Original geschrieben von v0yd
Hallo xacreton und Konterfeit,
was ihr schreibt, ergibt Sinn. Allerdings gibt es gewisse Erkenntnisse der modernen Physik, die ihr nicht berücksichtigt habt. (Haggis hat das schon ansatzweise erwähnt.)
Dieser Thread ist schon recht lang und inhaltlich komplex, so dass es schwierig ist in diese Diskussion einzusteigen. Dennoch versuche ich etwas beizutragen.
1. Hallo
2. Danke

3. werden wir sehen

4. für den Anfang gar nicht schlecht
Original geschrieben von v0yd
Lasst mich mal einen wesentlichen Punkt eurer Argumentation zusammenfassen: Ihr geht davon aus, dass der Zustand des Universums zu jedem Zeitpunkt genau definiert ist und dass es genau definierte Gesetze gibt, die jeweils vom gegenwärtigen Zustand ausgehend festlegen, wie das Universum im nächsten Zeitpunkt sein wird. Eine solche Theorie nennt man übrigens Determinismus. Diese Denkweise war unter den klassischen Physikern weit verbreitet. Man stellt sich das Universum wie ein Uhrwerk vor, wie eine gigantische Maschine, die strikt nach ihrem Bauplan (den Naturgesetzen) funktioniert. Und wenn das so wäre (und man unendliche Rechenleistung zur Verfügung hätte), dann könnte man, sofern man den Zustand des Universums genau messen könnte (d.h. Position und Geschwindigkeit aller Teilchen bekannt wären), die zukünftige Entwicklung des Universums bis in alle Zukunft vorausberechnen. Das ist ja auch schon gesagt worden.
1. Der Ausdruck ist mir bekannt.
2. jepp, so seh ich das
Original geschrieben von v0yd
So schön einfach diese Vorstellung auch ist, ... es gibt da einige Einwände. Zum einen wäre da der Urknall. Wenn es ihn gegeben hat, wie viele Physiker glauben, so hat das Universum in einem einzigen Punkt begonnen. Alle Masse war dort konzentriert, und der Raum hatte das Volumen 0. Aus einem solchen Zustand des Universums kann man die Zukunft nicht berechnen; der Determinismus ist hier nicht anwendbar. Je weiter wir in der Zeit zum Urknall zurückgehen, desto mehr unterscheidet sich das Universum in seinem Verhalten davon, wie es sich "normalerweise" (d.h. bei nicht so extrem hohen Temperaturen Druck) verhält. Beim Urknall versagen schließlich alle Naturgesetze und man kann keine Aussage mehr machen. Diesen Anfangspunkt müsste man also zumindest schon mal aus der Theorie, das alles vorherbestimmt/berechenbar ist, ausklammern.
Es gibt differente Theorien. Eine besagt, dass der Urknall weder ein temporär, noch ein stationör begrenztes Phänomen ist.
Vorrausgesetzt, dieser Zustand unterliegt keiner zeitlichen Veränderung mehr, so hätte dieser Zustand niemals verlassen werden können und wird auch nie wieder erreicht werden.
Ausserdem heisst die Brechung bestehender Naturgesetze nicht, die Brechung der Weltformel.
Du setzt hier vorraus, dass etwas, was du nicht kennst, nicht existiert.
Original geschrieben von v0yd
Konterfeit hat gesagt, dass die Endlichkeit des Universums eine absurde Idee sei und dass es immer ein Danach gebe. Das halte ich nicht notwendigerweise für richtig. Wenn das Universum, wie viele Astrophysiker heute annehmen, irgendwann wieder zu einem Punkt zusammenstürzt (beim sogenannten "Endknall", der quasi das Gegenteil vom Urknall ist), dann endet damit auch die Zeit. Nach Einstein ist Zeit relativ; Raum und Zeit bilden eine Einheit, und ohne ein Universum gibt es auch keine Zeit. Der Urknall ist der Punkt, wo die Raumzeit anfängt und das Universum entsteht, und der Endknall (sofern es ihn gibt), ist der Punkt, wo das Universum aufhört zu existieren und wo damit auch das Ende der Raumzeit ist. Weder gibt es ein Vorher vor dem Urknall noch ein Nachher nach dem Endknall. Es gibt außerhalb der Raumzeit, die von diesen beiden extremen Punkten begrenzt ist, nichts, auch kein Nichts, keinen Raum und keine Zeit. Raum und Zeit mitsamt der enthaltenen Materie und Energie bilden eine in sich abgeschlossene endliche Einheit.
Die Zeit ist relativ. Je schneller die Bewegung, desto langsamer vergeht die Zeit.
Aber empfinden würde man das nicht.
Für dich vergeht die Zeit genausoschnell, wie sonst.
Nur alles um dich herum altert schneller.
OhneUniversum gibt es nichts, da das Universum, wie der Name schon sagt, alles ist. Ausserdem ist Zeit ohne Bewegung nicht messbar und existiert daher nicht als reelle, sondern nur noch als theoretische Grösse. Das ist die Einheit von Zeit und Raum.
Ausserdem verläuft die Zeit sowohl linear, als auch biegsam.
Für jegliche Materie verläuft sie linear.
Insgesamt gesehen ist sie biegsam.
Es ist wie, wenn du eine Quadratfunktion als Gerade definierst.
Du musst die Skale ändern.
Und so wie die Skale ändern sich auch die Naturgesetze mit den Faktoren.
Aber die Skale ist trotzdem vorhanden.
Und du kannst den Verlauf berechnen.
Kleine Theorie von mir am Rande:
Wenn sich mit steigender Gravitation eine Rotation einstellt, die bei weiter steigender G grösser wird, und die Zeit dann für die MAterie langsamer vergeht, und Lichtgeschwindigkeit die höchste aller V ist, ist die Materie durch Gmax auf C gebracht nicht mehr in diesem Universum vorhanden, da sie für uns in der Dimension T nicht mehr existiert, da sie den externen Zeitstillstand durch Vmax erreicht hat.
Sie ist Licht.
Original geschrieben von v0yd
Der bekannte Physiker Heisenberg hat die sogenannte "Unschärferelation" formuliert, an deren Gültigkeit heute niemand zweifelt. Diese besagt, dass man nicht gleichzeitig Aufenthaltsort und Geschwindigkeit eines Teilchens bestimmen kann. (Je genauer man den Ort misst, desto mehr verändert man durch das Messen zwangsläufig die Bewegung des Teilchens. Umgekehrt gilt Ähnliches.) Das bedeutet, dass der gegenwärtige Zustand des Universums und die Veränderung des Universums von einem Augenblick zum nächsten nicht beide zusammen genau definiert sind. Dies wäre aber notwendig, wenn das Universum genau vorherbestimmt und berechenbar sein sollte, so wie ihr es in eurer Argumentation annehmt. Es kommt noch heftiger: Die Physiker haben festgestellt, dass die Quanten (kleinste Teilchen (oder Wellen -- sie sind irgendwie beides gleichzeitig)) sich merkwürdig verhalten: Man kann nicht genau sagen, was sie im nächsten Moment tun werden. Man kann gewisse Wahrscheinlichkeitsvoraussagen machen: Es ist z.B. wahrscheinlich, dass sich ein Elektron, das sich gerade an einem Ort x befunden hat, im nächsten Moment an einem Ort x1 in der Nähe von x befindet. So genau weiß man aber nicht, wo der Ort x1 sein wird, nur ungefähr. Es kann auch ganz woanders hingehen (mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit). Man weiß es nicht genau! Dieses zufällige Verhalten hat die Physiker am Anfang irritiert und viele wollten es nicht wahrhaben, da der Determinismus in den Köpfen der Naturwissenschaftler tief verwurzelt gewesen ist (und bei vielen auch heute noch ist). So hat zum Beispiel Einstein mit Entsetzen dazu gesagt: "Gott würfelt nicht."
1. Blödsinn
Wir bezogen uns auf die theoretische Messbarkeit, nicht auf die praktische. Weder Xacreton, noch ich haben je die praktische Unmöglichkeit solch einer Messung angezweifelt.
Angenommen uns wären die Daten bekannt, ohne zu messen.
2. Man kann nicht genau sagen, was sie tun, weil man nicht das vorauszusetzende Wissen besitzt, um die Vorgänge zu verstehen, und dies berechnen zu können.
Ich kann mich da Einstein nur anschliessen.
btw, mein Gott ist die Weltformel, und die würfelt auch nicht
Original geschrieben von v0yd
Eine (zugegeben etwas phantastische) Theorie, die erklärt, wie es sein kann, dass sich die Teilchen so zufällig verhalten, ist folgende: Die verschiedenen Möglichkeiten, die ein Teilchen nehmen kann (geht es nun zum Ort x1 oder zum Ort x2 ...), werden ALLE genommen; das Universum gabelt sich sozusagen auf in eine riesige Anzahl Universen, die alle leicht unterschiedlich sind und wo sich die Teilchen anders verhalten haben. In jedem dieser Paralleluniversen fragen sich die Beobachter dann: "Warum hat das Teilchen jetzt diesen Weg genommen und keinen anderen?" Die Antwort ist: "Es hat ALLE Wege genommen, aber du bist jetzt derjenige, der diesen beobachtet und es gibt unzählige Parallelvarianten von dir, die einen anderen beobachten."
Die Parralleluniversentheorie ist mir auch bekannt.
Original geschrieben von v0yd
Ein weiterer Effekt, den die Quantenphysiker bemerkt haben (und den Haggis bereits erwähnt hat), ist, dass Teilchen (z.B. in Teilchen-Antiteilchen-Paaren) aus dem Nichts entstehen, vorübergehend existieren, und sich dann wieder auflösen. Ähnlich kann es sich auch mit dem Universum selbst verhalten, das beim Urknall beginnt und beim Endknall endet. Es kann also sehr wohl etwas aus dem Nichts entstehen. Möglicherweise ist ja die Summe des gesamten Universums irgendwie Null, so dass sich dabei insgesamt gar nichts ändert.
Masse=Energie
Energie=Masse
@letzten Satz:
Du sagst es.
Original geschrieben von v0yd
Um es nochmal klar zu sagen: Weder ist der Zustand des Universum zu irgendeinem Zeitpunkt genau definiert (und man kann nichtmal wirklich von Zeitpunkten reden, weil Zeit relativ ist und an verschiedenen Orten unterschiedlich schnell läuft), noch kann man eindeutig von einem gegebenen Zustand auf den folgenden schließen.
Um es nochmal zu sagen:
q.e.d.