Ihr habt natürlich Recht, was die fehlende Beschreibung und die übersprungene Spannung angeht. Die Fehler der Jugend...
Am Rande: Diese Folge ist übrigens, soweit ich mich erinnere, die kürzeste überhaupt. Sie hat nur 14 Kapitel, alle anderen haben glaub ich mindestens 15.
So viel zum Thema Background-Infos

Weiter geht's, diesmal ohne Szenenwechsel...
KAPITEL 6
Noch wenige Meter trennten sie von dem rettenden Höhleneingang. Jonathan sah, wie die schwarze Öffnung im kalten, grauen Gestein immer näher kam, mit jedem Schritt, den er tat.
Hinter sich vernahm er die Geräusche weiterer Schritte und wusste, dass sie von seinen Kameraden stammten.
Er hielt kurz inne und prüfte seinen Halt. Dann setzte er einen Fuß ein kleines Stück nach vorne, ganz behutsam und vorsichtig. Er war bereits vollkommen von Nacht umhüllt und war nur noch imstande, Kontraste wahrzunehmen.
Wie beispielsweise den Kontrast zwischen der schwarzen Höhle und dem grauen Fels.
Er war jedoch nicht fähig, die Felswand vom Felsboden der Schlucht zu unterscheiden.
Bei jedem Zentimeter, den er sich bewegte, verlagerte er sein Gewicht zur Wand hin, presste sich fest dagegen. Insgeheim wusste er, dass ihm dies nichts, aber auch gar nichts nützen würde, wenn der Vorsprung unter ihm zerbrach.
Ab und an hörte er ein beunruhigendes Knirschen und Knacken, ein leichtes Geräusch von unten, wenn Fragmente, die unter dem Gewicht der drei Menschen aus dem Stein getrennt worden waren, nach ihrem Fall auf den harten Grund trafen.
Jonathan streckte einen Arm, ebenfalls dicht an der Wand entlang, in Richtung der Höhle, versuchte, etwas zu ertasten, an dem er sich festhalten konnte, und festzustellen, wie weit sie noch von ihrem Ziel entfernt waren.
Wieder ein klackendes Geräusch.
Es war um so beängstigender, da es ansonsten absolut still war. Kein Schrei einer Eule oder eines anderen Vogels, kein Tiergeheul. Für all das, was anderen Menschen Furcht bereitet hätte, wäre er dankbar gewesen.
Es hätte zumindest die unerträgliche Stille beendet.
Zum Glück schienen die Insekten, von denen sie in den vergangenen Nächten geplagt worden waren, in den Bergen nicht vorzukommen. Denn ein nervendes Summen um seinen Kopf herum wäre das Letzte gewesen, was er hätte gebrauchen können.
Ein Schweißtropfen glitt über seine Stirn und seinen Wange, tropfte irgendwann hinunter.
Der Weg schien nicht enden zu wollen und wurde einfach nicht kürzer, egal wie viele Schritte er machte. Über ihnen stand ein Trabant dieses Planeten, der dem Erdmond ähnelte. Es war kein Vollmond, er spendete nur wenig Helligkeit. Aber ohne ihn wären sie in völlige Dunkelheit gehüllt und somit hilflos gewesen.
Es beruhigte Jonathan ein wenig, dass er diese Gefahren nicht allein durchleben musste. Ab und zu, es erschien ihm seltener, als es tatsächlich war, spürte er Imkes warmen Atem in seinem Nacken oder seinem Rücken.
Es war verwunderlich, dass er ihn überhaupt bemerkte, aber er achtete genau auf alle Reize, die er mit seinen Sinnen wahrnehmen konnte, um eine potenzielle Gefahren rechtzeitig erkennen zu können.
In regelmäßigen Abständen von einigen geschätzten Minuten flüsterte er leise in die Finsternis die Nachfrage, ob alles in Ordnung sei, die an Alex gerichtet war. Kurz darauf vernahm er stets ein Geräusch von hinten, dass wie eine menschliche Stimme klang. Wie Alex‘ Stimme.
Und er gab sich damit zufrieden, auch wenn er nicht genau verstand, was die Stimme sagte.
In den kurzen Verschnaufpausen warf er einen Blick über die Schulter und sah nach dem Rechten. Sie waren noch alle da. Es war nicht erstaunlich, aber ungemein erleichternd.
Nachdem die Bedrückung in diesen Momenten aus ihm gewichen war, stellte sie sich Sekundenbruchteile später wieder ein und spornte ihn an, weiterzugehen.
Es wurde immer schwieriger. Die vergangene Nacht mit wenig Schlaf hatte an seinen Kräften gezehrt und seine Lider wurden immer schwerer. Er verwendete viel Kraft darauf, sie geöffnet zu halten.
Würde er der Müdigkeit nachgeben, würde seine Konzentration zweifellos für einen Augenblick vermindert sein. Und jeder Augenblick der Unaufmerksamkeit konnte den Tod bedeuten.
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Schiddebön.