Hi, diesmal bin ich etwas schneller

. Dafür gibts übers Wochenende nichts Neues...
@Lynx: Erst einmal thx fürs Thread erwecken... Und zur Umgangssprache: Was kann ich dafür, wenn Vegeta sich nun einmal so ausdrückt?^^
@Tiara: Tja, Goku ist tot. Selbst, wenn Tarin in suchen würde, würde sie sich wohl ziemlich schwer tun...
@canola: Ja, du hast recht. Je wichtiger die Erinnerungen, desto stärker sind sie blockiert. Aber abgesehen davon war das, was Vegeta passiert ist, eigentlich besser als ein Flashback. Flashbacks sind ja aus dem Zusammenhang gerissene Erinnerungsfetzen, in denen er so gefangen ist, dass er davon nicht abstrahieren kann... Hier weiß er jetzt, dass er Goku kennt, dass er ihn nicht mag... usw. Und vor allem hat es eine gewisse Dame nicht bemerkt

.
@Sahlene: ad 1) Er wird noch genug vorkommen...
cd 2) Dazu eine kleine Erläuterung von außen: Mara plant NICHT die Auferstehung von Boo. Das ist ein Irrtum des Kaioshins, der nun einmal auf Boo fixiert ist. Was soll er denn sonst denken? Maras Plan ist simpler...
Vorsicht!
SPOILER
Sie will einen Avatar und sie will Vegetas Tod (wurde schon gesagt), weil sie weiß, dass er bei der Rettung des Universums vor Boo eine integrale Rolle spielen wird. Und wenn er vorher abnippelt, kann er das Universum nicht retten... Das wurde schon angedeutet.
SPOILER ENDE
ad 3) Erstens kann Vegeta verdammt einschüchternd sein... Und zweitens war sie selbst viel zu überrascht von seiner Reaktion um anders zu handeln..
ad 4) Hier nur noch einmal der Hinweis darauf, dass diese FF im Kontext des Animes steht. Manches wird erst dort aufgelöst werden...
ad 5) *rechnet* Stimmt. Du hast richtig geschätzt.
ad 6) Nein, ich verlege Boo nicht vor. Aber das Teil steckt da doch schon soviele Jahre... Da haben sich zwischenzeitlich sicher etliche dran versucht.
Ok, und nun geht es weiter...
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Kapitel 43 Im Labyrinth meines Geistes
Der Mond stand riesig und blutrot über dem Schloss. In seinem Licht wirkte der Wald unheimlich, jeder Schatten schien einen Dämon oder Feind zu verbergen, das Rascheln des Laubes wirkte wie die Stimmen von Waldgeistern, die sich über den Eindringling in ihrer Mitte lustig machten. Noch war das Rund nicht voll, doch in wenigen Tagen würde es soweit sein...
Vollmond, Blutmond, Kriegsmond, so hallte die Frauenstimme in seinem Kopf wieder, als Vegeta so leise wie möglich durch das Unterholz schlich. Normalerweise hätte er an der Seite Araneas schlafen müssen, doch die Stimmen in seinem Kopf, die seit der Szene im Salon nicht mehr verstummt waren, trieben ihn hinaus in die Nacht, auf der Suche nach... Nach was eigentlich? 'Nach der Wahrheit!' Das war ihm klar, ebenso wie die Tatsache, dass er alleine keinen Ausweg finden konnte, rettungslos verloren war in dem undurchdringlichen Labyrinth, in das sich sein Geist auf einmal verwandelt hatte.
Die kühle Nachtluft wirkte beruhigend auf ihn und seine Fassung kehrte zurück. Geschmeidig ließ er sich im samtweichen Gras am Ufer eines kleinen Teiches nieder und betrachtete das Spiegelbild des Mondes im Wasser. Die Umgebung war ihm vertraut, nicht dieser bestimmte Ort, aber ein derartiger, an den er sich wohl schon früher zurückgezogen hatte, wenn ihn seine Zweifel zu übermannen drohten. Zweifel an sich selbst, an seinem Platz in diesem Leben, an der Art, wie dieses Leben zu meistern war… Die Arme hinter dem Kopf verschränkt legte er sich zurück und blickte hoch zu den Sternen, die wie kleine Glühwürmchen auf dem schwarzen Samt des Firmaments funkelten, während er langsam einzuschlummern begann.
Eine einsame Lichtung in einem Wald, über dem nie die Sonne schien. Die Bitterkeit der Niederlage beherrschte sein Denken. 'Es war doch nur ein einfacher Knick in der Hüfte, eine simple gymnastische Übung...' Nein, das stimmte nicht mehr. Früher mochte eine Verbeugung für ihn nur ein Formalakt gewesen sein, ein winziges Entgegenkommen gegenüber jemand, von dem er etwas wollte... Doch der Untergang seines Volkes hatte alles geändert. Seine Hände zitterten und das ärgerte ihn. Die Demütigung, sich vor Zarbon verneigen und ihn um Verzeihung für seine Präpotenz bitten zu müssen, hatte ihn beinahe an den Rand des Wahnsinns getrieben. Doch eine Weigerung hätte vielleicht seinen Tod bedeutet und ein Toter würde niemals frei sein.
Mit aller Kraft zwang Vegetas Jüngeres Ich seinen hastigen Atem sich zu beruhigen. Er ahnte, dass das Feuer, das jetzt noch in ihm brannte, bald erlöschen und ihm alles gleichgültig sein würde... Dass er das Überleben seines Körpers mit dem Tod seines Willens erkauft hatte... Nur ein Gedanke, eine Hoffnung hielt ihn noch aufrecht: 'Ich bin nicht so schwach. Ich kann alles tun, was notwendig ist, um zu überleben. Auch wenn das bedeutet, dass ich Freezer gegenüber Ehrerbietung heucheln muss! Ich werde niemand mehr einen Grund bieten, mich wie Dreck zu behandeln... Eines Tages werden sie zahlen. Für jede Verbeugung, jede Demütigung, jedes verächtliche Wort!' Doch der bittere Schwur klang selbst in den Ohren des Prinzen nur noch wie bitterer Hohn. Und der schwarze Himmel über ihm spiegelte die trostlose Kälte in seinem Herzen wieder...
Das Rascheln des Unterholzes ließ ihn aufschrecken, als Tarin die Lichtung betrat. Leise meldete eine Stimme an, dass er ihre Aura hätte spüren müssen, doch die Worte des Mädchens hinderten ihn daran, ihr Beachtung zu schenken. "Der Name des Jungen auf dem Foto ist Son Goku. Er hat meine Mutter vor dem Dämonenfürsten Shura gerettet. Das war vor ungefähr 15 Jahren. Wo er jetzt ist, weiß ich nicht; ich habe ihn nie getroffen." Mit diesen Worten legte sie das beschädigte Bild neben ihn ins Gras, trat einen Schritt zurück und schien darauf zu warten, dass er sie wieder anschrie. Er hob den Gegenstand auf und sah noch einmal auf das vom Alter schon etwas ausgebleichte Konterfei. Immer noch fast im Halbschlaf antwortete er: "Sein Name ist nicht Son Goku, sondern Kakarott. Und er ist ein jämmerlicher Verräter!"
Er blickte in Kakarotts abweisendes Gesicht hinauf, das vor seinen Augen zu verschwimmen begann. Jeder Atemzug bereitete ihm unsagbare Qualen und er fühlte, wie er in seinem eigenen Blut ertrank. Mit seiner letzten Kraft streckte er dem Verräter, der nun seine letzte Hoffnung war, seine zerschundene Hand entgegen und presste seine letzten Worte über seine Lippen, während sein Blut den Boden Nameks tränkte. "Versprich es mir!"
Die bei tausenden Gelegenheiten geübte Fähigkeit, unangenehme Empfindungen zu verdrängen, setzte schon automatisch ein, während das Bild noch gar nicht ganz vergangen war, und er schob den Tagtraum in eine der hinteren Schubladen seines Bewusstseins. "Aber er ist tot", kam ihm in den Sinn...
"Lebt wohl, Freunde!", sagte der von einer goldenen Aura umgebene Mann mit dem jungenhaft unbekümmerten - und hoffnungslos naiv-bescheuerten, wie sein Verstand ungebeten hinzufügte - Lächeln und legte zwei Finger an die Stirn.
"Er ist gestorben, um die Erde vor Cell zu retten, an meiner Stelle gestorben", fügte er bitter hinzu. Fasziniert beobachtete Tarin, wie der Prinz fast traumverloren vor sich hin sprach. Er schien vergessen zu haben, wo er war, oder dass sie da war. Behutsam, um ihn nicht zu stören, ließ sich Tarin neben ihm auf die Knie sinken und überlegte fieberhaft: 'Es wird zwar nichts nützen, wenn er sich jetzt erinnert. Aber vielleicht finde ich genug heraus, dass ich jemand herholen kann, den er kennt und der ihm besser helfen kann als ich, die ich ihn nicht einmal kenne.' Was dann passieren würde, darüber konnte sie sich noch später Gedanken machen.
"Cell... Dieses Monster hat meinen Sohn umgebracht, aber sie haben ihn wieder zum Leben erweckt", fuhr Vegeta fort. "Ihren Sohn?", fragte Tarin hoffnungsvoll - vielleicht war das eine Möglichkeit... "Ja, aber er ist in die Zukunft zurückgekehrt, mit der Zeitmaschine, die Bulma, seine Mutter gebaut hat; jetzt ist nur noch der Kleine da." Eine Zeitmaschine? Die Kinnlade des Mädchens sackte auf Halbmast. Andererseits, wenn unsterbliche Urahninnen, die vor Hunderten von Jahren begraben worden waren, plötzlich wieder auftauchen konnten, warum sollte man dann nicht auch eine Zeitmaschine bauen können? Sie machte eine mentale Notiz hinter dem Namen Bulma und lauschte weiter, wie hypnotisiert. "Kakarott hat auch einen Sohn", kamen weitere, zusammenhanglose Worte über seine Lippen, als sein schlaftrunkener Verstand der Assoziationskette folgte, wie Theseus dem Faden der Ariadne durch das Labyrinth, "Er heißt Son Gohan und ist jetzt vielleicht so alt wie du. Vollkommen beschränkter Name für einen Saiyajin; aber mich fragt ja keiner! Dabei bin ich eigentlich sein Prinz, aber würde der Trottel das zur Kenntnis nehmen? Und das alles nur, weil er als kleines Kind auf den Kopf gefallen ist..."
Nun verstand Tarin eigentlich gar nichts mehr - Was waren Saiyajins? -, aber sie hörte trotzdem weiter zu. "Dass so ein Verräter und Unterklassekrieger stärker ist als ich, ist wirklich schwer zu ertragen... Und jetzt, wo er sich hat umbringen lassen, werde ich ihn nie auf seinen Platz zurechtstutzen können; man könnte fast denken, dass er das absichtlich gemacht hat! Aber ich werde weitertrainieren, auch wenn ich hier keinen GR habe, so wie bei Bulma..." Plötzlich versteifte er sich.
"Hinter dir!", formten ihre Lippen und er las es mehr ab, als dass er es hörte. Seine Hände, mit denen er nach ihr hatte greifen wollen, ballten sich zu Fäusten, als er herumfuhr und gleichzeitig seine Kräfte konzentrierte...
Tarin keuchte erschreckt, als der Prinz plötzlich aufsprang, die Fäuste ballte und golden zu leuchten begann; dann geschah alles gleichzeitig. Für einen Augenblick färbte sich sein schwarzes Haar golden; doch dann schien die Realität hinter ihnen zu zerreißen. Aranea trat aus dem Nichts hervor und erfasste mit einem Blick die Situation. Für ihre üblichen Methoden war es diesmal eindeutig zu spät. Kurz entschlossen hörte sie auf, sein Aurengespür zu betäuben, während sie gleichzeitig ihre gesamte Energie – ihr Ki, ihre Magie und auch noch etwas anderes – in ihre Aura legte. Für Vegeta, der es sich zur Angewohnheit gemacht hatte, mit aller Kraft nach fremder Energie zu tasten, auch wenn er keine erkennen konnte, war der Effekt verheerend. Es war, als würden jemand, der sein ganzes Leben blind war, plötzlich die Augen eines Adlers verliehen, während er sich wenige Meter vor der Sonne befand... Der Saiyajin schrie gequält auf, als sich die Macht der Frau in seine Sinne drängte, brennend, schrill, betäubend, seine Nerven bis weit über die Schmerzgrenze hinaus belastend... In höchster Not reagierte sein Nervensystem in der einzigen Weise, die sein ausgeprägter Selbsterhaltungstrieb zuließ: Es schaltete sich ab. Bewusstlos sackte der Prinz zusammen.
Selbst Tarin, die auf ihre fünf normalen Sinne beschränkt war, verspürte Araneas Aura als blendendes Licht, unsagbar lautes Summen, intensive Hitze und schneidende Kälte. Auch sie brach zusammen, war allerdings noch bei sich. "Respekt, Kleine", versetzte die Hexe, "Du hältst ganz schön was aus." Dennoch war das Mädchen vollkommen wehrlos und ihre Feindin konnte sie ohne Mühe mit einem sanften Handkantenschlag ins Genick ebenfalls ins Land der Träume schicken. Zufrieden betrachtete die Frau ihr Werk, ehe sie den ohnmächtigen Krieger ohne sichtbare Anstrengung vom Boden aufhob und über ihre Schulter warf.
Wenn Vegeta bewusstlos war, würde es sie wesentlich weniger Mühe kosten, dafür zu sorgen, dass er sich nie wieder gegen sie wehren konnte. Dann war ihre Aufgabe hier vielleicht noch etwas anstrengender, weil sie Liebhaber mit etwas mehr Verstand als Blattgemüse bevorzugte, aber das Risiko war inakzeptabel geworden. Diesmal wäre sie fast zu spät gewesen, da der Prinz sich nicht gegen ihren Zauber gewehrt hatte, nicht versucht hatte, die Mauern um seine Erinnerung einzureißen, sondern einfach nur damit zufrieden gewesen war, sein Gedächtnis Stück für Stück durch die Risse, die sich beinahe alle paar Minuten zu bilden schienen, hindurch zu ziehen, was zwar länger gedauert hätte, aber dafür für sie kaum zu bemerken gewesen wäre. Erst durch seine Verwandlung war sie auf die Geschehnisse aufmerksam geworden und nun, da sie wusste, wie dünn das Eis war, auf dem sie tanzte, war sie schlussendlich dazu bereit, das letzte Mittel zu ergreifen und seinen Willen zu brechen. Tarin ließ sie liegen... Sollten sie doch die Wölfe fressen. Die Zeit für Kinderspiele war vorbei.
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Bitte nicht schlagen... *In Deckung geht*