***Secret, Shadow, Snow und Silence***

Sehr schön. ;) Unser Erzähler ist also ein Gentleman *g*, und Silence hat es offensichtlich faustdick hinter den Ohren - "Ruhe hatte ich genug"... Das könnte natürlich eine Anspielung auf ihren Namen sein - oder etwas anderes...
 
Ich glaube, dass Silence irgendwie dazu gezwungen wurde. Hätte sie das wirklich gewollt, hätte sie doch gar nicht gezittert. Ich hoffe du schreibst bald den nächsten spannenden Teil!!! :)
 
Gut. Kleinere Tippfehler ("hinreisen" statt "hinreißen"), aber inhaltlich und sprachlich wieder gelungen. Seltsam fand ich nur, dass er (also das Ich) erst um eine Antwort bittet und dann, wenn Silence antworten will, es sich doch spontan anders überlegt.
 
danke.

hab den fehler korrigiert.

nein, eigentlich überlegt er es sich nicht spontan anders. von vornherein war dies sein plan. er merkte nur, dass silence offensichtlich sehr verwirrt ist und sich selbst nicht im klaren ist was er tut. deshalb will er das silence darüber nachdenkt. und das wird sie sicherlich viel eher wirklich tun, wenn sie es sagen soll, anstatt es still für sich zubehalten (auch wenn sie es letztendlich doch nicht sagt, aber ihr plan war es ja). außerdem merkt man während der zeit dieses nachdenkens noch, wie schwer es ihr fällt, ihm etwas zu sagenm weshalb er es nicht mehr verlang. aber das ist eigentlich nicht der hauptgrund, sondern könnte jediglich noch zusätzlich aufgeführt werden

ich hoffe mal morgen der nächste teil, mit gedicht
 
gestern abend ging irgendwie s forum nicht, deshalb erst jetzt...^^ kleiner teil erstmal...

------------------------------

An diesem Abend war ich selbst ganz durcheinander und es war mir nicht bestimmt, an Schlaf auch nur zu denken. So saß ich bis tief in die Nacht hinein bei Kerzenlicht im Zimmer und sann über den Liebreiz und die Anmut der beiden Mädchen nach. Und immerzu versuchte ich mich darin, ihre Schönheit auf Papier zu bringen. Denn viele schwierige Dinge konnte ich so am besten begreifen. Und ich konnte ihnen nahe kommen, auch wenn sie in der Realität fern waren.
In dieser Nacht hingegen sollte mir nichts von alledem gelingen. Umso länger ich es versuchte, desto klarer wurde mir, dass es unmöglich ist. Denn die Schönheit der beiden Mädchen, sie war undenkbar in eine andere Form der Kunst zu bringen, als der Natürlichen, der Gottgeschaffenen. Lange Zeit grübelte ich darüber nach, warum das wohl so sein mochte, denn nie zuvor hatte ich derartiges erlebt; und als Antwort ergab sich mir nur folgendes: Es war ganz einfach das Übernatürliche, um es mit einem Wort zu bezeichnen, welches meist im positiven Sinne gebraucht wird - oder auch das Unmenschliche, will man es eher negativ ausdrücken, was mir so zu schaffen machte.
Doch das Nachdenken über solcherlei Dinge verhalf mir nicht wirklich zu größerer Ruhe, nein, es bewirkte das ganze Gegenteil. Zwei Uhr in der Nacht war mir weder nach Schlaf zumute, noch hatte ich es geschafft eine auch nur halbwegs zufriedenstellende Zeichnung hervorzubringen. Und mittlerweile wollte ich es aufgeben, lieber an einem anderen Tage mein Glück erneut versuchen. Zufällig brannte gerade in diesem Moment die Kerze auf dem Tische nieder und der ganze Raum war binnen eines Augenblicks in Dunkelheit gehüllt. Und da fiel mir erst der weiße Glanz der dünnen Mondsichel auf, die sich vor nicht allzu langer Zeit heimlich, still und leise vor mein Fenster geschoben hatte. Ihr Licht war mystisch, zauberhaft, betörend, in diesem Moment genau das Richtige für mich.
 
Schön und romantisch. Die Vergleiche die der Erzähler für die Mädchen findet sind ja sehr seltsam: Das Unmenschliche? Dass an ihnen etwas ist, was nicht menschlich scheint? Da kommt mir doch wieder ein Verdacht, den ich nach dem Beginn der Geschichte gehegt, aber wieder fallen gelassen habe...
 
vieles ist seltsam und noch mehr wird seltsam sein...
aber ich verrate nichts^^

so, heute dann der neue teil und jetzt endlich auch das gedicht. wenn ihr übrigens noch andere gedichte von der autorin lesen wollt, die nicht für secret, shadow, snow und silence geschrieben wurden, dann schreibt mir einfach mal ne PM. dann geb ich euch ihre homepageadresse (die direkte nennung ist ja glaub ich als werbung nicht erlaubt, also schreibt einfach, falls ihr haen wollt).
von der geschichte selbst diesmal nicht soviel, beim nächsten mal dann wieder wichtigere dinge

----------------------------------------------------------

Da sehnte ich mich danach, nach draußen zu gehen. Doch es blieb nicht nur beim Wunsch, nein, ich tat es auch sehr bald. Nachdem ich meinen Mantel aus dem Schrank geholt und angezogen, verließ ich das Zimmer und ging nach unten. Glücklicherweise war die Haustür auch in der Nacht nicht verschlossen (sondern nur die Türen der einzelnen Zimmer, welche von der Eingangshalle abgingen), sodass ich ganz problemlos nach draußen gelangen konnte.

wer kennt sie schon genau,
die königin der nacht,
die unser aller schlaf bewacht?
keiner von uns ist so schlau.

sie gibt uns den mond
und seine vielen kleinen sterne.
geheimnisvoll blinken sie auf in weiter ferne
sind sie wirklich unbewohnt?

unendlich erscheinen mir himmel und zeit
die nacht ist kalt und warm zugleich
einmal hart und einmal weich
beruhigend wirkt die dunkelheit.

wenn wir kleinen menschlein träumen,
kann die nacht erst richtig strahlen
und die welt ganz anders malen
am morgen hängt sie noch in unsren bäumen

„die nacht“ von Sir Abraham T. Spencer



Die Sommernacht war ruhig und warm und der Mond, er leuchtete als schmale Sichel vom ansonsten pechschwarzen Himmel herab. Die Sterne hingegen funkelten kaum, sondern strahlten nur gedämpft durch die schwüle Nachtluft.
Ringsum war es ganz still - lediglich das laute Bellen eines Hundes hallte aus der Ferne zu mir hin. Fast alle Menschen schliefen ihren, mehr oder minder wohlverdienten, Schlaf. Und mit Sicherheit, oder zumindest hoffte ich es, tat das auch die herzallerliebste Silence und ihre Schwester, die noch namenlose Schönheit, ebenso. Aber ich, ich konnt’ es nicht.
 
Schönes Gedicht, schöne Beschreibung. Mehr kann man da jetzt eigentlich nicht sagen - es ist ja nicht wirklich etwas passiert, außer dass die Stimmung vertieft wurde, was ja auch sehr schön ist.
 
Die beiden Teile waren gut, aber ich muss mich Shan´xara anschließen. Es ist nicht so viel mehr passiert, nur das sich die Stimmung vertieft hat!
Schreib bald weiter!
 
Gut. Die beiden Teile waren recht atmosphärisch, nur passiert ist - wie schon oft genug erwähnt - eigentlich nichts.
 
tut mir leid, das es diesmal so lange gedauert hat, ich kam kaum zum schreiben und anfangs fiel mir irgendwie nichts ein, doch dafür jetzt auch ein ziemlich langer teil mit einem gleichnis

---------------------------------------------------------


Sogar der sonst so kalte Mond erschien mir ein ganz klein wenig warm in jener Nacht. Und weil ich ja keinerlei bestimmtes Ziel anstrebte, tat ich nicht mehr denn meinen Weg so zu wählen, dass ich immerzu in sein blass strahlendes Antlitz blickte. So lief ich erst an dem kleinen Marktplatz linkerseits vorbei und überquerte an seinem Ende die Hauptstraße, von welcher auf der gegenüberliegenden Seite ein Weg abzweigte. Dieser führte aus dem Ortszentrum hinaus, hin zum Stadtrand, und ferner bis in den Wald hinein - und diese Gegenden waren es, welche mich viel mehr reizten.

An der Kreuzung beider Wege stand eine alte, marode Straßenlaterne und einem leichten Nebelschleier gleich scharrte sich eine Ansammlung unzähliger Mücken, Nachtfalter und anderen Getiers um sie herum und tanzte und hüpfte in dem müden, alterwürdigen Lichte. Und diese Straßenlaterne war es nun, die als einzige jene Seitenstraße beleuchtete, die ich jetzt auch zu nehmen gedachte. Denn ansonsten war diese dunkel und finster und der schlanke Mond konnt’ sie nur gering erhellen.
Langsam und in größter Ruhe spazierte ich dem Schotterweg entlang, immer die spitze, betörende Mondsichel im Blick, und besah mich der ach so schönen, samtig weich verführerischen Nacht. Und wie ich sagte, war das einzig Licht, welches meinen Weg erhellte, das der alten Laterne. Von der Kreuzung her strahlte sie zu mir herüber und warf mir den scharfen Schatten meiner selbst vor die Füße. Und mit jedem Schritt den ich weiter hinein in die Dunkelheit trat wurde er länger, doch sogleich auch immer fremder, undeutlicher und weniger scharf, bis er irgendwann ganz verschwunden war. Und nun war es stattdessen nur noch das ewigblasse Mondlicht, welches einen zarten Schatten warf. - Doch hinter mich, und um den zu sehen, musste ich mich schon umdrehen.
Sehr bald kam ich dann an eine Stelle, an welcher sich die Straße gabelte. Geradeaus setzte sie sich als schmaler Feldweg fort, zu meiner Linken fiel zwischen zwei Häusern ein kleiner Hang ab, welchem ein Fußweg hinunterführte.
Und diesen, diesen dunklen Pfad, wollte ich gehen. Zwischen den beidseitig stehenden Gebäuden, den Bäumen, und dem dichten Strauchwerk, war nahezu gar kein Licht. Und am Fuße des Hanges, der auf der anderen Seite bald wieder anstieg, befand sich eine kleine Brücke, die über ein schmales, still dahinfließendes Bächlein führte. Ich bückte mich hinüber über das Geländer und sah hinunter ins schwarze Wasser - nur ganz gering glänzte darin der Mondenschein.
Außer dem leisen Plätschern war es nun ansonsten vollkommen still. Kein einziger Windhauch säuselte durch die Nachtluft und auch das Zirpen der Grillen war verstummt. Ich verweilte wohl einige Minuten,
dann setzte ich meinen Weg fort. Der Pfad führte jetzt wieder hinauf auf eine etwa hundert Meter lange, und jeweils zwei Meter breite und hohe Erhebung, die nach einer Art Damm oder etwas ähnlichem aussah (die Richtung war im übrigen die, in der sich auch Spencers Haus befand, allerdings noch in einiger Ferne). Der Mond strahlte nun wieder vor mir hin und während ich meinen Blick über die beiden großen Felder linkerseits und rechterseits schweifen lies, rauschte auf einmal ein zarter, warmer Windhauch über dieselbigen. Und dann erblickte ich am Ende der Erhebung, dort wo der Pfad wieder auf eine Straße führte, einen kleinen, schlanken Schatten. Und der bewegte sich in meine Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich schöne Beschreibungen in dem Teil... Hm, wer könnte wohl der Schatten sein? Silence vielleicht ;)... Die "Betonbrücke" wirkte irgendwie seltsam auf mich - so etwas passt natürlich ungeschaut ins Jahr 2060, aber eher weniger zu dem Gefühl von 19. Jahrhundert, das sonst von der Geschichte ausgeht... Ist das Absicht? Ein Hinweis sozusagen? Oder einfach nur ein ungünstig gewähltes Wort?
 
Also die Betonbrücke kam mir auch etwas seltsam vor, aber ansonsten fande ich es echt cool und irgendwie romatisch. Ich bin gespannt wem er jetzt begegnet!!! :tongue3:
 
also ich hab das mit der brücke nochmal geändert. und nebenbei auch noch zwei drei andere unschöne stellen editiert, die mir erst jetzt aufgefallen sind.

@stlynx: ja, es ist aber da. aber wird man wohl erst dann verstehen, wenn man zumindest die hälffte der ganzen geschichte gelesen hat, und das dauert noch
 
Als er etwas näher gekommen, stellte ich bald fest, dass es sich wohl um die Silhouette einer jungen Frau handeln musste, oder viel eher noch um die eines Mädchens von etwa vierzehn oder fünfzehn Jahren. Einen Moment dachte ich auch, beziehungsweise war es wohl eher Hoffen, dass es vielleicht Silence sei, verwarf den Gedanken aber schnell, als ich sah, das dieses Fräulein hier sehr viel längeres Haar hatte. Doch da wir beide nur äußerst langsam gingen, sie ganz anmutigen Schrittes, dauerte es eine ganze Weile bis wir uns so nah waren, dass es mir endlich möglich war, erste Details zu erkennen: Das Mädchen war äußerst schlank, wirkte durchaus ein klein wenig fragil, und trug ein enganliegendes, seidigglattes Kleid, wahrscheinlich blau oder schwarz in der Farbe. Genau konnte ich es nämlich nicht erkennen, da sämtliche Farben, einerseits von der Finsternis, andererseits vom fremden Mondlicht, ganz verfälscht wurden.
So auch ihr entzückendes Gesicht, welches ganz fahl erschien unter dem Schein des Mondes. Und auch die Farbe der wunderschönen, seidenen Haare sollte mir vorerst unbekannt bleiben. Ich konnte nur sehen, dass sie im blassen Licht glänzten und schimmerten, wie ich es noch nie zuvor erblickt.
Alsbald war das Mädchen dann direkt bei mir. Doch weder blieb sie stehen, noch ging sie einfach weiter. Stattdessen lief sie immerzu rings um mich herum und blickte mich beharrlich an. Geradezu hypnotisierend wirkte ihre Gegenwart auf mich. Und bald war es mir, als nehme ich gar nichts anderes mehr wahr als sie. Dabei fiel mir auch auf, das ihr Gang vollkommen geräuschlos war, nicht einen einzigen Grashalm brachten ihre Füße zum rascheln. Denn hören hätte man das problemlos können, war doch die Nacht, wie schon erwähnt, vollkommen still. Und die Anwesenheit des Mädchens wirkte dem eben kein bisschen entgegen.
Zumindest so lang, bis sie dann sagte: “Guten Abend!” Ihr Stimmchen war süß, niedlich geradezu, hatte aber auch einen unglaublich verführerischen, sinnlichen Unterton. - Unvergesslich auf jeden Fall.
“Guten Abend”, antwortete dann auch ich.
Und danach fragte sie, irgendwie vorwurfsvoll: “Ganz allein in einer solchen Nacht?”
“Bis gerade eben war ich’s noch”, gab ich ihr als Antwort.
“Bis gerade eben... Ja... - Du möchtest, dass ich bei dir bleibe?”, fragte sie und trat ganz nah zu mir heran. Ich konnte ihren heißen Atem spüren, der noch viel wärmer war als die Nachtluft. Und ich konnte ihr in die Augen schauen: Aber pechschwarz waren diese, finsterer sogar als der Himmel. Denn wo jener zumindest noch von Sternen übersät, spiegelte sich in den Augen des Mädchens nicht das allergeringste Licht.
“Diese Entscheidung liegt wohl ganz allein bei dir...”, sprach ich.
Und danach bewege sie ihre süßen Lippen hin zu meinem Ohr und wisperte mit verführerischem Ton: “Ich möcht’ es schon sehr gerne tun.”
“Hast du denn keine Angst?”
“Wovor?”
“Vielleicht vor mir? Oder vor der Nacht, so dunkel wie sie heute ist?”
“Nein, nicht vor dir. Vor dir brauche ich keine Angst zu haben, das weis ich”, sagte sie. Dann ging das Mädchen hin zu einer kleinen Birke am Wegesrande, lehnte sich an ihr an und schaute gen Himmel. “Und die Sommernacht, die liebe ich mehr als alles andere! Wir ein dekadenter Schleier ruht sie über allen Dingen. Nur den Mond, den möcht’ ich ungern schauen. Viel zu kalt ist mir sein Antlitz.”
“Und deine schöne Haut lässt sein Licht so leichenblass erscheinen...”
Charmant lächelnd kam sie erneut wieder näher zu mir hin. Sie deutete mir mit einer kleinen Handbewegung an, dass sie mir noch einmal etwas ins Ohr flüstern wolle, und so bückte ich mich hinunter (ein kleines Stückchen nur, bin ich doch selbst recht klein), und als ich das getan, sprach sie: “Auf die Wange dir den Kuss...!”, und tat alsbald dasselbige. Und dann flüsterte sie mir ganz leis’ noch ins Ohr: “Der Letzte soll’s nicht bleiben!”
 
Wieder sehr schön ;) - ob sie Shadow ist? *g* Jedenfalls fange ich an, hinter all den Namen Mädchen zu vermuten, obwohl ich zuerst dachte, Secret und Shadow wären Männer. In der Mitte des Teiles waren ein oder zwei stilistische Unsicherheiten, aber sonst war er wieder ausgezeichnet geschrieben - und die neue Spielerin kommt sehr mysteriös herüber...
 
Ich schließe mich Shan´xara an! Die Namen haben bestimmt eine wichtige Bedeutung und das Mädchen wirkt irgendwie mysteriös aber auch kontaktfreudig! :supergrin
Der Teil war super!!!!
 
Gut. Ich fand es nur etwas seltsam, dass sich das Ich offenbar nicht gewundert hat, dass diese Fremde auf einmal um ihn herumläuft...
 
Selbstverständlich war ich ganz überrascht davon, und erst recht war ich unsagbar glücklich; doch hielten diese Gefühle nicht einmal ein paar Sekunden lang an. Denn schon kurz darauf wurde ich plötzlichst von ungeheuerlichen Kopfschmerzen geplagt, so stark, dass ich bald glaubte, mich nicht einmal mehr auf den Beinen halten zu können. Als der Schmerz dann kaum noch auszuhalten war, mein Kopf förmlich zu zerspringen schien, und ich schon langsam zu Boden taumelte, ließ das Leiden gerade noch ganz allmählich nach. Meine Gedanken wurden wieder klarer, meine Sinne kehrten zurück: Noch immer stand das Mädchen vor mir, in einer Schönheit, wie selbst die der Seraphim größer nicht hätte sein können. Als ich sie sah, musste ich augenblicklich und unaufhörlich weinen. Welcher Art waren diese Tränen? Aus welchem Grunde vergoss ich so viele von ihnen? Aus Trauer? Aus Glück? - Damals wusste ich es nicht, doch am heutigen Tage kenne ich die Ursache. Heute weis ich, dass es Angst war. Schlicht und einfach hoffnungslose, panische Angst.
Als ich das Mädchen dann eine Weile durch die gläsernen Tränen hindurch angeschaut und bestaunt, hörte ich sie ganz plötzlich sagen: “Doch jetzt muss ich dich verlassen! Auf das wir uns wiedersehen!”
Sie zwinkerte mir noch lächelnd zu, bevor sie schnellen Schrittes, aber nicht rennend, davon lief. Dies war wie eine Erlösung. - Nicht im Geringsten hatte ich das Bedürfnis ihr nachzulaufen, zu überfüllt war mein Kopf noch mit Tausenden von Gedanken, als dass ich ihn mit noch mehr hätte belasten wollen und können. So blieb ich einige Momente lang wo ich war, dann lief ich ohne Umschweife zurück zum Gasthof. Einmal nur blickte ich noch auf zum Mond - wie grausam war doch seine Schönheit.

---------------------------------------

das wäre dann der letzte teil des ersten abschnitts...
 
Zurück
Oben Unten