So, gleich ist Feierabend!

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Ärgerlich sah Meister Kaio auf seine Nachttisch-Uhr: 05:24! Na toll, er hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan. Die Sache ließ ihm doch keine Ruhe. ‚Nachher, gleich nach dem Frühstück, werde ich Kontakt zu Son-Goku aufnehmem,’ dachte er. ‚Besser zu vorsichtig sein als zu nachlässig!’ Befriedigt über seinen Entschluss schlief er endlich ein. Als sein Wecker pünktlich um 09:00 Uhr bimmelte, hörte er es nicht. Er befand sich im tiefsten Schlaf und hatte angenehme Träume.
Ihr alter Trainingsplatz. Hier war sie so glücklich gewesen. Nach einigen Stunden Flug war sie angekommen. Jari hockte sich hin und nun brach es aus ihr heraus. Sie schluchzte hemmungslos und laut los. Hier sah und hörte sie ja keiner, außer ein paar Tieren vielleicht. „Papa,“ schluchzte sie. „Papa!“ Sie fühlte sich unglaublich alleine. Nun war alles vorbei. Piccolo würde sie nach den Ereignissen nie mehr aufnehmen. Wo sollte sie nur hin. Zu Bulma oder Son-Goku? Oder zu Muten-Roshi? Sie alle waren mit ihrem Vater befreundet. Nein, das ging nicht! Sie konnte nicht zu ihnen gehen, nicht nach dem, was passiert war. Sie müsste allein bleiben. Doch das wollte sie nicht. Ihr Verlangen zurück zu fliegen, ihren Vater nochmals um Verzeihung zu bitten und ihn anzuflehen, war übermächtig. Doch sie konnte es nicht. Er hasste sie nun. Das konnte sie nicht ertragen. Sie spürte aber auch leichten Trotz in sich aufsteigen, so als würde es gegen ihren Stolz gehen, ihn zu bitten! Diese Mischung aus Angst vor Ablehnung und falschen Stolz ließ sie in der Wildnis bleiben! Sie schloss die Augen und schlief ob ihrer Weinerei erschöpft ein.
„Wie lange steht er da schon?“ fragte Dende Popo. „Schon seit Sonne aufgegangen. Also ziemlich lang, jetzt schon zwei Uhr Mittags, fast Nachmittag!“ Gemeinsam starrten sie aus dem Küchenfenster zu der einsamen Gestalt, die mit wehendem Umhang am Rande der Plattform stand. Piccolo grübelte. Er grübelte so stark wie schon lange nicht mehr. Und schließlich kam er zu einer für ihn sehr harten und ungewohnten Einsicht. Er hatte einen Fehler gemacht! Dende hatte recht! Er war zu hart gewesen! Was hatte er der Kleinen nur angetan? Schuldbewusst stöhnte er leise auf. Als er sie vor lauter Wut über ihre Frechheit am Kragen gepackt und zu sich hochgerissen hatte, hatte in ihren Augen eine so unbändige Angst gestanden wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. So sollte kein Kind seinen Vater ansehen! Sie hatte sich vor ihm gefürchtet! Sie hatte Todesangst vor ihrem eigenen Vater! Voll Reue senkte Piccolo den Kopf. ‚Ach Jari,’ dachte er. ‚Kleines, was habe ich nur getan?!’ Wenn sie zurückkam, würde er sich in Ruhe mit ihr aussprechen. Vorausgesetzt, sie kam zurück! Piccolo verzog das Gesicht. Ob er sie holen sollte? Vielleicht wollte sie auch gar nicht zurück. Ihre Angst und Ablehnung ihm gegenüber war vielleicht zu groß. Piccolo’s Gedankengang wurde unterbrochen. Er spürte für einen winzig kleinen Augenblick die Präsenz einer Kraft. Einer großen Kraft. Größer als seine. Genauso schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Verwirrt schüttelte Piccolo den Kopf.
Und???
