Fremde Weite [mein 1. FF Versuch ^^°]

Lesenswert. Ich kann mich da Shan eigentlich nur anschließen, das Ende war etwas abrupt, die Charaktere kamen dafür gut rüber und wie immer waren die Beschreibungen gut.
 
*dupiduu*

@Shan: Sagen wir so, ich habe die Totensümpfe auch als Vorbild, so sag ich mal, benutzt. ^^
@Lynx ( &Shan ): Ich weiß nich ... was fandet ihr an dem Ende so dramatisch? Ich denke, es war einfach nur eine Feststellung und so muss nich unbedingt noch etwas folgen?!
@Tiara:Ich habs nicht genau herausgehoben im Text, aber ja, er trägt sie noch, denn sonst wäre Pouncival kläglich abgesoffen ^^ Die Veränderungen haben die beiden vllt. noch nicht wirklich richtig feststellen können, denn bis jetzt waren sie ja doch nur mit sich selbst beschäftigt. Auch wenn Pouncivals Benehmen die beiden manchmal doch hätte nachdenklich stimmen lassen müssen.

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Zielsicher flog der Drache auf die vielen silbernen Dinger zu, die alle geordnet in einer Reihe standen. Elegant setzte er zur Landung an und die Frau sprang hinunter. Langsam ging sie auf die letzten drei zu, die soeben gelandet waren. Davor standen mehrere Dutzend Leute, ebenfalls ordentlich in zwei Reihen.
„Wer hat das Oberkommando der Flieger?“, fragte die Frau in einem herrschendem Ton. Drei Männer traten vor.
„Oberoffizier Toret.“
„Käptain Qauray.“
„Tassyp, Leibwache des Königs von Memph.“
Die Frau musterte die drei Männer. „Alle von Memph?“, fragte sie dann. Die Männer nickten.
„Verstehe.“ Gemächlich schritt die Frau auf und ab ehe sie vor Tassyp, der Leibwache stehen blieb.
„Warum schickt der König seine Leibwache?“, fragte sie gehässig und kam ihm bedrohlich nahe. „Ist er sich so sicher da oben? Auf seinem mickrigen Planeten Memph.“
„Der König …“, setzte Tassyp an, doch die Frau unterbrach ihn.
„Hab ich dir erlaubt zu sprechen?“, fragte sie.
„Nein, Miss.“, stotterte Tassyp.
„Dann tu es auch nicht.“ Sie machte eine kurze Pause ehe sie weiter sprach. „Die Flieger kommen in die Halle dort hinten, die Männer ins Gebäude. Ormes zeigt den genauen Weg.“, sagte sie dann und deutete auf einen großen und gefährlich aussehenden Mann, der gerade ankam.
„Miss Fiene-i? Der Imperator wünscht Sie zu sprechen.“, sagte er und verbeugte sich kurz, dann wandte er sich an die Männer.
Fiene-i ging wieder zu Ardunat und kommandierte ihn rüber zu der Festung. Das ganze riesige Gebäude war verziert mit unterschiedlichen Mustern und die Wände waren rillenförmig strukturiert. Wenn Licht auf das Schwarze Gestein fiel, glitzerte und funkelte es weit ins Land hinein.
Weit oben war eine Plattform, auf der gerade so ein Drache landen konnte. Fiene-i stieg vom Drachen ab und folgte dem einzigen Gang, der von der Plattform hinunter führte. Sie stieg viele Treppen hinab und auch hinauf, durchquerte viele Räume und Säle und ging durch viele Korridore, ehe sie vor einer großen und prächtigen Tür stand. Sie war mit verschiedenen goldenen Mustern verziert. Mit beiden Händen drückte sie die zweiflügelige Tür auf. Dahinter führte eine Marmortreppe hinunter in einen großen Saal. In der Mitte stand ein langer Tisch, an ihm standen zwei Stühle, je einer an einem Ende. Ringsherum waren nur Fenster, alle bunt. Langsam ging sie die Treppen hinunter auf den Tisch zu.
„Nehm Platz, Fiene-i.“, sagte ein Mann, der auf einem der beiden Stühle saß. Er hatte seine schwarzen, schulterlangen Haare zu einem Zopf zusammengebunden, nur einzelne Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Er hatte ein rot-grün kariertes Hemd an und eine edle schwarze Hose, darüber hatte er noch eine schwarze Kutte, die vorne offen war.
Fiene-i nahm Platz und schaute zu ihrem Boss hinüber, der sie mit vermischten Gefühlen anstarrte.
„Was ist?“, fragte Fiene-i.
„Das Mädchen ist tot.“, sagte er nur und stand auf. Nervös zog er seine Kutte aus und legte sie über die Stuhllehne. „Koöa-Köab hat sie gefunden, doch sie ertrank wohl in dem Wildbach.“
Fiene-i schien das nicht sonderlich zu stören. Sie stützte ihre Arme auf dem Tisch ab und legte ihren Kopf auf ihre Hände.
„Und? Schlimm?“, fragte sie leicht daher.
Der Imperator drehte sich wütend zu ihr um und schlug mit der Faust auf den Tisch.
„Ja, es ist verdammt schlimm!“, brüllte er, doch dann kam er wieder zur Besinnung und ging zu den Fenstern. Betrübt blickte er nach draußen.
„Wie soll es nun weitergehen?“, fragte er, doch er sprach mehr mit sich selber. „Djaildai hat sich zwar des Mädchens angenommen, doch auch er kann keine Wunder vollbringen. Er ist halt nur Arzt und kein Magier.“
„Aber man sagt doch, dass er ein Magier sei.“, sagte die Frau und blickte auf. Als der Imperator nichts darauf antwortete, fügte sie hinzu: „An diesen Gerüchten scheint nichts Wahres dran zu sein, richtig?“
Der Imperator nickte. „Er ist Arzt, mehr nicht. Ein sehr guter Arzt. Doch das Mädchen ist schon zu lange tot.“
Fiene-i stand auf, spazierte um den Tisch herum und ging auf den Imperator zu.
„Und jetzt?“, fragte sie und lächelte, als sie hinter seinem Rücken stand.
Der Imperator senkte den Blick. „Ich weiß es nicht. Vielleicht funktioniert es auch, wenn sie tot ist.“
„Glaub ich kaum. Sie muss doch sprechen.“, sagte sie.
Der Imperator seufzte. Plötzlich stürmte jemand zur Tür rein und schlug sie dabei so heftig auf, dass die Flügel an die Wand knallten. Erschrocken drehten sich die beiden um.
„Sir … Miss … das Mädchen lebt!“, rief ein blonder Junge. Das Gesicht des Imperators erhellte sich, während das der Frau sehr ernst wurde; sie wusste: Jetzt war Krieg!

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tjor ... wieder mal ein teil der gegenpartei ^^
 
Gut. Die Stimmung kam recht gut rüber und auch der Schluss hat mir diesmal gut gefallen. Nur ein paar Kleinigkeiten: 1.: Es heißt nicht "Nehm Platz", sondern "Nimm Platz". Und 2.: Irgendwie find ich es etwas merkwürdig, dass der Imperator mit nem karierten Hemd da sitzt... :rolleyes:
 
Ab und zu waren die Formulierungen in dem Teil irgendwie holprig... Ansonsten war der Einblick in die Aktionen der Gegenseite sehr interessant - und Cyntia ist also wieder back in Business...
 
@Lynx: O.o" oh, nya ... das war noch nie meine Stärke ... manchmal sag ich auch ess anstatt iss ( oder wars doch andersherum?? O.O ) >.<"
Auf jedenfall ist der Imperator gez nimma der Star Wars Verschnitt ... +.+
@Tiara: Versuch es mal so, wie es da steht ^^;; also das erste 'ie' noch als langes 'i' lesen und dann ( deswegen hab ich es auch getrennt ) ne - i ... das liest man nicht 'ei'. Und ja, des war Cyntia und für was die die brauchen wird noch irgendwann gesagt ... abwarten ^^ Die Namen allerdings müsste man größtenteils schon behalten. Die im letzten Abschnitt kommen alle später noch mal vor. Man könnte die Namen der Hexen vergessen ( wenn die nich längst schon entschwunden sind ... ). Ich denke, die kommen nicht mehr vor und wenn wirds nochmal genau erklärt ;D
@Shan: So schnell kommt auch leider kein neuer Teil mehr von der Gegenseite. Denn eigentlich wäre das ja dann zu weit vorgegriffen ... Welche Formulierungen meinst du denn?

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Lycia hatte aufgegeben, die Tage zu zählen und auch, sich über ihre Rückenschmerzen aufzuregen, die sie vom reiten bekam. Den anderen erging es nicht anders. Alle wünschten sich, endlich am Ziel zu sein, aber sie wusste auch alle, dass das womöglich ihr letztes war.
Entmutigt seufzte Lycia; einmal, zweimal, dreimal …
„Hör auf. Du nimmst uns den letzten Fetzen gute Laune mit deinen Seufzern.“, quengelte die Spinne.
„Welche gute Laune?“, fragte Lycia müde und wandte sich schwerfällig nach hinten zu dem Gepäckpferd, auf dem die Spinne und Quack saßen. Quack schlief schon wieder. Die Spinne hatte ihn mit ihren Fäden etwas festgebunden, da sie ihn schon einmal verloren hatten. Sie selber hockte auf dem Kopf des Pferdes, alle acht Beine von sich gestreckt.
„Die gute Laune, mit der ich das Pferd am Leben erhalte.“, sagte sie.
„Hm? Wie meinst du das?“, fragte Lycia zurück.
„Na, das arme Ding kratzt doch sonst ab. Schaust dir doch mal an.“, sagte die Spinne und fing eine Fliege, mit der sie versuchte, das Pferd zu füttern. Lycia schaute ihr zu und schüttelte den Kopf.
„Pferde sind Pflanzenfresser.“, mischte sich Al ein. „Gib ihm lieber einen Apfel oder etwas Gras.“
„Gras? Wo? Ich seh seit Tagen nichts als das, was mal Gras gewesen war. Und die Äpfel sind alle.“, gab die Spinne zurück und krabbelte auf den Rücken des Pferdes um in den Beuteln etwas anderes zu finden, mit dem sie es füttern könnte.
In der Tat sahen alle Pferde nicht gut aus, sie mussten unbedingt bald wieder in eine fruchtbare Gegend kommen.
Seit ungefähr vier Tagen ritten sie nun schon über das tote Land. Nun, es war nicht direkt tot, es schien eher vergiftet, denn das Gras wuchs, keine Frage, aber es war schleimig und moosgrün. Die paar Bäume, denen sie begegnet waren, hatte keine Rinde mehr und die Blätter waren, ebenso wie das Gras, schleimig und zäh. Die Pferde fraßen sie nicht, was verständlich war.
Die Nächte versuchten sie durchzureiten, wie die Tage und seit 3 Tagen hatten sie nicht mehr richtig geschlafen. Übermüdet und kaputt hingen sie auf den Sätteln. Die Sonne hatten sie auch schon lange nicht mehr gesehen, denn sie versteckte sich hinter den dunklen Wolken die über ihnen hingen und sie begleiteten. Regen gab es auch nicht, was ihnen aber diesmal doch hilfreich gewesen wäre, denn ihre Wasservorräte neigten sich dem Ende zu, wie die Spinne mitteilen musste, als sie ihre Lebensmittel begutachtete.
„Sag mal, Pentalla, du bist doch eine Hexe.“, sagte Al. Pentalla wandte sich um. „Wieso kannst du nicht einfach Gras für die Pferde und Wasser für uns hexen? Oder am besten gleich ans Ziel?“
Sie senkte den Blick und schaute wieder nach vorne. „So einfach ist das nicht. Ich bin noch keine voll ausgebildete Hexe …“
„Wie? Soll das heißen, wir folgen hier einer Anfängerin durchs Ungewisse?“, rief die Spinne aufgeregt.
„Das hat doch nichts mit hexen zu tun.“, sagte Pentalla. „Mit dem Land kann sich jeder andere genauso gut auskennen, wenn er die passenden Karten studiert hat. So wie Bern.“
„Und was heißt das, wenn du keine voll ausgebildete Hexe bist?“, fragte Al. Lycia blickte zu ihm hinüber. Er sah ziemlich fertig aus, die Augen konnte er kaum noch offen halten und er hang auch eher auf dem Sattel, anstatt zu sitzen. Sein Körper war nach vorne gebeugt und er sah damit aus wie ein alter Mann.
„Das heißt, dass ich nicht alles zaubern kann. Eben nur ein paar Sachen.“, sagte sie und schaute traurig nach oben in den Himmel. Weit über ihnen kreisten Vögel. Riesig und schwarz. Ab und an hörte man sie krächzen.
„So, aber n Mund versiegeln kannst du, ja?!“, sagte die Spinne beleidigt.
„Ja, das hab ich mir mal selber beigebracht.“, kicherte sie.
Schnaubend ließ sich die Spinne wieder auf dem Kopf des Pferdes nieder.
„Da hätte sie doch lieber was Nützliches lernen sollen.“, schimpfte sie leise.
Weit in der Ferne vor ihnen sahen sie plötzlich weiße Wolken aufsteigen. Sie bildeten eine Linie am Horizont und waren noch weit entfernt, aber doch nah genug , das die Freunde wieder Hoffnung schöpften, ihrem Ziel näher zu kommen.
Beschleunigen konnten sie nicht, denn alleine mit ‚Schritt’ holten sie das letzte aus den Pferden hinaus. Unter den Wolken wurde das Land von der Sonne erhellt und das grün war wieder so, wie sie es liebten. Es leuchtete richtig in die Dunkelheit hinein und erhellte die Gemüter.
„Was meint ihr, wie lange wir brauchen werden, um da anzukommen?“, fragte Lycia Bern und Pentalla.
„Bestimmt noch, hm … vier Tage schätze ich mal.“, sagte Bern, dann wandte er sich an Pentalla. „Kann es denn sein, das dort schon das Gebirge ist?“
Pentalla schüttelte den Kopf. „Nein. Aber so weit dürfte es nicht mehr sein. Vielleicht kommt es danach.“
Bern zog die Augenbrauen hoch. „Also noch mal vier bis fünf Tage?“
„Gut möglich.“
Die Wolken über ihnen wurden immer dunkler. Die Vögel flogen tiefer und waren fast mit ihnen auf einer Höhe. Sie waren nicht schwarz, wie es erst ausgesehen hatte, sondern weiß. Vom Schnabel über die Füße bis zu den Schwanzfedern, alles weiß. Die Federn glitzerten und funkelten. Lycia konnte ihre Augen gar nicht von ihnen lassen, ebenso wie die anderen.
„Was sind das für wunderschöne Vögel? Und warum leben sie in so einer Gegend?“, fragte Al und starrte weiter auf die Vögel, die einen Kreis um die sechs gebildet hatten.
Pentalla war die einzige, die ein ungutes Gefühl hatte, diese Vögel zu sehen.
„Hm, hab ich nicht gesagt, wir könnten in einen Schneesturm kommen? Jetzt könnte es bald soweit sein.“, sagte sie und beobachtete die sich auftürmenden Wolken.
„Wie meinst du das?“, fragte Bern.
„Das sind Schneereiher. Wenn sie auftauchen gibt es Schnee.“, sagte sie und zeigte nach oben. Weiße Flocken fielen ihnen schon aufs Gesicht. Verwundert wachte Quack auf.
„Schnee? Hier? Wie das?“, fragte er und schaute sich um. Die Schneereiher stiegen hoch hinauf.
Die Spinne erklärte es knapp.
„Schneereiher. Jetzt gibt’s erstmal n ordentlichen Schneesturm.“
„Hä?“ Quack war immer noch verwirrt.
Al kam auf die Idee, die drei leeren Krüge, die auf dem Gepäckpferd waren, mit Schnee zu füllen, damit sie wieder Wasser hatten. Also band die Spinne sie außen an den Beuteln fest.
Die kleinen Flocken, um die sie sich nicht weiter gekümmert hatten, wurden bald von größeren abgelöst. Schon bald war der Boden mit einer weißen Schicht bedeckt, wie die Freunde und die Pferde. Es wurde bitterkalt und so zogen sie ihre Mäntel an. Die Sicht war ihnen bald genommen und Sturm kam auf. Nun mussten sie darauf achten, nah beieinander zu reiten, damit sie sich nicht verlieren würden. Hintereinander ritten sie nun hinter Pentalla her. Die Kapuzen waren zum Schutz vor dem beißenden Wind, tief ins Gesicht gezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Teil war gut geschrieben, die Beschreibungen wie immer schön. Allerdings erinnerte mich Pentalla da jetzt auf einmal an die Hexen aus His Dark Materials von Philipp Pullmann... Keine Ahnung, ob das Absicht ist... Ach ja - die armen Pferde... Die kommen nämlich nicht wirklich lang ohne Nahrung aus - kürzer als Schafe oder so... Wenn es wo Dürre gibt, sind die Pferde immer als erstes tot...
 
@Tiara:Erstmal danke für deine Verbesserungen ^^;; Wie gesagt, die Spinne brauchte nie einen Namen und vllt. will sie auch gar keinen. Für sie bedeutet ein Name nichts. ;D
Und die Schneereiher ziehen den Schnee an. Wird noch mal genauer erklärt. n.n
@Shan:Meinst du Serafina Pekkala? ( hab nur deutsche Ausgabe ) Wenn ich gez an das richtige Buch denke. Aber sowieso, nein, es war keine Absicht. Gleichheiten sind da absoluter Zufall. ( Namensähnlichkeiten betrifft das auch ;D ) Ist Jahre her, seit ich die Bücher von dem gelesen hab.

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Der Tag ging langsam zu Ende und Finsternis verbreitete sich auf dem Land. Die helle Wolkendecke, durch die sie Hoffnung geschöpft hatten, war längst nicht mehr zu sehen.
Der Schneesturm hatte angehalten und es wurde immer schwieriger vorwärts zu kommen. Die Freunde mussten absteigen und laufen, denn die Pferde keuchten und japsten. Fast kniehoch lag der Schnee schon und es sah so aus, als würde er noch höher werden.
Ein Nachlager aufzuschlagen war unmöglich, denn die Gefahr war zu groß, am nächsten Morgen zugeschneit und erfroren zu sein.
Lycia hatte sich noch eine Decke umgehangen. Mühselig stapfte sie neben Al her, der im Gehen zu schlafen schien. Sie selber war auch müde und stützte sich auf ihren Stab. Ihre Füße brannten vor Schmerzen, denn die Schuhe waren diesem Wettern nicht angepasst und so waren sie sehr dünn.
Quack saß auf dem Rücken des Gepäckpferdes und zitterte am ganzen Leib. Seine Decke zog er immer fester um sich. Die Spinne hatte sich in einem leeren Beutel verkrochen.
Bern stapfte an der Spitze des kleinen Trupps und drehte sich öfters besorgt um. Es schien, als ob er Wanderungen durch solche Wetter gewöhnt war. Pentalla hatte sich auch zurückfallen lassen und ging hinter Bern. Ihren Besen benutze sie nun als Stock, denn fliegen konnte sie bei dem Sturm nicht mehr.
Al blieb stehen und schaute zurück. Es kam ihm vor, als ob sie keinen Zentimeter weiter gekommen waren. Die Spur, die sie durch den Schnee gezogen hatten, war schon fast wieder komplett zugeschneit. Seufzend wandte er sich wieder um. Er bildete jetzt die Nachhut und musste sich beeilen wieder etwas aufzuholen, denn in dem Sturm konnte man gerade so ca. fünf Meter weit sehen.
Müde schlich Al vorwärts, er konnte gerade so das Gepäckpferd sehen. Sein Fuß verhedderte sich plötzlich in irgendwas und Al stürzte. Halb Ohnmächtig dank der Kälte blieb er kurz liegen, ehe er sich wieder aufrappelte. Verschwommen nahm er die Umgebung war. Er sah das Gepäckpferd nicht mehr.
„Hey, wartet!“, rief er so laut er konnte, doch in dem Sturm erstickte seine Stimme. „Mist. Schnell! Vorwärts!“, sagte er zu seinem Pferd und ging los. Er versuchte so schnell wie möglich zu gehen, doch er bekam keinen seiner Freunde zu Gesicht.
„Tut mir leid, aber ich muss noch mal kurz auf dir reiten und du galoppierst so schnell du kannst. Hörst du? Ich will mich hier nicht verirren.“, sagte Al zu dem Pferd und kletterte auf den Sattel. Dieses trabte los. Es konnte nicht schneller, aber Al dachte, das sie so auf jeden fall schneller als die anderen wären. Aufmerksam beobachtete er den Schnee um irgendwo ihre Spuren zu sehen. Doch Al geriet zu weit nach Norden ab.
 
Stimmt, ich meinte Serafina Pekkala... ;) Nun wird die Gruppe also mal wieder getrennt... *g* Fragt sich, wo Al diesmal landen wird...
 
Wie immer waren vor allem die Landschaftsbeschreibungen gelungen. Nur ein paar Kleinigkeiten haben mir mal wieder nicht gefallen, z.B. find ich es etwas seltsam, weiße Vögel erst für schwarz zu halten (immerhin farblich das genaue Gegenteil) und besonders, dass da kein Schwein mal drauf achtet, nicht schon wieder jemanden im Schneesturm zu verlieren. Ach so: Und fünf Meter Sichtweite ist so übermäßig schlimm nicht, würd ich sagen, es geht schlimmer (und ich weiß seit der letzten Woche, wovon ich spreche :rolleyes: )...
 
@Lynx: Also wenn du nach oben schaust in den Himmel und dort Vögel siehst, erkennst du doch nur ihren schwarzen Umriss, aber nicht ihre eigentlichen Farben; deswegen waren sie erst als schwarz beschrieben. Gegenstände erscheinen aus der Ferne und gegen etwas Licht meist/immer schwarz. Nya. ^^;; Und 5 Meter ... nya. Ich meinte damit nich, 5 meter klare sicht und dann erst nichts mehr/ bzw. verschwommen ... sondern genau 5 meter, einbezogen des kleinsten fitzelchen. also bei 5 meter kann man von einer gestalt noch gerade so die umrisse ausmachen. vllt. hab ich es nicht deutlich genug beschrieben. sorry. ( und dann is es übrigens wirklich wenig ... ;D )
@Tiara: Ich denke, man kann diese formulierung durchaus benutzten, denn man versteht den sinn der dahinter steht. immerhin kann schnee, wenn er fällt, nicht plötzlich anhalten. ^^;; sonst hätte ich auch aufgehört oder so geschrieben. ( auch @lynx ) sie haben nich weiter drauf geachtet, weil der schneesturm zu heftig war und sie selber erstmal klarkommen mussten.
@Shan: Kommt noch. ^^ Aber ich denke, Serafina ist vom Chara her noch ein wenig anders als Pentalla und handelt auch anders *grad noch mal durchgeblättert hat* nya ...

( Meine Güte, meine Erklärungen/comments sind bald länger als der eigentlich text der geschichte XD" )

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Müde, schlapp und hungrig kämpften Maseru und Phoh sich weiter quer durch den Sumpf. Pouncival war in einer Beuteltasche an Phohs Hose und schlief. Maseru knabberte gelangweilt an einem Grashalm, den er vor Stunden schon gepflückt hatte und versuchte so, seinen Hunger zu stillen.
Der Nebel über dem blubbernden und trüben Wasser wurde wieder dichter und stickiger. Ein Pestgeruch stieg in ihre Nasen und bald darauf hörte der Weg wieder auf. Maseru seufzte und stakste vorsichtig in das Wasser hinein. Hier war es niedriger und so konnte Maseru gut drin gehen. Phoh flog wieder nebenher. Schlingpflanzen schienen das ganze andere Kraut abzulösen und waren gute Stolperfallen. Maseru hatte sich gerade in einer verheddert und kämpfte sich verzweifelt wieder frei. Es gelang ihm nicht wirklich und so stürzte er Kopfüber in den Sumpf. Keuchend setzte er sich auf. Sein ganzer Körper war jetzt schlammbedeckt, notdürftig wischte er sich das Gröbste wieder ab.
„Sind wir eigentlich noch auf dem richtigen Weg?“, fragte er Phoh und löste einige Pflanzen von sich.
Phoh schaute zu ihm zurück und dann in den Himmel. Nachdem er eine Weile vor sich hingestarrt hatte, wandte er seinen Blick wieder nach vorne. Maseru schaute ihn erwartungsvoll an.
„Keine Ahnung.“, sagte der kleine Dämon dann und flog weiter.
Maseru grummelte in sich rein, als er mühsamen Schrittes ihm zu folgen versuchte.
„Hey! Hier ist das Ende!“, rief Phoh plötzlich durch den Nebel und kam aufgeregt zurückgeflogen. Schnell schnappte er Maseru und zerrte ihn weiter. Nur kurze Zeit später fand sich Maseru auf einer verdorrten Wiese wieder. Jubelnd sprangen die beiden weiter, bis sie vor Schreck erstarrten.
Vor ihnen lag nun das Gebirge, welches sie zu überwinden hatten. Es sah viel riesiger, dunkler und gefährlicher aus als sie es in Erinnerung hatten. Die Berge waren sehr steil und viele Kanten und Spitzen ragten hinaus in den Abendhimmel. Es war noch weit entfernt, aber doch wirkte es schon sehr mächtig.
Aber das alles war es nicht, was sie erzittern ließ und ihnen das Blut in den Adern gefror. Es war etwas ganz anderes.
Weit oben auf einem Fels vor dem Mond stand jemand. Sein Gewand flatterte im Wind und bei seinem Anblick strich ein eiskalter Wind über ihre Gesichter. Starr vor Angst und Ehrfurcht rührten sie sich nicht von der Stelle. Doch der Mann in seinem Gewand stand nicht lange da. Ein großes Wesen kam aus dem Schatten des Berges gekrochen und der Mann stieg auf. Dann hob es ab und flog über die Berge davon.
 
Ups - das war ganz schön gruselig am Schluss *g*... Ansonsten war der Kontrast zwischen dem Wetter vorhin und dem Wetter jetzt recht krass - sind die soweit von einander entfernt?
 
Lesenswert, nur ein wenig zu sehr die Slapstick-Humor-Keule ;) Ach so, eins hat mich irritiert: Ich dachte bisher, Phoh wäre so ein geisthaftes, eher tierähnliches, dämonisches Fliegedingsda - jedenfalls irgendwas, das ganz bestimmt keine Hosen trägt... :confused2
 
@Shan: Nya, man könnte sagen: Ja, sind sie. ^^;; Viele, viele Meilen. 200? 300? Eventuell auch schon 400? Die Welt ist doch ein wenig größer. Und um dem geografische Bild ein wenig zu helfen: Lycia&Co. nähern sich, wie des öfteren halt schon erwähnt, dem feindlichen Land von Westen her. Maseru&Co. von Süden. Stehen also fast im rechten Winkel zueinander, wenn man es mal so betrachtet. Leider kann ich die Karte nicht anhängen, da sie zu groß ist.
@Tiara: Ja schon, es klingt lächerlich, und es sollte eigentlich nich soo lustig sein. :rolleyes: Ich hab da halt mal auf den Vorschlag meiner Freundin gehört - sollt ich vllt. lassen. ^^;;
@Lynx: Tja. Peinlicher Fehler meinerseits. +.+ Maseru trägt Pounvical in seiner Beuteltasche. ( Der hat ja die Hosen an. :rolleyes: )

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Pouncival war es, die, die beiden wieder zur Besinnung kommen ließ. Sie miaute laut und sprang aus dem Beutel hinaus. Glücklich, wieder festen Boden unter ihren Pfoten zu haben, ging sie los auf Entdeckungstour.
„Was … was war das?“, fragte Phoh und konnte seinen Blick immer noch nicht ganz von dem Felsen lösen, auf dem der Mann vor wenigen Minuten noch gestanden hatte.
Maseru drehte sich um und folgte der Katze, die schon fast wieder in der Dunkelheit verschwunden war, die nun langsam Besitz von dem Land ergriff. Der Regen hatte längst aufgehört. Seine Spuren waren immer noch überall zu sehen; Pfützen, die ein See hätten sein können und Sturzbäche von den Bergen wässerten die Gegend. Der Boden war aufgeweicht und bei jedem Schritt, den Maseru machte, konnte er nicht glauben, wirklich aus dem Sumpf raus zu sein.
Frierend ging er weiter in Richtung der Berge. Erst viele Minuten später bekam Phoh die Antwort auf seine Frage.
„Es könnte der Imperator gewesen sein.“, murmelte er.
Phoh schaute ihn erschrocken.
Der Imperator?“ Dieser Gedanke ließ ihn atemlos erstarren.
Maseru nickte nur noch mal als Bestätigung. Dann schlurfte er weiter durch die Matsche. In der Dunkelheit versuchte er die kleinen Pfotenabdrücke der Katze wieder zu finden, doch dies erwies sich als ziemlich schwer; die Katze war sehr klein und leicht und hinterließ deswegen kaum eine Spur.
Phoh flog etwas höher, um sie von oben zu suchen, er fand sie auch. Pouncival war nicht weit entfernt und auch auf dem richtigen Weg.
Während die unheimlichen Berge immer näher kamen, wurden die Sorgenfalten in Maserus Gesicht immer deutlicher.
„Kennst du das Gebirge zufällig?“
Phoh betrachtete es wieder mal eine Weile, ehe er schließlich verneinte.
„Auch da bin ich drüber weg geflogen.“
„Hey, was bist n du für ein Feigling?“, fragte Maseru genervt.
Phoh senkte den Kopf. „Ich hab aber einiges darüber gehört.“
„Und das wäre …?“
„Die Berge sollen von Wachen des Imperators besetzt sein. Man hat in etwa 5 Prozent Chance da lebendig durchzukommen.“, sagte Phoh und lief wieder neben Maseru her. Der Boden war wieder fester geworden und vereinzelt traten die ersten Büsche auf, auch wenn sie allesamt verdorrt waren.
Maseru blieb stehen, schloss die Augen und atmete tief durch, ehe er Phoh am Kragen packte.
„5 PROZENT? WEISST DU WIE WENIG DAS IST?? WARUM HAST DU DAS NICHT FRÜHER GESAGT?“, rief er.
Pouncival blieb erschrocken stehen und drehte sich zu ihren beiden Begleitern um.
„Ihr wolltet doch dadurch. Ich wollte euch den Mut nicht nehmen.“, sagte Phoh schulterzuckend und versuchte sich aus Maserus Griff zu befreien.
Maseru funkelte Phoh an, ehe er ihn losließ und hinten überfiel. Seufzend und benommen blieb er liegen. Ihr Weg, den sie eingeschlagen hatten, führte sie in den sicheren Tod. Er schloss die Augen und schlief ein.
Phoh betrachtete ihn eine Weile, ehe er sich daneben setzte und Pouncival zurückpfiff. Neugierig kam sie an. Als sie Maseru sah, der mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Boden lag und schnarchte, kroch sie wieder in die Beuteltasche und schlief ebenfalls. Phoh blieb wach. Er hatte schließlich lange genug in seinem nun zerstörten Haus geschlafen. Im Schneidersitz blickte Phoh über das weite Land. Es war bereits dunkel und die Sterne funkelten in der Ferne blass vom Himmel. Der Mond war nicht zu sehen, Wolken verdeckten ihn. Es war sehr still und obwohl Phoh die beiden, die er nun als seine Freunde bezeichnete, um sich hatte, fühlte er sich einsam. Angst überfiel ihn, als er zufällig den Fels erblickte auf dem der geheimnisvolle Mann gestanden hatte. Wie in einem Bann starrte er ohne zu Zwinkern auf die Stelle. Ruckartig drehte er sich um, als er meinte, im Schatten etwas gesehen zu haben. Doch da war nichts. Gespannt lauschte er weiter in die Stille. Doch es blieb ruhig.
 
Lesenswert. Schön fand ich, dass Phoh auch mal eine Charakterfacette bekommt, nämlich dieses Paranoide - dazu passt auch, dass die erste Gestalt, die er sieht, ja gleich mal der Imperator sein könnte.
Allerdings möchte ich jetzt doch ganz gern nochmal wissen, was für ein Wesen Phoh genau ist... Letztes Mal ne Hose, diesmal setzt er sich in den Schneidersitz...
 
@Lynx: Also, Phoh: Phoh ist ein Dämon - Feuerdämon. Ab der Gürtellinie, so sag ich mal, besteht sein Körper nur noch aus Rauch. Allerdings ( und das habe ich in einem 'Sumpf'-Teil auch geschrieben ) kann er seinen Rauch in Beine verwandeln. Daher kann er auch im Schneidersitz sitzen. ;D
@Shan: Tja, ... Phoh hat halt eine komische Art. ^^;;
@Tiara: Warum sollten sie nich an den Imperator denken? Sie sind sehr nah an den feindlichen Grenzen. ;D

Nun noch mal ein Teil der Gegenpartei ... ( *extra geschrieben hab heut morgen* ^^ )
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Kurze Zeit war es sehr stille in dem großen Saal, bis man die gleichmäßigen Schritte des Imperators hörte, wie sie die Stufen hinauf stiegen.
Die Frau stand mit dem Rücken zur Treppe und schaute aus dem Fenster, aus dem gerade noch der Imperator geblickt hatte. Sie fühlte ein Kribbeln im ganzen Körper, was sie gerade empfand, wusste sie selber nicht genau.
„Führ mich zu Djaildai.“, befahl der Imperator dem blonden Jungen. Dieser nickte und machte kehrt. Ihre Schritte hallten noch lange in dem formlosen Gang wieder.
Nun stand die Frau allein in dem riesigen Saal. Sie nahm ihren Hut ab und warf die langen schwarzen Haare nach hinten. Gedankenverloren wandte sie den Hut in ihren Händen.
„Miss Fiene-i? Wenn Sie wünschen, können wir ihnen ihre Speise servieren.“, sagte ein Dienstmädchen und machte einen Knicks.
Fiene-i drehte sich langsam um und schaute die Frau einige Zeit an, ehe sie nickte. Sie setzte sich auf einen Stuhl und schaute den beiden Frauen zu, wie sie den Tisch vor ihr mit Köstlichkeiten deckten.

Der Imperator und der Junge indes folgten noch immer dem steinernen Gang, tief, bis fast zur untersten Ebene. Der Junge hielt vor einer großen Eichentür an.
„Hier, Sir.“, sagte er.
„Ich frage mich, was Djaildai an diesem ständigen umziehen so toll findet. Gestern war er noch auf dem Turm, soweit ich weiß.“, murmelte der Imperator.
Ohne anzuklopfen betrat er das Zimmer. Es war ziemlich groß und an den Wänden standen viele Holzschränke voll mit Gläsern in denen irgendeine Flüssigkeit schwamm oder Bücher standen kreuz und quer darin, die Tische waren wahllos verwüstet. Hinten am Fenster stand ein Bett, daneben ein weiterer Tisch auf dem es in verschiedenen, seltsam geformten Gläsern blubberte und qualmte. Im Fenster baumelten zusammengebundene Kräuter.
Der Arzt selber war nirgends zu sehen. Doch man hörte Wühl – und Murmelgeräusche aus dem Nebenzimmer.
Der Imperator kämpfte sich durch das Chaos zum Bett hin. Darin lag ein Mädchen. Ihre schwarzen Haare waren ordentlich geflochten, ihre Wunden gut verarztet.
Der blonde Junge schlich sich am Imperator vorbei und betrat das Nebenzimmer. Hektisches und unverständliches Gerede folgte und schließlich kam ein ebenso junger Kerl hinaus. Er hatte braune, strubbelige Haare und war recht groß und schlank.
„Sir, was wünscht Ihr? Das Mädchen ist noch nicht erwacht. Es braucht viel Ruhe.“, sagte er.
Verwundert blickte der Imperator auf und musterte den jungen Knaben, der mit gefalteten Händen vor ihm stand.
„Du bist Djaildai? Ich hatte dich irgendwie anders in Erinnerung.“, sagte der Imperator und wandte sich wieder an das Mädchen. „Wann wird sie vollständig geheilt sein?“
Vorsichtig holte Djaildai seine Brille aus der Brusttasche und setzte sie auf. Dann räusperte er sich und nahm die Hände auf den Rücken.
„Ich denke, es dauert noch eine Zeit.“, sagte er nur. „Bring dem netten Herrn doch ein Stuhl, Gyula.“, wies er den blonden Jungen an.
Schnell trug er einen schweren Eichenstuhl heran und der Imperator setzte sich.
„Was kannst du mir noch über das Mädchen sagen?“, fragte er.
„Zurzeit nichts, Sir. Ich denke, ihre angebliche Todesursache ist Euch schon bekannt. Mehr gibt es wirklich nicht. Sie ist seitdem noch nicht aufgewacht; ich hätte Euch dann aber auch Bescheid gegeben.“ Nervös faltete er seine Finger auf und zusammen.
Nachdenklich stützte der Imperator seine Hand auf den Tisch, der neben ihm stand. Panisch verdeckte Gyula die vielen Bücher die aufgeschlagen darauf lagen. Djaildai dankte ihm mit Blicken.
„Gut, dann gehe ich wieder. Ich will auf dem Laufenden bleiben. Ich bitte um Bericht über jede Einzelheit die das Mädchen angeht.“, sagte der Imperator und verließ das Zimmer wieder. Unhörbar seufzte Djaildai erleichtert. Doch in der Tür blieb der Imperator noch mal stehen.
„Ich habe dich wirklich anders in Erinnerung.“, sagte er und schaute skeptisch auf den jungen Arzt, dieser werte ab.
„Nein, nein. Ihr müsst etwas verwechseln. Es ist auch schon so unheimlich lange her, seit wir uns das letzte Mal begegnet waren.“, sagte er und grinste unschuldig.
Darauf ging der Imperator endgültig, nicht ohne dem jungen Arzt einen ungläubigen Blick zuzuwerfen und schloss die Tür. Djaildai ließ sich auf einem Stuhl nieder.
„Meinst du, er merkt es?“, fragte Gyula. Djaildai zuckte mit den Schultern.
 
Nicht schlecht, der Teil ;). Allerdings hatte ich eher den Eindruck, dass der Arzt schon der Arzt ist, dass er nur irgendwas angestellt hatte - an sich experimentiert zB (Verjüngunsmittel, das er nicht hergeben will oder so.... *lol*). Schon komisch wie man beim Lesen des gleichen Textes ganz andere Schlussfolgerungen ziehen kann...
 
Lesenswert. Mein erster Gedanke ging auch in Richtung des Verjüngungsmittels, gegen Ende des Teils hört es sich aber doch eher an, als wär das nicht der echte Arzt... Nun ja.
Der Teil an sich war ganz gut, der Imperator wirkt etwas naiv, fand ich.
 
Es ist wirklich erstaunlich, auf was ihr alles kommt. O.O" Nya, ich lasse das einfach mal offen im Raum stehen ... Die Lösung kommt noch irgendwann, halt wenn es so weit ist. ;D

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Der nächste Tag kam mit hellem Sonnenschein und Wolkenlosem Himmel. Gähnend setzte Maseru sich auf. Verwundert schaute er sich um. Er war allein. Müde stand er auf und suchte seine Umgebung noch mal genauer ab. In der Ferne, direkt an dem Gebirge sah er schließlich Phoh, wie er auf und ab hüpfte und ihm zuwinkte. Maseru beeilte sich zu den Bergen zu kommen. Unterwegs grummelte sein Magen fürchterlich. Seit Tagen hatte er nichts Anständiges mehr gegessen.
„Ich hab den Pfad gefunden, mit dessen Hilfe man eigentlich ohne größere Schwierigkeiten auf die andere Seite des Gebirges kommen müsste.“, rief Phoh aufgeregt, als Maseru angehechtet kam.
„Egal … ich brauch erstmal was zu essen!“, stöhnte er und stützte sich auf seine Knie um Luft zu bekommen.
„Gibt nichts. Wenn wir weiter oben sind, könnten wir auf Beerensträucher treffen. Vielleicht haben wir Glück und es sind keine giftigen.“, sagte Phoh und schickte sich an, den Berg zu besteigen.
„Und wenn wir kein Glück haben?“, fragte Maseru und folgte zögernd.
„Dann kommen du und Pouncival um, ehe wir auch nur die andere Seite des Berges erreicht haben.“, sagte der kleine Dämon dazu nur.
„Sehr ermutigend.“, murmelte Maseru und folgte nun schneller.
Der Pfad war bis jetzt noch einfach zu begehen. Er schlängelte sich an der Bergfront in weiten Bögen nach oben, da sie sehr steil war. Weiter oben wurde der Pfad von Nebeldunst verhüllt, kurz darunter fing schon die Schneedecke an.
Die verdorrten Büsche, die unten auf der Ebene noch standen, verschwanden nach nur wenigen Höhenmetern und vor ihnen lag jetzt nur noch nackter Fels und raues Gestein. Bald führte der Pfad zwischen hohen Felszacken hindurch und über kleine Schluchten, die zum Glück noch zu überspringen waren.

***

Der Schneesturm hatte die ganze Nacht über angehalten und erst am Morgen etwas nachgelassen. Müde und halb erfroren ruhten die Freunde kurz aus. Der Schnee reichte ihnen knapp bis an die Hüfte. Lycia spürte ihre Füße schon nicht mehr. Pentalla suchte den Himmel nach den Schneereihern ab, doch sie fand sie zu ihrer und aller Erleichterung nicht mehr.
Kurz darauf hörte der Schneesturm auch ganz auf und die Freunde zogen weiter. Lycia wandte sich zu der Spinne um, denn sie hörte sie ununterbrochen etwas quicken.
„Was ist?“, fragte sie.
„AL! AL! AL IST WEG!“, rief sie und hüpfte vom Kopf des Pferdes bis zum Schweif und wieder zurück.
Entsetzt schlug Lycia die Hände über dem Kopf zusammen. Bern und Pentalla kamen zurück.
„Was ist los?“, fragte Bern.
„Al muss den Anschluss verloren haben.“, flüsterte Lycia unter Tränen.
Entsetzt hechteten sie viele Meter zurück durch den hohen Schnee. Nervös suchten sie hier und dort, doch sie fanden auch nach zwei Stunden Suchen keine Spur von ihm.
„Wir müssen ihn schon früh verloren haben.“, seufzte Pentalla.
Ohne irgendein Gefühlsausbruch stand Lycia regungslos da und starrte vor sich hin. Schon mal wurde Al von ihnen getrennt, doch da war es eine Entführung, diesmal musste es ein dummes Missgeschick gewesen sein. Resignierend hob sie die Hand und hielt das Tuch fest, was sie sich als zusätzlichen Wärmeschutz umgebunden hatte, denn es flatterte vor ihrem Gesicht.
Der Wind heulte auf und fegte den Schnee vom Boden hoch in die Luft. Kleine Wirbel entstanden, lösten sich aber genauso schnell auch wieder auf. Die Freunde standen inmitten dieser Einsamkeit und kämpften mit sich, ob sie ohne Al weiter reiten sollten oder ihn weiter suchen.
Die dunklen Wolken über ihnen wurden langsam von der Sonne vertrieben und vereinzelt wagten sich die ersten Sonnenstrahlen seit langem wieder auf diesen Teil des Landes. Wo der Schnee vom Licht berührt wurde, glitzerte er und brach es in viele verschiedene Richtungen. Bald war die Stelle auf der sie standen ganz vom Licht eingenommen. Die warmen Strahlen legten sich auf ihren Gesichtern nieder und versuchten sie aufzumuntern.
Die Pferde genossen die Wärme und reckten ihre Hälse der Sonne entgegen. Die Sonne schien immer kräftiger und schon kurz darauf waren die letzten dunklen Wolken verflogen. Ein Azurblau ergoss sich dort oben und die Sonne lachte mit aller Kraft. Sie spürten, wie ihre Glieder wieder auftauten und auch, wie das Gras sich unter ihren Füßen schon auf die Sonnenstrahlen freute.
Trotzdem war es immer noch kalt und der Schnee lag immer noch Hüfthoch. Verdampftes Wasser stieg nun in den Himmel und man sah über der weißen Decke Rauchwolken.
„Wir werden weiter reiten.“, sagte Bern und wandte sich wieder gen Osten. Traurig folgte Pentalla ihm. Quack führte das Pferd nur mit schweren Herzen an Lycia vorbei. Sie stand immer noch wie angewurzelt da mit leeren Blick.
„Lycia … komm.“, sagte Quack.
Die Spinne warf ihr mitfühlende Blicke zu.
Nur langsam konnte sich Lycia trennen und führte ihr Pferd wieder nach Osten. Tränen waren ihr in die Augen gestiegen und alle Schuld lud sie in diesem Augenblick auf sie. Gebeugt ging sie weiter. Die Schuldgefühle waren zu groß. Sie war sauer auf sich, das sie Al überredet hatte, mitzukommen. Sauer, das sie nicht schon viel früher drauf geachtet hatte, dass noch alle beisammen waren. Sauer darüber, das nicht mal sie es war, die sein Fehlen bemerkt hatte.
„Es tut mir Leid, Al.“, flüsterte sie.
 
Der Wetterumschwung war ein wenig plötzlich aber sonst wie immer schön geschrieben. Lycia kam ganz gut rüber am Schluss...
 
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