6. Into the Hive (2)
Ja,ja, stimmt schon... Ich hätte mir was besseres als so ne Wand überlegen können... Nur so konnte ich auch noch zusätzlich mein Batman - Trauma verarbeiten
(Das bekommt man, wenn man Fan der Fledermaus ist und dann George Clooney im Cape des schwarzen Ritter sieh
)
Aber gut... Was gäbs sonst noch zu sagen?
@Zeichnung: Naja... dachte mir ursprünglich auch, dass ich die über ein CAD Prog mache, und dann als Attach mal mitposte... aber Momentan hab ich kein CAD auf meiner HDD, deswegen gibts jetzt auch noch keine Skizze. (BTW: Die Skizze is zwar nicht umbedingt notwenig, nur, nachdem in diesem kapitel viel über das Omega HQ erzählt wird, dachte ich mir, sie würde der Anschaulichkeit dienen... aber gut... mal abwarten
)
Und jetzt, ohne weitere Umschweife: der neue Omega - Teil
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"Keine Sorg-..."
Die Antwort kam zu spät. Kyle war zu sehr damit beschäftig gewesen, den Motor auf Drehzahl zu halten, als das er ihr zuvor eine zufrieden stellende und beruhigende Antwort geben zu können. Und als er seine Gedanken endlich auf die Telepathin neben ihm fixieren konnte war es auch schon zu spät. Blitzschnell hob sich ihr rechter Arm, die Finger schnellten hervor und spreizten sich von der Handfläche ab, welche wiederum nach vorne, auf die Mauer deutete.
Cassandra machte dies nicht völlig bewusst. Es war vielmehr ein Reflex. Ein weiterer dieser besonderen Instinkthandlungen, die tief in ihrem Gehirn vergraben waren. Tief, im primitivsten Teil. Im Ältesten. Ein Instinkt, der nur eines sicherstellen sollte: Das Überleben. Es war dieser primitive Instinkt, der einen winzigen Energieimpuls in ihrem Gehirn auslöste. Einen Gedanken. Doch dieser eine Gedanke trat eine wahre Lawine los. Binnen weniger Nanosekunden gab es tausende kleiner Energieimpulse, die kreuz und quer durch Cassandras Nervenbahnen liefen. Sie vermehrten sich. Multiplizierten sich. Und steuerten Teile des Gehirns an, die ‚normale' Menschen - aber auch die meisten Superiors - nicht nutzten. Teile, die die Macht eines Telepathen symbolisierten.
Mit einem primitiven und sehr vereinfachten Vergleich kann man die Fähigkeiten und Macht eines Telepathen als Energie definieren. Eine konzentrierte und pure Form der Energie. Eine Energie, die stark genug ist um einen einfachen Gedanken aus der Welt der Imagination in unserer Welt Realität werden zu lassen. Energie, die physikalische Gesetzte beugen kann. Manche sogar brechen. Die Macht des Geistes. Geboren in einem einzigen Gedanken, einem einzigen infinitesimal kleinen Energiestoß, entfacht sie eine Energie, die im Stande ist, die Realität zu verändern.
'Überlebe.'
Ein Gedanke, gezeugt von einem unzerbrechlichen Willen, der einen energetischen Urknall auslöste. Entstanden in Cassandras Verstand, entladen über ihre Handfläche. Für den Bruchteil einer Sekunde verschwamm die Luft um das Zentrum ihrer Handfläche herum. Es sah fast so aus, als würde sich eine kleine, fast unsichtbare Schockwelle von diesem Zentrum her ausbreiten. Doch so schlecht die Entladung selbst zu sehen war, so gut konnte man ihre Auswirkungen erkennen. Kaum einen Gedanken später zersprang die vordere Windschutzscheibe des schwarzen Wagens in tausend Scherben, die, von unglaublicher Wucht gepackt, in alle Richtungen davonflogen.
Doch dies sollte die einzige Auswirkung der Entladung bleiben. Zwar war die Schockwelle direkt in Richtung der Backsteinmauer gerichtet, und die Energie war mit Sicherheit auch groß genug, diese in Staub zu sprengen, nur passierte nichts dergleichen. Die Mauer blieb unverändert stehen, bis sie mit ihr nur wenige Sekunden später kollidierten. Oder besser: Bis sie wenige Sekunden später mit dem Licht kollidierten.
Die junge Telepathin hatte irgendwie erwartet, dass es ein lautes Donnern geben würde, und dass sie mit einer enormen Kraft in ihren Gurt gepresst werden würde. Doch nichts dergleichen passierte. Als die vorderste Spitze des Wagens mit der 'Wand' in Berührung kam, tauchte sie in diese ein und verschwand in ihr. Der Schnauze folgte der restliche Wagen, und auch nur einen Augenblick später die beiden Insassen. Für Cassandra war es, als würde sie nur für einen einzigen Augenblick lang in pures Licht getaucht werden. Ein greller Lichtblitz blendete ihre Augen und durchfuhr ihren Körper. Und dann dieses unheimliche, unerklärliche Gefühl. Eine unsichtbare Kraft, die auf ihren Körper wirkte. Es fühlte sich an, als würde sie mehrere Sekunden lang schwerelos sein und dennoch tonnenschwer. Cassandra spürte eine starke Bremsung, die aber nicht für einen einzigen Moment wirkte, sondern über einen ewig erscheinenden Zeitraum hinweg. Es war ein Gefühl, das eine Übelkeit in ihren Magen erweckte. Ein Unwohlsein, welches sie noch nie zuvor in ihrem Leben empfand. Sie hätte sich wohl im nächsten Moment übergeben, wenn diese unsichtbare Kraft nicht genauso schnell wieder verschwunden wäre, wie sie gekommen war. Der Wagen stand still.
Und dann herrschte nur mehr Stille.
Aber nicht lange.
"Verdammte Scheiße! Was sollte der Mist?! Was zum Teufel war das?! Ahhhrrrggghhh! Du Mistkerl!"
Noch immer teilweise von dem grellen Licht geblendet riss die junge Telepathin die Autotür auf und stolperte aus dem Wagen. Mit lauten Beschimpfungen und Schreien entlud sie all die Panik und die Angst der letzten Minuten. Völlig entzürnt trat sie noch ein paar Mal gegen die Autotür, bis sie sich ein wenig beruhigte und sich begann umzusehen.
Der schwarze Wagen stand vollkommen still auf einem kleinen Innenhof, welcher von vier soliden Backsteinmauern begrenzt wurde. Oder etwas, das wie Mauern aussah. Cassandra wurde neugierig. Immer noch wütend, schritt sie zu der einen Wand, durch die sie gekommen waren und schlug mit ihrer rechten Faust gegen diese Erscheinung. Ein sehr schmerzhaftes Erlebnis.
"Auuuaaaaa!! Verdammt! Das tut weh... das... tut weh?"
Mit einem verzerrten Gesicht rieb sie sich ihre, vor Schmerz pulsierende, Hand. Doch ihr Blick drückte keinen Zorn oder Schmerz aus, viel mehr Verwunderung. Cassandra konnte sich einfach nicht erklären, was passiert war. Sie waren zuvor eben durch diese Wand hindurchgefahren, als wäre sie nur eine Illusion, doch nun war sie solide und fest. Wie konnte das nur sein? Langsam führte sie ihre andere Hand an die Mauer und berührte sie nur ganz vorsichtig mit ihren Fingerspitzen. Es fühlte sich kalt an. Und glatt. Ganz im Gegensatz zu der gezeigten Struktur. Cassandra sah raue und grobe Backsteine, aber sie fühlte etwas, was vielmehr einer kalten Stahlplatte gleichkam. Was war das nur?
"Das ist keine 'wirkliche' Mauer, wie du sicher schon festgestellt hast..."
Auch Kyle hatte den Wagen verlassen und lehnte gegen die verschlossene Fahrertür. Man musste kein guter Menschenkenner sein, um die Verwunderung in Cassandras Gesicht ablesen zu können. Selbst der Colonel schaffte dies.
"Was ist es dann?"
"Hmm... komplizierte Sache... Diese 'Wand' ist eigentlich ein System aus einem holographischen Projektor und einem Dämpfungsfeld... einem kinetischen Absorbierer... Ahh... ich seh' schon... das Ganze ist ein wenig zu kompliziert... OK... ich versuch's mal einfacher auszudrücken. Die ‚Wand' selbst ist ein Hologramm. Also eine Illusion aus Licht. Dieses Hologramm bewirkt auch den grellen Lichtblitz, den du sicher bemerkt hast, als wir es passiert haben. Aber eigentlich dient es nur als Tarnung für das Dämpfungsfeld dahinter... Siehst du... ein Dämpfungsfeld kann bestimmte Arten von Energien absorbieren... Elektrizität, Wärme, und so weiter... Dieses hier absorbiert kinetische Energie... Bewegungsenergie. Umso kleiner die Energie ist, desto mehr kann es auch absorbieren. Daher fühlt es sich auch an, als würdest du Materie berühren... In Wahrheit wird aber nur die gesamte kinetische Energie deiner Bewegung so rapide absorbiert, dass es nur den Anschein macht, du berührtst tatsächlich eine Wand... Aber das Dämpfungsfeld hat seine Grenzen, zu viel Energie kann es nicht absorbieren... deswegen konnten wir auch im schweren Wagen und mit der hohen Geschwindigkeit dieses Feld überschreiten..."
Cassandra lauschte aufmerksam Kyles Worten. Viel hatte sie in der Schule nicht über Physik gelernt, deswegen verstand sie auch nur etwa die Hälfte seiner Ausführung. Aber dies reichte vollkommen, um ihm Glauben zu schenken. Zumindest reichte ihr das vollkommen.
"Mhm... und warum konntest du mich nicht vorwarnen?"
"Tut mir Leid deswegen... Hab in der Hinsicht wohl ein wenig zu spät reagiert... Ich wollte dir keine Angst einjagen... Aber nun komm... Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Wir haben noch ein paar Kilometer vor uns."
Obwohl sie ihm noch immer nicht ganz verziehen hatte, nickte Cassandra kurz und schritt näher. Alls die Skepsis der letzten Stunden schien langsam zu verschwinden. An der Geschichte des Mannes schien doch etwas Wahres dran zu sein.
"Gut... und jetzt bitte nicht schrecken."
Mit diesen Worten drückte der Colonel einen kleinen, versteckten Knopf an dem Armaturenbrett des Wagens. Daraufhin konnte man ein lautes Piepen vernehmen, welches von allen Seiten zu kommen schien. Cassandra spürte, wie der Boden zu ihren Füßen zu zittern begann. Sie warf einen schnellen Blick zu Kyle, der aber nur beruhigend zurück lächelte.
"Schon vergessen? Das letzte Stück unseres Weges legen wir unterirdisch zurück."
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Ich warte mal auf eure Kritiken...