte mit ein oder zwei Schritten nach vorn, dass mein Interesse daran nicht besonders groß war und ich nun gern weitergehen wollte. Zwar stimmte das so nicht ganz, aber ich wollte dieses Fenster einfach nicht länger betrachten müssen!
Als wir dann oben angelangt waren, folgte nach der Eingangshalle wieder ein langer, dunkler Gang, ähnlich dem im ersten Stockwerk. Spencer führte mich zuerst nach links, wo sich zwei Zimmer befanden, welche für die Angestellten wie mich gedacht waren. Für mein Person hatte er das äußerste Zimmer an der Ostseite des Gebäudes ausgewählt.
“Ich hoffe es gefällt Ihnen”, sagte er zu mir.
“Ja, sehr sogar!”, antwortete ich. Der Raum war recht groß, ungefähr doppelt so groß, wie mein Zimmer bei Maximilian, und bereits mit allen Dingen eingerichtet, welche ich benötigen würde. Es gab zwei Fenster, eines wies nach Osten und ein weiteres, ein kleines Dachfenster, nach Norden hin. Die Einrichtung des Zimmers bestand, wie ohnehin die meisten Möbel im Haus, aus dunklem Holz, mit welchem auch die Wände bis in etwa einen Meter Höhe verkleidet waren.
“Sie können dann Ihr Gepäck hochbringen und alles so einrichten, wie es Ihren Vorstellungen entsprich”, betonte Spencer noch ein weiteres Mal.
“Selbstverständlich!”, antwortete ich und bald darauf zeigte er mir noch kurz die restlichen Räume. Es gab hier noch ein zweites Badezimmer, sowie zwei Zimmer, welche momentan lediglich als Abstellkammern dienten. Im Westflügel befand sich zu guter Letzt noch der Aufgang zum riesigen, aber momentan fast leeren Dachboden und zwei weitere Gemächer, sehr ähnlich den Zimmern für die Angestellten.
“Dies sind nun noch unsere beiden Gästezimmer”, sprach Spencer.
Ich nickte.
“Und bald schon, das heißt, in nicht ganz vier Wochen, da werde ich auch bereits die Ehre haben, einen sehr wichtigen Gast in meinem Haus begrüßen zu können.”
Ich hatte natürlich keine Ahnung, wen er meint, und sah Spencer fragend an.
“Frau Magdalena Adolfson wird mich besuchen”, antwortete er. “Ist Ihnen dieser Name ein Begriff, Christopher?”

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und damit hätten bis auf eine person auch sämtliche charaktere, die einmal in der geschichte auftreten werden, zumindest schon einmal erwähnung gefunden...
 
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