*quängel* du mit deinen 2 - sen..
Ja..also er hat nicht geträumt..-mehr gehofft..
Naja gut..weiter gehts

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Maritatons Blick wurde ernst.
„Wir müssen sie suchen gehen!“ Talin blickte auf. Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund.
„Oder glaubt ihr nicht mehr an sie?“ fragte sie mit zitternder Stimme...immerhin stützte ihre ganze Hoffnung auf eben diesen jungen Mann, der jetzt so gebrochen wirkte.
„Eher nahm ich an, dass eure Familie sie aufgeben hat.“ In seiner Stimme vereinten sich Spott und unbändiger Hass. Die junge Frau erschrak. Ihr Blick suchte Halt in den Bäumen, die von Wind hin und her geworfen wurden. Als sie damals die Schriftrollen Masagos gefunden hatte, hatte sie nicht geglaubt, sie einmal benutzen zu müssen. Es war alles aufgezeichnet...ihr ganzes bisheriges Leben hatte sie in ihren Händen gehalten. Ihre Liebe zu Talin...ihre Verzweiflung über den Vater...all das...und noch vieles mehr.
Und nun stand sie vor dessen großer Liebe und gerade dieser, kam ihr nun mit soviel Hass entgegen.
„Meine Familie schon, aber nicht unsere Herzen.“
„Eure Herzen?“ Talin sah auf und fast schon überheblich sah er in Maritatons Augen. „Welche Herzen?“ Beendete er seinen Satz.
„Wie kannst du es wagen? Wisst ihr eigentlich mit wem ihr sprecht?“ Tränen rannen über ihre Wangen und auch wenn ihre Worte vernichtend und königlich klingen sollten, blieb es nur bei einem Versuch. Nur noch wenige Sekunden sah sie ihn an...dann brach sie in sich zusammen.
„Ihr hättet nicht her kommen sollen...Prinzessin!“ Damit drehte sich Talin geringschätzig um und nahm in sich selbst unsicher, seinen Weg in die andere Richtung.
„Und so jemanden vertraute Masago?“ Schrie Maritaton und obwohl er schauderte, ging er weiter.
Leiser und nun an sich selbst gerichtet sagte sie:
„Jetzt weiß ich, dass eine Liebe zwischen zwei Ständen doch nicht gut gehen kann.“ In diesem Moment blieb Talin stehen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Körper begann zu beben.
„Was bringt mir ihre Liebe…wenn sie mich dennoch verlassen hat?“ Maritaton wischte sich die Tränen weg und stand auf. Noch immer zitternd und ein wenig geschwächt schritt sie auf ihn zu. Ihr langes Kleid war von ihrem Sturz ganz staubig geworden, doch das schien die Prinzessin nicht zu stören.
„Wisst ihr was ich glaube? Nicht meine Familie hat sie aufgegeben...ihr seit es…und das ist um einiges schlimmer!“
Talin wirbelte herum. Wutentbrannt schrie er Maritaton an:
„Gerade ihr wollt über unseren Stand bescheid wissen? Ihr…die niemals das Leben in seiner ganzen Grausamkeit kennen gelernt habt? Ihr…die nicht die Angst, vor dem nächsten Morgen kennt?
Und ausgerechnet Ihr wollt mir vorwerfen, dass ich nicht fähig bin zu lieben?“
Maritaton sah ihn abwartend an. Sie wusste, er hatte noch nicht alles gesagt. Er hatte sich noch nicht alles von der Seele geschrieen. Nun, da sieh ihn verletzt hatte, fühlte er sich in seinem Stolz angegriffen, ja sogar verletzt und jetzt musste er sie verletzen…egal wie und egal um welchen Preis. Doch alles, was er noch zu sagen vermochte, war ein leiser in sich gekehrter Gedanke:
„Habt Ihr wirklich das Recht dazu?“ Jetzt erst fasste Maritaton den Mut, näher an ihn heran zu gehen und ihre Hand leicht und beruhigend auf seine Schulter zu legen. Im ersten Moment wollte Talin die Hand weg schlagen…doch er zögerte und die bereits erhobene Hand sank langsam an seine Seite.
„Ich hätte niemals gedacht, dass sich alles so plötzlich verändern würde. Auch ich dachte niemals daran, einmal an Masago zu zweifeln und ich tue es auch Heute nicht. Vielleicht war mein Erscheinen nur ein kleiner Schritt, aber lass nicht zu, dass sich dieser Schritt im Nebel verfängt.“
„Was ist, wenn sie tot ist? Wenn all unsere Bemühungen, keine Sinn haben? Wenn sich nun nicht unsere Gedanken im Nebel verfangen…aber unsere Taten? Was dann? Haben wir dann mehr die Kraft, ohne sie weiter zu leben?“
Maritaton begann zu lächeln. Sie sah ihm aufbauend in seine Augen und flüsterte.
„Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, ob sie noch lebt. Das einzige was wir haben ist der Glaube daran.“
„Ägypten ist groß…unser Wille dafür vielleicht kleiner… Was wenn unser Glaube zwar stark, aber der Weg zu lang ist? Es ist doch wie, als wenn man in der Wüste ein Sandkorn sucht. Vielleicht liegt es schon vor unserer Nase…doch kann man sich jemals sicher sein? Sicher genug? Ein Jahr ist lang Prinzessin...was wenn wir sie nicht wieder erkennen?“
„Talin?“ Eine aufgeregte Stimme schien von weiten nach ihm zu rufen. Talin sah an Maritaton vorbei. Er erkannte die Stimme und nervös sah er sich nach seiner kleinen Freundin um. Ausgerechnet jetzt…fluchte er in Gedanken. Noch im näher kommen, begann Nahil zu erzählen.
„Es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme aber ein Boot war umgekippt. Kannst du dir das vorstellen Talin...die ganzen Fische fielen zurück ins Wasser. Der Fischer hat vielleicht geflucht.“ Nahil lachte doch als sie Maritaton erkannte, die sich umgedreht hatte, verstummte ihr Lachen und sie sank auf die Knie.
„Verzeiht meine ungestüme Art.“ Maritaton drehte sich, noch immer lächelnd, wieder zu Talin. Dieser wusste was sie damit sagen wollte...denn Masago war genauso gewesen. Ihre ungestüme Art, hatte ihn manchmal schon zur Weißglut gebracht. Und auf einmal wusste er, wie er sie wieder erkennen würde:
„Mit der Kraft unserer Herzen, werden wir sie wieder finden und sie zu erkennen wissen.“ Ihr Lächeln vergrößerte sich und ohne noch etwas zu sagen drehte sie sich zu Nahil um, um dann an ihr vorbei zu gehen. Talin während dessen kniete sich zu seiner kleinen Freundin und schaute Maritaton noch so lange nach, bis sie die Sonnenstrahlen wieder in Besitz nahmen und ihm den Blick raubten.
„Was war DAS denn?“ Nahil hatte wieder ihre Worte gefunden und schaute ihn nun fragend direkt ins Gesicht.
„Das, meine kleine Nahil, was Maritaton, Tochter des Echnaton!“ Talin musste Lachen. Er zog Nahil hoch, die ihn noch immer ungläubig in die Augen starrte. Etwas enttäuscht bemerkte sie:
„Was wirst du jetzt tun?“
„Das, was ich schon lange hätte tun sollen.“ Sie sah auf den Boden.
„Du wirst sie also suchen gehen.“