Masago - Tochter des Echnaton

Schöner Teil. Vor allem gefällt mir auch die Lösung mit Echnatons Verhalten, der sich gleich an Aton wendet - das wird nicht leicht, ihn zu überzeugen, dass Aton nicht der einzige Gott ist...
Bewertung: 2-
 
Sie wusste nicht, wie lange sie schon gerannt war. Doch Tränen... Tränen hatte sie schon lange nicht mehr. Als sie dem Umdrehen nahe gewesen war, hatte sie sich gesagt:
„Ich bin doch stark oder? Ich bin doch Echnatons Tochter. Ich liebe diesen Menschen doch... oder? Dann reiß dich zusammen Masago. Denk daran, wofür du das hier tust. Und lauf endlich weiter!“ Damit stand sie auf und ging mutig weiter. Als Prinzessin, die auch noch übernatürliche Fähigkeiten besaß musste es doch ein leichtes sein, diesen Weg nach Heliopolis zu überwinden.
Schon von weiten konnte man eine kleine Palmengruppe erkennen und bestärkt von dieser Aussicht rannte Masago auch noch diese Stück. Völlig außer Atem und völlig geschafft stand sie am Rande einer wunderschönen Oase. Sie kniete in den Sand und dankte Aton für dies Oase. Sie stutzte bei ihren Gedanken. Aber es war nun einmal die Erziehung ihres Vaters und sie hatte niemals bestritten an Aton zu glauben. Sie sah in Aton nur nicht das Allerheilmittel. Der Schatten der Palmen taten ihr gut und bald hatte sie auch die Kraft, einmal durch diese Oase zu streifen. Eine kleine Quelle versorgte die Palmen mit genügend Wasser und auch ihren Durst würde sie stillen. Gierig trank sie das erfrischende kalte Wasser und schließlich ließ sie sich auf ihren Rücken fallen und sah in das dichte Blätterwerk einer Palme unter der sie gerade lag. Zum ersten mal, seit sie aus dem Palast geflohen war, musste sie wieder an Talin denken. Talin! Ein kleiner Schluchzer entfuhr ihr.
„Ach Talin! Wie gerne würde ich dich jetzt neben mir liegen haben. Wie gerne würde ich jetzt deine Stimme hören. Deine aufbauenden Worte und...aber du bist nicht hier. Und wer weiß, vielleicht ist es auch besser so!“ Masago schloss die Augen. Sie dachte an die Nächte. Es würde furchtbar kalt werden und Msie musste sich schnell etwas einfallen lassen. Masago blinzelte in den schon fast untergegangene Aton. Mühevoll richtete sie sich auf. Auf einmal spürte sie all ihre Knochen und es kam ihr gar nicht gelegen, sich zu erheben. Morgen früh würde sie sehen, ob sie vielleicht etwas essbares finden würde. Hunger verspürte sie eigentlich nicht, trotz des langen Weges. Dennoch, sie war so weit gekommen, da würde sie jetzt auch noch dieses Hindernis überwinden.

Nachdem sie sich nach langem Hin und Her entschlossen hatte, eine Notunterkunft zu bauen, hatte sie endlich ein paar Palmenwedel abgebrochen. Trotz der Höhe, denn sie war eine ausgezeichnete Kletterin. Ihre halbe Kindheit hatte sie im Freien verbracht. Sie war mit Talin schon ihr ganzes Leben unterwegs und kletterte überall herum, was genügend Stabilität bot. Auch auf Palmen. Damit fiel es ihr nicht schwer riesige Palmenwedel abzubrechen und sie notdürftig zusammen zu legen und ein einfaches Dach zu bauen. Als sie schließlich fertig war, holte sie ihre Kameldecke, die sie wohl wissend wegen den kalten Nächten eingepackt hatte und legte sie auf den Boden, denn die Kälte wirkte bei ihr am ehesten von unten. Ihr Kleid behielt sie an und die wenigen Sachen die sie mit hatte, legte sie noch zusetzlich über ihren Körper. Dann verschränkte sie ihre Arme hinter ihrem Kopf und blickte durch ihr Palmenwedeldach nach oben an den Himmel. Sie sah ganz deutlich den Gürtel des Osires. Und auch Isis die neben ihrem Geliebten stand. Masago fing an zu lächeln. Ob auch Talin jetzt diesen Sternenhimmel sehen würde. Ob er jetzt auch an sie denken würde. In diesem Augenblick löste sich eine Sternschnuppe und verglühte nach wenigen Sekunden wieder. Doch Masago hatte sich schnell etwas gewünscht:
„Bitte, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das mein Vater und Talin glücklich sind!“ Dann kuschelte sie sich in ihre Arme und schlief ein.

Durch das kleine Fenster fiel noch Kerzenschein auf die Straße. Talin hatte die Arme auf den Tisch gestützt und sein Kinn darauf gelegt. Er fragte sich, was Masago getan hatte, aber auch, wo sie war! Er war heute Nacht an ihrem Platz gekommen und hatte dort auf sie gewartete. Aton war immer weiter gesunken, doch er hatte gewartet. Solange, bis es dunkel war. Dann hatte er sich erhoben und war langsam in seine Stadt zurück gegangen. Nun saß er in seinem Zimmer und konnte nicht schlafen. Talin hatte ein sehr kleines Zimmer, doch das war schon etwas besonderes. Kaum eine Familie seines Standes hatte mehrere Zimmer. Meist war die Familie in einem Raum unter gebracht und hatte auch noch allerlei Viehzeug um sich herum. Doch Talins Mutter hatte bloß ihn als Sohn. Ihr Mann war vor Jahren gestorben und Talin musste seiner Mutter helfen wo es nur ging. Talins Mutter mochte Masago, denn sie war öfters hier gewesen. Doch in letzter Zeit kam Talin allein nach Haus. Er brachte Masago nicht mehr hier her und dabei verdankten sie ihr so viel. Sie hatte bei ihrem Vater ein gutes Wort eingelegt und der Pharao, lang möge er leben, hatte gleich veranlasst, dass Talins Familie ein anständiges Haus gebaut worden war. Doch was brachte das größte Haus, wenn Talin doch nicht glücklich war. Das Haus war toll, doch ihm fehlte das „Leben“ in ihm. Seit sein „Vater“ tot war, gab es wenig Anlässe zum lachen. Immer wieder war ihre Existenz bedroht. Auch eine vernünftige Ausbildung hatte Talin Echnaton zu verdanken. Und nun... nun vermisste er Masago. Es kam ihm seltsam vor, dass sie heute nicht wie verabredet erschienen war. Er machte sich große Sorgen und er hoffte sie bald wieder sehen zu können. Er stöhnte kurz auf und trat dann ans Fenster. Die Stadt wirkte friedlich und Talin genoss die Ruhe. Seine Stadt musste in Angst leben, denn der Pharao, lang möge er leben, hatte beschlossen, dass alle verfolgt wurden, die sich nicht seinen Anweisungen unterzogen. Jegliches Lachen war verstummt und auch sonst wurde nicht mehr viel gesprochen. Manch einer musste sich die Ohren zu halten, wenn wieder ein Trupp Beamter durch die Stadt zogen und einen Gefangenen hinter her zogen, der erbärmlich schrie. Es war furchtbar. Er blickte noch einmal auf die Straße und ging dann vom Fenster weg.
„Ich hoffe, du weißt was du tust, Masago!!“ Dann setzte er sich auf sein Bett und löschte die Kerze.
 
Der Teil war gut, abgesehen von ein paar unschönen Formulierungen ("ihr gar nicht gelegen, sich zu erheben"...).
Bewertung: 2-
 
Eine 2-..hey..mal was neues *lol*
Naja..ich bweiß selbst,d ass diese Teile nicht so berauschend sind..aber es ändert sich dann ganz schlagartig..;)
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Aton stand schon hoch am Himmel, als Masago ihre Augen öffnete. Sie blinzelte müde. Dann warf sie ihre Sachen von sich und richtete sich auf. Sie rieb sich die Augen und gähnte laut und herzhaft. Es war ein wunderschöner Tag und Masago erwachte in einer wunderschönen Oase mitten in der Wüste. Ein gewaltiger Muskelkater machte ihr zu schaffen und dementsprechend brauchte sie auch eine Weile, um aufzustehen. Sie packte ihre Sachen wieder ein und wickelte alles in die Kameldecke. Anschließend stellte sie ihr Bündel an eine Palme und ging zu der Quelle, die ihr schon abends so gut getan hatte.
Zum Glück hatte sie kein langes Kleid an, denn das würde sie doch nur unnötig behindern.
Noch immer verspürte sie keinen Hunger, dennoch sah sie sich um. Auf ihrem langen Weg würde sie sicher bald Hunger bekommen. Auf einmal bemerkte sie, wie dumm sie doch eigentlich gewesen war, denn sie hatte sich keine Feldflasche eingepackt und so konnte sie sich kein Wasser mit nehmen. Es war zum auswachsen. Wer weis, wann sie wieder an einen Wasserlauf kommen würde. Sie stand von der Quelle auf und ging in der Oase umher. Doch nirgends wuchs etwas essbares. Es war gar nicht so einfach so ganz allein zu überleben. Masago atmete noch einmal tief durch, dann schulterte sie sich ihre Sachen und trat aus der Oase in ein gleißendes Licht, was sie umstrahlte. Es schien, als richtete Aton auf einmal all seine Strahlen auf Masago. Diese lächelte nur müde:
„Wenn du mich aufhalten willst... dazu ist es zu spät!“ Dann hob sie ihre Hand und legte sie schützend über ihre Augen. Mutig trat sie in die Wüste und setzte einen Schritt nach dem anderen.

Meritaton und Maketaton saßen im Garten des Palastes. Meritaton schien geistesabwesend und das bemerkte die jüngere Schwester sofort:
„Was ist mir dir Meritaton?“ Meritaton sah ihre Schwester nur kurz an, dann sah sie wieder zu Boden.
„Es hat sich so viel geändert! So viel!“ Sprach sie geistesabwesend.
„Aber das Leben besteht doch aus Veränderungen, oder nicht?“ Maketaton war intelligent, so wie alle Töchter Echnatons. Sie hatte, genau wie die anderen, schwarze Haare, die sie immer zu irgendeiner Frisur gebunden hatte. Auch sie legte sehr viel Wert auf ihr Äußeres. Doch nun sah sie ihre große Schwester an und bemerkt die Traurigkeit ihrer Schwester. Meritaton lächelte leise und sah dabei auf den Boden.
„Normal...?!“ Sie lächelte noch immer, doch ihr Lächeln drückte alles andere als Fröhlichkeit aus.
„Nicht? Ist es denn nicht normal? Meritaton sag doch was!“ Sie sah Meritaton fragend an, denn sie verstand ihre Schwester einfach nicht. Diese hob den Kopf und sah Maketaton herausfordernd an.
„Ja Maketaton! Aber du verstehst das noch nicht!“ Damit sprang Maketaton empört auf.
„Du, du und Masago, ihr habt mich noch nie für voll genommen. Bei Masago bin ich das ja schon gewohnt, aber was ist mit dir?“ Noch immer lächelnd sprach Meritaton:
„Siehst du! Diese Veränderung... ist sie nicht normal?“ Maketaton sah scheu auf den Boden. Natürlich... aber wenn man immer ausgeschlossen wird. Die ältere Schwester stand auf und kniete vor ihrer jüngeren Schwester nieder. Sie nahm ihre Hände und sah sie an:
„Jegliche Veränderung in deinem Leben ist normal. Doch es gibt zwei Arten von Veränderungen. Die einen sind die Veränderungen, von denen du sprichst: Man wird älter, man betrachtete alles unter einem ganz neuen Licht und wenn man Glück hat, dann betrachtete man Dinge, die man vorher für völlig sinnlos gehalten hat, wieder neu und stellt fest, dass sie doch gar nicht sinnlos sind! Und dann... dann gibt es Veränderungen die schmerzen und schwer sind zu akzeptieren.“ Meritaton machte eine Pause und erhob sich aus ihrer unbequemen Stellung. Sie ließ die Hände ihrer kleinen Schwester los und streifte mit ihren Fingern, in dem sie den Garten entlang ging, eine Lotusblumenknospe. Maketaton folgte ihr.
„Es sind Veränderungen, die sich genauso wenig aufhalten lassen. Doch von einem Tag, von einem Moment auf den anderen, verändert sich so viel, dass es schmerzt. Masago ist weg, Vater hat alle Götter abgeschafft. Veränderungen mit Konsequenz!“ Meritaton war stehen geblieben und sah Maketaton ernst ins Gesicht.
„Und ich... ich soll heiraten!“ Maketatons Gesicht wurde blas, doch sie wusste, dass es normal war. Jeder musste heiraten. Ob er nun wollte oder nicht.
„Ist das auch so eine Veränderung, die schmerzt?“ Meritaton lächelte ihrer Schwester ins Gesicht.
„Das muss jeder selbst entscheiden.“
„Was ist es dann aber für ein Typ von Veränderung?“
„Vielleicht der Typ drei: Eine Veränderung, bei der man selbst entscheiden kann, ob nun gut oder schlecht!“
„Nun verwirrst du mich aber Meritaton!“ Ihrer Schwester lächelte sie noch immer an.
„Ach Kleines. Mit der Zeit wirst du es verstehen. Hab einfach Geduld!“
„Ach man, für alles soll ich Geduld haben. Warum kann ich es denn nicht gleich alles verstehen!“
„Weil jedes seine Zeit braucht! Sieh diese Pflanze an. Irgendwann wird sie stark genug sein, irgendwann mit der Zeit wird auch sie ihre Knospe öffnen. Und wer weis, vielleicht wird sie dann die schönste von allen sein! Aber auch sie braucht ihre Zeit. Alles braucht seine Zeit! Du siehst, du bist nicht das alleinige Phänomen, das diese Zeit braucht!“
Maketaton setzte sich auf den Boden und stemmte ihre Ellbogen auf die Knie. Sie stützte ihren Kopf hinein und pustete eine Haarsträne aus ihrem Gesicht. Ihre Schwester statt dessen hatte ihren Kopf gen Himmel gerichtet:
„Ich wünsche dir Glück Masago. Vielleicht erreichst du, was niemandem gelungen ist! Ich wünsche dir Glück!“ Dann sah sie wieder auf ihre Schwester.
„Komm schon, Mutter macht sich sicher schon wieder Sorgen!“
„Ach die doch nicht! Sie sitzt bestimmt wieder vor ihrem Spiegel und betrachtete sich!“
Meritaton begann zu lachen und stemmt ihre Arme in die Hüften.
„Maketaton, Maketaton, du sollst nicht immer so frech sein!“ Dann musste auch Maketaton lachen.
„Wenn es aber so ist!“ Meritaton begann ihre kleine Schwester zu kitzeln. Maketaton bekam gerade so viel Luft um zu fragen:
„Oder ist das auch wieder so eins deiner Gebote?“
„Ja und zwar das Gebot: Sprich nicht alles aus was du denkst!“ Dann wurde weiter gekitzelt. Auf einmal sah Maketaton ihre Schwester Meritaton ernst an.
„Wo ist Masago?“ Meritaton setzte sich schweigend. Dann sagte sie:
„Ich weis es nicht! Vermisst du sie?“ Auch Maketaton setzte sich.
„Irgendwie schon... sie ist ganz anders als unsere anderen Schwestern. Die sind so... so... schnöde! Also, ich meine unsere Stiefschwestern!“
„He!“ Meritaton knuffte Maketaton in die Seite.
„Denk an meine Gebote: Nicht alles aussprechen was man denkt! Na ja, aber recht hast du!“
„Meritaton...!“ Sagte Maketaton überheblich.
„Ich muss mich ja sehr über dich wundern!“
 
Die arme Masago:bawling:
So ich werde jetzt wieder regelmäßig schreiben:rofl: Du kennst ja die Gründe!

Mi den Maketaton und maritaton kommt man ja ganz durch einander:rofl: aber du hast das wieder sooooo schön geschrieben! Schreib bitte ganz schnell weiter, denn est mit abstand die beste FF der Welt..nein was sag ich...der Erde:knuddel: aberi m ernst: du schreibst echt sehr gut und ich lese sie gerne

Note: 1*
 
Mir hat vor allem der zweite Abschnitt gefallen mit den beiden Schwestern, wenn es auch teils kaum noch ersichtlich war, wer denn nun gerade gesprochen hat. Aber ansonsten gut gelungen.
Bewertung: 2
 
*rumspringt* hjaaa..eine 2!!!! :D
Danke schön..auch an dich Ain! :knuddel:
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Nofretete statt dessen, hatte ganz andere Probleme, als ihr Gesicht. Sie hatte gerade Echnaton, ihren Mann, getroffen. Er schien ihr noch kleiner als er sowieso schon war und sein Gesicht war traurig. Nicht einmal gesehen hatte er sie. Erst nachdem Nofretete ihn angesprochen hatte, hatte er seinen Kopf gehoben und wie abwesend zu ihr geschaut. Seine Miene zeigte keinerlei Veränderung und sie war erschrocken.
„Was habt ihr? Ihr seht müde aus!“
„Nicht müder als sonst. Meine Beine sind schwer und meine Sorgen lassen meinen Kopf immer wieder fallen. Was kann ich für euch tun meine Königin?“
Nofretete wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Schmerz überwog und ihre Trauer machte ihren Zunge lahm.
„Masago...sie ist weg!“ Auf einmal schien Echnaton aufzuwachen. Seine Augen weiteten sich und sein Haltung wurde aufrecht und stolz.
„Sie ist noch immer nicht zurück, nicht wahr?“
„Ja!“ Sagt Nofretete leise, denn sie wusste, dass Echnaton seine Tochter vermisste. Mehr als das, er hatte zu leben aufgehört. Aton...er hatte sie nicht zurückgebracht.
„Schon ist Aton 7 mal aufgegangen und hat jeden Tag mit seiner Wärme erfreut. Warum erreichen diese Strahlen nicht auch mein Herz? Warum erscheint mir jeder Tag kalt und traurig?“ Nofretete sah ihn traurig an. Sie konnte es nicht ertragen, dass Echnaton so litt. Nach allem, was Masago ihm an den Kopf geworfen hatte, hatte er niemals aufgehört sie zu lieben.
„Weil euch Masago fehlt! Was bringt einem der schönste Tag und das schönste Lied wenn das was man am meisten liebt, nicht da ist? Was bringt der schönste Sonnenaufgang, wenn niemand da ist, mit dem man sich zusammen daran erfreuen kann? Was bringen die schönsten Worte, wenn niemand da ist, der sie sich anhört?“ Echnaton hatte wieder seinen Kopf gesenkt.
„Warum sucht ihr sie denn nicht endlich? Wie viele Tage müssen denn noch ins Land gehen?“
Mit einem male hob Echnaton seinen Kopf und sag seine Frau mit seinen kleinen Augen an. Sie wirkten bald kalt und gleichgültig und Nofretete erschrak ein weiteres mal.
„Und sie über Aton stellen?“ Natürlich, dachte Nofretete, der ewige Streitpunkt zwischen den Beiden. Einer stolzer als der andere. Kein wunder, wenn Masago gegangen war.
„Ja...wie kann denn eine Liebe zu einem Kind nicht höher sein? Könnt ihr leben, wenn Masago nicht da ist?“
Echnaton sah sie mit einem finsteren Blick an!
„Könnt ihr leben, wenn Aton nicht da ist?“ Nofretete senkte den Kopf! Sie wusste, jegliche Diskussion war sinnlos. Er könnte sich niemals selbst eingestehen, dass man Aton zwar zum Leben brauchte, aber niemals wirklich leben konnte, wenn das wichtigste nicht mit ihm leben will. Das, auch wenn Aton so schön und wichtig ist, nichts ein Kind ersetzen kann, dass mit einem lacht. Echnaton strich Nofretete über ihr Gesicht und sah sie an. Dann ging er weiter in Richtung Ausgang. Sein Weg führet zum Atontempel. Wohin auch sonst. Nofretete seufzte und ging nach draußen.

Während dessen war Masago in eine Stadt gekommen. Sie war in einem fürchterlichen Zustand. Ihre Zunge war trocken und ihr Gesicht war verbrannt von der Sonne. Ihre Füße war übersäht mit Blasen und ihre Augen waren schwer. Kaum war sie in die Stadt gekommen, konnten ihre Füße sie nicht mehr tragen und sie viel unsanft in den Sand...
Als sie die Augen wieder öffnete fand sie sich in einem Bett wieder. Sie fuhr hoch und sah sich um. Doch bevor sie sich die främdlichen Zimmer genauer ansehen konnte wurde eine Tür geöffnet und eine junge Frau trat ein. Sie lächelt Masago an.
„Du hast lange geschlafen!“ Masago sah die Frau wie im Traum an.
„Wie oft ist Aton nun schon aufgegangen?“Fragte Masago fast schlafend und ohne Ausdruck weder in ihrem Gesicht noch in ihrer Stimme. Die Miene der Frau verzog sich und bald verächtlich sagte sie:
„Aton?...Zwei mal!“ Masago merkte den Unterton und langsam fand sie ihre Orientierung wieder.
„Was ist? Ist etwas nicht in Ordnung?“ Sie wunderte sich selbst über ihr Selbstvertrauen, schließlich lag sie in einem fremden Bett und eine fremde Frau stand vor ihr.
„Nein nichts....iss erst einmal was! Und komm wieder zu Kräften!“ Die Frau setzte sich zu ihr aufs Bett und Masago aß gierig das Brot und trank noch viel gieriger das Wasser. Als sie schließlich fertig war ließ sie sich zurück in die Kissen fallen.
„Wer bist du?“ Wollte die Frau wissen. Masago dachte einen Augenblick nach, dann sagte sie:
„Masago!“
„Schön dich kennen zu lernen, ich bin Fee! Was machst du hier und wohin willst du?“
Masago richtete sich auf.
„Ich will nach Heliopolis und ich bin...!“ Sie stockte. Erst jetzt viel ihr wieder ein, dass sie wegen ihrem Vater geflohen war. Sollte sie das sagen?
„Ich bin einfach auf Reisen...ich will die Welt kennen lernen!“ Fee lachte. Dann bist du aber falsch gegangen. Du bist hier in Teben. Wo du hin willst liegt im Norden. Masago wurde blass. Teben...? Auf einmal wurde die Tür aufgestoßen und ein ebenfalls junger Mann betrat die Wohnung. Er küsste Fee und sah Masago freundlich an.
„Ah, du bist ja endlich wach!“ Fee lächelte den Mann an.
„Ja schon seit einer Weile! Wie ist es dir denn heute ergangen?“ Der Mann setzte sich auf einen Stuhl. Auch er wirkte müde und abgespannt. Doch seine Worte waren kühl:
„Der Pharao sucht seine Tochter im ganzen Land! Ja... Masakaton ist nun schon eine und eine halbe Woche weg und niemand hat sie gesehen. Wenn du mich fragst geschieht es ihm ganz recht, dass sie weg ist. Vielleicht ist sie ja schon tot! Wer weis das schon. Das ganze Land ist wütend auf ihn. Mich würde nicht wundern, wenn jemand seine Wut an seiner Tochter ausgelassen hat.“
Masago erschrak. Daran hatte sie ja gar nicht mehr gedacht. Ihr Vater hatte ja alle Götter abgeschafft. Alle. Also waren auch hier alle Götter weg. Hier und jetzt wurde das Ausmass dieser Folgenschweren Entscheidung erst richtig klar, denn über jeden Ablauf verfügte ein Gott..! Es bedeutete nichts anderes, als das die Menschen nun auf einmal allein waren...! Masago sah ins Leere und Tränen stiegen in ihr hoch! Doch sie verdrängte sie, so gut es eben ging! Fee hatte Masagos Gefühlsänderung gesehen.
„Was ist mit dir Kleines?“
„Nichts...es ist nur. Mich würde interessieren, wie es dem Pharao geht!“ Ihre Stimme hatte sich normalsisirt und ihr ging die Frage erstaunlich schnell über die Lippen!
„Ich hoffe schlecht!“ Kam es von den Mann, doch Fee legte beschwichtigend den Finger auf den Mund.
„Das weis keiner! Es geht durchs Land, dass der Pharao an einer sehr schweren Krankheit leidet. Ich schätze, durch den Verlust seiner Tochter wird es ihm noch schlechter gehen! Aber warum interessiert dich das denn?“ Fee, war eine sehr nette Frau. Masago überlegte, dann sagte sie:
„Weil ich seine Tochter bin!“
 
Recht gute Dialoge, muss ich sagen. Auch der Einblick in das Leben des einfachen Volkes war gut, allerdings finde ich, dass Masago sich etwas schnell zu erkennen gibt, zumal doch ihre Gastgeber den Pharao hassen und sie als seine Tochter daher auch nicht unbedingt mögen werden...
Bewertung: 2-
 
Okay..dieser Teil noch..und ab da beginnen dann fast meine Lieblingsteile..
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Der Mann fuhr hoch und sah seine Frau leichenblass an. Auch Fee wirkte mit einem mal schwächer und blasser.
„Ich dachte, dein...euer Name wäre Masago!“ Masago stand auf und lächelte beruhigend.
„Ja...mein Vater hat mich immer so genannt. In Wirklichkeit heiße ich Masakaton. Ein ziemlich blöder Name wie ich finde. Aber ich werde niemals so genannt.“ So langsam kehrte die Röte in Fee’s Gesicht zurück und auch der Mann schien gefasster. Sie beugten den Kopf tief.
„Verzeiht uns unsere Dummheit. Bitte bestraft uns nicht. Wir bekommen bald ein Kind.“
„Warum sollte ich euch bestrafen?“ Masago lächelte und sie empfand nichts schlimmes daran! Im Gegenteil, sie hatte es genossen, wie ein ganz normaler Mensch behandelt zu werden.
„Weil wir den Pharao beleidigt haben!“
Noch immer lächelnd sprach Masago:
„Ich bitte euch, senkt nicht den Kopf vor mir.“ Die beiden hoben den Kopf und blickten noch immer scheu auf Masago, die sich wieder auf das Bett gesetzt hatte.
„Mein Vater ist ein guter Mensch. Nur leider ist er ein Spielzeug Atons geworden. Er weis nicht was er tut und ich wundere mich sogar, dass mein Vater mich suchen lässt. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es wirklich mein Vater war oder doch meine Mutter!“
„Ihr meint Königin Nofretete? Die Schönste, auf das ein Gottes Auge jemals geblickt hat?“ Masago verdrehte die Augen.
„Ja das ist sie! das ist meine Mutter: Königen Nofretete! Verzeiht mir, aber ich muss weiter. Ich bin in die falsche Richtung gelaufen und muss somit einen noch weiteren Weg zurücklegen, als ich überhaupt vorhatte. Bitte verratet niemanden, dass ich bei euch war.“ Sie blickte sich um und erkannte ihr Bündel in der Ecke. Sie stand auf und kramte darin. Als sie es gefunden hatte, ging sie wieder zu den Beiden und drückte jedem eine Goldmünze in die Hand.
„Ich danke euch für eure Gastfreundschaft.“ Die Beiden sahen sich perplex an. So hatten sie sich die Tochter Echnatons nicht vorgestellt. Die Königsfamilie war bisher immer unerreichbar gewesen und nun, nun hatten sie die Tochter des Pharaos in ihrer Wohnung stehen. Masago verbeugte sich und trat hinaus in die Sonne.
„Wartet!“ Fee hielt einen Wasserschlauch in der Hand!
„Den solltet ihr mitnehmen!“ Masago verbeugte sich. Und nahm den Schlauch dankbar in ihre Hand.
„Vielen Dank! Ich werde euch das niemals vergessen! Und...“ Masago zwinkerte, „viel Glück mit eurem Kind! Ich hoffe nur, dass es glücklich aufwachsen kann. Glücklicher als zu dieser Zeit!“ Wieder sah sie, wie auch sonst so oft, nachdenklich in den Himmel.
Auch der Mann war nun zu Fee getreten und hatte seine Frau um die Hüften gefasst. Sie lächelten Masago zu.

Zwei riesige Obelisken erregten Masagos Aufmerksamkeit. Sie stand vor einem Tor, dessen Eingang diese zwei Obelisken bildeten. Nach diesen zwei Obelisken stand sie vor zwei Pylonen (Zwei naja..soetwas ähnliche wie Thorpfosten..sie bilden jedenfalls einen Eingang). Mutig ging sie in diese Anlage hinein, ohne zu wissen, was das überhaupt war odre was sie erwarten würde. Doch schon während sie eintrat fühlte sie sich unwohl und von allen Seiten beobachtet. Sie sah in jede Richtung, doch niemand war zu sehen! Unbemerkt bildeten sich winzige Schweißperlen auf ihrer Stirn und ihre Luft wurde langsam knappt. Sie hielt sich ihre Hand an ihren Hals und schnappte nach Luft. Sie drehte sich auf der Stelle und sah hilfesuchend nach oben in die Wolken, die noch immer freundlich wirbelnd auf Ägypten sahen. Auf einmal begann ihr Lapislazuli zu leuchten. Ihre Luft kehrte langsam wieder und auch ihre Angst schwand etwas...dennoch so etwas hatte sie noch niemals erlebt! Weder dieses Gefühl, der hilfligkeit noch das ihr Lapislazuli leuchtete. Sie erschrak und berührte ihn vorsichtig. Ihr Beine zitterten und das Strahlende blau leuchtete in ihren Augen und spiegelte sich in ihnen.
„Was willst du hier?“ Masago zuckte zusammen. Sie wirbelte herum. Eine Gestallt stand vor ihr. Um seinem Kopf lag eine Kapuze und Masago konnte das Gesicht dieser Gestallt nicht erkennen. Ihr Lapislazuli hatte aufgehört zu leuchten und auch ihre Beine hatten aufgehört zu zittern. Mutig fragte Masago:
„Was ist das hier für eine Anlage?“ Der Mann begann zu lachen.
„Ihr steht hier vor dem Hof des Amenophis dem 3.“ Masago sah sich alles um sie herum an. Sie stand im Hof ihres Großvaters. Vor ihren Augen verschwamm alles. Sie kniete sich nieder und stützte ihre Arme in den Sand.
„Geht es ihnen gut...Prinzessin?“
 
"hilfligkeit"? :rolleyes:
Der Teil war eigentlich schön, nur war der Schluss recht verwirrend - wo ist Masago denn jetzt? Es wirkt erst so, als sei sie gerade erst aus dem Haus der Familie von eben raus, aber scheinbar ist sie doch schon wieder woanders?!
Bewertung: 2-
 
So..ab dem nächsten Teil, beginnen meine Lieblingsteile..sind dann auch besser..wie ich finde!
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Als Masago die Augen wieder öffnete, fand sie sich in einem kalten, dunklen Raum wieder. Sie legte die Hand an ihren schmerzenden Kopf. Ihre Haut war zerschunden. Masago bekam Angst, sie sprang auf, doch viel sofort wieder auf den Boden. Ihre Hände schmerzten. Sie wusste weder wo sie war, noch wusste sie, warum sie hier war.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht allein hier war. Ein Mann saß ihr gegenüber und starrte sie an.
„Wie kommt denn ein so hübsches Ding hier her?“ Masago rutschte in eine Ecke. Sie wusste nicht warum, doch sie fürchtete sich vor diesem Mann. Ihr Atem war unregelmäßig. Schließlich erhob sich der Mann und stand vor ihr.
„Ich weis ja nicht, warum ihr hier seid, aber ich kann mir denken wer euch hier her gebracht hat. Das war der Priester.“ Masago sah zu dem Mann und langsam verlor sie ihre Angst. Er war nicht älter als 20. Bis auf die Tatsache, dass er schrecklich mager war und dreckig, hatte er weiche Gesichtszüge und ein liebes Lächeln und er wirkte so merkwürdig vertraut....
Sie versuchte noch einmal aufzustehen. Mit ihren Händen klammerte sie sich an der Wand fest und mit zitternden Füßen stand sie schließlich. Masago reichte dem Mann ihre Hand.
„Wer seid ihr?“
„Ich?“ Dem Mann entschwand ein Lächeln ...doch er ging nicht auf ihre Frage ein.
„Später...jetzt ruht euch aus! Ich werde auf euch aufpassen!“
„Aufpassen?“ Masago verstand nicht...! Erst jetzt bemerkte sie ihre Kopfschmerzen. Sie rutschte wieder zu Boden.
„Sagt mir bitte...warum seid ihr hier?“ Wieder lächelte der Mann. Auf einmal hörten sie Schritte und eine Tür, die aufgeschoben wurde. Die Schritte blieben vor ihrer Tür stehen.
Ein kleines Fenster wurde geöffnet und ein Mann blickte hinein. dann wurde das Fenster wieder geschlossen und die Schritte verhalten wieder.
Der junge Mann sah sie noch immer lächelnd an. Was wusste er? In Masagos Augen bildeten sich Tränen und auf einmal hörten sie wieder Schritte, doch diesmal leiser und diesmal waren es mehrere.
Die Tür wurde aufgestoßen und 5 Frauen zogen Masago hinaus. Masagos Augen waren noch immer feucht. Sie drehte sich um und sah den jungen Mann fragend an:
„Wo bin ich?“ Dann verschwand sie.

Sie wurde in ein prunkvolles Zimmer geführt. Es sah so ähnlich aus, wie das ihres Vaters. In dessen Mitte stand eine Badewanne. Die Frauen zogen sie schnell aus und baten sie, sich in die Wanne zu setzten. dann ging alles sehr schnell: Masago wurde gebadet, in ein neues prunkvolles Kleid gesteckt und ihre Haare wurden zu einer komplizierten Hochsteckfrisur gesteckt. Dann wurde sie geschminkt und wurde schließlich in ein weiteres Zimmer geführt. Die Frauen verschwanden wieder und ihren Platz nahmen nun zwei Wachen ein. Masago blickte sich um und sah missbilligend auf die zwei Männer, die eine Statur wie ein Bär hatten.
„Tretet näher...Prinzessin!“ Masago erschrak..
Diese Stimme...
Jetzt bloß keine Schwäche zeigen…du darfst nicht weg laufen...Masago halt das durch...du bist so weit gekommen...das wirst du auch schaffen!<
„Ah…endlich!“ Die Stimme klang zu frieden mit sich und schien vor Erwartung zu beben!
„Masakaton...wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet!“
Masago setzte mutig einen Schritt vor den anderen, immer gefolgt von den Soldaten.
Eine Gestallt saß auf einem Thron. neben ihm standen 2 weitere Männer. Diese Männer deuteten ihr nun, auf die Knie zu fallen, doch Masago blieb stehen. Der Mann auf dem Thron lächelte nur und richtete nun sein Wort an diese 2 Männer:
„Masakaton würde sich niemals auf die Knie werfen...sie hat ihren eigenen Willen…Nicht wahr…Masakaton?“ Masago erschrak ein wenig. Zum ersten mal hob sie ihre Augen völlig und sah dem Mann ins Gesicht. Er war zweifelsfrei ein Priester. Seine Augen waren schwarz nachgezogen und sein Kinn war spitz. Er hatte einen erhabenen Blick und sah Masago unverwandt ins Gesicht.
„Nun Prinzessin...wie geht es eurem Vater?“ Doch Masago schwieg. Schließlich erhob sich der Priester und trat auf sie zu. Er berührte ihre Wange und sah sie mit einem gierigen Blick an. Masago schloss die Augen...sie wollte nur weg. Der Priester sah ihr ins Gesicht und drehte sich schließlich um.
„Euer Stolz wird euch hier nichts bringen. Ich kenne Mittel und Wege euch zum Reden zu bringen! Glaubt mir.“ Inzwischen hatte der Priester seinen Thron wieder bestiegen.
Masago öffnete die Augen.
 
Ja..und es geht so weiter..also jetzt kommen meine Lieblingsteile:
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„Was wollt ihr von mir?“ Der Priester lächelte nur.
„Alles Prinzessin! Ich will euch, ich will Ägypten und ich will euren Vater stürzen!“ Masago erschrak. Sie wollte jetzt am liebsten niedersinken. Schlafen und wieder aufwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Traum war. Alles nur Fiktion und nur ein schwacher Abklatsch der Wirklichkeit. Doch Masago musste schnell einsehen, dass es keines falls ein Trugspiel ihrer Träume war, sondern die Realität. Eine schwache Stimme in Masago schien zu flüstern: „Los stell dich Masago!“ Doch ihre Angst war stärker. Bei all ihren Gedanken, waren die Blicke des Priesters niemals von ihr gewichen. Er hatte ein 14 Jähriges Mädchen vor sich; Bildschön. Wahrlich, eine Tochter Nofretes...darin bestand kein Zweifel. Seine Blicke schienen sie zu durchbohren, zu durchleuchten! Und je öfters er sie ansah, um so mehr wuchs seine Begierde. Umso mehr wuchs sein Wunsch, eben dieses Mädchen zu besitzen, sie zu seiner Sklavin zu machen. Sie war perfekt! Und mit ihr zusammen würde er über Ägypten herrschen. Sicher, er würde sie niemals vollständig besitzen, doch diesen Preis würde er gern bezahlen, solange er ihren Körper besaß und ihre vollständige Abhängigkeit. In seinen Augen blitzte es auf und geduldig wartete er starrend, dass Masago etwas erwidern würde. Er rechnete mit allem: Mit hass erfüllten Worten, mit erbarmenden Worten, doch seine Menschenkenntnis schien ihn zu trügen. War Masago doch etwas Besonderes.
„Es muss verlockend für euch sein, dort oben auf einem Thron zu sitzen. Die Fäden in den Händen zu haben, zu bestimmen was wer zu tun hat. Jemanden zu bestrafen wenn ihr dazu lustig seid. Mächtig auf das arme Volk hinunter zu lächeln. Den Erbarmenden spielen, wenn Menschen euch um etwas bitten. Segnen und verfluchen. Und über allen zu wissen, dass ihr mächtig seid!“ Masago sah ihn wütend, doch besonnen an, „Doch ihr habt eines vergessen. Ihr könnt lächeln über das Volk unter euch, ihr könnt es bestrafen wie ihr wollt, doch nicht ihr habt die Macht, sondern dieses Volk! versteht ihr: Das ist Macht! Ihr denkt es ist schwach? Seht hinaus, seht euch das schwache Volk an, seht sie an, wie sie in der brütenden Hitze ihre erbärmlichen Felder Tag für Tag bebauen, flügen und beackern. Ihr denkt ihr habt mich und schon gehört euch Ägypten...und schon gehört euch mein Vater? Ihr seid dumm, wenn ihr so etwas denkt, denn Ägypten ist sein Volk und nicht der Pharao oder gar seine Tochter!“ Masago trat einen Schritt zu Seite und gab das Fenster frei „DAS ist Ägypten!“ Dann schwieg Sie. Sie hatte ausgesprochen, was sie ihrem Vater immer gesagt hatte: ‚Liebt euch das Volk, so liebt euch Ägypten und so lieben euch die Götter und so liegt Ägypten allein in euren Händen’
Doch Masago wusste, dass dieser Priester, der dachte er stände über allen, viel zu selbst verliebt war um die Botschaft in ihren Worten zu erkennen. Während dessen war der Priester immer wütender geworden. Er war aufgestanden und schrie sie an:
„Ihr wagt es? Ihr wagt es so mit mir zu reden?“ Masago lächelt…nein, er hatte es nicht verstanden. Er hatte nicht verstanden, dass dies vielleicht der wertvollste Tipp gewesen war, den er jemals hätte bekommen können.
„Ganz schön kühn für jemanden, der in einer auswegslosen Lage steckt oder findet ihr nicht? Schafft sie wieder hinunter, wir werden ja sehen, ob sie noch immer so wenig Respekt für mich übrig hat, wenn sie erst einmal gelernt hat, wie es ist ohne Essen und Trinken zu überleben. Wir werden sehen, ob eure Stolz dann noch immer so unantastbar ist!“
Den Kopf senkend, wurde sie hinaus geschafft. Unsanfte, grobe Finger berührten sie und drückten ihr blaue Flecke in die Arme. Masago war zu schwach, um sich zu wehren. Hilflos wurde sie wieder in ihren Kerker gebracht. Unsanft wurde sie hinein geschmissen und mit einem Krachen fiehl die Eisentür ins Schloss!
 
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Die Rede, die Masago da hält, ist natürlich herrlich! Nur eins: "Jemanden zu bestrafen wenn ihr dazu lustig seid" - "lustig sein" ist doch ziemlich umgangssprachlich, ich würde eher "wenn es euch beliebt" oder so schreiben.
Bewertung: 2+
 
Hey ne 2+..ich bin echt ..froh :D
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„So sieht also die Tochter des großen Echnatons aus!“ Sein Lächeln hatte noch immer nicht seine Wirkung verloren und Masago verlor langsam ihre Wut. Dennoch sah sie ihn prüfend an. Wusste er doch, dass sie Echnatons Tochter war und mehr noch… es schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken. Er saß weder kniend ,noch den Kopf senkend in der Ecke, sondern lächelte einfach nur.
„Keine Angst! Ich weiß so einiges über euch! Oder sagen wie lieber: Ich weiß so einiges über euren Vater!“ Masago hatte wieder ihre Knie angewinkelt und blickte in die dunkle Ecke, in der sich schwach die Konturen dieses jungen Mannes abzeichneten.
Doch sein Lächeln durchbrach jede Dunkelheit. Aber Masago war in Gedanken bei dem Priester>: >Ich frage mich, wie man nur so egozentrisch sein kann. Ein Gott ist egozentrisch...aber das ist ja auch normal, schließlich sind Götter der Mittelpunkt der Welt. Um die sich alles dreht. Aber er... nicht Soldaten oder Neider werden ihn zu Fall bringen, sondern er allein wird dafür sorgen, dass er nicht glücklich werden wird... dass... er fallen wird! <
„Sagt mir eines, beantwortet mir nur diese eine Frage: Was ist das wichtigste, was ihr einem Menschen wünschen könntet?“ Damit wurde sie aus ihren Gedanken gerissen… aber sie verstand nicht, was dieser Mann von ihr wollte. Aber sein Lächeln machte sie schwach und nach 5 Minuten sagte sie:
„Träume!“ Das war alles...mehr kam ihr nicht über die Lippen. Vielleicht war es, weil Masago noch immer erschöpft war, vielleicht lag es aber auch daran, dass sie einfach keine Lust hatte, mit einem fremden Menschen zu reden.
„Träume?“ Kam fragend zurück.
„Warum Träume? Sind sie nicht das unwirklichste das unrealste, was es gibt?“
„Nein!“ Antwortet Masago ganz bestimmt und plötzlich.
„Nein…Träume sind keines falls unnütz. Geben sie einem doch Hoffnung und Mut, all die Qualen zu erleiden, die ein Mensch während seines da Seins immer wieder widerfahren wird. Geben sie einem doch den Sinn erst. Morgens aufzuwachen und zu wissen… vielleicht habe ich nicht viel zu Essen, vielleicht bin ich ärmer als irgendein Mensch auf dieser Welt, doch ich weiß ganz genau, Morgen wird für mich Aton noch einmal aufgehen. Ich weiß es…denn das ist mein Traum! Am nächsten Morgen wird dieser Mensch ganz sicher noch leben...auch wenn er sonst alle Hoffnung aufgegeben hat. Träume unterstützen einen und sind sie oft unerreichbar, geben sie einem doch immer ein Ziel. Außerdem hat man Träume ganz für sich allein. Sie sind das persönlichste was man hat. Nicht Geld oder Frauen sind die größten Geschenke dieser Welt...sondern Träume!“
Der Mann antwortete nicht...erst nach einer halben Ewigkeit sagte er.
„Aber dieser Priester…er hat den Traum über Ägypten zu herrschen, euch zu besiegen. Sind diese Träume nicht verboten.“
Masago stand auf und ging auf den Mann zu.
„Oh nein… es sind seine Träume und sind sie auch falsch...sind sie doch richtig! Versteht mich nicht falsch… ich wünsche mir wie niemand auf der Welt, dass dieser Mensch mit seiner Selbstverliebtheit unter gehen wird, aber vielleicht werden es wieder die Träume sein...andere Träume, die ihn auf den rechten Weg zurück führen. Ihm zeigen, das sein bisheriges Leben kein Leben ist!“
Auch der Mann stand auf.
„Ja…wahrlich...ihr seid Masakaton!“ Dann verbeugte er sich tief.
„Es ist wahr, was all die Menschen von euch berichten! Ihr seid es, die dieses Land leitet. Ihr seid es, die die Zügel in der Hand hält!“ Aus irgendeinem Grund machten diese Worte Masago wütend. Wieder sagte sie nichts dazu, außer:
„Bitte...steht auf und sagt Masago zu mir!“ Der junge Mann blickte zu ihr auf und Masago fielen die tief blauen Augen auf. Unwillkürlich musste sie an Talin denken. Traurig drehte sie sich um und setzte sich wieder. Ohne es zu wollen fing sie an, leise vor sich hin zu weinen.
 
Schöner Teil, du baust derzeit starke Dialoge ein, muss ich sagen! Einzig: Dass Masago fünf Minuten wartet, bevor sie antwortet, finde ich doch etwas übertrieben :rolleyes:
Bewertung: 2+
 
Hey..schon wieder ne 2..man..ich danke :knuddel:
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„Braucht ihr etwas? Lasst euch doch nicht vor so einem Kind beunruhigen?“
Der Priester, der vorher immer auf und ab gegangen war blieb abrupt stehen:
„Kind? Dieses „Kind“ von dem ihr sprecht, wird meine zukünftige Frau sein. Sie weiß mehr als ihr und eure ganzen Freunde! Mit ihr könnten wir zu unvergleichlichem Ruhm gelangen! Also achtet das nächste mal auf eure Worte, Achet!“
„Verzeiht mein Gebieter!“
„Aber was sie noch viel wertvoller macht ist, dass sie uns vor allen anderen durchschaut hat! Versteht ihr? Ich meine...wenn sie so gut ist andere zu verstehen...wie gut muss sie dann sein, andere zu täuschen? Ich will Masakaton besitzen! Sie wird die Königin Ägyptens sein…ihr werden die Menschen zu Füßen fallen! Doch das Volk wird unter meiner Fuchtel dienen! Sie wird das Volk blenden und ich werde es beherrschen!“
Achet verbeugte sich vor Philomus und ging. Philomus sah aus dem Fenster!
Was meinte sie mit: ‚Das Volk hat die Macht’? Wie konnte der Pöbel da unten ruhmreicher und ehrbarer sein als einer, der schon immer von goldenen Tellern gespeist hat? Er schüttelte verächtlich den Kopf. Überhaupt hatte er jetzt wichtige politische Geschäfte mit dem Königshaus zu tätigen. Immer hin galt es den Pharao zu stürzen...

Hektisches Treiben herrschte in Talins Stadt. An jenem Morgen trat Talin aus dem Haus und blinzelte in die Morgensonne. Es war wirklich sehr früh, aber das machte nichts, denn um so eher er von dem Marktbesuch wieder kam um so besser. Außerdem hoffte er noch immer insgeheim Masago zu treffen. Doch nach 6 Monaten hatte er so langsam die Hoffnung aufgegeben. Er dachte dennoch noch immer an sie. Er vermisste ihr Lächeln, ihre Worte...er vermisste sie einfach. Und es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Gedankenversunken schritt er die schmalen Gassen entlang, als ihn auf einmal jemand von der Seite am Arm packte und in eine Nische zog. Talin erschrak und wollte schon um sich schlagen, als er eine ihm wohl bekannte Lache hörte.
„Nahil!“ Ein schmales Mädchen kam zum Vorschein. Ihre Kleidung war einfach und ihre Haare waren mit einer einfachen Holzspange zu einem Pferdeschwanz geklemmt. Sie hatte ein hübsches Gesicht und auch sonst war sie eher zierlich und passte nicht so recht in das Bauernleben, dem Talin angehörte.
„Musst du mich so erschrecken?“ Talin versuchte ernst zu gucken, doch ihr Lächeln schien anzustecken.
„Entschuldige bitte!“ Sie legte ihren Kopf schief und lächelte ihn noch immer an. Wenn man nicht wusste, dass die Beiden nur Freunde waren, konnte man denken, sie wären ein Paar. Sie traten wieder hinaus in die Sonne und schlenderten gemeinsam die Gasse weiter entlang. lange Zeit sagten sie nichts, bis Talin stehen blieb. Wortlos sah er auf die Straße und für einen Moment schien seine Miene aufzuleuchten. Doch so plötzlich er angefangen hatte zu lächeln, so plötzlich verschwand es wieder. Nahil sah ihn prüfend und scheinbar enttäuscht ins Gesicht.
„Du vermisst sie noch immer...nicht wahr?“ Talin hob den Kopf und sah noch immer unverändert auf die Stelle, an der er gerade scheinbar Masago gesehen hatte. Doch Es war nur irgendein Mädchen...irgendein Mädchen...mehr nicht. Es war nicht seine Masago. Dann schüttelte er kurz den Kopf und sah Nahil an.
„Vielleicht ist sie ja auch schon Tot! Um so eher du dich an diesen Gedanken gewöhnst, umso eher kannst du ihren Tod verkraften.“ Nahil sagte das mit einer gewissen Gleichgültigkeit.
Talin schüttelte heftig den Kopf.
„Nein...nein...sie ist nicht tot...sie darf einfach nicht tot sein...ich habe ihr doch etwas versprochen! Ich muss das halten!“ Dann ging er weiter.
 
Der Teil war recht nett, wenn auch nicht so gut wie die beiden davor, da die jeweils sehr gute bis philosophische Dialoge hatten. Im neuen Teil bekommt man dafür immerhin etwas von Talins "Privatleben" mit.
Bewertung: 2-
 
*schnief* eine 2-..
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Nahil war noch einen Moment stehen geblieben, dann eilte sie hinter ihm her. Stur, als ob er so schnell wie möglich fertig werden wollte ging Talin über den Markt. Er redete nicht und auch sonst war er anders als sonst. Nahil versuchte immer wieder ihn zum lächeln zu bekommen, doch jegliche Versuche scheiterten und Nahil gab auf. Ihre Stadt grenzte direkt an die Wüste an und als Nahil das heute ganz bewusst wurde, zog sie Talin hinaus in eben diese. Sie stellte sich vor ihn und sah ihn unschuldig an.
„Und was ist mit mir?“ sagte sie schließlich und sah erwartungsvoll in Talins überraschtes Gesicht? Dieser lächelte scheu und wollte die Frage so gut es ging überspielen:
„Mit uns? Du bist eine gute Freundin...!“
„Und du bist ein guter Freund…nein, du bist mehr als das! Du hast mir endlich wieder den Mut geben zu Lachen, du hast mir gezeigt, was es heißt zu leben!“ Talin setzte sich langsam in den Sand. Er hatte Nahil vor 4 Monaten kennen gelernt. Sie sah schwach aus und als sie ihm erzählt hatte, dass sie den langen Weg von Theben bis hier her gelaufen war und ihre Eltern bei einem Attentat ums Leben gekommen waren tat sie ihm leid. Er kümmerte sich um sie so gut es ging. Seine Mutter unterstützte ihn und bald war sie kräftig genug wieder auf den eigenen Beinen zu stehen. Nun waren die Gassen ihr Zuhause und sie liebte das Leben. Für einen Moment hatte er gedacht, dass sie vielleicht Masago ersetzen könnte…doch das war unmöglich. Masago war einzigartig. Dennoch hatte er Nahil sehr gern, doch was wollte sie nun von ihm? Auch Nahil hatte sich gesetzt. Ganz unwillkürlich berührte ihre Hand seine. Schließlich sah Talin Nahil ins Gesicht.

Unruhig wie nie ging Tarius hin und her. Auf einmal wurde die schwere Tür geöffnet und zwei Soldaten warfen ein stöhnendes Mädchen auf den Boden. Dann wurde die Tür wieder geschlossen und auch die Schritte verhalten wieder.
„Masago!“ Wärmende Hände berührten Masagos Arme und Masago sah mit letzter Kraft auf.
Erschrocken fuhr Tarius zurück, doch sogleich fasste er sie wieder beruhigend an ihren Armen und streichelte ihre Wangen. Ihr rechtes Auge war vollständig zu geschwollen, ihre Nase war blutig und überall an ihrem zarten Körper waren Schürfwunden und blaue Flecke die schon in den grün und lila Ton wechselten. An ihrer linken Augenbraue war eine Platzwunde. Sie sah furchtbar aus. Und von der einst so schönen und stolzen Prinzessin Masago, war nur ein Häufchen elend übrig geblieben. Tarius erhob sich und suchte etwas hinter seinem Bett hervor. Als er schließlich einen kleinen braunen Beutel in den Händen hielt lächelte er zufrieden und reichte ihn Masago an den Mund.
„Hier..trink!“ dankbar trank Masago einen Schluck und aus ihren Augen quollen Tränen.
So schlimm war es noch nie gewesen. Tarius spürte, dass der Priester so langsam seine Geduld verlor..aber wie würde Masago darauf antworten…genau das wird ihm bei mir nichts bringen..er lächelte wieder. Doch als sein Blick über ihren Körper schweifte, wandelte sich diese Lächeln wieder in Trauer und Mitleid.
„Hat er es diesmal geschafft?“ Mit einem Ärmel wischte sich Masago das Blut aus ihrem linken Auge, denn die Platzwunde war frisch und blutete stark..
„Er..er..wird..wird..es..niemals schaffen..so..so nicht!“
„Ach meine Kleine!“ Dann rückte er von ihr ab und suchte aus ihrem Lager eine Decke hervor, die sie auf den Boden gelegt hatte, und deckte sie damit zu.
 
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