Prinz Rann von Kend'ariah

Mir hat an dem Teil vor allem die Unterhaltung zwischen Moran und Raisha gefallen, die war herrlich. Lucelles Verhalten find ich etwas übertrieben, daher haben mir die Abschnitte nicht so gut gefallen. Rann/Sheryl-Teile waren hingegen wieder ok.
Aber am Rande bemerkt: "(< sie kennt sehr wohl das Zeichen des Drachen)" find ich gehört nicht in den Text. Das hättest du schöner innerhalb der FF zeigen können, einfach indem Astar gerade das bemerkt. Der Aufwand wäre nicht größer gewesen, nur diese Anmerkung in Klammern find ich einfach unpassend.
Bewertung: 2-
 
ja, die unterhaltung hat mir auch am besten gefallen. die kam irgendwie so richtig schön ... normal rüber. die haben sich meiner meinung nach auch gut ausgedrückt^^
einige wenige tippfehler sind mir diesmal aufgefallen, aber die kommen bei dir ja so selten vor, dass man sie dir wohl mal verzeihen kann :)
 
Armer Astar... Da sind zwei in der Nähe, die seinen Hintern retten könnten, aber es könnte ihnen nicht gleichgültiger sein... Diese Ironie finde ich schön. Mir hat Lucelle gefallen, sie war vielleicht ein wenig klischeehaft, aber dafür einer der wenigen Personen, die wirklich nett sind. Aber am besten war auf jeden Fall die Unterhaltung zwischen Raisha und Moran... Ich mag ihn. So schön sarkastisch...
 
Argh! Ich habe zu lange mit Posten gewartet... blöderweise wollte ich nicht aufhören. Nun müsst ihr wieder ganz viel lesen.... und sorry für das lange nachwort. Ich hatte einfach noch so viel zu sagen.

Schön übrigens, dass jemandem diese Ironie aufgefallen ist *zwinkert* man glaubt es kaum, aber ich denke mir wirklich etwas dabei, wie ich die Geschichte und den Verlauf gestalte.

Und das Gespräch zwischen Moran und Raisha mag ich auch. Die beiden passen zusammen wie Feuer und Wasser. Das einzige was sie verbindet ist die Liebe zu Sheryl. Da sind sie sich ähnlich.

Also: Hier gehts weiter:


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Jamie atmete schwer. Mit aller Macht zwang er sich zur Ruhe. Sein Auftrag war so gut wie ausgeführt. Nur keine Fehler jetzt, nur keine Fehler, oder sie würden ihm das Augenlicht gleich wieder wegnehmen. Langsam streckte er seine zitternde Hand nach dem goldenen Schwert aus, betend, dass sich Rann jetzt nur nicht umdrehte.

Rann lächelte unwillkürlich, als er Rynn auf der Tribüne erkannte. Der Junge war strohblond und hatte strahlend blaue Augen. Er war dem Gottvater auf gewisse Weise nicht unähnlich, dachte Rann. Derselbe Trotz, dieselbe Ignoranz. Und sie waren beide Herrscher.
Rynn lachte zu seinem Vater hinauf, der gespannt die Hinrichtung erwartete. Ranns Herz erkaltete. Dort saß der Mann, den zu töten die Frau sich vorgenommen hatte, die er liebte. Es war keine Frage, natürlich würde er Sheryl nicht im Wege stehen. Trotzdem fühlte er leichtes Bedauern. Immerhin war dieser Mann für Rann 17 Jahre lang ein Vater gewesen. Kein liebender, freundlicher Vater, aber dennoch die Persönlichkeit, zu der man als kleiner Junge aufsah und sich wünschte, so zu sein.
Sheryl. Er ist da.
Die Nachricht erreichte Sheryl sofort und sie wandte sich zur Tribüne um. Sie nickte leicht. Dann setzte sie sich mit schweren Schritten in Bewegung. Es waren die Schritte eines Menschen, der das letzte tut, was ihm zu tun vergönnt ist. Nur, dass Sheryl nicht ihrem Tod entgegenschritt, sondern ihrer Bestimmung.

Jamie umfasste den Griff des Schwertes und riss kräftig daran. Die Klinge löste sich aus der Schwertscheide und glitt aus dem Leder. Endlich erfüllte sich sein Schicksal. Er hielt die Kraft von Odies und Klayre in Händen. Der Barde beherrschte sich und lachte nicht laut vor Freude, aber in seinem Herzen spürte er lange Zeit nichts als Schadenfreude.

Rann griff nach seinem Schwert. Seine Hand fuhr ins Leere. Erschrocken starrte er auf die leere Schwertscheide. Belangloses Leder baumelte von seiner Hüfte. Das goldene Schwert, sein Heiligtum, fehlte. Bestürzt suchte Rann mit den Augen die Menge nach einem goldenen Schimmer ab. Er hatte nicht an die Taschendiebe von Kend gedacht, wurde ihm mit tödlichem Ernst bewusst.
Sheryl drehte sich zu ihm um, sah nach, wo er blieb. Der Junge starrte panisch in alle Richtungen, nur nicht zur Tribüne, auf der seine Aufmerksamkeit eigentlich liegen sollte.
„Was ist los?“, schrie sie in seine Richtung, über den Kopf eines verärgerten Kaufmanns hinweg.
Rann blickte hilflos in Sheryls grüne Augen. „Das Schwert“, stammelte er. „Es ist weg.“
Jamie lachte nun. „Nicht ganz“, berichtigte er Rann. „Nur fast.“
Die beiden Götter wirbelten herum. Diese Stimme...
Da stand er. Der schmächtige Barde mit seiner grotesken Nase und der hohen Stimme. Und in seiner Hand lag das Schwert. Es glänzte wie Feuer in der Abendsonne.
Rann verspürte das eigentümliche Gefühl, dass es sich wehrte. Aber es war hilflos. Eine größere macht als die verbliebene Erinnerung der beiden Götter schützte jamie vor dem Zorn des Stahls.
Jamie grinste breit.
„Es war alles geplant...“ Er kicherte wie ein Verrückter. „Ihr alle, Raisha, Moran, der Gottvater... ihr habt alle geglaubt, Cilias Dummheit hätte die letzten der Finsternis erweckt. Dabei ist es ihre Intelligenz, die euch letztendlich vernichten wird...“
„Wovon redest du, Barde?“, fuhr Sheryl Jamie wütend an. Er lebte! Und stahl! Was war das?
Jamie lächelte kühl und überlegen.
„Der Gottvater versiegelte eure Seelen mit einem mächtigen Bann neutraler Magie auf dem Grund, der Klayre gehörte. Und Cilia schickte nun Rann, um das Schwert zu holen. Nur ein Gott mit einer besonderen Beziehung zu Klayre, so wie eben Raisha oder Odies, konnte das Siegel lösen... Keiner der Herren des Lichts hätte sich dem Bann nähern können. Und so befreite Raisha das Schwert, um euch eurer Bestimmung zuzuführen. Dabei übersah sie, dass ihr noch viel zu menschlich seid, um die ganze Kraft entfesseln zu können. Und nun... nun haben wir das Schwert. Und die Herrschaft der Herren des Lichts ist gesichert.“ Er lachte laut auf und warf den Kopf nach hinten.
„CILIA!“, rief er freudig in den Himmel. „Nun kannst du mich holen!“ Lächelnd löste sich Jamie in weißem Licht auf. Und hinterließ Chaos, Verwirrung, ungläubiges Staunen.
Nicht nur bei Sheryl und Rann, sondern auch bei den Menschen, die sich blutgierig auf dem Marktplatz versammelt hatten.
Schreie, Hilferufe und Kampfgebrüll drangen in Sheryls Ohren, als das Licht verschwunden war. Panik breitete sich unter den Menschen aus. Wie verscheuchte, gejagte Tiere flüchteten sie von dem Marktplatz, zertrampelten sich gegenseitig und fingen Streit an mit denen, die vor ihnen liefen.
Mitten in dieser Menschenmenge stand die Tribüne des Königs. Der, wie sein Sohn blonde, Mann war von seinem Thron gestiegen und gab den Kommandanten seiner Leibgarde brüllend den Befehl, die Masse zum Stehen zu bringen.
Sheryl lächelte, als sie die Unbeholfenheit der in schwere Rüstungen gekleideten Männer der Garde sah, die verzweifelt Autorität auszustrahlen versuchten.
Das Schwert mochte sie verloren haben. Aber ihre Kraft nicht. Sie würde ihre Seele schon wiederbeschaffen. Nun jedoch galt es, das Schicksal eines Menschenmädchens zu erfüllen.
Mit kräftiger, weithallender Stimme rief Sheryl: „Haltet ein!“
Und tatsächlich, die Menschen hörten auf den Klang der Stimme der Göttin, die schon ihre Ahnen als die Herrscherin angebetet hatten. Nur wenige Augenblicke, nachdem auch der letzte Ton von Sheryls Befehl verklungen war, beruhigten sich die Menschen. Bauern, Kaufleute, Ritter und Edelleute hielten in der Bewegung inne und wandten sich zu dem zierlichen Mädchen um, das die Stimme einer Königin hatte.
Sie atmete langsam aus. Endlich... der Lärm, das Kreischen... endlich Ruhe...

Astar stutzte. Seine Augen waren von Schweiß verklebt. Warum war es plötzlich so still? War er denn schon tot? Er hatte doch nichts gespürt... dieser Lärm... hatte denn das Kreischen nicht ihm gegolten? Was war passiert?
Unter größter Anstrengung öffnete Astar die Augen. Ruckartig kam auch der Schmerz zurück. Seit heute morgen stand er auf dem Schemel, und noch immer machten seine Henker seiner Erschöpfung kein Ende. Und nun diese gespenstische Stille. Warum ließen sie ihn nicht sterben?
Macht dem endlich ein Ende!

„Euer Hoheit.“ Sheryl verzog den Mund spöttisch. „Ich habe lange darauf gewartet, Euch endlich persönlich kennenzulernen.“
Der König setzte sich ruhig zurück auf seinen Thron und lehnte sich an. Rynn stand auf, verbarg sich halb hinter dem Rücken seines Vaters und klammerte sich an die Stuhllehne des Sessels.
„Hat das auch einen Grund?“, fragte der Regent ohne sichtbare Gefühlsregung.
Sheryl lächelte. „Ja“, sagte sie sanft. „Ich möchte Euch töten.“




Habt ihr Jamie vermisst? Ein linkischer Kerl, dieser Barde, oder? Er ist nicht wirklich fies... aber die Götter können einem eine Menge versprechen und diese Versprechen sogar halten... ich hätte es wahrscheinlich auch gemacht. Immerhin denkt er, er würde für eine gerechte Sache kämpfen.

Astar hat es auch nicht leicht... er tut mir schon leid. Mal gucken, ob ich ihn rette oder ob er sterben muss. Beides nicht schlecht.

Und Sheryl. Sie geht ziemlich cool mit dem Verlust des Schwertes um, aber in Wahrheit brennt sie darauf, Cilia kennenzulernen und ihr den Hintern zu versohlen. Ich glaube, diese Gelegenheit dürfte sie noch bekommen. Oder auch nicht. Mal sehen.

Rann ist auch ein armer Tropf. Einfach nur so. Einerseits verdient er euer Mitleid, andererseits kann seine Naivität und Arroganz manchmal auch echt nerven. Ich für meinen Teil lese manche Passagen und denk nur: Oh Gott, was ist dein Hauptchara doch für ein Idiot!

by the way: Wenn ich im ersten Beitrag den Titel ändere, ändere ich dann den Titel des ganzen Themas? Ich habe mich nämlich endlich von meinem Arbeitstitel verabschiedet und bin zu dem Schluss gekommen, die Geschichte heißt ab heute: Zwei freie Plätze im Rad des Schicksals. Wenn euch das nicht gefällt, ich nehme auch Alternativvorschläge an, wenn sie nicht zu abwegig sind ^_^ Solltet ihr also eine bessere Idee haben, her damit!
 
Also, umhauen tut mich der neue Titel nicht, bloß hab ich auch keine bessere Idee :rolleyes: Aber den Threadtitel kann nur ein Mod ändern, soweit ich weiß, müsstest also einen darum bitten.

Zum Teil, den ich gar nicht sooo lang fand: Er ist gut, einzig etwas verwirrend, dass die Betrachtungsweisen, also die Personen, aus deren Sicht erzählt wird, so oft wechseln. Und Rann kommt wirklich etwas nachlässig rüber, lässt der sich das Schwert einfach so stehlen *tsts*. Ich möchte dann aber später noch genauer erfahren, was mit Jamie inzwischen passiert ist!
Ansonsten war der Teil auch wegen seines unerwarteten Auftritts gut!
Bewertung: 2
 
aha. neuer titel. hört sich ziemlich ... seltsam an und man wird sich zu anfang wohl nicht viel darunter vorstellen können. aber vielleicht lockt er ja gerade deswegen neue leser an :D

so, und astar lebt immer noch - mehr oder weniger. ich fand deinen langen commie am ende des teils übrigens gar nicht so schlecht. ist doch mal ganz lustig zu lesen, was die autorin über ihre eigenen charas denkt^^
aber wie stLynx schon sagte, eine aufklärung, was mit jamie passiert ist, würde ich mir auch wünschen - irgendwann mal, oder so. so ganz habe ich das nämlich nicht verstanden, wo der jetzt plötzlich herkam ... :(
aber sonst war der teil gut und auf das, was der könig jetzt wohl machen wird, bin ich sehr gespannt^^
danke, canola :)
 
Ich finde den neuen Titel auch nicht übertrieben toll... Wie wäre es mit "Vergessene Götter"? Ok, das klingt auch tief. Mir hat aber der Arbeitstitel eigentlich ziemlich gut gefallen...

Zum Teil: :dodgy:. Rann ist wirklich ein ziemliches Traummännlein... Ich meine er muss ja spüren, wenn sein Gürtel auf einmal um 10 Kilo leichter ist! Außerdem ist die Krafteinwirkung, die man benötigt, um ein Schwert auf der Scheide zu ziehen, auch nicht gerade gering...

Na ja, war ja zu erwarten, dass sie das Schwert verlieren... Mal schauen, was jetzt passiert...
 
Überlegt euch mal, wie stark Rann jetzt ist. Da merkt man zehn Kilo nicht unbedingt. Außerdem müsst ihr bedenken, er hatte sich gerade total mit deiner Familie beschäftigt. Für ihn ist das hier nicht irgendeine dumpfe Prügelei oder so. Das ist seine Vergangenheit, mit der er abschließen muss, um zu Odies werden zu können.

Tja, tut mir leid, wenn euch der Titel nicht gefällt. Aber wie gesagt, was besseres fiel mir nicht ein. Und es passt halt einfach.

So. Euer Wunsch sei mir Befehl. Hier mehr über Jamies Rettung. Ein bisschen mehr. Wenn ihrs jetzt nicht versteht, seid ihr aufgeschmissen. Mehr will ich darüber nicht schreiben.

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Cilias Augen leuchteten triumphierend, als Jamie ihr mit angehaltenem Atem das wertvolle Schwert überreichte. Er kniete nieder und wagte es nicht, die Göttin anzusehen, die in ätherischem Licht erstrahlte.
Cilia bemerkte seine Angst.
„Du darfst mich ansehen“, sagte sie gönnerhaft. „Mein Schein wird dich nicht wieder das Augenlicht kosten.“
„Ich danke Euch, Herrin“, stammelte er und hob den Blick. „Ihr seid sehr gut zu mir.“
„Nun“, lächelte Cilia, „es hat sich für mich schließlich durchaus gelohnt, dich in meine Dienste zu nehmen. Ich hätte zwar nicht erwartet, dass es so weit kommen würde, aber du warst mir von Anfang an nützlich.“
Jamie verbeugte sich tief. „Es erfüllt mich mit Stolz, von Euch erwählt worden zu sein. Nicht viele Menschen können von sich behaupten, dass eine Göttin sie zweimal zu sich rief.“
Speichellecker!
Cilia verzog unbemerkt den Mundwinkel.
„Herrin, habt Ihr einen weiteren Auftrag für mich?“, fragte Jamie hoffnungsvoll.
Cilia schüttelte den Kopf. „Nachdem du Sheryl und Rann zur Insel gebracht und ihnen das Schwert gestohlen hast, gibt es für dich nichts mehr zu tun. Ich habe keine Verwendung mehr für dich.“
Jamie nickte zitternd. Das klang schaurig.
„Du darfst gehen“, erklärte Cilia und warf ihr rotes Haar zurück.
Jamie erhob sich und näherte sich der Tür des schönen weißen Raumes.
„Was tust du?“, fragte sie nebensächlich.
„Ich wollte in den Garten gehen“, sagte Jamie langsam. „Ihr sagtet, ich dürfte gehen.“ Eine zarte Anklage lag in seinen Worten.
„So meinte ich das nicht“, bemerkte Cilia. „Ich sagte, du dürftest gehen. Damit meinte ich das hier.“
Sie hob den Zeigefinger und beobachtete genüßlich, wie Jamie vor ihren Augen zu Asche zerfiel.
„Narr“, murmelte sie verächtlich.

„Mich töten“, wiederholte der König von Kend’ariah gleichgültig. „Und wie willst du das anstellen?“ Er hob die Hand. Aus den Reihen der Bürger, die sich neugierig um das seltsame Mädchen versammelt hatten, traten einige Ritter. Sie hatten die Schwerter gezogen und schienen entschlossen, in ihren silbern glänzenden Rüstungen für ihren König zu fallen.Sheryl schnaubte verächtlich.
„Ihr nehmt das zu leicht. Ich bin nicht wie die anderen roten Drachen. Mich wird man nicht so schnell los.“
Der König zog die Augenbrauen fragend hoch. „Noch ein roter Drache? So langsam sollte man euer Nest doch ausgeräuchert haben?“ Bei diesen Worten grinste er hämisch.
„Das habt Ihr“, erwiderte Sheryl ungerührt. „Aber das genügt nicht, um mich loszuwerden.“
„Klingt, als wärst du jemand wichtiges“, bemerkte der Regent gelangweilt. Dann hellte sich seine Miene auf. „Es könnte ja sein, dass das hier mehr Spaß macht als die Hinrichtung, die du verpatzt hast.“
„Das glaube ich zwar nicht. Aber ihr habt recht. Ich bin jemand wichtiges. Wichtig genug, um das Privileg zu besitzen, den Mann, den ich von ganzem Herzen verabscheue, mit eigenen Händen zu richten.“ Sheryl lächelte erfüllt und hob die Hände einladend. „Und nun kommt herunter von Eurem Thron!“, rief sie, immer noch lachend.
Der König von Kend’ariah erhob sich von seinem Sitz und schritt die breite Treppe hinab, die die Tribüne mit dem Boden verband. Sofort waren an seiner Seite zehn Soldaten, bereit, ihn mit allen Mitteln zu schützen.
Sheryl schmunzelte. Mutig von ihm. Oder dumm.
Noch eine Treppenstufe trennte den Herrscher von Sheryls Niveau. Er blieb stehen.
„Dürfte ich nun deinen Namen erfahren, aufständisches Weib?“ Er blickte verächtlich auf sie herab. Auch ohne die Treppe war er ein Mann von beachtlicher Größe.
„Klayre“, erwiderte Sheryl sanft. Sie hörte, wie Rann, der immer noch in der Menge hinter ihr verborgen war, scharf Luft einsog.
„Klayre“
Das Echo wanderte durch die Versammelten.
Auch der Herrscher blickte sie irritiert an. Aber alte Sagen waren alte Sagen.
„Ich bewundere deine mutige Mutter“, gab er zu. „Diesen Namen in dieser Welt zu tragen... dann ist es wohl an der Zeit, dir meinen Namen zu verraten, hm?“
„Wie Ihr wünscht“, sagte Sheryl tonlos. „Mir ist es egal, ob ihr als namenloser oder als benannter König sterbt.“
Der Mann lachte laut auf und rieb sich das bärtige Kinn. „Nun, so soll es denn sein. Mein Name ist Kyle Karessian von Kend’ariah (Das hab ich mir wieder gut ausgedacht ^_^ Alles passend...). Und jetzt solltest du versuchen, mich umzubringen, nicht wahr?“
Der König ließ sich von einem seiner Ritter ein Schwert reichen und entledigte sich seines opulenten Fellmantels. Erstaunt und verwirrt beobachtete Sheryl, wie sich der höchste Mann des Landes auf einen Kampf gegen eine Bürgerliche vorbereitete.
„Nun, du sollst du zumindest die Chance bekommen, dein Ziel zu erreichen“, sprach Kyle und begab sich in Verteidgungsposition.
Sie verstand nichts mehr. Was war das? War dieser Mann tatsächlich der Mann, auf den sich im Laufe vieler Jahre all ihr Hass gerichtet hatte?
Sheryl schob die ungewöhnlichen Gedanken weg und konzentrierte sich wieder auf ihr Ziel. Sie richtete die Spitze ihres Langschwerts auf den König. Und beschloss, keine Kräfte einzusetzen, die dieser Mann nicht besaß. Das war immer noch Sheryls Aufgabe. Und nicht Klayre sollte sie erfüllen.
Mit der Klinge ihres Schwertes beschrieb sie ruckartig einen weiten Bogen. Der Stahl traf mit einem harten Klirren auf das Schwert ihres Gegners, der den Schlag mühelos abwehrte. Sheryl lächelte beeindruckt. Nicht schlecht für einen Menschen. Das war in der Tat ein ganz anderer Gegner als sie ihn erwartet hatte. Weder versteckte er sich nervös hinter seinem Thron, noch ließ er seine Kämpfer auf Sheryl los. Nein, er kämpfte selbst. Widerwillig musste ihm Sheryl Respekt zollen.
Sie erhöhte den Druck auf das Schwert ihres Gegners. Gespannt beobachtete sie, wie die Muskeln des Königs immer weiter anschwollen, wie sein Gesicht sich rot verfärbte und ihm der Schweiß in Strömen von der Stirn lief.

Endlich!

Mit einem lauten Krachen durchbrach das Spalten der Klinge des Königs die erwartungsvolle Stille. Sheryl lachte siegessicher auf und zog ihr Schwert zurück. Sie wog es kurz in der Hand. Schließlich...
Wie ein silberner Blitz zuckte die Klinge hervor. Kyle schloss die Augen. Was für ein kurzer Kampf. Verloren gegen eine schwächlich aussehende Frau. Er erfüllte seine Pflicht, aber... war es das wert, dass er dafür starb?
Er spürte den kalten Stahl an seiner Kehle. Nun war es vorbei. Es lohnte nicht, noch darüber nachzudenken. Doch nichts... er lebte noch.
Langsam öffnete Kyle die Augen. Er sah in das ungerührte Gesicht Sheryls. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie bemerkte, dass er die Augen öffnete.
„Welche Ehre“, bemerkte sie höhnisch und starrte dem König herausfordernd in die Augen.
Er seufzte. „Ich habe verloren. Ich gebe meine Niederlage zu. Aber“, er hob seine Stimme, „mich würde interessieren, warum dir an meinem Tod gelegen ist.“
Sheryls Lächeln verschwand.
„Weil Ihr morden lasst. Weil Ihr es Halbelfen erlaubt, Elfen zu versklaven. Weil ihr nur zu Euren Gunsten herrscht. Weil Euch das Wohl Eures Volkes egal ist“, antwortete sie mit scharfer Stimme.
Der Mann schlug die Augen nieder. Sheryl beobachtete ihn angewidert. Jetzt kam all das wider hoch, was sie während des ganzen Gespräches vergessen hatte.
„Ihr nehmt Bauern ihre Höfe und Kaufleuten ihre Geschäfte weg. Ihr erhebt ungerechte Steuern. Soll ich fortfahren?“
Kyle schüttelte schwach den Kopf, doch Sheryl achtete nicht darauf.
„Ihr lasst das Volk hungern. Ihr lebt auf unsere Kosten. Ihr stellt ein Heer auf und kämpft gegen noch ärmere Länder. Ihr habt uns alles angetan, was man uns antun konnte!“
Ihr Blick wurde eisenhart. „Und dafür werdet ihr nun gerichtet.“
Sie stieß zu.
Rotes Blut besudelte ihre Klinge. Warmes, rotes, lebendiges Blut, das strömend über den Stahl floß.
Aber es war nicht das Blut des Herrschers von Kend’ariah. Es war das Blut von Rann.

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Ich bin fies. Hoffentlich seid ihr auf den nächsten Teil gespannt. Ich bin es nämlich.

Ist euch aufgefallen, was für ein zwiespältiger Chara der König von Kend’ariah ist? Er passt nicht in das Schema des üblichen Bösewichts. Ist er auch nicht. Er tut, was er für notwendig hält, um sein Reich zu regieren. Tja. Gefällt halt nicht jedem.

Na. Bis denne...
 
Das Ende war mal wieder brillant, muss ich sagen. Immer diese Cliffhanger! :D
Jamies Rettung hab ich aber irgendwie nicht so ganz durchschaut. Mag daran liegen, dass ich vergessen hab, wer diese Cilia nochmal war, also für was die als Göttin zuständig ist... Dass sie ihn jedenfalls tötet, passt gar nicht ins Klischee der "Lichtseite" - gefällt mir somit auch gut.
Bewertung: 2+
 
Tja. Beim Ende gebe ich mir auch immer besondere Mühe :D Was meinst du mit Cliffhanger?

Cilia war die Göttin der Barmherzigkeit. Sie war Rann im Traum erschienen und hatte ihm den Auftrag gegeben, dass Schwert zu finden. Raisha dachte, dass wäre blöd von ihr gewesen, da Rann damit ja zu Odies werden konnte, aber es war ein sehr geschickter Schachzug. So kam sie nämlich daran.

Jamies Rettung: Er war doch ins Wasser gefallen wegen des Gottes der Luft, der einen Sturm geschickt hatte. Und Sheryl und Co. waren ja mit ihrem Rettungsboot auf dwer Flucht vor Akkara. Das Boot kenterte und Jamie wäre, da er blind war, ertrunken. Wenn nicht Cilia ihn gerettet hätte. Er hatte schließlich Sheryl und Rann zum Schwert geführt und jetzt sollte er es ihnen wieder abnehmen. Also gab sie ihm sein Augenlicht wieder und schickte ihn zurück nach Kend'ariah, wo er das Schwert zurückholte. Fertig, so einfach ist das. :)
 
Jepp, ich geb mir beim Ende auch immer besonders viel Mühe. Der Abschluss muss ja stimmen :)

Cliffhanger - puh, wie erklär ich das am besten? Das ist diese typische "Fortsetzung folgt"-Situation, wenn also an der spannendsten Stelle der Teil/die Folge... zu Ende ist und es erst im/in der nächsten weitergeht.

Danke für die Erklärung. Ich hatte echt ganz vergessen, dass Cilia Rann ja den Auftrag gegeben hatte! Ich hatte eher gedacht, die wär vielleicht ne Wassergöttin oder so, sodass sie Jamie hätte aus "ihrem" Element retten können. Aber offenbar geht's ja auch so :D
 
:D Von wegen Lichtgöttin... Die ist ganz schön mies drauf. Einfach den armen Jamie abzumurksen. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan..." Tja, König zu sein ist eine schwere Bürde. Und man muss immer wieder unpopuläre und harte Entscheidungen fällen... Mir hat der König gefallen, dass er die Verantwortung für seine Taten übernimmt und sich nicht hinter jenen verschanzt, die geschworen haben, für ihn zu kämpfen und zu sterben... Und Rann kann sich offensichtlich doch noch nicht von seinem früheren Leben lösen. Das war wirklich ein fieser Cliffhanger!

PS: Was ist eigentlich mit dem armen Astar?
 
Astar quäle ich im nächsten Teil weiter :D Ich bin so unednlich fies...

'Götter können die Hoheitsgebiete anderer Götter zwar beeinflussen, aber nicht beherrschen. Nur wenn sie die Kraft der anderen Götter nutzen wollen und nicht über sie bestimmen, können sie ihre besonderen Kräfte auch dort einsetzen, wo sie nicht hingehören.'

Verständlich? Darum konnte Cilia Jamie aus dem Wasser retten. Und darum konnte Sheryl die Woilken über der Insel nicht verschwinden lassen. Habt ihr bestimmt schon vergessen, aber egal. Das ist die Erklärung dafür.
 
Ah... ich sitze grade vorm PC, höre gemütlich HIM... und überlege mir, werden wir mal etwas fieser, passend zur Muski... mal sehen, ob ihr den Teil auch so überraschend findet wie ich. Ich jedenfalls habe mit dem Ende (dieses Teils) nicht gerechnet, bis ichs auf dem Papier sah... viel Spaß!!!!!

Ach, und sorry, dass ich wieder so lange brauchte... hatte eine Gastschülerin für 10 Tage, mit der ich quasi pausenlos unterwegs war... alles nicht so einfach...

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Nein...

Entsetzt schrie Sheryl auf und zog ihr Schwert reflexartig aus Ranns Brust. Rotes Blut quoll aus der tiefen Wunde und tränkte den Sandboden des Platzes.
„Nein!“ Sie fing den Verletzten auf, als er schwach zu Boden fiel. „Idiot! Warum hast du das getan?“
Sie begann hemmungslos zu schluchzen und presste Rann an sich.
Rann lächelte schwach. „Tut mir leid“, flüsterte er. „Aber du irrst dich.“ Er hob die Hand mit großer Anstrengung und strich Sheryl die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Augen waren verquollen und ihre Unterlippe zitterte. „Du glaubst, dein Ziel ist es, den König von Kend’ariah zu töten. Dabei stimmt das doch gar nicht.“
„Ich verstehe dich nicht“, flüsterte Sheryl. „Ich verstehe dich nicht.“
In diesem Moment erkannte Kyle Karessian von Kend’ariah, wer ihm gerade das Leben gerettet hatte.
„Rann“, murmelte er fassungslos und kniete sich neben Ranns Körper, peinlich darauf bedacht, die große Blutlache, die sich um den jungen Mann bildete, nicht zu berühren. „Wie ist das... du bist doch tot!“
„Jetzt ja“, sagte Rann, immer noch lächelnd. „Aber das ist nicht wichtig.“
Er wandte sein Gesicht wieder Sheryl zu. „Du willst doch das Volk von Kend’ariah retten. Warum tust du es dann nicht?“ Sheryl begann, heftiger zu weinen.
„Was meinst du?“, fragte sie, sich selbst unterbrechend mit einigen Schluchzern.
„Es wird an der Situation nichts ändern, wenn mein Ziehvater stirbt. Wir haben diese Welt so geschaffen. Daran wird der Tod eines einzigen nichts ändern. In Kara’o hätten wir Leben retten können. Aber wir taten es nicht. Weil es nicht unsere Aufgabe ist, Sheryl.“ Seine Stimme wurde eindringlicher.
„Du hast dich belogen. Dein Schicksal auf dieser Welt ist nicht, Sheryls selbstgestecktes Ziel zu erreichen. Dein Schicksal ist es, Klayre wieder zuzulassen. Wenn du deine alte Kraft wiedergewonnen hast, kannst du diese Welt von ihrem Fluch lösen. Aber nicht als Mensch. Nur als Göttin.“
Sheryl wandte das Gesicht ab.
„Du bist so dumm“, flüsterte sie vorwurfsvoll. „Warum hast du das nur getan? Du hättest rufen können, oder das Schwert festhalten... WARUM!?“
Rann lächelte, als er Sheryls Verzweiflung sah. „Das Schwert der Kriegsgöttin aufhalten? Du scherzt.“ Ein weiterer Schwall Blut wurde aus seinem Körper gepumpt. Rann spuckte etwas Blut.
„Wenn es einen Gott der Heilung gibt“, schrie Sheryl, „so bitte ich ihn nun, mir zu helfen!“
„Was soll das“, murmelte Rann. „Kein Gott des Lichts - “
„Das mag sein“, unterbrach ihn das Mädchen mit wütender Entschlossenheit. „Aber egal, was kommt, ich werde nicht zulassen, dass du stirbst. Du wirst deiner Verantwortung nicht entfliehen! Auf keinen Fall! Und wenn ich den Gottvater persönlich von seinem Thron nach Kyrill zerren muss, damit er dich rettet! Du wirst mich nicht allein lassen!“
„So energisch“, sagte Rann leise, amüsiert lächelnd. „Aber ich glaube nicht, dass du mich jetzt noch retten kannst“, gab er zu. „Ich bin schon lange verloren...“
Mit diesen Worten schloss er sanft die Augen, geduldig auf seinen Tod wartend.

Endlich. Rann spürte, wie die Schmerzen verblassten. Ein seltsames Gefühl der Taubheit bemächtigte sich seines Körpers. Eine vertraute Erinnerung... ja... er war schon oft so gestorben wie heute...
Langsam, fast andächtig löste sich Ranns Seela aus ihrer sterblichen Hülle. Endlich war Rann frei. Denn diesmal war auch Odies mit ihm gestorben. Die Chance des Gottes des Hasses, vollständig zu erwachen, war vertan. Er würde nie wieder geboren werden. Odies war tot.
In Erinnerungen an sein Leben schwelgend, beobachtete Rann, wie Sheryl seinen Körper schüttelte. Sie brach wieder in Tränen aus, heftiger als vorher. Auch ihr schienen nun die Folgen dieser Tat bewusst zu werden. Aber sie hätte es nicht verhindern können. Niemand hätte das.
„Leb wohl“, flüsterte Ranns Seele in die Stille der Welt.

Sheryl hob den Kopf. Leb wohl? Sie bettete Ranns toten Körper auf den Sandboden und stand langsam auf. Lauschend, hoffend, wartend...
Bedächtig griff sie in ihre Jackentasche. Ihre Hand schloss sich fest um einen kleinen runden Gegenstand, der schwer darin lag....

Kalter, harter Kristall! Rann schrie. Er schrie mit voller Kraft, aus ganzer Seele. Aber niemand hörte seinen Schmerz. Niemand hörte zu. Niemand beachtete, wie sich der Stein um ihn schloss, wie er ihm die Luft zum Atmen, den Platz zum Existieren wegnahm. Es war kalt... so kalt...
Wer tat ihm das an? Wer konnte seine gepeinigte Seele nicht einmal jetzt, wo er tot war, wo sein Schicksal erfüllt war, in Frieden ruhen lassen? Genügte es nicht, tot zu sein?
Rann schrie noch einmal laut auf. Ein letztes Aufbäumen gegen den Kristall, der in verschlang, doch... er war zu schwach. Der Stein nahm in mit in ein kaltes, enges Grab, in dem er bis in alle Ewigkeit warten würde.
Rann ergab sich in sein Schicksal. Er konnte nichts mehr ausrichten. Nun würde er warten. Er würde verbittert werden, alt und verrückt, weil er so viel nachgedacht und so wenig verstanden hatte.
Schwerelos, aber dennoch das Gewicht der Welt auf seinen Schultern tragend, würde Rann weiterexistieren. Wer nur!? Wer versagte ihm den Schlaf, den er so dringend benötigte, auf den er Jahrhundertelang gewartet hatte?

„Ich habe dir doch gesagt, ich lasse dich nicht gehen“, sagte Sheryl, lächelnd den roten Blutkristall in Händen haltend.

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Na, wie findet ihr das?
Ich habe der Story einen Hauptcharakter weggenommen. Aber ihr könnt euch sicher denken, dass Rann wiederkommt. Wäre ja noch fieser von mir als ohnehin schon.
Ich glaube, ich habe mich an Gemeinheit mal wieder selbst übetroffen. Rann nicht mal den Tod zu gönnen... Sheryl entwickelt sich ebenfalls zur Antiheldin. Einerseits ist sie total gefühlskalt, und dann hat sie solche Ausbrüche... egal. Sie ist wie sie ist...

Auf Astar komme ich beim nächsten Mal zu sprechen, versprochen... ganz hoffentlich :sweatdrop:
 
Sag mal, dieser Blutkristall - was war nochmal damit? Kam der schon mal vor? *vergesslichsei*
Äh ja, ansonsten ein guter Teil mit überraschendem Ende. Schöne Formulierungen auch, wie ich noch hervorheben möchte!
Bewertung: 2+
 
Och, so gemein fand ich den Teil gar nicht... Gut, Rann ist tot. Aber er existiert ja noch. Wesentlich gemeiner fand ich Ranns Andeutungen... Die klangen nämlich danach, als wäre es für Sheryl/Klayre die einzige Möglichkeit, den Menschen zu helfen, indem sie sie für immer von ihrem Elend erlöst. Und das wäre schon ziemlich heftig.

Zwei kleine Verständnisprobleme hatte ich allerdings: 1.) Woher hatte Sheryl diesen Kristall? Gut, das habe ich wahrscheinlich überlesen... und 2.) Warum würde Odies mit Rann sterben? Normalerweise würde er doch einfach neu wiedergeboren werden, oder?
 
erstmal ein riesiges sorry, dass ich den einen teil vor diesem teil verpasst habe, aber irgendwie wurde das bei mir gar nicht angezeigt ... :( ... bitte nicht sauer sein ...
jetzt habe ich aber beide teile nachgeholt und wenn ich mir nochmal so ins gedächtnis rufe, wie es so am anfang war, muss ich doch sagen, dass sich deine FF, dein schreibstil und vor allen dingen auch deine charas enorm weiterentwickelt haben^^
dass du Rann jetzt einfach sterben lässt - oder wohl irgendwie so halbwegs - ist schon etwas verwunderlich, immerhin dreht sich die FF ja fast um ihn. fast. Sheryl ist auch noch da^^
allerdings habe ich auch wohl überlesen, wo die rede von dem kristall war ... :kawaii: ... und am ende dieses teils ist jetzt ... was mit Rann passiert? äh ... also er ist gestorben und wurde dann irgendwo gefangen? im kristall, den Sheryl in händen hält ... ?
trotz dieser kleinen verständnisschwierigkeiten waren beide teile aber gut :D
danke, canola :)
 
Odies war in Rann schon halbwegs erwacht, darum ist der mitgestorben. Zum Blutkristall mehr in diesem Teil.

Sorry, dass das so lange gedauert hat. Ich hatte eine extreme Schreibsperre hier...

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Nur noch einen Schnitt. Verdammt! Das blöde Seil wollte und wollte sich nicht durchschneiden lassen. Schon den Knoten zu lösen hatte nicht geklappt. Und nun war dieser blöde Strick dermaßen fest, dass ihn Lucettes kleines Messer nicht durschneiden konnte!
„Verdammt!“, flüsterte sie wütend und hielt mit Mühe die Tränen zurück.
Nicht heulen jetzt! Nur nicht heulen! Solange die Aufmerksamkeit auf die beiden seltsamen Kämpfer gerichtet ist, könnte sie es schaffen. Nur keine Aufmerksamkeit erregen!
Astar lächelte schwach, als er Lucettes heltische Hände an seinem Rücken spürte. Die Kleine entwickelte Ehrgeiz.
Langsam kehrte auch seine Hoffnung zurück. Zwar waren seine Augen noch immer verklebt, aber aus der atemlosen Stille auf dem Platz konnte er folgern, dass niemand ihn ansah. Und das war schon mal nicht schlecht.

„Schon wieder habe ich meinen Sohn verloren“, flüsterte der König von Kend’ariah. Hass flammte in seinen Augen auf. Er richtete seinen Blick auf Sheryl, die interessiert den kleinen roten Kristall in Händen hielt.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es stimmt, weißt du?“, sagte sie leise. So leise, dass nur Rann verstand. „Aber dieser Stein ist tatsächlich in der Lage, selbst die Seele eines mächtigen Wesens wie dir zu versiegeln. Ein Glück, dass du noch nicht Odies bist, denn den könnte wohl nichts hier drin halten.“ Sie grinste spöttisch. „Das einzige, was ich je gestohlen habe. Und nun erweist es mir einen solchen Dienst...“
Rann weinte.

Sheryl wich dem Schlag des Königs leichtfüßig aus. Sie belächelte seine Wut.
„Du hast kein Recht, um Rann zu trauern“, erklärte sie mit gefährlich leiser Stimme, und doch noch immer sanft lächelnd. „Er war nie dein Sohn. Er gehört nicht dir.“ Sie lachte laut auf. „Rann gehörte schon zu mir, bevor er geboren wurde. Er und ich... wir waren immer zusammen...“
Sheryl warf ihr Haar nach hinten und wandte sich dem Galgen zu, an dessen Strick noch immer Astar auf das Ende oder die Rettung wartete. Sie löste mit einem Gedanken die Stricke, die Astars Tod bedeutet hätten. Lucelle schrie erschreckt auf.
Sheryl lächelte, als sie das entsetzte Gesicht des Mädchens sah. „Dein Geliebter lebt“, flüsterte sie. „Warum lachst du nicht?“
„Was... was seid Ihr?“, keuchte Lucelle und wich langsam vor Sheryl zurück, die sich langsam ihren Weg durch die Menge bahnte, die allerdings freiwillig zurückwich.
„Ich bin Klayre, die Göttin des Krieges“, sagte Sheryl und ihr Lächeln verschwand. „Ich habe die Stricke gelöst. Niemand wird euch aufhalten. Ihr könnt fliehen. Warum verschwendest du Zeit mit Fragen?“
Lucelle wich noch einen Schritt zurück, Astar mit sich ziehend.
Sheryl zuckte die Schultern. „Wenn du ihn nicht willst, werde ich mir Astar für einige Zeit ausleihen“, erklärte sie gleichgültig. Mit diesen Worten hob sie ihre Hand. Weißes, gleißendes Licht umflutete Astar und Sheryl. Einen Augenblick später waren die beiden verschwunden. Lucelle hatte ihn wieder verloren.

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Ich weiß ist wenig, und auch nicht allzu gut, aber ich wollte einfach, dass es weitergeht. Ansonsten würde ich vielleicht nie weiterkommen. Darum habe ich mich etwas dazu gezwungen.

Hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.
Bye
 
Schön, dass es mal weitergeht. Man merkt die lange Pause schon etwas, z.B. muss man erstmal wieder den Anschluss finden. Mal sehen, was Sheryl jetzt mit Astar will. Ich vermute ja, sie will irgendwie Ranns/Odies' Seele in seinen Körper übertragen oder so...
Bewertung: 2-
 
jetzt wieder in die geschichte reinzusteigen, ist wirklich etwas schwierig. zum beispiel hatte ich die frage nach dem blutkristall schon wieder vollkommen vergessen gehabt ... :kawaii: und ich finde, man merkt schon, dass du dir diesen teil abringen musstest, da vorher einige dabei waren die auf jeden fall besser waren als der hier.
ABER es ist auf jeden fall gut, dass du überhaupt weiterschreibst ;)
danke, canola^^
 
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