Legend of Mol

So, der Teil war nicht so besonders, glaube ich, was meint ihr?
Also erstmal meine Meinung zu deiner Frage...man sollte dich immer dann :smash:en, wenn du mal wieder so eine überflüssige Frage stellst...da deine Ff meiner Meinung nach eindeutig zu den besten im Forum gehört, würde ich es mir nie erlauben so etwas auch nur zu denken...:dodgy:
Zu deiner Ff...abgesehen von der Tatsache, dass du in letzter Zeit ziemlich selten gepostet hast (dafür sollte man dich übrigens auch :smash:en :devil), ist deine Ff echt super! Ich hoffe, du lässt uns das nächste mal nicht wieder 10 Tage oder so auf den nächsten Teil warten...^^'
Das war eigentlich der einzige Kritikpunkt, der noch nicht genannt wurde...also, wann geht's weiter?
 
@chibi_videl
10 Tage? NEIN!!:) Diesmal gehts schneller

@stlynx(mein persönlicher Lektor;) )
ein erneutes Dankeschön für die Kritik an MEINEN Beiträgen:)(was die anderen angeht, enthalt ich mich)

@Ramu Janbo
Magst keine Fantasy? Aber hallo:) Na, wir hatten ja schon eine kleine TomClancy Geschmacksverschiedenheit, was solls;)

Und allen Anderen danke ich auch, vorallem weil es dieses Mal fast überall Kritik gegeben hat! Thx!!

Und es geht (schon) weiter!


Ion erwachte schweissgebadet. Er war eingenickt, die Erschöpfung hatte ihn übermannt. Nun fühlte er sich schrecklich. Sein Mund war trocken, sein Hals kratzte und jede Bewegung eines Körpergliedes rief Schmerzen hervor.
Schliesslich besann er sich der Person, die zu seiner Überraschung neben ihm lag; ein Mann, den Rücken an einen Baum gestützt. Er liess den Kopf hängen, seine linke Gesichtshälfte war blutverschmiert und er bewegte sich nicht.
Auch er war gefesselt und lag ungelenk auf seinen Händen, die hinter seinem Rücken zusammengebunden waren. Seiner Kleidung nach, gehörte er zum Trupp, der vor Ion urplötzlich verschwunden war.
Also waren nicht alle tot! Erleichterung befiel Ion ab dieser Erkenntnis und ein schwacher Hoffnungsschimmer kam auf.
Vorsichtig kroch er näher und suchte nach einem Lebenszeichen auf dem verkrusteten Gesicht. Gross war die Überraschung, als er seine Züge musterte.
Unter der Kruste konnte er schwach eine Narbe erkennen, die sich über das ganze Gesicht zog. Nun erkannte er die langen Haare, die nach hinten zu einem Zopf zusammengebunden waren. Auch der Rest des Gesichtes passte zu seinem alten Bekannten;
Peorm war ein Gefangener! Ions Gesicht erhellte sich und er musste beinahe lächeln. Von allem, was er sich vorstellen konnte, war dies die schönste Überraschung, die ihm widerfahren konnte. Sein Hoffnungsglimmen erstrahlte nun und erhellte sein Herz. Er war nun nicht mehr allein. Er hatte einen starken Verbündeten, jemanden, mit dessen Hilfe er diese verfluchten Orks hinter sich lassen könnte. So gut er konnte, setzte er sich aufgeregt neben ihn und begann so sanft wie möglich Peorm mit seiner Schulter an zu stupsen. Er regte sich nicht.
Ion versuchte es abermals, doch er bekam keine Reaktion als Antwort. Er muss einen starken Schlaf haben. Immer wieder flüsterte er auf Peorm ein, versuchte ihn wach zu kriegen. Oft musste er sich ermahnen, nicht zu laut zu sein, seine Wachen schienen aufgeweckt und vorsichtig. Eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und sie würden kommen und ihm entgültig lehren, was es heisst, ein Gefangener der Moknachs zu sein.
Trotzdem sah er seine einzige Chance darin, Peorm wach zu kriegen und mit seiner Hilfe hier auszubrechen, worauf er weiterhin stupste und sprach. Peorm lag jedoch weiterhin still auf dem Boden. Ions Gesicht verdüsterte sich, ein schrecklicher Gedanke kam langsam in ihm auf.
Immer noch blieb Peorm reglos liegen und Ion fragte sich, ob dies wirklich ein normaler Schlaf sei. Womöglich war Ion zu spät gekommen. Wie lange war Peorm schon vor ihm hier? Er wagte nicht daran zu denken. War er vielleicht auch schon...tot?
Tiefe Trauer überkam Ion und die Verzweiflung ergriff abermals die Oberhand. Er lehnte sich an den Baum und spürte all seine Schmerzen, jeden einzelnen Fusstritt, den sein Magen abbekommen hatte, und seine trockene Kehle, die ihn rau daran erinnerte, wie durstig er war. Er wollte schlucken, doch erwies sich sein trockener Hals als so schmerzvoll, dass er es sein lies.
Ion war auf einmal sehr müde. Sogar wenn Peorm noch lebte, so käme jede Hilfe zu spät, denn Ion sah keine Aussichten auf eine baldige Rettung. Nicht in seinen schlimmsten Albträumen hätte Ion daran gedacht, dass seine Reise ein so jähes Ende nehmen würde. Hätte er doch bloss auf ihn gehört, so wären die Reiter des Königs noch lebendig und Peorm läge nicht halbtot neben ihm.
Doch plötzlich vernahm er wieder diese Stimme, die ihm nun schon mehrmals geholfen hatte:
„Hey, hör mir zu!“
Aus seinen Gedanken gerissen zuckte Ion erschreckt zusammen und blickte in alle Richtungen. Er war sich sicher, dass er sich dies nicht nur einbildete. Dieses Mal schien sie ihm nicht über seinen Verstand erreicht zu haben, denn es kam Ion so vor, als ob sie direkt neben ihm stünde. Er lauschte. Dann hörte er wiederum ein Flüstern.




Dieses Mal gabs weniger Vorvergangenheit*puh* :)
 
Und wieder ein sehr guter Teil und auch wieder Kritik von mir.

Sein Mund war trocken, sein Hals kratzte und jede Bewegung eines Körpergliedes rief Schmerzen hervor.

Vielleicht solltest du lieber nur Körper schreiben. Körperglied hört sich etwas seltsam an und äh zweideutig. *hust* (jaja meine kranke Fantasie kommt schon hierhin)

Gross war die Überraschung, als er seine Züge musterte.

Nur ein mini Rechtschreibfehler. "Groß" müßte es heißen, auch nach der (schwachsinnigen) Rechtschreibreform.

Mehr hab ich nicht gefunden, außer das Ende deines Teils. Wieso zum Teufel hörst du da auf???
Schreib weiter!!!
 
Nur ein mini Rechtschreibfehler. "Groß" müßte es heißen, auch nach der (schwachsinnigen) Rechtschreibreform.

Wir in der schweiz schreiben Gross ohne dieses komische ß.


Du hast wieder einen super teil geschrieben, nur etwas zu früh aufgehört. aber mach weiter so.
 
Original geschrieben von DXDReamSSJ
Erleichterung befiel Ion ab dieser Erkenntnis und ein schwacher Hoffnungsschimmer kam auf.
1. "ob", nicht "ab"
2. "befiel"? Klingt nach ner Krankheit :D
3. "kam auf" - klingt etwas äh ungelenk :D

Sein Hoffnungsglimmen erstrahlte nun und erhellte sein Herz.
"glimmen" klingt ja nach etwas ziemlich Kleinen, daher passt das irgendwie nicht so recht zum "erstrahlen"

Ion versuchte es abermals, doch er bekam keine Reaktion als Antwort.
Das war irgendwie doppelt gemoppelt - "Reaktion als Antwort" mein ich

Er muss einen starken Schlaf haben.
einen "starken Schlaf"? Einen "tiefen Schlaf" würd ich sagen. Und die Formulierung mit "haben" find ich auch nicht sonderlich elegant ;)

Oft musste er sich ermahnen, nicht zu laut zu sein, seine Wachen schienen aufgeweckt und vorsichtig.
Kleinigkeit: "sein" klingt nicht so toll.

Eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und sie würden kommen und ihm entgültig lehren, was es heisst, ein Gefangener der Moknachs zu sein.
Ha! Fehler, Fehler! *umsFeuertanzundVoodoopuppebearbeiteundirregrins* "endgültig" schreibt man mit d, nicht mit t ;)

Peorm lag jedoch weiterhin still auf dem Boden. Ions Gesicht verdüsterte sich, ein schrecklicher Gedanke kam langsam in ihm auf.
Schon wieder "kam auf", tsts, wie wär's mit "keimte in ihm auf"? :)

Immer noch blieb Peorm reglos liegen und Ion fragte sich, ob dies wirklich ein normaler Schlaf sei.
Mist, gerade ich als Konjunktiv-Fanatiker muss sowas fragen: Bist du sicher, dass es hier "sei" heißen muss? "war" klingt für mich irgendwie richtiger?!

Tiefe Trauer überkam Ion und die Verzweiflung ergriff abermals die Oberhand.
Meinem Lexikon zufolge muss es heißen "gewann die Oberhand".

Er lehnte sich an den Baum und spürte all seine Schmerzen, jeden einzelnen Fusstritt, den sein Magen abbekommen hatte, und seine trockene Kehle, die ihn rau daran erinnerte, wie durstig er war. Er wollte schlucken, doch erwies sich sein trockener Hals als so schmerzvoll, dass er es sein lies.
"bleiben ließ" / "unterließ" hört sich besser an, finde ich

Hätte er doch bloss auf ihn gehört, so wären die Reiter des Königs noch lebendig und Peorm läge nicht halbtot neben ihm.
In dem Satz ist nicht eindeutig erkennbar, auf wen Ion hätte hören sollen, also wer "ihn" ist (ist natürlich eine rein sprachliche Angelegenheit, inhaltlich ist das schon klar)

Aus seinen Gedanken gerissen zuckte Ion erschreckt zusammen und blickte in alle Richtungen.
"Erschrocken"! :p

Dieses Mal schien sie ihm nicht über seinen Verstand erreicht zu haben, denn es kam Ion so vor, als ob sie direkt neben ihm stünde.
"Sie"? Die Stimme, oder wer? Aber ne Stimme kann ja nicht neben ihm stehen... :confused:


So, fertig. Bis zur nächsten Runde :D
 
puhhh endlich mal wieder durch.
hat ja lang genug gedauert. wobei... eigentlich auch wieder nicht. schliesslich is die zeit ja schnell vergangen :).

wie die anderen immer wieder erwähnt haben: tolle story, weiter so.
 
so bin auch wieder da
super teil wie immer und ich glaube ich hab mit meiner vermutung bezüglich der sich anschleichenden person recht...
da lynx schon gepostet hat war es echt schwer etwas negatives zu finden...
Er wollte schlucken, doch erwies sich sein trockener Hals als so schmerzvoll, dass er es sein lies.

ich kann nicht sagen was mich an dem satz stört aber irgendetwas ist da, mmm vielleicht das der vorgang des schluckens schmerzvoll is und nicht der hals selbst denn dann hätte er es wohl gar nicht erst versucht.....

aber sonst weiterso !
 
So!!!JAA!:) Ich bins!

War in den Ferien und deshalb längere Zeit nicht hier...zusätzlich wurde unser Netzanschluss gesperrt, so dass ich vor und nach den Ferien kaum hineinkam. Selbst jetzt bin ich am PC meiner Mutter und auf dieser Kiste gibts meine Geschichte nicht:(
Aber bereits morgen werde ich sie draufkopieren und dann gehts endlich weiter:)
Tut mir leid, dass ihr so lange habt warten müssen, vorallem, wo ihr doch so fleissig postet. Sorry!

Thanks an alle (riesigen) REVIEWS!:)

Greetz

DXD
 
Und nun ist es soweit!:)

Der nächste Teil nach nun über zwei Wochen Pause!

Hier gehts weiter:


„Siehst du mich nicht?“
Ions suchender Blick glitt über den Waldrand, die Lichtung vor ihm und bis tief in den Wald, doch fand er niemanden.
„Hier oben, bist du denn schwer von Begriff?“
Ion hob seinen Kopf und erblickte zu seinem Erstaunen eine Gestalt in den Bäumen über ihm. Er konnte kaum mehr als die groben Umrisse ausmachen, doch nach längerem Hinsehen glaubte er die Gestalt zu erkennen; es musste sich um eine Elfe handeln. Verblüfft starrte er nach oben und brachte kein Wort heraus.
„Du möchtest doch sicher hier raus, nicht wahr? Nun, ich bin gekommen um dir zu helfen, sofern du dich nicht zu ungeschickt anstellst.“, kam es leise von oben.
Nun war Ion sprachlos. Wer mochte das nun sein? Vielleicht war es gar keine Elfe, sondern nur ein Trick der Orks, Ion zum Fluchtversuch zu bringen, worauf sie ihn töten würden. Er zögerte und sah nervös um sich, ob die Wachen irgend ein Anzeichen von Vorfreude oder Misstrauen hegten. Doch sie rührten sich nicht und blickten stur geradeaus.
„Na los, nun beeile dich, dies hier ist dein Chance. Willst du nun hier weg oder wartest du, bis wieder jemand vorbei kommt?“
„Ich...Was muss ich tun?“, stotterte Ion vor sich hin.
„Bewege dich nicht!“
Ion sass reglos da, blickte auf die Lichtung und versuchte nicht auffällig zu wirken, doch hätte jemand genauer hingeschaut, wäre der ganze Versuch sofort entdeckt worden, so unruhig wie Ion umherblickte. Ein kleiner Ruck durchlief seine Handgelenke und plötzlich hatte er beide Hände frei. Mit offenem Mund nahm er seine Hände hinter seinem Rücken hervor und glotzte sie ungläubig an. Gerade eben konnte er sie kein bisschen auseinander bewegen und nun waren die Stricke einfach weg, als wären sie nie da gewesen. Schliesslich kam Ion aus seinem Staunen heraus und blickte abermals nach oben. Die Elfe lächelte herab und deutete mit einer leichten Handbewegung in den Wald. Ion sah dorthin, stellte jedoch nichts fest. Doch dann dämmerte es ihm schlagartig: Die Wachen! Es waren keine da. Sie waren alle verschwunden. Dies erschien ihm sehr merkwürdig, doch versuchte er nun nicht, es zu begreifen.
Vorsichtig geduckt schlich er zu Peorm und nahm ihn über die Schultern. Mit ihm ging er nun weiter in den Wald hinein, doch war es ein grosses Gewicht für einen angeschlagenen Gefangenen und so kostete es Ion viel Kraft, Peorm voranzuschleppen.
Schliesslich erreichte er die Grenze seines Gefängnisses, den Ort, wo normalerweise ein Wachtposten stehen würde. Doch stand er nicht, er lag. Unter etwas Laub am Boden befand sich ein schlafender Moknach, dessen Ruhe wohl nicht allzu schnell vergehen würde. Es war ein komischer und durchaus seltener Anblick, einen Moknach aus nächster Nähe schlafen zu sehen.
„Ist es bei euch Menschen üblich, dass ihr aus einer raschen Flucht eine lange Reise macht, oder stellst du hier eine Ausnahme dar?“, ermahnte ihn die Elfe, die plötzlich hinter einigen Ästen im Baum über Ion auftauchte.
Etwas gereizt setzte Ion seinen Weg fort und schleppte Peorm immer weiter in den Wald hinein. Er lastete so schwer auf ihm, dass jede Unebenheit im Boden eine Hürde darstellte, eine Wurzel ein schier unüberbrückbares Hindernis. Doch ging er schweissbedeckt weiter, bis er allmählich die Orientierung verlor und ab einem kleinen Stein strauchelte und zu Boden fiel.
Erschöpft stützte er sich auf seine Arme und sah nach hinten. Die Lichtung war inzwischen nicht mehr zu sehen, nur hohe, dichte Bäume zu allen Seiten. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sein könnte. Durch die Bäume sah er auch den Stand der Sonne nicht, keinen Anhaltspunkt, an dem er seine Richtung ablesen könnte.
Sein Kopf begann zu brummen und allmählich befielen ihn Schwindelanfälle. Der ganze Wald fing an, sich um Ion zu drehen, und schliesslich verlor er das Bewusstsein und blieb liegen.


So, fertig:) Kritik?

DXD
 
mmm wenn du so um kritik bettelst
und ab einem kleinen Stein strauchelte
das 'ab' ist glaub ich nich ganz so beabsichtigt. 'bei', 'durch einen' oder 'über einen' würd besser passen glaub ich.
denn rest überlass ich ma stLynx. ich find nämlich schon nichts mehr, aber er....

ansonsten kann ich nur sagen das es wieder ein super teil war
und ich bin gespannt wann du meine vermutung bezüglich der elfe endlich bestätigst ;)
also weiter machen !
 
Kritik? Hab ich keine. Das ist einfach ein zu guter Teil. (wieleicht gibts schon welche, hab aber nichts entdeckt.
Schreib bitte nächstes mal schneller weiter.
 
Nein, ich hab keine weiteren Fehler gefunden. Aber nach zwei Wochen darf man das ja auch mal erwarten :D Einzig das "stellst du hier eine Ausnahme dar" klingt irgendwie seltsam... Aber insgesamt (natürlich) ein guter Teil. Wobei mich ja mal interessiert, wie die Fesseln verschwinden konnten - woraus waren die eigentlich? Metall (Ketten), Seil, "Lianen"...?
 
Der Teil war sehr gut! *hust* und Kritik habe ich nicht gefunden.
Schreib also weiter!

@stLynx: Es waren Stricke, nur wie sie verschwanden? hm durch zerschneiden?
 
Guter teil.
Ich habe keine kritik, interessiere mich auch nicht dafür sie zu suchen. da ich deine ff wegen dem inhalt lese. Aber wenn ich sie lese, sehe ich selten einen fehler, und wenn, dann nur einen kleinen.
 
So, nach etwas langer Pause(ja, es tut mir leid;) ) bin ich wieder hier und poste den nächsten Teil!
Danke für die Kritik und an die, die die (<---yeah;) ) Geschichte einfach so lesen:D

Und weiter gehts im Text:


Ion erwachte in einem kleinen Raum. Sein Hals schmerzte noch leicht und er fühlte sich noch ein wenig schlaff, als er die Augen öffnete. Eine Decke aus Blättern verschiedenster Art lag über ihm und sein Kissen bestand aus einigen Schichten Stoff.
Er blickte um sich. Gleich neben ihm lag Peorm in ähnlicher Weise wie Ion. Sein Gesicht war nun gesäubert worden und man erkannte ihn nun gleich wieder. Auch ihn hüllte solch eine merkwürdige Decke ein, nur aus Blättern bestehend.
Ion sah sich seine genauer an und befühlte sie auf beiden Seiten. Ihm schien, als ob er nur Blätter berührte, doch waren sie auf eine Weise verknüpft und verbunden. Dies musste wohl eine Zauberei sein, sie wurden durch Magie zusammengehalten. Nun schaute er bei seinem Kissen nach, ob dort wohl auch solch wunderliche Kraft eingewoben wurde, doch musste er enttäuscht feststellen, dass es gewöhnliche Stofffetzen waren.
Nun bemerkte er, dass er seine Rüstung nicht mehr trug. Er war auch nicht mehr im demselben weissen Hemd gekleidet, sondern trug ein etwas dunkleres, das sich jedoch genau gleich angenehm anfühlte.
Ausser Peorm und ihm war niemand hier. Ion hatte keine Ahnung, wo er sich befand und beschloss, sich ein wenig umzusehen. Die Decke wurde sehr niedrig errichtet, dachte sich Ion, als er aufgestanden war und sich seinen Kopf beinahe angeschlagen hätte. Doch hätte es ihm keine Schmerzen bereitet, denn sie bestand aus Ästen und Blättern. Auch der Fussboden bestand grösstenteils aus breiten Ästen, die mit einigem Kleinholz und Moos bedeckt wurden, so dass eine flache Oberfläche entstand.
Plötzlich fiel ihm auf, dass der Raum gar keine Wände besass, sondern wiederum diente nur das gleiche grüne Geäst als Abschirmung. Er starrte eine Weile auf diese Blätterwand und suchte eine Öffnung, durch die er hinausgelangen konnte. Schliesslich fand er sie, doch war es nicht leicht, da hinter der Öffnung weiterhin nur Grün zu sehen war.
Sie war von der Grösse einer Türe, so dass Ion problemlos hindurchgelangen würde. Neugierig äugte er hinaus und musste erst einmal schlucken.
Er befand sich auf einem Baum. Vor seinen Füssen fiel das Gelände gute neun Mann tief. Ion stand direkt neben dem sehr breiten Stamm und sah, dass eine sehr dünne, kaum haltbare Strickleiter daran hinabführte bis auf den grasigen Boden weit unten.
Er konnte den Grund nur noch schwach erkennen, denn die Dämmerung hatte schon vor einiger Zeit eingesetzt und die letzten Strahlen der Abendsonne berührten das Gras. Auch die Luft war merklich kühler geworden.
Plötzlich hörte er ein leises Singen von unten kommen. Ion vernahm es ganz deutlich, einen schönen und betörenden Klang. Die Stimme erschien Ion anmutig und doch vertraut, als ob sie schon immer da gewesen war, er sie aber nie gehört hatte. Die Harmonie der Melodie wirkte wie ein Zauber auf ihn und er fiel beinahe vom Baum, als er immer berauschter zuhörte. Doch er fasste sich gerade noch und entschloss daraufhin, sich die Quelle dieser schönen Töne anzusehen.
Behutsam verlagerte er das Gewicht auf die Strickleiter und stellte überrascht fest, dass sie sehr stark geschaffen war. Für diese dünnen Seile schien sein Gewicht keine Rolle zu spielen, worauf er langsam hinunterstieg. Unten angekommen sah er sich um und musste feststellen, dass er sich immernoch in dichtem Wald befand, soweit er dies in der rasch aufkommenden Dunkelheit erkennen konnte, denn die Sonne war mittlerweile untergegangen.
Immer noch vernahm er die süssen Töne und etwas trieb ihn zu dieser Stimme. Niemals hatte er solch einen Wohlklang gehört, selbst die Abende in seinem Dorf, als die besten Sängerinnen der Ortschaft ihr Können zum besten gaben, verblassten neben ihr. Nur das Gras raschelte leise, als er sich hinter den umliegenden Büschen umsah, immer der Stimme folgend.
Plötzlich sah er ein kleines Licht in einiger Entfernung leuchten. Dann verstummte die Stimme abrupt. Ion verzerrte das Gesicht, als ob er etwas wunderschönes soeben verloren hätte und schlich in Richtung des Lichtes, in der Hoffnung es dort wiederzufinden.
Immer näher kam er dem Licht und nach einer Weile begann auch die Stimme wieder ihre sanften Töne zu singen, worauf Ions Gesicht sich erhellte. Schliesslich kam er so nahe, dass er die Lichtquelle erkennen konnte. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Welch wundersamer Anblick sich ihm bot. Staunend duckte er sich hinter einem lichten Busch und starrte auf die Lichtung vor ihm.
Ion sah auf ein grassbewachsenes Flussufer. Die Strömung war so schwach, dass man erst bei sehr genauem Hinblicken die Richtung erkennen konnte und den Fluss gar mit einem See verwechseln konnte. Ions Blick schweifte über die ganze Lichtung und verblieb dann bei dem Wesen, das vor dem Ufer kniete und von dem das Licht ausging.
Es war die Elfe, die ihm zur Flucht verholfen hatte. Sie hatte langes dunkles Haar und spitze Ohren. Ihr Gesicht war klar, so als ob es niemals der Welt ausgesetzt worden wäre, doch erkannte er eine tiefe Macht darin, grösser als die eines jeden starken Mannes.
Doch war sie kaum wiederzuerkennen, solch ein Leuchten ging von ihr aus. Die ganze Lichtung wurde in seltsamen Farbtönen erhellt und ihr Schein verlieh selbst dünnen, knorrigen Ästen eine seltene Schönheit. Ion bemerkte jedoch die Äste kaum, all sein Augenmerk war auf die Elfe gerichtet, deren Anmut ihn verzauberte und betörte.
Er sah sie genauer an und sie schien ihm zierlich, fast zerbrechlich. Unmittelbar musste er an die Elfen im Walde vor langer Zeit denken, denn ihr Schimmer schien ein und derselbe. Doch so wie die Elfen damals elegant und unbeschwert daherliefen, so kniete diese hier als ob sie eine grosse Last auf den Schultern trüge, die ihr grosse Trauer bereitete.
Wie konnte ein solches Wesen Schönheit, Anmut und Trauer vereinen? Ion blickte eine ganze Weile stumm ihren langsamen Bewegungen zu und horchte ihrem Gesang. Nach einiger Zeit begann der Wald und das Wasser um sie herum ihren Schimmer aufzunehmen und auch der Busch, hinter dem Ion sich befand, strahlte im selben Licht. Ion musterte einen Zweig und stellte fest, dass er Ähnlichkeit mit den Säulen in der Festung von Müon hatte.
Er blickte wieder auf die Elfe, bestaunte ihr Haar, das ihr bis zum Rücken fiel, ihr kompliziert geschwungenes Stoffkleid, welches ihr bis kurz unterhalb der Knie reichte, und das unvergessliche Gesicht.
Er wäre am liebsten ewig dort gestanden, doch plötzlich schien sie ihren Gesang beendet zu haben und ihr helles Licht erlosch allmählich, während sie sich von der Lichtung entfernte.
Es ging einige Sekunden, bis auch der Wald wieder der alte war. Nur der Mond leuchtete nunmehr in fahlem Licht und verlieh den einst so schönen Zweigen einen gespenstischen Schatten. Ion hatte Mühe, zu glauben, dass diese Lichtung vor wenigen Augenblicken dieselbe war, die sich nun vor ihm erstreckte. So wie sie ihm nun kalt und trostlos vorkam, so hatte ihn zuvor ein Zauber befallen, dessen er sich nicht erwehren konnte.
Er sass noch kurze Zeit in den Büschen, verliess den Ort jedoch bald. Das Mondlicht wies Ion den Weg zurück zur Baumbehausung, denn die Nacht war schon angebrochen und Dunkelheit lag vor ihm. Obwohl er immernoch berauscht war von dem, was er eben erlebt hatte, fand er den Weg zur Leiter, kletterte sie hoch und lag benommen in sein Blätterbett. Dort bemerkte er dann schnell, dass er noch sehr müde war und nach einigen Augenblicken schlief er ein.
Er träumte viel diese Nacht, denn die Elfe wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Das ganze Erlebnis kam ihm wie ein wunderschöner Traum vor, so als ob es gar nie geschehen wäre.



So, ein wenig kitschig, finde ich, aber was denkt denn ihr?

DXD
 
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