Prinz Rann von Kend'ariah

den letzten satz fande ich auch etwas merkwürdig, aber sonst war es wieder okay. ... hmm ... wieso wiederhole ich eigentlich immer alles? ... *grummel* sollte mal als erste hier aufkreuzen ...
aber egal ... hast du zur zeit zufällig gerade ferien? zwei teile in zwei tagen gab es bei dir ja auch schon lange nicht mehr. nicht, dass mich das stören würde ... ;) nur weiter so :D
 
Hm ja... stimmt eigentlich. Ängstlich ist unpassend. na ja, ich habs umgeändert in 'trotzig'. Denke, das ist ein wenig besser. Und s stimmt, stärker als Rann ist unser kleiner Gottvater allemal.

Tja, tatsache... ich hab Ferien. Ich bin ganz stolz auf mich, weil ich endlich wieder zum Schreiben komme... aber leider... am 28. fahr ich nach heidelberg mach erst mal Urlaub. Dann wird es bis mindestens zum 6. nichts mehr von mir geben... aber immerhin hab ich dann viel Zeit, Ideen zu sammeln...


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Als der nächste Morgen graute, wachte Sheryl endlich aus ihrem langen Schlaf auf. Sie richtete sich im Bett auf und beobachtete ihre Umgebung. Cal stand mit dem Rücken zu ihr und suchte in einem seiner Beutel nach irgendetwas.
Yemal schlief noch auf dem Lager aus Decken und Teppichen, was man ihm auf dem Boden hergerichtet hatte. Er schnarchte leise.
Müde ließ sich Sheryl in die Kissen zurückfallen. „Bring ihn zum Schweigen“, forderte sie belustigt und beobachtete, wie Cal sich geschmeidig umdrehte, ein überraschtes Gesicht aufsetzte und antwortete: „Wie ihr wünscht, Mylady... habt ihr besondere Vorstellungen in Bezug auf das Messer, das ich verwenden soll?“
Sheryl lachte und warf mit ihrem Kissen nach dem Elfen. Er fing es ab und blickte sie unschuldig an.
„Habe ich Euren Zorn heraufbeschworen?“
„Dir geb ich gleich Zorn!“, rief Yemal entrüstet. „Ich will schlafen“, maulte er. „Nehmt ein bisschen Rücksicht.“ Er schloss die Augen wieder und zog seine Decke ein wenig fester an sich heran. Sheryl blickte liebevoll auf ihn herab.
„Lass uns an Deck gehen“, schlug Cal heiter vor. „Ich habe gefunden, was Isha braucht.“ Triumphierend hielt er einen kleinen samtenen Beutel hoch.

Tiefe Dunkelheit umgab den Mann, der sich an der Stadtmauer entlangschlich. Er bewegte sich geschmeidig, und, noch wichtiger: unauffällig.
Astar zog seine Kapuze etwas tiefer ins Gesicht. Unfreiwillig musste er zugeben, dass die Stadtmauer von Kend ein imposanter Bau war und nicht einfach einzunehmen wäre. Bei einer Belagerung würde das Volk hungern, was um jeden Preis verhindert werden musste. Die einzige Möglichkeit war, die Burg von innen anzugreifen. Dazu musste man Truppen in die Stadt schleusen, ausrüsten und positionieren, ohne allzugroße Aufmerksamkeit zu erregen. Astar seufzte niedergeschlagen. Er war kein Optimist und es wurde ihm immer bewusster, dass ein Wunder geschehen müsste, wenn diese Revolution tatsächlich Erfolg haben sollte. Den König in dieser Festung zu schlagen, erschien mehr und mehr unrealistisch. Besonders, seit Meele die Roten Drachen verraten hatte.
Astar ballte die Hände zu Fäusten. Nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, gegen die Mauer zu schlagen. Das hätte höchstens bewirkt, dass er entdeckt wird. Der Mann griff in seine Tasche und holte einen feingeschliffenen Dolch hervor. Nach kurzer Kontrolle der Schärfe steckte er ihn beruhigt wieder ein. Jetzt musste er erstmal in durch dieses blöde Tor durch, und dann konnte Meele etwas erleben!
Fremde mussten in Kend genaue Überprüfungen erdulden und Waffen mussten abgegeben werden. Astar war zwar nicht begeistert davon, sich über eine Stadtmauer stehlen zu müssen, aber zumindest gab es nur noch eine Wache. Wer auch immer dieses Tor gebaut hatte, war sehr von sich überzeugt gewesen.
Die Schritte des Wachposten klapperten auf dem Stein, als der Ritter seine übliche Runde auf der Stadtmauer machte. Als das Geklirr langsam verhallte, holte Astar einen kleinen Haken an einem starken Seil aus dem Umhang. Er zielte, warf, und betete, dass der eiserne Haken auf dem Pflaster nicht zu viel lärmen würde.
Der Enterhaken verkeilte sich an einem kleinen Pfeiler aus Holz.
Astar schickte dem Gott der Diebe ein kurzes (sehr kurzes) Dankgebet, dann kletterte er die hohe Mauer hinauf. Mit Leichtigkeit sprang er über die Brüstung und landete elegant auf dem Boden. Er löste den Haken vom Holz und rollte sein Seil auf. Dann lauschte er.
Von weitem konnte Astar wieder den militärisch gleichmäßigen Schritt des Wachpostens hören. Er blickte sich schnell um und suchte nach einem geeigneten Versteck auf dem Gang, aber alles war von Fackeln erleuchtet. Nein, hier würde er keinen Schattenplatz finden. Mit mulmigem Gefühl beugte sich Astar über die Brüstung und sah auf die Stadt hinab. Verdammt hoch... Er verhakte den Enterhaken in einer Mauerritze und ließ sich dann mit flauem Gefühl im Magen hinab.
Sein erster Plan war also gescheitert. Er konnte einen Ritter nicht von Angesicht zu Angesicht ermorden. Die Rüstung hätte ihm die Türen der Burg eröffnet, aber wenn er keinen geeigneten Platz für einen Hinterhalt fand, konnte er auch keinen legen. Dann eben anders, sagte sich Astar selbstsicher und setzte lautlos auf dem Kopfsteinpflaster auf.
Er ließ das Seil los, bat den Gott der Diebe inständig, es unentdeckt zu lassen, um einen Fluchtweg haben, und machte sich dann auf den Weg durch die leeren Straßen, um einen anderen Kämpfer der Leibwache des Königs zu finden, der ihm vielleicht weiterhelfen könnte...
Und was war dazu besser geeignet als ein Gasthaus? Ein leicht angetrunkener oder auch ein stockbesoffener Ritter würden ihm gerade passen.
Pläne schmiedend, wo er den armen Todgeweihten am besten seiner Bestimmung zuführen könnte, betrat Astar ein Gasthaus.
Er hatte den Namen auf dem Schild nicht gesehen und er interessierte ihn auch nicht. Aus der Gaststube schlug ihm ein fauliger Geruch entgegen, sodass er abwertend die Hakennase rümpfte.
Astar ging mit großen Schritten zur Theke. Unauffällig nahm er dabei jeden einzelnen der Anwesenden genau unter die Lupe. Schon bald machte er ein Opfer ausfindig. Es war ein junger braunhaariger Mann, der bereits deutliche Anzeichen von Alkoholgenuss trug. Stolz reckte er die Brust, damit alle sein Abzeichen, das Abzeichen des Königs sehen konnte. Dass er damit mehr missbilligende als bewundernde Blicke erntete, schien ihn nicht zu stören.
Astar setzte sich an einen Tisch, von dem aus er sein Opfer unauffällig beobachten konnte. Ein schmächtiges Mädchen mit langen blonden Zöpfen und Hasenzähnen kam auf ihn zu. „Was kann ich Euch bringen, mein Herr?“, fragte sie quäkend. Astar besah sie näher. Sie hatte Pickel und unreine Haut, aber klare, intelligente Augen von brauner Farbe.
„Nur einen Krug Wasser, schönes Kind“, antwortete er sanft. Es konnte schließlich nicht schaden, sich Freunde zu machen. Das Mädchen errötete und beeilte sich, dem Gast seinen Wunsch zu erfüllen.
Am Nachbartisch begann jemand laut zu lachen. Eine grobe Hand packte Astar und riss ihm brutal die Kapuze herunter. Mit einer Hand begann der Dieb, sein rotbraunes Haar wieder zu ordnen. Dann drehte er sich betont lässig zu demjenigen um, der anscheinend Streit wollte.
Es war ein glatzköpfiger, muskulöser Kerl mit einem leicht zerrupften Vollbart.
Astar lächelte ihn freundlich an. „Hast du ein Problem mit mir, Großer?“, fragte er in nachbarschaftlichem Ton.
„Mmmir gefälllllllllt deinnnne Visage nich...“, lallte der Glatzköpfige und nebelte Astar dabei mit Rumgeruch ein. Dieser wedelte den Mundgeruch etwas angewidert weg.
„Es tut mir leid, dass du so empfindest, Großer“, sagte er dann. „Aber ich kann’s nicht ändern.“
„Aaaaber ich kannnnnnnns ännnern“, schrie der bullige Kerl und packte Astar am Kragen. Mit Leichtigkeit hob er ihn hoch und schüttelte ihn kräftig durch.
„Wachen!“, schrie Astar. „So helft mir doch! Wachen!“
Allerdings machte er auch keine Anstalten, irgendetwas gegen seine Situation zu unternehmen. Der junge Ritter sprang tateifrig auf und marschierte zum Schauplatz des Gerangels.
„Aufhören, mein Herr!“, rief er mit erstaunlich wenig Gelalle. Er zog sein Schwert aus der Schwertscheide. „Im Namen des Königs muss ich diesem Streit ein Ende machen! Söldner! Ihr werdet nicht bezahlt, um Prügeleien zu beginnen!“
Der Söldner ließ Astar los, und begann, sich zu rechtfertigen. Der junge Mann jedoch winkte ab und bückte sich, um Astar aufzuhelfen. Ihm entging das triumphierende Lächeln des ‚Opfers’.
„Setzt Euch doch zu mir, edler Herr!“, bot der Ritter an. „Ich bin sicher, ein Humpen Bier wird Euch für das Vorgefallene blendend entschädigen.“
Dankend nahm Astar die Einladung an, erklärte allerdings, er könne aufgrund einer Magenkrankheit keinen Alkohol trinken.
„Ihr Ärmster!“, rief der Ritter bemitleidend und schlug dem Dieb auf die Schulter. „Da seid Ihr wahrlich genug gestraft und müsst nicht auch noch vom gemeinen Volk belästigt werden.“
„Das kann man wohl sagen!“, lachte Astar und setzte sich an den Tisch des Mannes.
„Jaja“, grinste der Ritter und senkte seine Stimme wichtigtuerisch. „Habt Ihr es bereits gehört? Man hat einige Männer festgenommen. Sie haben Waffen nach Kend geschmuggelt. Es heißt, sie hätten eine Revolte geplant.“
„Nein!“, hauchte Astar erschrocken. „Wie können die so was tun wollen? Sind sie bereits verhört worden?“
Der Ritter grinste. „Eigentlich ist das geheim, aber... wozu sind Geheimnisse da, wenn nicht zum Teilen?“ Astar lächelte zwar zustimmend, aber eigentlich tat es ihm bereits leid, diesen jungen Mann um die Ecke bringen zu wollen. So wie es aussah, würde er der Armee damit eher einen Gefallen tun als ihr zu schaden.
„Einen der beiden haben sie gleich getötet, der andere wird seit einigen Wochen gefangen gehalten. Er hat Angst, dass man ihn hinrichtet und verrät nur stückchenweise, was er weiß.“
„Folter?“, fragte Astar interessiert.
Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Jeden Tag holen sie ihn aus dem Verlies und befragen ihn. Manchmal muss man ihm alles aus der Nase ziehen, manchmal redet er wie ein Wasserfall. Der Junge hat mörderisch Angst.“
„Glaub ich gerne“, murmelte Astar. Verdammter Feigling!
„Bisher hat er uns jedenfalls erzählt, dass es eine Gruppe von fünf Leuten war. Sie haben von den Gnomen Waffen und Schwerter gekauft, in die Stadt geschmuggelt, und dort entweder auf dem Schwarzmarkt verkauft, oder behalten für den Aufstand. Wir haben erst zwei der fünf Leute gefunden, daher die strengen Kontrollen. Alles wird durchsucht.“
„Sosososo.“
„Wir glauben allerdings, dass er lügt. Es wäre dumm, eine Revolution mithilfe von fünf Menschen zu planen. Er muss mehr Helfer gehabt haben. Wir sind noch am Suchen nach Namen, aber bald werden sie die neunschwänzige Katze hervorholen, und dann...“
„...wird er zwitschern wie ein Vögelchen“, beendete Astar den Satz nachdenklich. Und dann säßen sie wirklich in der Tinte. Schien so, als wäre Meele doch nicht so ein schlechter Kerl. Aber... man kannte sein Gesicht. Er würde nie wieder eine ernstzunehmende Hilfe sein. So leid es Astar inzwischen tat, nur mit dem Tod des Jungen wäre ihnen allen gedient.

Zwei Stunden später taumelte ein sturzbetrunkener junger Ritter aus einem Gasthaus auf die Straße, gefolgt von einem in dunkelbraun gekleideten Reisenden. Der Ritter, das hatte Astar inzwischen erfahren, hieß Stan. Es bedeutete Astar nichts, zu wissen, wie derjenige hieß, den er töten würde. Er war inzwischen genervt und nicht mehr sicher, ob dieser Mord nur auf beruflichen oder nicht auch auf persönlichen Gründen basieren würde.
Der Dieb stützte Stan und führte ihn durch die Stadt. Der junge Mann war wie weggetreten und bekam eigentlich nichts mehr mit. So stellte er auch keine Fragen, als ihn Astar in eine abgelegene Gasse hineinbugsierte. Die Straße war eng und nur für das Fußvolk gedacht. Es stank und Müll lag herum. Sie waren in einem Armenviertel. Niemand würde sich wundern, wenn hier eine entkleidete Leiche lag. Und niemand würde die Wachen alarmieren. Der Gestank würde zudem lange geheimhalten, dass hier Fleisch verweste. Astar hatte an alles gedacht.
Vorsichtig zog er den Dolch unter seinem Umhang hervor. Stan hielt sich an einer Hauswand fest und kämpfte mit der Übelkeit. Astar beugte sich etwas über ihn.
„Es ist nicht gut, sich so zu betrinken“, sagte er leise. „Man wird verwundbar.“ Stan spürte nicht mal, wie der kalte Stahl ihm die Kehle durchschnitt. Für manche Dinge ist Alkohol eben doch gut.
Dann machte sich Astar daran, sein Opfer zu entkleiden. Er fand noch ein paar Goldstücke, die er ebenfalls einsteckte. Es war schwierig, ohne Hilfe eine Rüstung anzulegen, aber Astar gelang es nach einigem Gequetsche und Gezwänge. Er zog die letzten Schnallen und Riemen fest, dann endlich konnte er sich in dem Panzer frei bewegen. Relativ frei. Er wusste, warum er sich vor der Familientradition gedrückt hatte.
„Dummes Ding!“, zischte der Dieb ärgerlich. „Das klappert viel zu laut.“
Klirrend machte sich Astar auf den Weg zur Burg. Trotz seiner guten Kondition schwitzte er bereits nach wenigen Minuten.
„Ätzend schwer“, meckerte er, mehr zu sich selbst als zu anderen.
„Kann man laut sagen“, lachte eine Stimme hinter Astar.
Er wirbelte herum und legte die Hand auf den Schwertgriff.
„Wer ist da?“, fragte er laut.
Ein Mann, ebenfalls in die Rüstung des Königs gekleidet, trat aus dem Schatten eines Hauses. Er hob beschwichtigend die Hände. Astar erahnte, dass er grinste. Das Visier des Mannes war herabgelassen, genau wie sein eigenes.
„Ich bin’s nur. Nur ein Leidensgenosse“, sagte der Ritter und man hörte den Spott in seiner Stimme.
„Was redest du da?“, fuhr Astar den Fremden unwirsch an.
„Hochverrat, mein Freund“, sagte der andere Ritter. Er klappte sein Visier hoch. „Was ich da sage, ist Hochverrat.“ Der Mann war strohblond, hatte helle, fast weiße Haut und massig Sommersprossen. Seine blauen Augen strahlten im Licht der Straßenlaternen (einfache Fackeln am Rand der Straße).
„Und warum sagst du es mir?“, fragte Astar misstrauisch. „Ich könnte dich verraten.“
Der Blonde grinste breit und entblößte eine Reihe weißer Zähne. Einer der oberen Schneidezähne fehlte.
„So, wie du läufst, bist du kein Soldat, mein Freund. Und wer versteckt sich in der Rüstung eines Ritters, wenn nicht ebenfalls ein Hochverräter? Zudem...“, er grinste noch breiter, „...ich bin leicht angetrunken.“
„Wer nicht?“, fragte Astar und schüttelte ungläubig den Kopf. „Wer nicht? Wann werden die Menschen endlich aufhören, ihre Gefühle mit Rauschmitteln abzutöten?“
„Klingst wie ein Lehrmeister“, murrte der Blonde etwas beleidigt.
„Schon gut“, beeilte sich Astar, zu sagen. „War nicht so gemeint.“
„Wie dann?“
„Anders“, sagte Astar und beeilte sich, mit dem Fremden in eine Nebenstraße abzubiegen. Man musste sich ja nicht auf offener Straße über Dinge wie den eigenen Verrat unterhalten.
In einer kleinen Gasse angekommen, stellte Astar sein Gegenüber zur Rede.
„Wer bist du und was willst du von mir?“, fragte er in seinem Geschäftston.
„Möchtest du vielleicht mit mir zusammen eine Rebellenbewegung beginnen?“, fragte der blonde Ritter lächelnd, aber völlig ernst.

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Das wars mal wieder... :wavey: Hoffe, der Teil hat euch gefallen, auch wenn er eigentlich bisher nicht so viel mit der Story zu tun hat. (Betonung auf dem ‚bisher’). Wir sehen uns dann!
 
Zuletzt bearbeitet:
Huch, hier geht's ja derzeit richtig oft weiter!
Also, der Teil hat mir gefallen, der Meuchelmörder-Dieb arbeitet find ich schön professionell, man hat wirklich den Eindruck, dass der Ahnung von seinem Fach hat. Der Rest war auch gut beschrieben, die ganze Situation halt.
Nur den Kerl am Ende find ich sehr seltsam - mal sehen, was draus wird.
 
ich fande den teil auch gut, besonders immer diese kleinen bemerkungen von astar zwischendurch, von wegen, ob er den ritter nun aus geschäftlichen gründen oder mittlerweile auch aus privaten gründen umbringt :D
bisher (betonung ;) ) hat der teil wirklich noch nicht viel mit den anderen zu tun, aber die sache gefällt mir trotzdem schon mal ganz gut, weil das alles wahrscheinlich komplizierter macht. und ich bin sicher, irgendwie passt das in die FF schon rein und fügt sich zusammen :)
 
Ich mal wieder...mit einem neuen Teil

Jaja... ich werde wieder schneller... Ferien sind eben Labsal für Kreativität und Inspiration... und jetzt bin ich wieder die reinste Schnecke...

@stLynx: Das heißt ja nur, dass ich Ahnung vom Geschäft eines Meuchelmörders habe :D Ich schwöre aber hoch und heilig, dass ich noch nie eine Mauer mit einem Enterhaken hochkgeklettert bin... ich habe auch noch nie jemanden umgebracht. ich bin nur in der Lage, einigermaßen logisch zu denken... relativ logisch jedenfalls.

Übrigens: Was Astar über seine Familientradition sagt, kommt später noch raus. Nicht wundern, bitte.
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Isha hatte den Staub freudig in Empfang genommen. Eine halbe Stunde, nachdem sie das rote Beutelchen geöffnet hatte, kam sie aus der Kapitänskajüte zurück. Sie lachte und schien mehr als erfreut. Cal und Sheryl standen auf dem Achterdeck und bewunderten die Aussicht auf das Meer. Yemal kletterte in der Takelage herum und gab den genervten Matrosen Tipps, wie sie die Kraft des Windes besser ausnützen könnten.
Isha stieg grinsend auf das Achterdeck und baute sich vor Cal auf.
„Elf“, sagte sie zufrieden, „Ihr seid ein Glücksfall für den ‚Eisvogel’. Der Gott der Seefahrer hat sich tatsächlich dazu herabgelassen, mir ein Zeichen zu geben. Er hat sich nicht persönlich gezeigt, aber eine Stimme, die nicht von dieser Welt schien, hat mir gesagt, wir würden Kara’o bereits in zwei Tagen erreichen und dass uns nichts geschehen wird.“
Sheryl horchte auf. Nichts sollte geschehen? Obwohl sie an Bord war? Was war denn nun los?
Sie wusste nicht, dass die Götter des Lichtes sich dazu entschieden hatten, nichts mehr gegen Klayre zu unternehmen, um nicht noch mehr anzurichten. Sie warteten darauf, dass sie sich selbst bestrafte...
„Der Staub hat tatsächlich gewirkt. Ich wusste, dass das Alte Volk uns Menschen überlegen ist, aber dass Ihr solche Wunder vollbringen könnt, hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorgestellt...“
Cal lächelte. „Das liegt auch an Euch, Isha. Nur treue Untergebene können die Götter mit einer Chance auf Erhörung rufen. Der Staub hätte nichts gebracht, wenn Ihr nicht fromm wäret.“
Mit diesen Worten nahm der Elf Sheryls Arm, verabschiedete sich von Isha mit einer Handbewegung und führte das blasse Mädchen an den Bug des großen Schiffes. Sheryl zeigte keine Gefühlsregung. nach der anfänglichen Freude über das Wiedersehen mit ihrem Geliebten hatte sie sich in Depressionen verloren. Rann war tot, Jamie lebte auch nicht merh, und alles war ihre Schuld. Ein bisschen auch Ranns, aber zumindest für Jamie war nur sie verantwortlich gewesen. Vor der Bestrafung durch Karnegie hatte Sheryl keine Angst. Was konnte er ihr antun? Das Loch in ihr war schon so groß, jeder Schmerz würde darin einfach verschwinden. Aber was würde Cal sagen? Er wusste, dass sie mit Jamie gereist war. Bisher hatte er nichts gesagt, aber... was, wenn er die Wahrheit erführe? Konnte ein Wesen des Lichts an einer unmöglichen Liebe zu jemandem wie ihr festhalten?
Cal drehte Sheryl sanft um, sodass sie ihm in die Augen sehen musste.
In seinem Gesicht lag ein schmerzlicher Ausdruck.
„Wenn ich dich jetzt ansehe, habe ich das Gefühl, ich hätte dich nie wirklich gekannt... kann einen eine einzige Reise so verändern? Oder habe ich es bisher nur nicht bemerkt?“, fragte er mit belegter Stimme.
Sheryl sah ihm an, dass er lange darüber nachgedacht hatte. Sie wollte asich von ihm abwenden, aber er streckte seine Hand aus und hielt ihre Wange zärtlich fest.
„Wer bist du geworden, Sheryl? Oder wen hast du bisher vor mir versteckt?“
Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Cal fuhr ihr mit seinen goldenen Fingern liebevoll durchs Haar.
„Nein!“, schrie Sheryl und stieß seine Hand weg, bevor sie wusste, was sie tat. Zitternd stand sie vor dem Elfen, während dieser nicht wusste, ob er zornig oder traurig sein sollte.
Sheryls Unterlippe bebte, als sie wieder zu sprechen begann, und in ihren Augen war nun auch Wut zu sehen. Da war sie wieder... die Erinnerung an ihre Haare. Aber diesmal wusste sie, woher sie sie hatte.
„Es kümmert dich doch gar nicht, wie es mir geht. Du hast nur Angst, dass ich mich noch weiter von ihrem Wesen entfernen könnte!“
Verletzt wich Cal zurück.
„W-was willst du damit sagen?“, flüsterte er und ballte seine Hände zu Fäusten, den unbändigen Wunsch, irgendetwas zu zertrümmern, verzweifelt unterdrückend.
Sheryl lächelte böse. „Ich erinnere mich, Cal! An die Haare des Mädchens, das dich damals liebte. An die bleichen, langen Haare des Menschenmädchens, das ihr trauriges, unbedeutendes Leben für deines opferte!“
Sie machte eine Pause, um Luft zu holen. „Es waren meine Haare!“, schrie Sheryl und spürte, wie immer mehr Zorn in ihr hochstieg. „Sie starb, um dich, ihren Geliebten, zu schützen! Und du hast dich in mich verliebt! Oder besser gesagt: In ihre Wiedergeburt. Aber nicht um meinetwegen! Du hast dich in mein Aussehen verliebt, denn ich sehe genauso aus, wie damals! Also, Cal! Warum sind wir zusammen?“
Der Elf machte ein entsetztes Gesicht. Dann seufzte er und seine Schultern sanken ruckartig tiefer.
„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du tatsächlich die Wiedergeburt von Cheniye bist... es stimmt... ich bin durch deine Haare auf dich aufmerksam geworden, aber...“
„Kein aber!“, rief Sheryl aufgebracht dazwischen. „Warum bist du mit mir zusammen? Wegen dem Mädchen, das ich einst war? Oder wegen dem Mädchen, das ich heute bin?“
Unsicher strich sich Cal die Haare aus dem Gesicht. Seine Hände zitterten.
„Ich weiß es nicht...“, flüsterte er, und Sheryl hörte die Trauer in seiner Stimme.
„Als Cheniye starb, schwor ich mir, nie wieder zu lieben. Ich glaubte, ich könnte nie wieder so lieben wie damals. Aber dann traf ich Jahrhunderte später auf dich und du warst so.. du warst ihr so ähnlich... ich habe geglaubt, du könntest für mich das werden, was sie früher für mich war... und du warst ihr so ähnlich... deine Ansichten, dein Gesicht, deine Bewegungen, sogar dein Wesen... ich habe einfach gehofft, ich könnte noch einmal Glück erleben...“
Bitter richtete sich Sheryl zu voller Größe auf.
„Natürlich. Aber ich möchte um meiner Willen geliebt werden, und nicht wegen vergangener Schatten. Ich bin damals diese Cheniye gewesen, aber ich bin heute ganz anders. Es sind auch die Erfahrungen von Sheryl, die mich geprägt haben, die meinen Charakter geformt haben. Wenn du mich nicht um Sheryls Willen liebst, ist es mir lieber, wenn du mich gar nicht liebst. Ich bin nicht mehr Cheniye... sie ist tot.“
Mit diesen Worten machte Sheryl auf dem Absatz kehrt und stürmte über das Deck auf ihre Kajüten zu. Raisha hatte recht gehabt! Auch Cal war kein Grund für sie, ein Mensch zu bleiben! Nichts als leere Versprechungen. In einem Anfall blinder Wut zog sich Sheryl den reich verzierten Siegelring vom Finger, den Cal ihr geschenkt hatte. Sie wollte ihn nicht mehr haben! Einst hatte er ihn auch Cheniye gegeben. Sie wollte nichts haben, was nicht Sheryl zustand! Sie holte weit aus und warf den Ring dann weit hinaus ins Meer. Ungerührt beobachtete sie ein letztes Schimmern, bevor er in den ewigen Fluten versank. Mochten ihn doch die Meerelfen oder sonstwer finden! Mit diesem Kapitel ihres Lebens hatte Sheryl abgeschlossen. Cal war nicht mehr der, den sie lieben konnte...

Endlich durchbrach Rann die unangenehme Stille, die zwischen ihm und dem Gottvater schwebte.
„Wäre es nicht besser, wenn du einigen Göttern erklärst, dass sie Sheryl besser in Ruhe lassen?“
„Wozu soll das gut sein?“, fragte der Gottvater gereizt.
Mit der Geduld, mit der man ein kleines Kind zur Vernunft bringt, erklärte Rann seine Idee: „Sheryl wird zur Zeit von einigen Göttern in rage gebracht, was ihre Erweckung als Kriegsgöttin vorantreibt. Wenn man sie aber nicht mehr in Gefahr brächte, hätte Klayre keinen Grund, zu erwachen.“
„Klingt logisch“, gab der blonde Junge zu. Er schloss sein Augen und wenig später hörte Rann in seinem Kopf eine energische Stimme, die es jedem Gott oder gottähnlichen Wesen verbot, Klayre in irgendeiner Weise zu belästigen oder ihre derzeitige Wiedergeburt zu gefährden.
Rann grinste innerlich. So hatte er ihr zumindest etwas Pause verschaffen können. Und zudem wollte er nicht, dass Sheryl zurückkehrte in ihr göttliches Dasein. Würde sie ihm als todbringende Göttin noch gefallen? Er konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Sheryl in Wahrheit für alle schrecklichen Kriege der Vergangenheit verantwortlich war. Und er konnte sich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass er selbst ihr dabei geholfen haben sollte. Langsam kehrte auch Ranns Erinnerung zurück, und sie gefiel ihm nicht.
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Hoffe, das hat euch gefallen. bye...
 
hmm ... langsam fangen die zwei also an, sich zu erinnern ... habe mich shon gefragt, woher sheryl das sonst gewusst haben will ... aber zum schluß wurde ich ja aufgeklärt^^ ihre erinnerungen scheinen ihnen beiden wohl nicht sehr zu gefallen ... aber wir erfahren doch noch mehr darüber, oder?
ansonsten war der teil - im gegensatz zu den sonstigen - klein, aber fein. mit könnte sheryls ausbruch als ein wenig plötzlich bezeichnen, aber da sie sich langsam erinnert, wäre ich vermutlich auch sauer auf cal gewesen, weil er sheryl offensichtlich mit ihr aus dem anderen leben vergleicht ...
also, was ich eigentlich sagen will: mir hat's wieder gefallen und ich erwarte schon den nächsten teil ;)
 
Geniale Geschichte! Gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Geschichte mit dem Gleichgewicht und das Verhalten der Elfen mich irgendwie an Dragonlance erinnern.

Sheryl ist ein guter Charakter, weil sie nicht auf einmal Gewissensbisse so à la "Was habe ich als Göttin nur getan" bekommt, sondern das im Gegenteil geradezu umarmt. Die Unterhaltung zwischen Rann und dem Gottvater gefällt mir auch sehr gut, der Weltschöpfer ist wirklich sehr unkonventionell und das ist erfrischend. Allerdings wird Ranns "Göttliches Ich" ziemlich ignoriert... es ist immer nur von Klayre die Rede, nie von Odies (übrigens auf Latein heißt "odisse" hassen... ist das Absicht oder Zufall?).

Ich bin schon sehr neugierig, wie es weiter geht, wer Rann gerettet hat (vielleicht Moran?) und was mit Jamie ist...
 
Ha! Es ist also jemandem aufgefallen! Ich habe seit ein paar Jahren und irgendwie wollte ich das auch einbauen. Odies ist also Absicht.

Hm, stimmt. Er wird etwas ignoriert, aber er ist halt auch nicht soooo entscheidend für das Gleichgewicht. (Dragonlance kenne ich nicht.) Später wird auch ihm eine wichtige Rolle zukommen, aber erstmal ist Klayre die wirklich wichtige Göttin. Er ist mehr Zugabe, weil er eben Klayre geholfen hat bei ihrem Vergehen (das kommt auch später noch.)

Schön, dass ich jetzt drei Leser hab ^^
 
Danke, für deine Antwort. Was Dragonlance angeht: Da muss immer ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse bestehen, sonst leidet das Universum darunter (oder zumindest Krynn, die Welt, wo das spielt). Und einmal hatte dort auch das Gute die Oberhand, was dann dazu geführt hat, dass die Welt beinahe untergegangen wäre, weil der Oberpriester der Guten das Böse total vernichten wollte... Daran habe ich mich eben erinnert gefühlt, weil ja bei dir zur Zeit auch nur die Götter des Lichts am Ruder sind, weil die Mächtigsten der Finsternis im Moment leider verhindert sind.
 
Schöner Teil! Auch wenn Sheryls Vorwürfe ein wenig plötzlich kommen... Aber das haben die anderen ja alles schon gesagt. Nur eines ist mir nicht ganz klar, mag sein, dass das an der langen Pause liegt: Welcher Staub ist da am Anfang gemeint? :confused2
Bewertung: 2-
 
Dazu hätte man sich an den Teilvon davor erinnern müssen. Da hat Cal einen Gegenstand gesucht, einen Beutel. Darin war der Staub, der eine besonders starke Verbindung zu den Göttern darstellt. Dadurch konnte Isha den Gott der Seefahrer rufen und mehr über ihr Reise erfahren.

Hier gehts weiter:
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„Was soll das?“, zischte Astar gefährlich. „So könnte mir ja jeder kommen. Solange du nicht beweisen kannst, dass du es ernst meinst, werde ich dir kein Sterbenswörtchen über mich verraten!“
Lässig lehnte sich der blonde Ritter an die Wand. „Hmmmmm... schon klar. Bist nicht einer von der spontanen Sorte...“
Astar wurde sauer. Der Kerl gab sich viel zu offen, als dass er es ernst meinen könnte. Da steckte noch mehr dahinter, dessen war sich der Dieb sicher.
„Hun hun... na gut... du musst mir ja nicht gleich dein Leben anvertrauen“, grinste der Mann und entblößte unverschämt seine Zähne.
„Du verstehst wohl nicht, was du sagst. Du hast mir Hochverrat angeboten. Wenn ich jetzt zustimme und es herauskommt, ist mir der Tod sicher. Ich müsste dir gerade mein Leben anvertrauen.“
Die glänzende Rüstung des Ritters klirrte, als er sich über Astar bückte. Wieder grinste der Kerl wissend und herablassend!
Dann merkte Astar, was geschehen war. Er spuckte etwas Blut und starrte ungläubig auf das Messer, das grausam und schmerzend aus seiner Hüfte ragte, die einzige Stelle seines Körpers, die nicht durch den Stahl des Königs geschützt war.
„Dumm von dir, mit mir irgendwohin zu gehen, wo man uns nicht sieht. Keiner wird dir zu Hilfe kommen... hättest du wohl nicht gedacht, dass du nicht der einzige Meuchelmörder bist, der sich in einer Rüstung versteckt...“ Er lachte laut.
„Elender Hund!“, ächzte Astar. Er fiel auf die Knie, verzweifelt versuchend, das Messer herauszuziehen.
„Gib dir keine Mühe“, hörte er verschwommen die Stimme des Blonden. „Die Klinge ist vergiftet. Auch wenn du sie herausziehst, wirst du sterben. Zu dumm, dass wir Meele haben, nicht wahr? Er hat uns alles erzählt, auch dass man vermutlich dich schicken wird. Wenn er nicht wäre, bräuchten wir dich... aber so... so bist du wertlos...“ Er kicherte. „Ironisch, oder? Wir verteilen Lockvögel, die getötet werden sollen, um zu töten. Stan hatte den Auftrag, einen Fremden ausfindig zu machen, und ein paar falsche Gerüchte zu streuen. Es war mehr ein Test, wie weit die Rebellen gehen würden, um an ihr Ziel zu gelangen. Es sieht so aus, als würdet ihr vor nichts zurückschrecken. Und wir auch nicht. Als sich Stan nicht mehr meldete, wussten wir, was geschehen war. Es war geplant, Astar. Dein Tod war geplant, bevor du angekommen warst.“
„Wieso habt ihr mich dann erst hereingelassen?“, knirschte Astar aus zusammengepressten Zähnen hervor. „Ihr hättet mich schon auf der Stadtmauer abschießen können.“
„Aber das hätte man gemerkt. Wir wollen nicht, dass irgendjemand weiß, dass Astar tot ist, mein Freund. Niemand darf es wissen, nicht einmal Meele... du wirst die Genialität des Königs Plans leider nicht erleben, aber man kann eben nicht alles haben, oder? Dein Vater hätte sicher ebenso gedacht.“
„Wag es nicht, meinen Vater zu erwähnen, du Schurke!“, schrie Astar und bäumte sich wütend auf. „Niemand wird seinen Namen in den Schmutz ziehen!“
„Aber, aber...“ Der blonde Ritter trat einen Schritt von Astar zurück. „Nicht so aufgeregt. Das strengt zu sehr an. Lass dir doch Zeit mit dem Sterben. Ich habe schließlich auch Zeit. Und ich sehe gerne Leidende.“
„Da hast du aber Pech“, sagte Astar und spuckte etwas mehr Blut. „Ich habe keine Zeit mehr.“
Mit diesen Worten griff er unter seine Rüstung, holte umständlich ein kleines grünes Fläschchen hervor, in dem durchsichtige Flüssigkeit herumschwappte, und entkorkte es. In einem Zug stürzte er die Flüssigkeit hinunter.
„Meine Zeit ist vorüber“, flüsterte er schwach. „Deine wird auch noch kommen, verlass dich darauf.“
Astars Augäpfel drehten sich nach innen, mit lautem Geschepper fiel er nach hinten über und blieb regungslos in einer verkrümmten Haltung lieben.
Der blonde Ritter starrte auf die Leiche. „Sowas“, murmelte er. „Solch ein Elixier könnte ich auch gebrauchen.“ Er trat zu dem Körper des Diebes und fühlte den Puls. Nichts. Ächzend hob er den leblosen Mann und schleifte ihn hinter ein paar Fässer, wo er erstmal liegenbleiben konnte. Er warf einen letzten Blick auf Astar, bedauernd, dass ihm der Dieb den ganzen Spaß verdorben hatte. Dann drehte sich der Mann schulternzuckend weg. Mit klirrenden Schritten ging er aus der Gasse heraus. Man würde ein paar Totengräber beauftragen müssen, um ihn verschwinden zu lassen. Er lächelte triumphierend, wenn auch enttäuscht vom schnellen Tod seines Opfers: „Auftrag ausgeführt.“

Eine Stunde, nachdem die Schritte des blonden Ritters auf dem Straßenpflaster verklungen waren, begann sich Astar wieder zu regen. Das lähmende, den Tod suggerierende Getränk zirkulierte noch immer in seinen Adern und verhinderte, dass er aufstehen und gehen konnte. Und außerdem war da ja noch das Messer in seiner Hüfte. Die Wunde hatte inzwischen aufgehört zu bluten und war schorfig verkrustet. Sie war nicht sehr tief. Das Gift daran war es, das ihn hätte töten sollen.
„Narr“, flüsterte Astar und lächelte schwach. Er war immer darauf vorbereitet, vergiftet zu werden. Zum Geschäft eines Meuchelmörders gehörte mehr als ein Dolch. Nur Menschen mit starken Abwehrkräften gegen Pflanzensäfte konnten dieses Handwerk erlernen. „War wohl ein Anfänger“, murmelte Astar und versuchte langsam, aufzustehen.
Er schleppte sich aus der Gasse heraus und suchte ein offensichtlich unbewohntes Haus aus. Die Wände waren schmutzig und die Fenster eingeschlagen. Als Astar durch das Fenster spähte, sah er nur einen Tisch mit drei Beinen und einen Stuhl, dessen Sitzfläche aus schimmligem Storh bestand. es gab keine Anzeichen dafür, dass man vor kurzem in diesem Raum noch gewohnt hätte. Mit schwachen Fingern öffnete er die unverschlossene Tür. Es roch unangenehm in der Stube, aber Astar verkniff sich eine bissige Bemerkung und wankte in die Küche. Nach längerem Kampf mit seiner Rüstung hatte er den Brustpanzer endlich abgelegt. Astars Gesicht verzerrte sich schmerzhaft, als er die schmale Klinge aus seinem Körper zog. Er entzündete eine Kerze, um das Messer besser ansehen zu können, als er Schritte auf der Straße hörte.
Blitzschnell löschte er das Licht und ging näher zu einem der Fenster, um die Straße im Blick zu haben. Zwei in schwarze Umhänge gekleidete Männer näherten sich mit hastigen Schritten der Seitengasse, in der man versucht hatte, Astar zu beseitigen.
Gleich würde man entdecken, dass er sich verflüchtigt hatte! Astar kämpfte gegen den Wunsch an, laut rauszuschreien, wie sehr ihn dieses Unternehmen inzwischen nervte. Wenn er unverletzt wäre, wäre er jetzt bereits über den Dächern eines ganz anderen Stadtteils... er blickte bedauernd auf das Loch an seiner Seite. Aber so... er musste sich verstecken. Das einzige Problem war, dass man damit rechnete, dass er sich in einem verlassenen Haus befand. Ihre Suche würde die Männer des Königs schnurstracks hierher führen.
Astar raffte seine Werkzeuge und die vermeintliche Mordwaffe zusammen. Seine Rüstung verbarg er unter einer löchrigen Decke in einer dunklen Ecke des einzigen voll möblierten Zimmers, des Schlafzimmers. So würde es etwas länger dauern, bis man sie entdeckte. Auf seiner Flucht konnte er kein schweres Gerät gebrauchen.
Dankbar für das Hinterfenster, kletterte er durch dieses hindurch und verschwand in einer Straße mit dem poetischen Namen ‚Mondscheingasse’. Praktischerweise schien der Mond und beleuchtete Astars Weg. Er hielt sich dicht an den Hauswänden und huschte lautlos durch die Stadt. Ab und zu musste er eine Pause einlegen, um zu verschnaufen.
Plötzlich schrillte von weit her eine Alarmglocke. Wusste er es doch! Die Heimlichkeit des Unternehmens war verflogen. Ab jetzt galt: Fangt Astar tot oder lebendig, aber fangt ihn! Immerhin wusste Astar nun eine Menge mehr über die Vorgehensweise des Königs. Und zudem... da war noch etwas gewesen, was der Ritter werwähnt hatte... dass niemand wissen dürfte, dass er tot sei. Plötzlich eröffnete sich Astar eine völlig neue, wahnwitzige Idee: Was wäre, wenn niemand wüsste, dass der echte Astar tot wäre, aber es jemanden gäbe, der im Auftrag des Königs stünde und ihm ähnlich genug sähe, um seine Stelle bei den Rebellen einzunehmen? Die perfekte Position für einen Spion... der Posten, auf dem man alles erfuhr...
Niemals! Das durfte nicht geschehen! Von neuem Ehrgeiz getrieben, hetzte Astar durch die Straßen, auf der Suche nach einem Versteck, dass absolut sicher wäre. Er konnte nicht mehr hoffen, dass sein Enterhaken unbemerkt geblieben war. den hatte man sicher gefunden. Nein, er war dazu verdammt, in Kend zu bleiben, und, wenn er nicht eine gehörige Portion Glück hatte, dort zu sterben...

„Das ist bestimmt nur eine Phase von ihr“, sagte Yemal aufmunternd und tätschelte die Schulter seines großen Bruders. Cal schüttelte traurig den Kopf und sank in seinem Stuhl noch etwas tiefer ein.
„Sie hat meinen Ring weggeworfen“, flüsterte er tonlos. „Das ist keine Phase. Das ist endgültig.“
„Na gut“, gab Yemal zu. „Das ist vorbei.“ Er beäugte den schwarzhaarigen Elfen, der am Tisch vor ihm saß, misstrauisch. Nach langer Stille schließlich brachte er den Mut auf, die entscheidende Frage zu stellen. „Und? Stimmt es? Jagst du Cheniyes Schatten nach?“
„Ich weiß es nicht“, flüsterte Cal und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Ich weiß es einfach nicht.“

Sheryl stand am Bug des Schiffes. Sie war tief in Gesanken versunken und merkte nicht, wie der Wind an ihren Kleidern zog. Sie war nun in eine braune Hose und lederne Stiefel gekleidet. Ihr Hemd bestand aus einem leinenähnlichen Stoff. Die Sachen stammten von Isha und folglich waren sie viel zu groß und labberten um ihren Körper herum. Sheryl hasste es, sich darin zu bewegen. Also bewegte sie sich gar nicht.

Sheryl erzählt:
Rann lebt. Ich spüre seine Lebensenergie größer werden. Er scheint ebenfalls mehr und mehr zu Odies zu werden. Ich nehme an, es hängt damit zusammen, dass wir unsere Erinnerung an frühere Leben zurückgewinnen. Meine Existenz als Klayre ist mir noch immer verschlossen. Ich weiß nicht, wer ich damals war. Vielleicht wird es mir nicht gefallen, aber ich möchte wissen, wer ich bin und wer ich war. Rann ist momentan im Besitz dieses Schwertes, von dem Raisha sagte, es würde mir helfen. Ich weiß nicht, wie das geschehen soll. Meine Erinnerung scheint von selbst zurückzukehren, ohne die Hilfe eines Metallgegenstandes. Vielleicht hat sie sich geirrt. Ich bin inziwischen nicht mehr von der Unfehlbarkeit der Götter überzeugt. Sie scheinen wie wir Menschen- ...es ist seltsam... kann ich von mir noch als Mensch sprechen?
... sie scheinen wie die Menschen sehr an materiellen Dingen zu hängen. Sie greifen direkt in das Geschehen ein. Vielleicht werden unsere Gebete tatsächlich manchmal erhört.
Dann bete ich dafür, dass Rann gesund ist. Ich will nicht, dass ihm etwas zustößt. Er ist wie ein kleiner Bruder, auf den man aufpassen muss... ich bezweifle nicht, dass auch Klayre Odies einst sehr mochte. Das kann ich fühlen. Fast hätte ich ihn damals allein im Wald gelassen. Dann wüsste ich heute nicht, wessen Seele mir innewohnt. Aber ich ging mit ihm. Weil es sich so vertraut anfühlte, auf ihn zu achten. Und erfuhr, wer ich bin... oder war. Noch bin ich ihm dafür weder dankbar noch böse. Dafür weiß ich zu wenig über mich. Ich werde alles erfahren, das spüre ich. Nur wann?
Rann? Wo bist du?

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Schöner Teil. Mir hat vor allem der Part von Astar gefallen, mit dem Gift, das kam doch recht überraschend, wenn die Grundidee auch so neu nicht ist. Cals Liebeskummer berührt mich bislang irgendwie nicht so recht, da fand ich Sheryls Monolog am Ende doch mitreißender.
Bewertung: 2
 
Ui, das Intrigenspiel erreicht ja gefährliche Ausmaße. Ein Trick in einem Trick in einem Trick... Verwirrend! Allerdings finde ich die Sache mit Sheryl und Cal schon etwas strange. Zuerst ist er alles für sie, der einzige, dem sie sich öffnet, der einzige, den sie liebt... und jetzt wird von einem Atemzug zum anderen für sie zum *****! Das ist etwas plötzlich. Auch, dass er in ihr nur die andere Frau gesehen hat, kommt mir komisch vor... Na ja, kann sie wenigstens mit Rann zusammen kommen (Wunsch einer harmoniesüchtigen Leserin :rolleyes: ).

Nur weiter so !
 
Ihr sollt Cal auch gar nicht mögen. Ich habe ihn ganz anders geplant als er dann tatsächlich geworden ist, und ich mag ihn selber nicht so gerne. Er ist zu wenig temperamentvoll, möchte, dass alles seinen geregelten Gang geht und wollte deshalb auch, dass er und Cheniye irgendwie ein Paar bleiben. Sehr selbstsüchtig, weil er dabei nicht an Sheryl gedacht hat.

Was sie angeht: Sie liebt ihn natürlich immer noch. Aber diese Erkenntnis hat ihr klar gemacht, dass er trotz ihrer Liebe nicht zu ihr passt. Auch er hat sich schließlich verändert, seit ihrem vorigen Leben. Und sie dachte wirklich, dass er sie versteht. Sie haben ein ganz ähnliches Schicksal. Muss schon der Hammer gewesen sein, plötzlich zu wissen, dass man nur eine Hülle ist in den Augen des Menschen oder Elfen, den man liebt.
 
wir sollen cal gar nicht mögen? warst du am anfang nicht noch so begeistert von ihm? :confused2
aber ist ja auch egal, ich konnte mich auch noch nicht so wirklich mit ihm anfreunden.
dafür sorgt astars handlungsstrang ja gehörig für spannung! diese intrigen finde ich auch ganz interessant ... hoffe nur, dass ich da nicht den durchblick verliere ... ist so eine schwäche von mir ... :kawaii: ... aber passiert schon nicht, ist dafür wohl viel zu interessant ;)
 
Sag ich doch! ich hatte Cal total anders geplant, als den Herzensbrecher. und daraus ist dann er geworden. Ein Typ, der als Elf auf der ganzen Linie versagt hat...

Und weiter gehts...
...nicht einmal viel... egal, ich hoffe, es gefällt euch...
bitte schön:
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„Wenn du erlaubst, würde ich gerne wieder nach Kend’ariah zurückkehren“, bat Rann leise.
„Du bist frei zu gehen, wohin du willst. Auch wenn ich nicht verstehe, was dich an dein wertloses Dasein als Mensch bindet, akzeptiere ich es. Wenn du deine ganze Kraft wiedererlangt hast, wirst du anders denken, aber bis dahin klammere dich ruhig an alte Werte.“ Der Gottvater sprach ruhig und ohne erkennbare Gefühlsregung, aber Rann spürte Zorn in dem Jungen hochkochen. Und Eifersucht darüber, dass Rann zu Sheryl gehen konnte, sie ihren Herrscher hingegen zurückweisen würde.
„Könntest du mir vielleicht ein Tor oder etwas ähnliches öffnen, damit ich zu ihr komme? Ich bin nicht geübt im Reisen auf diesen Wegen, und ich weiß nicht, wer mich hergeholt hat und wie.“
„Hm... ja, kann ich machen.“ Als der Gottvater bemerkte, dass ihn Rann immer noch ansah, fügte er hinzu: „Und ich weiß auch nicht, wer dich hergeholt hat. Find’s selber heraus. Mir ist es gleich.“
Der blonde Junge schnippte lässig mit dem Finger. Rann verschwand.

„Waaaah!“
„Entschuldige, Sheryl!“, stieß Rann atemlos hervor und machte sich daran, von dem Rücken des Mädchens herunterzuklettern. „Ich wusste nicht, dass er so genau sein würde mit dem Wort ‚zu’.“
„Wovon sprichst du?“, giftete Sheryl gereizt und gab Rann einen letzten Schubs, der ihn fast über die Bordwand des ‚Eisvogels’ fallen ließ. Rann klammerte sich an die Reling und rang nach Atem. Er hatte sich nicht eine derartig turbulente Reise vorgestellt. Wenn Reisen durch den Raum immer so farbig, strahlend und anstrengend waren, wollte er sich Reisen durch die Zeit lieber verkneifen.
„Ich war“, begann Rann, endlich zum Luftholen gekommen, aber Sheryl unterbrach ihn bereits wieder.
„Ich dachte, du wärst tot! Musst du mir so einen Schrecken einjagen?“ Das stimmte nicht ganz, aber es fühlte sich gut an, ihm endlich wieder Vorwürfe machen zu können. Sheryl genoss den Anblick seines jungenhaft zerzausten Haars und des verdutzten naiven Gesichtsausdruckes, der für Rann so typisch war.
„E-e-es tut mir leid!“, stammelte der 16-Jährige. „Ich wusste ja selbst nicht, was los war.“

Anmerkung: In der Götterwelt vergeht die Zeit langsamer als auf Kyrill.

„Das sieht man“, murmelte Sheryl und machte sich an Ranns Haaren zu schaffen. Sie zupfte und rupfte ungeduldig. Irgendwann gab sie sich mit seiner Frisur zufrieden und hörte auf.
„Du siehst aus, als hättest du eben den Gottvater persönlich kennengelernt“, sagte sie und grinste dann, als sie Ranns verblüfftes Gesicht sah.
„Hab ich auch“, antwortete Rann und musste seinerseits grinsen, als er Sheryls Reaktion beobachtete.
Ihre Augen vergrößerten sich zu erstaunlichem Ausmaß und ihre Schultern sackten nach unten, als hätte sie so einiges verpasst.
„Guck nicht so! Hab ich echt!“
„Oh... und... wie ist er so?“ Sheryls Gesichtsausdruck sprach Bände: Erzähl mir alles! Und zwar schnell!
„Seltsam... man sollte meinen, dass man in Millionen von Jahren an Weisheit und Reife gewinnt, aber er... er ist so kindlich und unwissend, als wäre er ein normaler Sterblicher.“
„Hat er...“, Sheryl zögerte. „Hat er etwas über unsere Verbannung gesagt?“
Rann setzte zu einer Antwort an, als eine grobe Hand ihn von Sheryl wegzog. Ärgerlich drehte er sich zu dem Störenfried um und blickte in das schöne Gesicht eines goldbraunen Elfen, der ihn bösartig anstarrte.
„Wer bist du... und warum wagst du es, dich ihr zu nähern?“, fragte der Elf mit zischender Stimme.
„Du bist nicht mein Aufpasser, Cal“, sagte Sheryl gefasst, aber in ihren Augen sah Rann Zorn lodern. „Wenn du ihn loslassen würdest... das ist ein guter Freund von mir... Er wird mir nichts tun. Und wenn er es wollte, würde ich ihn umbringen, nicht du.“
Beleidigt ließ Cal das Hemd von Rann los, warf ihm noch einen bösen Blick zu und drehte sich dann Sheryl zu.
„Ich kann deinen Ärger immer noch nicht verstehen, Sheryl. Ich habe dein voriges Leben geliebt, und jetzt liebe ich dich. Ich weiß nicht, warum dich das so schockiert. Aber“, mit einem gehässigen Lächeln fügte er hinzu, „Elfen leben ja länger als Menschen... ich habe viel Zeit, darüber nachzudenken...“
„Außer, wenn ich dir gleich hier die Kehle durchschneide“, sagte Rann und beugte sich zu Cal vor. „Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber ich lasse nicht zu, dass du sie verletzt. Weder durch Worte noch durch Waffen. Halte dich besser fern von ihr. Weder Sheryl noch ich schätzen deine Anwesenheit.“
Cal warf den Kopf nach hinten. „Kein Matrose also? Ich möchte wissen, woher du kommst, Mensch. Dieses Schiff scheint sich von alleine mit allerhand Unrat zu füllen... Isha sollte eine kleine Kabine zur Verfügung stellen... ich gehe es ihr sagen.“ Er lächelte freudlos. „Ein bisschen Platz ist sicher noch im Lagerraum...“ Dann machte der Elf auf dem Absatz kehrt und marschierte hinüber zum Achterdeck, wo Kapitän Isha und und ihr Steuermann den Kurs bestimmten.
Sheryl seufzte und stützte sich auf die Messingreling. Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Er ist... der Mann, den ich zu lieben glaubte... mein Ruhepol... mein Anker...“, sie lachte kurz auf. „Zumindest dachte ich das. Dann stellte sich heraus, dass er mich von ‚früher’ kennt. Und auch damals liebte er mich. Ich bin mein eigener Lückenbüßer geworden... daher habe ich unsere Beziehung beendet.“
Rann sagte nichts. Er wusste, wie Sheryl fühlte. Das Band zwischen ihnen war tiefer denn je.
„Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung war... aber... ich sehe die Erinnerung an meine früheren Leben wie durch ein Fernglas. Ich sehe mich aus der Sicht eines Unbeteiligten. Und wenn das so ist, dann kann ich nicht mehr der gleiche Mensch sein...“
„Es wird Zeit, dass unsere Strafe aufhört...“, sagte Rann ruhig. „Der Gottvater liebt dich, Sheryl... mehr als alles andere... aber du hast ihn damals zurückgewiesen... er sollte nicht dein Vater sein. Aus Schmerz darüber, dass du nicht bei ihm sein willst, hat er dich so weit weg versiegelt, dass auch niemand anders dich haben kann... weder als Mann noch als Vater... und außerdem wolltest du seinen Thron... all das und unser Vergehen... haben ihn zu seiner unbarmherzigsten Handlung getrieben...“
Traurig umfasst Sheryl Ranns Hand. „Aber wir wissen immer noch nicht den eigentlichen Grund... es kommt so viel zusammen... ich möchte es zu Ende bringen, Rann. Ich will all dem ein Ende setzen... Sheryl noch... und dann will ich wieder Klayre sein... das hier“, Sheryl machte eine weitreichende Geste und sah hinüber auf den Landstrich, der sich langsam vom Ozean abhob, „das alles ist nicht mehr mein Zuhause... Ich will zurück... wieder ich selbst sein... wer immer ‚ich’ auch sein mag...“

Astar keuchte. Er spürte, wie bei jedem Herzschlag Blut gegen die frisch verschorfte Wunde presste. Er presste sich in eine Ecke, die nicht von einer Fackel erleuchtet wurde. Da war die Stadtmauer... imposant erhob sich das riesige Bauwerk in der Nacht. Also... er konnte entweder durch das Tor spazieren, das inzwischen von mehreren Dutzend Soldaten bewacht wurde, oder sich irgendwie über die Mauer quälen... er lachte schwach... wie auch immer er es versuchte, das war zu viel verlangt... das Gift in seinem Blut schwächte ihn noch immer und schmerzte in seinen Muskeln und Knochen. Verzweifelt versuchte er, anhand der Symptome zu erkennen, um was es sich handelte, aber es gelang ihm nicht. Er hatte einige Seren dabei, die helfen konnten, aber er konnte nicht alles schlucken, um durch Zufall das richtige Anti-Serum zu trinken! Wütend rammte Astar seine Hand gegen die Steinwand.
Sein rotbraunes Haar war von Schweiß verklebt und er spürte Muskeln schmerzen, von denen er nie gewusst hatte, dass sie existieren. Das war keine gute Ausgangsposition. Aber er durfte nicht sterben! Er durfte nicht sterben!
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Tschüss! Kommentare wie immer erwünscht ^^ positive wie negative...
 
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Ich weiß, ich weiß: Doppelpost... aber ansonsten kommt ja nichts, weil keiner weiß, dass es weiterging... ich lösch den Beitrag wieder, wenn mir jemand geantwortet hat, liebe Mods...
 
na gut, dann tue ich dir mal den gefallen und poste was^^

war wieder ein sehr schöner teil. besonders ranns landen ... in der welt und auf sheryl - :D - fand ich einigermaßen erheiternd ... das konnte man sich gut vorstellen. ansonsten scheint sich jetzt wohl eine kleine rivalität zwischen cal und rann zu entwickeln ... könnte bestimmt interessant werden - sollte es soweit kommen, wer weiß?
und der letzte abschnitt von astar war auch gut. er klammert sich wohl richtig ans leben. tja, ich denke doch, er schafft's! aber du bist diejenige mit den antworten ... ;)
 
Jetzt sind Sheryl und Rann also wieder zusammen... Und Cal ist eiskalt abserviert und entwickelt sich zum Komplettekel. Das ist schon krass, weil man überhaupt nicht mehr glauben kann, dass Sheryl diese Niete jemals geliebt hat, weder in diesem noch im vorigen Leben. Ich glaube, da hast du ein wenig übertrieben...

Die Handlung mit dem Meuchelmörder ist im Moment wesentlich dramatischer als die eigentliche Haupthandlung um die beiden "Götter im Exil", weil einem irgendwie nicht klar ist, worauf die beiden hinauswollen. Schätze, das wird sich bald ändern... Wenn du weiter machst!
 
Also mir hat der letzte Teil gut gefallen, Cal wirkt allerdings jetzt schon etwas überzogen. Ich meine, wenn er hofft, Sheryl noch zurückerobern zu können, muss er sich doch vor ihr nicht so gehässig aufführen... Das is doch dämlich!
 
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