Nationalstolz

Bist du stolz auf dein Land?

  • "Ich bin stolz, Deutscher zu sein!"

    Stimmen: 26 22,4%
  • Ja, ich bin Patriot und bedingunslos stolz auf alles was mein Land ausmacht

    Stimmen: 7 6,0%
  • Ich bin einfach nur froh in einem solchen Land leben zu dürfen

    Stimmen: 29 25,0%
  • Mir egal, jeder soll machen was er für richtig hält

    Stimmen: 14 12,1%
  • Nein, aber es gibt durchaus einige wenige Dinge (Kultur, historische Leistungen, etc.), auf die man

    Stimmen: 13 11,2%
  • Nein, Nationalstolz ist einfach nur unnötig, lächerlich und wie Schopenhauer zeigt, absolut stupid

    Stimmen: 21 18,1%
  • Nein, Nationalismus war schon immer lediglich Auslöser für Konflikte und Krieg und deshalb verachten

    Stimmen: 26 22,4%
  • Auf das Land, das verantwortlich für den Holocaust ist, darf man nicht stolz sein

    Stimmen: 1 0,9%
  • "Nie wieder Deutschland!"

    Stimmen: 6 5,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    116
Wenn bei der vorletzten Möglichkeit ein "kann" statt dem "darf" stehen wüprde, hätte ich sie gewählt. So nehme ich die davor, obwohl ich nicht voll und ganz dahinterstehe.
 
Original geschrieben von Schopenhauer

"Die wohlfeilste Art des Stolzes ... ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

Ein bedauerlicher Fehlgriff eines sehr kompetenten Philosophen, den man ihm jedoch verzeihen kann.
Natürlich ist das, was der werte Gelehrte hier von sich gibt, im weiteren Sinne nicht falsch. Er hat sich jedoch hier der Pauschalisierung in einem Ausmaß bedient, welches nicht mehr akzeptabel ist.

Man muss den Patriotismus differenziert betrachten.
Zum einen gibt es diese Form von Patrioten, die Schopenhauer hier anspricht. Dies äußert sich in der Moderne z.B. im Neonazi-Kult etc.
Dies ist in der Tat zu verachten und zu verurteilen, da sich dies, wie einige andere Bewegungen, auf einem niedersten Niveau bewegt.

Doch Schopenhauer bedachte nicht diese, bei denen das nicht so ist.
Ich möchte, mit Verlaub, mich selbst als "Paradebeispiel" (man verzeihe mir diesen Ausdruck im Kontext) herbeiziehen.

Es wäre anmaßend, zu behaupten, dass ich auf nichts außer meinem Vaterland stolz sein könnte.
Ja, ich bin ein stolzer Mensch und stehe dazu.
Ich mag nicht der schönste Kamerad in der Gegend sein, aber ich bin gewiß nicht hässlich; ich denke, ich kann mich durchaus recht intelligenten Mensch bezeichnen (v.a. im Vergleich zu so manch anderen) und habe durchaus gewisse Ziele und Wegpunkte in meinem Leben erfolgreich erreicht. Ich habe einiges, auf das ich stolz sein kann.
Dennoch bin ich darüberhinaus auch stolz auf mein Vaterland und stolz, Deutscher zu sein.


Zur Begründung ist folgendes zu sagen:
Es wurde mehrmals argumentiert, man könne nicht auf (in diesem Falle) Deutschland stolz sein, nur weil man deutsch ist.
Dies ist korrekt und trifft auf den oben (von mir als auch von Schopenhauer) angesprochenen TypI zu.

Ich hingegen sehe mich auch als Teil eines Ganzen; des weiteren jedoch präsentiere ich mich als ein Vertreter meines Landes, der dessen Ideale, Geschichte und Kultur nicht nur verkörpert/repräsentiert, sondern sie auch aktiv praktiziert.

Somit bin ich nicht nur passiv ein Teil des deutschen Volkes (denn manche sind noch nicht einmal dies); ich bin ganz im Gegenteil an der Mehrung, Verbreitung, Erhaltung und Weiterentwicklung der deutschen Kultur, des dt. Volkes, des dt. Staates und allem was dazugehört aktiv beteiligt.


Somit habe ich mir das Recht quasi "erworben", stolz auf meine Nationalität zu sein.



Ich hoffe ich konnte meine Position klar und verständlich darlegen und bin für Rückfragen stets zu haben.
mfg
 
ich muss sagen, das mir deutschland gesellschaftlich gesehen von allen ländern oder nationen am besten gefällt...


in unserem land gibt es unterschiedlichste kulturen, einen großen genpool, und was imo fast am wichtigsten ist eine stark ausgeprägte und recht ausgewogene meinungsfreiheit.

in deutschland findet man menschen mit rechter und linker gesinnung, moslems und christen, türken und polen und noch viele andere unterschiedliche zum teil gegensätzliche paarungen.


ich denke, das die deutsche gesellschaft viel mehr vom vielbeschworenen schmelztiegel hat als es zb die usa je hatten.


die menschen in deutschland, all diese kleinen unterschiedlichen teilchen, die dennoch zusammenleben und arbeiten zu schützen ist denke ich eine durchaus ehrenvolle aufgabe.
eine aufgabe, die nur mit dem unerschütterlichen glauben an deutschland, und die diesem zugrundeliegenden prinzipien, erfüllt werden kann kann man imo durchaus als patriotisch und sinnvoll bezeichen.



und genau an dieser stelle des patriotismus kann man eine sehr interessante stelle finden : patriotismus ist nicht der glaube an ein land oder eine regierung, sondern der glaube und das vertrauen in ein system oder die menschen eines landes.
patriotismus wird jedoch leider propaganda-mäßig missbraucht, um zumeist junge oder psychisch unreife menschen fehlzuleiten.






ps:
im übrigen bin ich der meinung, das deutschland oder, sollte d-land einmal verschwinden, das jetzt noch deutsche volk eine große rolle in europa und der welt spielen kann.
leider wird dieses potential, das imo unterschätzt wurde, und auch noch wird, durch bisher noch keine politik "aktiviert".
 
Original geschrieben von O-R-Dr
und genau an dieser stelle des patriotismus kann man eine sehr interessante stelle finden : patriotismus ist nicht der glaube an ein land oder eine regierung, sondern der glaube und das vertrauen in ein system oder die menschen eines landes.
patriotismus wird jedoch leider propaganda-mäßig missbraucht, um zumeist junge oder psychisch unreife menschen fehlzuleiten.

patriotismus ist ein im 18/19 jahrhundert auftretendes phänomen was auftrat um die treue des untertanen zum könig gleichwertig zu ersätzen. so wird dies die oberste tugend des demokraten. jedenfalls bezieht es sich dort auf ein land und das darin verwirkte system. desweitern ist patriotismus von lateinisch pater (vater) abgeleitet, das dort die liebe zum vaterland beschworen wird ist ein nicht zu leugnender fakt
 
Original geschrieben von Nataku-san
patriotismus ist ein im 18/19 jahrhundert auftretendes phänomen was auftrat um die treue des untertanen zum könig gleichwertig zu ersätzen. so wird dies die oberste tugend des demokraten. jedenfalls bezieht es sich dort auf ein land und das darin verwirkte system. desweitern ist patriotismus von lateinisch pater (vater) abgeleitet, das dort die liebe zum vaterland beschworen wird ist ein nicht zu leugnender fakt

Du überliest wohl etwas in den Ausführungen des werten O-R-Dr.
Er leugnete nicht jede Verbindung zum Vaterland ab; vielmehr versuchte er - vielleicht nicht explizit genug - darzustellen, dass sich der moderne Patriotismus ausdrückt in einem Vertrauen, Vertreten und Stolz auf
- das System
- die Werte
- die Kultur
uvm., die durch diesen Staat und sein Volk verwirklicht wird.

Somit ist diese Vaterlandsliebe nicht an das Konstrukt das Staates an sich gebunden.
 
Original geschrieben von Bollerknoten
Du überliest wohl etwas in den Ausführungen des werten O-R-Dr.
Er leugnete nicht jede Verbindung zum Vaterland ab; vielmehr versuchte er - vielleicht nicht explizit genug - darzustellen, dass sich der moderne Patriotismus ausdrückt in einem Vertrauen, Vertreten und Stolz auf
- das System
- die Werte
- die Kultur
uvm., die durch diesen Staat und sein Volk verwirklicht wird.

Somit ist diese Vaterlandsliebe nicht an das Konstrukt das Staates an sich gebunden.

nein mir war schon klar, jedoch bin ich der auffassung das der teil der "patriotisch" nach den dir genannten dingen ist im vergleich zu dem teil der nach dem alten gebrauch patriotisch ist einfach nur sehr gering ist. vom nationalistischen spektrum sehen ich ab.

mir ist zum beispiel kein jugendlicher bekannt, der sich in meiner umgebung befindet. der sich patriotisch schimpft und kein nazi wäre. so liegt die verbing anhand einfacher empirischer erhebungen nahe.
 
Original geschrieben von Nataku-san
nein mir war schon klar, jedoch bin ich der auffassung das der teil der "patriotisch" nach den dir genannten dingen ist im vergleich zu dem teil der nach dem alten gebrauch patriotisch ist einfach nur sehr gering ist. vom nationalistischen spektrum sehen ich ab.

mir ist zum beispiel kein jugendlicher bekannt, der sich in meiner umgebung befindet. der sich patriotisch schimpft und kein nazi wäre. so liegt die verbing anhand einfacher empirischer erhebungen nahe.

Naja, wer sich "patriotisch" nennt, aber tatsächlich chauvinistisch und mehr ist, fällt eigentlich in die Kategorie der "Ewig Gestrigen" und missversteht den Begriff. Dass viele den Begriff der Patriotismus falsch verstehen, ändert den Begriff in seiner hochsprachlichen Bedeutung nicht.
Bei dieser Gelegenheit weise ich mal eben auf den für dieses Forum nötigen sprachlichen Minimalkonsens hin: Dass man sich von seinem eigenen Umfeld hinsichtlich sprachlicher Besonderheiten weitgehend löst. Bei mehr oder weniger philosophischen Diskussionen geht es ganz besonders nicht anders, denn hier geht es ja eher um das, was hinter einem Begriff steht und nicht um das, was einige darunter verstehen, auch wenn das eine Mehrheit geht. Letztlich ist doch nur wichtig, dass alle Mitdiskutierenden wissen, was bei der Verwendung eines Begriffes gemeint ist. Begriffe sind schließlich nur kompakte Sammlungen diverser abstrakter Bezüge und Sachverhältnisse. Verwendet doch zum Beispiel bei solchen Streitfragen kurze Begriffsdefinitionen. Wenn etwas wegen Begriffen kollidiert, finde ich das immer unnötig und schade. Ihr schreibt ja vermutlich, um euch zu verstehen. ("Und jetzt gebt ihr euch die Hand und jeder sagt, was er an dem anderen nicht gut findet!"^^)
 
Original geschrieben von Haggismchaggis
Naja, wer sich "patriotisch" nennt, aber tatsächlich chauvinistisch und mehr ist, fällt eigentlich in die Kategorie der "Ewig Gestrigen" und missversteht den Begriff. Dass viele den Begriff der Patriotismus falsch verstehen, ändert den Begriff in seiner hochsprachlichen Bedeutung nicht.
Bei dieser Gelegenheit weise ich mal eben auf den für dieses Forum nötigen sprachlichen Minimalkonsens hin: Dass man sich von seinem eigenen Umfeld hinsichtlich sprachlicher Besonderheiten weitgehend löst. Bei mehr oder weniger philosophischen Diskussionen geht es ganz besonders nicht anders, denn hier geht es ja eher um das, was hinter einem Begriff steht und nicht um das, was einige darunter verstehen, auch wenn das eine Mehrheit geht. Letztlich ist doch nur wichtig, dass alle Mitdiskutierenden wissen, was bei der Verwendung eines Begriffes gemeint ist. Begriffe sind schließlich nur kompakte Sammlungen diverser abstrakter Bezüge und Sachverhältnisse. Verwendet doch zum Beispiel bei solchen Streitfragen kurze Begriffsdefinitionen. Wenn etwas wegen Begriffen kollidiert, finde ich das immer unnötig und schade. Ihr schreibt ja vermutlich, um euch zu verstehen. ("Und jetzt gebt ihr euch die Hand und jeder sagt, was er an dem anderen nicht gut findet!"^^)


Ich stimme dir größtenteils zu, jedoch verweise ich darauf, dass ich weiter oben eine lange, detailreiche und exakte Definition des Begriffes "Patriotismus" gegeben habe.
 
Original geschrieben von Bollerknoten
Ich stimme dir größtenteils zu, jedoch verweise ich darauf, dass ich weiter oben eine lange, detailreiche und exakte Definition des Begriffes "Patriotismus" gegeben habe.

Der Wink mit dem Zaunpfahl ging auch nicht an dich. Das war eher eine von meinen "wollte ich eh mal schreiben"-Aussagen.
 
naja, ich denke sowieso, das die menschen welche sich damit brüsten patriot zu sein auch nur in den allerseltensten fällen welche sind...

ich glaube das weiß niemand so wirklich, und es hängt wahrscheinlich auch von der "tagesform" ab ob jemand nun bereit ist patriotisch zu handeln.
 
Original geschrieben von O-R-Dr
naja, ich denke sowieso, das die menschen welche sich damit brüsten patriot zu sein auch nur in den allerseltensten fällen welche sind...

das finde ich eine schöne Aussage. Meines Erachtens muss man sich die wirkliche, positive Bezeichnung, Patriot zu sein, in dem Sinn verdienen, d.h. dass halt andere diese einem quasi verleihen für ein sinnvolles, selbstloses Handeln, das dem Land und der Bevölkerung gedient hat. Als Beispiel, Rudolf Augstein wurde nach seinem Tod von vielen als grosser Patriot gewürdigt und in diesem Kontext finde ich das durchaus richtig und auch passend, da dessen Verdienste an Deutschland letztendlich doch überaus gross sind. Und dieses Beispiel zeigt zudem, dass wahrer Patriotismus halt eben häufig gerade nichts mit diesem selbstherrlichen, populistischen und polemischen Geschwafel vieler Rechtsaussen-Politiker zu tun hat, Augstein wurde ja gerade bei seiner verdienstvollsten Tat von Leuten wie Adenauer und Strauss "ein Abgrund an Landesverrat" vorgeworfen.
In dem Sinn ist es meines Erachtens mit dem Patriotismus-Begriff wie mit vielen solcher Bezeichnungen, dass halt wenn man sich diesen selber verleiht, man im Prinzip schon verloren und von der Sache nichts verstanden hat. Von da her haben meines Erachtens all die ach so stolzen Deutschen und Möchtegern-Patrioten letztendlich nichts mit Patriotismus zu tun, nur leider haben derartige Subjekte längst diesen und andere Begriffe okkupiert und mit fragwürdigem wie Xenophobie, Rassismus, Antisemitismus, blindem und kritiklosem Nationalismus, etc. "verschmutzt", so dass es mittlerweile in der Tat schwierig ist, diese Bezeichnung überhaupt noch für jemanden in einem positiven Kontext zu verwenden..
 
Zuletzt bearbeitet:
ist vielleicht OT, obwohl es ja mit dem thema zu tuen hat, aber wer ist Rudolf Augstein?

ich nehme an, ich hätte mal von ihm gehört haben müssen, dem scheint aber leider nicht so zu sein..
 
Original geschrieben von Mephistopheles
das finde ich eine schöne Aussage. Meines Erachtens muss man sich die wirkliche, positive Bezeichnung, Patriot zu sein, in dem Sinn verdienen, d.h. dass halt andere diese einem quasi verleihen für ein sinnvolles, selbstloses Handeln, das dem Land und der Bevölkerung gedient hat. Als Beispiel, Rudolf Augstein wurde nach seinem Tod von vielen als grosser Patriot gewürdigt und in diesem Kontext finde ich das durchaus richtig und auch passend, da dessen Verdienste an Deutschland letztendlich doch überaus gross sind. Und dieses Beispiel zeigt zudem, dass wahrer Patriotismus halt eben häufig gerade nichts mit diesem selbstherrlichen, populistischen und polemischen Geschwafel vieler Rechtsaussen-Politiker zu tun hat, Augstein wurde ja gerade bei seiner verdienstvollsten Tat von Leuten wie Adenauer und Strauss "ein Abgrund an Landesverrat" vorgeworfen.
In dem Sinn ist es meines Erachtens mit dem Patriotismus-Begriff wie mit vielen solcher Bezeichnungen, dass halt wenn man sich diesen selber verleiht, man im Prinzip schon verloren und von der Sache nichts verstanden hat. Von da her haben meines Erachtens all die ach so stolzen Deutschen und Möchtegern-Patrioten letztendlich nichts mit Patriotismus zu tun, nur leider haben derartige Subjekte längst diesen und andere Begriffe okkupiert und mit fragwürdigem wie Xenophobie, Rassismus, Antisemitismus, blindem und kritiklosem Nationalismus, etc. "verschmutzt", so dass es mittlerweile in der Tat schwierig ist, diese Bezeichnung überhaupt noch für jemanden in einem positiven Kontext zu verwenden..

Ich kenne ihn zwar nicht und weiß daher nicht was er außerdem so gemacht hat aber nur weil jemand etwas für sein Land tut kann man ihn doch nicht als Patriot bezeichnen oder ? Genauso gut kann es sein, dass es ihm nur um die Menschen ging und er deswegen in seinem Land etwas verbessert hat, weil er eben gerade dort war ... egal . Was mich eigentlich interessiert ist deine Definition von Patriot .
 
also ich sage von mir "ich bin stolze deutsche"
obwohl meine mutter thailänderin ist.
Mien vater is deutscher ich bin hier aufgewachsen etc und zähle mich als deutsch. Und ich bin wirklich stolz darauf wie deutschland ist wenn ich mir viele anderen länder anschaue. Es ist meiner meinung anhc so: zwar hat deutschland sehgr viel scheiße in dem vergangene jahrhundert etc gabut, doch ist es eins der einzigen länder das wirklich zu diesen taten steht. Man schau sich doch amerika, england , spanien, italien etc an.....von denen hört man gar nichts mehr nur uns werden die damaligen taten heute noch zugeschrieben. und ich bin wirklich stolz dass wir dazu stehn und nicht wie bviele andere länder versuchen das so zu vertuschen als wäre das nie gwesen. Nationalstolz heißt für mich auch niht gegegen ausländer zu sein oder sogar rechts, sondern nur auf seine herkunft stolz zu sein. Ich find edas ist wichtig. Meine herkunft ist ein teil von mir und darauf bin ich nun mal stolz. Das ist meine degfinition und meinung zum nationalstolz
 
Nach der Lektüre des Schwarzbuches Kapitalismus habe ich eine andere Einstellung zu dem Begriff der Nation.
Ich kann nun auf so etwas wie eine Nation nicht mehr stolz sein.
Die Nation ist ein irrationales Konstrukt der Einigkeit, die der Kapitalismus hervorgebracht hat, um eine wahrhafte Einigkeit zu verhindern. (Ich spreche hier in Bildern - der Kapitalismus ist natürlich kein Wesen, das etwas "hervorbringen" kann)
 
hm. *überleg* kam der begriff 'nationalstaat' nicht schon vor dem kapitalismus im grösseren stil auf?

ich mein... deutsches nationalstaats-streben, bidermeier und paulskirche waren schon im kapitalismus... aber ich weiss nicht, inwievern sie aus ihm hervogegangen sein sollen... ok, mittel um das zu erreichen (eisenbahn) evtl... aber sonst :confused:

und dass das man auf eine nation stolz sein muss, ist auch nicht zwingend. aber für mich tönte das jetzt so, als würdest du auch den gedanken einer nation=eines nationalstaates ablehnen...
dabei sollte ein nationalstaat ursprünglich dafür sein, damit die leute mit gemeinsamer sprache, vergangenheit und kultur in einer politischen einheit leben...
 
Original geschrieben von Ghent
hm. *überleg* kam der begriff 'nationalstaat' nicht schon vor dem kapitalismus im grösseren stil auf?

ich mein... deutsches nationalstaats-streben, bidermeier und paulskirche waren schon im kapitalismus... aber ich weiss nicht, inwievern sie aus ihm hervogegangen sein sollen... ok, mittel um das zu erreichen (eisenbahn) evtl... aber sonst :confused:

und dass das man auf eine nation stolz sein muss, ist auch nicht zwingend. aber für mich tönte das jetzt so, als würdest du auch den gedanken einer nation=eines nationalstaates ablehnen...
dabei sollte ein nationalstaat ursprünglich dafür sein, damit die leute mit gemeinsamer sprache, Vergangenheit und kultur in einer politischen einheit leben...

Zum zweiten Abschnitt: Und eben das zeigt auch das langfristige Problem dieser Konzeption: Sie ist keinesfalls geeignet, bestehende Spannungen auf Dauer zu kaschieren.

Dann märchenonkel ich mal wieder.
Der Nationalismus ging von Frankreich aus. Die Revolution von 1789 - ursprünglich ja nur Einberufung der Generalstände und die Hungerrevolte in Paris - wurde von fähigen Rhetorikern, Intellektuellen und Ideologen schnell auf die demokratische Schiene gebracht. Der exakte Verlauf der Revolution ist bisher nicht mehr zu rekonstruieren. Letztendlich saß jedenfalls das Wirtschaftsbürgertum auf gleicher Höhe mit dem König und drückte der Verfassung seinen Stempel auf. Die Einzigartigkeit der neuen Staatsform bewirkte nach innen ein Gefühl der Auserwähltheit und Zusammengehörigkeit, nach außen hingegen Sorgen bei den andere Monarchen. Dementsprechend gab's fix Krieg gegen allerlei reaktionäre Monarchien, die Ludwig den vorhautverengten, äh, den sechzehnten wieder absolutistisch regieren sehen wollten. Durch die Beteiligung vieler am Staat identifizierten sich aber auch viele mit ihm. Der Krieg wurde schnell zum Ausdruck eines Antagonismus "Frankreich versus Rest von Europa" stilisiert. Da nun aber jeder (emotional noch gerührte) Franzmann (Die Franzfrauen zogen einfach mit. Waren halt patriarchalische Verhältnisse.) mit dem Staat zu tun hatte, war der Krieg auch sein Krieg. Er war direkt darin verwickelt, denn der Krieg sollte ihm seine "Egalité, fraternité, liberté"-Dreifaltigkeit wergnehmen. Also wurde für das neue Frankreich gekämpft. - "Vive la France!"

Der Krieg verlief erfolgreich für Frankreich. Fragt sich: Wie schafft es ein Bevölkerung, inmitten schwerster Tumulte und Neuorganisationsschwierigkeiten die bösen Nachbarn so nachdrücklich zu verprügeln, dass sie Ruhe geben? Ganz eindeutig ist das auf den Nationalismus zurückzuführen. Man mag ihn auch Fanatismus nennen, denn die patriotischen Truppen der Republik waren die ersten im modernen Europa, denen man nicht eine Armee nachstellen musste, damit sie nicht desertieren. Mit der Verlässlichkeit und der Motivation der neuen Armee eröffneten sich auch ganz neue militärische Optionen, zum Beispiel die sogenannte "Tirailleur-Taktik": Man konnte einzelne Trupps vom Hauptheer trennen. Bei den aristokratischen Söldnerheeren wären die sofort abgehauen. Die Franzosen hingegen hatten was zu verlieren, was zu gewinnen und glaubten auch dran.
Mit dem Zerfall der Republik blieb der Nationalismus dennoch bestehen. Die wirtschaftliche Freiheit wurde schließlich kaum angekratzt, und einige Errungenschaften blieben bestehen. Nicht zuletzt war Napoleon mit seinen Siegen zunächst auch sehr populär - Die französische Revolution wurde in Form des Code Napoléon schließlich auch in gewisser Weise weitergetragen.

Der Rest Europas bekam in den Jahren des Kaisers, dessen Namen man in Frankreich per Gesetz nicht seinem Hausschwein geben darf (echt wahr), zu spüren, was es heißt, wenn die Bevölkerung des eigenen auszupressenden Landstriches dem Herrscherwechsel total indifferent gegenübersteht. Angesichts des französischen Eifers wurde der preußische König unruhig. Er ließ seinem Minister Freiherr vom Stein freie Hand beim "Oktober-Edikt" von 1807, in dem die ersten Ansätze einer Beteiligung der Bevölkerung geschaffen wurden, u.a. wurde auch der Leibeigenschaft weitgehend der finale Ar***tritt verpasst. In den folgenden Jahren trieb Steins Nachfolger Hardenberg die Reformen weiter, so dass letztlich auf kommunaler Ebene sowas wie Demokratie existierte - freilich nur in Preußen. Aber auch in den anderen deutschen Landflecken wurden landständische Verfassungen eingeführt. Außerdem bemerkten die Monarchen, dass ein reiches Bürgertum viel mehr Geld zum Auspressen abwirft als ein bitterarmer Bauer, also wurde Kapitalismus ermöglicht - ein beabsichtigter Effekt der Reformen. Der Krieg gegen Napoleon wurde zum "Befreiungskrieg" und zum "Völkerkrieg" stilisiert, die Bevölkerung fraß es artig. Der Nationalismus erreichte seinen Höhepunkt im Hambacher Fest 1817 und der Ermordung des Reaktionärs v. Kotzebue durch den Burschenschafter Sand. Daraufhin setzte Metternich, der alte Oberreaktionär, in den Karlsbader Beschlüssen allerlei repressive Maßnahmen - Zensur, Polizeistaat im negativen Sinne etc. - durch, um zu verhindern, dass der Hund sich gänzlich von der Leine reißt. Das tat der auch nicht, sondern richtete sich biedermeierlich ein. Wirtschaftlich ging es ihm schließlich so gut wie nie zuvor. Der Nationalismus in Verbindung mit Wirtschaftsliberalismus gedieh, die Reformen begannen zu wirken. '48 ging dann in Paris wieder mal 'ne Revolution los, die u.a. die Pariser Kommune hervorbrachte. In Deutschland und Österreich führte das zu allerlei Nachahmungstaten. Metternich beispielsweise wurde aus Österreich verjagt, der preußische König musste sich zeitweilig beugen. Durch geschicktes Taktieren gelang es den Regierungen allerdings, soviel Zeit zu gewinnen, bis sie die nach wie vor bestehende Kontrolle über die Exekutive in militärisches Übergewicht ummünzen konnten - die Paulskirche ist ja ein Inbegriff für Langsamkeit geworden, obwohl dieses Urteil IMHO nicht ganz gerecht ist...aber das geht vom Thema weg.
Der preußische König oktroyierte dann eine Verfassung, womit wieder für einige Jahre Ruhe im Laden war. Andere Monarchen machten ähnliche Sachen. Zensuswahlrecht etc.

Die deutsche Einigung 1870 wurde auf Bismarcks Betreiben möglich. Dem preußisch-französischen Krieg(Emser Depesche etc.) trat zunächst der Norddeutsche Bund bei(Preußen war da Mitglied), die süddeutschen Staaten schlossen sich an. Bei dem für Frankreich ziemlich peinlichen Krieg (bei dem übrigens die Republik neugegründet wurde und dann Revolutionsarmeen wieder mal für die Nation kämpften) wurde in Paris der preußische König Willi 1 zum deutschen Kaiser erklärt. Der Norddeutsche Bund wurde zum Kaiserreich, die süddeutschen Staaten traten 1871 in Einzelverträgen bei. Die schon lange nach Einigung lechzende Bevölkerung fand das gut, aber es wurde klar betont, dass das ein "Geschenk von oben" war. Der vorwiegend nationalliberale Reichstag war während des Krieges völlig übergangen worden und durfte danach die vollendeten Tatsachen bestätigen.
Durch den seit den Reformen bestehende Doppelstaat - im kleinen durfte der Bürger mitbestimmen, im großen herrschte der Monarch - entstand der taube Patriotismus des Biedermeier. Durch die Einheit wurde der noch mehr auf den Monarchen fixiert, denn Deutschland war schon allein wegen des Ausbleibens wirklich herausragend großer Städte oder gar einer Bühne wie London oder Paris nach wie vor obrigkeitsstaatlich organisiert und konnte auch nicht aus eigener Kraft demokratisch werden. Der einzige Ausreißer aus diesem System war 1848, als die Nationalisten noch liberal und demokratisch waren. Da kamen dann so herrliche Ideen wie die von "Turnvater Jahn", zwischen Deutschland und Frankreich eine Schneise zu schlagen und da wilde Tiere reinzusetzen. Ja, der Nationalismus war schon gediehen.

Ich denke, die Entwicklung des Nationalismus in Deutschland nach 1871 brauche ich nicht mehr zu dokumentieren. Willi2 trieb es mit seiner "Weltpolitik" und dem Einkreisungsquatsch auf die Spitze, in Weimar waren vor allem diejenigen Ideologen beliebt, die deutschtümelten, die Demokratie wurde vor allem als fremd und "undeutsch" aufgefasst. Deshalb ist der deutsche Nationalismus auch historisch 'ne ganz eigene Klamotte.

In dem Sinne würde ich Kapitalismus und Demokratie (sowieso) nicht gleichsetzen, Nationalismus und Kapitalismus auch nicht. Der erste französische Nationalismus wurde zwar von "dem Kapitalismus" instrumentalisiert, war aber eigentlich eigenständig. In den USA ist hingegen der Nationalismus fest in der kapitalistischen Hand. Das liegt aber wohl auch daran, dass die US-amerikanische Kultur von vornherein auf der als Puritanismus bekannten verzerrten Form des Calvinismus beruhte. Soll heißen: Der kulturelle Aspekt, der eigentlich den Nationalismus schürt, war da drüben untrennbar mit dem kapitalistischen Denken verflochten.

Edit: Freilich ist das Nationalismus als Massenbewegung. Intellektuelle gab's auch vorher schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Demon Piccolo


Achja: Der Nationalismus soll erst mit der ersten französischen Republik entstanden sein?? DAS halte ich ja nun für VÖLLIG abwegig, der ist Tausende von Jahren älter....


ne er ist da erst entstanden. und zwar ganz einfach aus dem fakt heraus das eine neue identifikationsmöglichkeit für den unterdrückten suchte. war es im absolutistischen staat der monarch, und somit eher ein monarchismus den ein nationalismus, da von nation in diesem zusammenhang nicht gesprochen werden kann. somit kann man daraus ableiten, und dieses schema auf andere zeiten und orte der erde übertragen, dass der nationalismus erst mit dem entstehen von nationen entstehen kann, diese nationen müssen allerdings soetwas in der art wie demokratie haben, dabei ist dies nicht demokratie im sinne einer griechischen polis gemeint, sondern eher die heutigen auswüchse, welche als volksherrschaft gelten.
 
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