Masago - Tochter des Echnaton

Der Teil hatte ein paar kleinere Zeitenfehler, war aber sonst recht schön. Geschickt die "Verhör"-Szenen umgangen, gell? ;)
Bewertung: 2-
 
Okay..lange Rede kurzer Sinn:
Der nächste Teil
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In den nächsten Tagen schwollen ihre Schwellungen ab und ihre Schürfwunden verheilten. Tarius umsorgte sie, wo es nur ging und nur durch sehr viel Einfallsreichtum und List, gelang es ihm, sie vor weiteren Schikanen zu bewahren. Der Schlaf tat ihr gut und mit dem verheilen ihrer Wunden, kehrte auch ihr Lebenswille wieder zurück! Eines Morgens, als Tarius gerade an den Gittern ihres einzigen Fensters stand, das gerade so genug Licht hineinließ, wachte Masago auf. Sie sagte nichts, sondern beobachtete die Statur ihres mittlerweile, guten Freundes. Er war ein großer Mann, doch durch die ewige Dunkelheit war seine haut weiß geworden. Er hatte lange Arme und feingliedrige Finger. Einen kleinen dünnen Hals und einen genau richtigen kopf, der auch zu der restlichen Gestallt passte. Ach an seinem Oberkörper sah man die lange Gefangenschaft. Masago begann freundlich zu lächeln. Dann sah sie die Sonnenstrahlen durch die Gitter scheinen...ein neuer Tag. Der wievielte? Wie lange war sie nun schon hier? Vor wie viel Tagen war sie von Zuhause fort gegangen? Sie sah zu Boden...vor wie vielen Tagen hatte sie Talin verlassen? Sie war Tarius sehr Dankbar für alles. Ihre anfänglich Missbilligung und unbedingte Abgrenzung von ihm, war ihr nicht lange Zeit gelungen. Gerade jetzt wusste sie nicht, was sie ohne ihn tun sollte. >So wie Talin…früher..< dachte sie und wieder wurden ihr ihre Gedanken schwer und vernebelten ihr ihren Geist!
„Du bist wach?“ Durch das blendende Licht, welches genau auf ihr Gesicht schien, erkannte sie Tarius nur Schemenhaft , aber sie spürte, dass er sie anlächelte.
„Ja...schon eine ganze Weile!“ Tarius drehte sich ein wenig und sah wieder zum Fenster.
„Schön...nicht wahr?“ Darauf sagte Masago nichts…sie lächelte nur. Von Anfang an hatte sie seine Hingabe zum Licht bemerkt…oder war es gar nicht das Licht...war es die Freiheit oder wohl eher das Gefühl der Freiheit? Tarius atmete auf und setzte sich neben Masago auf den Boden.
„Wie geht es dir?“
„Besser...viel besser! Dank deiner Führsorge!“ Wieder entwich Tarius ein Lächeln und abermals glitt sein Blick zum Fenster. Er stand auf. Das Licht schien ihn magisch anzuziehen. Auf einmal kam Masago eine Idee..
„Warum bist du hier?“ Ein kurzer Blick auf Masago ein Lächeln und…nichts! Er sagte nichts sondern lächelte nur vor sich hin. Masago legte ihren Kopf schief und legte sich eine Hand vor die Augen. Sie kannte ihn mittlerweile gut. Sie hatte wohl auch nicht wirklich auf eine Antwort gehofft, denn auch ihre Gedanken waren schon wieder ganz wo anders.
„Ich habe für etwas gekämpft...dass..!“ Der Raum schien wie erschrocken, dass auf einmal, durch die Stille, die einschneidenden Worte erklangen. Masago hatte nicht damit gerechnet, das er sprechen würde, das hatte er bisher noch nie...sie wusste nichts über ihn! Er wusste alles über sie...ein ungleiches Verhältnis und dennoch für Masago akzeptabel. Schließlich hatte er sie nie gedrängt zu irgendetwas. Er hatte ihr zugehört wenn sie sprach und wenn sie schwieg, hatte er mit ihr geschwiegen. Er war da wenn sie ihn brauchte und gerade das war wichtig, denn durch die ewigen Foltern des Priesters war ihre Gesundheit und ihr Charakter geschwächt. Doch Tarius baute sie immer wieder auf. Und nun, nun hatte er zum ersten mal, wenigstens angefangen..! Die Stille war wieder zurückgekehrt und alles war wie vorher. Was sollte Masago nun tun? Ihn fragen, was er meinte …? Was meinte er mit „kämpfen!“? Und für was? Abermals betrachtete sie ihn, gerade so, als würde sie dann die Antwort finden! Und mit einem male wurde ihr etwas ganz deutlich bewusst. Sie sah ihn an und auf einmal spürte sie, warum er ihr so seltsam vertraut war…! Doch es konnte nicht sein…er hatte doch niemals etwas gesagt, noch nicht einmal angedeutet…konnte es sein dass…
„Wo ist deine Familie?“ Tarius machte keinerlei Anstallten, sie anzusehen und doch sprach er mit ihr:
„In Syrien...ich habe sie lange Zeit schon nicht mehr gesehen!“ Syrien? Die kühle, stabile Wand bot Masago eine gute Rückenlage. Von diesem Standpunkt aus, konnte sie ihren Freund gut beobachten! Er hatte kurze braune Haare, ein längliches Gesicht und eine Nase, die sich seinem Profil anzupassen schien. Sie schüttelte heftig den Kopf und stieß sich sanft von der Wand ab. Anschließend setzte sie sich wieder auf den Boden und stütze ihre Ellbogen auf die Knie! In ihren Händen lag ihr Kopf und so saß sie nun und schien nachzudenken...in Wirklichkeit aber, hatte sie ihre Befürchtungen schon längst wieder verdrängt!
 
Schöner Charakterteil mit interessanten Andeutungen. Es waren nur ein paar Ausrufezeichen überflüssig ("wieder wurden ihr ihre Gedanken schwer und vernebelten ihr ihren Geist!"...).
Bewertung: 2
 
Sorry..für die Ausrufezeichen..das war keine Absicht..:(
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Mit einem Krachen flog die Tür auf und zwei bewaffnete Soldaten erschienen in der Tür. Ihr Körper war muskulös...zweifelsfrei die Leibgarde des Priesters…das erkannte Masago sofort, denn mit diesen Kerlen, hatte sie schon des Öfteren zu tun gehabt. Tarius und Masago tauschten schnell Blicke aus, während Masagos Blick Hilfe suchend an seinen Augen hängen blieb! Dieser Lächelte aufbauend, doch in seinem Innern spürte er wieder diesen Stich...so wie immer, wenn sie Masago abholten! Und dann wartete er unruhig und wartete und hoffte, sie wieder zu sehn. Und wenn sie kam…blau und geschunden, dann..
„Hey...du da! Komm mit!“ Diese mal war es die stimme des Soldaten, die die Stille durchschnitt. Masago sah Tarius fragend an…wieso er? Wieso nicht sie...so wie immer?
Tarius ging scheinbar ohne Furcht auf die Soldaten zu. Diese packten ihn unsanft an seinen Armen und führten ihn ab! Kurz bevor er verschwand sah er noch einmal zurück und lächelte Masago an: so als wolle er sagen: „Kopf hoch Kleine...ich komme zurück!“ und Masago konnte nichts anderes tun, als auch zu lächeln und zu hoffen! Zu hoffen, nicht auch noch diesen Freund zu verlieren der Momentan ihre Familie war!

Als Tarius den Raum betrat in dem auch Masago das erste mal geführt worden war, hatte der Priester ihm den Rücken zu gekehrt...
Die Soldaten oder aber auch Leibgarde des Priesters brachten ihn in die Mitte des Raumes und drückten ihm den Kopf nach unten. Sie selber knieten neben ihm und hatten ebenfalls ihren Kopf demütig gesenkt. Fast schon bereitwillig senkte Tarius seinen Kopf, doch in seinen Augen spiegelten sich Hass und völlige Verachtung wieder.
„So! Sehe ich euch endlich wieder! Wie ist es denn da unten, in euren privat Gemächern?“
Tarius antwortete nicht! Der Priester drehte sich um und sah ihn mit einem ebenso verachtenden Blick an. Dann schnipste er kurz mit seinen Fingern und die Soldaten gingen in gebeugter Haltung vor die Tür. Nun waren sie allein und hätte Tarius so etwas wie einen Dolch in Griffweite gehabt, er hätte keine Sekunde gezögert ihn dem Priester in den bauch oder gar ins Herz zu rammen! Er war aufgestanden und sah ihn in aufgerichteter Haltung an.
„Noch immer so schweigsam? Hättet ihr auch nur einmal euren Mund aufgemacht, wäre euch das alles vielleicht erspart geblieben!“ Die überheblich klingende Stimme des Priesters füllte den gesamten Raum! Schließlich sah der Priester Tarius aufmerksam an und ein breites Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit.
„Oh kommt schon Tarius...ich weiß doch, dass ihr mich am liebsten umbringen wollt!“ Er trat ganz dicht an ihn heran und war nur noch einen kurzen Hauch von Tarius Gesicht entfernt.
„Kommt schon...schreit mich an…sagt mit wie sehr ihr mich hasst!“
Tarius richtete seinen Blick zur Seite. Auf einmal begann er zu lächeln und aus dem Lächeln wurde ein Lachen! Der Priester begann wütend zu werden und als er sprach bebte seine Stimme:
„Ihr und eure Sippschaft...deine Gestallt…ihr widert mich an!“ Doch was er sagte, war Tarius vollkommen egal...
Schließlich ging er wie selbstverständlich an das Fenster und sah in die Sonne die schon ihren höchsten Stand erreicht hatte. Die Blicke des Priesters verfolgten ihn. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, ohne dass sich an der derzeitigen Situation irgendetwas ändert! Beeindruck von dem Auftreten des Prinzen, wagte der Priester nichts mehr zu sagen…doch es war nur ein kurzer Augenblick des benommen seins:
„Euer Vater hat schon den Fehler begangen nichts zu sagen…nun sprecht endlich oder wollt ihr auch so enden wie er?“
„Mein Vater ist für eine gerechte Sache gestorben!“ Tarius hatte sich schnell umgedreht und nun war er der Jenige, der nahe an den Priester heran getreten war. Ein paar Schritte zurückgehend sagte der Priester:
„So…für eine gute Sache also? Seht euch an, was seine gute Sache dem Land gebracht hat!“
„Aus Überzeugung heraus zu handeln, kann nicht falsch gewesen sein und wir es auch nicht!“ Mit einem verächtlichen Laut trat nun diesmal der Priester an das Fenster:
„Das Volk leidet unter der Herrschaft des Echnaton...“ Und fast für sich selbst sagte er:
„Es wird zeit, dass er abgelöst wird!“
„Ach und ihr meint, dass ihr derjenige sein werdet?“ Tarius hatte nun nicht einmal mehr Respekt oder gar Angst vor dem Priester!
„Aber ein Prinz aus Syrien möchte es wohl?“ Tarius sah auf den Boden.
„Ich dachte es einmal, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher!“
„Wieso…weil die Prinzessin eures Verbündeten den kalten Raum mit euch teilt?“ Tarius sah schon fast erschrocken auf und auf einmal schien er all seine Stärke verloren zu haben. Der Priester hingegen schien immer mehr zu wachsen...
 
Zuletzt bearbeitet:
"Tarius antwortete nicht!" - da, schon wieder! :D
Aber im Großen und Ganzen war das ein sehr schöner Teil, starke Dialoge wieder mal, gute Szenen (das Lachen von Tarius, das Stehen am Fenster...), einfach gut gelungen.
Bewertung: 2+
 
Ach verdammt..das hab ich übersehen..*schmoll*
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Die große Königin schritt gerade den Gang entlang zu ihrem Zimmer, als sie die Stimme Echnatons hörte.... Er schien wütend und aufgebracht. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter. Echnaton platzte der Kragen...seine neue Glaubensreform wurde nicht nur von den Priestern vehement abgelehnt, sondern auch von seinem eigenen Volk. Nicht offensichtlich...nein, dass wagte keiner im Reich Ägypten, es war vielmehr eine stille Übereinkunft aller Ägypter und man spürt, wo man nur hin kam Feindseligkeit.
Das Licht flutete den Gang, denn überall sollte es hell und freundlich wirken. Einen kurzen Augeblick blieb Nofretete stehen. Sie sah sich kurz um und ging dann mit überraschend energischem Schritt zurück zu der Stelle, an der sie Echnatons laute Stimme vernommen hatte.
Nofretete schob die Tür auf.
„Lasst uns allein!“ Echnaton, der seinen Blick, wie so oft in den Wolken hatte und dort verzweifelt Antworten suchte, drehte sich überrascht um.
Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ohne Widerwillen zogen sich die Berater zurück. Jedoch nicht ohne dass sie Nofretete einen bewundernden und zugleich grinsenden Blick zuwarfen. Wie auch Masago hatte Nofretete etwas gegen die Berater ihres Mannes. Doch für diese Dinge waren jetzt keine Zeit…auch nicht über seine Glaubensreform wollte sie mit ihm sprechen. Es brannte ihr schon lange auf der Zunge und nun war der Moment gekommen, wo einfach Schluss sein sollte.
„Meine Königin?“ Nicht nur sein Blick drückte Verwunderung aus, auch seine Stimme verriet Überraschtheit.
„Man hat sie nun schon seit 6 Monaten weder gesehen noch hat man irgendetwas von ihr gehört!“
Mit diesem Satz drehte sich Echnaton abermals um. Nofretete senkte den Blick. Er war so absolut...fast schon vernichtend. Alles was um Masago handelte wurde tot geschwiegen. Sie hob ihre Augen wieder, doch sie wirkte nicht mehr so unantastbar und stolz wie noch vor wenigen Minuten.
„Wir spielen alle unsere Rollen! Wie hinter Masken verschanzen wir unser wahres Gesicht! Warum?“
Wieder hatte er sich umgedreht und doch sah er Nofretete nicht an, nachdem er sie angesprochen hatte. Im Gegenteil...er schien durch sie durch zu sehen. Sein Blick verlor sich. Sie trat ein paar Schritte auf ihn zu.
„Um nicht erkannt zu werden! Wisst ihr noch was Masago einmal sagte? ‚Wenn jeder seine Rolle perfekt spielen könnte, dann wäre das Leben langweilig! Es sind die Fehler, die einen Menschen so interessant und einzigartig machen!’“ Nofretete lächelte und Echnatons Blick wurde wieder klar. Auch er begann zu lächeln.
„Glaubt hier, dass alles anders wäre, wenn sie hier wäre?“
„Ihr würdet mehr lächeln!“ Nofretete streichelte sanft seine Wange. Echnaton begann sie zu betrachten! Ihr langes schwarzes, mit Goldfäden durchwobenes Kleid berührte nur ganz knapp den Boden. Ein Hauch Parfüm umgab sie. Die Haare hingen in großen Locken über ihren Schultern und das Pechschwarz ihrer Haare passte zu dem dunkel ihrer Augen. Ein helles Rot durchzog ihre Wangen und hob sich deutlich ab von dem etwas dunkler gehaltenen rot ihrer Lippen, die rostfarben schimmerten. Mit einem weiteren Lächeln hielt er ihre Hand fest und drückte sie leicht. Schließlich sah er wieder zu den Wolken. Nofretete, die indes ebenfall gelächelt hat, verbeugte sich leicht und schritt wieder zurück zur Tür. Sie verharrte kurz an der schweren Tür und lächelte noch einmal…Es war kein Sieg...aber es war ein Anfang. Dann schob sie die Tür auf. Auf der anderen Seite warteten die Berater schon ungeduldig darauf, wieder eintreten zu dürfen. Und auf einmal hatte Nofretete wieder ihren Stolz und mit hoch erhobenem Gesicht und einem erhabenen Blick ging sie an diesen vorbei in ihre Gemächer!
 
Und womit endet der Teil? Eben, mit einem Ausrufezeichen! ;)
Aber egal, solange sich das nicht häuft... Der Teil war ein schöner Seitenblick mit guten Dialogpassagen, wenn ich auch den Gesprächsverlauf teilweise nicht ganz nachvollziehen kann.
Bewertung: 2
 
*argh* ach..verdammt..ich wusste es..*schnief* :D
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Immer wieder sah Masago auf Tarius der schon seit Stunden in der Ecke ihres neuen, so grotesk es auch klingen mag, Zuhauses saß.
Er starrte die ganze zeit schon vor sich hin und das beunruhigte Masago ganz extrem. Seit er von dem Priester zurückgekommen war, saß er nun schon da. Nur ein Lächeln und dann nichts mehr. Unruhig trommelte Masago mit ihren Fingern auf den kalten Boden des Kerkers.
Immer mal wieder stand sie auf uns ging ein paar Schritte hin und her, dabei prüfend auf Tarius sehend, doch er regte sich nicht. Er starrte nur vor sich hin.
Dann setzte sie sich wieder hin. Und das ganze begann wieder von vorn.
Ein Blick auf Aton und Masago fiel auf, dass es schon in den Abend ging.
Sie würde jetzt so gerne etwas sagen, doch sie wusste nicht was…und so schwieg sie lieber...
Auf einmal begann Masago vor sich her zu summen. Das tat sie immer wenn sie sich entweder allein oder verloren vor kam. Das Lied hatte ihr Vater ihr bei gebracht und von dem Gedanken an ihn fing sie an zu lächeln.
„Hattest du jemals zeit Kind zu sein? Bei all deinen Verantwortungen und Pflichten…war denn dafür überhaupt Zeit?“
Da hatte Masago nun so lange gewartet, dass Tarius etwas sagte und dann war es eine Frage...keine Antwort! Sie verstummte und sah Tarius einen kurzen Augenblick an. Dabei lächelte sie noch immer und stand auf. Sie setzte sich genau vor ihn und sah ihm in die Augen.
„Vielleicht sogar mehr als andere, denn ich werde von einem Vater geliebt, der wahnsinnig genug war alle Götter abzuschaffen!“ Masago sagte das mit einem kleinen spöttischen Unterton und doch war es ihr ernst! Tarius begann zu grinsen.
„Du schaffst es immer wieder mich zu verblüffen! Du hast niemals Zweifel an deinem Vater...nicht wahr?“ Auf einmal wendete sie sich ab
„Es ist kein Zweifeln an ihm! Mehr ein Zweifeln an mir und mein Verständnis!“ Sie spürte die Fragenden Blicke in ihrem Rücken und somit drehte sie sich wieder zu ihm.
„Egal wie man sich entscheidet, man ist doch davon überzeugt, dass es richtig ist! Man zweifelt selten an seinen eigenen Entscheidungen, am wenigsten wenn man sie beschließt! Zweifel lösen immer nur die aus, denen das Verständnis fehlt. Die die Denkweise nicht verstehen, die nicht nachvollziehen können warum dieser Weg…warum kein anderer! Das löst Zweifel aus und macht unsicher! Und manchmal reicht sogar nur eine Frage..!“ Sie lächelte ihn ins Gesicht.
Tarius ballte die Fäuste und sein Blick verhärtete sich.
„Aber wie sollte ich für so einen Menschen Verständnis aufbringen! Wie sollte ich diesen Priester jemals meine Achtung entgegen bringen?“ Er sah sie Hilfe suchend an.
„Masago…du weiß doch immer auf alles eine Antwort, bitte sag mir, was soll ich tun?“ Wieder veränderte sich ihr Blick, doch diesmal wirkte er traurig.
„Auch ich bin manchmal müde und auch ich weiß manchmal nicht wie es morgen weiter gehen wird!“
Beschämt sah er zu Boden.
Eine Hand legte sich auf seine Schultern.
„Was ist bei ihm passiert?“ Beruhigend wirkte Masagos Stimme auf Tarius, der noch immer verzweifelt die Fäuste ballte. Langsam lockerte er die Faust und legte sie flach auf den Boden! Er wischte mit ihr hin und her und wischte somit ein bisschen Dreck auf dem Boden zu einem Haufen!
„Du willst nicht darüber reden oder?“ Tarius sah sie überrascht an, doch schließlich sah er nachdenklich auf den Boden und auf den Haufen Dreck den er zusammen gekehrt hatte.
Langsam erhob er sich und ging wie so oft an das Fenster.
„Hast du Theben schon einmal am Abend gesehen? Ich meine so richtig gesehen?“ Er wartete garnicht auf eine Antwort, obgleich er sie auch nicht bekommn hätte, denn Masago hatte von Theben kaum etwas gesehen und das was sie von dem Fenster aus beobachten konnte, reichte nicht aus um behaupten zu können, Theben am Abend gesehen zu haben.
„Wenn Aton gerade hinter den Bergen, die die Wüste verbergen, untergegangen ist, dann kann man sich der Faszination der zarten Farbschattierung, die Ägypten plötzlich verwandlen, nicht entziehn. Der Nil fließt ruhig dahin und zwischen den Palmenhainen an seinem Ostufer leuchten bereits die ersten Häuser heraus. Richtet man seinen Blick nun gen Himmel, dann kann man Sothis (Isis) beobachten. Ein hell leuchtender Punkt, der langsam im Blau der Nacht untergeht. Oh Masago du musst diese Pracht sehen. Jedes Detail drückt soviel Sehnsucht nach der Ewigkeit aus. Theben wird niemals in Vergessenheit geraten. Dein Großvater, Masago, begann seiner Sehnsucht Ausdruck zu verlein.“ In seinen Augen bildeten sich Tränen, doch Masago konnte sie nicht sehen. „Die riesigen Pylone, die einzigarte Straße der Sphingen die zum Tempel der..“ Auf einmal senkte sich seine Stimme zu einem Flüstern, „..Mut Göttin führt. All das! Ihr könnt stolz auf euer Ägypten sein! Alles hat seinen Platz..alles seine Bestimmung! Du, das Volk, dein Vater...ihr dürft niemals zu lassen, dass es in Vergessenheit gerät!“ Ein dumpfer Schlag war zu hören. Tarius hatte seine Hand wieder zu einer Faust geballt und auf den harten Stein geschlagen, was dieses dumpf klingende Geräusch ausgelöst hatte. Auch in Masagos Augen bildeten sich Tränen.
 
Der Teil hatte wirklich wunderschöne Stellen. Die ganze Situation kann man sich auch gut im Film vorstellen. Nur diesmal wieder recht viel Ausrufezeichen und oft ".." statt "..." - sieht beides etwas seltsam aus.
Bewertung: 2+
 
Tut mir leid.....:(
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„Verdammt noch mal…wieso kommt hier denn niemand? Wollt ihr sie sterben lassen?“ Eine verzweifelte Stimme schrie und immer wieder trommelten Fäuste an eine Tür. Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn und nicht nur seine Stimme drückte Verzweiflung aus, auch seine Augen sahen ängstlich und verzweifelt auf ein Mädchen, was sich hilflos auf dem Boden wand. Ihre Haare klebten an ihrer Stirn und ihr ganzer Körper war schweiß gebadet...
Wieder und wieder trommelte und schrie Tarius, doch niemand regte sich. Keine Stimme, die antwortet; keine Schritte, die vorher so vertraut und gleichzeitig so Unheil bringend immer näher gekommen waren. Nichts...!
„Verdammt…wollt ihr sie sterben lassen?“ Tarius sagte es jetzt ganz leise. Er rutschte verzweifelt die Tür entlang nach unten. Seinen Kopf hielt er in seinen Händen. Es ging nun schon die ganze Nacht so...Masago hatte angefangen zu Schreien und dann setzten die höllischen Schmerzen ein. Ihr kleiner Körper zuckte immer wieder und wieder. Ihre Hände hatten sich immer wieder in den Boden gekrallt, Halt suchend, doch Halt nicht erlangend. Bald schon hatte sie kaum noch Kraft und ihre Hände lagen fast schon leblos neben ihrem Körper, der noch immer zuckte. Nur wenige Minuten lagen zwischen Stunden, in den Masago scheinbar keine Schmerzen verspürte. Sie glühte und ihre Wangen waren ganz rot. Masago war nicht einmal mehr ansprechbar und immer wenn sie etwas sagte, waren es Wörter, wie aus der Luft gegriffen ohne Zusammenhang.
„Nein...nicht...lasst mich los...halt!“
„Masago...ach Masago...!“ Tarius hob den Kopf und kroch den Boden entlang zu Masago. Seine Knie schmerzen vom ewigen knien in der Nacht, aber das war ihm egal. Sie war ihm doch so furchtbar wichtig...er wollte einfach nicht, dass sie starb! Das durfte niemals geschehen! Sie hatte doch noch so viel vor sich... Mit seinem Leinenhemd, dass selbst schon ganz dreckig und verschwitzt war, versuchte er die Schweißperlen aufhalten, die in ihre Augen laufen wollten. Auf einmal hob Masago ihre Hand und berührte Tarius an der Wange. Mit einem male wurden ihre Augen klar und sie lächelte gequält.
„Tarius..!“ keuchte sie, dann fielen ihre Augen zu. Auch ihre Hand löste sich von seiner Wange und fiel leblos auf ihren Bauch.
„Masago…nein…bitte nicht!! Du darfst mich nicht verlassen!“ Wieder schrie Tarius, doch diesmal schrie er Masago an. Tränen rannen an seinen Wangen hinunter. Seine Arme schlangen sich um Masago und krampfhaft wollte er das bisschen Leben in Masago fest halten. Ihr Atem war schwach und unregelmäßig.
„Nein...bitte nicht...ich brauche dich Masago! Ägypten braucht dich! Du darfst uns nicht im Stich lassen...!“
Ein Kratzen war zu vernehmen...wie als wenn jemand eine Tür gewaltsam aufschob.
„Es hat also gewirkt!“ Tarius wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und noch immer Masago umklammernd sah er sich nach der selbstgerecht klingenden Stimme um.
„Ihr?“ Flüsterte Tarius, der noch immer schwach war. Geschwächt von dem Schmerz und der Trauer. Und auch wenn er jetzt wieder mit dem gewohnten Hass erfüllten Blick auf den Priester sah…glänzten Tränen in seinen Augen. Fast schon Grinsend trat der Priester immer näher an Masago heran und als er sich gerade bücken wollte, löste Tarius seinen Griff und stand auf. Er stellte sich genau vor den Priester:
„Ich warne euch...nur einen Schritt weiter und ihr werdet es bereuen!“ Unverwandt sah der Priester Tarius ins Gesicht. Hinter ihm kamen die Wachen Tarius bedrohlich näher. In diesem Moment hob der Priester gebieterisch die Hand und die Wachen blieben stehen.
Sie standen sich nun gegenüber und niemand wagte einen Schritt. Doch die Situation war bis zum letzten gereizt und nur eine Bewegung des Priesters hätte Tarius dazu gebracht, seinen ganzen aufgestauten Schmerz und seine gesammelte Wut gegen den Priester einzusetzen.
Schließlich begann Tarius Gegenüber zu Grinsen. Vielleicht hätte das ausgereicht, aber genau in diesem Moment begann Masago zu stöhnen und ihren Bauch krampfhaft fest zu halten. Ein schneller prüfender Blick, auf den noch immer grinsenden Priester und Tarius drehte sich wieder zu Masago um.
„Masago…!“ Erneut verzweifelt und noch immer hilfesuchend sah Tarius Masago an und vergaß für einen Augenblick die Welt um sich und den Priester.
Ein Schnippen durchfuhr die verzweifelte Stille und ein Stuhl wurde gebracht. Der Priester setzte sich auf ihn und sah noch immer unverschämt grinsend dem Geschehen zu.
„Wie könnt ihr nur so herzlos sein?“ Zischte Tarius und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen.
„Ihr solltet euch schämen wie ein Tier auf dem Boden herum zu kriechen Tarius, Prinz von Syrien.“ Tarius ging nicht auf seine Worte ein, sondern streichelte beruhigend über ihre Wangen.
 
Das klingt sehr interessant. Da will ich doch gleich wissen, was der Priester gemacht hat - ich gehe mal davon aus, dass Masago nicht einfach so krank geworden ist...
Tarius kommt auch sehr gut rüber, dazu nicht so viele Ausrufezeichen diesmal :)
Bewertung: 2
 
So..ich bin auf Klassenfahrt..ich stell noch schnell einen Teil rein..und dann bin ich weg!
Danke :knuddel:
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Wieder schnippe der Priester.
„Bringt eine Fackel! Hier ist es ja unwahrscheinlich dunkel...“ Erneut hallte die verächtlich klingende Stimme des Priesters durch den Raum. Sofort wurde ihm eine Fackel gebracht, die an einer eigens dafür vorgesehene Halterung befestigt wurde.
Ein ungewohntes rotes Licht umhüllte nun den Raum. An den Wänden spielten Schatten, die durch die flackernde Flamme, zu tanzen begannen.
Masago atmete immer schneller. Auch Tarius Bewegungen wurden schneller und hastig wischte er den Schweiß von ihrem Körper. Jeder Atem schien der letzte zu sein und der Tod rückte spürbar immer näher. Während die Wachen starr und bewegungslos im Kerker standen, wurde der Priester langsam ungeduldig. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und missmutig betrachtete er Tarius, der Masago näher war, als er es jemals sein durfte! Überhaupt beobachtete der Priester schon etliche Zeit, die immer intensiver zu werdenden Beziehung der Beiden. Das sagte ihm überhaupt nicht zu und er würde etwas dagegen unternehmen müssen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, denn Masago begann auf einmal laut zu atmen und verstummte dann völlig. Ihr Herz schlug nicht mehr. Ihr Körper lag lasch auf dem Boden und zuckte nicht mehr Die Augen waren geschlossen und auch ihre Lieder bewegten sich nicht mehr. Tarius Augen wurden weit und er schien nicht zu begreifen, oder es nicht zu begreifen wollen...
„Masago?“ Flüsterte er. Ganz leise war es auf einmal. Niemand regte sich mehr.
„Masago?“ Wieder flüsterte Tarius und seine Hände begannen zu zittern.
„NEIN!“ Ein Schrei durchbrach nun endgültig die Stille.
„Nein…das darf nicht sein!“ Nun schaute auch der Priester zweifelnd auf Masago. Dennoch schien er unnatürlich ruhig.
Ein Wind kam auf, so als wolle er die Trauerszene unterstützen und mit Trauern. Blätter wurden durch das Fenster geweht und Kälte machte sich breit. Tarius hatte sein Kopf auf Masagos Bauch gelegt. Immer wieder schluchzte er und manchmal flüsterte er, dass sie ihn einfach nicht verlassen durfte. Der Wind wurde immer stärker und mit einem kräftigen Zug, ging die Fackel aus. Schlagartig war es dunkel. Auch die Sonne war unbemerkt unter gegangen. Die Welt schien den Atem anzuhalten und aus dem Wind war weder etwas zu spüren, noch zu hören. Ein taubes Gefühl begann sich in Tarius auszubreiten. Auf einmal hatte er alles verloren, woran er sich geklammert hatte. Fast ein Jahr, hatten er und Masago zusammen gelitten, geweint, gelacht und zusammen geschwiegen und auf einmal sollte alles vorbei sein? Inzwischen hatte auch der Priester betreten den Kopf gesenkt. Seine Ruhe und Unantastbarkeit war verschwunden und nun saß er da, wie ein ganz normaler Mensch. Ein Mensch, der nicht herzlos war, sondern einfach nur in Trauer auf den Boden sah. Einfach auf eine Stelle, an der er sich fest halten konnte. Die einzigen, die keine Gefühlregung zeigten und wohl auch nicht durften waren die Wachen.

Von einer Sekunde auf die andere aber sah Tarius überrascht und mit rot geweinten Augen auf. Er rutschte von Masago weg und Angst zeigte sich in seinen Augen. Andere Angst, denn diesmal war es nicht die Furcht, einen Menschen zu verlieren, diesmal war es die Furcht vor etwas unbekannten. Der Wind schien immer stärker zu blasen und Blätter tanzten um Masagos Körper. Übernatürlich begann sie zu leuchten. Wenn man genauer hinsah, war es ihr Lapislazuli, der sie in ein unnatürlich hell leuchtendes Blau hüllte. Schatten bewegten sich an den Wänden, an der Decke. Sie waren überall. Schnell bewegten sie sich, als ob sie die Dunkelheit durchbrechen wollten um ins Licht zu treten. Der Priester hob den Kopf und auch er sah ängstlich an die Wände. Masagos Haare begangen mit dem Wind und den Schatten zu tanzen. Schneller und schneller bewegten sich die Schatten. Ein lang gezogener kalter Hauch schallte ihnen um die Ohren. Weit entfernte Stimmen durchschnitten den Raum. Tarius zog seine Beine an seinen Körper und Tränen verschleierten ihm die Sicht.
„Was...was…ist das nur? Holt ihr sie jetzt? Nehmt ihr sie mir jetzt ganz?“ Mutlos klang Tarius Stimme. Masago schwebte nun kurz über dem Boden und der Wind schien sie zu tragen. Zitterig sah der Priester dieser drohenden Szene zu. Nun schwebte sie schon so weit über dem Boden, dass nur noch ihre Haarspitzen den Boden berührten, aber mit den nächsten Windböe, wurden ihre Haare geisterhaft nach oben geweht. Nach endlosen Minuten hatte sich der Wind gebündelt und die Stimmen wurden lauter. Etwas Übernatürliches ging hier vor und weder der Priester noch Tarius verstand was eigentlich passierte. Mit einer letzten Wehe an Priester und Tarius vorbei bewegte der Wind sich auf Masagos Mund zu und mit einem langen Atmen verschwand er in ihm. Langsam glitt Masago wieder zum Boden und so plötzlich, wie der Wind erschienen war, war er auch wieder verschwunden. Der Mond schien hell durch die Gitterstäben, die Schatten waren verschwunden und es herrschte wieder die schützende Dunkelheit. Langsam gewannen der Priester und auch Tarius die Fassung wieder und sahen Masago, wie ein Gespenst an.
 
Spektakulärer Teil! Das übernatürliche Element kommt zwar etwas plötzlich, ebenso die Tatsache, dass schon ein Jahr seit Masagos Festnahme vergangen ist, aber das machen die schönen Beschreibungen wieder wett.
Bewertung: 2
 
so, ich habe mich hier jetzt auch mal durchgelesen und ich bin echt hin und weg :eek: deine beschreibungen von ägypten und all dem zu beginn fand ich wirklich sehr schön und auch absolut zutreffend. dein schreibstil ist flüssig und sehr schön zu lesen, sodass man über einige tippfehler wohl mal hinweg sehen kann ;)
auch die beschreibungen von gefühlen und umgebungen, um atmosphäre aufzubauen, gelingt dir wirklich gut - und deine charaktere sind auch nicht schlecht! :D man hat wirklich das gefühl, als würden sie sich die FF hindurch entwickeln - was dein schreibstil im übrigen auch tut, denn zum schluss hat es immer mehr spaß gemacht, zu lesen^^
tja, was soll ich sonst dazu noch sagen? du hast mich total begeistert und ich kann nur hoffen, dass es so gut weitergeht wie bisher. eine menge interessante handlungsstränge lassen sich schon erkennen, nicht zuletzt natürlich Tarius' zuneigung zu Masago ;) , und ich bin wirklich gespannt, wohin sich das noch alles entwickelt^^
danke, canola :)
 
Coole Teile!^^
Aber wiso auf Klassenfahrt bist doch schon längst wieder da,oder?
Naja,schreib schnell weiter!^^
Kiss:
aiko chan89
 
Princess: na ich brauch dir ja nicht zu sagen wie cool deine Teile wieder waren:rofl: ich würde dir natürlich immer eine 1 geben..:rofl: warscheinlich werde ich deswegen auch nicht leherin..ich könnte keine schlechten Noten geben!!^^" Na also..ich fand besonders die stelle mit Tarius wieder wunderschön..man kann sich bei dir immer so gut in die Charas hinaien versetzen...*schwerm* ich muss immer heulen wenn es so traurge Teile sind:D

bitte schreib scnell weiter..ich warte!!:kawaii:
 
So..ich bin wieder da! Vollkommen alle..und knülle..aber glücklich wieder da sein zu können!
@canola: Hey..find ich klasse..dass du alles durchgelesen hast! Stimmt..man merkt ganz deutlich einen Qualitätsansteig..
Es wird wirklich immer besser..ich staune selbst..was ich damals für ein Zeug zusammen geschrieben habe.:D
@Ai: *schmunzel* naja..was soll ich sagen: DANKE :knuddel:
@aiko: Na..auch mal wieder da! *lächel* Dankeschön :knuddel:
@sTLynx: Auch an dich ein herzliches Danke :knuddel:

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Masago atmete laut und schlug die Augen auf. Ungläubig sah sie an die Decke. Ihre Hände tasteten ihren Bauch ab..keine Schmerzen mehr. Auch ihr Kopf tat nicht mehr weh. Im Gegenteil..sie fühlte sich ganz leicht. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf in Richtung Tarius. So wie immer und so als ob nichts passiert wäre, lächelte sie ihn an. Ihre Augen strahlen ihn an und holten ihn somit aus seinem trance ähnlichen Zustand.
Erschöpft schloss sie die Augen und schlief mit ruhigem Atem ein. Und doch lächelte sie noch immer. Tarius während dessen stützte sich an der Wand ab und schob sich langsam nach oben. Auch der Priester hatte Masago angesehen und er hatte die Minuten nicht vergessen, in denen sie tot war..in denen er mehr gelitten hatte, als jemals zuvor. In diesen Minuten hatte er sich gefragt, warum er das getan hatte. Er hatte zum ersten mal Skrupel gespürt. Wieso hatte er sie vergiftet..wie konnte er nur so sicher gewesen sein, dass das Gift ihr nichts anhaben konnte...?
Mit zitternden Knien stand Tarius nun. Noch immer geschwächt sah er auf Masago hinunter und wieder bildeten sich Tränen in seinen Augen. Den Priester beachtete er nicht! Jetzt gab es nur noch sie. Langsam trat er auf sie zu und grade als er bei ihr angekommen war, sackte er wieder in sich zusammen. Er konnte nicht verstehen was passiert war...dieser Wind diese Stimmen..diese Schatten...
Er beugte seinen Kopf über Masago und streichelte ihre Wangen. Für einen Moment zögerte er und zog seine Hand wieder zurück..sie war so warm...Ein Schaudern lief über seinen Rücken..es kamen wieder die Gefühle über ihn, die ihn vorhin so gelähmt hatten..ihn so schwach gemacht haten. Was wenn es jetzt wieder los gehen würde? Würde er es noch einmal schaffen? Den Schmerz ein weiteres mal besiegen?
Eine Sträne hing in ihr Gesicht. Ganz sachte streichelte er sie ihr aus dem Gesicht.
Auf einmal musste er an ihr Jahr denken. Masago war immer für ihn da gewesen. Sie hatte ihn niemals im Stich gelassen. Egal ob er etwas sagte oder nicht..immer hatte er ihre starke Hand im Rücken gespürt, die ihm Kraft gab und Hoffnung weiter zu kämpfen. Er war ihr so unsagbar dankbar. Ein Lächeln streifte sein Gesicht. Auch wenn er noch immr nicht wusste was geschehen war...
Doch bei Masago verstand er so weniges..sie sprach gern in Rätseln. Einmal hatte sie gesagt..als sie ihren Kopf gesenkt hate. Er wusste es noch, als ob es gestern gewesen war.
Es musste vor einem viertel Jahr gewesen sein. Wiedereinmal hatte der Priester sie zu sich bestellt. Doch diesmal kam sie nicht blau geschunden zurück. Es war viel schlimmer gewesen..sie war seelisch geschwächt! Und abermals hatte er sich gefragt, ob sie nun geredet hätte. Doch sie hatte es nicht getan.
Damals hate er sie gefragt: ‚Wiesso siehst du mich nicht an Ich kann deine Augen nicht sehen..was ist geschehen?’ Sie hatte nur leise und trocken gentwortet:
‚Der Mensch hat die Sprache erhalten, um seine Gedanken zu verschleiern und Worte, um von seinen Augen abzulenken!’ Dann hatte sie sich wie so oft in ihre Decke gekuschelt und der Sonne beim untergehen zugesehen. Manchmal sagte sie nur so einen Satz und selten begründete und erklärte sie ihn. Tarius musste wohl noch nie soviel nachdenken wie in diesem Jahr. Er hatte nie so einen Menschen getroffen. Doch plötzlich verdunkelten sich seine Augen wieder.Und auch sein Lächeln verschand. Er konnte nicht erklären, warum ihm jetzt auf einmal all diese Gedanken kamen, aber auf einmal hatte er wieder die kleine, zerbrechliche Masago vor sich, die weinend auf dem Boden gelegen hatte und hilflos um sich geschlagen hatte. Niemand konnte sich ihr nähern..sie war aufeinmal so unberechenbar...
Aber er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, was sie sagte:
‚Man sperrt doch Menschen nur ein, weil man etwas Unrechtes getan hat...? ich habe doch aber nichts unrechtes getan! Oder ist es falsch, einen Vater zu lieben?’ Tarius hatte ganz deutlich gespürt, wie zerbrechlich sie doch eigentlich war. Sie war nun einmal erst 15 Jahre alt. Viel zu schnell vergaß man das...
Und nun..nun lag sie auf dem Boden..in ihren Wangen war die leichte Röte zurückgekehrt. Ganz friedlich schlief sie und endlich spürte er wieder ihren regelmäßigen Atem. Es tat so unglaublich gut. Sein Blick blieb auf ihrem Lapislazuli haften und vorsichtig berührte er diesen.
„Lass ihn los! Fass den Stein nicht an!“ Tarius schreckte hoch und sah den Priester an, der ihn wütend ansah und für einen Moment all seine Fassungen verloren hatte.
 
Aha, sehr interessant! Also hat der Priester sie vergiftet. Und was mit dem Stein los ist, wirkt auch vielversprechend. Die Erinnerung von Tarius war ebenfalls gut dargestellt.
Bewertung: 2-
 
2- ?? *schnüffel* das ist..wenig...naja..ich versuchs wieder hoch zu drücken..:D
N3O: Hi :D Und vielen Dank!
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Tarius sah den Priester erstarrt an. Der Priester während dessen eilte zu Masago und stieß Tarius unsanft zur Seite. Mit seinen Händen schwebte er ,schon fast süchtig, dicht über dem blauen Edelstein. Wie verzaubert sah er ihn an. Tarius sah den Priester zweifelnd hinterher. Doch auch dieser Moment der Beklemmung war bald vorbei und mit einer unsanften Handbewegung zerrte er ihn von Masago weg. Nun saß der Priester auf dem Boden und Tarius stand bedrohend vor ihm.
„Wagt es ja nicht noch einmal, in ihre Nähe zu kommen!“ Er sagte es mit soviel Zorn, dass selbst dem Priester ein kleiner Schauer über den Rücken lief. Mühevoll richtete er sich wieder auf, ließ sich aber seine Überraschtheit nicht anmerken. Wie kann man nur so viel Kraft entwickeln für einen Menschen?
„Ihr versteht gar nichts Tarius! Wie könntet ihr auch?“ Das verachtende Gelächter dröhnte in Tarius Ohren, doch er wich keinen Schritt. Er merkte, dass dieses wohlbekannte Lachen an Sicherheit verloren hatte. Kalt und scheinbar gefühllos sah er ihn an. Mit einer schnellen Handbewegung hielt er den Priester an seinem Kragen fest und zog ihn nahe zu sich. Er sah ihm tief in seine Augen und nur die bloße Verachtung trennte die Beiden voneinander.
Aber auch der Priester bewegte die Hand und augenblicklich erschienen die vorher so regungslosen Wachen hinter Tarius. Sie hielten ihn an den Armen fest und befreiten den Priester aus dessen Umklammerung. Tarius wehrte sich vergeblich. Der Griff saß zu fest. Mit einer überheblichen Geste klopfte sich der Priester den Staub ab. Masago schlief noch immer und bekam nichts mit. Vielleicht war es auch besser so. Sie hätte es nicht sehen wollen, dass ihr Tarius so die Fassung verlor. So außer sich war und sich mit Händen und Füßen gegen den Griff der Wachen auflehnte und fast schon hysterisch den Priester anschrie:
„Ihr hättet sie fast getötet! Ihr hättet mir fast alles genommen was mir noch wichtig war! Ihr tötetet meinen Vater, meine Mutter starb vor meinen Augen und selbst meinen Bruder verschontet ihr nicht! Wann werdet ihr endlich aufhören? Sind denn nicht schon genug Unschuldige gestorben?“ Abermals rannen Tränen seine Wangen hinunter. Diese Tränen wirkten befreiend. Es war, als ob sie lange fest gehalten, endlich den Weg nach draußen gefunden hatten. Der Priester setzte dem nur ein Grinsen entgegen.
„Ich bitte euch Tarius!“ Da war sie wieder! Diese geringschätzige Stimme, an Kälte und Herabsetzung nicht zu überbieten.
„Ich hatte keine andere Wahl! Sie hätten mir meine Pläne zunichte gemacht!“ Tarius hatte es aufgegeben sich zu wehren. Er hatte nun keine Kraft mehr. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet und sein Kopf hing kraftlos nach unten.
Ganz nahe war der Priester nun an Tarius getreten und in seiner Stimme bemerkte man eine Wandlung. Er sprach nicht mehr ironisch...er sprach drohend und er meinte jedes Wort was er nun sagte ernst...
„Und wenn ihr mir in die Quere kommen solltet, werde ich auch vor euch nicht halt machen! Rührt Masakaton nicht wieder an! Ihr würdet es bereuen...“ Er hatte Tarius Kinn mit seinen Händen gepackt und unsanft nach oben geschoben um ihm mühelos in die Augen sehen zu können.
Jetzt ließ er ihn wieder los und drehte sich lächelnd zu der schlafenden Masago.
„Glaubt mir Masakaton! Ihr währet niemals gestorben! Das hätten SIE niemals zugelassen! Nicht wenn ihr..!“ Wieder sah er bewundernd und verlangend auf ihren Lapislazuli, den sie noch immer um den Hals trug! Doch aus irgendeinem Grund wagte er nicht, ihn anzufassen.
„Lasst sie in Ruhe...fasst sie nicht an! Nehm eure dreckigen Finger von ihr!“ Nur noch flüsternd, versuchte Tarius den Priester davon abzuhalten, Masago anzufassen. Er klang verzweifelt und machtlos. Hoffnung hatte er nicht mehr. Vollkommen geschwächt und hilflos hing er in den Griffen der Wachen und versuchte vergeblich seinen Kopf so weit wie möglich zu bewegen, um den Priester zu sehen.
Mit einer schnellen Bewegung drehte sich der Priester nun zur Tür.
„Lasst ihn los! Ich denke, er wird es verstanden haben!“ Mit einem letzten Lachen schritt er wieder, vollkommen er selbst, aus der Tür, gefolgt von den Wachen, die Tarius unsanft auf den Boden geschmissen hatten. Mit einem lauten Krachen schlug die Tür ins Schloss.
 
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