Ach, ihr kennt doch meine Vorliebe für total ausführliche und überraschende Enden

Natürlich wird das wieder reichlich konventionell... aber lest selbst.
KAPITEL 14
Es war mehr, als sie sich vorgestellt hatten. Wie eine Oase in der Wüste. Mitten zwischen den trostlosen grauen Bergen befand sich hier nicht nur ein Dickicht von Pflanzen. Es waren Bäume und Sträucher, die ein Wasserloch umgaben, mit so frischem, klarem Wasser wie das, das sie bei den Feldern gefunden hatten.
Der Boden war von Gras bedeckt, nur ab und zu schimmerte etwas graues Gestein zwischen dem saftigen grün hindurch.
Es war nicht einfach gewesen, sich Zugang zu diesem winzigen Paradies zu verschaffen. Jonathan hatte mit seinen Armen einige zum Teil dornige Sträucher und Zweige zur Seite drücken müssen.
Imke hatte Alex huckepack getragen, er selbst schien seiner Krankheit immer weniger entgegenzusetzen zu haben.
Nun lag er im grünen Gras und bekam von den anderen etwas frisches Wasser und einige wildwachsende Beeren verabreicht. Es war nicht viel, aber immerhin schmackhaft und nicht giftig. Er war sowieso nicht wählerisch, nachdem er tagelang nichts gegessen hatte.
Ihm fehlte sogar die Kraft, seinen Kopf zur Seite zu bewegen und starrte nur hinauf.
Über ihnen befand sich ein Dach aus Baumblättern und –ästen, das an einigen Stellen vom Sonnenlicht durchdrungen wurde. Es war dadurch angenehm schattig und dennoch nicht vollkommen dunkel.
Von den Seiten schoben sich die Gesichter von Jonathan und Imke in sein Blickfeld. Sie wirkten ratlos und betroffen. Möglicherweise ging es zu Ende.
Aber ein schneller Tod war womöglich besser, als den Rest seines Lebens hier zu verbringen. Auf irgendeinem Planeten irgendwo im Universum mit Monstern, die einen zum Nachtisch verspeisen wollen, Steinwüsten und erbarmungsloser Hitze.
Alex wusste selbst, dass er etwas übertrieb, aber er hoffte, dass es ihm den Abschied etwas leichter machen würde.
Es war nicht der Fall.
Er seufzte und atmete tief durch. Wieder schob sich ein Gesicht in sein Blickfeld. Diesmal war es nur Imke. Er spürte etwas Kühles auf seiner Stirn, wie Imke erklärte, handelte es sich um ein feuchtes Blatt.
Vielleicht würde es das Fieber erträglicher machen. Es war unwahrscheinlich, aber man musste ja alles versuchen.
Alex bezweifelte, dass dieses Bemühungen noch Sinn machten. Er versuchte etwas zu sagen, bekam jedoch keinen Ton heraus. Es fiel ihm immer schwerer, seine Augenlider weiter offen zu halten und er bemerkte, dass sie in wenigen Momenten zufallen würden.
Vor seinen Augen verschwand das schützende Baumdach, all das Grün. Die Berge, die Landschaften, der Himmel. Alles.
Es löste sich in Nichts auf.
Kurze Zeit war alles um ihn herum dunkel. Das nächste, was er sah, war die Decke der Krankenstation.
Ein greller roter Punkt, der Tricorder, eine Stimme aus dem Nichts, die er als Sandras wiedererkannte. Weitere Stimmen. Basti, Jonathan, Imke. Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, nur dass sie sprachen.
Nach und nach begriff er. Er war zurück auf der Genesis. Sandra behandelte ihn und er deutete ihre Worte als Anzeichen dafür, dass er wieder gesunden würde.
Dann war es still um ihn herum. Sie waren wohl gegangen. Nur Imke und Jonathan waren noch da – er spürte ihre Anwesenheit – und flüsterten etwas zu ihm.
Alles sei in Ordnung. Ja, das bestätigte ihm sein Gefühl. Alles, was ihm fehlte, war Schlaf. Und er war entschlossen, dieses Bedürfnis nun nachzuholen.
Langsam bewegte er seine Lippen und vertraute darauf, dass die beiden seine Worte würden ablesen können:
„Danke für alles.“
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ENDE
Na, hab ich euch gewarnt, oder nicht?
und es ist wieder Zeit für die allseits beliebten NOTEN!!! Bin gespannt, wo sich die Folge wertungstechnisch einfügt...