Hallo Leute...
Danke vielmals für eure kommentare...
Ich schwinge mal keine großen Reden,
sondern wünsche euch gleich viel Spaß beim Lesen...
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel...
Kapitel 15 - Freiheit
Dieser Blick, so voller Angst, so zerbrechlich. Sie schauten sich lange einfach nur in die Augen, sagten nichts. Seine Hand wanderte zu ihrem Gesicht. Zärtlich strich er ihr eine blaue Haarsträne hinter ihr Ohr und betrachtete weiter lautlos ihre Augen. Sie wartete, wartete bis er ihr eine Antwort gab. Eine Antwort, die ihm sein Stolz verbot. Eine Antwort, die er nicht aussprechen konnte. Traurig drehte sie ihre Kopf von ihm weg und lies ihn auf Vegetas Brust ruhen. „Ich verstehe.“ Mehr sagte sie nicht, seine Schweigsamkeit hatte ihr gereicht. Er sah, dass sie traurig war, doch was er nicht sah, war, wie sie gegen ihre Tränen ankämpfte. Sie lagen noch sehr lange in dieser Position, bis Vegeta sich entschloss, trainieren zu gehen. Er brauchte Abstand, um nachzudenken. So beförderte er sie behutsam auf ihre Bettseite und stand auf. Er zog sich an und verlies das Zimmer. Ohne ein Wort, ohne ein einziges Wort.
Nun war sie alleine, ihre Gedanken über schlugen sich, sich verspürte Angst, Trauer und auch Schmerz, über Vegetas Reaktion. Was nun? Sie würde warten, auf einen Augenblick, der vielleicht ihr letzter war. Sie würde fliehen, nie wieder würde sie ihn sehen, doch trotzdem würde sie fliehen, in eine Welt ohne ihn, ohne seine Wärme, ohne seine Stärke. In eine Welt, in die er nicht gehörte. In ihre Vergangenheit.
„Ihr wolltet mich sprechen?“, fragte Bulma, als sie in den Thronsaal schritt und vor dem König zum stehen kam. „Ja Bulma, ich wollte mit dir über den Verstoßenen reden…“, er erwartete keine Reaktion ihrerseits und sprach nach einer kurzen Pause weiter. „…Ich habe mit ihm gesprochen. Ich habe mich zu einem Kompromiss entschlossen“, sprach er mit rauer Stimme. „Und was beinhaltet dieser Kompromiss genau?“, fragte Bulma skeptisch. „Ich werde ihn aus dem Exil entlassen, jedoch muss er sich als guter Saiya-jin beweisen, bevor ich ihm wirklich willkommen heißen kann.“ Bulma nickte. „Ach ja, da wäre noch etwas. Sag Vegeta, dass die Hochzeit eine Woche vorverlegt wird.“ „WAS!?!“, schrie sie durch die große Halle. Die Hochzeit sollte früher stattfinden? Ihr perfekter Fluchtplan war doch noch in Arbeit, wie sollte sie das schaffen. Eine Woche früher, dass bedeutete die Hochzeit fand in zwei Tage statt. Würde sie das schaffen?
Kaltes Wasser prasselte an seinem Körper hinab und säuberte seinen makellosen Körper vom Schweiß. Mit geschlossenen Augen genoss er den Moment, nur er alleine, nur er. Die Zeit verstrich, als er das Wasser abdrehte und aus der Dusche stieg. Mit einem Handtuch rubbelte er sich trocken und zog eine seiner frischen Boxershorts an, mit der er sein Zimmer betrat und Bulma vorfand. Gequält lächelte sie ihm entgegen. „Vegeta…“, fing sie an. „…Ich komme gerade von deinem Vater und muss dir was mitteilen.“ Vegeta schien es nicht wirklich zu interessieren, doch hörte er zu. „Sprich.“ „Die Hochzeit, sie wird eine Woche vorverlegt“, sagte sie etwas abwesend. „War das alles?“ „Ja“, flüsterte sie. Sie atmete einmal kurz durch, stand vom Bett auf und schritt zum Balkon.
Vegeta verfolgte ihre Schritte unbemerkt. Was war jetzt schon wieder mit ihr? Am Morgen ging es ihr noch gut und nun? Belastete sie etwa die Tatsache, dass die Hochzeit eine Woche früher, also in zwei Tagen stattfand? Vegeta wurde skeptisch. Versuchte sie sich immer noch vor der Hochzeit zu drücken? Er schritt zum Balkon und blieb im Türrahmen stehen. Da saß sie nun, ihre Beine in der Luft baumelnd saß sie auf dem Geländer und schaute in den Nachthimmel. Er erinnerte sich an den Tag, an dem sie vom Balkon runter gesprungen war. Es war schon erstaunlich gewesen. Niemand, der nicht fliegen konnte, hätte dies über lebt, jedenfalls kein zierliches Wesen, wie sie eines war. Doch der Schein trog. Einerseits war sie das junge zierliche Wesen, das so verletzlich schien, so zart, aber andererseits war sie ein widerspenstiges Biest, das sie von niemanden etwas sagen lies. Ja, diese Frau hatte verschiedene Seiten, das wusste er, doch trotzdem war sie ihm ein wahres Mysterium. Unwillkürlich erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Sie war voller Überraschungen und das war es auch, was sie so interessant für ihn machte. Das Weib tat immer genau das, was niemand wagte zu tun. Sie waren so verschieden, wie Tag und Nacht und gleichzeitig doch so gleich. Es war manchmal ziemlich erschreckend, aber es war Realität. Eine Realität in der er gerne lebte.
Zwei Tage. Sie musste sich etwas einfallen lassen, sonst musste sie Vegeta heiraten und das wollte sie auf gar keinen Fall. Nur noch zwei Tage. Sollte sie in dieser Nacht einfach fliehen, ganz ohne Plan? Was wenn er sie erwischen würde? Würde er sie umbringen? In zwei Tagen ist alles vorbei. So ein Mist, was sollte sie nun tun? Natürlich würde er sie umbringen, wenn er sie bei der Flucht erwischen würde. Natürlich erst nach der Hochzeit, doch er würde sie nicht mehr aus den Augen lassen und dann wäre alles vorbei. Jede Bemühung, jede Planung, alles wäre umsonst gewesen.
Da saß sie, in ihrem Nachtgewand, das man ihr vor einiger Zeit mit vielen anderen Kleidern gebracht hatte. Ihre blauen Haare waren noch etwas nass, da sie sich eben erst geduscht hatte und ließen einige Wassertropfen über ihre zarte Haut gleiten.
Was sie wohl gerade dachte? Bestimmt heckte sie einen Plan zur Flucht aus. Vegeta trat einige Schritte vorwärts, bis er direkt hinter ihr stand. Seine Hände legte er sanft auf ihre Oberarme und streichelte an diesen entlang. Sie war aufgeschreckt, wollte sich umdrehen, doch der Schock hatte es ihr verboten. Vielleicht konnte er sie ja so bei sich behalten. Ihr Körper zitterte unter seinen Berührungen.
Dieses Gefühl das ihren Körper durchzuckte war unglaublich. Wie er behutsam ihre Oberarme streichelte, mit so viel Vorsicht und Zärtlichkeit. Sie hatte vorgehabt sich umzudrehen, doch der Schock saß zu tief. Was sollte sie nun tun?
Sie spürte wie sich ihre Nackenhaare aufstellten und ein wohliger Schauer ihren Rücken hinunter lief. Dieser Moment sollte nie enden. Ihr Herz pochte gegen ihre Brust und schon fast Angst befüllte ihre Augen, Angst er könnte hören, wie ihr Herz klopfte. Sie spürte wie seine starken Hände zu ihrem Bauch wanderten und sie noch näher an seinen Körper pressten. Was sollte das werden? Bulma verstreifte sich augenblicklich und auch ihr Atmen wurde schwerer. Ein weiterer Schauer durchfuhr sie und das Zittern ihrer Körpers verstärkte sich. Seine Nähe brachte sie aus dem Konzept. Er sollte damit aufhören, aber wollte sie das wirklich? Das er aufhörte? Das seine Nähe, seine Wärme sie verlies und sein Körper sich von ihrem trennte? Nein! Sie wollte bei ihm sein, ganz nah. Doch es ging nicht, sie konnte nicht, ihr Stolz schien es ihr nicht zu gewähren.
„Vegeta“, hauchte sie in die Stille, doch sie bekam keine Antwort, die Stille blieb. „Bitte…“, flehte sie. „…Hör-Hör auf“, stotterte Bulma weiter, doch ihre Stimme versagte. Vegeta nahm seine Arme wieder weg und drehte sich ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen zurück in das Zimmer.
Bulmas Körper zitterte immer noch. Kalt war es zwar, aber darum kümmerte sie sich nicht allzu sehr, denn viel schlimmer war das Gefühl, welches Vegeta hinterlassen hatte,. Dieses Gefühl der Einsamkeit. Erst jetzt fiel es ihr auf. Sie war ihr ganzes Leben lang einsam gewesen, klar, ihre Mutter hatte sich um sie gesorgt, aber wer noch? Niemand war da, bis Vegeta kam. Sie stritten sich oft, aber das war einfach nur Zeitvertreib gewesen. Nie hatten sie die Grenze des anderen überschritten, gar ihm wehgetan, jedenfalls in letzter Zeit nicht mehr, wobei sie Vegeta nicht allzu viel hätte verletzen können, vielleicht seelisch, aber das war damit nicht gemeint. Und eigentlich hatte es ja Spaß gemacht, sich von Zeit zu Zeit mit dem Prinzen zu streiten. Aber sie schweifte ab. Vegeta war in ihr Leben getreten und hatte es auch nicht gerade einfach, doch er nahm diese Hürde auf sich. Doch warum machte er sich solche Mühe mit jemandem, der sich gegen ihn wehrte, wenn er jemanden heiraten konnte, der sich ihm sofort unterwarf. Sie konnte sich nur zu gut die vielen Saiya-jin Frauen vorstellen, die sich Vegeta sofort vor die Füße warfen. Aber es war ihnen nicht zu verübeln. Er war nicht nur muskulös, wie es fast alle Saiya-jins waren, nein, er war auch noch gut aussehend und außerdem umgab ihn dieses mysteriöse Geheimnis. Und diese Augen, wie konnte man ihm widerstehen? War das überhaupt möglich? Ja! Sie konnte ihm ja widerstehen! Na ja, obwohl sie sich ja im Geheimen auch nach ihm sehnte. Aber auch wenn, er fühlte nichts, jedenfalls nichts für sie. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie vom Geländer kletterte und das Zimmer betrat.
Das Zimmer wurde von einsamer Dunkelheit umhüllt. Vegeta schlief wahrscheinlich schon, also kroch sie leise unter die Bettdecke und versuchte zu schlafen.
Ein neuer Morgen erhellte das dunkle Zimmer und lies das schlafende Wesen erwachen. Morgen. Morgen war der Tag gekommen, der ihr Leben verändern sollte. Doch musste sie ihrem Schicksal entrinnen, schnell. Für einen kurzen Moment lies sie ihren Blick zu der anderen Bettseite schweifen. Er war gegangen. Das war ihre Chance. Blitzartig richtete sie sich auf und lief zu dem begehbaren Kleiderschrank, in dem Vegetas und nun auch Bulmas Kleidungsstücke zu finden waren. Sie zog ihre knappe und gemütliche Kleidung an, stülpte sie sich noch ein paar Stiefel über und fertig war sie. Mit einem kurzen Blick in den Spiegel, raste sie zur Zimmertür und öffnete diese unauffällig. Einen vorsichtigen Blick wagte sie auf den Flur. Niemand war da. Leise schloss sie die Zimmertür hinter sich und schlich den die langen Flure entlang. Sie war noch niemanden begegnet, zum Glück. Weiter führten sie ihre Schritte zu einem Fenster. Wenn sie hier rausklettern würde, gelangte sie in den Garten, in dem sie sich hinter den vielen Gewächsen verstecken konnte. Guter Plan. Sie öffnete das Fenster und kletterte hinaus, ohne die beobachtenden Blicke eines Saiya-jin zu beachten.
„My Lady?“, fragte eine raue Stimme. Bulma blieb schlagartig stehen. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen, wagte keinen Blick auf den Fremden. „My. Lady, seid ihr es?“, fragte die raue Stimme erneut. Bulma drehte sich vorsichtig um, ihr Atem stockte. „Tales?“, fragte sie ungläubig. Die angesprochene schüttelte nur leicht seinen Kopf. „Nein…“, sprach er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „…Ich bin Kakarott, sein Bruder.“ Bulma staunte, denn diese Ähnlichkeit war verblüffend. Sie ähnelten sich wie ein Ei den anderen, es war schon fast unfassbar. „Ich wollte mit Euch reden, my Lady, natürlich nur, wenn Ihr Zeit habt“, gab Kakarott von sich. Bulma fühlte sich ein wenig ertappt, weshalb sie verlegen lächelte und ihm antwortete. „Ähm, ja, na klar.“ Kakarott nickte und flog durch das geöffnete Fenster hinaus. „Also…“, fing Kakarott an. „…Der Grund, warum ich euch aufsuche, ist mein Bruder, Tales. Ich verstehe nicht, warum ihr ihn habt aus dem Exil befreien lassen. Der König hatte ihn auf ewig verbannt. Was hat er getan, um sich das zu verdienen?“ Bulma schaute ihn an. „Er hat mein Leben gerettet, das ist Grund genug, ihn aus dem Exil zu befreien und stolz auf ihn zu sein.“ Bulma schaute ihn dabei durch dringlich an. Er verstand was sie meinte. „Vielleicht habt ihr ja Recht, aber…“ „Hör auf an ihm zu zweifeln. Er ist ein ehrenwerten Saiya-jin, der seine Taten zutiefst bereut und nichts anderes will, als das seine Brüder im endlich verzeihen. Jeder macht mal einen Fehler, doch dafür kannst du ihm nicht sein ganzes Leben lang bestrafen, Kakarott“, unterbrach sie ihn schon fast schreiend. Er überlegte. „Danke, aber ich würde mich jetzt gerne wieder zurückziehen und nachdenken, my Lady.“ Bulma nickte nur und beobachtete wie er sich vor ihr verneigte, sich umdrehte und verschwand. Sie wartete noch einen Moment, bis sie sich sicher war, dass er fort war. Aufmerksam schritt sie zwischen den Beeten hindurch. Niemand war zu sehen. 3…. Bulma schaute sich um, es standen keine Wachen am Tor und auch sonst war der Garten ziemlich leer. Schien wohl daran zu liegen, dass es früh war. …2…. Sie zählte weiter runter, gleich würde sie los rennen, weg von ihrem Schicksal, weg von diesem Schloss und vor allem weg von ihm. …1 und los! Sie rannte los, ohne darauf zu achten, ob sie jetzt noch jemand sah, ohne auch nur einmal zurück zu blicken, sie rannte, soweit sie ihre Beine trugen, so weit, wie ihre Seele es ihr erlaubte.
Weit hinter den Schlosstoren kam sie zum stehen, setzte sich auf den dreckigen Boden und lies sich ins Gras fallen. Sie war wieder da, wo sie hingehörte. Ihre Brust bebte vor Erschöpfung und für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen. Nur kurz, nur ganz kurz.
Das wars auch wieder für heute...
Ob Vegeta sie finden wird?
Das klärt sich dann im nächsten Kapitel...
Würde mich wie immer über eure Kommentare freuen...
Liebe Grüße
Kitana