Genesis - Ersatzthread

So, wie angekündigt kommt hier auch schon das erste Kapitel der achten Folge!

Episode 08: "Wolf In Sheep's Clothing" / "Ein Wolf im Schafspelz"

KAPITEL 1

Gemütlich schlenderte Gütebier durch den Korridor, der zu seinem Quartier führte. Es war spät geworden an diesem Abend. Die Gänge waren verlassen und kaum beleuchtet.
Er musste gähnen. Es war wirklich Zeit zu schlafen. Am nächsten Morgen würde er eine Sicherheitskontrolle der Primärsysteme durchzuführen haben und es war wichtig, dafür ausgeruht zu sein.
Noch um eine Ecke musste er gehen, dann würde er die Tür seines Quartiers sehen können.

Er wollte gerade abbiegen, als er ein Geräusch vernahm. Er sah sich kurz prüfend um. Nichts zu hören, nichts zu sehen.
Wieder das Geräusch. Es war ein leises Piepsen. Jemand musste noch an einem der Computerterminals arbeiten. Gütebier hielt kurz inne. Es war ungewöhnlich, dass um diese Zeit noch jemand hier arbeitete. Es war Nacht und die Nachtschicht beschränkte sich auf die wichtigsten Orte – niemand war um diese Zeit bei den Mannschaftsquartieren beschäftigt. Schon allein, um den Schlaf der Crew nicht zu stören.

Vermutlich war es unwichtig, aber er hielt es für besser nachzusehen, wer dort woran arbeitete. Und sei es nur aus dem Grund, dass das Piepsen seinen eigenen Schlaf würde unterbrechen können.
Er lauschte nochmals genau. Tatsächlich, da war es wieder. Es schien nicht allzu weit entfernt zu sein.

Er kehrte zurück zu der Wegkreuzung und sah in beide Richtungen in den Korridor hinein. Das nächste Computerterminal befand sich eine Ecke weiter und er beschloss, dort nachzusehen. Er machte sich also auf den Weg dorthin.
Er bemühte sich, beim Gehen keine Geräusche zu erzeugen und hielt sich an der Wand, um nicht gehört zu werden. Er wusste, dass es eigentlich überflüssig war. Aber wenn er schon einige Minuten Schlaf opferte, wollte er seine Aufgabe wenigstens gründlich erfüllen.

Er erreichte die Ecke und schielte um sie herum. Es war niemand zu sehen, aber das Piepsen war hier deutlich lauter. Auch das Terminal vermochte er aus diesem Winkel und dieser Entfernung nicht zu sehen, er musste also doch noch einige Meter weitergehen.
Vorsichtig und so leise wie möglich setzte er einen Fuß vor den anderen.

Sein Blickwinkel wurde immer größer. Zunächst bemerkte er, dass der Gang, in dem sich das Terminal befand, etwas heller erleuchtet war. Dies war wohl nötig, um die Kontrollen im Halbdunkel problemlos erkennen zu können.
Dann sah er, dass jemand am Computer stand und ab und zu behutsam eine Taste drückte, die auf dem Bildschirm ausgegebenen Informationen las und sich etwas misstrauisch umschaute.

Der jemand schien Gütebier jedoch nicht entdeckt zu haben. Die Gestalt war zweifellos männlich – und sie trug keine Uniform. Das bedeutete, dass sie unmöglich zur Nachtschicht gehören konnte. Sie war allerdings auch nicht so angezogen, als hätte sie die Absicht gehabt sich schlafen zu legen und dabei einen Einfall gehabt, den sie noch hatte ausprobieren wollen.
Es waren normale Kleidungsstücke, die sie trug. Hose, Hemd. Keine Uniform, aber auch keinen Schlafanzug. Er war so gekleidet, wie man es war, wenn man keinen Dienst hatte und gerade seine Freizeit irgendwo verbrachte.

Gütebier näherte sich der Person vorsichtig. Und wie er immer näher kam, erkannte er sie.
Es war Jonathan.

Gütebier war ein wenig erleichtert und tat nun normale Schritte anstatt zu schleichen. Daraufhin wurde Jonathan auf ihn aufmerksam.
Seine erste Reaktion war ein hektisches Deaktivieren des Terminals und Gütebier bemerkte, wie der erste Offizier in Windeseile seinen Tricorder verstaute. Dann kam er ihm entgegen, schritt ruhig an ihm vorbei und wünschte ihm eine gute Nacht.

Gütebier blieb ein wenig misstrauisch stehen und sah ihm nach. Und beobachtete, wie Jonathans Schritte immer schneller wurden und er schließlich um eine Ecke rannte.
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Tja, und was hat das nun zu bedeuten?
 
hmm ... na ja, das meiste davon kannte man ja schon aus dem trailer. allerdings war es eine überraschung, dass sofort aufgeklärt worden ist, wer denn die gestalt ist - und dann auch noch so eine bekannte person ... ui ui ui ... was macht denn der liebe Jonathan da?
das ende des kapitels wirkte jedoch irgendwie etwas lasch. die stimmung und ruhe der nacht in den korridoren war ganz gut eingefangen, aber am ende des kapitels hörte es sich so an, als gingen die zwei einfach so aneinander vorbei ... die allseits vermisste wörtliche rede hätte hier wieder gut gepasst, obwohl auch schon an den hektischen bewegungen Jonathans seine verbotenen absichten offenbart worden sind ...
:confused2 ... ist das nicht ein schöner commie ... ? :dodgy:
danke, canola :)
 
Gut gut, das fängt ja schon mal ... äh gut an^^
Es ist zwar etwas seltsam, dass Gütebier ihn nicht darauf angesprchen hat, was er denn da treibt. Immerhin ist er ja doch schon misstrauisch, aber ich denke, ich übereile das Ganze mal wieder.
Hm, bleibt die Frage, ob es gute oder schlechte Gründe sind, die Jonathan dazu gebracht haben, eine kleine nächtliche *hier bitte das wort einsetzen, das mir gerade nicht einfällt* ( :rolleyes: ) zu machen.
 
Tja, und was hat das nun zu bedeuten?
Tja, DAS ist dann wohl die große Frage, huh? ^^

Eines würde mich dann doch erstmal brennend interessieren: Warum genau schleicht sich Gütebier so geheimnisvoll an das Piepsen heran? Ich meine: Klar ist er neugierig und er will dem Geräusch auf dem Grund gehen, aber was veranlasst ihn genau, als Offizier, auf einen Schiff, wo er nach der bisherigen Reise doch die Crewmen ziemlich alle persönlich kennen sollte, sich so vorsichtig anzuschleichen? Das hab ich irgendwie nicht so ganz mitbekommen ^^"

Ansonsten: Guter Teil und interessanter Anfang!
Nur weiter so. :)
 
@MajinKay: Naja, eigentlich gibt es keinen richtigen Grund dafür - man könnte sagen, ich hab nen Fehler gemacht. Aber, getreu Olaf Thons Motto "Wir lassen uns nicht einschüchtern und das geben wir auch nicht zu", behaupte ich natürlich, mir was dabei gedacht zu haben und denke mir flugs ne Erklärung aus :D . Und die schaut so aus:
Gütebier hatte als Sicherheitschef ja noch nicht gerade viel zu tun bislang. Wenn er also seit Wochen da alle paar Tage seine "Patrouillen" läuft und Sicherheitschecks durchführt und nie passiert was, dann will er jetzt, wo schon mal was Verdächtiges passiert, natürlich seine Arbeit auch richtig machen und das, was er ja geübt hat, mal umsetzen.
@Rei: Ansprechen ist deshalb schwierig, weil 1. Gütebier natürlich ziemlich überrascht ist (er dachte ja "ach so, ist nur Jonathan", und plötzlich verhält der sich verdächtig) und 2. Jonathan ja auch sein Vorgesetzter ist. ABER er geht ja dafür zu DESSEN Vorgesetztem - und das ist auch schon die schöne Überleitung zum neuen Teil.

So, und weiter geht et ;)

KAPITEL 2

Basti saß an seinem Schreibtisch, als Gütebier den Bereitschaftsraum betrat. Die vergangene Nacht hatte der Sicherheitschef nicht viel geschlafen, immer wieder spukten ihm die möglichen Absichten und das Verhalten Jonathans im Kopf herum.
Da er für die Sicherheit von Schiff und Crew verantwortlich war, hielt er es für sinnvoll, den Captain darüber zu informieren, was er gesehen hatte.

Auf Bastis Geste hin nahm er ihm gegenüber Platz und berichtete so detailliert, wie er sich zu erinnern vermochte, was geschehen war.
Basti hob unmerklich eine Augenbraue und sein Blick zeigte, dass er nicht daran glaubte, dass Jonathan am Terminal etwas Unrechtes getan hatte.

Dennoch schien er das Engagement Gütebiers zu schätzen. Und er konnte oder wollte den Hinweis nicht einfach ignorieren. Sehr leise flüsterte Basti ihm einige Anweisungen zu.
Gütebier sollte den ersten Offizier im Auge behalten, so unauffällig wie möglich. Und er sollte auf keinen Fall ein anderes Besatzungsmitglied einweihen.
Zusammengefasst konnte man es durchaus so interpretieren, dass die Angelegenheit als streng geheim eingestuft wurde.

Gütebier erhob sich in der Absicht, den Raum wieder zu verlassen, als Basti noch etwas ergänzte. Er sollte auch nachsehen, ob er herausfinden konnte, worauf bei den letzten Benutzungen des Computerterminals zugegriffen wurde.
Dies schien in der Tat der Faktor zu sein, der am meisten über die Gründe für Jonathans Anwesenheit dort so spät in der Nacht würde aussagen können.

Als sich die Tür hinter Gütebier schloss, ließen seine Aussagen einen verunsicherten Captain zurück.
Gütebier kehrte nach nur wenigen Minuten Abstinenz auf die Brücke zurück und stellte verwundert fest, dass Jonathan nicht mehr im Kommandosessel saß. Alex hatte seinen Platz eingenommen und konnte Gütebier nur die Auskunft geben, dass der erste Offizier zum Maschinenraum gegangen war, um dort Dechent bei einigen Diagnosen zu helfen.

Nein, er war sicher nicht auf dem Weg dorthin, um ein paar nebensächliche Diagnosen zu beschleunigen. Gütebier wusste genau, Jonathan hatte die Gelegenheit, die sich bot, da Gütebier – der vermutlich der einzige war, der um seine nächtlichen Aktivitäten wusste – im Bereitschaftsraum des Captains weilte, eiskalt ausgenutzt, um zu dem Computerterminal zurückzukehren.
Um dort das zu vollenden, bei dem er in der Nacht von Gütebier gestört wurde. Was auch immer es war.
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Man sieht, Gütebier hängt sich da mächtig rein. Aber steigert er sich da vielleicht nur in etwas hinein? Na, Ansichten?
 
Aha, diesmal also eine Paranoia-Geschichte... Und bisher wird das auch schön rübergebracht. Gütebier wirkt tatsächlich wie jemand, der nur auf eine Gelegenheit gewartet hat, jemand zu verdächtigen... Bin mal gespannt, was Jonathan da gemacht hat - und ob du uns hier etwas à la "O'Briens Identität" servieren willst...
 
Aso :rolleyes:
Na ja das Ganze klingt schon seltsam. Basti scheint nicht genau zu wissen, was er denken soll und Gütebier entwickelt eine Art Verfolgungswahn ... fehlt nur noch, dass er kleine grüne Männchen sieht ...
Aber egal. Mich würde nur interessieren, was Jonathan vorhat, ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es dann auch noch mehr "von seiner Sorte" auf der Genesis gibt. Na ja, wie gesagt, könnt's mir nur vorstellen^^
 
tja, ob Gütebier sich irrt oder nicht, lässt sich doch wohl relativ leicht herausfinden, wenn die überprüfen, was Jonathan denn da am computer getrieben hat, und spätestens dann wissen wir auch, ob Gütebier paranoid ist ... oder nicht? wäre dann ja eine sehr kurze episode ... :D
danke, canola :)
 
Ich schreib mal einfach weiter...

KAPITEL 3

Gütebier bewegte sich durch die Gänge auf Deck 9, auf denen auch ein Teil der Mannschaftsquartiere lag. Unter anderem sein Quartier, in das er vergangene Nacht zurückzukehren gedachte, als er auf Jonathan aufmerksam geworden war.
Jetzt allerdings war der Korridor normal beleuchtet und ab und zu begegnete Gütebier einigen Crewmitgliedern, die mehr oder minder beschäftigt herumgingen. Einige grüßten ihn beiläufig und er grüßte zurück, ohne seine Gedanken von seinem eigentlichen Ziel abschweifen zu lassen.

Er konnte Jonathan kaum daran hindern, das zu tun, was er vorhatte, aber er konnte zumindest herausfinden, um was es sich handelte.
Gütebier stoppte. Er stand nun an jener Ecke, von der aus er die Vorgänge in der Nacht beobachtet hatte. Bei diesen Lichtverhältnissen würde er jedoch nicht dazu in der Lage sein, ohne dass Jonathan von ihm Notiz nahm.
Vorsichtig lugte er um die Ecke herum, ohne etwas erkennen zu können. Es half wohl nichts, er schlenderte also so leise und unauffällig wie möglich weiter, versuchte den Eindruck zu erwecken, dass sein Vorbeikommen an dieser Stelle rein zufällig war.

In der Tat schien ihn Jonathan, der tatsächlich erneut an demselben Terminal arbeitete, nicht bemerkt zu haben. Nachdem er glaubte, den Sichtradius des ersten Offiziers verlassen zu haben, lehnte er sich an die Wand und verarbeitete gedanklich das, was er gesehen hatte.
Jonathan stand erneut an jenem Computerterminal, tippte auf die Kontrollen, las Informationen.

Das, was Gütebier stutzig machte, war, dass der erste Offizier das Terminal auch mit seinem Tricorder untersuchte. Er konnte sich einfach nicht erklären, wozu dies nötig sein konnte.
Womöglich scannte er gar nicht, sondern übertrug Informationen aus der Schiffsdatenbank in das Gerät. Ja, das war eine Möglichkeit. Er konnte schließlich nicht stundenlang an der Konsole verweilen und etwas lesen.
Es war wohl logisch anzunehmen, dass er sie nur kurz überflog, die relevanten Daten dann in den Tricorder überspielte und sie dann in seinem Quartier ausführlich las.

So und nicht anders musste es sein.
Eine erste Erkenntnis, die Gütebier allerdings keine Indizien darauf gab, was genau Jonathan dort abrief, geschweige denn in welcher Absicht er dies tat. Erneut schaute er um die Ecke herum. Von dieser Seite aus war die Lage wesentlich besser zu erkennen.
Jonathan drückte wieder eine Taste und der Bildschirm wurde schwarz. Dann verstaute er den Tricorder, sah sich kurz prüfend um und schritt langsam von dannen, zum Turbolift.

Kaum hatte sich dessen Tür geschlossen, eilte Gütebier zu dem soeben deaktivierten Terminal und reaktivierte es. Vielleicht konnte er Zugriff zu den Logbüchern erlangen und dort einen Hinweis darauf finden, was Jonathan sich angesehen hatte.
Nein.
So einfach schien man es ihm nicht machen zu wollen. Die Zugangsinformationen waren verschlüsselt. Gerade die, die für Gütebier von Interesse waren.

Offenbar hatte Jonathan nur seine eigenen Zugriffe kodiert. Genau dies konnte sich aber noch als Fehler entpuppen. Gütebier schmunzelte kurz und ließ sich frühere Benutzungen anzeigen.
Tatsächlich existierten vor dem vorigen Abend bereits drei verschlüsselte Einträge. Es war also nicht so, dass er ihn gleich beim ersten Mal ertappt hatte - vielmehr schien Jonathan schon mehrmals zuvor ominöse nächtliche Aktionen durchgeführt zu haben.

Gütebier wies den Computer an, die verschlüsselten Einträge in seine private Datenbank zu transferieren. Kurz dachte er darüber nach, wieso Jonathan diese Möglichkeit nicht wahrgenommen hatte, doch dann kam ihm der Gedanke, dass die Lage sich womöglich recht eindeutig präsentieren würde, würde man diese abgerufenen Daten in Jonathans privater Datenbank entdecken.
Der Transfer der Informationen war abgeschlossen. Um die Dekodierung konnte er sich später kümmern, nun musste Gütebier seinem Verdächtigen auf der Spur bleiben.
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Meinungen?
 
Dass Jonathan seine Einträge verschlüsselt, spricht wieder gegen Paranoia seitens Gütebier... Allerdings bist du auf meinen Hinweis auf eine bestimmte DS9-Episode nicht eingegangen, was wiederum eher FÜR Paranoia spricht... *lol* Ich werde hier noch selbst paranoid...
 
So so, wird das jetzt so eine Art Verfolgungsjagd^^
Aber irgendwie finde ich es seltsam, das Jonathan jetzt auch tagsüber da rumwerkelt. Immerhin könnte jederzeit auch jemand anderes als Gütebier vorbeikommen (also, von hinten zu ihm kommen und so von wegen "Was machst du da Jonathan?" meine ich) Und nur, weil Jonathan denken könnte, dass Gütebier immer noch bei Basti ist, na ja...
Hm, Gütebier (so langsam macht das Wort keinen Sinn mehr, wenn man es schreibt^^) verfolgt ihn jetzt also...wollen wir doch mal sehen, ob er auffliegt und/oder was er rausfindet, falls er was rausfindet :D
 
ich finde das, was Rei sagt, gar nicht so schlecht. wieso sollte Jonathan da auch am tage rumhantieren, wenn er wirklich etwas verbotenes tut? jeder könnte ihn dabei sehen, so auch Basti ...
hmm ... hat Gütebier also doch paranoia ...?
 
Weiter geht's...

KAPITEL 4

Gütebier verfolgte Jonathan, so unauffällig wie er es vermochte, bis zum Maschinenraum. Vermutlich war es für Jonathan notwendig, dass er sich dort meldete, denn schließlich hatte er Alex als Grund für sein Verlassen der Brücke genannt, dass er Dechent bei einer Diagnose helfen wollte.
Würde er gar nicht im Maschinenraum ankommen, würde dies sicher verdächtig wirken.

Gütebier betrat nach dem Verfolgten den Raum und sah sich kurz um. Jonathan unterhielt sich mit dem Chefingenieur, wie er es Alex angekündigt hatte. Irgendwie musste Gütebier ihn während seiner Beschäftigung im Auge behalten, ohne selbst zu auffällig zu erscheinen.
Er beschloss daher, sich ebenfalls Dechent zu nähern und vorzugeben, vom Captain einen Befehl erhalten zu haben sich hier zu melden.
Tatsächlich schöpfte Dechent keinen Verdacht, als er darüber nachdachte, welche Aufgabe er ihm übertragen konnte. Zumindest glaubte es Gütebier.

Jonathan, der bereits an eine der Konsolen getreten war, um mit seiner Arbeit zu beginnen, kehrte in diesem Moment zurück, warf dem Sicherheitschef einen auffällig gutmütigen und fröhlichen Blick zu und sagte schmunzelnd, er könne gerne seine Aufgaben übernehmen. Wie er hinzufügte, hatte er selbst noch andere Dinge zu erledigen.
Zähneknirschend nickte Gütebier – Jonathan war ranghöher als er – und befürchtete, dass der, den er verdächtigte, nun den Maschinenraum verlassen und seine mysteriösen Aktivitäten fortsetzen würde.
Ohne dass er ihn weiter würde beobachten können.

Doch dies schien nicht der Fall zu sein. Jonathan ging hinüber zu einer anderen Konsole, genau gegenüber der Station, an der Gütebier arbeitete, und drückte einige Kontrollen, um mit der Diagnose eines anderen Systems zu beginnen.
Gütebier warf flüchtig einen unauffälligen Blick auf den Bildschirm hinter Jonathan, konnte aber nicht viel erkennen. Er schien die Transporter zu überprüfen.

Gütebier fiel auf, dass er selbst in den folgenden Minuten immer wieder zu seinem Gegenüber hinüberschielte und sich kaum auf die auf dem eigenen Display angezeigten Informationen zu konzentrieren vermochte, doch Jonathan schien dies nicht zu bemerken. Oder er kaschierte es gut.
Der erste Offizier hatte die Station in der Tat gut gewählt. Gütebier konnte von seiner Position aus so gut wie nichts von dem wahrnehmen, was dort getan wurde. Aber dann bot sich doch eine Chance.

Dechent ging zu Jonathan und fragte nach dem Status, was diesen in eine kleine Unterhaltung verstrickte. Beide machten einen etwas skeptischen Eindruck. Das war die Gelegenheit, auf die Gütebier gewartet hatte.
Er schlenderte zu den beiden hinüber und gab vor, helfen zu wollen. Zwar wurde sein Angebot wie erwartet abgelehnt, aber er hatte kurz genauer auf den Bildschirm sehen können und wusste nun, was genau darauf zu sehen war.
Es war nicht einfach das Transportersystem, das Jonathan untersuchte. Nein, es waren die Logbücher des Transportersystems.
Und von ihnen nur die schiffsinternen Ort-zu-Ort-Transporte der letzten Tage.

Vielleicht hatte Jonathan sich selbst heimlich zu diesem Computerterminal gebeamt und versuchte nun, diesen Eintrag zu löschen oder zu verschlüsseln. Ja, so musste es sein.
Gütebier unterdrückte ein Lächeln und setzte seine Bemühungen fort, um die Diagnosen so schnell wie möglich abzuschließen. Und der kleine Triumph gab ihm die nötige Kraft und Konzentration dafür.
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Hm, ich hoffe, das war verständlich und man hat verstanden, wer immer mit "er" usw. gemeint ist.
 
Nya, also ich habs zumindest mal verstanden ...
Hm, Gütebier wirkt so langsam wirklich paranoid auf mich ...
Ich meine, dass er sich selbst dorthin gebeamt hat (ich hoffe, da wurde auch dieser kleine Abenteuerurlaub gemeint und ich hab das nicht in den falschen Hals gekriegt ...) ist ziemlich weit hergeholt, zumindest meiner Meinung nach.
Und selbst wenn, wieso hätte er das tun sollen? *auf antwort in einem der nächsten teile wart*
 
Gütebier wirkt nicht paranoid... Eher besessen von der Idee, dass Jonathan was zu verbergen hat. Das ist allerdings genauso pathologisch... Dafür ist die Sache mit den Ort-zu-Ort-Transporten auch wieder verdächtig - solche finden doch auf einem Schiff normalerweise nur in Notfällen statt. Das Verdächtige ist weniger, dass Jonathan sich daran zu schaffen macht - sondern, dass es dafür überhaupt ein Logbuch mit Einträgen gibt... Oder ist die Mannschaft der Genesis so gehfaul?
 
@Shan: Naja, ich denke mir, da es ja Logbücher für Transporte im Allgemeinen gibt, wird es auch welche für Ort-zu-Ort-Transporte geben. Wobei ich es gerade deshalb für sinnvoll halte, weil die ja eher für Notfälle gedacht sind, damit man erkennen kann, wenn da einer einfach zu faul ist und sich ständig nur herumbeamt, und ihn ggf. mal maßregeln kann...

Neuen Teil gibt's aber erst, wenn MajinKay und/oder canola sich geäußert haben :p
 
Ja, soviel dazu :dodgy: Guuut, wenn sich canola und Majinkay beide nicht genötigt fühlen, sich zu äußern, bitte :(

KAPITEL 5

Gütebier betrat sein Quartier. Es war stockdunkel, bis er dem Computer den Befehl zum Aktivieren der Beleuchtung gab. Erschöpft schleppte er sich hinüber zu seinem Bett, nahm darauf Platz und legte sich hin, die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
Nachdenklich blickte er hinauf zur Decke des Raumes.

Er fühlte, wie die Anstrengung des Tages auf seinem Körper lastete und ihn nun dazu zu nötigen versuchte einzuschlafen.
In der Tat war er äußerst erschöpft. Seine Beine waren schwer. Er war es nicht gewohnt, seine Schritte - und deren Lautstärke - derart zu kontrollieren, wie es an diesem Tag nötig gewesen war.
Aber er hatte Erfolg gehabt. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Jonathan seinen Verfolger bemerkt hatte.

Gütebier atmete tief ein und mit der Luft strömte ein bekannter Duft in seine Nase, der Geruch seines Quartiers. Er gab ihm das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, das er im Tagesverlauf nie gespürt hatte.
Ständig darauf achten zu müssen, nicht entdeckt zu werden und jemanden nicht aus den Augen zu verlieren, hatte in ihm ungewohnte Empfindungen geweckt. Er hatte sich teilweise wie ein Verbrecher gefühlt, der sein Opfer verfolgte.

Einige Minuten rang er mit sich selbst, aber schließlich schüttelte er die Müdigkeit kurz ab, erhob sich und schritt langsam und etwas schwankend hinüber zum Replikator. Er nannte dem Gerät ein Getränk, das in der Datenbank unter „koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk“ verzeichnet war.
Er selbst kannte es nur unter dem Namen „Cola“.

Vor seinen Augen erschien es binnen einiger Momente. Gütebier ergriff das Glas mit der rechten Hand und führte es zum Mund. Er leerte es mit einem Schluck, vermochte aber nicht festzustellen, dass er nun wacher wäre.
Nur einige Meter entfernt befand sich etwas, das wie ein Waschbecken funktionierte. Er machte zwei träge Schritte, stützte sich dabei erst auf dem Replikator, dann auf dem Waschbecken ab und stand endlich davor.

Er zog den unteren Teil heraus, woraufhin das Wasser zu fließen begann. Er ließ etwas davon in seine Hände laufen und wusch sich das Gesicht. Es machte ihn sauber. Aber nicht wach.
Der fehlende Schlaf schien endgültig seinen Tribut zu zollen. Das bedeutete, er würde in dieser Nacht nicht mehr genügend Zeit finden, um die Logbucheinträge des Computerterminals zu dekodieren. Nicht mal genug Zeit, es zu versuchen.

Es half nichts, er musste etwas schlafen. Was würde es ihm helfen, wenn es ihm gelingen würde, die Einträge zu entschlüsseln, er aber am nächsten Tag vor Erschöpfung nicht mehr in der Lage sein würde, Jonathan auf der Spur zu bleiben?
Seine Stimmung trübte sich bei dem Gedanken daran. Es stand ihm ein weiterer solcher Tag bevor. Und vermutlich etliche weitere, wenn es ihm nicht gelingen würde, diese Einträge zu entziffern.
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Meinungen?!
 
Das klingt irgendwie immer mehr so, als hätte Gütebier einen an der Waffel...^^ Dass der Ermittler selbst der Verbrecher ist, ist ja ein ziemlich häufig genutztes Motiv...

Der fehlende Schlaf schien endgültig seinen Tribut zu zollen.

Das muss heißen: ... zu fordern. Sonst ergibt es keinen Sinn ;)...
 
Ja, alles sehr mysteriös bis jetzt.
Stimme Shan in gewisser Weise zu, Gütebier zeigt durchaus leicht paranoide Tendenzen... allerdings frage ich mich, ob dies nicht ein Merkmal für Sicherheitschefs ist ^^° (Man denke nur mal an Melcom, in "Enterprise")
Jedenfalls nimmt er seinen Job ziemlich ernst und ist dann wohl auch ziemlich davon überzeugt, dass Jonathan etwas 'böses' im Schilde führt... ^^

Ja, wirklich alles sehr mysteriös bis jetzt... hoffe, dass geht auch so weiter... ^^

BTW: Warum ich nicht posten konnte, weist du ja bereits, und was Canola angeht: Die ist momentan noch im Urlaub ^^ Nur so zur Info...
 
Der ist doch echt ein Depp ... musste von mir auch mal gesagt werden -.-""
Naja ansonsten ist ja eigentlich nicht wirklich was passiert, außer dass er etwas getrunken und sich gewaschen hat und danach feststellen musste, dass er zu müde ist, um noch was anderes zu machen, z.B. die Logbucheinträge des Computerterminals zu dekodieren :rolleyes:
Wird also alles auf den nächsten Tag verschoben, gut so. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen :dodgy:
Hilfe, was schreib ich heute wieder für einen gequirrlten Quatsch ...
 
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