................. da bin ich sprachlos... schön, dass euch das mal wieder gefallen hat. Ich hatte einen ziemlichen Hänger drin, ich weiß *grummel* Hatte eine echt schlechte Zeit. Okay, ich habe meine Krise einigermaßen überwunden und hoffe, das ihr das auch merkt bzw. dass sich das bemerkbar macht.
@ stLynx: Der Satz mit Klayre gefiel mir einfach sio gut, deshalb hab ich ihn geschrieben.... ich weiß, dass jedem Deutschlehrer beim Lesen die Haare zu Berge stehen würden...
Und es freut mich, dass ihr mit Cal jeztzt besser klarkommt. Er ist eben auch nur ein armer Loser und verdient eher Mitgefühl.
Übrigens: Sheryl
ist die Königin der Welt, also wäre auch das berechtigt. Titanic mochte ich aber nicht, also werde ich es auch nicht einbauen
Hier auch gleich der nächste Teil:
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Sheryl verstummte jäh. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, als sie erkannte, was sich vor ihren Augen abspielte.
Flammen... die Flammen verschlangen alles, was sie je besessen hatte. Kara’o brannte. Und mit Kara’o brannten auch die letzten Hoffnungen des gemeinen Volkes. Das Feuer beleuchtete das Wasser und die schreckliche Szenerie, die sich den Augen der Schiffsbesatzung eröffnete.
Sheryl schlug die Hand vor den Mund und taumelte auf das Schiff zurück. Sie warf sich in Ranns Arme, unfähig, dem schrecklichen Schauspiel zuzusehen. Ranns Blick war wie gebannt auf die Stadt gerichtet. Einst weiß, war sie nun rot wie Blut.
„Wir werden nicht in Kara’o anlegen“, sagte eine sanfte Stimme hinter Rann und Sheryl. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer sprach.
„Wer sagt das, Cal?“, fragte sie bitter.
„Isha hat es angeordnet. Es ist viel zu gefährlich. Das Schiff könnte Feuer fangen“, antwortete der Elf traurig. „Glaubst du, es ist die Königliche Garde, die das angeordnet hat?“
„Wer sonst?“, flüsterte Sheryl. Das einzige, was geblieben war, um ihr Halt in dieser Welt zu geben, war hiermit zerstört. Sie versuchte nicht mehr, die Tränen zurückzuhalten, sondern weinte hemmungslos. Rann merkte, wie sein Wams feucht wurde. Er drückte Sheryl an sich. Aber eigentlich wünschte er sich, er könnte jetzt selbst in den Armen von jemandem liegen und sich trösten lassen. Obwohl er von der Idee, den König zu stürzen, nicht überzeugt war, tat es ihm weh, zu sehen, wie eine ganze Stadt starb und hunderte Zivilisten ihr Leben ließen. Er konnte ihre Schreie hören. Er hörte die Befehle der Soldaten und das Geklirre der Schwerter, dort, wo noch Rebellen lebten. Ob sie alle entdeckt worden waren? In anderen Städten?
„Wir müssen dort hin“, hörte er plötzlich Sheryls Stimme, und sie klang wieder fest und entschlossen. „Wir werden retten, was zu retten ist!“ Und mit diesen Worten löste sie sich aus Ranns Umklammerung. Ihr Gesicht war vom Weinen gerötet, aber die Tränen waren weggewischt.
„Wie willst du das machen, Sheryl?“, rief Cal entsetzt. „Du bist nicht die Heldin aus den alten Sagen! Du bist nur ein Mensch!
Ein Mensch! Das kannst du nicht machen! Du bringst dich um!“
Sheryl lächelte kalt. „Dann pass mal auf.“
Mit diesen Worten trat sie ein paar Schritte zurück. Sie lief über das Deck bis zum Steuermann. Dort begann sie, zurück zum Bug zu laufen. Sie wurde immer schneller und schneller, näherte sich dem Bug mit wahnsinniger Geschwindigkeit. Rann und Cal wichen zurück. Und dann sprang Sheryl.
Nach einer halben Ewigkeit setzte sie auf dem Kai der Stadt auf, der noch mindestens eine Meile entfernt war. Nur Cal und Rann konnten sehen, wie sie landete. Alle anderen hatten zu schlechte Augen.
Rann lachte erleichtert auf, während Cal nur ungläubig starrte. Auch der junge Mann nahm Anlauf. Ein unglaubliches Gefühl bemächtigte sich seiner, als Rann abhob und über das schwarze Meer sprang. Der harte Aufprall ließ jedes Hochgefühl jäh verschwinden. Ranns Beine fühlten sich an wie Gummi, als er auf die Holzplanken schlug. Der Schmerz ließ jedoch schnell nach und machte einem tauben Pochen Platz. So schnell er konnte, rappelte sich Rann auf und humpelte Sheryl nach, die bereits ihr Schwert (das sie auch von Isha bekommen hatte) gezogen hatte und mit weit ausgreifenden Schritten auf die Gebäude der Stadt zuschritt. Das Feuer, das auf einige Schiffe übergegriffen hatte, beleuchtete ihr Gesicht und ihre harten Gesichtszüge. Ihr Haar wehte im Wind wie Funken und ihe Schwert glänzte, als hätte es einen eigenen Willen und könnte es nicht mehr erwarten, zu kämpfen, in Blut getaucht und besudelt zu werden mit Schuld. In diesem Moment sah Rann zum ersten Mal, dass auch in Sheryl bereits viel von Klayre steckte. Denn das dort auf dem Steg, das war nicht mehr das sture, eigenwillige und unbeteiligte Mädchen, das er einst kennengelernt hatte. Das dort war Klayre und sie brannte darauf, das Schwert zu schwingen und allen Tod zu bringen, die dem König von Kend’ariah dienten. Tod und Verderben.
Eine Gruppe von Gardesoldaten kam vorbei und Sheryl warf sich in den Kampf. In wahnsiniger Wut beschrieb sie mit ihrer tödlichen Klinge weite Kreise und löschte ein Dutzend Leben aus, bis Rann ankam und sich ebenfalls einmischte. Er zog das goldene Schwert, das er von Raisha bekommen hatte. Es glühte freudig und Rann spürte, auch dieser Gegenstand hatte einen ganz eigenen Willen. Ohne Schwierigkeiten durchbohrte er einen jungen Soldaten, der sich übermütig auf ihn gestürzt hatte und verpasste einem anderen mit der Faust einen derartig harten Schlag gegen das Visier, das er einfach umkippte.
In der Zwischenzeit hatte Sheryl Tod über weitere fünf Soldaten gebracht. Die restlichen Kämpfer flohen angesichts dieser gewaltigen Übermacht. Sie wären noch viel schneller gerannt, hätten sie gewusst, wer sie wirklich war, dachte Rann und musste unwillkürlich grinsen.