Omega

2. Angeld and Devils (3)

Langsam werden die Teile (hoffentlich) wieder besser... Meiner Meinung nach wird spätestens Kapitel 3 wieder toll (kommt bald).
@ Lynx: Was soll ich sagen? Deinen Rat hab ich teilweise ernstgenommen... Zwar schreib ich jetzt nicht um 0200 herum, aber es is dennoch spät genug... :D
However, Viel Spass bei dem Teil
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Wie in Zeitlupe schien die brennende Zigarette zu Boden zu fallen. Während dieser ewig erscheinenden Sekunde starrten sich die beiden nur gegenseitig an. Der Colonel war bereits verwundet. Offenbar hatte er den Sturz auch nicht ganz unbeschadet überstanden, aber irgendwie schien er sich immer mehr davon zu erholen. Man konnte deutlich erkennen, dass die Uniform an seiner rechten Schulter nass war. Durchtränkt von Blut. Sein Gesicht spiegelte Schmerz und Wut wieder. Das konnte man auch trotz der Sonnenbrille erkennen.
Und da waren diese Terrorismus-Amateure. Vermutlich nur eine kleine Gang, die auf Umwegen zu ein paar guten Waffen gekommen sind. Zumindest schienen sie nicht mehr auf den Kasten zu haben. Warum war es dann so schwierig, sie festzunehmen?
Neben dem jungen Offizier waren noch fünf andere Männer in dem Raum. Sie alle waren in grüne Tarnuniformen gekleidet und trugen schwarze Schimasken. Und sie waren alle gut bewaffnet. Mit Sturmgewähren. Selbst für ihn könnte es gefährlich werden.
Könnte.
Kaum berührte die Zigarette den schmutzigen Boden unter ihnen, startete der Soldat endlich seinen Angriff. Mit einem gewaltigen Schlag traf er den Terroristen vor ihm ins Gesicht. Eine kleine Blutfontäne schoss aus dessen Nase, als er, von der Wucht des Schlages mitgenommen, nach hinten fiel. Doch sein Körper war noch nicht am Boden aufgeprallt, da hatte der Colonel auch schon sein nächstes Opfer im Visier. Er rann nach vorne und sprang nach einigen Metern in die Luft. Mit einem präzisen und starken Sprungkick traf er den nächsten Verbrecher an dessen Brust und riss ihn zu Boden. Danach ging alles sehr schnell. Die verbleibenden drei Männer hatten keine Zeit mehr zu reagieren. Eine Salve aus Schlägen und Tritten traf sie in ihrer Fassungslosigkeit. Die Angriffe waren gut positioniert. Brust, Kniescheibe, Kopf. Der Colonel traf jedes Mal eine Körperstelle, an der es verdammt weh tat. Schon wenige Sekunden später war alles vorbei. Der Soldat stand in der Mitte des verstaubten Raumes und um ihn herum lagen die, vor Schmerz gekrümmten Körper seiner Gegner. Teils waren sie bewusstlos, teils nur kampfunfähig. Auf jeden Fall aber ausgeschaltet.
Nun konnte er sich in Ruhe den nächsten Schritt überlegen. Mit einer gezielten Handbewegung drückte er einen kleinen, versteckten Knopf an seiner Sonnenbrille. Daraufhin fuhr aus dem rechten Bügel der Brille eine kleine Stange aus, auf der ein Mikrofon befestigt war. Auch eine kleine Antenne fuhr aus dem selben Bügel aus. Zusammen mit dem kleinen Ohrstöpsel, der sich die ganze Zeit schon in seinem rechten Ohr befand, verwandelte sich die Brille flugs in ein Head-Set.

"HQ bitte kommen..."

Eine Stimme in seinem Inneren sagte ihm schon die ganze Zeit, das hier etwas nicht stimmen würde. Es war einfach zu leicht. Vielleicht wussten die Leute im Hauptquartier mehr. Doch die erste Zeit kam nichts außer Rauschen aus dem Ohrstöpsel. Der Colonel war schon kurz davor aufzugeben, und das Funkgerät wieder zu deaktivieren, da bekam er endlich, nach fast zwei Minuten, eine Antwort.

"Hier HQ... Was gibt es, Colonel?"

"Was es gibt, Jungs? Ich versteh nicht, warum ihr mich her geschickt habt... Die Typen hier sind blutige Anfänger... Was hat Omega mit der ganzen Sache zu schaffen? Over."

"Roger, Colonel... Aber wir haben Sie nicht wegen der Terroristen geschickt... vielmehr wegen deren Anführer..."

"Dem Anführer? Was soll mit dem Anführer sein...?"

"Vielleicht sagt ihnen der Namen ja was: Django A. LeRoi. Codename: Jax. Klingelt da bei Ihnen etwas, Colonel...? Sir...?"

Wie lange hatte er diesen Namen nicht mehr gehört? Jax war so etwas wie eine Legende bei Omega. Niemand hatte je so viele Agenten getötet und so viel Zerstörung angerichtet wie Jax. Und laut Secret Service Berichten sollte er eigentlich tot sein. Bei seinem letzten 'Coup' offiziell draufgegangen. Offenbar wurden die Jungs vom FBI immer schlampiger mit ihren Ermittlungen. Aber was machte eine internationale Berühmtheit wie Jax in einer schmuddligen, kleinen Fabrik mitten im Hafenviertel von L.A.?
Wahrscheinlich nur Ärger.

"Roger, HQ... Werde die Augen offen halten... Over and Out"

Eine kleine Fingerbewegung später verschwand das Head-Set genauso schnell wieder in der Sonnenbrille, wie es auch aufgetaucht war. Von jetzt an hieß es wirklich Augen offen halten. Mit Jax war nicht zu spaßen. Viele Agenten, viele gute Männer, mussten schon ihr Leben lassen, weil sie ihn unterschätzten. Ein Fehler, den er nicht machen durfte.
Also sah er sich ein wenig genauer in dem Raum um. Er brauchte Waffen, da seine eigene bei dem Aufprall irgendwo in diesem Chaos untergegangen war. Die Terroristen waren hauptsächlich mit automatischen Gewehren bewaffnet. Er persönlich mochte diese Waffengattung nicht. Zu laut und zu ungenau. Er bevorzugte Faustfeuerwaffen. Klein, handlich und genau. Schließlich wurde er auch bei einem der Typen fündig. Zwei Berettas samt Munition. Er verstaute die Munition gerade in einer der vielen Taschen seiner Uniform, als ihm etwas am Boden neugierig machte. In einer kleinen Blutlache blitzte etwas. Der Colonel bückte sich und fischte aus der Lache einen Goldzahn heraus.

"Hmm... Bringt vielleicht Glück..."

Im Aufstehen legte er den Zahn in seine Brusttasche. Glück konnte er jetzt wirklich gebrauchen.
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... You now what to do ... *g*
 
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Insgesamt wieder in guter Teil. Das mit der Brille erinnert mich irgendwie an Detektiv Conan :D :rolleyes:

Ansonsten gilt immer noch: Aufgepasst bei der Vorvergangenheit! Gegen Ende waren da nämlich ein paar Zeitfehler, z.B. "da seine eigene bei dem Aufprall irgendwo in diesem Chaos unterging." -> "untergegangen war".
Und ein weiterer kleiner Fehler: Es muss natürlich "ausgeschaltet" heißen, nicht "ausgeschalten".

Ansonsten hab ich keine Fehler gefunden :)
 
Hi! Hab deine Story grad erst entdeckt! Ist echt gut! :beerchug: Manchmal vielleicht ein bisschen kompliziert, aber das geht schon. Wann gehts weiter? :D
 
@all: Auf den nächsten Teil werdet ihr euch noch ein wenig gedulden müssen... Im Moment hab ich leider zuviel zu tun, als dass ich weiterschreiben könnte.
Den nöchsten Teil gibt es vorraussichtlich Samstag Abend/Sonntag Vormittag oder so...
Bis denn...

EDIT: Könnt auch Sonntag Nachmittag werden...
 
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2. Angels and Devils (4)

*seufz* Bleibt mir wirklich nichts anderes als ein Doppelpost übrig? Na gut, was solls.
Hier ist der jüngste Teil. Eines vorweg: momentan hab ich sehr wenig Zeit zum schreiben, daher finde ich diesen Teil auch ein wenig misslungen.
Aber urteilt selbst.
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Langsam, und mit beiden Waffen in Händen schlich er durch das Hauptgebäude der Fabrik. Vereinzelt traf der junge Soldat dabei auf Wachen, die aber schnell und lautlos von ihm ausgeschaltet wurden. Er konnte sich keinen Schusswechsel erlauben. Der Überraschungsmoment war der einzige Trumpf, der er gegen Jax ausspielen konnte.
Auf leisen Sohlen näherte er sich langsam der Nordseite der Fabrik. Dort war der Schusswechsel mit den Cops immer noch nicht zu Ende. Immer lauter wurden die Gewehrsalven. Wahrscheinlich hatten die Typen noch genug Munition, um sich noch Tage hier zu verschanzen. Sofern nicht bald etwas passieren würde. Schließlich stand der Colonel an der Schwelle zur letzten, von ihm unüberprüften, Halle dieser Fabrik. Nach seiner Zählung müssten sich hier noch zehn Terroristen verschanzt halten. Plus dem Alptraum aller Omega - Agenten. Langsam und leise beugte er sich mit seinem Oberkörper nach vorne, hielt sich dabei an der äußersten Kante der Tür fest, und blickte durch den kleinen Spalt der geöffneten Tür. Sein Blick schweifte ein wenig durch den Raum hinter der Tür, allerdings konnte er nicht viel mehr als ein paar Duzend Kisten erkennen. Ein paar von ihnen waren geöffnet, die meisten aber noch verschlossen. Sie lagen kreuz und quer über den Raum verstreut, einige waren gestapelt, einige hingen nur mehr schief von einem zusammengebrochenen Stapel und einige wurden offenbar gewaltsam umgestoßen. Man konnte klar und deutlich den Inhalt der geöffneten Kisten erkennen: Waffen. Jede Menge Waffen. In Punkto 'Feuerkraft' waren sie den Cops tatsächlich haushoch überlegen.
Von seiner jetzigen Position aus konnte der junge Soldat aber nicht viel mehr als die Kisten erkennen. Also musste er näher ran. Er öffnete die Tür noch weiter, ging in die Knie und schlich schließlich in gebückter Haltung zum ersten Stapel. Von dort aus ging es im Zickzack weiter zum nächsten, bis er schließlich die halbe Halle durchquert hatte . Endlich konnte er sich ein besseres Bild der Situation machen. Er versteckte sich hinter dem letzten Stapel. Nach diesem war einige Meter weit gar nichts mehr, dann kam schon die Hauswand. Und die Terroristen. Und Jax.
Django A. LeRoi. Was wusste der Colonel eigentlich von ihm? Er war Jamaikaner, 28 Jahre alt, und hatte davon mehr als die Hälfte dazu genutzt, Verbrechen zu begehen. Mord. Diebstahl. Erpressung. Brandschatzung. Pure Anarchie. Jax war wirklich fleißig, sich jede Menge Freunde zu machen.
Der Colonel setzte sich leise nieder und lehnte sich mit den Rücken an den letzten Stapel. Konzentriert suchte er nach etwas in seinen Taschen. Schon nach kurzer Zeit wurde er fündig. Er holte einen kleinen Spiegel, welcher an einer ausziehbaren Stange befestigt war, heraus. Mit dem Spiegel konnte er die Situation genau beobachten, ohne Gefahr zu laufen, selbst gesehen zu werden. Langsam richtete er den Spiegel über die obere Kante der letzten Kiste.
Seine Zählung stimmte. Als er die Hauswand deutlich sehen konnte, zählte er zehn andere Männer in Militärkluft und Schimasken. Und einen Typen, den man von Kilometer aus als 'Anführer' erkennen konnte.
Jax.
Er war ein richtiger Hüne. Mindestens zwei Meter groß und 250 Pfund schwer. 250 Pfund reine Muskelmasse. Jax' Erscheinung erinnerte eher an einen Preisboxer, als an einen Terroristen. Einen etwas extravaganten Preisboxer. Anstatt einer Glatze, oder sehr kurz geschorenen Haaren, wie alle seine Männer trug er lange Rastalocken, die ihm über die Schultern reichten. Auf dieser traditionell jamaikanischen Frisur saß ein ebenso traditioneller Rastafarian. Diese extreme Verbundenheit mit seiner Heimat wirkte fast ein wenig lächerlich. Und dennoch konnte man seine Vergangenheit deutlich in seinem Gesicht ablesen. Viele kleinere und größere Narben durchzogen sein Gesicht, allesamt unauslöschbare Erinnerungen an vergangene Kämpfe. Oder Attentate. Es war ein ernstes Gesicht, das keinen Ausdruck für Milde kannte. Und dann diese Augen. Der junge Offizier sah noch nie solche Augen. Sie waren blutrot, als wären die beiden Augäpfel in Wirklichkeit glühende Kohlen. Aber es waren nicht diese Augen, die den Colonel beunruhigten. Sondern der Blick in ihnen.
Der Blick eines Fanatikers, der alles tun würde, um seine Ziele zu erreichen. Und ein Blick, der direkt auf ihn gerichtet war.
Jax sah ihn.
Vielleicht war es nur eine kleine Unachtsamkeit. Eine ungewollte Bewegung des Spiegels, die ihn blendete. Oder vielleicht hatte er sich zu nah an seinen Gegner herangewagt. Auf jeden Fall wusste Jax, dass sich jemand hinter dem Stapel befand. Das konnte der Colonel von seinen Blick ablesen. Also musste er handeln, bevor es sein Antagonist konnte.
Mit einer gekonnten Rolle verließ der Soldat sein Versteck und bewegte sich auf den Terrorist zu. Einige Meter vor Jax entfernt kam er wieder zum Stillstand, auf den Boden kniend und beide Pistolen auf den Feind gerichtet.

"Gib auf, Django... Es ist aus..."

Der Colonel glaubte seinen eigenen Worten nicht zu 100 Prozent. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Er kniete vor Jax, bewaffnet und gefährlich. Dieser hatte weder Deckung noch Waffen. Aber brauchte er die?
Nach einer Schrecksekunde konnte der Colonel betrachten, wie die pure Wut in Jax hochstieg. Er kochte regelrecht vor Zorn. Seine blutroten Augen schienen noch viel intensiver und greller zu leuchten als zuvor. Die Luft um ihn herum verschwamm mit einem Male. Und es schien fast so, als hätte sich eine rötliche Aura um den Terroristen gelegt. Nach einigen Sekunden des reinen Ärgers konnte man endlich eine Reaktion seitens Jax erkennen.

"Django...? Niemand... nennt... mich... ungestraft... DJANGO!"

Danach ging alles so schnell. Jax ballte beide Hände zu Fäusten und schien am ganzen Körper zu beben. Die rötliche Aura verstärkte und verdichtete sich im Bereich seiner Fäuste, es schien fast so, als würde er dort all seine Kraft sammeln. Und dann geschah es. Nur eine Sekunde später riss Jax beide Arme in die Luft, streckte sie von sich. Auf den Colonel zeigend.

"BRATE, MISTKERL!"

Mit diesen Worten erschienen zwei faustgroße Feuerbälle in den nun geöffneten Handflächen des Jamaikaners. Die Feuerbälle stießen sich sogleich von den Handflächen ab und rasten mit einem unglaublichen Tempo auf den Soldaten zu. Dieser war auf eine derartige Attacke überhaupt nicht gefasst. Daher konnte er auch nicht mehr reagieren. Die Bälle aus Feuer prallten auf seine ungeschützte Brust und explodierten dort. Eine Welle des Schmerzes ging durch den Körper des Soldaten. Er konnte fühlen, wie die vernichtende Kraft des Feuers ihn verletzte. Er konnte ganz leicht den Geruch verbrannten Fleisches wahrnehmen, bevor ihn die Wucht der Explosion in den nächsten Stapel hinter ihn schleuderte, welcher auch über ihn zusammenbrach.

Jax verblieb noch ein wenig in derselben Pose. Nach einigen Sekunden drehte er sich noch einmal schnell zu seinen Männern hinter ihm, vergewisserte sich, das jene weiter die Cops beschäftigten, bevor er sich auf die Suche nach den Überresten des Colonel machte.
Er grinste dabei.
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Wie immer freue ich mich über jedes Kommentar/jede Kritik/alle Verbesserungsvorschläge. Also seit recht fleissig mit euren Kommis :D.
 
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Re: 2. Angels and Devils (4)

So, will ich mal meinem Ruf als Nörgler alle Ehre machen :D

Original geschrieben von MajinKay
Auf leisen Sohlen näherte er sich wohlbedacht jeder seiner Schritte und in höchster Alarmbereitschaft der Nordseite der Fabrik.
Äh - bitte? Irgendwas in diesem Satz ergibt keinen rechten Sinn...

Ist es blöd, wenn ich frage, was ein Türstock ist? Das Wort hab ich noch nie gehört! :confused:

bis er schließlich die halbe Halle durchquerte.
...durchquert hatte ;)

Viele kleinere und größere Narben durchfurchten sein Gesicht
Ich bin mir nicht sicher, aber das Wort "durchfurchten" kommt mit nicht ganz koscher vor...

Der junge Offizier sah noch nie solche Augen.
Du ahnst es schon: "hatte noch nie solche Augen gesehen".

Also musste er agieren, bevor es sein Antagonist konnte.
Das Wort "agieren" klingt find ich etwas komisch, ich würd ganz einfach "handeln" schreiben.

Und es schien fast so, als hätte sich eine rötliche Aura um den Terroristen gelegt.
Woran erinnert mich das? :kaioken: :D



Ja, ansonsten ein guter Teil, stilistisch sauber. Wobei ich mal gespannt bin, worauf die Sache mit diesem, wie soll ich sagen, Mini-Spopovitsch? :D , hinausläuft :)
 
In dem Teil hast du ein bisschen viel beschrieben, aber sonst war der Teil wieder sehr gut! Erinnert mich irgendwie ein bisschen an den Film America´s most wanted.
Weiter!
 
@Lynx... ach wer nörgelt denn? :D Ne, ne, is schon gut so... Das mit den Fehlern war mir schon im Vorhinein klar... Wie schon gesagt: Ich hab momentan zu viel zu tun, als dass ich die Storys vorm posten noch einmal hätte durchlesen können...
Und übrigens: Nöö... Keine Kaioken... Wird später noch genauer erklärt, aber ich schreibe keine FF im DB Universum... (*g* Wär ja sonst im falschen Forum, denk ich mal...) Aber lasst euch überraschen...

@all: Nächsten Teil gibts wieder, wenn ich wieder Zeit habe... D.h.: Vielleicht noch heute, vielleicht auch erst morgen... postet auf jeden Fall noch was in der Zwischenzeit. (Zumindest würde das nen Doppelpost meinerseits verhindern :dodgy:...)
 
Guter Teil, bin mal gespannt warum der Typ Feuerbälle aus seinen Händen schießen kann. Mach weiter!
 
Naja, das mit der Kaioken war ja auch nur ein Witz.
Aber müsste es nicht statt "Vorhinein" "Vornherein" heißen? :D
 
2. Angels and Devils (5)

So, jetzt kommt wieder Mal ein neuer Teil. Eins vorab: Er ist gerade eben erst fertig geworden und ich hab ihn noch kein zweites Mal durchgelesen... Deswegen wird er wahrscheinlich auch von Fehlern nur so strotzen (damit Lynx auch was zu tun hat :sagrin:: )

Ach ja... noch was...

@Lynx:

Türstock: (Holz)einfassung der Türöffnung
vgl. auch:
Türsturz: oberer Abschluss einer Tür

(und wieder was neues gelernt... :D)

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"Na...? Wer ist hier der King of the Hill? Der absolute Megaterrorist? Der beste und coolste Killer weit und breit? Yeah, das is Jax! Und Jax is in da house again! "

In den Worten des Jamaikaners konnte man viel Spott und Freude heraushören. Mit einem triumphierenden und strahlenden Grinsen bewegte er sich langsam auf den eingebrochenen Stapel zu. Für ihn waren alle Omega - Agenten gleich: Eine große Klappe aber nichts dahinter. Der Wievielte war das jetzt überhaupt? Nummer 12? Oder 13? Er konnte sich nicht mehr genau daran erinnern. Ihm war es auch ziemlich egal. Seinen besiegten Gegnern zollte er nie viel Aufmerksamkeit. Und dennoch war er an den Überresten des Soldaten interessiert. Und dies aus einem, für ihn guten, Grund: Er wollte das weiße Omega auf seiner Uniform haben. Eine kleine Trophäe. Ein kleines Andenken an diesen 'Kampf'. Und so kramte er ein wenig in den Holztrümmern herum, nach der Leiche suchend. Doch Jax fand keine Leiche. Stattdessen begrüßte ihn eine stahlharte Faust, die blitzschnell aus dem Schutt schoss und ihm an seinem Kinn traf.
Von der Wucht des Schlages ein wenig benommen, torkelte Jax ein paar Schritte nach hinten, den Blick dabei immerwährend auf den Trümmerhaufen gerichtet. Der sich bewegte.

"Mit dir bin ich noch nicht fertig, Django...!"

Ein Ruck ging durch den ganzen Haufen, als sich der Colonel wieder aufrichtete. Er war mit Schmutz und Holzspänen bedeckt und seine Stimme klang rau und irgendwie verzerrt. Vermutlich vom Schmerz. Denn er musste unheimliche Schmerzen erleiden. Seine Uniform im Brustbereich war völlig zerfetzt und angeschmort. Die Haut darunter war verbrannt. Man konnte die Brandblasen deutlich erkennen. Einige von ihnen waren schon aufgeplatzt und Blut floss aus ihnen. Und dennoch ließ sich der Soldat von den Schmerzen, die seinen Körper peinigten, nichts anmerken. Ruhig und konzentriert stand er nur etwa zwei Meter vor seinem Gegner und ging in Kampfhaltung.

"Bist ein zäher, kleiner Mistkerl... Das könnt' doch glatt interessant werden..."

Jax lachte für den Bruchteil einer Sekunde. Doch dann verzog sich sein Gesicht wieder. Die Züge wurden wieder ernst. Ernst und entschlossen. Dann startete er seinen Angriff.
Er machte einen Satz nach vorne und versuchte, den Soldaten mit seiner Faust an seiner linken Schläfe zu erwischen. Doch der Colonel war schneller. Geschickt duckte er sich und platzierte einen harten Schlag in Jax' Rippen. Die zu diesem Zeitpunkt ungedeckt waren. Ein Fehler, den Jax sogleich wieder wettmachte. Er packte mit beiden Händen den rechten Arm des Soldaten, der sich immer noch in seine Rippen bohrte, machte einen Schritt zur Seite, und beförderte den verdutzten Kämpfer mit einem gekonnten Wurf in den nächsten Stapel.
Nun kam Jax erst so richtig in Fahrt. Der Colonel war noch nicht wieder aufgestanden, da packte er ihn an den Überresten seiner Uniform und zog ihn in die Höhe. Mit wilden und starken Schlägen prügelte er dann auf ihn ein. Kopf, Brust und Magen. Überall, wo es so richtig wehtat. Nach einiger Zeit hatte er genug von seinem neuen Punchingball und warf den Soldaten an die nächste Wand.
Nach dem Aufprall landete der junge Offizier auf allen vieren, Knien und Händen. Für eine Sekunde, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, starrte er einfach nur auf die kleine Blutlache direkt vor seinen Augen. Es war sein eigenes Blut. Es drang aus einer der zahlreichen Wunden an seinem Kopf aus, tropfte auf den kalten Steinboden des Gebäudes und bildete langsam eine kleine Lache. Er hatte den gleichen Fehler gemacht, wie all die Agenten vor ihm auch. Er hatte Jax unterschätzt. Ein tödlicher Fehler. Und dennoch. Dennoch war er noch nicht tot. Und so schnell würde er den Terroristen auch nicht gewinnen lassen.
Der Colonel rappelte sich wieder auf. Langsam erhob er sich und stand wieder auf seinen beiden wackligen Beinen. Und er starrte durch die, von Sprüngen übersäten, Gläser seiner Sonnebrille.
Direkt in Jax' Augen, der nur Zentimeter von ihm entfernt stand.

"Hast länger durchgehalten, als ich dachte... Zeit, der Sache ´n Ende zu setzten..."

Mit diesen Worten packte er den überraschten Soldaten mit der linken Hand an der Gurgel und hob ihn einige Zentimeter in die Luft. Die andre Hand hielt er knapp vor sein Gesicht, die Finger dabei gespreizt.

"Gute Nacht...!"

Und wieder bildete sich diese rötliche Aura um Jax herum. Der Colonel konnte erkennen, wie sich langsam ein greller, gelber Punkt im Zentrum der Handfläche bildete, der Immer größer wurde. Es war wieder einer dieser Feuerbälle, oder?
Doch Jax bewies, dass er seine Fähigkeiten sehr individuell einsetzten konnte. Anstatt eines explodierenden Feuerballes, wie zuvor, war es diesmal ein Strahl aus purem Feuer, der das Gesicht des Soldaten versengte. Der junge Offizier schrie vor Pein. Für ihn tat sich eine neue Dimension des Schmerzes auf. Das Feuer verbrannte alles in seinem Gesicht. Nase, Haare, Augen. Er konnte fast fühlen, wie seine Augenflüssigkeit zu kochen begann. Auch die bereits kaputte Sonnenbrille konnte der Hitze nicht lange standhalten. Die Gläser schmolzen und die Fassung fiel zu Boden.
Nach etwa einer halben Minute stoppte Jax den Strahl, senkte seinen rechten Arm und sah in das entstellte Gesicht.
Die Haare waren völlig abgebrannt, Nase und Mund waren nur mehr in verschwommen Konturen wahrnehmbar. Offene, blutende Brandblasen, verstreut über das ganze Gesicht. Die Augen waren zwar geschlossen, aber Jax konnte sehen, wie sich schwarze Tropfen einen Weg aus den Augenwinkeln bahnten. Schwarze Tropfen?
Das Grinsen in Jax' Gesicht war schlagartig verflogen. Etwas war anders an diesem Omega - Agenten. Er hatte es auch schon zuvor gespürt, aber jetzt war das Gefühl deutlicher als je zuvor. Etwas stimmte nicht an den Typen. Und dann sah er es.
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Wie immer freue ich mich über alle Reaktionen und Kommis! Also! Scheut euch nicht!
 
Wieso find ich eigentlich immer dann keine Fehler, wenn du meinst, ich müsste sie gleich im Sixpack finden? ;)
Also, keine Fehler, packend geschrieben, nur weiter so!

Das einzige, was ich irgendwie unpassend fand, war gleich der erste Satz, das, was Jax da sagt. Da musstest du mich wieder so lange mit der Nase drauf stoßen, dass der Kerl Jamaikaner ist, bis ich aussehe wie Gerard Depardieu, wie? :D
War zwar lustig, dieser Anfang, aber irgendwie macht das ein wenig die Spannung kaputt - wenn auch nur für einen Moment.
 
Den Kampf hast du echt gut beschrieben! Nur wenn man sich des alles vorstellt... :facepuke:
Schwarze Tropfen? Bin gespannt, was es mit diesem Agenten auf sich hat! Warscheinlich nix gutes... :confused2 Bin schon auf den nächsten Teil gespannt!
 
Wirklich toller Teil, bin schon gespannt wann du Licht in die sache bringst was es mit Jax und den Omega Soldaten auf sich hat. Normal sind die ja nicht.
 
2. Angels and Devils (6)

So... jetzt gibts den 6ten (und letzten) Teil des 2. Kapitels. Er ist villeicht ein wenig länger geworden, aber das hat damit zu tun, dass ich ihn nicht noch unnötig auftrennen wollte. (Der Schluss ist IMHO ein wenig fad, und ich wollte keinen faden Teil extra posten)
Also viel Spass beim Lesen...

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Es war nur eine Millimeter kleine Stelle an seiner Wange. Ein kleiner Fleck, der heil geblieben war. Doch der Fleck vergrößerte sich. Er breitete sich aus. Von der Wange aus verschwanden in einem schnellen Tempo die Brandblasen und das Blut. Stattdessen wuchs heile Haut wieder nach. Auch die Haare. Sie schienen wie im Zeitraffer wieder auf seinem Haupt nachzuwachsen.
Ein großer Schweißtropfen lief über die Stirn des Terroristen. Er wagte einen schnellen Blick auf die Brust des Soldaten, die Stelle, an der die Feuerbälle aufprallten. Jax sah die zerfetzte Uniform, aber er konnte keine Wunde erkennen. Unter der Uniform war nur heile, unbeschädigte Haut. Als er den Blick wieder auf das Gesicht des Soldaten richtete, war fast schon die Hälfte der verbrannten Haut und der Haare wieder geheilt. Und dann riss der Colonel die Augen auf.

"Was... zur... Hölle... bist... du...?"

Schwarze Augen starrten ihn an. Augen, die nicht nur eine schwarze Iris besaßen, sondern deren beide Augäpfel vollständig in diese Farbe der Nacht gehüllt waren. Augen, so finster, dunkel und bedrohlich wie die Nacht selbst. Augen, die im finstersten Schwarz gefärbt waren, das er je gesehen hatte. Augen, die so unendlich tief und grenzenlos erschienen. Augen, die vermutlich alles sehen könnten, und deren Blicke doch nur auf ihn allein gerichtet waren. Augen, die Jax einen kalten Schauer über den Rücken jagten. Und das war selten.

"Ich bin dein schlimmster Alptraum..."

Die Stimme des Soldaten war auf einmal so dunkel und gefährlich geworden, beinahe dämonisch. Und plötzlich fing er auch noch zu Lächeln an. Jax war von diesem Verhalten so überrascht und verunsichert, dass er fast reflexartig den Colonel losließ. Dies sollte auch sein letzter Fehler in jener Nacht sein.
Der Colonel war sich sofort dieser neuen Chance bewusst. Die Karten wurden neu gemischt, und diesmal hatte er die Trümpfe in der Hand. Schnell, und ohne zu zögern, schlug er Jax mit seiner rechten Faust mitten ins Gesicht. Stark und gut platziert. Einem leisen Knacksen zu urteilen, war er mit diesem Angriff auch erfolgreich. Der Terrorist torkelte daraufhin einige Schritte nach hinten, hielt sich dabei beide Hände ans Gesicht. Doch kaum hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden, setzte der Soldat die nächste Attacke an. Er machte einen Satz nach vorne und erwischte diesmal mit der linken Faust Jax' ungedeckten Magen. Wieder stolperte der einst so siegessichere Kämpfer einige Meter nach hinten. Er fiel schließlich nach einigen Schritten auf die Knie, beide Arme um seinen Magen geschlungen. Man konnte jetzt auch die Auswirkungen des ersten Schlages deutlich erkennen. Eine Blutfontäne schoss aus der Nase des Terroristen, rann um seinen Mund herum, sammelte sich am Kinn und tropfte von dort aus zu Boden. Durch das Anpressen der Hände hatte Jax nur erreicht, dass das Blut noch ein wenig in seinem Gesicht verschmiert wurde. Aber nicht mehr. Erschöpft und nach Luft ringend blickte der Jamaikaner hoch in das Gesicht des Soldaten vor ihm.
Dieser schien nicht einmal mehr den kleinsten Kratzer zu haben. Er war wieder völlig geheilt.

"*keuch*... Verdammt... verdammte Scheiße..."

Auf dieses Kommentar antwortete der Soldat nur mit einem müden Lächeln. Jetzt war er am Zug.

"Gute Nacht... Django...!"

Nur einen Sekundenbruchteil später sank der junge Offizier auf die Knie und schlug mit einem perfekt gezielten Handkantenschlag auf Jax' Genick. Er wollte ihn nicht töten. Dies war auch nicht sein Auftrag. Aber dennoch war dies die einzige Möglichkeit, ihn zumindest für eine gewisse Zeit lang auszuschalten. Nach dem Treffer blickte er noch einmal kurz in die Augen seines Kontrahenten. Sie verdrehten sich langsam, etwa eine Sekunde bevor der muskelbepackte Kämpfer bewusstlos zusammenbrach.
Der Colonel hatte gewonnen.

Langsam richtete sich der Soldat wieder auf und zerrte dabei an Jax' Kragen. Jetzt begann erst der wirklich nervende Teil seines Jobs. Er musste diesen Bob Marley - Verschnitt an die frische Luft befördern. Laut Plan müsste dort schon ein Omega - Transporter bereitstehen, der beide wieder zurück ins HQ bringen würde. Also beugte er sich noch einmal hinunter zu dem bewusstlosen Jax, hob ihn hoch, und legte ihn über seine rechte Schulter. So bepackt machte er sich wieder auf den Weg durch die Halle. Erst jetzt bemerkte er, dass schon seit geraumer Zeit kein Schuss mehr gefallen war. Doch er musste sich nicht lange darüber den Kopf zerbrechen. Kaum hatte er wieder die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, sah er zehn Terroristen an der Nordwand des Gebäudes kniend. Ihre Hände waren über ihren Köpfen verschränkt, und ein paar Cops machten sich gerade daran, den Männern fachgerecht Handschellen anzulegen. Auch konnte der Colonel ein paar Soldaten in schwarzer Uniform unter den Cops ausmachen. Einer davon stürmte sofort auf ihn zu. Kaum war er einige Schritte vor dem Colonel salutierend in Stillstand gekommen, streckte dieser auch seine linke Hand aus.

"Kommunikator, Lieutenant... und zwar schnell..."

Der junge Mann reagierte sofort darauf. Hastig durchkramte er die Taschen seiner Uniform und fischte nach einiger Zeit eine schwarze Sonnenbrille heraus, welche er in die offene Hand seines Vorgesetzten legte. Dieser setzte sie zügig auf, und aktivierte sogleich das integrierte Funkgerät. Wieder fuhr das Head-Set in sekundenschnelle aus dem Bügel der Brille aus.

"Auftrag erledigt, HQ... Gibt's heute Nacht noch was zu erledigen...?"

Die Stimme aus dem Funkgerät ließ diesmal nicht so lange auf sich warten, wie beim letzten Mal.

"Negativ, Colonel... Den anderen Auftrag übernimmt bereits Colonel Leech."

"Welchen 'anderen Auftrag', HQ?"

"Verfolgung von zwei Flüchtigen im Hafenviertel... Nichts besonderes..."

"Hafenviertel? Aber ich bin doch im Hafenviertel... senden sie mir die momentane Position des Einsatzteams... Ich werde ihnen ein wenig unter die Arme greifen..."

"Aber Sir..."

"Keine Widerrede, Sergeant..."

"In Ordnung, Colonel... Sende die Daten an ihren Kommunikator."

Nur wenige Sekunden später tauchten einige Schriftzeichen und ein Stadtplan mit einigen Markierungen vor den Augen des Colonels auf. Diese Brillen waren einfach sagenhaft.
Schnell drehte er sich wieder zu dem jungen Lieutenant, welcher immer noch wie angewurzelt hinter ihm stand. Er schritt näher, und schnappte sich die Dienstwaffe des Soldaten. Als Gegenleistung bekam dieser den bewusstlosen Körper zugeworfen. Der Lieutenant ächzte unter dem Gewicht des Terroristen und schaffte es nur schwankend und unter größter Anstrengung, diesen auch zum Transporter zu schaffen.
Der Colonel, wiederum steckte die futuristische Waffe in seinen Beinhalfter und sicherte sie dort.

"Verfolgung von zwei Flüchtigen... könnte ja recht lustig werden..."

Mit diesen Worten verschwand er aus der Fabrik. Hinaus in das Dunkel der Nacht.
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So... Morgen gibts dann Teil 1 des 3.ten Kapitels... BTW könnt ihr ja auch mal Spekulationen aufstellen, wer die 'beiden Flüchtigen' sind :D ...

EDIT: Hab aus Augenfreundlichkeit den Dialog nochmal in 2 Farben geschrieben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Teil ist wirklich gut! :)
Hm, wer könnten denn die beiden sein? Dick und Doof? Ernie und Bert? Asterix und Obelix? Black und Decker? :D
 
Wieder mal ein sehr spannender Teil :beerchug: der mir sehr gut gefallen hat! :spiny: Bin gespannt, wies weitergeht!
 
3. Manhunt (1)

Und hier ist der nächste Teil...
@Aramis: Lass mich es so ausdrücken: Erst wird noch ein wenig Spannung aufgebaut... immerhin wäre es ja langweilig, wenn ich gleich zu Anfang der Story alles verraten würde... :D Also hab(t) noch ein wenig Geduld...

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Kapitel 3: Manhunt

Es war eine dunkle und eisige Nacht. Nebelschwaden zogen durch die menschenleeren Straßen der Stadt. Die Luft war feucht und kalt. Kein Mensch hätte sich wohl freiwillig in dieser Nacht vor die Tür getraut. So wie auch der Professor.
In seinem Leben machte er einige Fehler. Drei, um genau zu sein. Drei Fehler, die so schrecklich waren, dass er jahrelang versuchte, die irgendwie wieder gutzumachen. Doch anstatt endlich mal etwas positives zu erreichen, machte er alles nur schlimmer. Und komplizierter. Nun befand er sich auf der Flucht. Auf der Flucht, vor Männern, denen er einst blind vertraut hatte. Auf der Flucht mit einer jungen Frau, die ihm helfen sollte, und nun um ihr Leben rennen musste. Genau wie auch er selbst. Leech sagte: "Drehen Sie sich nicht um." Natürlich sagte er das. Für ein sadistisches Schwein, wie es Leech war, gab es nichts befriedigenderes, als einem Flüchtenden in den Rücken zu schießen. Dies war ja bekannt. Und dennoch war er einer der Besten. Vielleicht auch gerade deshalb.

"Professor... Wohin rennen wir überhaupt...?"

Schnell warf er einen Blick auf die junge Reporterin neben ihm. Er öffnete schon seinen Mund und holte Luft für eine Antwort, aber dann stockte er. Was hätte er sagen sollen? Er hatte sich diese Nacht völlig anders vorgestellt. Er würde, nach Dienstplan, den Hive verlassen, in das Hafenviertel fahren, das Interview hinter sich bringen, zum Treffpunkt weiterfahren und dann mit seinem Kontaktmann aus der Stadt verschwinden. Und aus dem Staat. Oder gleich aus der USA. Vielleicht hätte er irgendwo eine kleine Insel gefunden, wo ihm niemand mehr findet. Und was war stattdessen passiert?
Man hatte ihn entlarvt. Seine Pläne herausgefunden. Und Leech an ihn angesetzt. Schlimmer hätte es ja wohl nicht mehr kommen können.
Das Hafenviertel kannte er wie seine Westentasche. Oft genug hatte er sich hier mit Menschen getroffen, die seine Überzeugung und seine Prinzipien teilten. Nur dieser guten Ortskenntnis konnten es die beiden verdanken, das sie nach wie vor am Leben waren. Doch langsam ging dem Professor auch die Verstecke aus. Es wurden immer mehr Agenten, die sie verfolgten. Doch dann fiel es ihm ein.

"Hören Sie zu, Cathreen... Etwa eine halbe Meile westlich von uns ist ein kleines Dock mit einigen leerstehenden Booten... Wenn wir es bis dort hin schaffen, könnte wir ein Boot nehmen und verschwinden... Das könnte unsere einzige Chance sein..."

Die beiden kamen an einen Drahtzaun und machten dort kurz Rast. Fragend und verzweifelt sah der alte Mann in das Gesicht seiner jungen Begleiterin. Die atmete tief und schwer, war völlig außer Atem. Ihm ging es nicht anders, aber das Adrenalin in seinem Blut ließ diesen Fakt so unbedeutend erscheinen. Cathreen blickte schließlich auf, sah dem Professor in die Augen und schwenkte ihren Blick dann zu dem Zaun vor ihnen.

"Gut... so machen wir es... Nach ihnen, Professor... Sie wissen ja: Alter geht vor Schönheit..."

Es war eigentlich als Scherz gemeint. Die junge Frau wollte die angespannte Situation wohl mit einem kleinen Witz auflockern. Dem Professor war dies auch klar, aber momentan war ihm einfach nicht nach Lachen zumute. Er wollte einfach nur weg. Weg aus dieser Stadt und weg von Omega. Ein kurzes Nicken später befand er sich bereits auf dem Zaun und kletterte auf die andere Seite. Kaum war er dort angekommen, sprang er auch schon den etwa zweieinhalb Meter hohen Zaun wieder herunter. Beim Aufprall auf den Boden stolperte etwas und fiel zu Boden. Er rappelte sich aber sofort wieder auf und drehte sich um 180 Grad zu Cathreen. Sie hing auch schon auf der andern Seite des Zaunes, den Oberkörper zu ihm gewand, und machte sich darauf, auch zu springen. Als sie zum Sprung ansetzte, sah sich der alte Mann noch einmal hektisch um. Eine halbe Meile noch. Kein Agent in Sicht. Es schien alles so leicht zu sein. Zu leicht.
Kaum war die junge Frau am Boden angekommen, drehte sie sich auch wieder zu dem Professor und lächelte ihn an.

"Das war ja einfa.-"

Es war ihr nicht mehr möglich den Satz noch zu vollenden. Der Schuss verhinderte dies.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel donnerte ein einzelner Schuss durch die Stille der Nacht. Den Professor kamen die Augenblicke vor dem Eintreffen des Geräusches vor wie ein Traum, ein Traum in Zeitlupe. So unrealistisch und unnatürlich langsam. Er sah die junge Frau, wie sie ihn lächelnd anblickte. Sie war optimistisch. Und überzeugt davon, dass sie es schaffen würden. Und dann dieser grässliche Anblick. Sie hatte den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da bäumte sich plötzlich ihr Oberkörper auf. Für einen Sekundenbruchteil schien ihr eine Beule unter ihren linken Brust zu wachsen. Dann platzte die Beule auf. Blut und Fleisch spritzte aus der offenen Wunde. Und ein Projektil. Es fraß sich einen Weg durch den Körper der jungen Frau, verfehlte nur kapp den Professor, der hinter ihr stand und verschwand dann im Dunkel der Nacht. Der Professor wusste, das diese Kugel nicht für die Reporterin bestimmt war. In dieser Überzeugung sah er hilflos in ihre Augen. Ewig erscheinende Sekunden vergingen. Die junge Frau presste ihre rechte Hand an die Wunde, aber damit konnte sie die Blutung nicht stoppen. Immer mehr und mehr von dem roten Lebenssaft drang aus ihrem Körper und floss auf die Straße. Von der Verletzung geschwächt, fiel sie schließlich nach ein paar Sekunden auf die Knie. Ein letzter Blick in ihr Gesicht. Ein letzter Blick in ihre weinenden Augen. Dann fiel sie endgültig nach vorne.
Reglos blieb sie auf der schmutzigen Straße in diesem schmutzigen Viertel liegen. Langsam bildete sich eine rote Lache unter ihrem Körper. Ein Strom aus Blut floss quer über den Asphalt, direkt auf den Professor zu.
Cathreen Fox war nur 23 Jahre alt geworden.
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Wie immer braucht ihr euch nicht davor zu scheuen, mich zu kritisieren/auszubessern/loben/etc... ( :sagrin:: )
 
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Boah! :eek: Ein Hammerteil war das! Bin echt überwältigt! Perfekt geschrieben, spannend - wenn es auch irgendwie nicht wirklich überraschend kam, dass ein Schuss kam, dafür aber doch nicht klar war, ob es den Professor oder die Reporterin trifft.
Einzig ein paar kleine Rechtschreibfehler waren drin, die sind aber verzeihlich. Einzige Verbesserungsidee: Vielleicht wäre der Schluss noch einen Tick eindrucksvoller mit "Cathreen Fox war nur 23 Jahre alt geworden" als Schlusssatz. :)
 
Naja, jetzt musste die arme Cathreen dran glauben! :bawling: Der Teil war total :jawdrop: überwältigend!
Was soll ich dazu noch sagen außer: WEITER!!!!!!!! :D
 
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