stLynx schrieb:
Die Teile waren recht gut. Dass jetzt nicht die Frau vom Vorabend, sondern eine andere sich neben ihn setzt, war doch angenehm überraschend. Allerdings hatte ich mir die Frau (jetzt die, die so ausufernd am Anfang beschrieben wurde) doch etwas älter vorgestellt als ca. 14.
sie ist auch älter als vierzehn

ich hab letztens ja geschrieben, um einiges jünger.^^
@faris. danke^^
hier zumindest endlich der neue teile, tut mir leid das es so lang gedauert hat, aber ich musste erst noch einiges überlegen. die nächsten teile dauern nicht mehr so lang

(und jetzt wirds auch zum ersten mal richtig interessant...)
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Das Mädchen war wunderschön. Und ungeachtet dessen, dass ich zehn Jahre älter als sie gewesen sein mochte und sie eigentlich nicht mehr als ein Kind in meinen Augen hätte sein dürfen, so versetzte mich ihr reizender Anblick in höchste Erregung.
Sie war recht klein, ihre Gesichtszüge und ihr Körperbau weich, noch beinahe kindlich. Das Haar durchsetzt von Strähnchen, zwischen einem glänzenden silberblond und einem matten schwarzbraun, und etwa schulterlang. Gerade kämmte sie es sich mit ihrem zarten Händchen auf der einen Seite hinters Ohr. Dann; ihre süßen, scharlachroten Lippen zuckten - und für einen Augenblick schien es ganz so, als wolle sie etwas sagen. Noch immer waren sie ein kleines Stückchen geöffnet, doch aus irgendeinem Grunde blieb das Mädchen stumm.
So beschloss ich, selbst den Anfang zu machen. Denn ich wollt’ gern wissen, was sie wohl denkt und was sie fühlt, und welcher Art die Fragen waren, die ich in ihren Augen sah. So lächelte ich dem Fräulein freundlich zu und sagte: “Guten Abend!”
Ihre Augen weiteten sich ein klein wenig. “Guten Abend!”, antwortete sie leise.
Es verging ein Weile und ich überlegte, wie ich das Gespräch wohl fortsetzen sollte. Doch fiel mir nichts ein, denn ihr betörender Anblick machte mir das Denken schwer; wenngleich ich auch eindeutig spürte, dass jenes Mädchen wohl auch nur zu gern eine Unterhaltung mit mir wünschte - aus welchem Grunde auch immer. Nervosität war bei ihr jedoch nicht zu erkennen, stattdessen eine seltsame Art von Angst - und von Interesse.
Mir kam dann der Gedanke, am besten mit etwas ganz beiläufigen zu beginnen, und ich stellte eine Frage, die ich sowieso hätte irgendwann jemanden stellen müssen, da ich, wie schon einmal erwähnt, nach Kühnhaide kam, um meinen Freund Maximilian Lindner zu besuchen: “Kann ich dir”, ich glaubte ‘dir’ sagen zu dürfen, war sie doch noch sehr jung, “eine Frage stellen?”
Sie nickte stumm.
“Weißt du vielleicht, wo sich hier im Ort das Pfarrhaus befindet?”
Erneut nickte sie nur und einige Momente vergingen. Beinahe wollte ich sie schon fragen, ob sie es mir denn erzählen wolle, da begann sie doch von selbst: “Es ist nicht weit von hier. Wenn sie nach draußen kommen, müssen sie sich nach rechts wenden und danach an der ersten Kreuzung sofort wieder rechts und den Berg hinunter”, sie machte eine kurze Pause. Einen Augenblick später fuhr sie fort: “Vielleicht wäre es am besten, sie fragen dort noch ein weiteres Mal jemanden danach, welches Gebäude es denn nun genau ist, falls sie es nicht selbst erkennen sollten.”
“Ich danke dir. Du hast mir wirklich sehr weitergeholfen”, antwortete ich.
Und als ich das gesagt, glaubte ich, bei ihr ein klein wenig Freude erkannt zu haben.