Als Sudden erwachte befand sie sich auf der Bank in der sie eingeschlafen war, sie stand jedoch im Wald und Sudden war um einiges Kleiner. Ihr Körper war der des kleinen Kindes das sie früher einmal war und sie fragte sich was mit ihr geschehen war.
Sie setzte sich hin und stand auf, sie war jetzt vielleicht sieben Jahre alt. Neben ihr lag das Kurzschwert das sie früher einmal geklaut hatte damit sie sich wehren konnte. Sie stand auf und ging einige Schritte vor. Sie stand nun in einem Dreieck. Rechts von ihr das Haus in dem sie aufgewachsen war, links die Bank und gerade aus... ihr Vater wie er im Gras lag, sich nicht bewegte.
Weil ihr Vater ihr die höchste emotionale Kraft übermittelte rannte sie zu ihm. Sie betrachtete ihn, dieses stolze Tier. "Vater? Ich bin es...Sudden...dein kleiner Tiger... bitte, beweg dich!" Sie schüttelte ihn, sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und streichelte es sanft mit ihrer Nase. Er öffnete den Mund und hauchte ihr zu "Ich liebe dich..du bist ein wunderschönes Geschöpf. Du kannst noch mehr. Du hasst deine Mutter, das weiß ich doch du besitzt eine Gabe die über ihre Magie und die meine hinausgeht. Schau in dich hinein meine Kleine, schau in den Wesen...du bist kein Mensch...du bist... wie ich..." Dann hörte er auf zu reden, er starb einfach... einfach so ein zweites Mal. Wieder mit dem Gesicht in ihren Händen. Sie wartete, passierte noch mehr? Nichts!
Sie weinte, nur eine Träne. Sie hatte nie viel geweint. Es war nicht schlimm das er starb, es war ein Geschenk das sie ihn ein zweites Mal sehen konnte. Die Träne rollte ihre Wange hinunter, tropfte auf seine Stirn. Mit einem Kuss lies sie ihndort liegen.
Sie stand auf und drehte sich zu dem zweiten Punkt der ihr offensichtlich gegeben war. Sie gingzu dem Haus, das Schwert steckte in einem Halfter an ihrem Oberschenkel.
Sie öffnete die Tür, sehr langsam. Alles war voll mit Kerzen, das Haus war erfüllt von dem Geruch von Wachs und Ruß...aber auch Blut. Es würde irgendwoher kommen, das war klar und Sudden suchte nicht danach. Es würde sie finden.
Sie befand sich bald im Wohnraum. Es gab Möbel die psychodelisch wirkten, die nicht natürlich waren. Sie traute sich nicht eins davon anzufassen. Dann sah sie den Felck auf dem Boden, dort wo sie in einigen Jahren übernachtet hatte. Es war die Form ihres Körpers die sich dort auf dem Boden abgezeichnet hatte, sie war umrandet mit Runen. Alles wirkte verzaubert, dieser Teil wirkte verflucht. Hatte man sie verflucht? Wer? Ihre Mutter? Sie umfasste den Griff des Schwertes, ließ ihn dann aber wieder los.
Ein gellender Schrei ließ sie herumfahren, in das Zimmer in dem ihre Mutter sie aus ihrem Leib gepresst hatte. Sudden rannte, sie rannte dorthin. So unmöglich es auch war, sie WUSSTE das es die Stimme dieser Hexe war.
Wie angewurzelt blieb sie in der Tür stehen, ihre Mutter lag auf einem Stuhl, angekettet. Das hatte sie sich selbst angetan, damit sie ihr kleines Experiment kontrollierter durchführen konnte. Die Frau sah sie nich, ihre Augen stahlten jedoch in dem gleichen hellen Blaugrün wie Suddens. Ihre Haare hatten auch diese Hellbraunen und Dunkelbraunen strähnen. Sudden krallte sich in die Wand, sie war wie gelähmt.
Die Magierin kreischte, sie schrie vor Schmerzen, das war nicht normal. Sie gebar ein Kind doch es sah mehr danach aus als würde sich das Kind aus ihr herausgraben. Was es Suddens Geburt? Das Kind kam aus der Mutter, schreiend, kreischend, mit grünblauen Augen. Die streifen auf dessen Körper leuchteten noch Feuerrot.
Eine neue Gestalt trat aus dem Dunkeln, es war ihr Vater. Er rannte zu dem Kind, packte es am Nacken und rannte durch Sudden durch als wäre sie nicht da, als wäre sie nichtmal eine Illusion. Er beobachtete den Raum, scheute den Fleck auf dem Boden als wäre es Säure und erblickte die Tür die Sudden geöffnet hatte... er rannte davon.
Sudden lies es geschehen, sie begriff nun das sich die Zeit aus irgendwelchen Gründen verschoben hatte. Vielleicht war es die Gabe ihrer Mutter? Sie soll wohl eine große Zauberin gewesen sein die sich mit der Zeit befasste in den Zwischenwelten. War dieser Traum eine Zwischenwelt? War der Fleck auf dem Boden das Portal zu Traum und Realität? War DAS die Bedeutung der Zeichen?
Sudden wandte sich um zum gehen. Sie wurde gehalten, festgehalten von einer weiblichen Hand auf der Schulter. "Kind... warte!" hauchte die Stimme. Sudden schluckte, sie wollte schreien. Mehr Angst hatte sie noch nie gehabt. "Was..." flüssterte sie, biss sich auf die Lippe. Die Hand lies Sudden los, sie stolperte sofort einige Schritte nach vorn, dann fiel sie über einen Hocker und stürzte... Fataler Fehler. Sie drehte sich herum, der zweiter Fehler, sie sah ihrer Mutter ins Gesicht, sie wollte sterben. "Lauf nicht weg habe ich dir gesagt!" erklärte ihre Mutter. Sudden wollte wirklich nur noch sterben. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, jetzt wo es nicht mehr Schmerzverzerrt war. "Lass mich in Ruhe, du hast mein Leben schon genug zerstört!" schrie Sudden, in Panik. Das Gesicht ihrer Mutter verzog sich zu einer verletzten Fratze. "WAS HABE ICH GETAN?" Sudden erschrak, sie robte ein Stück zurück. "Ich habe dir das Leben geschenkt du Miststück!" Die Frau nahm den Hocker und schmiss ihn durch das ganze Zimmer. "Ich habe dich stärker gemacht als Jede Frau der du je begegnen wirst! Du hast eine Gabe, du hast ein Leben, du hast ALLES was du willst! ICH hatte dich nie! Dein Vater, dieser verdammte Bastard hat dich mir einmal genommen, ich werde dich halten, ich werde dich unterrichten, du wirst dich meinem Willen beugen du verdammte Hure!" schrie sie, die Luft brannte vor lauter Energie.
"Du wirst mich in Ruhe lassen!" Sudden stand auf, es war die Gelegenheit auf die sie solange gewartet hatte. "Ich bin ein Geschöpf der Hölle! Und DU bist auch nur ihre Ausgeburt!" sagte Sudden. Sie war nicht mehr sieben Jahre, sie war nun in der gleichen Größe wie in der Kirche. "Ich habe mein Leben gelebt, ich habe mich misshandeln lassen... nicht zuletzt von dir. Ich habe OHNE DICH überlebt!" sagte sie, ihr Tonfall war ruhig. "Ich schulde dir nichts, nichtmal ein Dankeschön. Ich werde niemals Mutter zu dir sagen, ich werde dir niemals sagen das ich mehr als Abscheu für dich empfinde. Gleich ist dieser Traum zu ende, wenn ich aus der Tür gehe und wieder auf der Bank sitze. Dann werde ich aufwachen und ich werde verschwinden.. weg von dir.. für immer. Du bsit nicht auf dieser Welt, du bist Tot!" Sudden sagte das alles ruhig, fast ohne Emotion aber sicher nicht mit Trauer.
Ihre Mutter sah sie an, dannlächelte sie höhnisch. "Ich? Ich bin Tot? Du hast keine Ahnung von dieser Welt, von der in der du lebst. Ich bin nicht tot. Ich sterbe nicht. Ich kann vielleicht keine Kinder mehr erzeugen von dem Zauberwesen das aus der Tür gerannt ist, aber ich werde dich finden und ich werde dich zu meiner Dienerin machen. Du weisst doch jetzt von dem Krieg zwischen Licht und Dunkelheit, nicht wahr? Dann frag deinen geliebten Hohepriester nach mir, nach der Hexe, nach der Frau die die Träume bezwingt, die die Hoffnung und den Glauben sterben lassen kann... vor mir haben sie ALLE Angst.
Ich wohne jetzt in dem Turm am Meer.." Sudden unterbrach sie. "Ich glaube dir nicht. Dein ganzes Dasein ist eine einzige Lüge!" Die Hexe kicherte. "Nun, nimm das hier.." Suddens Mutter zog ihre Kette aus und gab sie ihr in die Hand. "Das.. ist der Stein der die Träume frisst. Wer keine Träume mehr hat, der kann nicht in Ruhe leben und glauben." Sudden sah ihre Mutter an "Warum gibst du ihn mir dann? Damit ich keine Träume habe? Ich habe keine Träume von Hoffnung." Ihre Mutter nickte. "Ich weiß... dir wird der Stein nichts bringen, du bist trotz allem mein Kind. Los jetzt verschwinde und frag ihn, Kelros... ich erinnere mich noch an ihn... hübscher Kerl." Sudden sah die Kette noch einmal an, sie betrachtete den Anhänger und erkannte das es eine Träne aus schwarzem, nicht durchsichtigem, nicht glänzendem Stein war. Er schien das Licht einzufangen. "Ich gehe jetzt..." sagte Sudden, drehte um und ging durch die Tür. "Du bist mein schönstes Kind..." sagte die Hexe leise und sah aus dem Fenster, sie sah Sudden nach bis diese wieder auf der Bank sah und dann verschwand.
Auf der Bank in der Kirche wachte sie auf, sie sah sich um, sie war noch müder und irritiert. Sie wartete auf den Hohepriester.