***Secret, Shadow, Snow und Silence***

so, nochmal ein kleiner teil, bevor der nächste dann lang und wichtig wird...

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Es war bereits nach acht Uhr, als ich wieder hinunter in die Gaststube ging. Als erstes fiel mir auf, dass dieselbige mittlerweile wirklich gut besucht war - am Stammtisch wurde bei allerhand Alkohol eine unterhaltsame Runde Skat gespielt und auch an fast allen anderen Tischen saßen einige Gäste, wohl zum größten Teil Einheimische. Was mir jedoch wirklich ins Auge fiel, war das hübsche Mädchen (soweit ich das zu jenem Zeitpunkt beurteilen konnte, sah ich sie doch nur von hinten), welches an der Theke stand und sich mit dem Wirt zu unterhalten schien.
Aber ich beachtete sie nicht lang, sondern setzte mich alsbald an den letzten freien Tisch, welchen ich erblicken konnte. Und es dauerte auch nur ein paar Augenblicke, bis die Bedienung (unverkennbar die Tochter des Wirtes) zu mir fand und die Speisekarte brachte. Währenddessen ich diese studierte, kam auf einmal ein Mann mittleren Alters vom Stammtisch zu mir herüber und fragte freundlich, aber schon ein klein wenig angetrunken klingend: “Abend! Bei uns ist gerade der dritte Mann außer Haus gegangen, haben sie vielleicht Lust in ein Spielchen einzusteigen? Skat meine ich.”
Ich schüttelte den Kopf: “Nein, nein, auf mich können sie da nicht zählen. Zwar würde ich ja liebend gern, aber leider sind mir die Regeln dieses Spiels nahezu unbekannt.”
“Na gut... Kann man nichts machen...”, murmelte er scheinbar ein wenig enttäuscht und ging wieder davon. Und während ich ihm noch einen Moment nachblickte, überhörte ich fast dieses zaghafte Stimmchen, welches da schüchtern fragte: “Entschuldigung, ist dieser Platz noch frei?”

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@Shan'xara: ja, ist mir auch aufgefallen...stimmt schon :bigsquare naja, er wollt halt nicht so neugierig erscheinen ;) , so als fremder, der auf einmal irgendwelche fragen stellt...
 
Wieder ein sehr schöner Teil. Jetzt hat er sie also wieder gefunden - oder besser gesagt - sie ihn. *g* Und wir werden hoffentlich erfahren, wer sie ist, und was sie von ihm will... *Neugier*

Ich muss sagen, die Story ist eine der wenigen hier im Forum, die mich so richtig zu fesseln vermag und mich auch wahnsinnig neugierig macht auf mehr. *g* Also lass mich bitte nicht so lang warten ;)...
 
erstmal ein stück des neuen teils

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Und als ich dieses Mädchen dann sah und in ihre stillen, kastanienbraunen Augen blickte, da überkamen mich wieder ganz genau die selben Gefühle wie am frühen Abend, als ich der Schönheit vor Sir Spencers Hause begegnet war. Auch diese liebreizende Person, welche nun hier vor mir stand, hatte solch bemerkenswerte Augen. Schön waren sie, und viel feiner und detaillierter, als ich es je bei einem anderen Menschen gesehen.
Jedoch so glanzlos.
Aber ganz und gar nicht von dieser gläsernen Art wie sie bei einer Toten sind, stattdessen matt und klar; so wirkten sie auch aus eben diesem Grunde auf eine sehr merkwürdige Weise leer. Aber wo die Augen des Mädchens, welchem ich zuvor begegnet war strahlten - waren diese Augen die mich nun anblickten, irgendwie traurig und vor allem auf eine ganz bestimmte Art suchend und fragend.
Ich sah in ihre Augen und sie sah in die meinen und auch nachdem schon viele Sekunden vergangen waren, brachte ich als Antwort auf ihre Frage nicht mehr hervor, denn ein stummes Nicken.
Ein zaghaftes, beinahe verborgenes Lächeln - dann setzte sie sich. Sie, die jene Person war, die ich schon zuvor an der Theke erblickt, war sehr jung, wohl noch um einiges jünger als das Fräulein vom frühen Abend. So schätzte ich ihr Alter auf etwa zwölf oder dreizehn Jahr. Jedoch, und das war das außergewöhnliche, hätte man beinahe den Eindruck haben können, sie sei gerade erst auf die Welt gekommen. So jung und unberührt wirkte sie. Und obwohl ich es hätte gar nicht glauben dürfen, obwohl es völlig unmöglich war, hatte ich eben diesen Eindruck. Nein, nicht nur den Eindruck; ich war mir wahrhaftig sicher, sicher dass sie wirklich gerade erst neugeboren wurde!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Teile waren recht gut. Dass jetzt nicht die Frau vom Vorabend, sondern eine andere sich neben ihn setzt, war doch angenehm überraschend. Allerdings hatte ich mir die Frau (jetzt die, die so ausufernd am Anfang beschrieben wurde) doch etwas älter vorgestellt als ca. 14.
 
stLynx schrieb:
Die Teile waren recht gut. Dass jetzt nicht die Frau vom Vorabend, sondern eine andere sich neben ihn setzt, war doch angenehm überraschend. Allerdings hatte ich mir die Frau (jetzt die, die so ausufernd am Anfang beschrieben wurde) doch etwas älter vorgestellt als ca. 14.

sie ist auch älter als vierzehn ;)
ich hab letztens ja geschrieben, um einiges jünger.^^

@faris. danke^^

hier zumindest endlich der neue teile, tut mir leid das es so lang gedauert hat, aber ich musste erst noch einiges überlegen. die nächsten teile dauern nicht mehr so lang ;) (und jetzt wirds auch zum ersten mal richtig interessant...)

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Das Mädchen war wunderschön. Und ungeachtet dessen, dass ich zehn Jahre älter als sie gewesen sein mochte und sie eigentlich nicht mehr als ein Kind in meinen Augen hätte sein dürfen, so versetzte mich ihr reizender Anblick in höchste Erregung.
Sie war recht klein, ihre Gesichtszüge und ihr Körperbau weich, noch beinahe kindlich. Das Haar durchsetzt von Strähnchen, zwischen einem glänzenden silberblond und einem matten schwarzbraun, und etwa schulterlang. Gerade kämmte sie es sich mit ihrem zarten Händchen auf der einen Seite hinters Ohr. Dann; ihre süßen, scharlachroten Lippen zuckten - und für einen Augenblick schien es ganz so, als wolle sie etwas sagen. Noch immer waren sie ein kleines Stückchen geöffnet, doch aus irgendeinem Grunde blieb das Mädchen stumm.
So beschloss ich, selbst den Anfang zu machen. Denn ich wollt’ gern wissen, was sie wohl denkt und was sie fühlt, und welcher Art die Fragen waren, die ich in ihren Augen sah. So lächelte ich dem Fräulein freundlich zu und sagte: “Guten Abend!”
Ihre Augen weiteten sich ein klein wenig. “Guten Abend!”, antwortete sie leise.
Es verging ein Weile und ich überlegte, wie ich das Gespräch wohl fortsetzen sollte. Doch fiel mir nichts ein, denn ihr betörender Anblick machte mir das Denken schwer; wenngleich ich auch eindeutig spürte, dass jenes Mädchen wohl auch nur zu gern eine Unterhaltung mit mir wünschte - aus welchem Grunde auch immer. Nervosität war bei ihr jedoch nicht zu erkennen, stattdessen eine seltsame Art von Angst - und von Interesse.
Mir kam dann der Gedanke, am besten mit etwas ganz beiläufigen zu beginnen, und ich stellte eine Frage, die ich sowieso hätte irgendwann jemanden stellen müssen, da ich, wie schon einmal erwähnt, nach Kühnhaide kam, um meinen Freund Maximilian Lindner zu besuchen: “Kann ich dir”, ich glaubte ‘dir’ sagen zu dürfen, war sie doch noch sehr jung, “eine Frage stellen?”
Sie nickte stumm.
“Weißt du vielleicht, wo sich hier im Ort das Pfarrhaus befindet?”
Erneut nickte sie nur und einige Momente vergingen. Beinahe wollte ich sie schon fragen, ob sie es mir denn erzählen wolle, da begann sie doch von selbst: “Es ist nicht weit von hier. Wenn sie nach draußen kommen, müssen sie sich nach rechts wenden und danach an der ersten Kreuzung sofort wieder rechts und den Berg hinunter”, sie machte eine kurze Pause. Einen Augenblick später fuhr sie fort: “Vielleicht wäre es am besten, sie fragen dort noch ein weiteres Mal jemanden danach, welches Gebäude es denn nun genau ist, falls sie es nicht selbst erkennen sollten.”
“Ich danke dir. Du hast mir wirklich sehr weitergeholfen”, antwortete ich.
Und als ich das gesagt, glaubte ich, bei ihr ein klein wenig Freude erkannt zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
und weiter....

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Wenige Augenblicke später kam dann die Kellnerin in die Richtung unseres Tisches und nahm die Bestellungen entgegen. Da ich an jenem Tage nichts zu Mittag gegessen, wählte ich ein recht üppiges Mahl; das Mädchen jedoch, beließ es einzig bei einem Glase Orangensaft.
“Sonst nichts weiter?”, fragte die Bedienung und als Antwort erhielt sie nur ein schüchternes: “Nein, danke.”
Daraufhin ging sie, kam jedoch schon wenige Momente später mit den Getränken zurück. Während dieser Zeit hatten ich und das Mädchen nicht ein einziges Wort gewechselt und auch danach taten wir es minutenlang nicht. Und obwohl das ganze Treiben ringsum sehr laut gewesen sein mochte, fühlte ich eine bedrückende und schwermütige Stille wie einen finsteren Schleier über ihr und mir liegen.
Aber sehr bald hatte sie ihren Saft getrunken und sie stellte das Glas sachte auf den Tisch. Und dann fragte mich das Fräulein ganz plötzlich: “Sie sind wohl erst neu in der Stadt?”
“Ja. Ich kam erst heute Abend!”, sagte ich laut aber freundlich, ganz in der Absicht ihr die Schüchternheit (oder war es tatsächlich Angst?) am besten nehmen zu können, indem ich selbst sehr locker sprach.
Als Antwort erhielt ich jedoch trotzdem nicht mehr, denn die fragenden Blicke, mit denen sie mich schon die ganze Zeit lang ansah.
“Ich möchte Pfarrer Lindner besuchen”, sagte ich dann. “Er ist ein guter Freund von mir. Kennst du ihn?”
Sie nickte nur.
Längst hatte sie ausgetrunken, doch anstatt zu gehen, saß sie noch immer minutenlang dort und blickte interessiert zur mir herüber. Bei fast jeder anderen Person wäre es mir wohl unangenehm gewesen, doch ihre Blicke, sie waren irgendwie weich und warm, genoss ich regelrecht.
“Sind sie auch Pfarrer?”, fragte sie dann auf einmal.
“Nein. Ich... Ich bin Künstler; Maler um genau zu sein!”
Ihre großen Augen blickten mich an. “Kannst du auch mich malen?”, fragte sie mit unwiderstehlich süßer Stimme und tatsächlich sagte sie auf einmal ‘du’ zu mir.
Ich war überrascht über ihre Frage, doch antwortete ich: “Ja, also... Nichts auf der Welt spräche dagegen. - Und du bist ein sehr hübsches Mädchen.”
Es mochte wohl erneut eine Minute vergangen sein, da sagte sie: “Ich würde mich freuen.”
“Verrätst du mir deinen Namen?”, fragte ich.
“Silence”, erklang es aus ihrem Munde.
‘Welch fremdartiger Name...’, dachte ich. Und ich glaubte, er könne vielleicht dem Englischen entsprungen sein. Spätere Nachforschungen bestätigten diese Vermutung im übrigen und zu gut Deutsch bedeutet Silence nicht mehr und nicht weniger, denn ‘Ruhe’, ‘Stille’ oder ‘Schweigen‘.
“Das ist ein gar seltsamer Name”, sprach ich, “Jedoch gleichwohl ein wunderschöner!”
“Ich muss jetzt gehen”, sagte sie ganz unvermutet, stand auf, und lies mich nun allein dort sitzen.
Nicht einmal ‘Auf Wiedersehen’ rief ich ihr noch nach. Nur den Wirt hört’ ich dann sagen, bevor sie zur Tür hinaus entschwand: “Einen schönen Abend noch, Fräulein Spencer!”

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Zuletzt bearbeitet:
Die beiden Teile haben mir wirklich gut gefallen. Ach so, wegen des Alters des Mädchens: Ich weiß selbst nicht wieso, aber irgendwie hatte ich nicht "um einiges jünger", sondern "um ein Jahr jünger" gelesen ^^". Lag vielleicht daran, dass das Wort Jahr direkt in der Zeile dadrunter steht *sich rausred*...
 
Tja, da habe ich doch ne Menge verpasst im Urlaub... Nun ist also Silence aufgetreten - und sie hat auch eine ziemliche Wirkung auf unseren Erzähler gehabt... Mir hat gefallen, wie sie ihrem Namen gerecht geworden ist. *ggg*
 
dankschön @ all!^^

@stylnx: is okay ;)

und weiter, erstmal nur ein kleines stückchen wieder^^


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Und so ging sie hinaus und mit ihr ging auch diese geheimnisvolle Art von schwermütiger Erhabenheit, welche einen Moment zuvor noch die Stube erfüllt. Meine Gedanken aber waren noch immer bei ihr und ich fragte mich nur, was es wohl gewesen sein mochte, weshalb sie so plötzlich weglief. Jedoch Antwort fand ich darauf gewiss keine.
Nur wer sie war, das wusste ich nun, denn ich glaubte kaum, dass es in dieser kleinen Stadt noch eine zweite Familie mit diesem Nachnamen geben könnte. Es war also aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich Sir Abraham Thomas Spencers Tochter, mit welcher ich soeben gesprochen, und das Mädchen vom frühen Abend mochte wohl ihre Schwester gewesen sein. Denn obwohl auf dem ersten Blick nur durch ihre außerordentliche Schönheit verbunden und sonst vollkommen verschieden, strahlten sie beide ganz genau die selbe Art von unnatürlichem Zauber aus. Gleichwohl sollten sie nicht die einzigen bleiben, die das taten.
Zumindest dauerte es nicht mehr lang, dann wurde mir das Essen gebracht und es schmeckte in der Tat vorzüglich. Ich lies mir recht viel Zeit, und auch als ich fertig war, ging ich nicht sofort zurück aufs Zimmer, sondern trank noch in aller Ruhe ein Glas guten Rotwein. Es war also durchaus schon eine ganze Weile vergangen, bis ich mich wieder nach oben aufmachte.
“Einen schönen Abend noch!”, rief ich zum Wirt, bevor ich die Gaststube verließ.
“Danke, ihnen auch!”, antwortete er freundlich.
Und als ich dann nach draußen in die Halle kam, glaubte ich erst, meine Fantasie spiele mir einen Streich, weil ich doch die ganze Zeit an Silence gedacht und auch ein bisschen mehr als sonst getrunken hatte. Doch keineswegs war‘s Illusion. Sie stand direkt vor mir und sah mich mit sehnsüchtigem Blicke an.

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Das war jetzt überraschend ;). Damit hätte ich nicht gerechnet, dass sie jetzt da vor ihm steht. Allmählich entwickelt sich das Ganze doch recht deutlich - fragt sich nur, was da noch herauskommen wird...
 
Faris schrieb:
An so einer Stelle hörst du auf??? Der teil war kurz, aber trotzdem gut!!!

der nächste ist erst mal auch nicht länger ;) morgen kommt dann derrest, allespätestens übermorgen

übrigens kommt demnächst auch das zweite gedicht
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Hatte sie wohl gar die ganze, lange Zeit auf mich gewartet? - Oder war sie lediglich noch ein weiteres Mal hierher zurückgekehrt? Ich wusste es nicht, doch war es mir eigentlich auch ziemlich egal. Denn viel wichtiger war schließlich die Frage: ‘Was will sie?’
Ich ging noch einen Schritt auf sie zu und fragte dann: “Oh... Silence. Du bist noch einmal her gekommen?!”
Da wendete sie ihren Blick von mir ab und schaute verstohlen zu Boden. Es vergingen wohl einige Sekunden, bis sie dann mit allmählich immer leiser werdender Stimme antwortete: “Nein. - Ich habe gewartet. Auf dich.”
Stirnrunzelnd sah ich sie an.
“Wenn ich dich malen soll, wie du mich gebeten; jetzt ist doch keineswegs der passende Moment. Oder findest du nicht auch? Morgen, da kannst du...”
Dann hielt inne,
als ich sah, wie sie plötzlich mit der Hand nach dem einen Träger ihres leichten, schneeweißen Kleides griff und diesen langsam die Schulter hinab streifte. Und alsbald darauf begann sie, selbiges auch mit dem anderen zu tun, ganz so als wolle sich Silence vor mir entkleiden. Dabei blickte sie mich nicht an, sondern sah nur zur Seite und stierte in die Leere. Eindeutig war zu sehen, dass sie nichts von all dem wirklich wollte.
Nur mit der Hand an der Brust hielt sie nun noch das Kleid. “Silence...”, sagte ich fast flüstern und stellte mich direkt vor ihr hin und führte meine Hand dann vorsichtig in Richtung ihres Gesichtes - da begann sie zu zittern.
Ich versuchte sie zu beruhigen, es schien ganz so als sei sie nur irgendwie völlig verwirrt. Vorsichtig wendete ich ihren Blick wieder in meine Richtung und sah in ihre großen, warmen, doch auch so traurigen Augen. Und dann streichelte ich behutsam ihre Wange - die zarte Haut, sie war ganz kalt (wohl aus Angst, so glaubte ich).

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PS: es ist schön, das ihr oftmals (vor allem Shan'xara) auch einiges zum inhalt des textes sagt, vor allem eure vermutungen und überraschungen äußert. das ist sehr schön, denn so weis ich was ihr schon so vermutet und so und kann die geschichte entsprechend gut angleichen, schließlich will ichs immer lange spannend und überraschend halten.
was bisher war, war nämlich eigentlich noch gar nichts ;) und wer hier etwas erwartet, das in erster linie eine mehr oder minder normale liebesgeschichte oder so ist, der wird seine überraschung noch erleben^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, das war jetzt eine echte Überraschung... Im Prolog hieß es ja "Silence, die mich begehrte", aber als sie sich als so junges Mädchen entpuppte, hab ich das wohl irgendwie verdrängt. *g* Da kann der Erzähler jetzt mal schauen, wie er da wieder rauskommt ;)...

PS: Thx. *g*
 
Gut. Ich vermute mal, irgendjemand verlangt von Silence, mit dem Kerl zu schlafen. Wer und warum, ist mir aber noch nicht so ganz klar. Nur eines wundert mich: Zieht die sich da in aller Öffentlichkeit aus? Ich meine, in so einer Halle werden die ja nicht gerade unter sich sein...
 
die sin dort ja nicht in irgendner riesenhalle, sondern einfach in der kleinen eingangshalle der kneipe und da sind sie auch allein^^

zu euren vermutungen: naja... ;) mal sehn was ihr nach diesem teil sagt

und weiter!^^


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Meine andere Hand bewegte ich unterdessen zu ihrer Schulter hin, und da begann Silence erneut zu zittern. Jedoch lies selbiges sehr bald schon wieder nach, als sie offensichtlich merkte, dass ich nur vorhatte, den Träger des Kleides wieder hinauf auf die Schulter zu schieben. Unsicher blickte sie mich an, ganz offensichtlich hatte sie wohl anderes von mir erwartet. Und ich muss auch zugeben, dass ich mich für einen ganz kurzen Moment wirklich fast hätte hinreißen lassen. Doch zu meinem Glücke war mir der Verstand noch gegenwärtig genug, um mich von solcherlei Dingen abzuhalten, vom Körper kann ich’s nicht behaupten.
Meine Hand auf ihrer Schulter ruhen lassend, fragte ich sie dann leise, beinahe flüsternd: “Silence... Warum tust du solche Sachen?”
Daraufhin antwortete sie erst lange nichts und lies sich erneut sehr viel Zeit zum Nachdenken, die ich ihr selbstverständlich auch gewährte. Denn ich wollte sie auf gar keinen Fall hetzen. Und so verging also eine ganze Weile, bis ich sah wie sich ihre Lippen bewegten, und sie nun scheinbar Antwort auf meine Frage geben wollte.
Doch da legte ich dann behutsam meinen Finger auf ihren Mund, denn ich wollte ihr die Schmach ersparen, sich rechtfertigen zu müssen. Noch dazu vor dem, der, wie ich glaubte, scheinbar etwas besonderes für sie sein mochte.
“Sag nichts, ich brauch es nicht zu wissen. Mir reicht’s vollkommen und ganz, wenn du selbst nur darüber nachdenkst. Denn ich weis, du bist ein kluges Mädchen, aber scheinbar ganz verwirrt. Geh nach Haus, ruh dich aus, denk über alles nach.”
Doch als ich das gesagt, da rollten ihr glitzernde Tränen übers Gesicht. Schön, noch viel schöner war sie, als sie weinte. Und schnell war ich wieder einmal in Träumerei versunken - jedoch genauso bald auch wieder aus derselbigen wachgerufen. Denn ganz plötzlich riss Silence sich von mir los und stieß mich so kräftig von sich weg, dass ich sogar stolperte und mich nur schwerlich auf den Beinen halten konnte.
Hatte ich sie etwa irgendwie verletzt oder beleidigt? Oder merkte sie jetzt nur selbst ihren Fehler und schämte sich vor mir? Sie rannte dann schnell weg in Richtung Tür und als sie schon auf der Schwelle stand, rief ich ihr noch nach: “Doch komm zurück, wenn du es willst!”
Da hielt sie inne und bevor sie entgültig in der Nacht verschwand, blickte sie noch einmal herum zu mir und sagte laut, doch unter Tränen: “Das werd’ ich tun. Denn Ruhe hatt’ ich längst genug!”
 
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