so weitaaaa...
Sahlene wo bist?
21)
Die Kutsche schaukelte über die unebene Strasse, die sie irgendwohin bringen würde. Saito konnte nicht aus den Fenstern sehen, man hatte ihm und den anderen Beiden die Augen verbunden. Wer der Dritte war konnte er immer noch nicht in Erfahrung bringen, aber in Anbetracht der Tatsache wer hinter all dem steckte ahnte er etwas.
Eigentlich hätte er tief schlafen sollen, man hatte versucht ihn und seine Mitgefangenen mit Chloroform zu betäuben und da Shinomori noch nicht bei Bewusstsein gewesen war als das Zeug benutzt wurde hatte er es freudig eingeatmet.
„Idiot…,“ zischte Saito, er hatte fast drei Minuten die Luft anhalten und sich schlafend stellen müssen um einer ähnlich misslichen Lage zu entgehen, aber wirklich genützt hatte es ihm nicht. Auch wenn der große Boss ein riesiger Idiot war, so blöd die Ketten abzunehmen, weil sie bewusstlos waren, war er nicht gewesen
Seine Handgelenke waren aufgeschürft von den vielen vergeblichen Versuchen, er hasste es so völlig aufgeliefert zu sein, er konnte nur abwarten wohin die Fahrt ging. Obwohl auch das nicht sonderlich schwer zu erraten war, schließlich hatte der Chef ja gesagt, das sie vor den Augen Battosai’ s hingerichtet würden.
„Auauauauaua!!“ Sano stolperte rückwärts aus dem Bad, ein schwarzer Kunai steckte in seinem Kopf.
Ryu lehnte an der gegenüberliegenden Wand und sah dem ganzen belustigt zu, der wievielte Versuch war das jetzt? Der siebte? Jedenfalls zeigte Sanosuke’ s Körper schon die Spuren einiger vereitelter Spannversuche.
„Willst du nicht endlich aufgeben? Irgendwann bringt sie dich um.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
-„Niemals!! Hier geht es um meine Ehre!!“
Welche Ehre hat ein Spanner denn? Ryu sparte sich diesen Satz, Misao würde ihm schon Manieren beibringen, er verzog sich in den Garten um etwas zu trainieren, die Niederlage gegen Sano hatte ihn schon getroffen.
Er mochte ja ein idiotischer Spanner sein, aber er war leider wesentlich stärker als er.
Ryu zog sein treues Schwert und machte ein paar Aufwärmschläge. Er musste weiter versuchen die Schwertenergie in den Griff zu bekommen, wenn er nur wüsste wie, es war frustrierend. Egal wie hart er trainierte, er konnte sie einfach nicht in sich finden, als würde ihm etwas fehlen, eine Sache die man durch Training nicht erlernen konnte.
Vielleicht hätte er Sano fragen sollen, aber sein Stolz verbot es ihm, Himura -sensei würde es ihm schon beibringen, wenn er erstmal wieder hier war.
Auch mit seinem Neo Hiten ging es einfach nicht voran, war er denn so unkreativ? Von einem gellenden weiblichen Schrei aus seinen Gedanken gerissen blickte er zum Haus zurück.
„Stirb du Perverser!!!“ Sanosuke flog durchs halbe Haus in den Teich und Misao kam vor Wut schnaubend nur mit einem Bademantel bekleidet hinterher.
Ein paar Luftblasen stiegen aus dem Teich auf und Ryu fragte sich, ob er diesmal noch auftauchen würde.
Misao stand jetzt vor ihm und packte ihn am Kragen. „Sag mal hättest du nicht auch mal was tun können? Was bist du eigentlich für ein Freund?!!“
Sano japste nach Luft als er aus dem Teich auftauchte, diesmal war es knapp gewesen. Aber Aufgeben kam nicht in Frage.
„Aber ich hab keine Chance gegen ihn!“
-„Na und? Dann stirbst du eben für deine Geliebte!!“ Misao’ s Blick verriet, dass sie es wirklich ernst meinte und Ryu bekam langsam Angst vor ihr.
Ein Lachen ertönte von irgendwoher und die Beiden blickten zu Sanosuke, der es geschafft hatte sich an den Rand des Teichs zu retten, aber er blickte sich genauso ratlos um.
„Ich kann’ s echt nicht glauben, Ryu du Weichei!!“
Die Stimme schien von irgendwo über ihnen zu kommen, aber bevor er sich weiter umsehen konnte traf ein harter Gegenstand seinen Kopf und schickte ihn zu Boden.
Mit einem leisen Geräusch landete die Person neben ihm, Ryu zwang sich aufzuschauen, sein Kopf dröhnte.
„Ist ja ekelhaft, ich dachte du wärst ein Mann!!“
-„Yahiko?“ Der junge Samurai blickte Ryu finster an.
Misao half Ryu auf, er war etwas durcheinander, aber es war ganz klar Yahiko der jetzt vor ihm stand und ihn gerade mit der Scheide seines Schwerts niedergeknüppelt hatte.
„Könntest du mir mal sagen was du hier treibst? Wir gehen nur mal für ein paar Tage weg und du steigst direkt mit dem Wiesel ins Bett?“ Yahiko wollte direkt noch mal zuschlagen, aber eine zierliche Hand hielt das Schwert fest.
„Aber aber, Yahiko, du solltest dich für die Beiden freuen.“ Himura trat hinter Yahiko vor und ging auf das Paar zu,
Ryu und Misao waren beide durch die plötzliche Rückkehr Himura’ s überrascht, aber gleichzeitig war es ihnen irgendwie peinlich, sie waren knallrot.
„Und überhaupt Yahiko…sagt dir der Name „Tsubame“ etwas?“ Kaoru kam um die Ecke des Hauses, sie trug Kenji auf dem Arm und hatte ein breites Grinsen aufgelegt.
„Was hat Tsubame damit zutun?“ Yahiko wandte sich gegen seine ehemalige Meisterin.
Himura kümmerte sich nicht weiter um den Streit von Kaoru und Yahiko und legte Ryu mit seinem üblichen Lächeln die Hand auf die Schulter. „Glückwunsch, ihr zwei, ich wusste doch, dass ihr euch verstehen würdet.“
Ryu wollte den Mund aufmachen um etwas zu sagen, aber er wurde von einer Faust unterbrochen, die sich in Himura’ s Gesicht grub und ihn gegen die drei Meter entfernte Mauer schleuderte.
Sano stand plötzlich neben Ryu und grinste. Himura hingegen steckte in der Mauer und war völlig konfus, mehr als sein übliches „Ohooo…“ brachte er nicht zustande.
Ryu fragte sich langsam ob eine Freundschaft mit Sanosuke seiner Gesundheit förderlich war.
Himura stand taumelnd auf und blickte in die Richtung aus der der Schlag gekommen war, er glaubte zunächst nicht was er sah. „Sano?“
„Hähä…in voller Größe.“ Sano grinste weiter, aber wieso er Himura geschlagen hatte verstand Ryu nicht.
Kenshin schüttelte den Schlag ab und kam auf Sanosuke zu, die Beiden standen mehrer Minuten einfach voreinander und sahen sich fest in die Augen, sie lächelten aber nur leicht.
„Lange nicht gesehen“, Sano sagte zuerst etwas. „Ja.“ Mehr sagten die Beiden nicht, sie brauchten nicht mehr sagen und irgendwie bewunderte Ryu sie, wenn er auch nicht wusste wieso.
Nachdem Kaoru und Yahiko ihre Prügelei beendet, Kenji seinem Vater weitere dreißig Haare ausgerissen und sich alle begrüßt hatten saß die Gruppe an dem großen Tisch im Wohnzimmer und schlürfte Tee.
„Soso, dann haben wir jetzt also zwei Pärchen unter uns.“ Kaoru grinste Misao an und klopfte ihr auf die Schulter.
„Äh…“ Misao war das so peinlich, ihr Kopf glühte und Ryu stand ihr da in nichts nach.
„Aber sag mal, Wieselmädchen, was ist mit deinem heiß geliebten Aoshi?“ Es wurde still im Raum und irgendwie tat es Yahiko fast Leid das gefragt zu haben, in ihren Augen sah er großen Schmerz.
„Aoshi…er wird es verstehen,“ brachte sie mühsam hervor und griff unter dem Tisch nach Ryu’ s Hand, er bemerkte das sie sich nicht wirklich gut dabei fühlte und drückte ihre Hand leicht.
Alle blickten sie an, ein blöde Situation, aber Himura lenkte die Aufmerksamkeit auf Sano, um Misao nicht weiter zu quälen.
„Also, wo warst du die ganzen Jahre?“ –„Tja ums kurz zu machen ich bin fast überall gewesen, Deutschland, China, Afrika. Als blinder Passagier war die Weltreise sogar sehr billig, wenn du wüsstest was ich alles gesehen hab.“
Er hob die Teetasse und nahm einen weiteren Schluck.
Yahiko war ziemlich beeindruckt, er selbst war noch nie aus Japan raus gekommen: „Wahnsinn, hast du auch irgendwelche neuen Techniken gelernt?“
-„Aber klar, Kurzer, warte bis das Wieselmädchen wieder badet, dann zeig ich dir was ich gelernt hab.“ Er stellte die Tasse ab und wich knapp einem Kunai aus, der sich neben ihm in die Wand bohrte.
Himura lachte laut los. „Ist es nicht schön, dass alle wieder zusammen sind?“
Der Abend zog sich noch eine ganze Weile hin, irgendwann kurz vor Mitternacht gingen sie dann alle ins Bett, zuerst war sich Misao nicht so sicher ob sie bei Ryu schlafen sollte, als sie allein waren, hatte sie nie darüber nachgedacht, aber jetzt wo die ganze Bande wieder da war fühlte sie sich dabei nicht ganz so wohl.
Aber als sie etwas unschlüssig vor seiner Tür stand legte ihr Kaoru einen Arm um die Schulter.
„Gute Nacht,“ dann ein viel sagendes Zwinkern, „und viel Spaß.“
Dann ging sie lächelnd in das Zimmer, in dem sie und Kenshin schliefen.
Etwas verdutzt sah Misao ihr hinterher, dann lächelte sie auch.
Du bist ganz schön blöd, sagte ihre innere Stimme und dann öffnete die Tür von Ryu’ s Zimmer.