Der Nationalstolz gehört ins 19. Jhd. Im 20 hat er nur Probleme gebracht, wie man am zweiten WK sehen konnte (Ruhe, ich schiebs auf eben diesen Stolz). AUch im 19. Jhd hat er nur zu KOnflikten geführt (Deutsch- Dänischer, Deutsch- Österreichische, Deutsch französicher Krieg)
Du kannst es auf diesen Stolz schieben, aber du kannst nicht erwarten, dass man dir das abkauft. Faktisch ist es nämlich einfach nicht richtig. Imperialismus und Deutschtümelei sollte man schon noch von Nationalstolz differenzieren. Es sei denn, du meinst die besondere, Deutsche Ausprägung des Nationalstolzes. Die ist aber nicht repräsentativ.
Dass die Kriege des 19. Jahrhunderts auf Nationalstolz zu schieben seien, ist ja wohl ein böser Scherz. Nationalstolz hatte erst dann überhaupt Einfluss auf die Politik, als die "nationalstolzen" Menschen auch am Hebel saßen. Totalitäre Systeme wie die Monarchien in Preußen und Österreich-Ungarn waren hingegen ganz und gar nicht vom Nationalgedanken getrieben, sondern von selbstgerechten Herrschern, denen die Nation nur insofern wichtig war, als sie sie aussaugen konnten.
Original geschrieben von Nataku-san
mit den befreiungskriegen hat sich langsam ein nationalbewußtsein entwickelt. das auch erst mit der reichsgründung 70/71 seine legitimation fand.
Ein
deutsches Nationalbewusstsein. Preußen war da deutlich schneller. Dann sollte man noch beachten, dass das Reich von Preußen eher geschluckt wurde, als dass es ein Nationalstaat wurde. Und da Preußen sowieso Deutsch sprach, hat man sich mit ihm verbunden gefühlt. Außerdem sollte man dann auch noch klarstellen, dass diese neue Deutsche Kleinstaatengemeinschaft vor allem von den autokratischen Herrschern durchgeführt wurde, die das Volk mal wieder mitschleiften.
Ich frage mich allerdings auch, was du mit diesem im Folgenden dem Volk indoktrinierten "Nationalbewusstsein" meinst. Das war kaum das Bewusstsein, zu einer Nation zu gehören. Nein, das war dieser widerliche Nationalstolz, den die Hohenzollern der Bevölkerung des deutschen Reiches gewaltsam einflößten: Kadavergehorsam, Antidemokratismus, Deutschtümelei. Das hat nichts mit einem Nationalbewusstsein zu tun, sondern mit Verblendung.
Ich fordere dann nochmal

dodgy: ): Differenziert zwischen dem einmaligen Deutschen Nationalstolz und dem, der sonst in allen zivilisierten Staaten der Welt vorherrschend ist. Und ich wüsste nicht, dass aus Nationalstolz Kriege angezettelt wurden. So lange gibt es ja nun doch noch nicht Systeme, die die Bevölkerung mitregieren lassen.
Das ist ungefähr so stumpf wie die Behauptung, dass Kriege wegen Religionen geführt worden seien. Abgesehen von den Osmanischen Expansionen gab es immer handfeste wirtschaftliche/private Hintergründe, die die Religion als vorgeschoben entlarven.
Vielleicht haben hier aber auch einfach nur einige Schwierigkeiten, sich mit ihrem Denken in die jeweiligen Epochen zurückzuversetzen.

Jawohl, das war jetzt der Gegenpiekser für den Vorwurf, hier habe anscheinend niemand Ahnung von Geschichte.