Fremde Weite [mein 1. FF Versuch ^^°]

Lesenswert. Die Landschaftsbeschreibungen waren wie immer gut, dafür ist halt nicht viel passiert, zu dem ich mich jetzt äußern könnte.
 
@Lynx: Dann wirst du diesmal auch nicht viel mehr sagen könne. ^^;;
@Tiara: Um noch mal zu der Spinne zu kommen: [ Ich habs grad erst entdeckt ] Die Spinne hatte schon mal seltsame Sachen gespürt, es allerdings nicht ganz so zum Ausdruck gebracht. Das war, als sie nach Senes geritten sind [ zur Erinnerung: Stadt der Hexen ]. Pentalla hatte ein ungute Gefühl und wollte es nicht sagen, die Spinne meinte daraufhin, ob die Hexe das sich nahende Unheil meinte. Wie du siehst, ist es nicht ganz klar, aber immerhin schon ein kleiner Ansatz. ;) [ Mensch, ich kenn meine eigene Geschichte nicht. OO Habs nur noch mal durch Zufall entdeckt .. ] Und ähm, jah, diesmal waren es wohl wieder mehr Fehler .. die wirst du jetzt wohl auch noch finden, denn ich hab den Teil vorhin geschrieben und nicht noch mal durchgelesen >< *extra geschrieben hab* ... Und die Vögel haben was zu sagen, jaja, es hat aber nichts mit dem Gebiet zu tun, das dazu. ^^ ( Und die beiden Sachen die ich angefangen habe, lassen sich nur schwer mit der hier kombinieren, da eine davon eine Yu-Gi-Oh FF werden soll Oo""" ... die andere ... nun ja, da müsste ich mal schaun. eventuell läufts auf Yami no Matsuei aus .. weiß aber noch nich. ^^ )
So jetzt aber erstmal weiter mit diesem Teil ...

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Die Sonne war noch nicht über den Bergen im Osten aufgegangen, als Pentalla die drei wachrüttelte und zum weitergehen animierte. Nörgelnd und müde standen sie auf und folgte Pentalla zur Straße. Das Leben um sie herum erwachte langsam und seit langem hörten sie wieder Vögel zwitschern. Grillen zirpten und kleine Insekten tummelten sich im hohen Gras neben der Straße.
Pentallas nächtliche Unruhe war verschwunden und sie lachte mit den anderen.
Quack war eine Grille, die er gefangen hatte, entwischt und nun verfolgte er sie im hohen Gras. Natürlich fand er sie nicht wieder und kam enttäuscht zurück.
„Findest bestimmt eine neue.“, sagte die Spinne und lachte.
„Kannst die armen Tiere ja auch einfach in Ruhe lassen.“, meinte Pentalla und schmunzelte.
Lycia hingegen war viel zu fasziniert von dem bunten Schmetterling, der auf ihrer Hand saß. Aufgeregt zeigte sie ihn den anderen, doch als die Spinne näher heran kam, flog er weg.
„Jetzt hast du ihn verscheucht.“, schimpfte Lycia.
Kleinlaut entschuldigte sich die Spinne, worüber Lycia nur lachen konnte. Bis ihr Magen knurrte.
„Wann kommt endlich diese Stadt? Ich hab total hunger.“, sagte Lycia und schaute zu Pentalla, die wie geistesabwesend zu den Bergen starrte.
„Was hast du denn?“, fragte die Spinne.
„Rauch. Rauch im Osten.“, sagte Pentalla wie hypnotisiert. „Rauch im Osten. Genau da, wo Ohras ist. Die Stadt muss überfallen worden sein.“, rief sie und rannte los.
„Bringt nichts.“, rief Quack ihr hinterher.
Ruckartig blieb die Hexe stehen und drehte sich um. „Was meinst du?“
„Bringt nichts, wenn du jetzt hinrennst. Ist doch eh zu spät.“
Pentalla ließ den Kopf hängen. Quack hatte Recht. Die Stadt brannte schon und der Kampf war sicher schon vorbei.
„Lass weiter gehen.“, sagte die Spinne.
In der Hoffnung, dass die Stadt nicht vollkommen zerstört worden war, gingen sie weiter. Bald sahen sie die kleine Anhöhe auf der die Stadt stand.
„Einst soll diese Stadt reich und prächtig gewesen sein. Ihr Antlitz schimmerte immer weiß und rein auf das Land. Und jetzt so was. Sie steht in Flammen. Nie zuvor hab ich die Stadt so traurig gesehen.“, sagte Pentalla. Kurz darauf hatten sie die Stadtmauern erreicht und wendeten sich nach Norden, dorthin, wo das Tor sein sollte. Die Stadtmauer war teils eingerissen, gesprengt oder mit Blut beschmutzt. Nichts von der Prächtigkeit war noch zu sehen, alles Schöne wurde zerstört.
Schwarze Rauchkringel krochen langsam die flachen Hügel hinauf. Russ und Staub lag in der Luft. Die dunkle Mauer ragte hoch hinaus und verdeckte teilweise die funkelnden Sterne, die wie kleine, bösartige Augen aus dem heller werdenden Himmel auf die Stadt starrten.
Die Krone der Mauer war eingerissen und sie gab noch Wärme ab; Wärme von dem Feuer. Die Häuser, die, die Mauer beschützen sollte, lagen in Schutt und Asche. Alles war verbrannt. Die Nacht roch nach Hitze.
Es brannte kein Feuer mehr, denn Regen hatte eingesetzt. Doch auch er konnte der Stadt ihr Leben nicht wieder zurückgeben. Die lodernden Flammen waren zu heiß und stark gewesen.
Sie hörten Männer Befehle schreien und Getrappel von vielen Füßen. Dann sahen sie das Tor. Es stand offen und die Männer waren Soldaten. Sie rannten auf die Ostseite, ein paar kamen auch verwundet wieder zurück. Als der Soldat, der am Tor stand, die vier sah, stupste er einen anderen an, der sofort auf sie zukam.
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte er streng.
„Wir sind Reisende und wir wollen in ein Gasthaus.“, sagte Pentalla.
„Woher kommt ihr?“, fragte er weiter.
„Das ist unsere Sache.“, sagte Pentalla wieder.
Der Soldat schaute die Hexe skeptisch an, ließ sie dann aber durch. Sein Misstrauen wuchs wohl, als er Quack und die Spinne sah, die sich dicht an Pentalla Fersen klebten.
Ehrfurchtsvoll betraten sie die Stadt. Ihre Häuser waren heruntergebrannt, ausgebrannt, die Straßen am Rande der Stadt leergefegt. Vereinzelt holten Frauen noch Sachen aus den brennenden Häusern, kleine Kinder schrieen. Pentalla blieb vor einem Haus stehen.
„Was ist?“, fragte Lycia.
„Sieh doch. Kommen dir diese Kreaturen nicht bekannt vor?“, fragte sie und deutete auf ein kleines Wesen. Seine Augäpfel quollen aus den Augenhöhlen hinaus. Sein kleines Herz, welches man unter der transparenten Haut sehen konnte, pumpte mit aller Kraft Blut durch die Adern. Die knochigen langen Finger zuckten. Es sah aus, als ob das Wesen skalpiert wurde, denn es besaß nirgends auch nur einen Ansatz von Fell oder ähnlichem. Blut rann aus einer Wunde am Bauch.
„Solche Viecher hatten uns doch angegriffen.“, sagte Quack halb erschrocken.
 
Die letzten beiden Teile waren etwas konfus... Beim ersten ist mir aufgefallen, dass am Anfang doch ganz extrem oft "sie" stand statt irgendwelchen Namen... Und der zweite war irgendwie seltsam - wer hat da angegriffen? wenn noch gekämpft wird, warum lassen die bitte jemand da einfach rein? Eigentlich wäre eher damit zu rechnen gewesen, dass die Soldaten dort im Zweifel Fremde einfach angreifen...
 
Lesenswert. Es stimmt allerdings schon, dass man nur schwer durchblickte, was da nun los ist. Wenn da auf einmal Soldaten in der zerstörten Stadt rumrennen, ist es dann nicht etwas leichtsinnig, einfach davon auszugehen, dass das nicht die Angreifer sind? Und was ist mit diesem Viech am Ende, steht das da, ist das angekettet, aufgehängt, bräunt es sich gerade? ;)
 
Sieh an, sieh an, hab ich es doch tatsächlich geschafft, mir einen weiteren Teil aus den Ärmeln zu saugen. ^^;; ...

@Tiara: Erst nochmal Danke für deine Fehlersuche. [ Auch wenn ich sie hier nicht mehr berichtige, tu ich es doch im 'Original' n.n ] Dann die Sache mit dem Feuer: Habs irgendwie nicht gut ausgedrückt, ich weiß, war wohl etwas in Hektik. OO" Jedenfalls hatte es gebrannt, Feuer ist runter und nur vereinzelt kämpfen noch kleine Flammen ums überleben. ^^ Und die Vögel ... jaja. Abwarten ... ;) Was die Wachen angeht, so muss ich dies wohl mal wieder auf die Hektik schieben, in der ich den letzten Teil geschrieben habe. ( Wobei dieser hier wahrscheinlich auch noch einige Fragen aufwirft, ich gebe mir aber Mühe, alles recht zu beantworten. ) Aber vielleicht noch eine letzte Verteidigung, was die Wachen angeht: Die wusste ja, mit wem sie sich da anlegen - wissen, welche Wesen ihre Feinde sind. Und Pentalla und Co. sehen eben nicht so aus. ^^;; Nya ... [ Werbung: Hab mit meiner Yu-Gi-Oh FF angefangen .. >.>" ]
@Shan: Ja, das mit dem 'sie' ist mir nachher auch irgendwie aufgefallen, aber da ich von Natur aus faul bin, hab ich es nicht mehr geändert. Ich mein, wer da gemeint ist, weiß man doch, oder? Oo Und wer da ganz genau angegriffen hat, wird hoffentlich mit den nächsten Teilen deutlicher. Oo" *verzweifel*
@Lynx: Was dieses Vieh angeht, so hab ich doch tatsächlich den entscheidenen Nebensatz verschlampt. Man möge mir verzeihen. :dodgy: Deswegen ist am Anfang diesmal noch das Ende des vorigen Teiles, in dem halt auch dieser Nebensatz ist, der dir sagt, wie wo und was mit diesem Vieh ist. ;) Und was das andere angeht: s. Shan&Tiara ^^

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„Sieh doch. Kommen dir diese Kreaturen nicht bekannt vor?“, fragte sie und deutete auf ein kleines Wesen, welches vor einem Haus auf Mauerresten lag. Seine Augäpfel quollen aus den Augenhöhlen hinaus. Sein kleines Herz, welches man unter der transparenten Haut sehen konnte, pumpte mit aller Kraft Blut durch die Adern. Die knochigen langen Finger zuckten. Es sah aus, als ob das Wesen skalpiert wurde, denn es besaß nirgends auch nur einen Ansatz von Fell oder ähnlichem. Blut rann aus einer Wunde am Bauch.
„Solche Viecher hatten uns doch angegriffen.“, sagte Quack halb erschrocken.
Vorsichtig hockte Pentalla sich neben diese Kreatur.
„Kannst du mich noch hören?“, fragte sie.
Das Wesen drehte den Kopf ein wenig und als es Pentalla erblickte, schienen seine Augen fast aus seinem Kopf zu springen, sie färbten sich rot und es machte Anstalten Pentalla in den Arm zu beißen. Es öffnete seinen Mund und lange, spitze Zähne ragten hinaus. Blitzschnell stand es auf den Beinen. Es keuchte und japste und das Blut aus seiner Wunde vermehrte sich wieder.
Es war kaum größer als Quack, und hätte es Fell, würde es ihm sogar verdammt ähnlich sehen.
Das Wesen schaute sich nervös um. Es hatte sich wohl nur ausgeruht oder so getan, als ob es tot wäre. Die Männer hätten es wohl kaum am Leben gelassen.
„Was ist nun? Verstehst du mich?“, fragte Pentalla und schaute dem Wesen fest in die roten Augen.
Wieder starrte es die Hexe an. Seine Schultern hoben und senkten sich unter seinem schweren Atem-
„Ja, ich verstehe dich.“, sagte es dann, doch mit einem eigenartigem Akzent.
„Gut.“, sagte Pentalla und grinste. „Dann kannst du mir ja sicherlich sagen, woher ihr kommt, was ihr seid, was ihr hier wollt und wieso ihr für den Imperator kämpft.“
„Langsam.“, keuchte das Wesen und holte einige Sekunden lang Luft. „Glaubst du wirklich, das würde ich dir sagen? Wer bin ich denn?“, sagte es dann und drehte sich um. Doch es erschrak, als es Quack erblickte, er erschrak ebenfalls, denn bis jetzt hatte er das Wesen nur von der Seite gesehen.
„Wer bist du denn?“, fragte es dann.
„Quack.“, sagte dieser nur verwirrt.
„Du siehst aus wie einer von uns … aber du … du hast Fell!“, sagte das Wesen und ging skeptisch einen Schritt auf ihn zu.
„Ich bin nicht einer von euch …!“, rief Quack, doch in seiner Stimme lag eine gewisse Unsicherheit.
Auch Pentalla, Lycia und die Spinne konnte eine gewisse Ähnlichkeit nicht ausschließen. Abwechselnd schauten sie Quack und dieses andere Wesen an. Doch diese kleine Kreatur schien es dann doch nicht mehr allzu sehr zu interessieren und es humpelte los.
„Bleib hier!“, rief Pentalla und rannte hinterher, packte das Wesen und schleppte es wieder zurück.
„Erstens will ich dich noch was fragen, zweitens kommst du mit deiner Wunde eh nicht weit und drittens würden dich die Soldaten nur umbringen, wenn du aus dem Tor gehst.“, sagte sie und zog es immer weiter in eine Gasse hinein.
Das Wesen blickte keuchend zu der Hexe hinauf, dann schaute es die anderen an, die ihnen folgten. Wieder schaute das Wesen die Hexe an. Ein verwirrter Ausdruck war in seinem Gesicht zu sehen.
„Erstens gebe ich dir keine Antwort auf all deine Fragen.“, japste es. „Zweitens … warum kümmert es dich, was mit mir geschieht und drittens …“ Es keuchte einige Male, das Atem fiel ihm zunehmend schwerer. „… glaubst du wirklich, dass ich so blöd bin und aus dem Tor gehe?“
Pentalla zog das Wesen ohne weiter auf die Antwort einzugehen immer weiter, bis sie es auf eine Steintreppe eines Hauses legte. Das Wesen japste wieder und hielt sich mit der Hand gegen die Wunde. Seine Schmerzen wuchsen ins Unerträgliche hinaus. Es jammerte und wimmerte, krümmte sich. Das Blut tropfte aus der Handfläche auf seine Beine und auf den Boden, bildete eine Pfütze. Mitleid kam in Lycia auf, warum auch immer.
„Helft mir!“, flehte das Wesen. „Lasst mich nicht sterben.“
„Gerade hast du dich noch beschwert, als ich dir helfen wollte.“, sagte Pentalla und zückte ihren Zauberstab.
Die Augen des Wesens weiten sich. Unsicherheit schlich sich ein.
„Bist du … du bist eine … eine Hexe?“, fragte es. Pentalla nickte, wirbelte mit ihrem Zauberstab und murmelte einige Worte. Die Schmerzen hörten auf. Verwundert schaute das Wesen an sich runter und beobachtete seine Wunde.
„Sie ist ja gar nicht weg.“, sagte es dann,
„Das dauert etwas.“, sagte Pentalla und winkte Lycia her. Sie zog Lycias Arm aus dem Pulli und machte die alte Wunde frei. Es war nur noch eine Narbe zusehen, auch wenn sie hässlich war. „Hier, die Wunde schloss sich auch wieder. Sie stammt übrigens von einem von euch.“
Lycia zog den Pulli wieder an und schlich zu Quack und der Spinne zurück.
„Und was sollte das jetzt bringen?“, fragte sie flüsternd die beiden.
„Keine Ahnung.“, gab die Spinne zurück.
„Von uns?“, fragte das Wesen und lenkte die Aufmerksamkeit der drei wieder auf sich und Pentalla. „Das … das tut mir leid.“, stotterte es.
Wieder warfen sich Lycia, Quack und die Spinne verständnislose Blicke zu.
„Dann kannst du uns als Entschädigung doch einige Fragen beantworten, oder?“, fragte Pentalla nach.
Das Wesen schwieg. „Ich darf nicht.“, flüsterte es dann.
Pentalla stemmte ihre Hände in die Seiten und schaute seufzend nach oben in den Himmel. „Du bist ein Hauptmann einer Truppe oder?“, fragte sie dann.
„Wo- … woher weißt du das?“, fragte das Wesen verdattert.
„Dein rotes Brandmahl an dem rechten Arm verrät es. Rot ist die Farbe einer wichtigen Person.“
„Tja … und?“, fragte das Wesen weiter.
„Du bist jetzt unsere Geisel.“, sagte Pentalla und grinste die armselige Kreatur an, die hilflos auf dem Boden saß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, der Teil jetzt war klarer. Das Wesen kam auch ziemlich gut rüber, genauso wie Pentalla - wobei ich mich nur frage, was ihnen eine Geisel bringen soll. Ich meine, die Standardbösen (TM) scheren sich ja üblicherweise nicht um ihre Unterlinge *lol* ;).
 
Lesenswert. Anfangs erinnerte mich diese Kreatur ein wenig an Gollum ;) Aber scheint ja dann doch ein ganz Netter zu sein... Diese Ähnlichkeit mit Quack (die sicher nicht von ungefähr kommt), ist ein schöner Ansatz, der noch ungleich interessanter gewesen wäre, wäre Quack früher schon mal eingehender beschrieben worden, dann hätte dem Leser ja auch selbst mal die Ähnlichkeit auffallen können.
 
Hui, wenn das hier so weiter geht, poste ich bald regelmäßiger als eh und je. :D

@Tiara: Das mit den Perspektiven: Ich versuche, dass demnächst zu berücksichtigen, denn irgendwie fällt es mir mittlerweile doch leichter, aus einer Perspektive zu schreiben, als den 'Allwissenden' zu spielen. Nur bei den Beschreibungen bleibe ich dabei ^^ Und des mit den Viechern und Quack .. tja, das könnte ne ganze Story für sich werden .. ( immerhin schwebt sie mir im Kopf rum, allerdings habe ich sie noch nicht zu Papier gebracht. +.+ )

@Shan: Ist klar, dass die 'großen Bösen' sich nicht um die kleinen kümmern, aber es wurde doch mit keinem Wort erwähnt, zu was dieser nun zählt, hm? ;) Ich meine, auch wenn Pentalla vermutet, dass er ein Hauptmann ist ( was sehr wohl wahr ist ) kann doch trotzdem noch mehr in dem kleinen Kerlchen stecken ( oder auch nicht ... ) ^^

@Lynx: Gollum? Äh, ja kann sein, sollte aber nicht. ( Immerhin hat Gollum noch ein paar Flusen auf dem Kopf - im Film - :D ) Nun, was Quack angeht, so hab ich ihn schon ein wenig bei seinem ersten Auftritt beschrieben .. nya, vielleicht nicht gut genug. OO"

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Längst war der Tag vergangen und Al und sein Gefährte Niroey ritten immer noch gen Osten. Die Schneelandschaft hatte sie gestern verlassen und sie überquerten nun grüne Wiesenflächen, auf denen vereinzelt kleine Sträucher wuchsen. Gerastet wurde nur wenig, denn Niroey hatte es sehr eilig. Er hatte Al erklärt, dass sie sich Ohras von Norden her nähern wollten, das Risiko gefasst zu werden, wenn man direkt aus Westen kam, war zu groß. Im Norden verliefen die Ausläufe der Berge sehr weit ins Land hinein und sie böten ein wenig Schutz.
Einwilligen oder Widersprechen brachte Al beides genauso wenig und genauso viel, also folgte er einfach stumm. Er kannte sich hier nicht aus und musste sich deshalb voll auf Niroey verlassen.
Der Mond kroch langsam hinter Wolken hervor und ab und an konnte man auch Sterne sehen. Wie böse Augen funkelten sie vom Himmel und schienen sie zu beobachten. Al wurde mulmig zumute.

Niroey war die ganze über kein großer Redner gewesen und Al hatte wenig bis fast nichts von ihm erfahren. Ungewissheit plagte ihn immer noch, denn der Mann sah nicht gerade vertrauenswürdig aus. Niroey sprach nur das nötigste mit ihm.
„Sag mal, wie lange ist es noch?“, fragte Al und versuchte, wie so oft schon, eine kleine Unterhaltung anzufangen.
„Nicht mehr weit.“, sagte Niroey nur, nicht einmal den Kopf drehend.
Al seufzte.
„In der Abenddämmerung des nächsten Tages müssten wir die Stadt erreicht haben.“. fügte Niroey noch hinzu.
Ein kleiner Lichtschimmer setzte sich auf Als Herz und er fühlte sich wohler. Bald konnte er wieder gemütlich irgendwo in einer Gaststube in einem weichen Bett schlafen, reichlich essen und trinken und einen riesen Bogen um Pferde machen, denn das stundenlange Reiten wurde ihm langsam zu viel.


Noch immer war es dunkel, die Sonne ließ sich heute besonders viel Zeit. Al starrte gelangweilt nach links und rechts und versuchte, irgendwas Interessantes zu entdecken, das seinen Augen vielleicht mal ein wenig Abwechslung brachte.
Tatsächlich sah er was, doch sicher war er sich nicht. Die Dunkelheit verschlang zuviel in sich. Al meinte, weit im Süden von ihnen viele kleine Gestalten zu sehen, die in dieselbe Richtung liefen, die auch er und Niroey eingeschlagen hatten. Sie trugen keine Lichter bei sich, aber ihre Silhouetten waren einigermaßen gut erkennbar, denn sie liefen wohl auf einem Hügel entlang, anstatt die sicheren Täler zu nutzen. Doch da fiel Al auf, das sie selber auch nicht dort unten lang ritten, sonder stets oben blieben.
„Niroey?“, fragte Al und drehte sich wieder zu seinem Führer um.
Niroey nickte nur kurz.
„Warum reiten wir nicht dort unten in den Tälern. Das ist doch viel sicherer also hier oben, wo und jeder sehen kann.“
„Dort unten bietest du deinem Feind eine bessere Chance dich zu töten, denn dort bist du sofort umzingelt. Lieber stößt du deinen Feind viele Meter in den Abgrund zurück, als selbst als Leiche dort zu liegen.“, sagte Niroey und wandte seinen Blick ebenfalls nach Süden. Er schien die Gestalten auch gesehen zu haben, denn er gab Fyn die Sporen und ritt schneller. Nach einigen weiteren Minuten, in denen Niorey nachgedacht zu haben schien, drehte er sein Pferd noch weiter nach Norden ab.
„Zu gefährlich.“, murmelte er.
Al verstand gar nichts mehr und ritt einfach verwundert hinter Niroey hinter her.
Die Landschaft veränderte sich mit einem mal wieder. Die kleinen Büsche verschwanden und stattdessen nahmen kleine Gräser deren Stelle ein. Ab und an konnte man auch kleine Tannen sehen, die sich bogen und kringelten wie Schlangen. Nur kahl waren sie, kaum Nadeln waren noch an den Bäumen, die meisten lagen braun und vermoost auf dem Boden. Al wunderte es nur, dass es hier anscheinend Wild gab, denn er entdeckte unter einer Tanne große Abdrücke, es könnten die eines Hirsches sein. Aufgehäufte und durchwühlte Erde deutete auf Wildschweine.
Niroey verlangsamte das Tempo und spannte seinen Bogen mit zwei Pfeilen. Es war nur ein kleiner Bogen und er war auf Niroeys Rücken gar nicht aufgefallen, erst jetzt, wo er ihn von dort nahm. Angespannt schaute er nach rechts und links, doch es war kein Wild zu sehen. Es konnte aber einfach nur sichtbar sein, denn die Bäume standen in einem Abstand von vielleicht drei oder vier Metern.
Ein Ast knackste weiter rechts. Blitzschnell drehte Niroey sich um und schoss einen der beiden Pfeile ab und traf.
Es war ein Reh. Triumphierend stieg Niroey aus dem Sattel und ging auf die erlegte Beute zu. Doch kurz vor dem Reh stockte er und wich wieder etwas zurück.
Neugierig sprang Al vom Sattel und stelle sich neben Niroey.
Blut floss aus der Wunde des Tieres, es zuckte ein paar Mal noch, ehe es endgültig starb. Doch das alles war zu verständlich für einen Jäger, der hunger hatte. Was Niroey störte, waren die dunklen Flecken auf dem Hinterleib des Tieres. Auch Al wusste es sich nicht zu erklären und schaute verwirrt zwischen Niroey und dem Reh hin und her.
Vorsichtig bückte sich Niroey und betrachtete das Tier genauer. Die Augen waren rötlich und das Fell eigenartig samtig. Als ob es einen Stoffmantel aus Samt und Seide umhätte.
„Was meinst du?“, fragte Al und bückte sich neben Niroey.
Er antwortete nicht, sonder holte ein Messer hervor, welches er am Gürtel getragen hatte. Langsam hob er es hoch und setzte es auf der Seite des Rehs an. Etwas kräftiger stach er zu und schlitzte den Bauch auf. Blut und glibberige Masse kam Al entgegen. Ein Würgen musste er unterdrücken.
„Alles ok.“, meinte Niroey nur und richtete sich wieder auf. „Aber essen sollte wir es trotzdem nicht. Wahrscheinlich ist irgendwas im Blut.“
Blass drehte Al sich weg und keuchte einige Male, er wieder die Fassung gewonnen hatte. Niroey schaute ihn nur komisch an und wandte sich dann wieder an das Reh.
„Was wohl passiert ist?“, fragte er leise und schaute sich um.

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So, wahrscheinlich sind hier auch wieder eine Menge Fehler drin, ebenso irgendwelche unlogischen Sätze oder Vorkommnisse. Tut mir Leid, aber der Teil ist vor na halben Stunde oder so fertig geworden. *g* Jedenfalls hab ich nichts übersehen ( ausgenommen der Fehler :dodgy: ) und es wird sich alles mit der Zeit aufklären ( hoffe ich ^^ ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist also allerhand im Argen in dem Land, wie es scheint. Was Niroey wohl erwartet hat zu finden? (rhetorische Frage *g*) Netter Teil, offensichtlich haben die die Angreifer von vorhin gesehen, oder?
 
Lesenswert. Die Beschreibungen waren wie immer gelungen. Warum Niroey das nun alles tut, hab ich nicht verstanden und war dadurch teils ein wenig verwirrt, aber das ist ja wohl durchaus beabsichtigt.
 
Bin ich gut, oder bin ich gut XD" schon wieder ein neuer Teil ... -.-" nya. Jedenfalls ist er nicht sehr lang .. aber ich bin halt krank zur zeit ;_; und komm deswegen nicht wirklich dazu, irgendwas zu schreiben .. ( vor allem nicht etwas, was an den einen Teil anschließt und am Ende in einen neuen überleiten kann >>" )

@Shan: Nya, nicht ganz. Sagen wir so, es waren dieselben Typen von Angreifern wie in Ohras .. allerdings nicht genau die .. hm .. wenn du verstehst, was ich meine. Oo

@Tiara: Hui, was die Zeit angeht *selber überlegen muss* Nach diesem Teil müsste es ungefähr wieder zeitgleich sein. Oo Nicht auf den Tag genau, aber so ähnlich, vielleicht mit ein zwei wochen Unterschied. -.- Ähm .. jedenfalls nichts dramatisches und in einen der folgenden Teile werde ich auch wieder eine Zeitangaben unterbringen ^^; Und was die vielen kleinen Kerlchen angeht, die da so rumeiern .. tja :rolleyes: Lies und staune .. ~.~

@Lynx: Tja .. ähm. *nichts zu sagen weiß* Oo Du hast es dir ja schon selbst beantwortet *g*

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Langsam ging die Sonne im Osten wieder auf und erhellte die Einöde. Wolkenfetzen zogen vorüber und Vögel kündigten den Tag an. Schon gleich sah das Land viel freundlicher aus und was Al mit Erstaunen feststellen musste war, dass sie bereits das Gebirge am Horizont sehen konnte. Es war schon recht groß. Ein Lächeln bildete sich auf Als Gesicht. Auch Niroey schien sich darüber zu freuen.
Gleich vergas er alle Sorgen und setze sich wieder auf den Sattel.
„Keine Zeit zum Rasten, vielleicht erreichen wie Ohras doch schon eher. Eile ist geboten. Wir müssen noch viele Meilen nach Süden reiten. Hoffen wir, das wir nicht zu spät kommen.“, rief Niroey und war schon wieder weit voraus, ehe Al gerade mal im Sattel saß.
Im Galopp folgte sie dem Gebirge südwärts. Die Ausläufer gingen wirklich weit ins Land, daher hielten sie einigen Abstand von ihnen. Al glaubte aber, dass das noch andere Gründe hatte, sprach aber nicht weiter darüber.

Der Vormittag ging und die Sonne hatte ihren Höchststand erreicht. Hoch über ihnen kreisten Vögel. Sie sahen riesig aus und wegen der Sonne wirkten sie schwarz.
„Was sind das für Vögel?“, fragte Al völlig fasziniert.
Niroey schaute erst Al an und dann langsam nach oben. Ein genervter und zugleich auch ängstlicher Schatten schlich über sein Gesicht.
„Nicht jetzt. Bitte nicht jetzt.“, murmelte Niroey.
Langsam kamen die Vögel tiefer und bildeten einen Kreis.
„Schneereiher!“, rief Al, der die Vögel plötzlich wieder erkannte und an die Folgen dachte, die aus dem Unwetter entstanden waren.
Niroey drehte sich zu ihm um und gab ihm ein Zeichen, das Al schnell folgen sollte. Niroey drehte nach Osten ab, in Richtung des Gebirges. Dann gab er Fyn die Sporen und die beiden sausten davon.
Nervös blieb Al noch zurück. Er wollte wegen solcher blöden Vögel nicht wieder alleine irgendwo herumirren. Also gab er seinem Pferd auch die Sporen, und gerade, als die Vögel fast ihre Position erreicht hatte, verließ er den Ring. Einige Meter dahinter blieb er stehen und schaute sich noch mal verwundert um. Dann ritt er weiter zu Niroey.
„Was hat das jetzt gebracht? Und außerdem, warum haben die Vögel nicht einfach beigedreht und verfolgen uns jetzt?“
„Wenn kein Opfer in ihrer Mitte ist, verursachen sie auch keinen Schaden. Warum, weiß ich nicht. Die Schneereiher können nicht einfach beidrehen und uns verfolgen. Sie müssen aus einer bestimmen Höhe beginnen, damit sie das Unwetter zusammenbekommen. Das heißt, sie müssten auf der Höhe anfangen, die sie hatten, lange bevor du sie gesehen hast. Ich glaube, sie versuchen es nicht noch mal, der Aufwand wäre zu groß. Wir hatten diesmal auch Glück, denn der Kreis war nicht zu groß, sonst hätten wir es wohl nicht geschafft. Nun aber weiter.“

***​

Es war kälter geworden und das, obwohl die Sonne früh morgens mit ihnen aufstand auch spät abends wieder mit ihnen schlafen ging.
Maseru ging längst nicht mehr so schnell, wie er es sich vorgenommen hatte. Er torkelte mehr oder weniger hinter Phoh hinterher. Pouncival war seit zwei Tagen nicht mehr aus Maserus Beuteltasche hinausgekommen. Die beiden vergaßen aber nie, nach ihr zu sehen und ihr was zu fressen zu geben.
Der Nebeldunst war zwar näher gekommen aber es war trotzdem kein Ende in Sicht. Der kleine Pfad, der sie anfangs noch gut den Berg hinaufgebracht hatte, hatte vor vielen Stunden unverhofft sein Ende genommen und sie mussten nun nach Gefühl und einfach nach oben laufen.
„Ich will nicht mehr.“, stöhnte Maseru plötzlich und ließ sich einfach fallen. Schwer atmend blieb er liegen und schaute in den glasklaren Himmel. Dann setzte er sich hin und schaute die Felswand in Richtung Westen hinunter. Dort, nicht weit von ihnen entfernt, war die Plattform, auf der sie, so glaubten sie, den Imperator gesehen hatten.
Dann schaute er weiter nach Westen ins Land hinein. Von hier konnte man sehr weit schauen. Elendig lange und frische Wiesenflächen ergossen sich dort über die Erde.
„Ich habe den Sommer noch nie woanders als in den Bergen erlebt.“, meinte Maseru und stand wieder auf. Fast benommen lief er auf die Plattform zu. Phoh folgte ihm.
„Schau dir das an.“, rief Maseru mit glänzenden Augen, als er über das weite Land blickte. Er stand an der Spitze der Plattform. Nach Süden hin wurde ihnen die Sicht durch den Dunstschleier des Sumpfes getrübt, aber weit weit im Westen konnte man, wenn man gute Augen hatte und dem Fluss folgte, der in dem großen Sumpf mündete, einen glitzernden und funkelnden See und darum einen gewaltigen Wald am Horizont erkennen. Doch was die beiden nicht wussten, als sie mit offenen Münder wie verzaubert dorthin blickten, das dies, viele Tagesritte und noch viel mehr Tagesmärsche entfernt, Andomiéns östliche Grenzen waren.

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Falls es nicht deutlich geworden ist: Al und Niroey sind Ohras bereits sehr nahe gekommen .. ^^
Ich hoffe, hiermit ist auch die Sache mit den Schneereihern etwas geklärt .. da die ja doch n paar Fragen aufgeworfen hatten .__.
 
ja, doch, das mit den Vögeln ist jetzt klarer geworden *g*. Ob Al und Niroey jetzt dann auf Lycia und die anderen treffen? Die Landschaftsbeschreibung bei Maseru war wieder mal sehr hübsch ;).
 
Lesenswert. Nur das mit den Vögeln hab ich irgendwie net ganz verstanden :confused2 Könnte daran liegen, dass ich heute einfach nicht so richtig aufnahmebereit bin :rolleyes:
 
Ähm .. *tadaa* .. ?

@Shan: Na, ob die so schnell wieder zueinander finden, wird sich noch zeigen. ;)

@Tiara: Ja, das mit den Zeiten ist das Problem, dass ich mich da mal irgendwann auf bestimmte Zeiten festegelegt habe, sprich, genau geschaut haben, wann wer wo zu sein hat. Leider habe ich diese Schema nicht ganz beibehalten, deswegen ist es ein wenig .. wah .. ! OO Aber ich habe noch mal nachgeschaut und Maseru&Co und Lycia&Co haben ungefähr ein Tag Unterschied, der aber nach dieser Nacht, um die es jetzt geht, wieder behoben sein müsste. :rolleyes: ( War ich doch nicht so schlecht .. XD ) Tja, was die Vögel angeht: Es ist halt nur ein Teil erklärt worden, der Rest folgt noch, keine Sorge. ^^;

@Lynx: Ähm, ob du es beim erneuten Lesen jetzt verstehst? OO; Wenn nicht, sag das und ich erkläre es dir nochmal. ;)


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Der Abend kam rasch und sie waren den ganzen Tag über auf der Plattform geblieben. Die Sonne ging gerade im Westen unter und schickte ihre letzten Strahlen über den Wald, die Wiesen und zu ihnen.
Maseru war unglücklich, denn er wusste nicht, was in dem feindlichen Land alles auf sie wartete, und Phoh brachte er auch nicht zum sprechen. Das einzige, was Maseru ein wenig Erleichterung brachte, war, dass sie noch keinem ihrer Feinde begegnet waren. Dafür, dass hier so viele waren, hatten sie, bis jetzt, wirkliches Glück gehabt.
Die Wärme des Tages machte der Kälte der Nacht Platz und Maseru fühlte sich wie im tiefsten Winter. Zähneklappernd kroch er ein Stück weiter vom Rand der Plattform weg und blickte nach oben.
„Wollen wir weiter?“, fragte Phoh, der wenige Meter über ihm auf einem Fels saß und ebenfalls nach oben schaute.
Maseru stand auf und reckte sich. Dann nickte er und ging vorsichtig zurück zu der Stelle, von der er zur Plattform gelaufen war am Mittag. Hier war das Gehen nicht ganz so gefährlich und schwer. Es war fast eine Art Treppe und je weiter sie nach oben kamen, desto deutlicher wurden dessen Umrisse und Formen. Maseru begann sich Sorgen zu machen. Denn wenn dies ein angelegter Weg des Feindes wäre, dann würden sie bald in Schwierigkeiten geraten.
Phoh schien die Nervosität auf Maserus Gesicht förmlich anzuspringen, denn jedes Mal, wenn er ihn ansah, zuckte er zusammen.
„Was ist?“, fragte Maseru dann schließlich, als es ihm zuviel wurde.
„Ich habe gerade nachgedacht.“, würgte Phoh nur heraus.
„Ach, sag bloß du kannst denken?!“, sagte Maseru sarkastisch.
„Ich meine nur ...“, flüsterte Phoh weiter, ohne auf den Sarkasmus einzugehen. „du bist einer von ihnen!“
Maseru verstand gar nichts mehr und beachtete Phoh nicht weiter. Sie durchschritten gerade die Grenzen des Dunstschleiers und fanden sich nun umhüllt von weiß und verdammt dazu, nur weiß zu sehen und sonst nichts.
„Mist, der ist ja dichter, als ich dachte.“, sagte Maseru und stolperte über einen Stein.
„Hörst du mir eigentlich zu?“, rief Phoh und seine Stimme hallte von den Bergen wieder. Erschrocken blieben die beiden stehen, wichen sogar zurück.
„Kannst du nicht mal leise sein?“, zischte Maseru sauer.
„Kannst du mir mal zuhören?“, flüsterte Phoh ebenso sauer zurück.
„Was denn?“, fragte Maseru genervt, drauf bedacht, seine Stimme nicht zu heben.
„Du siehst aus wie einer von ihnen. Ist dir das bewusst?“, sagte Phoh und starrte in die Richtung, aus der Maserus Stimme kam.
„Wie wer?“, fragte Maseru, nun an einer ganz anderen Stelle und weiter weg.
„Hey, warte.“, sagte Phoh und lief ihm hinterher, nicht ohne mindestens drei- oder viermal zu stolpern um sich dann doch wieder zu überlegen zu fliegen. „Wie einer von den Wächtern, die das Gebirge hier bewachen.“, sagte Phoh dann, als er glücklich Maserus Ärmel ergriff.
„Du meinst ...“, Maseru überlegte. „Dann wird es doch ein Leichtes sein, hier durchzukommen. Was meinst du?“, sagte er lauter und klatschte übermütig in die Hände.
Phoh blieb stehen und da er sich an Maseru festhielt, fiel dieser ruckartig nach hinten auf den Boden.
„Blödmann! Wieso krallst du dich an mir fest?“, brüllte Maseru. Wieder hallte die Stimme laut ein paar Mal nach und wieder zuckten die beiden zusammen.
„Scheiße. Ab jetzt reden wir nur noch das Nötigste, dann streiten wir auch nicht. Ich will trotz allem nicht entdeckt werden.“, sagte Maseru und ging vorsichtig weiter. Phoh krallte sich auch weiter an ihm fest, damit sie sich nicht verloren.
Die Dunkelheit brach über den Bergen ein und vorwärts kommen erschwerte sich noch mehr. Mond und Sterne waren nicht auszumachen, man merkte es nur daran, dass sich das weiß in dunkles grau bis fast schwarz färbte. Seufzend blieb Maseru stehen.
„So geht das nicht. Wenn wir nicht sehen, wo wir langgehen, kommen wir nie an.“, meinte er und dreht sich zu Phoh um.
„Hey du blöder Affe, wozu bist du denn ein Feuerdämon, mach gefälligst mal ein wenig Licht.“
Verschlafen schaute Phoh zu Maseru auf.
„Erst nennst du mich Affe und dann soll ich Licht machen. Kannst du mir sagen, seit wann Affen das können?“, fragte er und gähnte.
Maseru brodelte innerlich. „Mach – hinne!“, sagte er und betonte jedes Wort mit einem brummenden Unterton.
„Ja ja!“, sagte Phoh halb erschrocken, der Rauch unter seinem Körper loderte auf und es wurde gleich heller und wärmer. „Tse. So was kann man auch freundlich sagen.“, sagte Phoh dann leiser als Maseru schon ein Stück weiter gegangen war.
„Beeil dich, sonst tappe ich bald wieder im dunkeln.“, sagte Maseru lauter zurück und blieb kurz stehen. Phoh flog gelangweilt zu ihm.
Zusammen setzten sie ihren Weg fort. Das Gelände wurde unebener und bald merkten sie, dass sie schon lange nicht mehr auf der Treppe waren, die sie kurz zuvor noch hinaufgegangen waren. Zurück wollte sie nicht, denn es ging schließlich immer noch nach oben. Bald wurde es kälter und die Schneeregionen fingen an. Maseru trat unvorbereitet in die erste Schneeböe hinein, welche ihm den Rest gab.
„Pause.“, befahl Maseru und zitterte am ganzen Leib. „Wir sind schon viel weiter oben, als ich gedacht habe.“
Phoh war mehr als nur dafür und plumpste, dort wo er war, auf den Boden und blieb dort sitzen. Müde schaute er sich um. Plötzlich weiteten seine Augen sich, denn er hatte etwas entdeckt. Vorsichtig kroch er auf die Felswand zu. Worte in einer alten Schrift waren an die Wand geschrieben. Phoh strich mit den Fingern darüber. Er roch an seinen Fingern.
„Blut.“, flüsterte er und ging ein Stück weiter weg. Konzentriert schaute er auf die Schrift, bis er sie erkannte. Es war die älteste von allen. Abermals strich er mit den Fingern darüber, ehe er die Verse las.

„Böses wird kommen,
Niemand wird’s sehen.
Mit Rauch und mit Trommeln
Vorübergehen.

Kreaturen von Grausamkeit
Strömen ins weiße Licht.
Verirrt in der Einsamkeit,
Siehst du sie nicht.

Beißen
Kratzen
Reißen
Schmatzen“​

„Was?“, fragte Maseru, der aufmerksam zugehört hatte. „Was soll denn der Blödsinn?“
„Schön, wenn’s welcher wäre. Ich fürchte nur, die Verse sagen die Wahrheit.“, meinte Phoh und schaute sich nervös um, ehe er ihre Lage begriff.
„Wie meinst du das?“, fragte Maseru und kaute auf einem Stück Halm rum, das er sich vor vielen Stunden am Fuß des Berges gepflückt hatte. Schließlich spuckte er es doch wieder aus, denn es schmeckte mittlerweile abartig.
„Hast du dich nie gefragt, warum hier Nebel ist?“, fragte Phoh, nun fast flüsternd.
„Na wegen der Höhe. Sind halt die Wolken.“, meinte Maseru gelangweilt. Erneut griff er zu dem Halm, schaute ihn erst skeptisch an und kaute dann doch wieder drauf rum.
„‚Mit Rauch und mit Trommeln vorübergehen.‘“, las Phoh nochmals vor. „Hier ist Rauch – Nebel.“, sagte Phoh.
„Und? Schiss?“, fragte Maseru.
„Ehrlich gesagt, ja. Jetzt fällt es mir auch wieder ein, warum mir der Vers so bekannt vorkommt. Jemand hat mir schon mal davon erzählt. Diese Verse soll ein Überlebender aufgeschrieben haben. Einer, der dem Horror entkommen ist.“ Ehrfurchtsvoll senkte Phoh seine Stimme.
„Einer, der sie gesehen hat.“ Ein Schauer lief ihm über den Rücken.
„Ein ‚jemand‘, soso. ‚Jemand‘ hat dir also davon erzählt, ja? Interessant. ...“ Maseru seufzte. „Humbug! Alles Blödsinn. So was erzählt man kleinen Kindern, wenn die nicht schlafen wollen. Die Verse stehen da einfach nur als Abschreckung. Solche Kreaturen gibt es nicht. Du hast selber gesagt, dass es in diesem Gebirge nur solche wie mich gibt.“, sagte Maseru, stand auf und reckte sich.
„Ja, welche wie du. Damit meinte ich aber nur das Aussehen.“, sagte Phoh und horchte in den Nebel.
Maseru drehte sich zu Phoh um.
Ein Schatten huschte neben ihnen durch den Nebel. Über die Felswand lugten zwei Augen, rot und blutrünstig starrten sie auf Maseru und Phoh. Ein Schrei durchbrach die Stille. Schrecklich hoch und grausam klang er. Maseru und Phoh zuckten zusammen.
„Sie haben uns entdeckt.“, flüsterte Phoh jammernd.

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Jetzt doch mal ehrlich: Das Gedicht ist toll, oder? XDD Hab ich ganz alleine gemacht. .. :rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht aber nicht gut aus *g*. Ominöse Prophezeiungen und seltsame Wachen ;)... Da bin ich ja mal gespannt, was da aus dem Nebel kommt...
 
Lesenswert. Diese Streitereien fand ich allerdings eher albern und kindisch. Dafür mochte ich das Gedicht und die Beschreibungen gegen Ende.
 
Uff, etwas über einen Monat. XD; Nya...

@Shan: Kleine, grüne Marsmännchen! *g*

@Tiara: Ich mag die Streitereien auch. XD; Am liebsten sollten sie sich nur streiten... hatte aus Spaß mal ein Teil geschrieben, indem sie das wirklich nur getan haben, allerdings habe ich ihn nicht mehr. ;_; Nya, ähm, er hat es gerochen, weil ... er ein Dämon ist. :goof: kP ;_; Es sollte in dem Sinne ja nicht wirlich ein Gedicht sein, sondern eher eine Warnun, halt in Versen verfasst. :rolleyes: Da hatte ich halt ne kreative Phase. XD;; Maseru = Quack? *dupdiduu* :D

@Lynx: Es liegt vielleicht daran, eben dass sie albern und kindisch sind. n.n" Mit dem Gedicht hab ich mir ja auch Mühe gegeben. :rofl:

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Maseru wandte sich um und schaute suchend in den Nebel. Er sah nichts.
„Nein.“, sagte Maseru und ging zu den Versen an der Wand.
„Doch ... hast du das nicht gehört?“, fragte Phoh und zitterte am ganzen Leib.
„Nein, haben sie nicht. Du musst die Verse auch richtig lesen: ‚Mit Rauch und mit Trommeln vorübergehen.‘ Das heißt, sie gehen vorbei, jagen uns ein wenig Angst ein und dann hat sich die Sache.“ Maseru war davon überzeugt und schupste Phoh weiter.
„Nein! Ich will nicht. Ich streike! Nicht umsonst steht da, dass sie beißen, kratzen und reißen. Irgendwas muss doch daran sein! Ich glaube dir nicht!“, sagte Phoh lauter und versuchte sich von Maseru loszureißen.
„Auf jedenfall mach schon mal nicht son Lärm. Und da steht noch was von Trommeln. Und? Haste welche gehört? Wir können also noch in Ruhe weitergehen. Das sind, verdammt noch mal, Abschreckungsverse!“ Damit ging Maseru weiter und achtete nicht darauf, das Phoh noch mal zu den Versen zurückging.
„Sie sind unvollständig.“, flüsterte er. „Da fehlt irgendwas. Nur was? Er oder sie hat es nicht mehr geschafft es anzuschreiben.“ Phoh lief zu Maseru, der fast nicht mehr zu sehen war.
„Hörst du das? Unvollständig. Es fehlt was. Bestimmt das Entscheidende! Wir können hier nicht langgehen!“
„Jetzt hör mir mal zu: Wenn ein Überlebender, so wie du sagst, es tatsächlich geschafft hat, vor was auch immer zu flüchten. Warum hat er dann die Warnung in Versen geschrieben? Warum so geheimnisvoll? Warum nicht einfach: ‚Achtung!‘? Warum die Mühe und alles noch ordentlich mit Reimen? Hä? Hä? Kannst du mir das erklären?“, fragte Maseru gereizt.
„Und warum bist du dir so sicher, dass das alles nur erlogener Mist ist? Was sagt dir, das dort nicht die Wahrheit steht?“, fragte Phoh zurück.
„Wir hatten solchen Blödsinn ebenfalls bei uns in den Bergen! Allerdings nicht in Reimen ... Es war pure Abschreckung vor irgendwelchen blöden Leuten. Wir wollten halt nicht, dass jemand unser Gebiet durchschreitet, noch konnten wir nicht alle gefangen nehmen. Die Gefängnisse waren überfüllt. So, und jetzt komm endlich weiter.“
„Miau!“, machte Pouncival, die seit Urzeiten wieder mal aus Maserus Tasche sprang. Neugierig schaute sie sich um und lief dann einfach los.
Phoh und Maseru starrten ihr eine Weile hinterher. Maseru kam als erster wieder zur Besinnung.
„Blödes Viech! Kaum ist die wach, macht sie nur Ärger. Schnell hinterher!“, rief Maseru und hastete los mit Phoh im Schlepptau.
Als sie die Felswand mit den Versen längst hinter sich gelassen hatten, kroch ein kleines Wesen die Wand hinunter und setzte sich auf den Steinboden. Neugierig schaute es den beiden hinterher.

- - -

*wusaah* Es ist so unglaublich viel geworden ... *g* Aber immerhin etwas. ><""
 
*g* Die Erinnerung daran, dass Maseru eigentlich auch zu den Schurken gehört, fand ich sehr nett ;). Und der Schluss war fast kinomäßig... Konnte man sich richtig gut vorstellen.
 
Gut. Ich find, die beiden verhalten sich recht realistisch, bzw. ich finde es schön, dass sie sich UNTERSCHIEDLICH verhalten und nicht beide a) zu Tode erschrocken sind oder b) den Hinweis ignorieren.
 
Puha, geschafft. *schwitz* Nächster Teil. ^^

@Shan: So gut? OO Hm. Danke. ^^; Und nya, musste halt mal wieder sein, ne?

@Tiara: Nya, eher weggeworfen. Oo; Es stand aufm Zettel.. Hey, Phoh ist halt auch so unglaublich böse. XD; So kommt sowas schonmal vor. *g*
Das mit Maseru und Quack .. tja. Wer weiß. OO; Lass mich erstmal die Geschichte weiterschreiben. XD; *seufz*
Und so den Rest .. einfach mal abwarten. Weißt du, das Problem bei solchen Sachen ist, das ich selber noch nicht genau weiß, wie es weitergeht. Weil mein Vorrat jetzt erstmal erschöpft ist und ich noch n paar Ideen sammeln muss. Sollte aber nicht lange dauern. ^^ Bin nächste Woche im Urlaub und da werde ich ( hoffentlich ) viel Zeit dafür haben. ^^;

@Lynx: Ich find's so auch besser. Wenn sie gleich reagiert hätten, wäre es ja auch irgendwie langweilig gewesen. Oo

- - -

„Du bist jetzt unsere Geisel.“, sagte Pentalla und grinste die armselige Kreatur an, die hilflos auf dem Boden saß.
„Kommt ja nicht in die Tüte!“, rief es und sprang auf. Trotz der Wunde beschleunigte es zu einer unglaublichen Geschwindigkeit und Pentalla, die als einzige schnell genug reagiert hatte, bekam Schwierigkeiten, das Wesen wieder einzufangen. Die andern drei folgten mit etwas Abstand. Sie durchquerten die einsamsten Winkel der Stadt und hatten bald schon wieder die Stadtmauer erreicht – nur diesmal natürlich von innen. Die Häuser, an denen sie vorüber liefen, waren alle verlasse, meist standen die Türen noch offen. Einige Häuser brannten auch noch, und ab und an, konnte die Freunde dank des Rauches mal viele Meter lang nichts sehen.
Schornsteine waren von außen nun genauso mit Ruß besetzt wie von innen, und wie zum bösen Spott, nur halb zerstört. Ihr ‚Opfer’ folgte der Stadtmauer viele Schritte lang. Die Freunde rochen die Hitze, die die Mauer abgab. Ihre Krone war abgerissen, doch immer noch ragte die Mauer hoch hinaus.

Die Hetzjagd wollte kein Ende nehmen, bis das Wesen plötzlich einfach nach rechts lief durch die Mauer. Nur wenige Sekunden später kam Pentalla an derselben Stelle an, doch alles was sie vorfand, war ein kleines schwarzes Loch, das glänzte und langsam kleiner wurde. Ungläubig schaute Pentalla noch mal genauer hin, doch da war nichts weiter. Nur Steine, und das nicht wenige. Die Mauer war hier gut drei Meter hoch.
Das Loch war weg. Wie war das Wesen verschwunden?
Keuchend und japsend kam der Rest der Verfolger an.
„Was ist?“, wollte Lycia wissen und schaute erwartungsvoll zu Pentalla.
Diese hob ihre Hand und tastete über die alte Mauer. Sie fühlte sich unter ihren Händen rau und warm an. Teils bröckelten kleine Steine aus ihr hinaus und wurden unter ihren Füßen zu staub.
„Es ist einfach verschwunden.“, sagte Pentalla und drehte sich um.
Die Spinne, Quack und Lycia schauten sie fragend an.
„Wie?“, fragte Quack ungläubig.
„Es ist einfach verschwunden.“, sagte Pentalla nochmals und schaute wieder auf die Mauer. Wie, zum Teufel noch mal, war so was möglich?
„Und jetzt?“, fragte die Spinne.
„Jetzt sehen wir zu, dass wir irgendwoher noch Lebensmittel bekommen. Wenn möglich auch ein Pferd oder Esel.“, sagte Pentalla entschlossen und ging von der Mauer weg, wieder ins Zentrum der Stadt.
„Und was ist mit dem Wesen?“, fragte Lycia noch, als sie schnell hinter der Hexe hinterher lief, da diese einen schnellen Gang zugelegt hatte.
„Später. Denen werden wir wahrscheinlich noch oft genug begegnen.“
„Wie meinst du das?“, fragte die Spinne.
„Die Stadt wird angegriffen. So wie es aussieht, stehen die Chancen schlecht für den Angreifer, auch wenn die Stadt fast ganz zerstört ist. Der Feind wird neue Leute senden. Ich hoffe dann nur, dass sie uns entgegenkommen werden.“, meinte Pentalla.
„Aber wir wollen durch das Gebirge. Ich weiß noch genau, wie Al uns erzählt hatte, dass der Imperator in dieser weitern Felsenlandschaft ganz sicher keine Soldaten hat. Denen werden wir dort nicht begegnen. Und warum überhaupt willst du denen begegnen?“, sagte Lycia und musste seufzen, als ihre Gedanken wieder zu Al wanderten und sie sich fragte, wo er wohl gerade ist und wie es ihm geht.
„Nein, da werden wir ihnen auch nicht über den Weg laufen.“, sagte Pentalla nur und marschierte weiter, ohne auf die Frage einzugehen.
Ein Stimmen-Wirrwarr wurde lauter und bald fanden sie sich wieder auf der Hauptstrasse, auf der sie das Wesen gesehen hatten, wieder.
Weiter im Süden versammelte sich eine Menschtraube von Frauen und Kindern. Sie alle schienen in eine Querstraße einzubiegen. Pentalla gab nur ein Handzeichen, dass sie folgen sollten. Die Hexe beeilte sich, die Menschen einzuholen. Die Leute riefen, dass der König endlich etwas machen soll. Der Krieg war anscheinend schon länger im Gange gewesen.
Ein kleines Mädchen stolperte neben Lycia und fiel hin. Weinend stand es mit Lycias Hilfe wieder auf.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie freundlich.
Das kleine Mädchen schaute sie unter ihrem Tränenverschmierten Gesicht an. Dann nickte es, begann dann aber erneut zu weinen. Tröstend nahm Lycia sie in die Arme.
„Hast du dir doch wehgetan?“, fragte Lycia noch mal.
Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Meine Mami.“, schluchzte es. „Wo ist sie?“
„Das weiß ich nicht.“, sagte Lycia und versuchte das Mädchen abermals zu beruhigen, als es einen erneuten Tränenausbruch bekam.
„Lycia, komm jetzt.“, sagte Quack. „Pentalla ist schon fast ganz verschwunden.“
„Aber ich kann das Mädchen doch nicht zurücklassen?!“, sagte Lycia.
„Nimm sie mit.“, meinte die Spinne nur, während sie versuchte, Pentalla nicht aus den Augen zu verlieren.
Fragend schaute Lycia das Mädchen an und nahm sie einfach bei der Hand.
„Ich denke, wir sollten uns doch aneinander gewöhnen, denn wie es aussieht, finden wir deine Mami nicht so schnell. Also ich heiße Lycia. Und du?“, sagte Lycia vorsichtig, damit das Mädchen nicht wieder anfing zu weinen.
„Je – Jetrizia.“, stammelte es und starrte mit großen Augen zwischen Quack und der Spinne hin und her. Noch nie hatte sie solch seltsame Kreaturen gesehen. „Sind … die böse?“, fragte sie vorsichtig Lycia, welche verwundert auf sie hinabblickte, denn sie wusste erst nicht recht, wen das Mädchen meinte, bis sie sah, wie Jetrizia die Spinne und Quack anstarrte.
„Nein, die beiden sind echt in Ordnung. Brauchst keine Angst haben.“ Lycia lächelte das kleine Mädchen an und zog es sanft hinter sich her.
Sie mussten sich beeilen, irgendwie durch den Menschauflauf durchzukommen, denn Pentalla war bereits längst außer Sichtweite.
Sie liefen durch eine Allee, die an beiden Seiten mit großen, alten Eichen versehen war. Kein Sonnenstrahl fand auf die Straße und so tappten sie fast im Dunkeln, nur hin und wieder fand ein kleiner Strahl den Weg durch die dichten Baumkronen am Rande der Straße.
Die Spinne dirigierte die drei hinter sich her zum Rande der Straße, da dort weniger los war und sie schneller vorwärts kommen könnten.
Also quetschten sie sich durch die Engen Gassen zwischen Bäume und Häuser, bis sie den Anfang des protestierenden Menschen erreicht hatten und auf einem großen Platz standen.
Die Eichen hatten sie hinter sich gelassen und standen wieder im hellen Licht. Sie blinzelten einige Male, ehe sich ihre Augen wieder ganz an das Licht gewöhnt hatten.
„Da! Da!“, rief die Spinne und zeigte auf ein kleineres Gebäude, vor dem eine Frau mit blauen, langen Haaren stand.
„Pentalla!“, rief Quack und rannte los.
„Halt!“, rief Lycia, doch es war zu spät, Quack war bereits außer Hörweite. „Hinterher.“, sagte Lycia und seufzte.
Also rannten die übrig gebliebenen drei auch los.
Der Platz über den sie rannten war staubig und der Boden heiß. Um ihn herum standen riesige, prächtige Gebäude. Lycia drehte sich noch einmal um. Die Menschen waren vor einem großen, runden Gebäude stehen geblieben. Sein Dach wurde von Säulen getragen. Eine mächtige Treppe führte hinauf.
Das Gebäude befand sich rechts von ihnen, und als Lycia wieder nach vorne schaute, sah sie dasselbe Gebäude noch mal, allerdings kleiner.
Pentalla schien sie indes bemerkt zu haben, denn sie hatte sich umgedreht und erwartete sie bereits. Quack stand schon bei ihr.
„Da seit ihr ja endlich!“, sagte sie, als Lycia, die Spinne und Jetrizia ankamen.
„Und wer ist das?“, bohrte sie weiter, als sie das Mädchen an Lycias Hand sah, welches völlig erschöpft war.
„Jetrizia.“, sagte Lycia. „Wie haben sie vorhin gefunden, sie war am weinen und dann haben wir sie mitgenommen.“
„Warum habt ihr sie nicht ihrer Mutter zurückgebracht?“, fragte Pentalla verdutzt.
„Weil sie nicht da war? Hallo?“, sagte die Spinne und schüttelte den Kopf.
„Na gut.“, meinte Pentalla nur.
„Was willst du hier eigentlich? Und warum hast du nicht auf uns gewartet?“, fragte Lycia.
„Ich will eine Antwort haben auf all dies. Irgendwas ist hier faul.“, sagte sie nur und sah verstohlen zu den Menschen, die immer lauter begannen zu protestieren. Dann wandte sie sich wieder der Miniaturausgabe des Palastes zu und ging los. Quack und die Spinne folgten, nachdem sie sich fragende Blicke zugeworfen hatten. Lycia hingegen blieb noch etwas unentschlossen stehen. Was sollte hier faul sein? Was war denn nicht in Ordnung?

- - -

Und hey, er war mal wieder etwas länger. ^^
 
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